DIE VORGANGSBESCHREIBUNG

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DIE VORGANGSBESCHREIBUNG
Anleitung für eine Bastelarbeit:
Vergleiche die beiden Texte miteinander! Welcher ist gelungen, welcher
misslungen? Warum?
Text A:
Der Herr Professor hat das Material, das wir brauchen, für uns alle besorgt. Er teilte
das glänzende Papier, das eigentlich fast wie Metall ausgesehen hat, aus. Mir hat
aber die Farbe, die der Michi bekommen hat, viel besser gefallen. Und deshalb habe
ich es auszutauschen versucht, als der Michi nach vorn gegangen ist, um sich den
Klebstoff zu holen. Den braucht man nämlich auch! Doch Michi hat es bemerkt, und
als wir dann mit dem Zirkel die Kreise zeichnen sollten, da hat er mich damit...
Text B:
Du brauchst für diese Bastelarbeit einige verschiedenfarbige Blätter Stanniolfolie,
eine Schere, einen Zirkel und eine Tube Klebstoff. Zuerst zeichnest du auf die Folie
mehrere Kreise mit dem Durchmesser, den die Kugel haben soll. Diese Kreise werden
ausgeschnitten. Eine dieser Scheiben hebst du auf, die anderen werden in drei gleich
große Segmente geteilt, wie Tortenstücke, und entlang dieser Linien zerschnitten.
Diese Teile rollt man nun so ein, dass kleine Tüten entstehen. Mit Klebstoff, den man
auf die Ränder streicht, fixiert man sie in dieser Form. Hat man auf diese Art
genügend solcher Stanniolstanitzel hergestellt, klebt man sie auf die dafür beiseite
gelegte Scheibe. Die spitzen Enden der Tüten müssen im Mittelpunkt des Kreises
zusammen laufen. Ist die untere Reihe fertig, werden von oben noch so viele Trichter
darauf geklebt, dass die Halbkugel gefüllt ist. Zwei solcher Halbkugeln werden
schließlich zusammen geklebt – und fertig ist eine schillernde Kugel, die aus vielen
bunten Trichtern besteht.
Fehler in Text A:
•
falsche Zeitform (Perfekt statt Präsens)
•
man kennt sich nicht aus und kann die Bastelarbeit nicht nachmachen
•
es wird eine Geschichte erzählt, anstatt ein Vorgang beschrieben
•
persönliche Meinungen und Bewertungen haben in einer
Vorgangsbeschreibung nichts verloren
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Die Vorgangsbeschreibung:
1) Zweck / Absicht:
Erklärung, Information
2) Wie soll der Leser reagieren?
Er soll sich auskennen und den Vorgang nachmachen können
3) Inhalt:
Eine allgemeine Erklärung oder Anleitung, die gut verständlich sein soll (meist
in der „Man-Form“ oder in der „Du-Form“)
Ein Vorgang, der jederzeit wiederholt werden kann, wird beschrieben.
4) Sprachliche Gestaltung:
genau, unpersönlich, klar, sachlich, deutlich und leicht verständlich, keine
persönlichen Bemerkungen oder Werturteile
5) Zeitform:
Präsens
6) Aufbau:
a) EINLEITUNG:
Was wird benötigt
b) HAUPTTEIL:
Handlungsablauf (richtige Reihenfolge der Handgriffe,
übersichtliche Gliederung)
c) SCHLUSS:
fertiges Produkt, Resultat der Arbeit
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