Erfahrungsbericht ERASMUS Paris Januar bis April 2013 Novancia
Transcription
Erfahrungsbericht ERASMUS Paris Januar bis April 2013 Novancia
Erfahrungsbericht ERASMUS Paris Januar bis April 2013 Novancia Business School Schon zu Beginn meines Studiums stand für mich fest, dass ich ein Auslandssemester absolvieren möchte. Da ich im Abitur Französisch als Leistungskurs belegt hatte und es zudem wichtig ist gute Sprachkenntnisse in Englisch vorzuweisen fiel meine Wahl auf Paris. Vorbereitung Bereits im zweiten Semester habe ich mich beim Auslandsamt in Heidenheim über ein Auslandssemester im 5. Semester in Paris erkundigt. Später stellte sich heraus, dass eine Kommilitonin aus meinem Kurs auch nach Paris möchte. Also waren wir zu zweit. Nach längerer Zeit erhielten wir schließlich die Anmeldeunterlagen und das Vorlesungsverzeichnis aus Paris. Die Kurswahl war einfach und es war kein Problem, dass wir mir die Fächer anrechnen lassen konnte. Empfohlen wurde uns jedoch die Kurse auf Englisch zu wählen, da es auf Französisch recht schwierig sein sollte. Die Anmeldeunterlagen wurden an dir zuständige Person der Novancia Business School weitergegeben. Im Sommer 2012 haben wir die Anmeldung abgegeben. Im November 2012 hatten wir noch keine offizielle Zusagen von der Hochschule in Paris. Nach zahlreichen Versuchen die Hochschule in Frankreich zu kontaktieren gelang es uns nach einiger Zeit die zuständige Ansprechpartnerin zu erreichen. Diese war völlig überrascht, dass wir eine schriftliche Zusage haben möchten. Für sie war es bereits sicher, dass wir im Januar bis April 2013 in Paris sein werden. Die Franzosen ticken einfach ein bisschen anders und sehen viele Dinge gelassener. Diese Erfahrung sollten wir noch öfters machen ;) Wohnungssuche Für uns war es gerade deshalb so entscheidend eine offizielle Zusage der Hochschule in Paris zu haben, da wir eine Wohnung suchen mussten. Studentenwohnheime oder WG’s zu finden ist so gut wie nicht möglich. Auch die Tatsache, dass wir nur 3 Monate in Paris sein werden erschwerte die Suche. Letztendlich haben wir unsere Wohnung über das Internet gefunden. www. Lodgis.com ist eine hilfreiche Adresse. So haben meine Freundin und ich uns eine 35 m² Wohnung mit zwei Zimmern im 13. Arrondissement für die drei Monate gemietet. Und das Ganze für 1.200 € pro Monat. Macht 600 € monatlich pro Person für die Miete. Außerdem mussten wir eine Maklergebühr bezahlen. Ja, Paris ist sehr teuer und wir waren mit dieser Miethöhe noch ziemlich günstig dabei. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Aber die Kosten haben sich gelohnt. Wir hatten eine sehr schöne, gut eingerichtete und gut ausgestattete Wohnung in einer ruhigen Gegend. Bspw. war die Küche wirklich klein, aber trotzdem hatten wir 1 Spülmaschine, Backofen, Mikrowelle, Herd, Wasserkocher, Toaster… Zur U-Bahn Station waren es maximal 5 Minuten. Ach mit unseren Vermietern hatten wir großes Glück, die bei Fragen und Probleme immer sofort weiterhalfen. Natürlich haben wir auf sehr engen Raum gelebt, aber für drei Monate war es auf jeden Fall super. Zur Hochschule waren wir morgens 20 Minuten mit der Metro unterwegs. Die Hochschule Ich hatte vor dem Auslandsemester gehofft, dass die Hochschule in Paris etwas mehr wie eine Uni ist, aber es war wie in der Schule. Man wurde aufgefordert während der Vorlesung mitzuarbeiten und es gab Hausaufgaben die immer benotet wurde. In manchen Fächern wurden auch benotete Tests geschrieben oder Präsentationen mussten vorbereitet werden. Das bedeutet, dass es nicht wie an der DHBW eine klassische Klausurphase gibt, sondern während des gesamten Semesters die Leistung überprüft wird. Auch Gruppenarbeiten sind an der Hochschule sehr beliebt. Manchmal haben wir mit anderen ERASMUS Austauschstudenten aus anderen Ländern zusammengearbeitet und auch einmal mit Franzosen… Die Franzosen sehen die Dinge etwas lockerer. Viele erledigen die Aufgaben „ auf den letzten Drücker“ was für und erst einmal ungewohnt war, da wir alles recht frühzeitig erledigen. Aber trotzdem haben wir gute Noten erzielen können. Anfangs hatte ich Respekt davor auf Englisch zu studieren, aber nach kurzer Zeit ist es bereits kein Problem. Das Einzige woran man sich gewöhnen muss ist der Akzent den die Franzosen beim Englischsprechen haben. Was an der Hochschule sehr erfreulich war ist die Tatsache, dass es uns gelungen ist noch kurzfristig einen zusätzlichen französischen Kurs zu belegen. Wir haben festgestellt, dass wenn man vor Ort ist alles gut organisiert ist und man schnell an Infos kommt. Von Deutschland aus über Internet und Telefon ist dies jedoch um einiges komplizierter. Insgesamt bin ich zufrieden mit der Hochschule, hätte mir jedoch mehr „Uni-feeling“ gewünscht als sich wie in einer richtigen Schule zu fühlen. Alltag und Freizeit Ich habe mich recht schnell in Paris eingelebt. Schnell wussten wir wo sich die nächsten Geschäfte befinden und wo die nächste Metrostation ist. Am Ende musste ich sogar so gut wie nie auf den Metroplan gucken, um zu wissen welche Bahn wohin fährt. In Paris gibt es unglaublich viel zu entdecken. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten (Eifelturm, Louvre, Arc de Triomph… usw.) hat es mir vor allem viel Spaß bereitet über einige der zahlreichen verschiedene Märkte zu laufen die es in Paris gibt. Auch entdeckt man viele schöne Ecke wenn man einfach relativ planlos durch die Stadt läuft und mal hier und mal da abbiegt. Das Gute daran: Irgendwo ist immer eine Metrostation und man findet sich immer zurecht. An der Hochschule gab es auch sehr günstige Sportangebote zu denen ich einmal die Woche gegangen bin. Wir haben an der Hochschule viele nette Leute getroffen 2 und auch viel gemeinsam unternommen. Jedoch waren immer mehr die ERASMUS Studenten unter sich. Es war schwierig in Kontakt mit den Franzosen zu kommen. Dementsprechend haben wir in unserer Freizeit mehr Englisch als Französisch gesprochen. Die meisten Austauschstudenten bleiben jedoch ein Jahr lang in Paris und für diese gibt es auch Einführungsprogramme und Freizeitveranstaltungen. Da wir mitten im „Schuljahr“ gekommen sind gab es für uns diese Veranstaltungen nicht. Wir waren auch die beiden einzigen die im Januar an die Hochschule gegangen sind. Da wir von Januar bis April in Paris waren, waren das Wetter auch nicht immer das Beste. Von Schnee über Regen bis Sonnenschein war alles dabei. Aber wenn man genug anhat macht es auch bei kalten Temperaturen Spaß die Stadt zu erkunden. Auch durch das große Metronetz kommt einem die Stadt gar nicht so groß vor. Alles ist super zu erreichen und spätestens alle 5 Minuten fährt eine Metro. Das war wirklich super. Ich bin ein richtiger Fan davon geworden und die Metro vermisse ich mit am Meisten. Ein Monatsticket kosten ca. 65 € und man kann so viel fahren wie man möchte. Hat sich wirklich gelohnt! In Paris wird es auf jeden Fall nie langweilig, es gibt immer etwas zu entdecken. Was mir auch besonders gut gefallen hat ist die bunte Mischung an Menschen die in Paris wohnen. Aspekte, die nicht besonders schön waren sind, dass es unglaubliche viele Obdachlose und Bettler in Paris gibt und die Straßen und Gehwege durch Hundekot teilweise sehr dreckig sind. Trotzdem bin ich von der Stadt unglaublich begeistert und werden auf jeden Fall wieder hinfahren. Ein sehr schöner Anblick ist der Eifelturm bei Nacht und auch von Eifelturm aus die beleuchtete Seine und die Stadt zu sehen ist traumhaft. Ich kann für mich zusammenfassen, dass Paris eine sehr schöne Stadt mit vielen Facetten ist und es nie langweilig wird. Auch im Winter gibt es einiges zu entdecken und Paris im Schnee ist auch sehr schön. Oftmals ist man darauf angewiesen Französisch zu sprechen (bswp. mit unseren Vermietern) aber in der Öffentlichkeit wird man oft auch mit Englisch angesprochen, was mich sehr überrascht hat. Was sich auf jeden Fall lohnt ist ein Monatsticket für die Metro. Als Anreise nach Paris empfehle ich den Thalys oder den TGV (je nach dem von wo man in Deutschland losfährt). Dort gibt es wirklich günstige Angebote und der Zug ist sehr komfortabel. Was sich auch lohnt ist ein Ausflug nach Versailles. Leider gab es aufgrund der Jahreszeit im Schlossgarten noch nicht allzu viel zu sehen, aber auch das Schloss ist einen Besucht wert. Was auch super ist, dass Studenten oftmals in Museen freien Eintritt haben. So schaut man sich doch mehr an als man gemacht hätte wenn man zahlen müsste. Was ich auch vermisse ist Crêpe mit Nutella! Davon kann man gar nicht genug essen ☺ Ich habe die Zeit in Paris sehr genossen und haben keine schlimmen oder sehr negativen Erfahrungen gemacht. 3