Auslandsstudium University of the West of England, Bristol
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Auslandsstudium University of the West of England, Bristol
Erfahrungsbericht - Auslandsstudium University of the West of England, Bristol Name: Alexander Schüler Studiengang: Bachelor of Sciene (Hons) Engineering Manufacturing Semester: 5. + 6. Semester / Final Year Zeitpunkt: 2010 / 2011 Vorwort Ein Auslandsstudium an der University of the West of England (UWE) ist zu empfehlen. Durch die Kombination eines dualen Studiums ist man durch die im Betrieb vermittelte Praxisnähe gut auf die Anforderungen der Universität vorbereitet. Die Universität legt sehr viel Wert auf Eigenorganisation und -verantwortung. Vorbereitung Die Vorbereitung dauert ca. 3 Monate. Zuerst musste der Auslandsaufenthalt mit dem zuständigen Studiengangsleiter und der ausbildenden Firma abgesprochen werden. Beide müssen, sofern alle Details besprochen sind, das Learning Agreement unterschreiben, welches die zu belegenden Fächer aufzeigt. Parallel dazu bewirbt man sich bei der zentralen Stelle in Großbritannien namens UCAS, die die Einschreibungen der Universitäten vermittelt. Das Wohnungsangebot in Bristol ist groß. Üblich ist es, dass ein ganzes Haus von mehreren Studenten gemietet wird. Man sollte frühzeitig anfangen zu suchen, um eine adäquate Unterkunft zu finden. Studentenwohnheime in England sind sehr teuer, deshalb rate ich dazu eine Wohnung von Privat zu holen. Die Briten haben ein anderes Verständnis von Wohnqualität. Deshalb empfehle ich, sich die Mühe zu machen und die Wohnungen/Häuser vorher anzusehen, um deren Zustand zu prüfen, auch wenn man über ein Maklerbüro Wohnungen sucht. Weitere Vorbereitungen sind die Abstimmung mit der Krankenkasse, sowie notwendige Arztbesuche vorher in Deutschland zu erledigen. An- / Abreise Ich bin mit dem Flugzeug von Frankfurt am Main nach Bristol angereist, da die Flüge günstiger sind, als mit der Bahn oder gar dem Auto anzureisen. Wenn man frühzeitig bucht, bekommt man einen Hin- und Rückflug zwischen 150 und 200 Euro. Unterkunft Meine Unterkunft war eine Maisonette-Wohnung nahe der Stadtmitte. Dort habe ich mit zwei weiteren Kollegen gelebt. Da die Universität im Nordosten der Stadt liegt, dauerten die Wege zwischen Wohnung und Universität zwischen 30-60 Minuten, was nicht zuletzt an der (schlechten) Infrastruktur Bristols liegt. Leben an der Universität Mein Studienfach setzte sich auch folgenden Kursen zusammen: • Alternative Energy • Automated Manufacture • Integrated Manufacturing Systems • Operations and Quality Management • Mechanical Design Simulation • Individual Project (Bachelorarbeit) • Concurrent Engineering (Master Modul) Das Final Year (5. + 6. Semester) wird von vielen internationalen Studenten wahrgenommen. Es stehen also sehr viele Studenten vor den Herausforderungen der Registrierung, der Organisation etc. Um alle diese Herausforderungen zu meistern, bietet die UWE eine Introduction Week an, die alle notwendigen Informationen bereitstellt. Falls man Fragen zu weiteren Themen hat, kann man auch seine Mitstudenten fragen. Diese sind in der Regel sehr hilfsbereit. Ich konnte aufgrund der Praxisprüfung (T2000) an der DHBW Mannheim nur die letzten zwei Tage wahrnehmen. Für die Vorlesungen besteht generell keine Vorlesungspflicht. Auch die Dozenten sind sehr locker und helfen gerne bei Fragen und Problemen. Die ersten Wochen an der UWE waren relativ entspannt. Man hatte also viel Zeit, um Bristols Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Nach dem Erhalt der Assignments (Hausarbeiten) und Gruppenprojekten wendete sich dies. Insbesondere bei Gruppenarbeiten kann es sehr stressig werden, da die Arbeitsmoral der Briten teilweise katastrophal ist. Hier ist zu empfehlen, die Projektleitung und die Organisation zu übernehmen, damit kontinuierlich gearbeitet wird und nicht das gesamte Projekt innerhalb der letzten Tage vor Abgabe gemacht wird. Die Noten der einzelnen Module setzen sich meist aus einer Hausarbeit oder einem Gruppenprojekt und einer Klausur zusammen. Die Klausuren werden während einer Klausurphase geschrieben. Sprache Die Herausforderung der Sprache besteht am Anfang, da man zuerst die Fachbegriffe lernen muss. Hat man nun einen Grundwortschatz an Fachbegriffen, kommen ab und zu neue dazu. Die Dozenten reden alle sehr verständlich, sodass man gut in den Vorlesungen folgen kann. Anders ist es bei der Kommunikation mit Studenten. Diese reden teilweise in starken Slangs, sodass es vorkommen kann, dass man mehrmals nachfragen muss. Essen Das Essen in England ist besser als sein Ruf. Allerdings ist die Vielfalt der Nahrung relativ einseitig, da einige in den Supermärkten angebotenen Sachen sehr merkwürdig aussehen. Unsere Nahrungsaufnahme beschränkte sich hauptsächlich auf Geflügel und Rind, sowie viel Gemüse und Obst. Bristol Bristol hat ca. 420000 Einwohner. Studenten gibt es ca. 40000. Das Wahrzeichen dieser Stadt ist die Clifton Suspension Bridge, die von dem berühmten britischen Ingenieur Isambard Kingsom Brunel erbaut wurde. Dieser baute zudem die SS Great Britain, das zu der damaligen Zeit größte Dampfschiff der Welt. Dieses kann man im Hafen der Stadt besichtigen. Bristol besitzt zwei Malls, die sich in der Fußgängerzone befinden. Zudem gibt es zahlreiche Parks zum relaxen, sowie den Floating Harbour, der mit seinen Bars zum Verweilen einlädt. Alltag Der britische Alltag unterscheidet sich in manchen Sachen sehr stark von dem Deutschen. Hier sind die wichtigsten genannt. Um einen Bus zu nehmen, muss man an der Haltestelle diesen per Handzeichen anhalten, ansonsten fährt dieser ungehindert weiter. Zudem bedankt man sich beim Verlassen des Busses bei dem Fahrer. Beim Shoppen kann es passieren, dass Verkäufer einem raten in einen anderen Laden zu gehen, da dieser Anbieter die Ware günstiger anbietet. Die Infrastruktur, wie schon zuvor erwähnt, ist teilweise katastrophal. Gerade in den Morgen- und Abendstunden steht der Verkehr nahezu still, da das Straßennetz überlastet ist. Zudem parken die Briten an den so schon schmalen Straßen, sodass Busse und LKW das Nachsehen haben und diese für Staus sorgen. Freizeit Das Freizeit- und Sportangebot ist sehr gut. Die UWE bietet zahlreiche Sportarten an, sowie ein eigenes Fitnessstudio. Weitere und günstigere Fitnessstudios befinden sich in der Stadt. Es gibt sehr viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, die man auch gut per Rad erreichen kann, da das Streckennetz für Fahrräder sehr gut ausgebaut ist. Wertung DO IT !