Februar 2007

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Februar 2007
www.amFischwasser.at | amFischwasser@fischerei.or.at | € 4,75
Februar 2007
AKTUELL
WICHTIG !!!
Ab sofort bitte alle E-Mails, die
für das VÖAFV-Magazin „am
Fischwasser“ bestimmt sind
Wichtiger Hinweis:
Um Missverständnisse zu vermeiden, weisen wir darauf hin,
dass der Reviersicherungsbeitrag nur bei Neumitgliedern
eingehoben wird!
(Beiträge, Vereinsnachrichten,
Fotos, Leserbriefe etc.), ausschließlich an die neue Adresse
amFischwasser@fischerei.or.at
Jugendkurs 2007
senden! Danke.
A
Inhalt
Interview Finkelde ................ 3
Stachelritter ........................ 6
Fischrettungsaktion ............. 8
Messe Salzburg .................... 9
uch im Jahr 2007 wird wieder ein 3-tägiger Jugendkurs abgehalten. Die beiden Theorietage stehen bereits mit 17. und 24. März
2007 fest. Der Termin für den praktischen Teil an einem unserer Vereinsgewässer wird demnächst fixiert und in der nächsten Ausgabe von
„am Fischwasser“ bzw. auf unserer Homepage www.fischerei.or.at bekanntgegeben.
Gleichzeitig können die Jugendlichen diesen Kurs wieder für den Erhalt
der amtlichen Fischerkarte für NÖ nutzen. Nähere Auskünfte dazu erhalten Sie im Verbandssekretariat.
Anmeldungen für den Kurs werden ab sofort unter der Telefonnummer
(01) 403 21 76 oder per E-Mail an r.kraus-verband@fischerei.or.at
entgegengenommen.
Carp-Expo 2006 ................ 10
Sonnenkalender ................. 14
Anglerbörse ...................... 15
Geburtstagskalender .......... 16
VÖAFV – Intern .................. 17
Für Sie gelesen .................. 29
Baggersee-Bewirtschaftung .. 30
Reviervorstellung .............. 32
www.natur-wien.at
Ein Netzwerk für Natur in Wien
Information • Kooperation • Motivation
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Bitte beachten!
Letzter Ausgabetag für Lizenzen der limitierten Reviere
ist Freitag, der 16. Februar 2007.
Bis dahin nicht gelöste Fischereiberechtigungen werden
an vorgemerkte Bewerber vergegeben.
INTERVIEW
Im Gespräch mit: Christian Finkelde
Von Robert Roula
Robert Roula: Hallo Christian! Ich
freue mich, dass Du Dich bereit erklärt hast, mir als Interviewpartner
zur Verfügung zu stehen. Für all jene,
die Dich noch nicht kennen: Würdest Du Dich bitte kurz vorstellen?
Christian Finkelde: Hallo Robert!
Ich bin 29 Jahre alt und lebe zusammen mit meiner Freundin in Mannheim (Deutschland). Vor wenigen
Wochen (Oktober 2006) habe ich
mein Zweites Staatsexamen abgelegt und werde demnächst anfangen, als Rechtsanwalt zu arbeiten.
RR: Christian, Du hast innerhalb
weniger Monate Unglaubliches vollbracht. Im Oktober 2005 gelang Dir
an einem deutschen Gewässer der
Fang eines Schuppenkarpfens mit
34,65 kg, das war zu dieser Zeit neuer Weltrekord! Im Mai 2006 konntest Du dann einen Spiegelkarpfen mit 32 kg landen. Diese Fische
sind für den Durchschnittsangler
unvorstellbar groß. Wusstest Du
eigentlich von der Existenz dieser Fische, und hast Du gezielt
darauf gefischt? Stammen beide
Fische aus demselben Gewässer in
Deutschland?
CF: Als ich nach Mannheim zog,
kannte ich das Gewässer, da ich
einige Zeit zuvor mit einem Freund
bereits einmal dort war, um mir
den See anzuschauen. Da er von
Mannheim aus gut zu erreichen ist,
beschloss ich, dort regelmäßig zu
Christian Finkelde zählt mittlerweile zu den besten Karpfenanglern
Europas und hat 2005 und 2006 mit spektakulären Fängen für
enormes Aufsehen in der Karpfenszene gesorgt. Er hat unzählige
Berichte verfasst, die in diversen Magazinen weltweit veröffentlicht wurden. Viele seiner Berichte sind aber auch im Internet unter
www.carpgate.de frei zugänglich und nachzulesen.
fischen. Zu diesem Zeitpunkt hatte
noch keiner der beiden großen Karpfen, von deren Existenz ich wusste,
die 30-kg-Marke durchbrochen.
Aber ehrlich gesagt war der Fang
eines 25-kg-plus-Karpfens schon
Motivation genug, dieses schwierige Gewässer in Angriff zu nehmen.
Mittlerweile sind beide Fische sehr
gut abgewachsen und wiegen konstant über 30 kg.
RR: Wie erklärst Du Dir Deine Erfolge? Versuchst Du nach dem Motto „Being Different“ bewusst anders
als die anderen zu fischen, oder sind
für Deine Erfolge andere Faktoren
entscheidend?
CF: Ich denke, ich kann guten Gewissens sagen, dass meine Erfolge hart
erarbeitet sind. Im Jahr 2005 investierte ich sehr viele Stunden meiner
Freizeit in das Angeln an besagtem
Gewässer bis ich schließlich am
Ende der Saison den großen Schuppenkarpfen fangen konnte, womit
meine Ausdauer und mein Einsatz
belohnt wurden. Bei meiner Angelei – im Übrigen auch sonst – versuche ich stets meinen eigenen Weg
zu gehen und das zu tun, was ich für
richtig halte. Meiner Meinung nach
gibt es zu viele Angler, die ihre Angelei darauf beschränken, die Methoden anderer Angler zu kopieren,
statt selbst mal etwas zu probieren.
Wenn man immer nur die anderen
kopiert, kann man auch immer nur
der Zweite sein, der beispielsweise
eine bestimmte Methode versucht
hat. Wenn man sein eigenes Ding
durchzieht, wird man früher oder
später auch einmal Erfolge haben,
die höher anzusiedeln sind, als die
der anderen Angler. Ein einfaches
Beispiel ist folgendes: Alle Angler
am See Angeln und Füttern viel mit
Boilies. In solch einer Situation ist es
eine gute Option, mit single hookbaits oder nur sehr wenig Futter oder
aber auch gänzlich nur mit Partikeln
zu angeln. Ein entscheidender Faktor beim Angeln wird immer die Zeit
sein. Doch auch, wenn man Familie,
Freunde und einen Beruf hat, kann
man ein erfolgreicher Karpfenangler
sein. Viele Leute denken, ich sei Profiangler und würde das ganze Jahr
über nichts anderes machen. Dem
ist jedoch nicht so. Auch ich gehe
ganz normal zur Arbeit und meine
Zeit am Wasser ist begrenzt.
Christian Finkelde mit einem drallen Spiegler.
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INTERVIEW
RR: Ist es für Dich nicht auch ein
Phänomen, zu welchen Größen
und Gewichten Karpfen in unseren Breiten mittlerweile abwachsen? Welches Potential steckt noch
in unseren Gewässern, und ist es
für Dich vorstellbar, dass in naher
Zukunft noch schwerere Fische gefangen werden?
CF: Es ist schon beeindruckend, zu
welchen Gewichten manche Fische,
insbesondere in Deutschland abgewachsen sind. Ich denke aber, dass
sich die Maximalgewichte derzeit
bei 30 bis 32 kg einpendeln werden.
Viele Gewässer, auch in Österreich,
haben ein gutes Potential und das
qualitativ gute Futter, günstige Klimabedingungen sowie ausreichend
natürliche Nahrung werden weiter
für schöne Fische sorgen.
RR: Deinem Fangbericht im Internet (Anmerkung: www.carpgate.de)
habe ich entnommen, dass Du bei
Deinen Sessions in der Regel nur
sehr wenig Futter einsetzt. Bitte erkläre unseren Lesern kurz Deine Beweggründe und taktischen Überlegungen dazu.
CF: Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich wenig Futter verwende. Das
hängt vom jeweiligen Gewässer ab.
Lediglich an besagtem Gewässer
ist es meiner Meinung nach besser, wenig Futter zu verwenden. Die
wenigen Fische im See stehen un-
Ein stattlicher Schuppler.
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Christian beim Überprüfen seiner Montagen.
ter großem Angeldruck und es hat
sich gezeigt, dass sie selten bzw. gar
nicht auf große Futterkampagnen
ansprechen. Daher angelte ich an
dem See meist mit etwas Grundfutter, Pellets und klein gehackten
Boilies als Beifutter. Als ich an dem
See zu fischen begann, hatte ich
auch gute Erfolge mit Partikelködern
wie Mais und Hanf, ebenfalls in geringen Mengen. Beim Befischen der
französischen Seen oder am Neckar hingegen verwende ich deutlich
mehr Futter.
RR: Du legst größten Wert auf die
perfekte Präsentation Deiner Montagen. Wie erreichst Du dieses Ziel
und warum hältst Du dies für derart
wichtig?
CF: Es stimmt, dass ich eine gute
bzw. natürliche Präsentation des
Köders für wichtig erachte. Wichtig ist es, die Bodenstruktur an der
Stelle, an der man angeln möchte,
zu kennen. Wenn man im See
schwimmen kann, ist
dies schnell herauszufinden, aber auch
vom Boot aus mit
einem Echolot sowie einem Blei an geflochtener Schnur
oder vom Ufer aus
mit einer Lotrute oder
einem Smar tcast
Funkecholot kann
man wichtige Informationen sammeln.
Der nächste Schritt
ist dann, seine Montage an die Gegebenheiten anzupassen.
Das Stiff-Rig erschwert ein mögliches
Ausspucken des Köders.
Beispielsweise ist es bei weichem
Boden wichtig, dass der Köder
nicht durch das Blei in den Boden
gezogen wird und/oder ein Stiff-Rig
aus dem Schlamm steil nach oben
hervorsteht. Eine gute bzw. natürliche Präsentation des Köders bringt
einen in jedem Fall dem Fang eines
Fisches einen Schritt näher.
RR: Eine Frage noch zu Deiner
Präsentation: Warum verwendest Du derart schwere Bleie (Anmerkung: 170 Gramm) für Deine
Festbleimontage? Erhoffst Du Dir
damit eine Verbesserung der Selbsthakeigenschaften und besseren Halt
des Hakens im Fischmaul?
CF: Ja, das schwere Blei wirkt sich
positiv auf den Hakeffekt aus und
man hat zudem den Vorteil, dass
man nach dem Auswerfen problemlos die Schnur spannen kann,
ohne Gefahr zu laufen, die Montage vom Platz zu bewegen. Da
ich in der Regel nicht weit werfen
muss, kann ich auch Bleigewichte
von 170 g problemlos mit meiner
12 ft 2 ¾ lb Rute werfen.
Beim Fischen an den französischen
Stauseen sowie beim Angeln im Fluss
bleiben die schweren Bleie auch bei
starkem Wind bzw. Strömung am
gewünschten Platz liegen.
RR: Welche Rigs (Vorfächer) verwendest Du im Allgemeinen und
welche Umstände beeinflussen die
Wahl Deines Rigs?
CF: Die Umstände, die die Wahl
meiner Montage beeinflussen, sind
zum einen die Bodenbeschaffen-
INTERVIEW
heit und zum anderen die Frage, ob
ich an einer hindernisreichen Stelle
angeln möchte und ob die Fische
unter Angeldruck stehen. In der Regel gilt bei Montagen für mich: So
einfach wie möglich. An dem See,
an dem ich den großen Schuppenkarpfen fing, habe ich viel mit dem
Short-Rig gefischt (eine Beschreibung des Rigs befindet sich auf
meiner Internetseite). In Frankreich
und auch im Fluss fische ich in der
Regel mit einem Line-Aligner-Rig
(mit geflochtener Schnur gebunden) von 15–20 cm oder mit einem
Stiff-Rig (mit steifem Monomaterial oder Fluorkarbon gebunden).
RR: Welche Ziele verfolgt ein Angler
wie Du, der nahezu alles erreicht hat
noch und wie motivierst Du Dich?
CF: Glücklicherweise macht mir
das Angeln nach wie vor sehr viel
Spaß und daher habe ich keinerlei
Probleme mich zu motivieren. Ziele gibt es sicher noch jede Menge.
Ich habe vor, 2007 wieder öfters
am Fluss zu angeln und die Dreharbeiten zu meiner DVD über das
Flusskarpfenangeln zu beenden.
Aber auch in Frankreich möchte
ich in den nächsten Jahren wieder
regelmäßig angeln. 2005 und 2006
habe ich hauptsächlich an Seen in
Deutschland geangelt. Eine DVD
über das Angeln an Baggerseen
ist ebenfalls in Planung. Wie Du
siehst, es wird mir nicht langweilig
werden.
RR: Wie viel Zeit investierst Du
durchschnittlich im Jahr für das
Karpfenangeln?
CF: Das ist eine schwierige Frage.
Das ist jedes Jahr unterschiedlich.
2005 habe ich sehr intensiv geangelt. Von April bis Ende Oktober
war ich meist drei Nächte die Woche – manchmal auch mehr – am
Wasser, aber das war sehr extrem.
Dieses Jahr war es deutlich weniger.
Wenn man zu viel Angeln geht, besteht meiner Meinung nach die Gefahr, dass man ausbrennt und da-
Robert Roula mit Christian Finkelde (rechts) auf der Carp-Expo 2006.
her gehe ich mal mehr, mal weniger
Fischen: je nach Lust und Laune.
RR: Du angelst ja sehr gerne in
Frankreich und befischst dort riesige Seen (Anmerkung: z.B. Lac du Der,
Forêt d’Orient). Wie schaffst Du es,
auch an derart großen Gewässern
erfolgreich zu sein?
CF: Was für die kleineren Gewässer gilt, gilt auch für die größeren.
Man muss in erster Linie die Fische
finden. Oft sind es bestimmte Tiefen, in denen die Fische fressen und
diese gilt es zu finden. In Frankreich
kann man mit vier Ruten ja glücklicherweise immer gut experimentieren und verschiedene Tiefen abdecken sowie Grundköder und Pop
ups probieren.
RR: Welchen persönlichen Stellenwert haben einzelne Erfolgsfaktoren
wie: eine gute Location, effizientes
Anfüttern, eine möglichst perfekte
Präsentation der Montage, die Wirkungsweise Deines Rigs und last but
not least Beschaffenheit und Qualität Deiner Köder für Dich?
CF: Neben den Faktoren Zeit, Geduld bzw. Ausdauer und Einsatz
sind dies meiner Meinung nach diejenigen Faktoren, die beim Karpfenangeln zum Erfolg führen.
RR: Christian, herzlichen Dank für
das sehr informative Gespräch!
CF: Gern geschehen.
RR: Stimmt es, dass Du 2007 möglicherweise von Dir selbst geführte
Trips an französische Seen organisieren und betreuen wirst?
CF: Zum jetzigen Zeitpunkt (November 2006) steht das noch nicht
fest. Die Resonanz auf die Umfrage auf meiner Internetseite www.
carpgate.de war äußerst positiv,
aber eine endgültige Entscheidung
werde ich erst 2007 fällen. Näheres
wird dann rechtzeitig auf meiner Internetseite zu erfahren sein.
Rekordschuppenkarpfen mit 34,65 kg.
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ANGELMETHODE
Stachelritter aus der Burg geholt
Von Michael Komuczki
D
ie Theiß war schon immer wegen ihrer Zanderbestände berühmt. Vor mehr als vierzig Jahren
wurde durch die Errichtung der
Staustufe Kisköre eine riesige bizarre Wasserlandschaft von etwa
96 km² geschaffen – der Tisza-tò
(Tisza-See). Dieser gesamte Rückstaubereich, der am Rande von der
Tisza und der kleinen Tisza umströmt wird, ist nicht nur ein Natursondern auch ein Zanderparadies.
In diesem Teilabschnitt der Tisza
stellen Attila Juhàsz und Michael
Komuczki seit mehr als einem Jahrzehnt, in der unwirtlichen Jahreszeit
mit einer sehr eigenwilligen Methode – dem Zanderzupfen – den Stachelrittern nach.
Gewässerstruktur und Standortverhalten
Die Gewässerstruktur stromaufwärts
des Kraftwerks Kisköre ist so unterschiedlich wie sonst kaum wo. Der
Theiß-See selbst, der durch mehrere
Kanäle/Schleusen vom Hauptstrom
gespeist wird, ist aufgrund der Überflutung vor vierzig Jahren eine bizarre Wasserwelt und ein einzigartiges Laichhabitat. Die Ufer der kleinen und großen Tisza, die den See
umschließen, sind stark bewachsen. Viele entwurzelte und geknickte Bäume ragen ins Wasser, bilden
tiefe Kehrwasser und somit hervorragende Standplätze für den Hauptfisch der Tisza, den Zander. Die Tiefe des Hauptstroms beträgt etwa
acht bis zwölf Meter, seine Breite
misst etwa zweihundert Meter. Die
Gewässerstruktur der kleinen Tisza
ist ähnlich der Tisza – sie ist jedoch
nur 3–5 Meter tief und etwa 30 Meter breit. Der Untergrund ist teils
schlammig, teils steinig. Die Fließgeschwindigkeit ist aufgrund des
Rückstaus träge und beträgt etwa
0,5 Meter pro Sekunde.
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Die Fangaussichten auf Zander in
oder in der Nähe eines großen Gehölzes sowie im Nahbereich von
großen Steinen sind ungleich besser
als an anderen Angelstellen. Alle Fische lieben diese Verstecke in strömenden Gewässern. Im Holz sind
die Zander sicher wie in einem Bollwerk. Wenn wir vom Ufer aus diese Festungen beangeln wollen, sind
wir meist chancenlos. Nicht so mit
dem Boot. Mit diesem sind wir befähigt, den Stachelrittern den Köder
unmittelbar vor dem Maul zu präsentieren.
lm Zeitraum von Oktober bis Februar finden wir an der Theiß die besten Bedingungen für diese Art des
Zanderangelns vor. Gegen Ende Oktober wird der Pegelstand des Sees
langsam um ein bis eineinhalb Meter abgesenkt, um im Frühjahr die
Wassermassen der Schneeschmelze
auffangen zu können.
Mit dem Sinken des Wasserspiegels
ziehen die Zander- und Wolgazanderscharen aus dem Tisza-See in
Totholz ist ein guter Zander-Einstand.
den Hauptstrom und in die kleine
Tisza. Der Zander- und Wolgazanderbestand ist hervorragend, da
diese hier ausgezeichnete Lebensund Laichbedingungen vorfinden.
Hier werden jährlich große Mengen an Zandern gefangen, darunter
auch viele kapitale Fische von acht
bis elf Kilo.
Zu dieser positiven Entwicklung hat
sicherlich auch das Berufsfischereiverbot in diesem Teilabschnitt der
Tisza beigetragen. Die besten Rahmenbedingungen sind sauberes und
strömendes Gewässer.
Die Juhász-Zanderzupfmethode
Aufgrund der vielen Hänger im Holz
war Attila schon vor Jahren gezwungen, eine sehr einfache, effektive
und materialschonende Methode (siehe Montage) zu entwickeln.
Als Hauptschnur verwenden wir die
IronLine/FireLine (0,18/0,17 mm),
durchgehend gebunden, mit einem
Stück eingeschlauftem Ventilgummi
als Stopper für das Blei und kurzem
Vorfach mit einem Zanderhaken
(Mustad/Allround oder Maruto).
Der Zanderhaken Mustad/Allround
hat den Vorteil, dass er sich bei einem Hänger im Gehölz aufbiegt,
ohne im Normfalle die Hauptschnur zu sprengen. Die Montage
bleibt uns aufgrund dieser Abstimmung von Haken und Schnur erhalten. Wir biegen den Haken zurück
und können sofort weiterangeln.
Diesen Haken verwenden wir je-
ANGELMETHODE
doch nur, wenn kleinere oder mittlere Zander (3–4 kg) an der Angelstelle sind. Sollte ein größerer Fisch
beißen, tauschen wir den Haken sofort gegen den stabilen Maruto. Als
Köderfische finden Blaubandbärblinge, kleinere Rotaugen und Karauschen Verwendung, die mittels Nasen-Rückenköderung angeködert
werden (siehe Abbildung).
Die Bebleiung variiert je nach Strömung und Gewässertiefe von
5–40 g. Verwendet werden bei geringer Strömung Stücke der Bleiummantelung von alten Telefonkabeln,
bei starker Strömung finden Kugelbleie Verwendung. Die Bleistücke
vom Telefonkabel haben den Vorteil,
dass sie aufgrund des Hohlraumes
langsamer mit dem Köderfisch zum
Grund absinken(Trudelbewegung).
Dies übt einen besonderen Reiz auf
Zander und Wolgazander aus.
Zur Köderführung
Die Köderführung erfolgt ähnlich
der des Gummifisches. Mit langsamen Aufzupfbewegungen und straffer Hauptschnur führen wir den Köderfisch mitten im Gehölz oder in
den Steinen über den Gewässergrund.
Oft stehen wir am Rande eines guten Holzes und tunken in dieses hinein. Einen Biss spüren wir über die
Rutenspitze bis ins Handteil.
Trotz des stärkeren Widerstands
lässt der Zander nicht los, da sein
Raubverhalten in strömenden Gewässern viel aggressiver ist als in
stehenden Gewässern. Zur Sicherheit lassen wir fünf Zentimeter mit
der Rutenspitze nach, bleiben dabei
aber auf Kontakt.
Nur so können wir vermeiden, dass
der Zander nach dem Anbiss durch
die Äste schwimmt und dadurch
verloren geht.
Bei Verstärken des Druckes auf die
Rutenspitze nach etwa zwanzig bis
dreißig Sekunden spüren wir wieder
das Zupfen des Zanders an der Rutenspitze. Jetzt schlagen wir stark
an. Aufgrund der vielen Hindernisse drillen wir hart und kompromisslos.
Ist der Biss jedoch extrem vehement
und der Fisch nicht zu halten, folgen wir kurz der Zugrichtung mit
der Rutenspitze und schlagen dann
sofort an.
So suchen wir systematisch den
Gewässergrund ab. Mit dem Boot
können wir versunkenes Geäst und
Steine – die bevorzugten Einstände der Stachelritter – optimal beangeln und ihnen den Köder direkt
vor dem Maul präsentieren. Durch
die Nasen-Rückenköderung minimieren wir Hänger entscheidend.
So konnten wir schon viele kapitale
Festungsherrscher aus ihrem Reich
zwingen.
Abseits des Holzes sind kaum Zander zu fangen, da sie ihre Festung
(Einstandsplätze/Holz) kaum verlassen. Sollten wir bei einem Hänger, nach einem kurzem Löseversuch, die Montage nicht frei bekommen, empfiehlt es sich, diese
mit einem kurzen Ruck anzureißen.
Die Zander lieben es nicht, wenn
wir ständig an ihrer Festung rütteln
oder diese abreißen.
Durch das oftmalige bewusst in
Kauf genommene Hängenbleiben
und dem damit verbundenen möglichen Abreißen der Montage ist dies
die kostengünstigste sowie erfolgreichste Art des Angelns auf Zander
im Gehölz. Sie ist jedoch nichts für
schwache Nerven.
Die lakonische Aussage von Attila „Wo viel hängt, da viel Biss“ hat
sich mehr als bewahrheitet. Diese
Art des Spürangelns ist eine wunderbare und effektive Methode.
Fazit
Besondere Angelbedingungen erfordern besondere Angeltechniken und
Methoden. Eine rasch zu bindende
und im Einsatz bis dato nicht übertroffene Montage hat uns schon
viele Zander aus der Burg beschert.
Während andere Angler Montage
binden, angeln wir und fangen bei
guten Rahmenbedingungen Zander
auf Zander.
Attila würde dazu meinen:
„Das ist Angeln, Leute!“
GERÄTEEMPFEHLUNG
Rute:
Zander- oder Havey Zanderrute
3,7–3,9 m/Wurfgewicht 50 g
(BALZER Magna Princess Heavy Zander)
Rolle:
Stabile Stationärrolle mit 30er Spulenkopf und
ruckfreier Bremse
(METALLICA FD 730)
Hauptschnur:
IronLine/FireLine (0,18/0,17)
Haken:
Mustad/Allround/Ref 220A; Size 2–6
Maruto Nr. 2267; Size 2–6
. . . besse r m i t
Traisenpark, Top 501, Dr. Adolf-Schärf-Straße 5 - 9, A-3107 St. Pölten. Tel. 02742/202 48
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FISCHRETTUNGSAKTION
Dürnkrut – Fischbergung nach dem Hochwasser 2006
M
it etwas Verspätung erscheint
nun die Geschichte zum Titelbild der Sept./Okt. 2006-Ausgabe
von „amFischwasser“ (Obm. Johann
Istvanek in Aktion mit einem Netz im
Maisacker, Anm. d. Red.).
Eine professionelle Fotostory dokumentiert in eindrucksvoller Art und
Weise die Fischbergung nach dem
massiven Frühjahrs-Hochwasser an
der March im Vorjahr.
Abermals können wir klarmachen,
dass wir Fischer nicht nur „Beutemacher“ sind, sondern auch Verant-
wortung für unsere Gewässer und
deren Bewohner übernehmen.
Soweit es möglich war, wurden Fische in allen Größen von überschwemmten Ackerflächen in die
March transferiert. Darunter waren
tausende Jungfische sowie ausgewachsene Exemplare.
Zahlreiche Fischerkollegen halfen
bei der Bergung der Fische vorbildhaft zusammen, obwohl bei einigen
ihr eigenes Haus durch das Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen wurde!
Fische fangen im Kukuruz-Acker – kein
leichtes Unterfangen. Mit zahlreicher Hilfe
konnten sehr viele Fische gerettet werden.
Ein Kübel voller Leben!
Ausfisch-Aktion zwischen dem Bahn- und Marchdamm (ca. 150 Karpfen von 10 dag bis
9 kg). Dies war nur einer von vielen „neuen Teichen“, die sich im Zuge des Hochwassers
gebildet hatten.
Karpfennachwuchs aus dem Acker.
Ernst Kolarik jun. im Hintergrund, Obm.Stv. Gerhard Euchberger vorne li. und Obm.
Johann Istvanek re. im Bild beim Ausfischen.
Ein schöner Karpfen.
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Für die Bergung musste ein Wäschekorb
herhalten.
Aussetzen der Fische in die March.
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Das Ausfischen war nicht immer leicht.
Denn an den unmöglichsten Stellen
blieben die Reste des Wassers voll mit
Jungfischen zurück.
>Jaspowa & Fischerei 2007< in Wien:
Das Messerevier wird eröffnet!
Neuheiten und Trends für Jäger und Fischer +++
Veranstaltungen und Vorträge im Festrevier in Halle C +++
1. Österreichische Laser-Tontaubenmeisterschaft +++
Fischerei-Forum und Fly-Fishing-Pool +++ Off-Road- und
Quad-Parcours +++
Vom 22. bis 25. Februar 2007 geht die nächste Ausgabe der >Jaspowa
& Fischerei< über die Bühne. „Die internationale Fachmesse für Jagd und
Fischerei mit Bereich Off-Road findet im Zweijahres-Rhythmus im MessezentrumWienNeu statt. Wir erwarten heuer rund 180 Aussteller“, erklärt
Dir. Johann Jungreithmair, CEO von Reed Exhibitions Messe Wien.
„Die Messe zeigt die Schwerpunkte Jagd und Fischerei. Hier bleibt die
Entwicklung nicht stehen – es gibt jedes Mal Neues zu entdecken und
Wissenswertes zu erfahren. Zu den Informationen und Innovationen rund
um die Themen Jagdzubehör, Revierbedarf, Waffen, Wild- und Forstwirtschaft wird auch den Jagdhunden ein eigener Bereich gewidmet“, betont
in diesem Zusammenhang der verantwortliche Messeleiter, Mag. (FH)
Georg Coester. Der Wiener Landesjagdverband wird in diesem Rahmen
sein 60-jähriges Bestehen feiern; die Landesjagdverbände von Niederösterreich und dem Burgenland präsentieren sich im Jägerdorf.
Bogenschützen können sich zudem täglich Tipps und Tricks bei den Profis
holen – weiters ist täglich das Indoor-Laser-Tontauben-Schießen möglich.
Die wettbewerbsfreudigen Schützen können ihre Kräfte am Freitag, 23. und
am Samstag, 24. Februar 2007, bei der ersten Österreichischen Laser-Tontaubenmeisterschaft, messen.
Petri Heil im Fischereiforum
Der Bereich Fischerei zeigt Anglern rechtzeitig zu Beginn der Saison alle
neuen Erkenntnisse und die innovativsten Produkte. Tipps und Tricks
der Profis mit Vortragenden wie dem bekannten Karpfenfischer Michael
Komuczki erfahren Besucher im Rahmen des großen Fischereiforums, das
täglich in der Halle D stattfindet. Weiters referieren Torsten Arens, Fritz Burian und Walter Thiemann – Rutenbauer Robert Stroh lässt sich beim Bau
von gespließten Fliegenruten über die Schulter schauen. Fischerei-Freunde
können sich zudem Tipps und Tricks von Profi Armin Pijawetz beim Fly-Fishing-Pool holen oder eine moderne Drillsimulationsanlage hautnah erleben.
Off-Road-Bereich
Schnelles, sicheres und vor allem geländeunabhängiges Vorankommen
ist für Jäger und auch Angler ein wichtiger Bestandteil ihrer Tätigkeit.
Besonders die geländegängigen Allrad- und Geländefahrzeuge sind in der
modernen Jagd ein unersetzliches und wertvolles Fortbewegungsmittel.
Der Bereich Off-Road gibt einen umfassenden Überblick über die neuesten
Allrad- und Geländefahrzeuge.
Das breit gefächerte Portfolio im Messeangebot reicht von Allrad-PKW,
Jagd- und Off-Road-Fahrzeugen bis hin zu den ATVs (All Terrain Vehicle).
Besonders die Allrad-getriebenen ATVs erleben einen Boom, sind sie
doch wendige und damit schnelle Fortbewegungsmittel im Gelände. Als
Messezuckerl für alle Off-Road-Fans sowie Jägerinnen und Jäger baut
Veranstalter Reed Exhibitions Messe Wien einen Off-Road-Parcours und
zum ersten Mal einen Quad Parcours im Innenhof zwischen Halle C und D
auf. Dort können die Besucher das Wunschmodell schon vorab auf dessen
Geländetauglichkeit testen. (+++)
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Februar 2007 |
REPORT
Eindrücke von der Carp-Expo 2006
Von Robert Roula und Marcus Weindl
D
en Termin hatten sich anscheinend viele Besucher im
Kalender vorgemerkt, denn
der Andrang in der Stockerauer
Messehalle war enorm. Vor allem
am ersten Tag der Veranstaltung
platzte die Halle zeitweise aus allen
Nähten. Schlussendlich besuchten
mehr als 3.000 (!) Besucher in den
beiden Tagen die Carp-Expo, was
als großer Erfolg gewertet werden
kann.
10
| Februar 2007
Bereits zum dritten Mal lud Kurt Grabmayer am 1./2. Dezember
2006 zur Carp-Expo nach Stockerau. Eine hochkarätige Gästeliste
und die Präsenz zahlreicher Topfirmen aus dem In- und Ausland
sorgten bereits im Vorfeld der Messe für großes Interesse.
Das Interesse war also enorm und
die Aussteller gaben sich auch alle
Mühe diesem gerecht zu werden.
Nahezu alle Topfirmen waren auch
in diesem Jahr in Stockerau vertreten. Besonderes Interesse galt jedoch den prominenten Gästen, die
Kurt Grabmayer eingeladen hatte.
Klingende Namen wie Steve Briggs
(zweimaliger Gewinner des CarpWorldcups), Simon Crow, Rob
Hughes, Ken Townley, Christian
Finkelde oder Kay Synwoldt machten deutlich, dass die Stars der europäischen Karpfenszene längst auf
die österreichische Carp-Expo aufmerksam geworden sind und diesem Umstand mit ihrer Anwesenheit auch Tribut zollen.
Mit nachfolgender Zusammenfassung wollen wir euch einen groben
Gesamtüberblick über die Highlights dieser Messe geben. Die tolle Stimmung und Atmosphäre der
REPORT
Veranstaltung lässt sich allerdings
kaum in Worte fassen, sie sollte vielmehr live erlebt werden.
Höhepunkte des Events waren zweifellos die Podiumsdiskussionen und
Vorträge der prominenten Gäste. So
stellten sich die englischen Superstars
Steve Briggs, Simon Crow und Rob
Hughes einer Diskussion zum Thema
Rob Hughes, Simon Crow und Steve
Briggs bei der Podiumsdiskussion.
Das Foto zeigt Kay Synwoldt, Jürgen Becker und Markus Pelzer bei ihrem Vortrag samt
Bühne, Zuschauern und Großbildschirm.
Ken Townley bei seinem Vortrag.
„Großkarpfen in fremden Gewässern“. Der englische Altmeister Ken
Townley hielt zwei sehr interessante
Vorträge über Köder und Rigs.
Die deutschen Stars Jürgen Becker,
Markus Pelzer und Kay Synwoldt
gewährten dem Publikum interessante Einblicke zum Thema „Fischtaktiken auf Großkarpfen in deut-
Concept for you präsentierte am gut sortierten Messestand die neue Boilieserie „Secret
Nature“. Näheres nachzulesen unter www.concept.for-you.at
schen Gewässern“. Der Österreicher
Mario Hribernig, Teamfischer der
Firma Pelzer, beeindruckte mit seiner Multimediashow „Heimvorteil“
zum Thema Karpfenangeln in heimischen Gewässern.
Zahlreiche Topfirmen waren auf der
Messe vertreten und ließen keine
Wünsche offen.
Die Firma Profishing mit Heinz Promitzer
(re.) war ebenfalls in der Messehalle vertreten und sehr gefragt.
Februar 2007 |
11
REPORT
Imperial Baits mit Max Nollert und Klaus
Schneiderhan präsentierten am Messestand das neue Optonic Spice Boilie – der
Andrang war enorm. Details nachzulesen
unter www.imperial-baits.com
Markus Pelzer bei seinem Messestand mit
dem Autor Robert Roula.
Robert Klein von der Firma Full Pull freute
sich über großes Interesse der Besucher an
seiner Boilieproduktion. Für Interessierte nähere Infos unter www.fullpull-carpbaits.com
Jürgen Becker mit Autor Marcus Weindl.
Die Firma Bivylight präsentierte an ihrem
Stand ein neues Beleuchtungssystem für
Zelte.
Auch Kunst war auf der Messe zu bewundern: Ein Ölgemälde von Jörg Jesenko.
12
| Februar 2007
Kay Synwoldt, der überaus sympathische
Chefredakteur des neuen Magazins „Carp
In Focus“.
Nutrabaits wurde von Ken Townley repräsentiert.
Fox wurde durch den deutschen Topangler Christian Finkelde vertreten. Auch an
diesem Stand herrschte reges Interesse.
Markus Dittgen von „Carp Connect“ mit
dem Autor Marcus Weindl.
Joan Briggs, der Ehefrau von Steve
Briggs, wurde anläßlich ihres 70. Geburtstags ein handgefertigtes Ölgemälde als
Geschenk überreicht.
Der Messestand von Korda.
REPORT
Die Fa. Mika präsentierte hochwertiges
Tacklezubehör.
Achim Seiter, Chefredakteur des altbekannten „Carp Mirror“.
Topangler Leon Hoogendijk beim Rutentest.
JRC präsentierte die neuesten Produkte.
Die sympathischen Engländer Rob
Hughes, Simon Crow und Steve Briggs
mit Autor Marcus Weindl.
Die Autoren Marcus Weindl (li.) und Robert Roula (re.) mit Messeveranstalter Kurt Grabmayer.
Weitere Topfirmen wie Korda, Solar und noch viele andere waren natürlich auch auf der Messe vertreten und dürfen nicht unerwähnt
bleiben.
Last but not least gehörte der Messestand des Veranstalters Kurt Grabmayer zu den am bestbesuchten.
Insgesamt präsentierten 36 Aussteller aus verschiedenen Ländern Europas ihre Artikel. Die drei großen
deutschen Karpfenmagazine Carp
Mirror, Carp Connect und Carp In
Focus waren durch ihre Chefredak-
teure ebenfalls bei der Veranstaltung vertreten.
Fazit: Die Carp-Expo erwies sich
als voller Erfolg! Kurt Grabmayer
hatte seine Hausaufgaben perfekt
gelöst. Frühere Probleme, wie etwa
die schlechte Akustik aufgrund einer überforderten Tonanlage, gehörten diesmal der Vergangenheit
an. Die Messe war sehr gut organisiert, viele Aussteller boten an
übersichtlich sortierten Ständen
eine Menge interessanter Produkte
Kurt Grabmayer im Gespräch mit Martin
Locke am Solar-Messestand.
an. Besonders hervorheben möchten wir noch die englischen Topstars, die sehr sympathisch und
natürlich wirkten und sich ganz
ungezwungen für Gespräche und
Fotos zur Verfügung stellten. Stars
zum Anfassen! Wir sind stolz darauf, dass eine solche Veranstaltung
nun auch in Österreich regelmäßig
stattfindet und die internationale
Szene darauf reagiert hat.
Auf www.carp-expo.com ist ein
kompletter Rückblick auf die Highlights der Messe zu finden.
Februar 2007 |
13
SONNENKALENDER
Titelbild: Winterliche Karpfenpirsch am Kühwörther Wasser in der Lobau.
Foto: Norbert Novak
„am FISCHWASSER“
Eigentümer, Verleger und Herausgeber:
VÖAFV, Lenaugasse 14, 1080 Wien
www.fischerei.or.at
Hersteller und Drucker: AV+Astoria
Druckzentrum GmbH, Faradaygasse 6,
A-1030 Wien, Tel. (01) 797 85-0
Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem
Verband Österr. Arbeiter-Fischerei-Vereine.
Offizielles Mitteilungsblatt des VÖAFV für
Verbands- und Vereinsmitteilungen.
Grundlegende Richtung: Fachliche, sachliche
und informative Berichterstattung betreffend
die Fischerei im In- und Ausland sowie in
diesem Zusammenhang auftretende wissenschaftliche, technische und Umweltschutzprobleme.
Redaktion: Wilhelm Milik, Mario Celofiga,
Telefon: (01) 403 21 76 oder 403 97 54,
Fax: (01) 403 21 76/20
E-Mail: amFischwasser@fischerei.or.at
Grafische Gestaltung: DI Norbert Novak
Ständige Mitarbeiter: VP KR Fritz Zabka,
Markus Bacher, HR Dr. Albert Jagsch
(Bundesamt für Wasserwirtschaft – Institut
für Gewässerökologie, Fischereibiologie und
Seenkunde, Scharfling)
Erscheinungsart: 8 x jährlich
Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.
Mit Namen gezeichnete Artikel unterliegen der
Verantwortung des Autors und müssen nicht
mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos
und Datenträger oder Unterlagen welcher Art
auch immer, übernimmt der Herausgeber keine
Haftung. Eine Rücksendung kann nur erfolgen,
wenn ein ausreichend frankiertes Rücksendekuvert beiliegt.
Bei Leserbriefen besteht kein Recht auf Veröffentlichung, die Redaktion behält sich Kürzungen und Änderungen vor. Alle redaktionellen
Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die
Richtigkeit der Angaben übernommen.
Jahresabonnement: € 38,–
Abonnementkündigung:
3 Monate vor Jahresablauf.
Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Wien
Anzeigen und Inseratenbestellung:
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Datenübertragung: ISDN: (01) 798 04 82,
E-Mail: prepress@av-druck.at
Zahlungen: Die Erste, Konto: 300 010-14468
14
| Februar 2007
SONNENKALENDER
ACHTUNG!
Es werden die tatsächlichen Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeiten bekannt
gegeben.
Der Beginn und das Ende der Fischerei sind der Lizenz zu entnehmen!
JÄNNER
1.
2.
3.
4.
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6.
7.
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14.
15.
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17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
FEBRUAR
Sonnenaufgang
Sonnenuntergang
7.47
7.47
7.47
7.46
7.46
7.46
7.46
7.45
7.45
7.45
7.44
7.44
7.44
7.43
7.43
7.43
7.42
7.41
7.40
7.39
7.38
7.37
7.36
7.36
7.35
7.34
7.33
7.32
7.31
7.28
7.27
16.10
16.11
16.12
16.13
16.14
16.15
16.16
16.17
16.18
16.19
16.20
16.22
16.23
16.25
16.27
16.29
16.30
16.32
16.33
16.34
16.36
16.38
16.39
16.39
16.40
16.41
16.43
16.44
16.46
16.48
16.49
Sonnenaufgang
Sonnenuntergang
7.27
7.26
7.24
7.21
7.20
7.19
7.18
7.16
7.14
7.12
7.10
7.09
7.08
7.05
7.03
7.02
7.01
7.00
6.58
6.56
6.54
6.52
6.50
6.48
6.46
6.44
6.42
6.40
–
–
–
16.50
16.52
16.54
16.56
16.58
17.00
17.02
17.04
17.06
17.08
17.10
17.10
17.11
17.13
17.15
17.17
17.19
17.20
17.21
17.22
17.24
17.26
17.28
17.28
17.29
17.30
17.31
17.32
–
–
–
1.
2.
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11.
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30.
31.
Kapitale Fische 2006 –
Fangmeldungen
Bitte beachten!
Nennungsschluss für kapitale Fische aus allen
Bundesländern Österreichs für das Jahr 2006 ist
am 31. Jänner 2007.
Nähere Informationen im VÖAFV-Sekretariat
oder auf der Verbands-Homepage
unter www.fischerei.or.at
Wir freuen uns auf Ihre Fangmeldung!
BÖRSE
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1080 Wien, Lenaugasse 14,
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PLZ /Ort
Straße
Telefon
Einsendeschluss für die Mai /Juni 2007-Ausgabe: 19. März 2007
Februar 2007 |
15
VÖAFV – INTERN
Geburtstagskalender
Der Verband und seine Vereine gratulieren herzlichst:
Februar 2007
65 Jahre
Bernatovic Ivo, Freudenau
Bilitza Günter, Freudenau
Buhmann Karl,
W.F.V. Ludwig Michka
Dufek Erich, Donaukanal
Flaskovatz Franz, Muckendorf
Frey Stefan, Schillerwasser
Fürst OFM DI Prof. Alfred, Graz
Gräupel Eveline, Donaukanal
Hinker Friedrich, Wr. Neudorf
Janeschitz Franz, Albern
Koliha Karl, Wienerberg
Kubelka Peter, Freudenau
Laudat Günther, Schillerwasser
Männer Rudolf, Schönau/Orth
Nemeth Ernst,
Haslau/Maria Ellend
Partsch Dr. Gerald, Tulln
Pohl Werner, Wolfsthal
Risko Karl, Haslau/Maria Ellend
Saurer Hans, Floridsdorf
Stix Herbert, Donaustadt
Veits Helmut, Donaukanal
Vielhaber Franz, Donaukanal
Wielander Franz, Loosdorf
Zehetgruber Hermann, Wieselburg
Zeller Franz, Donaukanal
75 Jahre
Bauer Reg. Rat Josef, ESV
Bertalanits Johann, Bruck/Mur
Buchner Anton, Schwarza
Jarunek Roman, Wienerberg
Philipp Heinz, Albern
Trauner Wilhelm,
Bruck/Glocknerstraße
80 Jahre
70 Jahre
Feichtner Rudolf, Herrenhäufl
Gaber Georg, Freudenau
Pewny Karl, Donaustadt
Schiel Armin, Donaustadt
Schmidt Karl, Oeynhausen
Stöckl Josef, Krummnußbaum
Zak Heinrich, Freudenau
Zott Franz, Muckendorf
Drimala Franz, Albern
Grabler Peter, Bruck/Mur
Neuwirth Gerhard,
Muckendorf
Weber Alfred, Salzburg
85 Jahre
Hartl Johann, Donaustadt
Schwager Franz, Donaustadt
Ausschreibung des VÖAFV-Umweltreferats
Das Umweltreferat des VÖAFV bedankt sich
herzlichst bei allen Vereinen, die im Jahr 2006
wieder den „Tag des reinen Wassers” begangen haben. Der Dank gilt insbesonders allen
Mitgliedern, Mitarbeitern und den Jugendgruppen mit ihren Begleitpersonen, die sich so
zahlreich an den Gewässerreinigungsaktionen
beteiligt bzw. daran mitgewirkt haben.
Der „Tag des reinen Wassers” wird in allen
Verbandsrevieren zweimal jährlich durchgeführt. Zur Einleitung einer dritten Reinigungsaktion ist ein Ansuchen hinsichtlich einer
Vergütung an den Verband zu richten.
Künftige Umweltaktionen sind eine Bereicherung unseres Verbandes, welche in der
Öffentlichkeit positiven Anklang finden. Wir
ersuchen daher auch im Jahr 2007 um zahlreiche Beteiligung.
Der Verband und die Vereine des VÖAFV
sind bemüht, ihre Umweltinteressen bei den
zuständigen Behörden über die Zeitschrift „Am
Fischwasser“ und in den örtlichen Zeitungen
zu publizieren.
16
| Februar 2007
Das Umweltreferat fordert zur Bewerbung
für die Umweltpreise 2007 des VÖAFV auf.
Teilnahmeberechtigt sind alle Vereine sowie
angeschlossenen Vereine des VÖAFV.
Dotation und Urkunden:
Erster Preis dotiert mit € 200,00
Zweiter Preis dotiert mit € 150,00
Dritter Preis dotiert mit € 100,00
Teilnahmebedingungen:
Die Preise werden für eine besondere Leistung
auf dem Gebiet des Umweltschutzes, die über
das normale Maß der Gewässerpflege (z.B.
Revierreinigungen) hinausgeht, vergeben.
Es können alle verwirklichten Maßnahmen,
die dem Schutz, der besonderen Pflege oder
Wiederherstellung eines intakten Ökosystems
dienen und einer Initiative des Vereins entspringen, eingereicht werden.
Die Dokumentation der Projekte kann mittels
Fotos und Beschreibung oder durch CD-ROM
erfolgen.
Die Bewertung der eingereichten Projekte erfolgt durch das Umweltreferat, dessen Entscheidung bindend ist.
Mitteilung zum Umweltpreis 2006
Das Umweltreferat hat sich am 1. Oktober
2006 mit der Vergabe des Umweltpreises des
VÖAFV für 2006 befasst. Der Verein Dürnkrut
mit seiner Dokumentation Fluss March (Fischbergung nach der Hochwassersituation 2006)
wurde dabei mit dem 1. Preis bedacht. Der
aktive Einsatz von Vereinsfunktionären und
mehreren Mitarbeitern hat deutlich gemacht,
in welch zentralem Ausmaß und mit welch
hohem Erfolg die Fischrettung zur Gewässerpflege an der March beigetragen hat (siehe
Fotodokumentation).
Die Vergabe des nächsten Umweltpreises
erfolgt bei der Jahreskonferenz 2007 des
VÖAFV.
Das Umweltreferat wünscht allen Lesern ein
kräftiges Petri Heil für das Jahr 2007!
>>> Meldeschluss: 31. August 2007 <<<
VÖAFV – INTERN
Verbandssekretariat
1080 Wien, Lenaugasse 14
Tel. (01) 403 21 76
Fax (01) 403 21 76- 20
E-Mail: verband@fischerei.or.at
Homepage: www.fischerei.or.at
Öffnungszeiten
Montag
Mittwoch
Freitag
8.00 bis 12.30 Uhr
8.00 bis 12.30 und
13.30 bis 17.30 Uhr
8.00 bis 12.30 Uhr
Eingang: 1080 Wien, Schmidgasse 6
BITTE BEACHTEN Redaktionsschluss für das
„amFischwasser“-Magazin
Ausgabe Mai/Juni 2007:
19. März 2007
Für die Übermittlung Ihrer Berichte steht
Ihnen ab sofort die neue E-Mailadresse
amFischwasser@fischerei.or.at
zur Verfügung! Bitte in Zukunft
ausschließlich diese Adresse verwenden!
Verbandsmitteilungen
1. Revierreinigung am 17. März
2007 in Albern, NÖ, Beginn: 9 Uhr.
Der Präsident Dr. Peter Kostelka
und der Vizepräsident KR Fritz Zabka überbrachten Bundesparteivorsitzendem Dr. Alfred Gusenbauer
und Bürgermeister Dr. Michael
Häupl die allerbesten Weihnachtswünsche des VÖAFV.
Achtung: Die Hüttenbesitzer linkes
Ufer MA 45 haben die Anordnungen des Revierbetreuers Richard
Slovacek unbedingt zu befolgen!
Landesorganisation NÖ
Die Jahresversammlung der Landesorganisation Niederösterreich findet am Sonntag, 25. Februar 2007
um 9.30 Uhr im Gasthof Hinterdorfer, Wieselburg statt. Die Einladungen der Delegierten der NÖ-Vereine
und die Tagesordnung werden zugeschickt. Pro Verein sind zwei Delegierte stimmberechtigt.
Weiters möchten wir daran erinnern, dass Förderungen seitens der
Landesorganisation für Jugendfischen nur bei termingerechter Abgabe der Totolisten möglich sind.
Abgabetermin ist spätestens der
15. September 2007. Listen sind
bei der Jahresversammlung erhältlich oder werden auf Wunsch zugeschickt. Postadresse: Landesorganisation NÖ, Lenaugasse 14,
1080 Wien oder E-Mail:
Landesorganisation.Noe@aon.at
Albern
Höninger Franz, 56
Amstetten
Novotny Wilhelm, 70
Donaukanal
Rittner Franz, 51
Donaustadt
Wir werden ihnen stets
ein ehrendes Angedenken
bewahren.
Vereinssitzung am 1. Februar 2007
im Vereinslokal „Olde Hüttn“,
1110 Wien, Mannswörther Str. 39.
Hüttenbesitzer und Daubelfischer,
die im Verband einzahlen, müssen
ihre Daubelausweise in der Februarsitzung abstempeln lassen. Ohne
Vereinsstempel wird im VerbandsSekretariat keine Lizenz ausgestellt.
Hüttenbesitzer und Daubelfischer
müssen bis 1. März 2007 eingezahlt haben, sonst werden sie vertragsbrüchig.
Daubelfischer müssen unbedingt
eine funktionstüchtige Daubelanlage haben – und die Fischerei auch
ausüben.
Achtung: Bitte Adressänderungen
unverzüglich im Verband (01) 403
21 76 oder bei der Vereinsleitung
(01) 958 86 22 melden!
Koll. Zivanovic mit einem Amur (>15 kg) und
einem Tolstolob (20,5 kg) aus dem DOK I.
Amstetten
Der Fischereiverein Amstetten trauert um den Fischerkollegen Franz
Höninger, der am 23. November
2006 im 57. Lebensjahr verstorben
ist. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Jahreshauptversammlung 2007
des Fischereivereines Amstetten findet am Sonntag, 4. Februar 2007 mit
Ergänzungswahl um 9 Uhr im Gasthaus des Volksheimes in 3300 Amstetten, Ardaggerstraße 28, statt.
Alle Vereinsmitglieder sind zu dieser Veranstaltung im Namen des Fischereivereines Amstetten herzlich
Februar 2007 |
17
FÜR SIE GELESEN
Die Vereine Donaustadt, Floridsdorf und Oeynhausen präsentieren bei der:
PRO MO FISH 2007
Die große Verkaufs- und Ausstellungsmesse für den Angler
vom 2.–4. März 2007 in den Stadtsälen von Traiskirchen.
Die Vereine Donaustadt, Floridsdorf und Oeynhausen des VÖAFV sind mit einem Info-Stand vertreten,
an dem Sie sich über die Angelmöglichkeiten im Großraum Wien informieren können!
Namhafte Angelgerätehersteller informieren über die neuesten Produkte (zu Messepreisen einzukaufen).
> Vortragsforum: mit Fritz Burian jun., Attila Juhász und Michael Komuczki.
Auf Ihren Besuch freuen sich die Vereine des VÖAFV und der Veranstalter Gerhard Otto.
Eintritt EUR 3,–
(Frauen und Kinder frei !)
Nähere Info unter Tel. 02252 / 55 050 oder 0664 / 182 97 18
Jörg Strehlow: Zander angeln
Vom mysteriösen Räuber zum Edelfisch
Tipps und Tricks für den großen Fang
128 Seiten, Hardcover, ca. 100 Farbfotos, Preis: € 17,50
KOSMOS Verlag, Stuttgart, 2006 | ISBN 3-440-10509-1
Der Zander gehört zu den beliebtesten Edelfischen, doch der Fang
gilt gemeinhin als schwierig.
Was es mit den Geheimnissen auf sich hat und wie viel davon zu
halten ist, damit beschäftigt sich Jörg Strehlow in seinem Ratgeber
„Zander angeln“ und führt den Leser Schritt für Schritt in die Biologie und die Lebensweise des Räubers ein. Das moderne Werk
gibt Aufschluss über die passende Ausrüstung, geeignete Angeltechniken und Fangstrategien. Wobei das richtige Wetter ebenso
entscheidend ist wie der gezielte Einsatz von Ködern. Bis hin zum
Angeln aus dem Boot heraus werden alle etablierten Methoden
ausführlich behandelt und durch einen praktischen Serviceteil
ideal ergänzt. Der sicherste Weg zum Angelerfolg !
Jörg Strehlow schreibt bereits seit vielen Jahren für Europas
größte Angelzeitschrift „Blinker“. Außerdem hat er eine Angelschule gegründet und führt angelnde Touristen in Hamburg und Umgebung erfolgreich zum Fisch.
Februar 2007 |
29
WISSENSCHAFT
Die Bewirtschaftung von Baggerseen
vorliegende Artikel soll lediglich ein
Denkanstoß sein und eine Diskussionsgrundlage darstellen, die dazu
anregt, mutig neue Wege zu beschreiten oder eigene Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Oder
aber eine Bestätigung sein für das
Konzept, das man selbst bereits seit
Jahren umsetzt.
Foto: N. Novak
Von DI Michael Hohenegger
Am Ende eines Jahres schaut man
gerne zurück auf die Ereignisse,
die hinter einem liegen und blickt
voll Zuversicht auf die Aufgaben
und Erlebnisse, die da noch kommen werden. Als Bewirtschafter
eines Angelgewässers fallen diese
Rückblicke und Vorschauen meist
sehr kritisch und oft auch ängstlich
aus. Da wird geprüft, ob die getätigten Besatzmaßnahmen den gewünschten Erfolg gebracht haben,
es werden die Berichte der Fischer
gesammelt, das Budget für das
nächste Jahr erstellt und schlussendlich die Besatzmaßnahem für
das nächste Jahr festgelegt. Doch
meist gestalten sich diese Dinge
schwerer als man meinen möchte.
Von allen Seiten hört man Kritik an
den Besatzmaßnahmen, weil das
vergangene Jahr nicht die erhofften und vielfach illusorischen Fänge gebracht hat. Das Budget wird
gekürzt und das Besatzmaterial
wird immer teurer. Und zu allem
Überfluss ist da auch noch die Sache mit der Nachhaltigkeit. Es ist
also verständlich, wenn sich manch
ein Bewirtschafter am Jahresende
die Haare rauft und händeringend
nach Hilfe sucht.
D
ie folgenden Ausführungen
beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und
auf meinen eigenen Erfahrungen in
der Bewirtschaftung. Dieser Artikel ist keinesfalls allumfassend oder
die einzig wahre Patentlösung. Der
30
| Februar 2007
Das Gewässer
Rund die Hälfte der in Niederösterreich angelfischereilich genutzten
Gewässer sind stehende Gewässer.
Rund ein Drittel davon sind so genannte Baggerseen. Diese Baggerseen entstehen bzw. entstanden
durch die Freilegung des Grundwassers im Zuge der Entnahme von
Sand und Kies. Nach beendetem
Abbau unterliegen diese Wasserflächen Nutzungsansprüchen aus
verschiedensten Bereichen. Dazu
zählt auch die Fischerei. Hinsichtlich Form und Umfang der fischereilichen Nutzung existieren jedoch
oft unrealistische Vorstellungen.
Fischereiliche Grundlagen
Die Bewirtschaftung eines Baggersees hat sich nach den ökologischen
Bedingungen dieses durchaus nicht
einheitlichen Gewässertyps zu richten und dabei auch zu erwartende
zukünftige Veränderungen zu berücksichtigen. Die artenmäßige Zusammensetzung des Fischbestandes, die Ernährung und die Fortpflanzung der Fische sind abhängig
von der Wasserqualität, dem Nährtieraufkommen und dem Vorhandensein von Laichplätzen.
Wie jeder andere See stellt der
Baggersee ein limnisches (griech.:
limne = stehendes Süßwasser) System mit einer Vielzahl physikalischer, chemischer und biologischer
Wechselbeziehungen dar. Er hat
meist keine Oberflächenzuflüsse,
sondern steht mit dem Grundwasser
in Verbindung. Die thermischen Verhältnisse sind durch die vergleichs-
weise geringe Seetiefe geprägt. Er
weist meist nur eine vorübergehende Temperaturschichtung auf, die
bereits im Frühsommer einer vollständigen Durchmischung weicht.
Die windbedingte Umwälzung des
Wassers setzt laufend Nährstoffe
aus dem Sediment frei und spült
sie nach oben, was zu einer Eutrophierung (Überdüngung) des Sees
führt. Äußerlich wahrnehmbare
Zeichen der Eutrophierung sind ein
Anwachsen der Phytoplankton-Biomasse während der Vegetationsperiode, verbunden mit einer Abnahme
der Sichttiefe sowie Ansammlung
von Schlamm am Gewässerboden.
Gleichzeitig ändert sich die physikalische und chemische Qualität des
Wassers. Auf- und Abbauprozesse
der Pflanzen sowie die Zersetzung
der organischen Materie führen zu
starken Schwankungen des Sauerstoffgehaltes und des pH-Wertes.
Die Ansprüche der einzelnen Fischarten an die Wasserqualität sind
sehr unterschiedlich. Deutliche Unterschiede ergeben sich zwischen
Kaltwasserfischen (Salmoniden)
und Warmwasserfischen (Cypriniden, Hecht, Zander u.a.). Die nachstehende Tabelle zeigt eine grobe
Gegenüberstellung.
Eine weitere wichtige fischereiliche Grundlage ist die Morphologie
(Form, Beschaffenheit) des Baggersees, vor allem die seiner Ufer. Bei
der Ausbaggerung sind kommerzielle Gesichtspunkte ausschlaggebend.
Daher weisen Baggerseen meistens
sehr steile Ufer auf, die fischereilich
gesehen als schlecht zu bewerten
sind. Flache Uferbänke, die häufig von submersen (im Wasser untergetaucht wachsenden) Pflanzen
besiedelt sind, stellen ideale Laichstätten für verschiedene Fischarten
dar. Auch dienen sie als „Kinderstuben“ für die Fischbrut. Die meisten
Fischarten finden hier Nahrung und
Verstecke. Die Pflanzung von Rohr
oder Schilf ist nicht erforderlich, da
WISSENSCHAFT
Tabelle 1: Ansprüche der Fischarten in Bezug auf physikalische und chemische Wasserparameter.
Temperatur-Optimum
[°C]
Sauerstoffbedarf
[mg/l]
pH-Wert
Kaltwasserfische
14–16
>6
6,5–8,0
Warmwasserfische
22–28
4–5
6,5 – 8,0
sie von geringerer produktionsbiologischer Bedeutung sind als Unterwasserkräuter, wie Hahnenfuß, Tausendblatt, Laichkraut usw. Für eine
rasche Bildung von Pflanzengesellschaften ist es vorteilhaft, humusreichen Mutterboden aus dem Abraum auf den flachen Uferpartien
aufzubringen (Achtung! Hierfür ist
eine wasserrechtliche Bewilligung
notwendig – Grundwasserkörper).
Das Flachufer mit einer Neigung
von 1:6 bis 1:8 sollte wenigstens
10 bis 20 % der gesamten Uferlänge ausmachen und vorzugsweise an
der Nordseite liegen. Ein reich gegliedertes Ufer ist aus fischereilicher
Sicht einem geradlinigen Ufer vorzuziehen. Dies kann durch die Errichtung von Buhnen oder Einbringen
von Totholz in den Uferbereichen
erreicht werden.
Fischereiwirtschaftliche Aspekte
Fischereiwirtschaftliche Maßnahmen haben sich an den ökologischen und fischereibiologischen
Gegebenheiten zu orientieren. Die
fischereiliche Bewirtschaftung beschränkt sich nicht auf den Fang
von Fischen. Sie beinhaltet ebenso
Maßnahmen zur Erhaltung und Regulierung des Fischbestandes, die
sich auf bestandskundliche Grundregeln stützen müssen.
Als oberste Regel muss gelten, dass
nur solche Fischarten einzusetzen
und zu fördern sind, die in dem jeweiligen Biotop die ihnen zusagenden Umweltbedingungen in Bezug
auf Wasserqualität und Nahrungsangebot vorfinden. Ein ausgewogenes Artenspektrum trägt dazu bei,
die Lebensgemeinschaft zu stabilisieren und damit den Fischerei-Ertrag nachhaltig zu sichern.
Neben der Artenzusammensetzung
ist der Altersaufbau der einzelnen
Fischpopulationen für die Ausnutzung der Produktionskraft des Gewässers bedeutsam. Nur während
der ersten Lebensjahre setzen Fische die vorhandene Naturnahrung
rationell um. Ab einer bestimmten
Größe und einem bestimmten Alter
– beides artspezifisch – verwerten
die Fische die aufgenommene Nahrung immer schlechter. Über diese
rein energetische Betrachtungsweise hinaus, ist natürlich auch die Frage der Fortpflanzung im Auge zu behalten, da die Reife der Fische von
Alter und Größe abhängig ist. Junge
Fische mit einem Alter von zwei bis
drei Jahren sind in dieser Hinsicht
am produktivsten.
Schließlich sind Fischbestände hinsichtlich ihrer Individuenzahl zu
kontrollieren. Die Fischdichte muss
dem Nahrungsangebot angepasst
sein, damit die biologische Produktionskraft des Gewässers voll genutzt wird.
Bewirtschaftung
Die fischereiliche Bewirtschaftung
von Baggerseen stützt sich im Wesentlichen auf Besatzmaßnahmen,
da die bestandserhaltende Reproduktion der meisten Edel- und Feinfische zumindest ungenügend, wenn
nicht ausgeschlossen ist. Wegen der
hohen zu erwartenden Verluste wird
selten jüngste Fischbrut eingesetzt,
sondern stattdessen mit vorgestreckter Brut oder ein- bis zweisömmrigen
Fischen gearbeitet. Die Besatzzahlen
sind auf die Fläche der Fischbiotope und nicht auf die Gesamtfläche
des Gewässers abgestellt, innerhalb
derer der Anteil der Einzelbiotope
stark schwanken kann. Weiterhin
ist der interspezifischen Konkurrenz
Rechnung zu tragen. Bei Besatz von
Fischarten mit gleicher Nahrungsgrundlage sind die Besatzmengen zu
reduzieren und sinnvoll aufeinander
abzustimmen. Ein Überbesatz kann
die Nahrungskette abreißen lassen
und die ungehemmte Entwicklung
der Primärproduktion und damit
die Eutrophierung des Gewässers
begünstigen.
Da Baggerseen nicht ablassbar
sind, dürfen beim Besatz keine Fehler gemacht werden, die sich später nicht mehr korrigieren lassen. Es
ist eine überlegte Bewirtschaftung
des Fischbestandes erforderlich,
um einerseits die produktionsbiologische Kapazität des Gewässers
nicht zu überfordern und andererseits möglichst vielen Anglern die
Ausübung der Fischerei zu ermöglichen. Besatz und Ausfang müssen
in vernünftigen Relationen zueinander stehen. Nicht alle Wünsche von
Anglern können erfüllt werden. Die
so begehrten „Kapitalen“ gehören
nicht in ein gut bewirtschaftetes
Gewässer. Kapitale Fische stehen
nur wenigen Anglern zur Verfügung.
Sie zu fördern, geht auf Kosten vieler Fische mittlerer Fanggröße für
eine größere Zahl an Anglern. Ebenfalls abzulehnen ist der Überbesatz
mit fangreifen Fischen. Diese Bewirtschaftungsweise entspringt der
Not mancher Vereine, die Angelwünsche einer Vielzahl von Mitgliedern zu befriedigen. Wenn die Fischerei in eine „put & take-fishery“
ausartet, sind alle biologischen Beziehungen zwischen dem Baggersee und den darin lebenden Fischen
aufgehoben. Der See wird zu einem
Hälterbecken ohne jedes natürliche
Gleichgewicht degradiert. Die Zahl
der Angler ist dem ökologisch vertretbaren Fischbestand anzupassen und nicht der Fischbestand der
ökonomisch vertretbaren Zahl an
Anglern.
Baggerseen sind als wertvolles Fischgewässer anzusehen, wenn ihre Bewirtschaftung maßvoll und überlegt durchgeführt wird. Eine solche
verantwortungsvolle fischereiliche
Nutzung führt dazu, dass Bewirtschafter wie auch Fischer mit Freude auf das nächste vor ihnen liegende Angeljahr blicken können.
Februar 2007 |
31
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Revier Badner Teich
Karpfenfischen vom Feinsten
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i.or.at
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Der größere Teich weist eine Wasserfläche von etwa drei Hektar
auf. Ein kleinerer Teich bietet gute Möglichkeiten, auf Kleinfische
und Köderfische zu angeln. Durch die gute Zufahrtsmöglichkeit
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Karpfenfischern sehr beliebt. Limitierte Lizenzzahl.
Teiche nahe der Haidhofsiedlung bei Baden bei Wien.
Autobahnabfahrt Baden von der Straßenkreuzung links
etwa einen Kilometer.
Es dominieren die Fischarten Karpfen, Zander und Hecht,
aber auch Wels, Barsch, Brachse, Rotauge und Laube
können durchaus an die Angel gehen.
Jahreslizenzpreis: € 188,–
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