Ansehen - Zum iaw - Universität Bremen
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Universität Bremen Institut Arbeit und Wirtschaft Dr. Jochen Tholen (jtholen@uni-bremen.de) Interview-/Informationsreise zu Schiffbau-/Offshore Windenergie Südkorea 22.-31. Oktober 2014 (Reiseverlauf Anhang 2) Ausgewählte Interviewnotizen Anlass dieser Reise war eine Einladung von KOSHIPA (Korean Offshore& Shipbuilding Association). KOSHIPA selbst hat nur neun Mitglieder, diese umfassen aber die weltweit größten Werftbetriebe (Hyundai Heavy Industries, DSME= Dawoee Shipbuilding&Marine Engineering Co., Samsung HI, Hyundai Samho HI, Hyundai Mipo Dockyard, STX Offshore&Shipbuilding, Hanjin HI&Construction, Dae Sun Shipbuilding&Ingineering). Dazu muss angemerkt werden, dass Koreas Mega-Werften neben Schiffsneubauten auch einen starken Offshore-Neubauanteil (meistens Gas und Öl, zum Teil aber auch Windenergie – Windmühlen etc.) aufweisen. Kleinere Werften und teilweise die maritime Zulieferindustrie sind nicht bei Koshipa Mitglieder, sondern in dem Unternehmensverband KOSIC (Korean Shipbuilding Industry Cooperative – kleinere und mittlere Unternehmen). Während die Zahl der großen Werftunternehmen (Koshipa) zwischen 2001 und 2013 mit neun stabil blieb (trotz der Krise bei STX), sank die Zahl der kleineren Werftbetriebe (Mitglieder bei KOSIC) von 65 im Jahre 2003 auf 44 im Jahr 2013. Daneben gibt es noch einen extra Verband der maritimen Zulieferindustrie (Korean Marine Equipment Association = KOMEA). Auf Grund der enormen Bedeutung der Chaebols (= Großunternehmen, die in den 1960er und 1970er Jahren mit staatlicher Hilfe gegründet wurden und die entscheidend zur Industrialisierung Koreas beigetragen haben, siehe dazu weitere Ausführungen in Anhang 3) weisen KOSICS und KOMEA nur eine geringe (politischlobbymäßige und wirtschaftliche) Bedeutung auf, anders als in Deutschland mit seinen Klein- und mittleren Unternehmen als Rückgrat der Industrie. Mithin ist also KOSPIPA der entscheidende Unternehmensverband im maritimen Cluster Koreas. 1 Zum maritimen Cluster in Korea: Koreas Schiffbau Cluster ist primär in der Region Gyeognam (Südosten Süd-Koreas) konzentriert (zur Cluster/Industriepolitik Koreas im Allgemeinen siehe ausführlich Anhang 3). Innerhalb dieser Region sind die Werften primär in den Distrikten Ulsan, Busan und der Insel Geoje konzentriert. Das tiefe Wasser und das Fehlen von Sandbänken ließen diese Region als „naturgegeben“ für die Einrichtung großer Werften erscheinen. Es gibt ein „Special Maritime Administration Committee”, dessen Vorsitz der koreanische Präsident persönlich einnimmt . Dies unterstreicht die Bedeutung des Schiffbaus für die Gesamtwirtschaft Koreas. Darüber hinaus gibt es ein informelles Netzwerk der Ingenieure der großen koreanischen Werften, die sich zweimal pro Jahr treffen, um technische Informationen auszutauschen und gemeinsam Probleme zu lösen. Allerdings ist dieses Cluster ein geschlossenes (siehe Bemerkungen zu den Chaebols weiter unten), das hohe Barrieren für neue Mitglieder aufbaut. Speziell neue Wettbewerber aus dem maritimen Bereich, die versuchen, in das angestammte Feld der SchiffbauChaebols einzubrechen, werden zurückgewiesen. Darüber hinaus ist dieses Cluster auch gekennzeichnet durch einen hohen Grad an Bürokratisierung und „Roter Teppich-Mentalität“. Zur Auftragslage, Orderbook und Ablieferungen im Weltschiffbau unter besonderer Berücksichtigung Koreas: In 2013 erholte sich der weltweite Bestellmarkt für den Schiffsneubau erheblich: Insgesamt wurden 944 Schiffe weltweit mit einer Kapazität von 20,5 Mio CGT geordert(dies entspricht nahezu einer Verdoppelung im Vergleich zu 2012) – dies entspricht einem Finanzvolumen von 47,5 Mrd USD. Gemäß der CGT Basis entfielen 90 Prozent des gesamten Ordervolumens auf Werften in Asien (entspricht 77 % des Finanzvolumens). Wie in 2012, war China auch im Jahr 2013 wieder die Nummer 1 weltweit und konzentrierte 40,9 % des weltweiten Orderbooks auf sich(Korea - 33 % und Japan - 14,8 %) Diese Vorrangstellung Chinas insbesondere gegenüber Korea verstärkte sich im 1. Halbjahr 2014: China (44 Prozent), gefolgt von Korea( 27 %) und Japan (17 Prozent), Europa 8 % und Andere 4 %. Dennoch erhielt Korea Aufträge mit einem höheren finanziellen Volumen als China (Zahlen für 2013): 41,1 Mrd USD; China 32,7 Mrd USD. Diese auf der Basis des Finanzvolumens positive Entwicklung liegt in erster Linie an Neuordern für höherwertige Schiffe wie LNG Tanker/ Liquified Natural Gas), FPSO (Floating Production Storage & Offlaoding Units für Gas oder für Öl, deren Bauzeit zum Teil 5 Jahre beträgt) und großen (18,200 TEU) Containerschiffen. Insgesamt – so stellt der Branchenverband Koshipa in seiner Bilanz „Offshore&Shipbuilding Kora 2014“ fest, 2 „the Korean surge is attributed to the industry´s transition from a qualitative strategy to a qualitative one, based on high-tech, high-value-added products”. Allerdings erhebt die chinesische Schiffbauindustrie eben den gleichen Anspruch, siehe dazu meinen Bericht zur Interview-/Informationsreise Chinesischer Schiffbau vom September 2013. Fokus der neuen Order weltweit waren Bulk Carrier, vor Offshore Schiffen (meistens Gas und Öl), Gastankern und Containerschiffen. Insgesamt beschäftigte im 1. Halbjahr 2014 Koreas große Werften (organisiert in Koshipa) 154.208 Beschäftigte (davon 29.641 direkt Beschäftigte (meistens Management, Verwaltung, Ingenieure, Facharbeiter) = 35.5 Prozent und 99.933 sogenannte Subcontractors (in unseren Begrifflichkeiten Werkvertragsnehmer und Leiharbeiter) = 64,5 %. In Deutschland sieht es genau umgekehrt aus: 15.171 Direkt Beschäftigte (= 63,5 %), 10,5 % Leiharbeitnehmer, 25,8 % Werkvertragsarbeitnehmer (siehe Schiffbauumfrage der IG Metall September 2014). Zählt man die Beschäftigten beider Verbände (Koshipa und Kosic) zusammen, so hat sich die Schiffbaukrise von 2008 auf die Beschäftigung koreanischer Werften nicht negativ ausgewirkt: In 2007 arbeiteten im Schiffbau in Korea 112.445 Beschäftigte und im Offshore etc. Bereich 31.136. (gesamt: 143.581) – dabei muss bedacht werden, dass viele Werften in beiden Sektoren (Schiffsneubau und Öl-/Gas-Offshore) tätig sind. Sechs Jahre später, im Jahre 2013, hatte sich die Gesamtzahl um rund 40.000 auf insgesamt 183.022 (davon Schiffbau: 128.124, Offshore und Anderes: 54.898) erhöht. Ist damit eine ungebremste Expansion auch für die Zukunft beschrieben? Wir werden dies später sehen. In der 1. Jahreshälfte 2014 hatte sich die Zahl der Neubestellungen bei koreanischen Werften im Vergleich zur 1. Jahreshälfte 2013 um 5,1 % erhöht, meistens Tanker und Gastransporter. Das Orderbook des koreanischen Schiffbaus hat sich seit dem Jahr 2012 ständig vergrößert. Aber: Verglichen mit dem Orderbook von 2008 (dem koreanischen Boomjahr) hat sich jetzt dieses Orderbook in 2013 um 38 % verringert. Auch der Schiffstyp bezüglich Neubestellungen und Orderbook hat sich in den letzten 14 Jahren erheblich verändert: Neubestellungen: 46 % aller Neubestellungen in 2001 waren Tanker, im 1. Halbjahr 2014 nur noch 19 %; Containerschiffe von 25 auf 19 %, LNG von 27 auf 10 %. Orderbook: Tanker waren im 1. Halbjahr 2014 nur noch mit 25, 5 im Portfolio (2001: 48 %), bei Container hat sich kaum etwas geändert: 2014 mit 26 % (2001 mit 28 %), bei LNG gab es im Orderbook eine leichte Aufwärtsbewegung (15 % in 2001 auf 19 % in 2014, jeweils 1. Halbjahr). 3 Was den Anteil des koreanischen Schiffbaus am Weltschiffbau im 1. Halbjahr im Jahre 2014 anbetrifft, ist oben schon etwas darüber gesagt worden, nur hier etwas genauer (alles auf cgt Basis): Neubestellungen, in % der gesamten Neubestellungen im 1. Halbjahr 2014 China Korea Japan Europa Andere 44 27 17 8 4 Ablieferungen, in % der gesamten Ablieferungen im 1. Halbjahr 2014 China Korea Japan Europa Andere 34 33 19 6 8 Orderbook, in % des gesamten Orderbooks im 1. Halbjahr 2014 China Korea Japan Europa Andere 40 29 16 6 9 Im ersten Halbjahr 2014 hat Korea 27 % Marktanteile bei Schiffsneubestellungen, in etwa einen Rückgang von 4 % zum 1. Halbjahr 2013. China hatte ebenfalls einen leichten Rückgang um 7,8 %. Aber dennoch baute China mit 44 % seinen Marktanteil bei Neubestellungen aus und ist nun unbestritten Marktführer im Bereich der Handelsschiffe wie Bulkcarrier, Tanker etc. Soweit die Zahlen. In zahlreichen Interviews kristallisierte sich die erste Unsicherheit des koreanischen Schiffbaus heraus: Nachhaltiger Verlust der Weltmarktführung im Schiffsneubau trotz der Tatsache, dass die größten Werften der Welt (immer noch) die koreanischen sind. Dies nennen wir den externen Unsicherheitsfaktor: Der koreanische Schiffbau hat sich damit abgefunden, dass China weiterhin die weltweite No. 1 bleibt und diese Position noch weiter ausbaut. Es wird befürchtet, dass China nun auch in das Design der Schiffe stärker einsteigt und damit eine der Stärken des koreanischen Schiffbaus zu seinen eigenen macht. Befördert wird diese 4 Tendenz noch dadurch, dass China (und auch Japan) eigene große Schifffahrtslinien haben, die zunehmend auf eigene Produkte-sprich Schiffe zurückgreifen. Korea besitzt mit Ausnahme der Hanjin-Shipping Company mit knapp 200 Einheiten nicht diese Schifffahrtslinien. Die koreanische Schiffbauindustrie ist damit primär auf ausländische Kunden angewiesen. So betrug die heimische Nachfrage für das maritime Cluster in Korea von 1989 bis 2008 nur 3,6 %, verglichen mit dem Exportmarktanteil von 96,4 %. Ganz konkret wird damit gerechnet, dass in nächster Zukunft auf koreanischen Werften Beschäftigte entlassen werden müssen. Eine häufiger gehörte Meinung war die, dass sich der koreanische Schiffbau in einer Rezession befände. Hinzukommt – unerwartet durch mich (da es ja ein enges Geflecht zwischen den Chaebols und dem koreanischen Staat gibt) – dass der koreanische Schiffbau in seiner augenblicklich schwierigen Situation weniger Vertrauen bei den Banken bezüglich der Schiffsfinanzierung findet. Da die Kapazitäten der Werften momentan nur bis maximal zwei Drittel ausgelastet sind, laufen zusätzlich die Kosten davon – Fluch der Größe? Ist damit der koreanische Entwicklungspfad – Gründung der großen Werften Anfang der 1970er Jahre durch die Chaebols und damit Verbreitung der Industrialisierung in Korea (Automobilbau,Elektronik) beendet? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall befindet sich der koreanische Schiffbau laut Aussagen meiner Interviewpartner an einem Scheideweg. Die große und manchmal ausgesprochene Befürchtung ist die, dass der koreanische Schiffbau nachhaltig an Bedeutung verlieren und damit eine ganze Industrie verloren gehen könnte. Diese Entwicklung wird auch dadurch verstärkt, dass gerade im koreanischen Schiffbau – anders als in anderen Branchen Koreas – die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stark zurück gegangen sind (Stand: 2009): Die großen drei Werften (Hyundai, DSME und Samsung) – alle drei konnte ich auch besuchen – führten bis 2009 ihre entsprechenden Ausgaben bis auf 1 % des Umsatzes herunter, was bedeutend geringer ist als der entsprechende Durchschnittawert aller 538 an der koreanischen Börse gelisteten Unternehmen (2,36 %) oder Samsung Electronic (9,4 %) (Chen, Galstyan, Du Huynh, Katheerayson, Mendoza: Shipbuilding Cluster in the Republic auf Korea, Harvard Business School, May 2010, S. 26). Momentane Gegenstrategien sind a) Investitionen in Niedriglohnländern (Stichwort: Kostenmix) b) Weiterer Ausbau der Offshore Sparte (vor allem Gas und Öl) – zu Windenergie kommen wir noch später. 5 c) Eindringen in die Nische des Kreuzfahrtschiffbaus. Zwar hat dies STX versucht (mit der Übernahme der Werft in Turku/Finnland und teilweise St. Nazaire/Frankreich), wie bekannt mit negativen Folgen für STX selbst. Auch der mühsame Versuche der japanischen Werft Mitshubishi Industrie in Nagasaki, 2 Kreuzfahrtschiffe für die Aida-Reedereien zu bauchen (vorher war die Meyerwerft Hauswerft der Aida Reederei), scheinen auf die momentanen Schwierigkeiten asiatischer Werften zum Bau komplexer Kreuzfahrtschiffe hinzuweisen. Doch sollte man sich nicht täuschen lassen. Im Schauraum von Samsung Heavy Industries auf der Insel Geoje steht ein Modell eines großen Kreuzfahrtschiffes mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dass man ein solches zu bauen beabsichtige. Meine Erfahrung: Wer solche komplexen Strukturen wie die FPSO bauen kann (und das tun sowohl DSME als auch Samsung mit Erfolg), können im Prinzip auch andere komplexe Strukturen bauen. Dennoch Fazit 1: Damit hat Korea einen Status als Hochlohnland erreicht, wie ihn Deutschland schon seit 40 Jahren kennt. Interner Unsicherheitsfaktor im koreanischen Schiffbau als weiteres Hemmnis für eine globale Wettbewerbsfähigkeit: Archaische Arbeitsbeziehungen und unflexible Strukturen der Werftbeschäftigten: Zwischen Werftmanagement und den Gewerkschaften gibt es derzeit einen unversöhnlichen Streit bezüglich folgender Punkte: • • • Lohnerhöhungen (Stichwort Hochlohnland, siehe oben) Frühverrentungen Contract worker (Werkvertrags- und Leiharbeitnehmer)(dazu kommen wir gleich). Gewerkschaften agieren radikaler als in Deutschland, sind eher auf betrieblicher Ebene organisiert, kennen kein Co-Management wie in Deutschland(weitere Ausführungen dazu siehe Anhang No 3 ) Zu den Contract Workern: Wie oben schon angedeutet, sind rund zwei Drittel aller Werftbeschäftigten „Contract Workers“, d.h. indirekt Beschäftigte. Abgesehen von den damit entstehenden Reibungsverlusten, muss man Folgendes wissen: Zur Struktur der Beschäftigten im koreanischen Schiffbau und zur rechtlichen Situation: 1. Direct Employment – werden in 2. Indirect Employment (bekommen Korea auch “regular workers” in der Regel weniger Geld als die genannt Direct Employees, auch wenn sie die gleiche Arbeit machen wie z.B. am Fließband in der Automobilindustrie) – werden in Korea auch „Irregular Workers“ genannt Diese werden direkt von dem Diese Gruppe wird entweder 6 Unternehmen/Werft angestellt a) Von einem HR Unternehmen angestellt und dann weiter verliehen an die Werft (entspricht unseren Leiharbeitnehmern), oder b) Von einem Zulieferbetrieb oder Ähnlichem angestellt. Dieser Zulieferbetrieb schließt mit der Werft einen Vertrag über die auszuführenden Arbeiten ab (Entspricht unseren Werkverträglern). Hinzu kommt, dass „irregular Workers“ aus drei Gruppen bestehen: a) Unbefristet Beschäftigte b) Teilzeitarbeitnehmer c) Befristet Beschäftigte Das höchste Gericht in Korea hat nun entscheiden, dass die Gruppe No. 2 (Indirect Employee) den gleichen Lohn und den gleichen Staus wie Gruppe 1 haben müssen, wenn sie die gleiche Arbeit tun. Die koreanische Schiffbauindustrie versucht dadurch Zeit zu gewinnen, indem sie die Gruppe No. 2 nicht die gleichen Arbeiten machen lässt wie die Gruppe No. 2 (denn erklärtes Ziel des sehr großen Anteils der Contract Workers ist die Kostenreduzierung). Aber: die koreanische Schiffbauindustrie fürchtet, dass der Gruppe 2 auf Grund der rechtlichen Situation und des Konfrontationskureses zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften bald der Garaus gemacht wird und somit die Flexibilisierungsinstrument Leiharbeit und Werkvertrag nicht mehr zur Verfügung stehen könnten. Grund: Die Gesetzeslage in Korea bestimmt, dass wer mehr als 2 Jahre als „irregular worker“ in einem Unternehmen tätig ist, dieser in den Status des Direkt Beschäftigten überführt werden müsse. Die koreanische Schiffbauindustrie hat darauf reagiert und allen indirekt Beschäftigten einen befristeten Arbeitsvertrag von nur 1,9 Jahren gegeben (angeblich oder tatsächlich verfügt Korea über ausreichend qualifiziertes Fachpersonal). Das führt natürlich zu unglaublich hohen Reibungsverlusten und mindert so weiter die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Fachkräftemangel im koreanischen Schiffbau scheint es nach übereinstimmenden Aussagen nicht zu geben, das Land verfüge über genügend Fachpersonalmit über 40 einschlägigen Hochschulen im Lande. 7 Die koreanischen Gewerkschaften sind (angeblich) nicht dazu bereit, den Werften diese Flexibilisierungsinstrumente (in einem vernünftigen, sprich reduziertem Maß) zuzubilligen. Einschränkung: Diese Aussage konnte nicht überprüft werden, da es leider keinen Gesprächskontakt mit den einschlägigen (Betriebs)Gewerkschaften gab. Einwurf: In der deutschen Werftindustrie gibt es zwar auch Dispute zwischen Gewerkschaft und Werftmanagement bezüglich der Höhe der Leiharbeit und der Werkverträge (einschließlich der Frage der gleichen Bezahlung und Vertretung durch die Betriebsräte – die es so in Korea nicht gibt), aber grundsätzlich sind sich beide Tarifvertragsparteien in Deutschland einig über die Funktion der Leiharbeit und Werkverträge als Flexibilisierungsinstrumente, um die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Werftindustrie und damit Arbeitsplätze zu erhalten. Fazit No. 2: Durch die Struktur der Arbeitsbeziehungen in Korea und die derzeitige Struktur der Beschäftigen droht dem koreanischen Schiffbau weiteres Ungemach und Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Frage: Ist die koreanische Schiffbauindustrie ein schwankender Riese? oder Der kurze (koreanische) Traum immerwährender Prosperität – ist er ausgeträumt? Seit Beginn der 1970er Jahre entwickelte sich Südkorea in einem rasantenTempo von einem Agrar- zu einem Industrieland (siehe im Einzelnen Anhang 3). Es ging immer nur aufwärts, ähnlich wie in der alten Bundesrepublik von Beginn der 1950er bis Anfang der 1980er Jahre. Der Soziologe Burkart Lutz prägte damals den Begriff vom „kurzen Traum immerwährender Prosperität“, der dann in den 1980er Jahren in Deutschland ausgeträumt war. Geht Korea nun einen ähnlichen Weg? Auf den ersten Blick sieht die koreanische Entwicklungsstrategie erfolgreich aus: Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stieg von 100 USD im Jahr 1963 auf 33.200 USD im Jahr 2013 (rund 20 und mehr Prozent unterhalb der entsprechenden Werte für Japan, Deutschland und Taiwan). Dennoch liegt Korea in einigen Bereichen hinter seinen wesentlichen Wettbewerbern, beispielsweise auf den Feldern der Arbeitsmarktpolitik (geringe Effizienz), der Finanzmärkte (in Korea mangelhafter Ausbau) und der Entwicklung der institutionellen Rahmenbedingungen (in Korea ebenfalls mangelhaft). 8 Obwohl Korea in hohem Maße in Forschung und Entwicklung investierte, verblieben diese Anstrengungen doch hauptsächlich im Bereich der großen Unternehmen, der Chaebols. Es wurden keine Anstrengungen unternommen, um andere „Player“, insbesondere KMU, mit einzubeziehen. Insofern wurden Gelegenheiten verpasst, in anderen technologischen Feldern entscheidende Fortschritte zu machen. Insofern ist die Wettbewerbsfähigkeit koreanischer KMU fast gänzlich abhängig von den Strategien und Zielsetzungen der Chaebols. Andererseits betrug die Arbeitslosenquote in Korea im Jahr 2013 nur 3,2 %. Zur Bedeutung der Offshore Industrie für den koreanischen Schiffbau: Die weltweit zweitgröße Werft (DSME HI auf der Insel Geoje) und die drittgrößte (Samsung HI), ebenfalls auf der Insel Geoje und nur 20 km von DSME HI entfernt, haben, wie oben schon beschrieben, einen großen Offshore –Anteil – allerdings primär Öl und Gas. Hinzu kommt, dass die südöstlichen Landesteil gelegene Stadt Busan – zwischen Geoje und der Stadt Ulsan (Standort von Hyundai HI) gelegen, zu einem Zentrum der koreanischen Offshore Industrie ausgebaut werden soll. Allein im Jahre 2015 gibt der koreanische Staat (verantwortlich dafür das mächtige Ministry of Trade, Industry and Energy- MOTIE) dafür 65 Mio Euro als zusätzliche Investitionsmittel aus. Beteiligt daran sind die drei weltweit größten Werften (Hyundai, DSME und Samsung) sowie das Korea Institute of Ocean Science &Technology. Der große Unterschied zu Deutschland wird von der koreanischen Schiffbau- und Offshore Industrie im Bestehen des EEG/Deutschland gesehen. Hier ist eindeutig ein Wettbewerbsvorteil Deutschlands (staatliche Industriepolitik) auf einem weltweit sich entwickelnden Markt auszumachen. Kommen wir nun zur Bedeutung der Windindustrie (on und offshore) als zusätzlichem Geschäftsfeld für die koreanische Schiffbauindustrie: Zwar gibt es einige staatliche Programme zur Förderung der erneuerbaren Energie in Korea (siehe im Einzelnen Anhang 4), aber dennoch sind die Ergebnisse im Vergleich zur deutschen Energiewende eher bescheiden: Korea entwickelt derzeit an der Süd-West Küste einen Offshore Windpark mit einer 2,5 GW Kapazität (bis 2019): Es gibt einen Masterplan, der 3 Schritte zum Ausbau der Offshore Windenergie (kurz: OWE) vorsieht: 1. Ein Testfeld mit insgesamt 15 Windmühlen (Gesamtleistung: 80 MW) – Ende 2014 finalisiert 2. Ein Demonstrationsprojekt mit einer Gesamtleistung von 400 MW – Fertigstellung 2016 3. Ein 2 GW Projekt, Fertigstellung 2019. Hauptauftragnehmer für Windmühlen (auch onshore, aber hier ist der Platz in Korea sehr beengt) sind die drei großen koreanischen Werften: So hat Hyundai HI gerade 9 mit der Installation von 5,5 MW Turbinen auf Jejo Island begonnen. Samsung HI baut derzeit einen onshore Windpark, ebenfalls auf dieser Insel, mit einer Gesamtleistung von 84 MW (dabei Turbinen mit einer Leistung von je 7 MW installierend). Bei meinem Besuch in der Zentrale von DSME (Abteilung: Power Plant Business Team) in Seoul wurde deutlich, dass insbesondere DSME sich einerseits viel von dem neuen Geschäftsfeld OWE (=Offshore Wind Energy) verspricht. So hat DSME im Jahr 2009 die Firma (DeWind – USA und Deutschland, mit deutschem Sitz in Lübeck, gegründet 2005) erworben. Bisher hat DSME Windmühlen mit einer Gesamtkapazität von 1,7 GW weltweit installiert. Allein in Deutschland als dem größten DSME Exportmarkt hat DSME 453 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 394 MW installiert (im Vergleich dazu in Korea: 10 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 20 MW). Im Feld der OWE Installationsschiffe sieht DSME im Moment keinen großen Markt. Dennoch arbeitet DSME zusammen mit einem koreanischen Ingenieursbüro (IREH Engineering) mit Macht am Design für ein völlig neues Installationsschiff, das die Installation von Turbinen auf See um 50 % billiger machen soll (Keine Kräne, keine jack-ups). Andererseits gibt es, ähnlich wie in Deutschland, auch bei DSME große Probleme der Schiffsfinanzierungen und der unsicheren zukünftigen Marktlage auf Grund des rasanten technischen Fortschritts auf diesem Feld. Fazit für DSME; DSME hat weit mehr Möglichkeiten (technisch, Know How) zum Ausbau der OWE als der heimische koreanische Markt anbietet. DSME kann diese jedoch im Moment nicht ausreichend nutzen. Hauptgrund dafür wird von DSME das Fehlen einer adäquaten staatlichen Strategie gesehen. Deutschland wird um das EEG beneidet. Innerhalb von DSME gibt es einen erbitterten Streit zwischen den einzelnen Abteilungen um Investitionsmittel – hier wird über die zukünftige Bedeutung der OWE Produktion innerhalb des Gesamtunternehmens entschieden (im Übrigen ähnlich wie bei Siemens, E.on, RWE etc.) Fazit zur Offshore Windindustrie in ihrer Bedeutung für die koreanische Schiffbauindustrie: Korea hat einen relativ geringen Heimmarkt für onshore Windindustrie (nicht genügend Fläche aufgrund der vielen Berge und der hohen Bevölkerungsdichte) und bislang gibt es keine wirkungsvollen staatlichen Instrumente (wie etwa das deutsche EEG), um Offshore Windfarmen an den sehr langen Küstenlinien Koreas massenhaft zu installieren (zumal die Wassertiefe ähnlich wie in der Nordsee sehr groß sind). Insofern ist die koreanische OWE/Schiffbauindustrie auch hier primär auf den Export ihrer Produkte angewiesen. Exportfähigkeit in diesem technologisch höchst anspruchsvollen und sich ständig weiter entwickelnden Feld wird aber gerade auch dadurch gegenüber den Kunden unter Beweis gestellt, dass die Produkte zunächst auf dem heimischen Markt „getestet“ worden sind. 10 Tatsächlich sind die Großwerften in Korea eher enttäuscht von dem Fortschritt des Ausbaus der OWE in Korea selbst und sehen daher nur eingeschränkt neue Marktmöglichkeiten für sich auf diesem Feld. Trotz des Engagements von DSME bezüglich des Kaufs von DeWind in Deutschland ist das Kooperationsniveau zwischen der koreanischen Schiffbau/Offshore Industrie und ausländischen Unternehmen auch auf dem Feld der OWE eher gering – die Koreaner wollen unter sich bleiben. Nach Einschätzung meiner Interview- und Informationspartner wird die OWE im Rahmen der koreanischen Schiffbauindustrie nicht die Rolle zur weiteren (auch technologischen und fertigungstechnischen) Entwicklung Koreas insgesamt spielen, wie dies vor rund 45 Jahren mit dem Aufbau der koreanischen Schiffbauindustrie als Rückgrat der industriellen Entwicklung Koreas erfolgt war. Also: Im Moment ist für die koreanische Schiffbauindustrie trotz ihrer großen Erfahrungen im Offshore Bereich der OWE Markt eher klein (im Übrigen ähnlich wie für die deutsche Schiffbauindustrie, jedoch dies nur aus anderen Gründen – siehe dazu die Studie „Offshore-Windenergie: Perspektiven für den deutschen Schiffbau“ Th. Ludwig, H. Seidel, J. Tholen; Düsseldorf 2012). Nun zu den einzelnen von mir besuchten Werften: 1. Hyundai HI – weltweit größte Werft Weltweit größte Werft, mit einem Weltmarktanteil von 10 % bei Schiffsneubauten. Gelegen an einer Bucht dicht bei Ulsan. Gegründet 1972, seitdem 1.700 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 157 Mio dwt an 269 verschiedene Eigner in 48 Ländern ausgeliefert. Produkte: Tanker/Product Carrier, Shuttle Tanker, Container, Bulk Carrier, LNG Carriers/FFSRUs, LPG Carriers, Car Carriers, Drill ships/Drilling Rigs, Ropax, Naval Ships, Offshore Support Vessels, eisgängige Shutlle Tanker Die Werft hat 9 Building Docks (davon 1 Dock mit einer Kapazität von 1 Mio dwt, weitere 2 Docks mit je 700.000 dwt, weitere 2 Docks mit einer Kapazität von je 500.000 dwt, weitere 2 Docks mit einer Kapazität von je 400.000 dwt und je ein Dock mit einer Kapazität von 150.000 dwt bzw. „nur“ 15.000 dwt) und kann 100 Schiffe pro Jahr bauen. In 2014 wurden/werden 61 Schiffe gebaut (auch Containerschiffe von rund 18.200 TEU Kapazität). Während meines Besuches im Oktober 2014 wurden gerade an 28 Schiffen gleichzeitig gebaut. 11 Die Werft hat insgesamt 60.000 Beschäftigte, davon 28.000 direkt Beschäftigte, 32.000 indirekt Beschäftigte. Die Werft ist eine Kompaktwerft (Werft der kurzen Wege), die Schiffe werden wie am Fließband produziert. Hyundai HI produziert auf dem Werftgelände auch Propeller und Hauptmaschinen, und zwar nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für DSME, Samsung etc. D.h. dass die Werft einen hohen Eigenanteil der Produktion hat und wenig auslagert. Im Moment meines Besuches befand sich die Werft in äußerst schwierigen Lohnverhandlungen mit den Gewerkschaften. Die gewerkschaftlichen Forderungen sind dem Management zu hoch, weil Hyundai sparen muss: Rund 40 Prozent der Kapazitäten sind nicht genutzt (siehe oben). Beide Tarifparteien sind im Moment nicht kompromissbereit. Das Offshore Geschäft ist “ausgelagert“ zu Hyundai Mipo Dockyards, an einer Nachbarbucht gelegen: Ist rechtlich selbständig, gehört aber der Hyundai Heavy Industries Group an. Ist weltweit die viertgrößte Werft, und weltweit No. 1 beim Bau von Product Carriern (mit 50 %). 2. DSME (Daewoo Shipbuilding&Marine Engineering) - weltweit zweitgrößte Werft Die Zentrale ist in Seoul (siehe Bemerkungen unter Offshore Kapitel oben), die Werft selbst liegt (zusammen mit der Samsung Werft) auf der idyllischen und wunderschönen Insel Geoje im Südosten Koreas. Beide Werften liegen an verschiedenen Buchten und sind nur 20 km voneinander entfernt (Luftlinie). Beide Werften „ernähren“ rund 270.000 Menschen auf dieser Insel (Beschäftigte auf den Werften, Zulieferer + abhängige Dienstleistungen samt Familienmitgliedern), die ansonsten vom (fast ausschließlich einheimischen) Tourismus lebt. Doch zurück zu DSME HI: Gegründet 1973, beschäftigte die Werft am 31.7.2014 insgesamt 44.181 Personen, davon direkt Beschäftigte 13.649, indirekt Beschäftigte 30.532. Büropersonal (einschließlich Management): 6.082, Ingenieure (einschließlich R&D): 5.739; Produktionsarbeiter: 32.360 In 2013 betrug der Umsatz 14,1 Mrd USD. Das Orderbook wies am 31.7.2014 einen Wert von 42,6 Mrd USD auf. Die Grundwerte von DSME sind: Trust and Passion (beschreiben die „Unternehmenskultur“ – auf weitere Ausführungen wird an dieser Stelle verzichtet, kann aber nachgeliefert werden). 12 DSME hat einen sehr hohen Anteil an Offshore (Gas und Öl) Produkten und ist auch sehr an OWE interessiert (siehe Kapital zu OWE oben). DSME hat 2 Drydocks (eins davon mit einer Kapazität von 1 Mio dwt - Maße: 529 m Länge, 131 m Breite und einer Höhe von 14,5 ), 3 Floating Docks (davon 2 mit den Maßen: 408 m Länge, 66,6 m Breite und 23,5 M Höhe) und 2 sogenannte Heavy Zones (hier werden die Offshore FSPO etc. gebaut). Derzeit wird an 8 Schiffen gleichzeitig gebaut (davon 2 Containerschiffen mit je 18.270 TEU). Alle 6 Wochen wird ein neues Schiff abgeliefert. Die entsprechenden Taufprozesse sind so etwas wie Alltag geworden. Parallel dazu gibt es noch den großen Offshore (vor allem Gas und Öl) Bereich (s.u.). Im Jahre 2011 wurde auf der Werft das erste U Boot (für die koreanische Marine) gebaut. Dieser Bereich soll auch für den Export ausgebaut werden. Produkte: FPDOs/FPUs, Drillships, Semi-Submersible Rigs, Fixed Platforms, LNG/LPG Carriers, LNG RVs/FSRU, LNG FPSO (FLNGs), Containerschiffe (bis zu 18.270 TEU), RO-Paxs,Crude Oil Tanker/Product Carriers, TIVs (Turbine Installations Vessels) =OWE Errichterschiffe, U-Boote, Zerstörer, Chemical Tankers/Shuttle Tanker. Zusätzlich sind Kooperationen mit der 20 km entfernt liegenden Werft Samsung HI organisiert worden: Bei einigen Einheiten baut DSME das Unterwasserschiff und Samsung das Oberwasserschiff. Zudem bezieht Samsung HI Propeller und Hauptmaschine von Hyundai HI, sofern von den Kunden keine anderen Produkte verlangt werden. Von allen drei besuchten Werften machte die DSME den saubersten und aufgeräumtesten Eindruck, was wird im Übrigen auch in ganz Korea bestätigt wird. Ein Grund dafür ist sicherlich auch die Tatsache, dass sich DSME über eine größere Fläche, bezogen auf die Kapazitäten, erstreckt als Samsung HI und vor allem Hyundai HI. DSME versucht, durch den Zusammenschluss seiner Werftneubaukapazitäten mit dem KnowHow aus dem Offshore Bereich weltweit die No. 1 zu werden (noch vor Hyundai). 3. Samsung Heavy Industries – weltweit drittgrößte Werft Ebenfalls auf der Insel Geoje gelegen (Beschreibung siehe 2: DSME). 13 Insgesamt 33.000 Beschäftigte, davon 11.000 direkt und 22.000 indirekt Beschäftigte Gegründet im Jahr 1974, hat Samsung HI bis 2014 insgesamt 1.023 Schiffe und andere Einrichtungen für weltweite Kunden gebaut. Samsung HI hat eine Kapazität von rund 1,6 Mio Tonnen, das entspricht einer Jahreskapazität von rund 70 konventionellen Schiffen und Offshore Einheiten. Ähnlich wie DSME, hat auch SHI einen sehr starken Offshore Anteil (vornehmlich Öl und Gas) innerhalb des Werftgeländes. Produkte sind: Drillships, FPSOs/FSOs/FSUs,Semi-Submersible Rigs (offshore Schiffe, spezialisiert auch für das Bohren), FPSUs, Platforms, LNG-FPSOs, LNG RV/FSRUs,LNG Carriers, Crude Oil Tankers, Product Carriers, Shuttle Tankers, Chemical Tankers, Containers, Offshore Installations Ships (OWE). Im Bereich der LNG Carrier behauptet Samsung weltweit die Spitzenposition. Die Werft hat 3 Baudocks (eins davon mit einer Kapazität von 1 Mio dwt und folgenden Maßen: 640 m Länge, 97,5 m Breite und 12,7 m Höhe), 4 Floating Docks (davon drei mit je einer Kapazität von 400.000 dwt) und einem Offshore Dock. Am 1. September 2014 legte die Samsung Gruppe ihre Schiffbau- und Ingenieurssparten zusammen. Damit stellt der größte Mischkonzern Koreas auch die Weichen für eine mögliche Nachfolgeregelung: Der derzeitige Vorsitzende von Samsung Electronics, der 72 jährige Lee Kun-Hee (reichster Mann Koreas und Enkel des firmengründers) befindet sich derzeit mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus. Als möglicher Nachfolger an der Spitze der Samsung Gruppe gilt sein einziger Sohn LeeJae-Yong. Bei der Werft Samsung HI ist in den letzten Jahren der Gewinn gesunken. Ein nachlassendes Wirtschaftswachstum führte zu einem Rückgang bei Neubauaufträgen, die dann ungenutzte Kapazitäten führten zu weiteren Kostenbelastungen. Mit der Fusion der Werft und der Ingenieursgruppe wollen die Schiffbauer die Expertise von Samsung Engineering für die Offshore Produkte nutzen. Somit richtet sich Samsung HI strategisch neu aus: Weniger Fokus auf den Schiffsneubau (mit Ausnahmen), dafür größeren Fokus auf das Offshore Geschäft. So baut die Werft derzeit an einem LNG-FPSO mit einem Auftragsvolumen von 6 Milliarden USD und einer Bauzeit von 5 Jahren (2011-2015). Im Schiffsneubau werden Nischenprodukte stärker als neues Geschäftsfeld betrachtet. Das gilt vor allem für eisgängige Schiffe (hier kommen die Aufträge in erster Linie aus Russland) und auf Fähren/Kreuzfahrtschiffe. Erst kürzlich hat Samsung HI einen Auftrag für 6 Fähren durch die Norfolk Linie erhalten. Im Schauraum der Werft (der immer auch den potenziellen Kunden gezeigt wird) steht 14 an prominenter Stelle ein Modell eines großen Kreuzfahrtschiffes, das den Kunden schon jetzt als zukünftiges Produkt schmackhaft gemacht wird. Zusätzlich sind Kooperationen mit der 20 km entfernt liegenden Werft DSME HI organisiert worden: Bei einigen Einheiten baut DSME das Unterwasserschiff und Samsung das Oberwasserschiff. Zudem bezieht Samsung HI Propeller und Hauptmaschine von Hyundai HI – ähnlich wie die anderen koreanischen Werften (es sei denn, der Kunde wünscht eine andere Maschine oder einen anderen Propeller). 15 Anhang 1: Situation des Schiffbaus in Korea 1. Halbjahr 2014 (siehe extra pdf Datei „Koshipa 2014“) 16 Anhang 2: Reiseverlauf Date: Oct.22th (Wed) ~Oct.31th (Fri), 2014 Venue (only Seoul): • DSME office (Oct. 23th) : Address 125, Namdaemun-ro, Jung-gu, Seoul Website http://www.dsme.co.kr • KOSHIPA office (Oct.28th) Address 18 th Fl, Landmark Tower, 308 Gangnamdaero, Gangnam-Gu, Seoul Tel +82-2-2112-8055 Mobile • +82-10-9423-2859 Website http://www.koshipa.or.kr Contact Sangcheol Han (schan@koshipa.or.kr) JW Marriot Hotel SEOUL (Oct. 29th) Address 176, Sinbanpo-ro,Seocho-gu, Seoul Tel +82-2- 6282-6262 Website http:// www.jw-marriott.co.kr Hotel:individual burden • Best Western Premier Gangnam Hotel (Oct. 22~24, Oct. 27~31, 6 nights) Address 205-9, Nonhyun-dong, Gangnam-gu, Seoul Tel +82-2-6474-2000 Website http://www.bestwesterngangnam.com Note 1. 162,000 won per person per night(breakfast included) 2. For early check-in at noon, extra charge is not required 3. Total fee per person is 162,000 * 6 nights = 972,000won) 4. Confirmation number for reservation is 0027648(Oct.22~24),0027649(Oct. 27~31) 17 5. Payments are requested to be made upon arrival • Commodore Hotel Gyeongju (Oct. 24~26, 2 nights) Address 422, Bomun-ro, Gyeongju-si, Gyeongsangbuk-do Tel +82-54-745-7701 Website http://www.commodorehotel.co.kr Note 1. 145,200 won per person per night(breakfast included) 2. Total fee per person is 145,200 * 2 nights = 290,400won) 3. Payments are requested to be made upon arrival • Admiral Hotel (Oct. 26~27, 1 night) Address 16, Seogando-gil, Geoje-si, Gyeongsangnam-do Tel +82-55-687-3761~5 Website http://www.admiralhotel.co.kr Note 1. 140,000 won per person per night(breakfast included) 2. Total fee per person is 140,000 * 1 nights = 140,000won) 3. Payments are requested to be made upon arrival Tourism information: Website http:// korean.visitkorea.or.kr Oct. 29: 18 <Seminar> The improvement direction of subcontracting system at the shipbuilding industry ofGermany and Korea - Program Language : Korean-English simultaneous interpretation 14:00~14:10 Opening Address(Vice-chairman, KOSHIPA) 14:10~15:10 Presentation 1 (Dr. Jochen Tholen) Situation and Perspectives of the Shipbuilding Industry and Maritime Supply Industry in Germany - Results from the 23rd Panel Study, September 2014 15:10~15:30 Q&A 15:30~15:50 Coffee Break 15:50~16:50 Presentation 2 (Attorney Younggil Cho, I&S Law Firm) The contract system between contractors and subcontractors in Korean shipbuilding industry 16:50~17:10 Q&A 17:10~19:00 Closing and dinner 19 Date Oct. 22 Oct. 23 Time 09:25 10:00 11:00 12:00 Contents ·Arrival at Incheon Int’l Airport ·KAL Limousine No. 6703(Incheon Int’l Airport → Best Western Premier Gangnam Hotel) - Travel time : 70~80min - Ticket fare : 16,000won - Destination : Gangnam area - Boarding : Bus stop No. 4B(near Exit 4) or 11A - Time table : 10:07, 10:43, 11:26 ·Check in Best Western PremierGangnam Hotel - Mr. Han will wait in hotel lobby ·Free Time and rest up ·Taxi(Hotel → DSME) - Accompanied by KOSHIPA ·Meeting with experts in Seoul(DSME) - Offshore Wind Energy Lunch 20 Remark ·Free Time Oct. 24~Oct. 27 : Accompanied by KOSHIPA(Mr. Han &Mr. Ha), KOSHIPA will offer a rental car Oct. 09:00 ·KTX121(Seoul→Ulsan) approx.2 hour 24 11:20 ·Bus(Ulsan station → Hyundai H.I.) approx.1 hour 12:30 ·Lunch Pay separate bills 14:00 ·Visit Hyundai H.I. 16:00 · Rental car(Ulsan → Gyeongju) approx.1 and a half hours 18:00 ·Check In HyundaiHotel Gyeongju 19:00 ·Dinner Pay separate bills Oct. 09.00Conference Labour Relations in Korean and 25 14.00 German Shipbuilding Industry/ HyundaiHotel Gyeongju 15.00Sightseeing in Gyeongju, accompanied by 18.00 Koshipa 19.00 Check-in Hotel Coomodore in Gyeongju Pay separate bills Oct. 09:00 ·Breakfast and Check out 26 10:00 ·Rental car(Gyeongju → Geoje) approx.3 hours 13:00 ·Check In Admiral Hotel in Geoje 14:00 · Sightseeing around Geoje with KOSHIPA Pay separate bills Oct. 10:00 Visit DSME 27 12:00 Lunch Pay separate bills 13:00 Visit Samsung H.I 14:00 ·Rental car(Geoje → Gimhae Airport, Pusan) approx.1 hour 16:30 ·Flight(Gimhae, Pusan → Gimpo, Seoul) approx.1 hour - KE1118(Korean Air Line) ·Subway(Gimpo →Best Western PremierGangnam Hotel) Oct. Morning ·Free Time 28 16:30 ·Meeting with KOSHIPA 18:00 ·Welcome Dinner hosted by KOSHIPA - KOSHIPA staff and Prof. Jisoon Park(Korea Univ.) are expected to attend the dinner Oct. Morning Free Time 29 13:00 · Taxi(Best Western Hotel → J.W Marriot Hotel) - Accompanied by KOSHIPA 14:00~ <Seminar> The improvement direction of J.W Marriot 19:00 subcontracting system at the shipbuilding Hotel Seoul industry of Germany and Korea 21 19:00 Oct. 30 Oct. 31 12:50 ·Taxi(J.W Marriot Hotel → Best Western Hotel) ·Free time ·KAL Limousine No. 6703(Hotel→ Incheon Int’l Airport - Destination : Incheon Int’l Airport - Boarding : In front of hotel lobby - Time table : 07:58, 08:40, 09:10, 09:40 Departure for Germany 22 Anhang No. 3: Wirtschaftliche Entwicklung, Gewerkschaften und Arbeitsbeziehungen in Südkorea Entwicklung des Landes von einem Agrar- zu einem Industriestaat 1950 – 2000: Im Jahr 1961 übernahm Park Chung-hee die koreanische Präsidentschaft. Er führte eine autoritäre, militärisch organisierte Disziplin und Organisation ein. Die Regierung definierte Unternehmen – Chaebols – als Wachstumslokomotiven für eine exportorientierte Industrialisierung – so z.B. den Schiffbau. Die Regierung stützte diese Chaebols mit großem finanziellen Aufwand einschließlich des Protektionismus (Schutz des einheimischen Marktes vor ausländischer Konkurrenz). Von 1962 bis 1996 konzentrierte sich die koreanische Entwicklung auf Technik und arbeitsintensive Industrien (1970-1981), auf die Schaffung von technischen Clustern (1982-1986), die Entwicklung des „Humankapitals“ (1987-191) und auf die Spezialisierung auf High-Tech Industrien (1992-1996). Koreas Export wuchs von weniger als 5 % (1962) des nominellen Bruttoinlandsprodukts auf rund 30 % im Jahr 2009. Korea erreichte dies durch ein jährliches Wachstum von durchschnittlich je 6,9 % (Chen, Galstyan, Du Huynh, Katheerayson, Mendoza: Shipbuilding Cluster in the Republic auf Korea, Harvard Business School, May 2010). Der wirtschaftliche Aufschwung der 1950er und 1960er ging zu Lasten der Arbeitnehmenden, auf der anderen Seite keimten gewerkschaftliche Bewegungen immer wieder auf • 1979-1980 (Blütezeit der Gewerkschaften) - Frühling in Seoul”: Forderung nach der Demokratisierung kurz nach dem Tode von Staatspräsident Park - Dennoch folgten eine „Säuberungswelle“, der Gewerkschaftsmitglieder zum Opfer vielen. • 1987-1989 (Proklamation am 29.06.1987): - Organisationswelle der Gewerkschaften und Massenstreiks der Arbeiter (ca. 3.500 Streiks im Jahr 1987) - Bildung des koreanischen Unionismus (radikal, militant, kompromissverweigernd): aggressiven Politik bezüglich der Tariflohnverhandlungen und der Arbeitssituation hin zu einer gemäßigten Politik mit Schwerpunkt auf z. B. Arbeitsplatzschutz und einer defensiveren Haltung bei Streiks, wurde begleitet von einem Mitgliederrückgang. • 1997-1998 (IMF-Verwaltung) - Devisen- und Wirtschaftskrise - Verwaltung der Wirtschaft durch IMF - Massenentlassungen Quellen: Kim, Mee-Jin (2010): Korea Knigge, der Türöffner für Auslandsreisende und Expatriates, München. Kim, Seong-Kook, Prof. Dr.: Vorlesungsskript 2009, Ewha Womans University Arbeitsbeziehungen in Südkorea • Mehr als die Hälfte (52,9%) aller Gewerkschaftsmitglieder in Korea arbeiten in Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitglieder 23 • 88,3% aller Gewerkschaften in Korea besitzen eine Mitgliederzahl von weniger als 300 • Die dominierenden Gewerkschaften (z.B. Hyundai Motor Company) beeinflussen die Arbeiterbewegung in Korea • Bei mittelständischen Unternehmen sind die Gewerkschaften schwach ausgeprägt und haben kein großes Gewicht, Streiks werden vorwiegend bei Großunternehmen ausgetragen • Generell: Ineffizienter Struktur der Wirtschaft - “Hohe Löhne und Niedrige Wachstumsrate” - Verlagerung koreanischer produzierender Betriebe ins Ausland (China, Vietnam etc.) - Steigernde Arbeitslosenquote Quelle: Kim, Seong-Kook, Prof. Dr.: Vorlesungsskript 2009, Ewha Womans University Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen, Gewerkschaften heute: Polarisierung der Beschäftigung: - 86% aller koreanischen Beschäftigten arbeiten in mittelständischen Betrieben (unter 300 Beschäftigten), sogar 75% aller koreanischen Beschäftigten arbeiten in kleinen Betrieben (unter 100 Beschäftigten) - Kluft zwischen „regulären“ = Direkt Beschäftigte- und „irregulären“ (indirekt) Beschäftigten in Löhnen und Arbeitsbedingungen - Kluft zwischen Gewerkschaften der Großunternehmen und Gewerkschaften der klein- u. mittelständischen Unternehmen • Übergang zu den multiplen Gewerkschaften innerhalb eines Betriebs, ab 2010: plurale Unternehmensgewerkschaften erlaubt, bis dato nur 1 gesetzlich erlaubt • Zunahme von unabhängigen/unparteilichen Gewerkschaften • Wandel der Gewerkschaftsformen: von Unternehmensgewerkschaft zu branchenübergreifenden Gewerkschaftsverbänden, Zunehmende Bildung von Industriegewerkschaften: Stärkung der Verhandlungsmacht seitens der Gewerkschaft • Wandel der Verhandlungsformen: Von Tarifverhandlungen auf Unternehmensebene zu Tarifverhandlungen auf Industrieebene Quelle: Kim, Seong-Kook, Prof. Dr.: Vorlesungsskript 2009, Ewha Womans University Analyse der Chaebols und koreanischen Arbeitsbeziehungen Politik der Unternehmen und der Arbeitgeber (Chaebols) heute: Die Entwicklung personalwirtschaftlicher Maßnahmen wird in den Großkonzernen kaum vorangetrieben und gehört somit nicht zu den durch die Unternehmensverbände vorrangig behandelten Problemen. 24 • Unternehmenserfolg wird in realen Umsatzzuwächsen gemessen, wie diese erzeugt werden ist untergeordnet. • Die Unternehmensverbände treten als unterstützende Organe für ihre Mitglieder auf ohne diese bei gewerkschaftlichen Verhandlungen zu vertreten (also keine Sozialpartner Funktion wie die Arbeitgeberverbände in Deutschland). • Eine Ausweitung der Aufgaben der Unternehmensverbände auf Verhandlungen mit Gewerkschaften scheint sehr unwahrscheinlich auf Grund der Unternehmensorganisation der Chaebol (Machtabgabe), Tarifverhandlungen finden direkt zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft statt. • Aus dieser traditionellen Ausrichtung der gesamten koreanischen Gesellschaft ist ein erfolgreicher Ausbruch ohne einen Umdenkprozess undenkbar. Trotz der ständigen Verbesserung von Bildungszugang und Hochschuleinrichtungen ist dieser Umdenkprozess in den Chaebol noch nicht angekommen. Quelle: Joneleit, J.-U. (2009): Arbeitsbeziehungen in Südkorea, Diplomarbeit, HSU. Zur jüngeren Cluster-/Industriepolitik Koreas: Korea weist derzeit keine nationale Clusterpolitik auf. Jedoch gründete Koreas Präsident angesichts internationaler Herausforderungen im Jahr 2008 ein „Presedential Council on National Competitiveness = PCNC“. Mitglieder sind Regierungsvertreter, Unternehmen, und Wissenschaftler. Der PCNC tagt monatlich unter Vorsitz des koreanischen Präsidenten, der sich direkt im Monitoring des PCNC einmischt. Weiterhin wurde 2009 ein 47 köpfiges „Presedential Council Nation Branding“ gegründet, um alle einzelnen Anstrengungen in Korea zur Entwicklung von „Weltmarken“ (= brands) zu koordinieren. Dieser Rat besteht aus Vertretern von 8 Ministerien, zahlreichen Unternehmensführern und ausgewählten Professoren. Er entwickelte einen 10-Punkte Plan „Brand Korea“. Allerdings scheint es so, als ob dieser Plan sich mehr auf die kulturelle Dimension Koreas konzentriert denn auf dessen(wirtschaftlicher) Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Rahmen. 25 Anhang No. 4: Staatliche Programme in Korea zum Ausbau erneuerbarer Energien State of the Art: • Installed wind energy capacity (onshore & offshore): – 2012: 483 MW; New 2013: 79 MW; Total (End 2013): 561 MW • Target: 23 GW installed wind energy capacity in 2030 (2.5 GW offshore) • Korean shipyards involved in offshore wind: – Hyundai Heavy Industries (26,000 empl.; Turbines) + Hyundai Mipo Dockyards (FPSO, Drill Ships etc.) – Samsung Heavy Industries (13,000 empl.; Turbines, Installation Vessels) – Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (30,000 empl.; Turbines) – STX Corporation (44,000 empl.; Turbines) • The Korean Wind Energy Industry Association (KWEIA) promotes the wind power industry through building and strengthening cooperation projects, exchanging information and experience between its members • The shipyards mentioned above are members of the KWEIA Political Programmes: • • • Renewable Portfolio Standards (RPS) – Enforces power producers to supply a certain amount of the total power generation by new and renewable energy – Aim: to create a competitive market environment for the sector; to accelerate Korea’s renewable energy deployment National Strategy for Green Growth 2009-2050 – provides outline for further sustainable, environmentally friendly, based on renewable energy and energy efficiency economic development – The strategy specifies various agendas in order to meet different goals like: Increase use of renewable energy sources; Development of green technologies; Engineering a structural basis for the green economy The First National Energy Master Plan 2008-2030 26 • – outlines future energy policy direction, such as the realization of lowcarbon society, and calls for energy security increase, rational use of energy, and environment protection – the government will actively support the development and deployment of non-fossil energy (new and renewable energy, nuclear energy) Import tax reduction for renewable energy products – 50% import duty reduction on 31 products used in the generation of renewable energy • Act on the promotion of the development, use and diffusion of new and renewable energy • aim: protect natural environment; promote sustainable development and economy; diversify energy sources through promotion and deployment of new and renewable energy technologies • establishes New and Renewable Energy Policy Council under the Ministry of Knowledge Economy responsible for development and implementation of the policies in the sector of renewable energy in Korea • 2nd Basic Plan for NRE Technology Development, Utilisation and Deployment • Research, Development and Deployment Plan for new and renewable energy: framework for further development of renewables • Funding: US$ 7.6 billion • Grants and tax credits for companies investing in renewable energy RD&D • Subsidy programme (Renewable energy demonstration and deployment) • Provides grants for renewable energy demonstration projects (to build a basis for new technology development) and for general deployment of new renewable energy technologies (aimed at market expansion by partially subsidizing installation costs). 27