CRM-Info 18/15

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CRM-Info 18/15
Nr. 18/15 • 16. September 2015
CRM Infodienst
www.crm.de
Reisemedizin aktuell
Frankreich
Legionellose: Erkrankungen in Montpellier
6
Indien
Dengue: Monsunbedingte Zunahme der Infektionen
8
Israel, Italien
West Nile-Fieber: Anstieg der Fallzahlen
10
Jordanien
Coronavirus: Cluster mit 6 Erkrankungen seit Ende August
11
Nepal
Japanische Enzephalitis: 6-Jähriger verstorben
17
Portugal
Legionellose: Ausbruch in Porto
20
Senegal
Chikungunya: Erkrankungen im Südosten des Landes 22
Reisemedizin SPEZIAL
Neue STIKO-Empfehlungen
28
Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
t wird.
Damit aus einer Mücke kein Elefan
ENMARK.
ATOVAQUON/PROGUANIL-HCL GL
akuten,
Zur Vorbeugung und Behandlung der
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1 Fachinformation Atovaquon/Proguanil-HCI Glenmark
Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark 250 mg/100 mg Filmtabletten
Wirkstoffe: Atovaquon; Proguanilhydrochlorid; Zusammens.: 1 Filmtablette enth. 250 mg Atovaquon und 100 mg Proguanilhydrochlorid. Sonst. Bestandt.: Tablettenkern: Poloxamer, Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose (5.0 – 16.0% Hydroxypropoxy-Gruppen), Povidon K30, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat
(Ph. Eur.); Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Eisen(III)-oxid (E172), Macrogol 400, Macrogol 8000. Anw.-gebiete: Erwachsene u. Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als
40 kg: Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum; Erwachsenen und Kinder mit einem Körpergewicht von 11 kg oder mehr: Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria des Typs Plasmodium falciparum;
Die Anwendung von Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark wird vor allem dann zur Prophylaxe und Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria tropica empfohlen, wenn Resistenzen von P. falciparum gegenüber
anderen Malariamitteln bestehen können, da Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sowohl gegen arzneimittelempfindliche als auch i. d. R. gegen arzneimittelresistente Stämme von P. falciparum wirkt. Offizielle
Leitlinien und örtliche Informationen über die Prävalenz der Resistenz gegen Antimalariamittel sollten berücksichtigt werden. Zu den offiziellen Leitlinien zählen üblicherweise die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) und der Gesundheitsbehörden. Gegenanz: Überempfindl. gg. die Wirkstoffe o. sonstigen Bestandt. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Creatin-Clearance < 30 mL/min) ist Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark als Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum kontraindiziert. Schwangersch. u. Stillz.: Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Atovaquon und Proguanilhydrochlorid
als Kombination während der Schwangerschaft vor und das potenzielle Risiko ist nicht bekannt. Die Anwendung von Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark während der Schwangerschaft sollte nur dann erwogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter jedes potenzielle Risiko für den Fötus überwiegt. Bisher ist nicht bekannt, ob Atovaquon beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Proguanil tritt in geringen Mengen in die
Muttermilch über. Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sollte nicht von stillenden Frauen eingenommen werden. Nebenwirk.: Blut- und Lympherkrankungen: häufig: Anämie, Neutropenie; nicht bekannte Häufigkeit:
Panzytopenie bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen; Störungen des Immunsystems: häufig: Allergische Reaktionen; nicht bekannte Häufigkeit: Angioödem, Anaphylaxie, Vasculitis; Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen: häufig: Hyponatriämie, Anorexie; Gelegentlich: Erhöhte Amylasewerte; Psychiatrische Störungen: häufig: Anormale Träume, Depression; gelegentlich: Angst; selten: Halluzinationen; nicht bekannte
Häufigkeit: Panikanfall, Weinkrämpfe, Alpträume; psychotische Störungen; Störungen des Nervensystems: sehr häufig: Kopfschmerzen; häufig: Schlaflosigkeit, Benommenheit; nicht bekannte Häufigkeit: Krampfanfall; Herzfunktionsstörungen: gelegentlich: Herzklopfen; nicht bekannte Häufigkeit: Tachykardie; Gastrointestinale Störungen: sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen; gelegentlich: Stomatitis; nicht bekannte
Häufigkeit: Magenintoleranz, orale Geschwürbildung; Hepatobiliäre Störungen: häufig: erhöhte Leberenzymwerte; nicht bekannte Häufigkeit: Hepatitis, Cholestase; Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: häufig:
Pruritus, Ausschlag; gelegentlich: Haarverlust, Urtikaria; nicht bekannte Häufigkeit: Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Blasenbildung, Hautexfoliation, Lichtempfindlichkeitsreaktionen; Allgemeine Störungen
und Zustände des Einnahmeorts: häufig: Fieber; Atemweg-, Thorax- und Mediastinalerkrankungen: häufig: Husten; Abgabestatus: Verschreibungspflichtig Glenmark Pharmaceuticals Europe Ltd., Laxmi House, 2-B Draycott
Avenue, HA3 0BU Kenton, Middlesex, Vereinigtes Königreich Mitvertrieb: Glenmark Arzneimittel GmbH, Industriestr. 31, 82194 Gröbenzell Stand: Juni 2014.
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Afghanistan
Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A
und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine
permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen
wie Hygiene und Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen
Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März dieses Jahres
wurden 7 Erkrankungen gemeldet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die
Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen
und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten
haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen.
Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise
erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO
wiederholt.
Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang des Jahres an erster Stelle
(vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November vergangenen Jahres sind die Infektionen stark gestiegen. In diesem Jahr
sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Zuletzt wurde
Ende Juni ein Todesfall im Gouvernement Assuan (S) registriert. Es
werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die Zirkulation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung
gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich
kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des
Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der
menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 347, darunter
sind 123 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der
hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten
mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Ende April wurde
bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza
A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel
wurden Anfang vergangenen Jahres in Kairo beobachtet. Kontakt
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend
gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch
terroris­
tisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein
(www.auswaertiges-amt.de).
Ägypten
Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt
verfügbar (Stand 15.9.2015):
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich
Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Hepatitis A: Havrix 1440, HAVpur, VAQTA Kinder (Einzeldosis)
Polio: IPV Mérieux
Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax
Tollwut: Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert
Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhim Vi (Einzeldosis)
Vogelgrippe: Aflunov
Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer letzten Jahres
autoch­thone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend
Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im
Gouverne­ment Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax
nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor
(S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für
Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten.
Folgende Impfstoffe werden nicht mehr vertrieben:
Masern: Masern-Impfstoff HDC Mérieux
Röteln: Röteln-Impfstoff HDC Mérieux
Meningokokken: Mencevax, Meningokokken-Impfstoff A+C
Tollwut: Mitte August ist in der Provinz Assuan ein 37-jähriger Mann
nach einem Hundebiss an Tollwut verstorben. Moderne Tollwutimpfstoffe und Immunglobulin sind nur in wenigen größeren Städten
verfügbar. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren
Aufenthalten zu empfehlen.
© Centrum für Reisemedizin
Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche
zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen
werden.
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zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügel­
ausscheidungen sollten vermieden werden.
Sicherheitshinweis: Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution
von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. In
den vergangenen Wochen kam es in einigen Landesteilen, darunter
Kairo, vermehrt zu terroristischen Anschlägen und Anschlagsversuchen gegen ägyptische Sicherheitseinrichtungen und kritische
Infrastruktur (Stromtrassen, Eisenbahnstrecken). Im Hinblick auf die
jüngsten Ereignisse bleibt die Gefahr weiterer Anschläge hoch. Bei
Reisen nach Ägypten einschließlich der Touristengebiete am Roten
Meer wird generell zu Vorsicht geraten. Demonstrationen und Menschenansammlungen, insbesondere vor religiösen Stätten, Universitäten und staatlichen Einrichtungen, sollten unbedingt gemieden
werden. Von Fahrten auf dem Landweg zwischen Kairo und Luxor
wird abgeraten. Das Land verfügt über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme.
Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Albanien
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
Algerien
Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien
immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere
in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­
osten des Landes (v.a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten
Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von
islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien
zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de).
Angola
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zah­lreichen
Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel
der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten.
Tollwut: In der Metropolregion Luanda sind im ersten Halbjahr etwa
12.250 Hundebisse registriert worden, in deren Folge sind 65 Menschen an Tollwut verstorben. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres waren es nur ca. 20 Fälle. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend
weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen.
Anguilla
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 54 Erkrankungen bestätigt, 2 davon wurden importiert. Es gab
46 weitere Verdachtsfälle. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres
wurden 25 Verdachtsfälle gemeldet, 3 autochthone Infektionen
wurden bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen
beobach­tet. Mückenschutz beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Antigua & Barbuda
Chikungunya: Ende April 2014 wurde die erste Erkrankung auf
Antigua bestätigt, ob es sich um eine autochthone Infektion handelt wurde nicht bekannt. Bis Mitte August wurden 18 Infektionen
bestätigt. Mitte Juli 2014 wurde die erste Erkrankung von Barbuda
gemeldet. Landesweit sind 1.426 weitere Verdachtsfälle aufgetreten.
Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle beobachtet.
Mückenschutz beachten.
Äquatorialguinea
Poliomyelitis: Im vergangenen Jahr wurden 5 Erkrankungen aus
den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es
sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit
den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen.
Impfschutz beachten. Im Juni dieses Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Argentinien
Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall
gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 41 gestiegen. In diesem Jahr wurden 32 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich
beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen
autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz
beachten.
Dengue: In den ersten 34 Wochen dieses Jahres sind landesweit
2.804 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen
wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten.
Aserbaidschan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere
orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus
durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten.
Äthiopien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera
beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen
wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise
aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung
kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko.
Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus
durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und
2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde
der bisher letzte Fall registriert. Im Mai dieses Jahres hat die WHO
Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Australien
Dengue: Mitte Dezember wurde ein Ausbruch in Cairns (Bundesstaat
Queensland) gemeldet. Bis Anfang Mai sind 31 Menschen erkrankt,
alle Infektionen konnten bestätigt werden. Zwischen Januar und Juni
gab es in der Region Tully / El Arish (Queensland) einen Ausbruch mit
38 Fällen. Beide Ausbrüche wurden inzwischen für beendet erklärt.
Anfang Juli wurde ein neuer Ausbruch aus Townsville gemeldet. In
diesem Jahr wurden bisher landesweit 1.281 Infektionen registriert,
222 davon in Queensland. Mit 494 Infektionen ist der Bundesstaat
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Western Australia am stärksten betroffen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.504 Fälle registriert, 388 davon in Queensland.
Mückenschutz beachten.
Grippe: Landesweit wurden bis Mitte September 68.764 Erkrankungen registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben
sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt und die Influenza-Aktivität
nimmt weiterhin zu. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten
Queensland (20.768), New South Wales (19.369) und South Australia (10.659). In den Bundesstaaten South Australia und Queensland
haben Infektionen durch Influenza B stark zugenommen. Der Höhepunkt der Grippesaison wird im Zeitraum von August bis September
erwartet. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten.
Pertussis: In der Stadt Ballarat im Bundesstaat Victoria (SO) sind im
vergangenen Jahr 219 Menschen an Keuchhusten erkrankt. 2013
wurden nur 27 und 2012 38 Fälle registriert. Auch im neuen Jahr
setzt sich der Ausbruch fort, bisher wurden 77 Infektionen registriert.
Im gesamten Bundesstaat wurden bis Mitte September 2.749 Erkrankungen gemeldet. Im angrenzenden Bundesstaat New South Wales
(SO) sind im selben Zeitraum 5.781 Menschen erkrankt, das sind
bereits mehr als im gesamten letzten Jahr (3.132). Besonders betroffen sind einige Gemeinden mit sehr geringen Durchimpfungsraten.
Im Australian Capital Territory, das vom Bundesstaat New South
Wales umgeben ist, haben die Fallzahlen bis Ende Juni dieses Jahres
ebenfalls fast die Gesamtzahl aus 2014 erreicht. Seit Anfang des
Jahres wurden landesweit 11.381 Keuchhustenfälle gemeldet. Impfschutz beachten.
Dengue: In den ersten 7 Monaten ist die Zahl der bestätigten und
auch der Verdachtsfälle im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. Ein Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden 40 Infek­
tionen bestätigt, 2014 waren es 115. Mückenschutz beachten.
Belize
Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone
Infektionen gemeldet. Erstmals in diesem Jahr wurden Ende August
4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr 261 Erkrankungen
bestätigt, es gab mehr als 1.600 Verdachtsfälle. Am stärksten betroffen sind die Städte Punta Gorda, San Ignacio und Corozal. Die Zahlen sind mit denen des Vorjahreszeitraums vergleichbar. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Benin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von
vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von
der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und
ggf. Cholera beachten.
Ross River-Krankheit: In diesem Jahr haben die Erkrankungen
stark zugenommen. Bis Mitte September wurden 8.292 Infektionen
gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 5.342 Erkrankungen registriert. Starke
Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt.
Ein Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland,
hier wurden bis Anfang September 5.404 Erkrankungen gemeldet.
Es ist der schwerste Ausbruch seit 20 Jahren. Wie erst jetzt bekannt
wurde, haben sich bereits im April und Mai 2 niederländische Touristen während der Reise infiziert. Das Ross River-Virus wird durch
Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor.
Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich
nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende
Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung,
Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate
bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen.
Bermuda
Bahamas
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
Chikungunya: Ende Juni 2014 wurde der erste importierte Fall
regis­triert. Ein Tourist hatte sich beim Besuch der Dominikanischen
Republik infiziert. Bis Ende letzten Jahres wurden 92 autochthone
und 5 importierte Fälle registriert. In diesem Jahr wurden bis Ende
April 10 Erkrankungen gemeldet, eine Infektion wurde importiert.
Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Bangladesh
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde
seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten.
Barbados
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen
importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. Im vergangenen Jahr
wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon.
Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende letzten Jahres geht die
Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen dieses Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Chikungunya: Ende August 2014 wurde der erste importierte Verdachtsfall gemeldet. Bis Mitte April dieses Jahres ist die Zahl auf 11
gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet.
Keine der Erkrankungen soll lokal erworben sein. Mückenschutz
beachten.
Bolivien
Chikungunya: Im Februar dieses Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl offiziell auf 1.123
gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die meisten Infek­tionen
stammen aus dem Departement Santa Cruz (O). Hier wurden bis
Anfang Juni etwa 4.000 Verdachtsfälle registriert, 1.160 Infek­tionen
wurden bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Bereits Mitte Juli 2014
wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die
Zahl auf 15 gestiegen. Mückenschutz beachten.
Bosnien-Herzegowina
Botswana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht
beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf
Übertragungswege und adäquate Hygiene.
Einreiseimpfvorschrift: Abweichend von den offiziellen Bestimmungen kann auch bei Einreise aus Sambia eine Impfung gegen
Gelbfieber verlangt werden. Presseberichten zufolge wurde diese
Verordnung Ende Januar aufgehoben.
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Brasilien
Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte vergangenen
Jahres die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 2.196 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres
wurden 9.084 Verdachtsfälle gemeldet, 123 Infektionen wurden
bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal
erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O)
und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In
diesem Jahr wurden bis Ende Juli ca. 1.350.700 Erkrankungen registriert, 630 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind
die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. Im Bundesstaat Rio de Janeiro (SO) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr
um 580 % gestiegen. Bis Ende August wurden mehr als 53.000 Verdachts- und 13 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden
landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen
wurden labortechnisch bestätigt, 410 Menschen sind verstorben.
2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Tollwut: Ende August ist im Bundesstaat Rio Grande do Norte (NO)
ein Kleinkind verstorben. Die Infektion durch einen Katzenbiss
erfolgte etwa einen Monat zuvor in Jacaraú im Bundesstaat in
Paraíba (NO). Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Land.
Zika-Virus: Ende April wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals
Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die
ersten in Südamerika. Seitdem wurde das Virus in weiteren Bundesstaaten nachgewiesen: Rio Grande do Norte (NO), Sao Paulo (SO),
Paraná (S), Roraima (N), Maranhão (NO), Ceará (NO), Alagoas (NO)
und Rio de Janeiro (SO). Nach einer mehrwöchigen Pause ohne
Neuinfektionen wurden Ende August im Bundesstaat Paraná 2 und
im Bundesstaat Alagoas (NO) 9 Infektionen bestätigt. Anfang September wurde die erste Infektion im Bundesstaat Mato Grosso (W)
registriert. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Die Gesundheitsbehörden
in Bahia haben Mitte Juli eine Zunahme von Fällen des Guillain-Barré
Syndroms­gemeldet. 76 Verdachtsfälle wurden registriert, 42 konnten bestätigt werden. Eine Frau ist verstorben. Experten vermuten
einen Zusammenhang mit dem Zika-Ausbruch. Mückenschutz
beachten.
Bulgarien
West Nile-Fieber: Im Juni wurde die erste Infektion in Europa für
diese Saison gemeldet. Das Virus wird durch Stechmücken von
einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich
Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere
übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen
Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und
zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Bei den neuro­
invasiven Fällen liegt die Sterblichkeit bei 10 %; es kommt häufig zu
schweren bleibenden Behinderungen. Personen über 50 haben ein
höheres Risiko, diese schwere Form der Erkrankung zu entwickeln.
Mückenschutz beachten.
Burkina Faso
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012
nicht mehr auf. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO
als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin
be­achten.
© Centrum für Reisemedizin
Burundi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land
10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten.
Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und
Hygiene beachten.
Sicherheitshinweis: Die Lage in Bujumbura wie auch im ganzen
Land ist unübersichtlich und sehr angespannt. Es kommt fast täglich
zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Sicherheitskräfte untereinander, aber auch gegen die Zivilbevölkerung, bei denen Schusswaffen und Handgranaten eingesetzt werden. In den letzten Wochen
hat vor allem in Bujumbura, aber auch in anderen Landesteilen, die
Zahl gezielter Attentate auf Personen aller politischen Lager deutlich
zugenommen. Eine weitere Eskalation der Gewalt ist insbesondere
seit der Vereidigung des Präsidenten Nkurunziza zu seiner dritten
Amtsperiode am 20. August 2015 nicht auszuschließen. Bei Reiseabsichten wird dringend der vorherige Kontakt zur Deutschen Botschaft Bujumbura empfohlen (www.auswaertiges-amt.de).
Cayman Inseln
Chikungunya: Zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2014 haben
die Behörden 50 Erkrankungen bestätigt, 47 gelten als autochthon.
Es gab 162 weitere Verdachtsfälle. In diesem Jahr wurden bis Mitte
Mai 67 Verdachtsfälle registriert, eine autochthone Infektion wurde
bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Chile
Chikungunya: Zwischen Juni und Ende Dezember 2014 wurden
20 importierte Erkrankungen gemeldet. Ende November wurde eine
Infektion auf der Osterinsel bestätigt, der Patient hatte sich zuvor
auf Tahiti (Französisch Polynesien) aufgehalten. In diesem Jahr wurden 6 importierte Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten.
China
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen
sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend
gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus.
Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg
der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen,
insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan.
Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstoff­
fälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch
Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren
geführt. Im Juni wurden in den Provinzen Jiangsu (O) und Guizhou (S)
Ausbrüche gemeldet. Mitte Juli sind am Qinghai-See in der zentralen
Provinz Qinghai ca. 2.400 Möwen verendet. Der See ist ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel. Bisher wurden in China in diesem
Jahr bereits 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren
es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt
zu Geflügel nachgewiesen werden. Im März 2013 wurde erstmals
ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem
kam es zu 685 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 256 Todesfällen. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten
betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in
diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im
Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang
im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht
beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von
Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei
anderen bekannten Vogelgrippeviren.
Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015
in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren
Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im
Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet
erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­
lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal
(Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Cook-Inseln
Chikungunya: Seit November 2014 wurden 770 Infektionen bestätigt, 4 davon wurden importiert. Allein in der zweiten Juliwoche wurden 11 Infektionen gemeldet. Die meisten Fälle wurden auf der Insel
Rarotonga beobachtet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Bekämpfung der Vektoren gestartet.
Mückenschutz beachten.
Costa Rica
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall
bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus
Costa Rica in Frankreich erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden
198 autoch­thone und 40 importierte Erkrankungen registriert. In
diesem Jahr wurden bisher 142 autochthone Infektionen bestätigt.
Alle 7 Provinzen sind betroffen. Mückenschutz beachten.
Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April eine Aktion zur
Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage lang
wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer profes­sio­
nellen Entsorgung zugeführt. In den ersten 32 Wochen des Jahres
wurden 3.939 Verdachtsfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden
10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die
Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W).
2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste DengueEpidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Côte d’Ivoire
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine
Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Vogelgrippe: Im Mai dieses Jahres wurde erstmals seit 2007 in
Bouake­im Zentrum des Landes bei 93 verendeten Tieren eine Infektion mit Influenza A(H5N1) bestätigt. Einen weiteren Ausbruch gab
es auf einem Geflügelmarkt in Abidjan. Insgesamt waren 880 Tiere
erkrankt, etwa 1.500 wurden gekeult. Beide Ereignisse wurden
für beendet erklärt. Mitte August wurde erneut ein Ausbruch in
der Nähe der Hauptstadt Abidjan gemeldet. Etwa 27.000 Hühner
sind betroffen. Erkrankungen beim Menschen wurden bisher nicht
ge­meldet.
Dänemark
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Landesteilen auch für die
FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten
im CRM Handbuch Reisemedizin. In Dänemark ist vor allem die Insel
Bornholm betroffen. 2008 und 2009 gab es einzelne Fälle in Nord
Seeland. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach
individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
© Centrum für Reisemedizin
Deutschland
Masern: Seit Oktober letzten Jahres wird ein Ausbruch in Berlin
beobachtet. Im Februar ist ein 18 Monate alter Junge verstorben. Insgesamt wurden in Berlin 1.359 Erkrankungen registriert, 1.238 davon
von Januar bis zum 7. September 2015. Erstmals seit Beginn des Ausbruchs wurde Ende August innerhalb einer Meldewoche keine Neuinfektion gemeldet. In der darauffolgenden Woche wurde erneut eine
Infektion registriert. Die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankungen
schwankt weiterhin. Im Monatsdurchschnitt sind die Fallzahlen seit
April aber rückläufig. Aufgrund des Ausbruchs empfiehlt der Berliner
Impfbeirat Babys (entsprechend der Fachinfos) bereits ab 9 Monaten zu impfen. Seit Ende März dürfen Kinderärzte auch Eltern gegen
Masern impfen, ebenso wie Frauenärzte die begleitenden Männer
ihrer Patientinnen. Diese Möglichkeit der fachfremden Leistung soll
helfen die Impfraten zu steigern. Im benachbarten Brandenburg
gab es in diesem Jahr 102 Infektionen. Auch in Bayern sind die Fallzahlen gestiegen, in den ersten 34 Wochen wurden 156 Erkrankungen registriert. In Sachsen sind in diesem Jahr bis zur 30. Melde­
woche 270 Personen erkrankt. Seitdem wurden keine weiteren Fälle
regis­triert. In Baden-Württemberg sind bis zur 33. KW 130 Menschen erkrankt. Aus Thüringen werden bis Anfang Juni 164 Fälle
gemeldet mit Schwerpunkt Erfurt, seitdem wurden keine weiteren
Infektionen gemeldet. In Hamburg wurden bis Anfang September
86 Erkrankungen gemeldet, im gesamten vergangenen Jahr waren
es nur 14. Der Senat hat eine Impfkampagne gestartet. In diesem
Jahr wurden dem RKI bis KW 34 bundesweit 2.429 Fälle gemeldet.
Im vergangenen Jahr sind landesweit 515 Erkrankungen gemeldet
worden, 2013 waren es 1.769. Der Impfstatus sollte bei Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen überprüft und ggf. ergänzt werden.
Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen mit dem MMR-Impfstoff im
11.-14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebensjahres. Für alle
nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder
nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, wird
eine einmalige MMR-Impfung empfohlen.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit steigt das Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. In Deutschland und den Nachbarländern
werden im Wesentlichen zwei Krankheiten durch Zeckenstiche
übertragen. Mit der Borreliose ist flächendeckend zu rechnen.
Schätzungen für jährliche Fallzahlen für Gesamtdeutschland liegen
zwischen 50.000 und 160.000. Die FSME kommt mit regional unterschiedlicher Dichte vor, besonders in weiten Teilen Bayerns, BadenWürttem­bergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen,
im Saarland und im Süden Sachsens (Vogtlandkreis). Hinweis auf
Schutz vor Zeckenstichen, bei Expositionsgefahr in FSME-Risiko­
gebieten Impfung.
Dominica
Chikungunya: Ein Jahr nachdem die erste Infektion von der Insel
St. Martin importiert worden war, hat das Gesundheitsministerium
Ende Januar dieses Jahres die Insel für chikungunyafrei erklärt.
Innerhalb von 42 Tagen seien keine neuen Erkrankungen mehr aufgetreten. Im vergangenen Jahr wurden 3.590 Verdachtsfälle und
173 bestätigte autochthone Infektionen gemeldet. Auch zwei deutsche Touristen sind erkrankt. In diesem Jahr wurden bisher nur 8 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz weiterhin beachten.
Dominikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern
mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im
Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat
sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis
Anfang Juli 32.764 Erkrankungen und mindestens 489 Todesfälle
registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr gab es
nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Dieses Jahr wurden
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
bereits 344 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 11 Menschen
sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen.
Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende
Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über
40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis
Anfang Juli dieses Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die
Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Anfang August wurden 4.141 Infektionen und 47 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden 6.059 Verdachtsfälle
gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die
Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden
landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle
registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Malaria: Landesweit sind in diesem Jahr bis Mitte August 552 Kinder erkrankt. Die meisten Fälle wurden in der Hauptstadt Santo
Domingo und der umgebenden Provinz Distrito Nacional (S) registriert. Diese Region gilt als malariafrei. Im Vergleichszeitraum des
Vorjahres waren es landesweit nur 140 gemeldete Erkrankungen.
Mückenschutz beachten und ggf. ist die Mitnahme eines Notfall­
medikamentes zu erwägen.
Dschibouti
Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt
notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich
abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein
erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale
und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten
(www.auswaertiges-amt.de).
Ecuador
geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Bis zur 34. Woche wurden insgesamt 21.939 Fälle gemeldet. 465 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend
tagaktiven Stechmücken beachten.
Estland
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit
Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor
Zecken beachten, bei Risiko Impfung.
Fidschi
Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Hepatitis A ist
ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten
geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen.
Arbovirosen: Im Juli wurden 5 Chikungunya-Infektionen bestätigt, 3 von ihnen wurden importiert. Es gibt weitere Verdachtsfälle,
die Laborergebnisse stehen noch aus. Bis Anfang Juli wurden etwa
780 Dengue-Fälle gemeldet, die Mehrzahl in der Northern Division.
Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten!
Frankreich
Dengue: Im August wurden 2 autochthone Infektionen im Département Gard (S) registriert. Im vergangenen Jahr wurde je eine
Infektion in den Départements Bouches-du-Rhône, Var und Toulon
gemeldet. Im Oktober 2013 erkrankte ein Mensch im Département
Bouches-du-Rhône (S) und bereits 2010 waren zwei Menschen im
Département Alpes-Maritimes (S) betroffen. Der Vektor (Aedes
albopictus) wurde erstmals 2004 in Süd-Frankreich nachgewiesen.
Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Legionellose: In Montpellier sind seit Mitte August 8 Fälle von Legio­
nellose aufgetreten, ein Patient ist verstorben. Die Suche nach der
Infektionsquelle dauert an. Die Infektion mit Legionellen erfolgt über
die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische
Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen bis zu schweren
Pneumonien mit tödlichem Verlauf.
Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt,
bis Mitte Juli ist die Zahl landesweit auf 30.453 gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen
Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende
September 2014 wurden 96 importierte Erkrankungen registriert.
Mückenschutz beachten.
Masern: Im elsässischen Département Haut-Rhin sind seit Anfang
April 230 Menschen erkrankt. Als Indexfall wurde ein Kind ermittelt,
das nach einem Aufenthalt in Berlin im Rahmen eines Schüleraustausches erkrankt war. Landesweit wurden in diesem Jahr 365 Fälle
gemeldet. Impfschutz beachten.
Dengue: Bis Ende Juli dieses Jahres wurden 40.365 Verdachtsfälle
registriert. 5 Menschen sind verstorben. Im Vergleichszeitraum des
Vorjahres waren nur ca. 9.400 Menschen erkrankt. Die meisten Fälle
wurden in der Provinz Manabi (W) registriert. Im vergangenen Jahr
wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind
verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger­
mücken beachten!
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000
weitere Verdachtsfälle. Im Februar dieses Jahres sind die Fallzahlen
stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. In
diesem Jahr wurden bisher 1.756 Erkrankungen bestätigt, es gibt
6.450 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf
dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen.
Mückenschutz beachten.
El Salvador
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Ende Mai des vergangenen Jahres wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf
135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis
Anfang August dieses Jahres wurden 32.157 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober
© Centrum für Reisemedizin
Französisch Guayana
Dengue: Seit Beginn des Jahres sind 943 Verdachtsfälle gemeldet
worden. Im vergangenen Jahr waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Französisch Polynesien
Chikungunya: Die Erkrankung wurde Anfang Oktober 2014 erstmals
bestätigt, danach waren die Fallzahlen rapide angestiegen. Inzwischen werden nur wenige Neuinfektionen registriert und die Behör-
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
den haben den Ausbruch offiziell für beendet erklärt. Landesweit
waren von der Erkrankung etwa zwei Drittel der knapp 27.000 Einwohner betroffen, 16 Menschen sind verstorben. 756 Erkrankungen
konnten labortechnisch bestätigt werden. Die meisten Infektionen
werden von der Insel Tahiti gemeldet. Mückenschutz beachten.
Ghana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist
durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei
Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit
zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio
durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Cholera: Der Ausbruch, der im Juli letzten Jahres begann und bei
dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Anfang August
wurden 679 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Anfang
August wurden erstmals seit Ende Mai 3 Infektionen aus der Region
Brong Ahafo (Z) gemeldet. Bis Anfang September ist die Zahl der
Infektionen hier auf mindestens 13 gestiegen. Es gab einen Todesfall. Besonders betroffen war die Region Greater Accra inklusive
der Hauptstadt. Hier wurden seit 11 Wochen keine Neuinfektionen
gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene
beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni ein Ausbruch von
Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner
und Enten betroffen. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht
gemeldet.
Grenada
Chikungunya: Auf der Insel Carriacou wurden im Juni letzten Jahres 5 autochthone Erkrankungen bestätigt. Von der Hauptinsel
Grenada wurden bis Mitte Oktober 12 Fälle bekannt. Landesweit
wurden bis Ende November 2014 26 Infektionen bestätigt, es gab
3.079 Verdachtsfälle. Seit Mitte September 2014 geht die Zahl der
Neu­infektionen zurück. In diesem Jahr wurden bisher keine Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Guadeloupe
Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurde erstmals ein autochthoner Fall auf der Insel bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 stieg
die Zahl der Erkrankungen auf insgesamt 81.200, 430 Infektionen
konnten bestätigt werden. Mindestens 3 Fälle wurden aus St. Martin
importiert. 75 Menschen sind verstorben. Auch ein deutscher Tourist
ist erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres
wurden nur 150 Verdachtsfälle registriert. Die Behörden haben die
Epidemie Ende letzten Jahres für beendet erklärt. Eine Übertragung
ist dennoch weiterhin möglich. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Guatemala
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr
für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder
Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen
gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 198 Fälle bestätigt, es gab
27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr
wurden bis Mitte August ca. 15.200 Verdachtsfälle registriert. Ein
Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement
Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite
zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Über© Centrum für Reisemedizin
greifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bis zur 32. Woche 10.280 Erkrankungen registriert. 11 Erkrankungen verliefen schwer, 4 Menschen
sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten.
Sicherheitshinweis: In Guatemala fanden am 6. September 2015
Präsidentschafts-, Kongress- und Kommunalwahlen statt; am
25. Oktober wird der zweite Durchgang der Präsidentschaftswahlen
durchgeführt. Im Umfeld dieser Wahlen und wegen der Demonstrationen gegen den Präsidenten und gegen Korruption kann es im
gesamten Land zu Ausschreitungen und Straßenblockaden kommen.
Reisende sollten Menschenansammlungen und Demonstrationen
meiden. Es wird empfohlen, sich auch über die örtlichen Medien bzw.
durch Anfrage bei der Polizei zu erkundigen, welche Demonstrationen wann und wo geplant sind (www.auswaertiges-amt.de).
Guinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten
Jahres. Polio (WPV) wurde zuletzt 2011 gemeldet. Ende Juli ist ein
Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit
Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene
und Impfschutz (Polio) beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Seit Februar 2014 gibt es ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) einen Ebola-Ausbruch. Die ersten Erkrankungen sind bereits
im Dezember 2013 aufgetreten. Bis zum 13. September wurden 3.792 Erkrankungsfälle (3.338 davon bestätigt) und 2.530
(2.078) Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen schwankt
von Woche zu Woche. Betroffen sind noch die Hauptstadt Conakry
und die nahe gelegene Präfektur Coyah. Zahlreiche vorwiegend afrikanische Länder haben die Überwachung von Reisenden aus West­
afrika verstärkt. Dies gilt besonders für die internationalen Flughäfen.
Mehrere Fluggesellschaften haben ihre Flüge in und aus den betroffenen Gebieten eingestellt. Eine Infektion erfolgt entweder über
Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder
erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim
Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch).
Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut,
Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für
(touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät weiterhin
von Reisen in die betroffenen Länder ab. Ausgenommen davon ist
dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im
Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie.
Guinea-Bissau
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit
nicht gemeldet. Hygiene beachten.
Guyana
Chikungunya: Nachdem zuvor nur importierte Fälle registriert wurden (3 aus Martinique und einer aus St. Martin), sind Ende Mai 2014
die beiden ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt worden. Im
vergangenen Jahr wurden 76 Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar
dieses Jahres wurden 5.310 Verdachtsfälle gemeldet, 29 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Seitdem wurden keine weiteren
Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Haiti
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik
gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte
Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser
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Zeit bis Anfang Juli dieses Jahres etwa 745.600 Personen erkrankt,
8.992 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Jahresbeginn
bis Ende Juli wurden ca. 20.050 Infektionen und 171 Todesfälle
regis­triert, das sind mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit Beginn der Regenzeit wird eine weitere Zunahme der Fälle
befürchtet. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch
die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die
Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach
dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur
begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine
Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
beachten. Ggf. Impfung erwägen.
aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. Mückenschutz
beachten.
Chikungunya: Anfang Mai 2014 hat das Gesundheitsministerium
die ersten 14 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist
bis Mitte August letzten Jahres auf 68.111 gestiegen, 6.312 Erkrankungen wurden bestätigt, die meisten wurden im Departement
Quest registriert. Im März 2014 waren bereits die ersten Fälle in
der benachbarten Dominikanischen Republik aufgetreten. Mückenschutz beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Anfang August sind im
Unions­territorium Chandigarh (N) 12 Menschen erkrankt. Die oral
übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch.
Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Etwa
70 Typhus-Fälle wurden Anfang August im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) registriert. Milzbrand tritt sowohl in der
cutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten.
Malaria: Ende August sind in der Stadt Beaumont (Département
Grande Anse) im Südwesten des Landes mindestens 7 Menschen,
darunter eine schwangere Frau, verstorben. 104 weitere Infektionen konnten bestätigt werden. In der Region besteht ganzjährig ein
Infektionsrisiko. Expositions- und ggf. Chemoprophylaxe beachten.
Honduras
Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen
bestätigt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankungen auf
5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. In diesem Jahr wurden
71.835 Infektionen registriert. 2 Menschen sind verstorben, darunter
ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der
18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden
Dengue: Bis Anfang August dieses Jahres wurden 35.457 Verdachtsfälle registriert. 699 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten
betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho.
Im vergangenen Jahr wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen
sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013
wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon
über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Indien
Chikungunya: In diesem Jahr wurden bis August landesweit 14.585
Infektionen registriert. Mit 11.508 Fällen ist der Bundesstaat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Erkrankungen gemeldet, seitdem gehen die jährlichen Fallzahlen kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.898 Fälle
gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten)
beachten.
Dengue: Infolge des Monsuns Anfang Juli wurde ein Anstieg der
Infektionen beobachtet. Mitte August wurde ein Todesfall gemeldet. Landesweit wurden in diesem Jahr bis Ende August 17.340 Fälle
gemeldet und 34 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen
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sind die benachbarten Bundesstaaten Tamil Nadu (2228 Infektionen, 5 Todesfälle), Kerala (2859; 19) und Karnataka (3.329; 4) im
Süden des Landes. In Delhi inkl. der Hauptstadt Neu-Delhi sind in
dieser Saison bis Anfang September 1.259 Menschen erkrankt, es
gab 2 Todesfälle. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 5 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region haben den OTC-Verkauf
von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) ohne Rezept
für die Zeit der Dengue-Saison verboten. Wirkstoffe dieser Gruppe
können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Im Distrikt Kanpur im Bundesstaat Uttar Pradesh (N)
sind Mitte August innerhalb von 2 Tagen 30 Infektionen registriert
worden. Ein Mensch ist verstorben. Im Distrikt Gautam Budh Nagar
wurden in dieser Saison 19 Fälle gemeldet. Offiziell wurden in Uttar
Pradesh bis Ende Juli 31 Erkrankungen registriert, 2014 waren es
200. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 40.197 Erkrankungen
gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa, West
Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz vor
tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr bis Ende
August 907 Menschen in 9 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. In Assam (NO) waren es 582, in West Bengal (NO)
162, in Uttar Pradesh (N) 56, in Arunachal Pradesh (NO) 30, in Tamil
Nadu (S) und Tripura (NO) je 22, in Meghalaya (NO) 10, Maharashtra
(W) 6 und in Kerala (S) 2. Es gab 199 Todesfälle. Im letzten Jahr wurden landesweit 1.621 Infektionen und 290 Todesfälle gemeldet. Im
vergangenen Jahr wurden vom indischen Gesundheitsministerium
landesweit 9.996 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES)
registriert, 1.518 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen
waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West
Bengal (NO). Bis Ende August dieses Jahres wurden aus dem Bundesstaat Tamil Nadu 404 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab
es bereits 1.027 Fälle, 135 Menschen sind verstorben. In West Bengal
sind 1.243 Menschen erkrankt und 210 verstorben, in Assam wurden
1.174 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositions­
prophylaxe und evtl. Impfung durchführen!
Malaria: Erstmals in diesem Jahr wurden 17 autochthone Infektionen
im Vizhinjam im Süden des Bundesstaates Kerala (S) registriert. Alle
Fälle wurden von P. vivax verursacht. In der Region herrscht in der
Regel ein geringes Infektionsrisiko. Im Distrikt Indore (Bundesstaat
Madhya Pradesh, Z) haben die Erkrankungen seit Beginn des Monsuns im Juni stark zugenommen. Bis Ende Juli wurden ca. 8.000 Fälle
gemeldet, eine weitere Zunahme wird in den nächsten 2 Monaten
erwartet. In Mapusa, der größten Stadt des Bundesstaates Goa
(W), wurden in den ersten 4 Monaten dieses Jahres 650 Infektionen
gemeldet. Damit wurde die Gesamtzahl von etwa 600 Erkrankungen im vergangenen Jahr bereits überschritten. In Visakhapatnam
(Bundes­staat Andhra Pradesh, O) haben sich die Fallzahlen während
des Monsuns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Nach starken Regenfällen Ende Juni mit Überschwemmungen
wurden in Mumbai innerhalb von 4 Tagen ca. 80 Malariaerkrankungen registriert. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu
beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie)
in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemo­
prophylaxe zu diskutieren.
Polio-Impfvorschrift: Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu
verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen.
Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern,
in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia,
Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen.
Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen,
benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die
Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die
in den o.g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transit­
reisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen.
© Centrum für Reisemedizin
Tollwut: Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten
Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die Vakzinierung
der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme.
Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener
Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung
(65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko
sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im
Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immun­
globulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylak­
tische Impfung zu stellen.
Indonesien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet,
mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März
2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen
erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für
2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007
bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten.
Dengue: Trotz steigender Mückenpopulationen geht die Zahl der
Erkrankungen in der Hauptstadt Jakarta zurück. Im ersten Halbjahr
wurden ca. 3.700 Infektionen registriert, im Vorjahr waren es etwa
doppelt so viele. Im Westen der Insel Sumatra sind die Fallzahlen im
Juli angestiegen. In der Stadt Padang wurden Anfang Juli 107 Erkrankungen gemeldet, 2 Menschen sind verstorben. Schutz vor tag­
aktiven Überträgermücken beachten.
Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind
auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion
gestorben. Im Juli ist ein 12-jähriges Mädchen nach Kontakt zu einer
tollwütigen Katze verstorben. 7 Familienmitglieder wurden postexpositionell behandelt. In diesem Jahr gab es bereits 14 Todesfälle
auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf.
Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die
Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Das Ziel einer vollständigen Eradikation der Tollwut kann nach neuen Expertenschätzungen
frühestens 2016 erreicht werden. Die Behörden planen in einer groß
angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der
Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen
besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden
Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation
für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden.
Vogelgrippe: Ende März sind in der Provinz Banten im Westen der
Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten
Erkrankungen seit Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO wurden
2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat
sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind
ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit
Anfang des Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten
H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt
das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die
meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus
Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare
Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden.
Irak
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Cholera
tritt sporadisch auf. Hygiene beachten.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite
Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in
Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im
Mai dieses Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt
mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders
gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien),
Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta‘mim, in den Großraum Bagdad
sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung
und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam
verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Irland
Mumps: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind ca. 2.300 Menschen erkrankt. Besonders betroffen
sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen
registriert wurden. Bis zum 5. September wurden 1.581 Infektionen
gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 15 und
34 Jahre alt. Impfschutz beachten.
Israel
Vogelgrippe: Seit Mitte Mai gibt es einen Ausbruch von Influenza
A(H5N1) auf einer Farm im Norden des Landes. Etwa 100 Puten sind
erkrankt, etwa 17.000 weitere Tiere wurden getötet. Menschliche
Infektionen wurden bisher nicht gemeldet.
West Nile-Fieber: Im Juli wurden die ersten 2 Erkrankungen für diese
Saison gemeldet. Bis Mitte September wurden 38 weitere Fälle registriert. Außerdem ist ein Mensch in den Palästinensischen Gebieten
erkrankt. Die Infektion kommt in Israel sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 17 Fälle. 2013 waren 71 Menschen
erkrankt, es gab 4 Todesfälle. Den größten Ausbruch gab es bisher
im Jahr 2000, 439 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt
werden, 29 Menschen sind verstorben. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere
Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle
zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche
Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten
und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Während der Operation „Protective Edge“
im Sommer 2014 kam es zu intensiven militärischen Auseinandersetzungen in und um den Gaza-Streifen. Auch wenn sich die am
26.08.2014 vereinbarte Waffenruhe als stabil erweist, wird bei
Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen
zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach
Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über
aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten
der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Italien
West Nile-Fieber: Ende Juli wurde die erste Infektion für diese Saison
gemeldet. Ein Blutspender aus der Provinz Cremona in der Lombardei (N) wurde positiv getestet. Im September letzten Jahres gab es
in der betroffenen Region 3 Erkrankungen. Inzwischen ist die Zahl
auf 35 gestiegen, es sind ausschließlich Regionen im Norden des
© Centrum für Reisemedizin
Landes betroffen. Ein Patient aus der Region Emilia Romagna (Provinz Parma) hat neuroinvasive Symptome entwickelt. Die Infektion
kommt in Italien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 24 Fälle. 2013 waren 69 Menschen erkrankt. Das Virus wird
durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es
infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde
und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 %
der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen.
Mückenschutz beachten.
Jamaika
Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten beiden importierten
Fälle auf der Karibikinsel registriert. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden 89 bestätigte autochthone und ca. 1.400 Verdachtsfälle
gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis
Mitte Mai 299 Verdachtsfälle registriert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Japan
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Mitte August dieses
Jahres sind landesweit 264.541 Kinder erkrankt. Am stärksten betroffen sind die Regionen Kanto, Hokuriku und Tohoku auf der Insel
Honshu. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten Jahren. Allein
in der letzten Juliwoche wurden ca. 32.300 Fälle gemeldet, seitdem
geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch
zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an
den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt
es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert
nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk
Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung)
(www.auswaertiges-amt.de).
Jemen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten.
Dengue: Anfang September wurden aus dem Gouvernement
Schabwa 1.200 Erkrankungen und 5 Todesfälle gemeldet. Im
Gouvernement Taiz wurden seit Beginn des Ausbruchs im März
117 Todesfälle registriert. Presseberichten zufolge sind in den letzten Monaten mindestens 20.000 Menschen erkrankt, mindestens
25 sind verstorben. Laut eines WHO-Berichtes vom Juni wurden seit
März dieses Jahres 3.026 Verdachts- und 3 Todesfälle registriert.
Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung
unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen
nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten,
wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall
keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien).
Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region
unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen
staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes
statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für
die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der
Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar.
Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de).
tungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten
geraten (www.auswaertiges-amt.de).
Jordanien
Kanada
Coronavirus: Seit Ende August gibt es, ausgehend von einer Klinik in
Amman, einen Cluster mit 6 Erkrankten. Ein älterer Mann aus Jeddah­
in Saudi-Arabien ist während einer Reise in Amman erkrankt und
wurde dort in einer Klinik behandelt. Er ist inzwischen verstorben. Insgesamt wurden in diesem Jahr 11 Fälle registriert, mindestens 2 Menschen sind verstorben. Seit 2012 wurden 23 Erkrankungen durch
MERS-CoV gemeldet, darunter sind auch mindestens 7 Todesfälle.
Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an
der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend
darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In
Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren
sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird
geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Jungferninseln (brit. & USA)
Chikungunya: Das Gesundheitsministerium der Britischen Jungferninseln hat seit Anfang Februar 2014 47 autochthone Erkrankungen bestätigt, ca. 350 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Zwischen
Juni und Ende Dezember letzten Jahres wurden 276 autochthone
Erkrankungen von den Amerikanischen Jungferninseln berichtet, es
gab 1.321 Verdachtsfälle und 8 importierte Infektionen. 2 Menschen
sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 102 Erkrankungen bestätigt, es gibt 225 weitere Verdachtsfälle. Seitdem wurden
keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Kambodscha
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektions­
gefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen
und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen
Cholera.
Dengue: Bis Anfang September wurden ca. 7.000 Infektionen
gemeldet. 24 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht. Der
Höhepunkt der Saison wird für die Regenzeit im August und September erwartet. Mückenschutz beachten.
Kamerun
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im
Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der
größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer
wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in
besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im
Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und
März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere.
Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August dieses Jahres hat die WHO Kamerun von der Liste der
Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht.
Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger
als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise
gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf
weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich
abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor
allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrich© Centrum für Reisemedizin
Cyclosporiasis: Im August sind 92 Menschen erkrankt. Die meisten
wurden in der Provinz Ontario registriert, außerdem wurden vereinzelte Fälle aus den Provinzen Quebec, British Columbia und Alberta
gemeldet. Die Infektionsquelle ist noch nicht bekannt. Cyclosporiasis
wird durch das Protozoon Cyclospora cayetanensis ausgelöst und
fäkal-oral durch kontaminiertes Wasser oder frische Lebensmittel
(Gemüse, Obst etc.) übertragen. Sowohl immunsupprimierte als
auch immunkompetente Menschen können infiziert werden.
Kasachstan
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus
(Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der
ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten.
Kenia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden aus 20 der 47 Countys
insgesamt 5.625 Infektionen mit 117 Todesfällen gemeldet. Regionen, die bisher als cholerafrei galten, sind jetzt ebenfalls betroffen.
Auch in der Hauptstadt wurden mindestens 1.129 Infektionen und
24 Todesfälle registriert. Im Siaya County im Westen des Landes sind
Anfang September 3 Menschen verstorben und 9 weitere erkrankt.
Als Ursache wird verunreinigtes Flusswasser vermutet. Ende Juli sind
die Ausbrüche in 8 Countys unter Kontrolle (Narok, Bomet, Homabay, Embu, Machakos, Kiambu, Trans-Nzoia und Turkana). Hygiene
beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei
Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden.
Sicherheitshinweis: Am 2. April 2015 wurden bei einem Terroranschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf die Universität von
Garissa 148 Menschen getötet. Von Besuchen des Grenzgebietes zu
Somalia im Nordosten Kenias wird dringend abgeraten. Aufgrund
der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird
auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa
sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und
Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in
den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr
von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de).
Kirgisistan
Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen
sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate
Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus).
Kiribati
Chikungunya: Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass auf
13 Inseln die Erkrankung nachgewiesen wurde. Mindestens 400 In­fek­
tionen wurden bis Ende April dieses Jahres bestätigt. Seitdem wurden
keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten.
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Kolumbien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hygiene beachten.
Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. Seit
Anfang dieses Jahres wurden 331.366 Fälle gemeldet, 1.156 Infektio­
nen konnten bestätigt werden. 45 Menschen sind verstorben. Am
stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de
Santander im Norden des Landes. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Anfang August wurden ca. 61.450 Verdachtsfälle regis­
triert. 48 Menschen sind verstorben. 807 Erkrankungen verliefen
schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des
Landes. Im vergangenen Jahr gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842
konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen.
Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen
schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Kongo, Demokratische Republik
Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell
Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. In diesem
Jahr wurden bis Ende Juli bereits 7.607 Infektionen und 70 Todesfälle
registriert. Die meisten Fälle wurden aus den Regionen Katanga und
Kivu gemeldet. Landesweit wurden im vergangenen Jahr ca. 19.300
Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Typhus-Erkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine PolioErkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung
beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Die
Behörden in der Provinz Ituri (NO) warnen Anfang August vor einer
weiteren Zunahme von Todesfällen. In diesem Jahr sind bereits mehr
als 10 Menschen, darunter mehrere Kinder, nach Hundebissen an
Tollwut verstorben. Impfstoffe und Immunglobuline sind nicht verfügbar. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen
Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch
sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert,
das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervor­
rufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das
abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer
wieder größere Ausbrüche.
Masern: In der Provinz Katanga (S) sind in diesem Jahr mehr als
20.000 Menschen an Masern erkrankt. 320 sind verstorben. Auch
aus der im Nordosten angrenzenden Provinz Maniema wird eine
Zunahme der Erkrankungen beobachtet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen
Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Dies
gilt in besonderem Maße für die Provinzen Orientale, Nord- und
Süd-Kivu, Maniema und das nördliche Katanga (Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen
stattfinden. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen
Gebieten muss durch ein tragfähiges professionelles Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschen­
ansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung
zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Kongo, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene
beachten.
Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im
Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral
gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affen© Centrum für Reisemedizin
pocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit
zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger
offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten.
Korea, Nord-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene
beachten, ggf. Typhus-Impfung.
Sicherheitshinweis: Die bislang generelle 21-tägige Quarantäne für
alle Einreisenden wird nach Auskunft des nordkoreanischen „Komitees für Seuchenkontrolle“ künftig nur noch auf Personen angewandt, die aus Guinea, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau, Senegal,
Mali und Elfenbeinküste kommend in die Demokratische Volks­
republik Korea einreisen. Dem Komitee zufolge werden Einreisende
aus anderen Ländern 21 Tage ab Einreise bei regelmäßigem Kontakt
zum Freundschaftskrankenhaus Pjöngjang unter medizinische Beobachtung gestellt, könnten aber ihren Geschäften nachgehen. Bislang
fehlen Erfahrungswerte, wie diese regelmäßige medizinische Beobachtung ausgestaltet wird (www.auswaertiges-amt.de).
Korea, Süd-
Coronavirus: Im August wurde erneut ein Verdachtsfall importiert,
der sich aber nicht bestätigt hat. Erstmals wurde Ende Mai eine Infektion mit MERS-CoV bestätigt. Ein 68-Jähriger ist nach seiner Rückkehr
von der arabischen Halbinsel erkrankt. Bis Anfang Juli ist die Zahl der
Erkrankten auf 186 gestiegen, 36 Menschen sind verstorben. Insgesamt wurden bisher fast 16.700 Kontaktpersonen überwacht. Seit
Ende Juli gibt es keine Erkrankten oder Verdachtsfälle mehr. Der Ausbruch wurde deshalb de facto für beendet erklärt. Alle Infektionen
stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Kliniken. Patienten,
Besucher und Mitarbeiter sind betroffen. Es ist der größte Ausbruch
außerhalb der arabischen Halbinsel. Nachdem ein infizierter Mann
während einer Geschäftsreise in China erkrankt ist, wurde für alle
Kontaktpersonen eine Ausreisesperre verhängt.
Kroatien
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für die FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. In Kroatien sind die
nordöstlichen Regionen (angrenzend an Slowenien und Ungarn)
betroffen. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reise­
ziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risiko­
abwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Kuba
Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres hat das Gesundheits­
ministerium die ersten 6 importierten Fälle aus der Dominikanischen
Republik bestätigt, bis Anfang Oktober stieg die Zahl auf 20 an.
Offiziell wurden bisher keine autochthonen Infektionen gemeldet.
Presseberichten zufolge gibt es im August dieses Jahres einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O), genauere Angaben liegen nicht vor.
Mückenschutz beachten.
Cholera: Im Juni ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar dieses Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt.
Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder
kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt Anfang September
dieses Jahres. In Niquero in der Provinz Granma (SO) sind 11 Menschen erkrankt. Entsprechend offizieller Angaben gab es allerdings
seit Februar 2014 keine neuen Infektionen. Das Risiko für Reisende
ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden.
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Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung
(Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden.
Dengue: Presseberichten zufolge gibt es einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O). Dutzende Menschen sollen erkrankt sein, genauere
Angaben liegen nicht vor. Es wird befürchtet, dass die Erkrankung
durch Besucher und Teilnehmer des Karnevals in andere Landesteile
verbreitet wird. Das Festival findet immer in der dritten August­
woche statt. Mückenschutz beachten.
Laos
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten.
Lettland
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden
seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Über­
tragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz
vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung.
Libanon
Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene
Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit
zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten
Impfschutz beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine
Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen,
die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen
Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak,
Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein.
Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert
und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt
werden.
Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes
sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Liberia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden
erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr
gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Anfang Mai hatte die WHO den
Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Ende Juni wurde erneut ein
Cluster mit 6 Fällen gemeldet, 2 der Patienten sind verstorben. Nach
6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Bis 9. Mai kam es zu 10.666 Verdachtsfällen, von denen 3.151 labortechnisch bestätigt wurden,
4.806 Menschen sind verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder
über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar.
Libyen
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen
nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf
(www.auswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Litauen
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit
Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor
Zecken beachten, bei Risiko Impfung.
Madagaskar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche
wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten.
Pest: Bei einem Ausbruch in der Nähe der Stadt Moramanga in der
Region Analanjirofo (NO) sind Ende August innerhalb von wenigen Tagen 10 Menschen an Lungenpest verstorben, 4 weitere
sind erkrankt. Seit dem 27. August wurden keine Neuinfektionen
registriert. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt
vermehrt in der Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen. 2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle
registriert. Allein zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es
263 Infektionen, 71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor
Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Polio: Zwischen April und Mai dieses Jahres sind 9 Fälle von Vakzineabgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle
stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014.
Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet.
Impfschutz beachten.
Malawi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Typhus wurde zuletzt
Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten.
Malaysia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera,
landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung.
Dengue: Seit Anfang Januar wurden landesweit bereits 84.794
Erkrankungen gemeldet, 219 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen um etwa 30 %
gestiegen. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor,
Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Bereits im vergangenen
Jahr hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Es wurden 108.698 Fälle gemeldet, 215 Menschen sind verstorben. Die Arbovirose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia
endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten
Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor
den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Tollwut: Im Bundestaat Perlis im Nordosten des Landes sind Ende
August 8 Menschen von 4 Hunden gebissen worden. Mindestens 2
der Tiere waren mit Tollwut infiziert. Alle Betroffenen wurden postexpositionell behandelt. Die Behörden habe die Impfstoffvorräte
aufgestockt und Informationskampagnen gestartet. Tollwut kommt
in Malaysia nur auf der Halbinsel vor. Bei vorhersehbarem Risiko vorbeugende Impfung empfohlen.
Sicherheitshinweis: In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und dem Abbrennen von Plantagen in der Region bis voraussichtlich Mitte September 2015 mit erhöhter Luftverschmutzung zu
rechnen. Dabei werden oft Grenzwerte für gesundheitsgefährdende
Schadstoffkonzentrationen überschritten. Ein Erdbeben der Stärke
6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah
erschüttert. 18 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Erdbebens
auf dem Mount Kinabalu aufhielten, kamen dabei ums Leben. Aus
13
CRM Seminare
Reise- und Tropenmedizin 2015
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• entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“
der Bundesärztekammer
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(CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de
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• Vertiefung von sieben Schwerpunktthemen der Reisemedizin
in eigenständigen Aufbauseminaren
AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin
AS 4 Tauchsportmedizin und
Reisemedizinische Assistance
AS 5 Geomedizinische Länderkunde
und Internationaler Tourismus
AS 6 Internationale Arbeitseinsätze
und Rückkehrermedizin
AS 7 Risikogruppen und Reisen
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8 Module à 60 Minuten
07./08.11.2015
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2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze
und Rückkehrermedizin
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Medizinisches Assistenzpersonal
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vergleichbaren reise- und tropenmedizinischen Kenntnissen
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mit geringen Vorkenntnissen
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Assistentin/Assistent“
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20.03.2015
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem
gesperrt. Eine teilweise Öffnung bis zum letzten Halt vor dem Gipfel
„Laban Rata“ ist für September angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Aktuelle Informationen stehen auf der Homepage der Sabah
PARKS http://www.sabahparks.org.my/ (www.auswaertiges-amt.de).
Mali
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich
Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine
weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli ist ein
Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang
September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit
Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene
und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Gelbfieber: Insgesamt gab es in diesem Jahr 33 Verdachtsfälle, von
denen einer in der Region Kayes (SW) bestätigt wurde. Die süd­
lichen Landesteile gehören zu den endemischen Gelbfiebergebieten,
in denen mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen ist. Impfschutz
beachten, dieser ist bei Einreise der ohnedies vorgeschrieben.
Sicherheitshinweis: In der Nacht zum 7.3.2015 kam es in Bamako
zu einem Anschlag auf eine von Ausländern häufig besuchte Bar im
Stadtviertel Hippodrome. Dabei kamen mindestens 5 Menschen ums
Leben. Es ist nicht auszuschließen, dass es in Bamako zu weiteren
Anschlägen kommen kann. Das Auswärtige Amt bittet, die Reiseund Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung
aufmerksam zu verfolgen und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Marshallinseln
Chikungunya: Seit Februar dieses Jahres wurden 1.201 Verdachtsfälle gemeldet, 38 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 600
Erkrankungen wurden in der Hauptstadt Majuro registriert. Die anderen Infektionen stammen von den Inseln Ebeye, Aur und Maloelap.
Es ist der erste Ausbruch in dem Inselstaat. Mückenschutz beachten.
Martinique
Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurden 3 autochthone Fälle
bestätigt, bis Ende Dezember 2014 ist ihre Zahl auf 1.515 gestiegen,
weitere 72.200 Verdachtsfälle wurden gemeldet. 83 Menschen sind
verstorben. Auch 4 deutsche Touristen sind erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück.
Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 320 Verdachtsfälle gemeldet.
Die Behörden haben die Epidemie Anfang Januar für beendet erklärt.
Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Mauretanien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio
wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz
(Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach
Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen
Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko,
insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de).
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda
erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle
registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte
November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Hier kam es im März zu starken Einschränkungen im Schulbetrieb, da ca. 700 Lehrer erkrankt waren.
Auch im Bundesstaat Oaxaca (S) wurden etwa 800 Infektionen registriert. Offiziell wurden bis KW 35 landesweit 4.570 Fälle gemeldet.
Mückenschutz beachten.
Dengue: In den ersten 32 Wochen dieses Jahres wurden 90.627
Verdachtsfälle registriert, 9.737 konnten labortechnisch bestätigt
werden. 1.892 Erkrankungen verliefen schwer. 11 Menschen sind
verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. 39 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Sicherheitshinweis: Aufgrund von teilweise gewaltsamen Massenprotesten und Ausschreitungen wird von Reisen in den Bundesstaat
Guerrero – mit Ausnahme von Flugreisen nach Ixtapa-Zihuatanejo und
Acapulco – aktuell dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de).
Mongolei
Masern: Nachdem über einen Zeitraum von 3 Jahren keine autochthonen Erkrankungen gemeldet wurden, hat die WHO das Land im
Juli 2014 offiziell als Masern-frei deklariert. Im März dieses Jahres
wurden erneut Infektionen in der Hauptstadt registriert, inzwischen
hat sich die Erkrankung auf andere Landesteile ausgeweitet. Es gab
mehr als 21.000 Verdachtsfälle, etwa 9.500 von ihnen wurden bestätigt. Ende August ist ein Tourist nach seiner Rückkehr nach Japan
erkrankt. Impfschutz beachten.
Montserrat
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurden die ersten autochthonen
Infektionen registriert. 14 Erkrankungen wurden bestätigt. Bis
Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 118 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz
be­achten.
Mosambik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. Infolge starker Unwetter mit Überschwemmungen ist es im Norden des Landes seit Januar zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Landesweit wurden 8.835 Infektionen gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Begonnen hat der Ausbruch in
den Provinzen Nampula, Niassa, Tete und Zambezia. Ende März
wurden auch aus der angrenzenden Provinz Sofala (Z) 260 Erkrankungen gemeldet. Anfang April sind in der Provinzhauptstadt Pemba
(Provinz Cabo Delgado, N) 38 Menschen erkrankt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden.
Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­
tions­gebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der
Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen.
Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt.
Myanmar
Mexiko
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trinkwasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen,
betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu
Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Autochthone
Fälle von Polio durch Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die
meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu
Bangladesh­. Es handelte sich um den ersten Wiederauftritt der Polio
in Myanmar seit 2000. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten.
16
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind in diesem Jahr
150 Kinder verstorben. Insgesamt sind 1.650 Menschen erkrankt,
etwa 4 mal so viele wie im vergangenen Jahr. Zahlreiche Infektionen
verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division
wurden in diesem Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2.887
Menschen erkrankt, 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind
bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden in diesem Jahr mehr als 16.400 Infektionen
gemeldet, mindestens 60 Menschen sind verstorben. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdoppelt. Infolge
von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von
Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet.
Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der
Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig
beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im gesamten Land muss mit Starkniederschlag,
Hochwasser und gelegentlichen (u. U. auch längeren) Unterbrechungen von Verkehrswegen gerechnet werden. Die Überschwemmungen im Westen Myanmars sind weitgehend in entfernt gelegenen
und schwer zugänglichen Gebieten. In den westlichen Unionsstaaten
(Rakhine, Chin, Sagaing, Magway) wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Hier muss mit erheblichen Einschränkungen der Reisemöglichkeiten gerechnet werden. Touristengebiete (Ngapali, Mandalay,
Inle-See, Bagan, Bago, Ngwe Saung) sind nicht betroffen. Die dorthin
führenden Straßen und die Zielflughäfen sind frei. Reisenden wird
geraten, die Überschwemmungsgebiete zu meiden und die lokale
Berichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Namibia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit
(Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia
war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1
aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch
unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera)
bei Reisen beachten.
Nauru
Chikungunya: Im Juni wurden 21 von 53 Verdachtsfällen labortechnisch bestätigt. Mückenschutz beachten.
Nepal
Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark
an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Anfang
August wurden in der Hauptstadt Kathmandu die ersten 20 CholeraInfektionen seit dem Erdbeben Ende April bestätigt. Die Stadt galt
bisher nicht als Hochrisikogebiet, im vergangenen Jahr wurden nur
16 Erkrankungen gemeldet. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa
1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion
registriert. Seit 2010 sind keine Polio-Erkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der
bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um
das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-,
evtl. Typhus- und Cholera-Impfung.
Dengue: Im Distrikt Chitwan wurden in diesem Jahr 119 Infektionen
bestätigt, es gab ca. 1.700 Verdachtsfälle. Eine weitere Zunahme
während der Regenzeit wird befürchtet. Maßnahmen zur Vektorbekämpfung wurden eingeleitet. Mückenschutz beachten.
titis A und E. Beide Erkrankungen sind in Nepal endemisch. Bereits
etwa eine Woche nach der Katastrophe wurde die erste HepatitisInfektion registriert. Nähere Angaben zum Erreger wurden nicht
bekannt. Zuletzt gab es 2014 einen großen Ausbruch von Hepatitis E, mindestens 10.000 Menschen waren erkrankt. Experten
befürchten, dass mehr als 500 Schwangere in den vom Erdbeben
betroffenen Gebieten an den Folgen einer Hepatitis E-Infektion sterben könnten. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sorgfältig beachten. Eine Impfung gegen Hepatitis A ist dringend zu empfehlen.
Japanische Enzephalitis: Ein 6-Jähriger ist im Kanchanpur Distrikt im
äußersten Westen des Landes an Japanischer Enzephalitis verstorben. Mückenschutz beachten.
Leishmaniase, vizerale: Die Gesundheitsbehörden warnen vor
einem möglichen Ausbruch von Kala-Azar in Biratnagar, der zweitgrößten Stadt Nepals. Aufgrund der starken Zunahme der Sand­
mücken wurden Vektorbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Mindestens 7 Menschen sind bereits erkrankt. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom
25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Von nicht notwendigen Reisen in die von den
Erdbeben am schwersten betroffenen Distrikte wird weiterhin abgeraten: Humla, Mugu, Dolpa, Mustang, Manang, Lamjung Gorkha
(inkl. Manaslu-Trekkingregion), Dhading, Rasuwa (inkl. Langtang),
Nuwakot, Sindhupalchok, Kavrepalanchok, Dolakha, Ramechhap,
Okhaldhunga, Solukhumbu (inkl. Everst Base Camp und Trekking­
routen in der Everest-Region) sowie Sankhuwasabha and Taplejung. Der Zugang zu den unmittelbar von den Beben betroffenen
Gebieten Langtang, Manaslu und der Everest-Region ist gar nicht
oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Auch in nicht
direkt von den Erdstößen betroffenen Gebieten, wie unter anderem
der Annapurna-Region, ist weiterhin mit Landrutschen zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Neuseeland
Pertussis: Seit Anfang August wurden auf der Südinsel mehr als
200 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen ist die Region
Otago (S). Eine weitere Zunahme der Erkrankungen wird befürchtet.
Den letzten großen Ausbruch gab es in den Jahren 2011/2012. Impfschutz beachten.
Nicaragua
Chikungunya: Seit Januar dieses Jahres wurden 4.545 Infektionen
bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende vergangenen Jahres ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste
autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende August wurden 658 Infektionen labortechnisch
bestätigt. 4 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind
die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa
(Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe
Sur (SO). Im vergangenen Jahr wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Sicherheitshinweis: In Folge der beginnenden Regenzeit mit sintflutartigen Regenfällen kam es in den letzten Tagen in der Hauptstadt Managua, aber auch in vielen Landesteilen zu Erdrutschen und
Überschwemmungen mit vereinzelten Todesfällen. Normale Straßen
können sich in kurzer Zeit in reißende Bäche verwandeln. Die Regenzeit dauert in der Regel bis September an. Aufgrund neuer Vorfälle
in der jüngsten Vergangenheit wird nochmals darauf hingewiesen,
dass darauf verzichtet werden sollte, Taxis am Straßenrand heran­zu­
winken (www.auswaertiges-amt.de).
Hepatitis: Infolge des Erdbebens vom Ende April dieses Jahres und
aufgrund des Monsuns steigt das Risiko für Ausbrüche von Hepa© Centrum für Reisemedizin
17
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Niederländische Antillen
Chikungunya: Anfang Dezember 2013 hat die WHO erstmals
2 autoch­thone Fälle in der Karibik bestätigt. Die beiden Infektionen
stammten aus dem französischen Teil der Insel St. Martin. Bis Ende
letzten Jahres ist die Zahl auf 793 Erkrankungen angestiegen, es gibt
4.830 Verdachtsfälle. 3 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Bis Ende April dieses Jahres wurden 600 Verdachtsfälle gemeldet. Auch im niederländischen Teil der Insel sind letztes
Jahr 470 Menschen erkrankt. Auf der zu Frankreich gehörenden
Nachbarinsel Saint-Barthélemy wurden bis Ende 2014 142 Erkrankungen und weitere 1.393 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr
waren es nur 317 Verdachtsfälle. Zwischen Anfang Februar und Ende
Dezember 2014 wurden 66 autochthone Fälle aus Aruba gemeldet,
es gab 417 Verdachtsfälle, 12 Infektionen wurden importiert. Bis
Mitte Juli dieses Jahres wurden 967 autochthone Infektionen beobachtet. Im Juni 2014 wurde eine Erkrankung auf die Insel Bonaire
importiert. Seitdem wurden ca. 100 weitere Infektionen bestätigt.
Seit Ende August letzten Jahres wurden 835 autochthone Erkrankungen und mehr als 20.000 Verdachtsfälle auf Curacao registriert,
7 Infektionen wurden importiert. Expositionsprophylaxe gegen die
vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Niger
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf
gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene
und Impfschutz (Polio) beachten.
Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar greift die islamistische
Terror­
organisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers
(Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe
auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant.
Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen
(www.auswaertiges-amt.de).
Nigeria
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während
der Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang des Jahres wurden
aus verschiedenen Bundesstaaten 3.211 Infektionen mit 151 Todesfällen gemeldet. Ende August wurden im Bundesstaat Bauchi etwa
200 Menschen in einer Klinik behandelt, es gab 20 Todesfälle. Das
Gesundheitsministerium meldete in 2014 35.996 Erkrankungen,
755 Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu
empfehlen.
Lassa-Fieber: Auch in diesem Jahr werden wieder Lassa-Infektionen
gemeldet. Die Fallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Bis Anfang August sind es 200 Erkrankte und 6 Todesfälle. Die Fälle
verteilen sich über mehrere Staaten, am stärksten betroffen ist
Edo (SW). Lassa ist endemisch im Land und verbreitet sich v.a. über
Nager. Im letzten Jahr gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle,
in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle.
Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl
der Neuinfektionen gesenkt werden, seit einem Jahr wurden keine
Erkrankungen mehr registriert. Nigeria gehört weiterhin zu den
Polio-Endemiegebieten, im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle registriert. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10
aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert.
Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 (wiederholt
im Mai 2015) die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden
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Reisemedizin GmbH
Hansaallee 299 • 40549 Düsseldorf
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(Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu
empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor
der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar auf 2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und
Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten
betroffen ist der Bundesstaat Plateau. Zuletzt wurde ein Ausbruch im
August im Bundesstaat Gombe beobachtet. Insgesamt wurden mindestens 500 Ausbrüche gezählt. Mehr als 1,4 Millionen Tiere wurden
vorsorglich getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar
2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach
kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten.
Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche.
Österreich
Masern: In diesem Jahr wurden bis Ende August 304 Infektionen
gemeldet. Seit Mitte Juli sind alle 9 Bundesländer betroffen. 38 % der
Fälle wurden in Niederösterreich registriert. Die bisher letzte Infektion wurde am 3. August gemeldet. 2014 sind landesweit 117 und
2013 74 Erkrankungen gemeldet worden. Impfschutz beachten.
West Nile-Fieber: Anfang August wurde bei der Routineuntersuchung im Rahmen einer Blutspende eine Infektion in Wien nachgewiesen. Im vergangenen Jahr gab es einen vergleichbaren Fall, ebenfalls in Wien. Bis Mitte September wurden 4 weitere Erkrankungen
registriert. Eine Infektion wurde in Wien erworben, bei den anderen
Fällen ist der Infektionsort noch unbekannt. Durch eine retrospektive Untersuchung im Jahr 2012 wurden die ersten 2 autochthonen
Erkrankungen für 2009 nachgewiesen. In 2010 wurde ebenfalls ein
Fall registriert. Mückenschutz beachten
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in weiten Teilen des Landes auch
für FSME. Ein hohes Risiko besteht im Tiefland entlang der Donau
sowie der meisten Flusstäler in Niederösterreich, Kärnten und der
Steiermark, im Burgenland vor allem im Grenzgebiet zu Ungarn und
Slowenien; herdförmig auch in Gebieten anderer Bundesländer, in
Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich, in den größeren Alpentälern, in
der Region Salzburg sowie in Höhenlagen oberhalb 1.000 m. Im
August dieses Jahres wurde erstmals eine Infektion in 1.900 m beobachtet, der Betroffene hat während der Inkubationszeit die Alm im
Defereggental in Osttirol nicht verlassen. Ob die Infektion über einen
Zeckenstich oder Milch eines infizierten Tieres erfolgte wurde nicht
bekannt. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel
in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Pakistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet
werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge
von Überschwemmungen innerhalb weniger Tage stark gestiegen.
Bis Anfang September sind 1.261 Menschen erkrankt. Landesweit
wurden bis Ende August mehr als 1.300 Erkrankungen registriert,
mindestens 3 Menschen sind verstorben. Etwa 30 Erkrankungen
wurden im Bundesstaat Belutschistan (O) beobachtet. Die meisten
Infektionen (879) wurden im Bundesstaat Sindh (S) gemeldet, allein
850 stammen aus der Stadt Karatschi. 3 Menschen sind verstorben.
Mückenschutz beachten.
Poliomyelitis: Seit Januar wurden 32 Infektionen gemeldet, die
meisten davon aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des
Gesundheitsministeriums sind im vergangenen Jahr landesweit
305 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen
© Centrum für Reisemedizin
seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert.
Presseberichten zufolge haben die Behörden Ende Februar mehrere
Hundert Männer festgenommen, die die Impfung ihrer Kinder verhindern wollten. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder
Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Auch in diesem
Jahr wurden bereits mehrere Anschläge registriert. Pakistan ist eines
der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist.
Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines
Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend
einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung
sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen),
die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer
Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die
Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise
erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO
wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung
der Erkrankung zu verhindern.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der
Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas,
FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht
eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten
(www.auswaertiges-amt.de).
Palästinensische Gebiete
Vogelgrippe: Im August wurden erneut 6 Ausbrüche im Gazastreifen registriert, mehrere Tausend Tiere waren betroffen. Bereits
im Juni waren innerhalb von 2 Tagen 8.500 Hühner auf 3 Farmen im
Gazastreifen erkrankt. Im März und Februar gab es Ausbrüche im
Westjordanland. Infektionen beim Menschen wurden bisher nicht
beobachtet.
West Nile-Fieber: Ende August wurde die erste Erkrankung für diese
Saison gemeldet. Die Infektion kommt in der Region sporadisch vor.
Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten
übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf
Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen
kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen
Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die BlutHirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und
Lähmungen führen. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Während der Operation „Protective Edge“
im Sommer 2014 kam es zu intensiven militärischen Auseinandersetzungen in und um den Gaza-Streifen. Auch wenn sich die am
26.08.2014 vereinbarte Waffenruhe als stabil erweist, wird bei
Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen zu
erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel
und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle
Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft
in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren (www.auswaertigesamt.de).
Panama
Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle
bestätigt, bis Ende letzten Jahres hat sich die Zahl auf 43 erhöht,
es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden
32 Erkrankungen registriert, 17 gelten als autochthon. Es gab mehr
als 130 weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Dengue: In den ersten 32 Wochen in diesem Jahr sind 1.275 Verdachtsfälle registriert worden. 775 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden 5.276 Verdachtsfälle
gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Papua-Neuguinea
Philippinen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene
beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf
den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten,
ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Paraguay
Chikungunya: Im August wurden in 3 Regionen der Provinz Ilocos
Norte (Insel Luzon) Infektionen registriert, etwa 50 Erkrankungen
in der Stadt Pagudpud. Auf der Insel Mindanao wurden ebenfalls
Dutzende Erkrankungen beobachtet. Schutz vor den überwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone
Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt
aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang
Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 3.257 bestätigte Infektionen gemeldet. Die meisten Infektionen stammen
aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müll­
entsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Anfang September wurden mehr als 46.000 Verdachtsfälle registriert, das sind bereits mehr als im gesamten Vorjahr.
11.522 Infektionen konnten bestätigt werden. 2014 sind 16.917
Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten
Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Sicherheitshinweis: Die Provinzen San Pedro und Concepción
gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen GuerillaOrganisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), die in letzter Zeit
erneut mit Erpressungen und Anschlägen in Erscheinung getreten
ist. Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten deshalb unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de).
Peru
Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium
66 importierte Erkrankungen bestätigt, 55 davon in diesem Jahr.
Anfang Juni dieses Jahres wurde die erste autochthone Infektion
gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N)
erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 68 gestiegen, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende Juli dieses Jahres sind 34.234 Infektionen und
45 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres
(ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen
sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen
Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den
Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Tollwut: Seit Mai sind im Distrikt Napo (Provinz Maynas, N) 3 Kinder an Tollwut verstorben. Die Übertragung erfolgte durch Vampir­
fledermäuse. Im März waren in der Region bereits etwa ein Dutzend
Rinder an Tollwut verendet. Im Rahmen einer Impfkampagne wurden mehr als 300 Personen prophylaktisch geimpft. Im April sind in
Arequipa im Süden des Landes innerhalb von 30 Tagen 13 Menschen
von tollwutverdächtigen Hunden gebissen worden, bei 4 Tieren
konnte die Infektion bestätigt werden. Nach einer Pause von etwa
15 Jahren steigen die Fallzahlen bei Hunden seit etwa 6 Monaten
an. Die Behörden haben alle Personen, die innerhalb dieses Zeitraumes von einem Hund gebissen wurden, dazu aufgerufen sich
ärztlich untersuchen zu lassen. In Südamerika kommt es regelmäßig
zur Übertragung von Fledermaustollwut durch Vampirfledermäuse
beim Vieh und teilweise auch bei der einheimischen Bevölkerung. Da
viele Einheimische zu traditionellen Heilern und nicht in öffentliche
Krankenhäuser gehen, können die Fallzahlen nur geschätzt werden.
Vermutlich werden jährlich 60.000 Menschen nach einem verdächtigen Tierkontakt behandelt. Da eine adäquate postexpositionelle
Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist,
sollten Risikoreisende prophylaktisch geimpft sein.
© Centrum für Reisemedizin
Dengue: Bis Anfang August wurden landesweit 55.079 Infektionen
registriert, mindestens 134 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro
Manila und Northern Mindanao. In der Region North Cotabato (Insel
Mindanao) haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr
als verdoppelt. In der Provinz Pampanga (Central Luzon) haben die
Erkrankungen im Vergleich zu 2014 um 80 % zugenommen. Schutz
vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Anfang Juli dieses
Jahres sind landesweit 612 Kinder erkrankt. Im Vergleichszeitraum
des Vorjahres wurden nur 220 Infektionen registriert. Am stärksten
betroffen sind zwei Regionen auf der Insel Luzon, Cagayan Valley im
Norden und Calabarzon im Süden. An der Infektion erkranken in der
Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch,
Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen,
Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig
zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende
sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Tollwut: Tollwut kommt landesweit vor. Jährlich sterben etwa
200–300 Menschen, 124 sind es bereits bis August dieses Jahres. In
der Provinz Negros Occidental, im Norden der Insel Negros, sind im
Juli 3 Kinder an Tollwut verstorben. Das Tollwutrisiko sollte immer
Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein. Eine prophylaktische
Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Polen
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in Polen ist nahezu flächendeckend
mit dem Risiko für FSME zu rechnen. Eine Darstellung der Risiko­
gebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin.
Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Nach individueller Risiko­
abwägung ist ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Portugal
Legionellose: Seit Ende Juli sind in Porto 16 Menschen an Legionellose erkrankt, 5 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Im Hotel Boa-Vista sind ein schwedischer und ein französischer
Gast sowie eine weitere Person erkrankt. Ob diese Infektionsfälle mit
den übrigen zusammenhängen, ist noch unklar. Die Infektion mit
Legionellen erfolgt über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers
als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen
Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf.
West Nile-Fieber: Ende August wurde in der Region Algarve im
Süden des Landes erstmals seit 2004 eine Infektion beim Menschen
bestätigt. Damals waren 2 irische Touristen erkrankt. Im Jahr 2010
gab es einen unbestätigten Verdachtsfall, außerdem wurde die erste
Infektion bei einem Pferd nachgewiesen. Das Tier war IgG und IgM
positiv und wurde daraufhin getötet. Das Virus verursacht eine Enzephalitis bei Pferden und Menschen. Mückenschutz beachten.
Puerto Rico
Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014
der erste Fall gemeldet. Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit
4.444 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
gab 31.191 Verdachtsfälle. Bis Mitte August dieses Jahres wurden
116 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 757 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste ist
betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten.
Ruanda
Cholera: Im Distrikt Rusizi in der Western Provinz (SW) wurde eine
Cholera-Infektion bestätigt. Es gab weitere Verdachtsfälle. Als
Ursache wird verunreinigtes Wasser vermutet. Hygiene sorgfältig
be­achten.
Rumänien
West Nile-Fieber: Aus dem Kreis Dolj in der Region Walachei (S)
wurde im August die erste neuroinvasive Erkrankung in diesem Jahr
in Europa gemeldet. Insgesamt sind bis Mitte September 7 Infektionen aufgetreten. Mückenschutz beachten.
Russland
Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS): Hantaviren sind in der russischen Föderation endemisch, Schwerpunkte
liegen in Zentralrussland sowie im Süden des Ural. In der Republik
Mordwinien, westlich des Urals gelegen, sind in diesem Jahr 142 Fälle
dieser Hantaviren-Infektion mit Nierensyndrom aufgetreten. 2014
wurden dort 365 Infektionen registriert. Vor allem (Rötel-)Mäuse dienen als Reservoir, die Übertragung erfolgt vorwiegend aerogen oder
durch Bissverletzungen. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt
sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A
empfohlen.
Tollwut: Ende August ist im Distrikt Sobinsky (Oblast Wladimir)
nordöstlich von Moskau ein 6-jähriges Mädchen verstorben. Etwa
2 Monate zuvor war es von einem streunenden Hund gebissen worden, es hat keine postexpositionelle Behandlung erhalten. In diesem
Distrikt wurden2015 11 Infektionen bei Tieren registriert, überwiegend bei Füchsen. Landesweit sind im vergangenen Jahr 3 Menschen
verstorben, 2013 waren es 6. Wildtiertollwut (v.a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über
Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen
Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate
postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer
gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein.
West Nile-Fieber: Seit Ende August dieses Jahres wurden 9 Fälle
aus 3 Oblasten registriert. Am stärksten betroffen ist Astrachan (S)
mit 6 Fällen. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt
zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann
aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen.
Mückenschutz beachten.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. FSME/RSSE: Betroffen ist der
gesamte eurasische Waldgürtel bis zum fernen Osten. Auch in
der Exklave Kaliningrad besteht ein Infektionsrisiko. Im Oblast
Swerdlowsk­, östlich des Urals, sind in diesem Jahr bereits 2 Männer
an den Folgen einer Infektion gestorben. 284 Verdachtsfälle wurden
behandelt, 35 Infektionen wurden bestätigt. Landesweit wurden in
diesem Jahr ca. 950 Infektionen gemeldet. Bei vorhersehbarer Exposition FSME-Impfung empfohlen, die auch gegen die russische Variante des Virus RSSE wirksam ist. Borreliose: Mit einem Risiko ist landesweit zu rechnen. In Kaliningrad war die Inzidenz 2014 höher als in
den übrigen Landesteilen.Im Süden des Landes (Oblast Wolgograd,
Oblast Rostow und Region Stawropol) wurden in diesem Jahr mehr
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als 70 Fälle von Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber gemeldet.
Die meisten wurden im Oblast Rostow registriert, ein Mensch ist
verstorben. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende
Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert.
Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach
Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de).
Sambia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In
mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Schlafkrankheit: Eine 59-jährige, kanadische Touristin ist nach
ihrer Rückkehr aus Sambia in Ottawa erkrankt. Im Juni hatte sie den
South Luangwa National Park und den Lower Zambezi National Park
besucht. In einem Krankenhaus in Lusaka wurden im Juli ebenfalls
2 Patienten behandelt, ein 10-jähriges Kind aus dem Distrikt Nyimba
(Eastern Province) und ein 2-jähriges Kind aus der Provinz Lusaka.
Das Kleinkind ist verstorben. Bereits im März wurde eine Infektion
aus dem Kafue National Park gemeldet. Die afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) ist in Sambia endemisch; insbesondere
bei Aufenthalten in den Nationalparks besteht Infektionsgefahr. Die
Fallzahlen sind in den letzten Jahren zurückgegangen, es werden
jährlich weniger als 100 Erkrankungen registriert. Schutz vor TsetseFliegen beachten.
Samoa, Amerikanisch-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Chikungunya: Seit Anfang Juli 2014 wurden 2.556 Infektionen
gemeldet. 15 Menschen mussten stationär behandelt werden. Es
ist der erste Ausbruch auf der Insel. Die Zahl der Neuinfektionen
geht zurück. Nähere Informationen über den Ursprung der Infektion
liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im August sind wöchentlich ca. 50 Menschen erkrankt. Seit
Mai wurden 370 Fälle bestätigt, 125 Menschen mussten in einer Klinik behandelt werden. Es gab 4 Todesfälle. Schutz vor tagaktiven
Überträgermücken beachten.
Samoa, West
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­
erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Chikungunya: Anfang August 2014 wurden die ersten Verdachtsfälle gemeldet. Seitdem sind 4.524 Erkrankungen registriert worden.
Die Behörden haben Kampagnen gestartet um Mückenbrutplätze zu
beseitigen. Seit Mitte Dezember 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Mitte Juni wurden 475 Infektionen registriert. Schutz
vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Saudi-Arabien
Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare
vermutet. Die Behörden haben deshalb das Opfern dieser Tiere im
Rahmen der Zeremonien während des Hajj verboten. Landesweit
kam es bis zum 12. September zu 1.235 laborbestätigten Infek­
tio­nen mit 523 Todesfällen. Im Februar und März war die Zahl der
wöchentlichen Neuinfektionen relativ hoch, bis Anfang Mai ist sie
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
kontinuierlich gesunken. Zwischen Mitte Mai und Ende Juni wurden
vermehrt Erkrankungen in der Stadt Hufof (O) registriert. Seit Anfang
August wird ein Cluster mit 154 Erkrankungen in der Hauptstadt Riad
beobachtet. 50 Menschen sind verstorben. Unter den Betroffenen
sind auch immer wieder Klinikmitarbeiter und Pflegekräfte. Ebenfalls
seit Anfang August wird eine weitere lokale Häufung an Neuinfektionen in Najran im Süden des Landes registriert. 7 Menschen sind
inzwischen erkrankt. Das European Centre for Disease Prevention
and Control (ECDC) meldet weltweit 1.579 laborbestätigte Fälle, 601
Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus
6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar,
Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach
Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien,
Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich,
Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine
MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als
häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme
beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter
verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen
scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen
sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben.
WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund,
von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten.
Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Die Hajj- und Umrah-Saison
richtet sich nach dem islamischen Lunarkalender. Das große Opferfest Eid Al-Adha findet in diesem Jahr Ende September statt. Für Pilger und Saisonarbeiter gelten nach Angaben des saudischen Gesundheitsministeriums folgende Bestimmungen und Empfehlungen:
1. Einreisende aus Gelbfieber-Endemiegebieten müssen eine gültige Gelbfieberimpfung vorweisen.
2. Eine Impfung mit einem tetravalenten (Polysaccharid-)Impfstoff
gegen Meningitis (ACYW135), die vom 10.Tag nach der Applikation für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist, muss von allen Pilgern ab 2 Jahren nachgewiesen werden. Darüber hinaus erhalten
alle Personen aus Ländern des afrikanischen Meningitis-Gürtels
bei der Einreise eine Chemoprophylaxe zur Verminderung des
Ausscheider-Risikos.
3. Alle Pilger, die aus Poliomyelitis-Endemiegebieten (Afghanistan,
Nigeria, Pakistan) oder Ländern mit wieder aufgetretenen Polioerkrankungen (Äthiopien, Äquatorial Guinea, Guinea, Irak, Jemen
Kamerun, Madagaskar, Palästinensische Gebiete, Somalia, Syrien,
Südsudan) einreisen, müssen die Einnahme des oralen Polioimpfstoffes (OPV) mindestens 6 Wochen vor Einreise nachweisen.
Zusätzlich erhalten sie an der Grenze eine weitere Gabe von OPV.
4. Eine Grippeimpfung gegen saisonale Influenza ist dringend empfohlen, insbesondere bei Pilgern mit Vorerkrankungen und medizinischem Personal.
5. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von frischen Nahrungsmitteln.
6. Aufgrund internationaler Ausbrüche (z. B. MERS-CoV) wird älteren
Menschen, chronisch kranken oder immungeschwächten Personen, Schwangeren und Kindern empfohlen auf die Pilgerreise zu
verzichten.
7. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern
zu sorgfältiger Hygiene geraten. In großen Menschenmengen
sollten Atemmasken getragen werden.
8. Pilger aus den vom Ebola-Ausbruch betroffenen westafrikanischen Ländern und Reisende, die sich 3 Wochen vor der Einreise
in einem dieser Länder aufgehalten haben, erhalten kein Visum.
Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen
der offiziellen Bestimmungen www.moh.gov.sa/en/Hajj) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung,
dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist.
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Schweden
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Regionen in Süd­schweden
und entlang der Ostküste (nördlich und südlich von Stockholm) auch
mit einem Risiko für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf
Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung
zu empfehlen.
Schweiz
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. 5–30 % (in einigen Regionen bis
50 %) der Zecken sind mit Borrelia burgdorferi infiziert. Schätzungsweise 10.000 Personen erkranken jährlich an Borreliose. In den
FSME-Endemiegebieten trägt ca. 1 % (0,5–3 %) der Zecken das Virus
in sich. Hochrisiko- bzw. Infektionsgebiete finden sich in den Kantonen Zürich, Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau,
Luzern, Bern, Solothurn, Nidwalden, Obwalden, Uri, Zug, Waadt und
Freiburg). In Höhenlagen über 1.000 m sind keine FSME‑Gebiete
bekannt. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten­ im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
Senegal
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Proble­
me­ mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt.
Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause
auf. Hygiene und Impfstatus beachten.
Chikungunya: Das erste Mal seit 2010 sind in der Region Kédougou
Fälle von Chikungunya-Fieber aufgetreten. Von Ende August bis
Mitte September wurden 10 Infektionen bestätigt. Mückenschutz
beachten.
Serbien
West Nile-Fieber: Im August wurde im Distrikt Okrug Juzni Banat
(NO) der erste Fall für diese Saison registriert. Die Infektion kommt in
Serbien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr wurden 76 Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
Sierra Leone
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und
Impfschutz weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Bis zum 13. September wurden
insgesamt 13.756 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie
3.587 bestätigte Todesfälle gemeldet. Am 25. August war der vorerst letzte bekannte Patient geheilt aus der Klinik entlassen worden. Am 29. August ist eine Frau im Distrikt Kambia (NW) nach
ihrem Tod positiv auf Ebola getestet worden. Das Dorf wurde unter
Quarantäne gestellt, Anfang September ist dort eine weitere Frau
erkrankt. In dieser Region war über einen Zeitraum von 50 Tagen
keine Neu­infektion gemeldet worden. Nähere Informationen zum
Infektionsweg liegen bisher nicht vor. Eine Infektion erfolgt entweder über Fleder­mäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen,
typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar.
Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät weiterhin von Reisen in die betroffenen Länder ab.
Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und
humanitäres Perso­nal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der
Ebola-Epidemie.
Slowenien
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen
auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME‑Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
Somalia
Simbabwe
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Seit Anfang des Jahres sind landesweit mehr als 294.100 Menschen
erkrankt. Es gab 323 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden in der Provinz Manicaland (O) registriert. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu CholeraAusbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Malaria: Seit Anfang des Jahres wurden 200.000 Infektionen gemeldet, 360 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in
den Provinzen Mashonaland Central (N) and Manicaland (O) registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr bis Anfang Dezember 496.495 Malariainfektionen und 667 Todesfälle registriert. Laut
WHO gab es 2013 422.633 bestätigte Malariafälle mit 352 Todes­
fällen. Reisende sollten Expositionsprophylaxe sorgfältig beachten, in
den meisten Landesteilen ist auch eine Chemoprophylaxe dringend
zu empfehlen.
Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt
es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind
erkrankt. Anfang Juli wurden in der Stadt Masvingo 9 Infektionen
registriert. Die Behörden warnen vor einer weiteren Verbreitung.
Als Ursprung der Fälle werden nicht genehmigte Imbissstände in
der Stadt vermutet. Seit Anfang des Jahres wurden 301 Infektionen
bestätigt. Weitere 559 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Besonders
betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N). Schätzungsweise
die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig
beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden.
Singapur
Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit
Anfang des Jahres wurden 6.754 Infektionen registriert, eine Frau
ist verstorben. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt weiterhin leicht
unter dem Niveau der beiden Vorjahre. 2014 sind 18.338 Menschen
erkrankt, 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor den vorwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): In den ersten 35 Wochen
wurden 19.927 Infektionen registriert. Seit Mitte Mai geht die Zahl
der Neuinfektionen zurück und liegt seitdem etwa auf dem Niveau
des Vorjahres. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit
ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und
Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel,
Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkal-oral (auch indirekt
über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene
achten.
Slowakei
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
© Centrum für Reisemedizin
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier
in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps
außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne
Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 5 Jahren ist im April 2013
erneut Wildvirus Typ 1 aufgetreten. Insgesamt sind 2013 194 Kinder
erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 5 Fälle registriert. Polio war
zuvor nach Reimport von Wildvirus Typ 1 im Juli 2005 in Zirkulation
gegangen. Trotz schwieriger Umstände gelang zunächst eine Eradikation im ganzen Land; die letzten Fälle datierten aus dem 1. Quartal 2007. Somalia galt von April 2008 bis April 2013 als poliofrei.
Hygiene und Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes
aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich
länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise
eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen
4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem
international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie
vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf
die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes
wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de).
Spanien
Chikungunya: Anfang Juli ist ein 60-Jähriger aus Gandia (Provinz
Valencia, O) während eines Frankreichurlaubs erkrankt. Aufgrund der
Inkubationszeit gehen Experten allerdings davon aus, dass die Infektion bereits vor der Abreise erfolgte. Es ist der erste autochthone
Fall in Spanien. In diesem Jahr wurden 86 Erkrankungen importiert,
18 davon wurden in Valencia registriert. Der Vektor Aedes albo­pictus
kommt in der Region inzwischen regelmäßig vor. Mückenschutz
beachten.
Sri Lanka
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August
letzten Jahres waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt
Colombo aufgetreten. Hygiene beachten.
Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und
nach der Regenzeit. Ende Mai haben die Behörden in der West­provinz
Maßnahmen zur Bekämpfung der Überträger­mücken durchgeführt.
Bis Anfang September sind 20.058 Menschen erkrankt, mindestens
20 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte aller gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin
am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infek­tionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr
wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha
und Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheits­ministerium
fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung
von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven
Überträgermücken beachten.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Leptospirose: Nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen
im Dezember letzten Jahres haben die Infektionen stark zugenommen. In diesem Jahr sind landesweit 2.417 Menschen erkrankt. Im
Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ca. 1.575. Die Mehrzahl
der Fälle stammt aus Reisanbaugebieten. Leptospiren gelangen über
den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die
Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder
indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder
Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können
die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des
Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
St. Kitts & Nevis
Chikungunya: Auf der Insel St. Kitts ist im Februar 2014 ein Mann
an der mückenübertragenen Infektion erkrankt. Ob die Infektion
lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt.
Bis Ende letzten Jahres wurden 28 autochthone Fälle bestätigt, es
gibt 627 Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine neuen Infektionen
bekannt. Anfang Juli vergangenen Jahres wurden 2 Erkrankungen auf
der Insel Nevis bestätigt. Auch hier gibt es keine Informationen zum
Infektionsort. Mückenschutz beachten.
St. Lucia
Chikungunya: Anfang April 2014 wurde die erste Erkrankung
bestätigt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Inzwischen wurden 238 autochthone
Infektionen bestätigt, weitere 645 Verdachtsfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden noch keine Erkrankungen beobachtet.
Mückenschutz beachten.
St. Vincent & Grenadinen
Chikungunya: Im April 2014 wurden die ersten 3 Erkrankungen
auf der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia bestätigt. Landesweit
wurden im vergangenen Jahr 173 Infektionen registriert, es gab
1.220 Verdachtsfälle. Auch ein deutscher Tourist ist betroffen. In
diesem Jahr wurden bis Mitte Mai nur 5 Verdachtsfälle gemeldet, von
denen 2 bestätigt wurden. Seitdem wurden keine weiteren Infek­
tionen beobachtet. Mückenschutz beachten.
Südafrika
Einreisebestimmungen: Im Juni dieses Jahres wurden die Einreisebestimmungen für Minderjährige erneut verschärft. Personen unter
18 Jahren müssen bei Ein- und Ausreise eine vollständige (englischsprachige) Geburtsurkunde vorweisen. Diese Regelung gilt auch für
Transitreisende, die den Transitbereich des Flughafens verlassen und
zur Weiterreise erneut einchecken müssen. Bei allein reisenden Kindern und Jugendlichen oder, wenn nur ein Elternteil mitreist, gelten
weitere Vorschriften. Eltern sollten sich vor der Reise bei der Botschaft (www.suedafrika.org) oder dem Department of Home Affairs
(www.dha.gov.za) erkundigen.
Influenza: Auf der Süd-Halbkugel läuft die Grippesaison. Das Land
meldet inzwischen aber eine sinkende Influenza-Aktivität mit einem
steigenden Anteil von Influenza B. Am stärksten betroffen sind die
Provinzen Gauteng und Western Cape. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten.
Tollwut: In Ficksburg in der Provinz Free State (Z) ist ein 8-jähriger
Junge an Tollwut gestorben. Etwa 3 Monate zuvor war er von einem
Hund gebissen worden. Landesweit wurden in diesem Jahr 5 bestätigte Fälle und ein Verdachtsfall gemeldet. Das Tollwutrisiko sollte
immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein. Geeignete
Impfstoffe und Immunglobulin sind nur in großen Städten verfügbar, entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische
Impfung zu stellen.
© Centrum für Reisemedizin
Sudan
Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera
ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der
Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung
vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten
saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu.
Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die
höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit,
Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber:
Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012
verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte
Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und
2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der
öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reise­planung
eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und
Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu
informieren (www.auswaertiges-amt.de).
Südsudan, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera kommt vor. Seit Anfang Juni wurden in Juba County
(Bundesstaat Central Equatoria, S) 1.605 bestätigte Infektionen
gemeldet. 45 Menschen sind verstorben. Aus der Stadt Bor (Bundes­
staat Jonglei, W) und ihrer Umgebung wurden seit Anfang Juli
138 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, sind Impfkampagnen auch im angrenzenden
Flüchtlingslager geplant. Hygiene und Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu
bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten
Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten,
das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf
weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de).
Suriname
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein 45-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr von der Insel
St. Maarten erkrankt. Bis Ende Oktober wurden 1.210 autochthone
Erkrankungen gemeldet, insgesamt 14 wurden importiert. Ein
Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden noch keine Infektionen
gemeldet. Mückenschutz beachten.
Syrien
Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut
vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den
benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei)
gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten
bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für
eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem
Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien
quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Im Juli wurden in Damaskus
und den angrenzenden Regionen ca. 6.000 akute fiebrige Erkrankungen gemeldet, bei 938 Fällen wurde Typhus und bei 89 Fällen
Brucellose diagnostiziert. Hygiene und Impfschutz beachten.
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Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden.
Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai
dieses Jahres hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen,
von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen
im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio
impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin
beachten.
Flüchtlingslager Nyarugusu an der Grenze zu Burundi sind seit Mai
4.662 Menschen an Cholera erkrankt, es gab 34 Todesfälle. Seit
etwa Anfang August wurden keine Neuinfektionen mehr berichtet.
Die WHO hat gemeinsam mit Partnerorganisationen Mitte Juni eine
Impfkampagne gestartet. Alle Bewohner des Flüchtlingscamps und
mehr als 54.000 Menschen in den angrenzenden Gebieten sollen
geimpft werden. Bereits im Januar, Februar und April wurden lokale
Ausbrüche registriert. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich
gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle
Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise
aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche
Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de).
Thailand
Tadschikistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes
Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind
auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Sicherheitshinweis: Wegen starker Schneeschmelze, heftiger Regenfälle und den damit verbundenen Überflutungen und Erdrutschen ist
der Zugang in einige bergige Regionen Tadschikistans derzeit schwierig. Von Reisen in die betroffenen Regionen, insbesondere in den
Autonomen Oblast Ghorno Badachshan (GBAO) und in das RaschtTal, sollte daher abgesehen werden (www.auswaertiges-amt.de).
Taiwan
Dengue: In der letzten Augustwoche wurden bisher die meisten
Erkrankungen (2.223) innerhalb einer Meldewoche beobachtet. Die
meisten Infektionen wurden in der Stadt Tainan im Südwesten der
Insel gemeldet. Bis Anfang September wurden landesweit 8.162
autochthone Infektionen registriert. 20 Menschen sind verstorben.
191 Fälle wurden importiert. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden
des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte
Tainan­und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind
die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Überträgermücken beachten.
Japanische Enzephalitis: Im Juni wurde im Süden der Insel die erste
Infektion in diesem Jahr gemeldet. Bis Anfang September ist die Zahl
auf 28 gestiegen. Die Hauptübertragung findet in den Monaten Juni
bis August statt. Zwischen 2010 und 2014 wurden jährlich zwischen
16 und 33 Erkrankungen bestätigt. Mückenschutz beachten und ggf.
Impfung erwägen.
Tsutsugamushi-Fieber: In diesem Jahr sind 230 Personen erkrankt.
Der Erreger gehört zur Gruppe der Rickettsien und ist im asiatischen
Raum verbreitet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über
den Stich von Milben. Diese sitzen meist auf Sträuchern, d. h. die
Gefährdung ist hoch bei Aktivitäten in der Natur. Klinisch findet sich
die typische schwärzliche Hautläsion (Eschar) sowie Fieber, Kopf- und
Gliederschmerzen, ein Exanthem kann auftreten. Eine frühe Behandlung (mit Doxycyclin) ist notwendig, um das Auftreten von Komplikationen (und Todesfällen) zu verhindern. Langärmelige Kleidung bei
Outdoor-Aktivitäten tragen und Sitzen auf dem Boden vermeiden.
Tansania
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es
kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am
häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Mitte August sind in der Hauptstadt Dar es Salaam und
in Morogoro je 14 Menschen verstorben, es gibt insgesamt
528 Erkrankte. Weitere Fälle gab es in Iringa und Pwani. Die Infektionsquelle konnte noch nicht identifiziert werden. Im tansanischen
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen.
Hygiene beachten.
Dengue: Bis Ende August sind landesweit 51.500 Menschen
erkrankt, es gab 37 Todesfälle. Die Hauptübertragungszeit sind die
Monate Juli und August. Die meisten Fälle wurden aus den Provinzen
Rayong (W), Trat (Z), Petchaburi (Z) und Krabi (S) gemeldet. 2013
wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert.
Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Im ersten Halbjahr dieses
Jahres sind in Bangkok 1.666 Kinder erkrankt. Weitere Provinzen sind
betroffen. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die
Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes
Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine
spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Sicherheitshinweis: Am Abend des 17. August 2015 kam es in
Bangkok an der auch bei Touristen beliebten Rajaprasong Kreuzung,
nahe des sogenannten Erawan Shrine, zu einer Explosion. Es gab
mehrere Todesopfer und Verletzte. Die Hintergründe sind noch
unklar. Am 18. August kam es zu einer weiteren Explosion an der
Thaksin Bridge in Bangkok und an einer Bahnstation. Es gab keine
Verletzten. Weitere Anschläge auch in anderen beliebten Feriengebieten können nicht ausgeschlossen werden. Reisenden wird
empfohlen, besonders vorsichtig zu sein und diese Reisehinweise
und die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Togo
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im
gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch
in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt
es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit
entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten
Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6.
Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten.
Trinidad & Tobago
Chikungunya: Zwischen Juli und Dezember 2014 wurden 291 autoch­
thone Erkrankungen bestätigt, 3 Infektionen wurden importiert. In
diesem Jahr wurden bis KW 20 83 autochthone Infektionen gemeldet. Landesweit wurden 3.300 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten.
Tschad
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten
sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunrei-
25
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nigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem
benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012
5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten.
Sicherheitshinweis: Am 11.07.2015 kam es ein N´Djamena erneut
zu einem Selbstmordanschlag, bei dem mindestens 15 Menschen
getötet und 74 Menschen verletzt wurden. Bereits am 15.06.2015
ereigneten sich in N´Djamena zwei Sprengstoffanschläge; neben
den vier Selbstmordattentätern starben dabei 23 Menschen. Am
29.06.2015 sprengten sich im Verlauf einer Operation gegen eine
„Boko Haram“ – Terrorzelle vier Verdächtige in die Luft, elf Menschen wurden getötet. Es ist nicht auszuschließen, dass es vor allem
in N´Djamena, aber auch in den anderen Landesteilen zu weiteren Anschlägen kommen kann. Es wird empfohlen, die Reise- und
Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung
aufmerksam zu verfolgen. Vor Reisen in die Region des Tschadsees
und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt
(www.auswaertiges-amt.de).
mehrere Tote und Verletzte. Am gleichen Tag wurde auf Polizisten
vor dem Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika in
Istanbul geschossen. Am 19.08.2015 kam es bei einem Polizeieinsatz
vor dem Dolmabahce-Palast in Istanbul zu einem Schusswechsel. Bei
Demonstrationen, die insbesondere in größeren Städten stattfinden,
kann es zu Gewalt, Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern sowie
Festnahmen kommen. Es wird dringend geraten, sich von Demon­
strationen und Menschenansammlungen fernzuhalten und sich
besonders umsichtig zu verhalten.
Turks & Caicos Inseln
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden 2 Erkrankungen bestätigt.
Bis Anfang Dezember hat sich die Zahl auf 26 erhöht, 7 davon wurden importiert. Es wurden 197 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem
Jahr wurden bisher keine Infektionen registriert. Mückenschutz
beachten.
Uganda
Tschechische Republik
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor
Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt,
ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp­
fehlen.
Tunesien
Tollwut: Anfang August ist ein 55-jähriger Mann im Gouvernement
Kairouan (N) verstorben, nachdem er die postexpositionelle Behandlung abgebrochen hatte. Es ist der vierte Fall in diesem Jahr. Ende
Juni ist ein 12-jähriger Junge im selben Gouvernement verstorben.
Im Gouvernement Bizerta (N) ist im Juni ein 21-Jähriger nach einem
Hundebiss an Tollwut verstorben. Im Januar ist in Tunis ein 6-jähriger
Junge trotz frühzeitiger postexpositioneller Behandlung an Tollwut
verstorben. Das Kind wurde von einem erkrankten Hund ins Gesicht
gebissen. In Tunesien sterben durchschnittlich 1–2 Menschen im
Jahr an der Infektion, meistens durch unbehandelte Hundebisse
verursacht. Nach Bissverletzungen oder verdächtigen Tierkontakten
sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko vorbeugend
impfen.
Sicherheitshinweis: Am 4. Juli 2015 hat die tunesische Regierung
den Ausnahmezustand verhängt, als Folge auf einen Anschlag auf
ein Touristenhotel in Sousse / Port El Kantaoui am 26.06.2015, bei
dem es zahlreiche Tote und Verletzte gab, darunter auch Deutsche.
Dieser und ähnliche Vorfälle zeigen, dass Ausländer auch gezielt
Opfer von Anschlägen durch in Tunesien aktive terroristische Gruppierungen werden können. Es sind derzeit keine Einschränkungen
der Bewegungsfreiheit zu erwarten, aber die Lage sowie offizielle
Ankündigungen sollten aufmerksam verfolgt werden. Generell wird
daher empfohlen, im ganzen Land besondere Vorsicht walten zu lassen. Reisende sollten den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten. Reisenden wird empfohlen die Medienbericht­
erstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Türkei
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Sicherheitshinweis: Seit Juli 2015 führen die Türkei und Verbündete
militärische Operationen im Grenzgebiet zu Syrien und Irak durch. In
der Folge hat sich die Gefahr terroristischer Anschläge erhöht. Bisher ergeben sich hieraus keine unmittelbaren Auswirkungen auf die
Ferien­regionen an der Mittelmeerküste. In Istanbul kam es im August
2015 zu mehreren terroristischen Anschlägen. Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeistation in Istanbul am 10.08.2015 gab es
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera
landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder
ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und
Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten.
Malaria: In 10 Distrikten im Norden des Landes haben die Fallzahlen
in diesem Jahr zugenommen. Betroffen sind die Distrikte Lamwo,
Gulu, Kitgum, Oyam, Agago, Apac, Amuru, Kole, Nwoya und Pader.
Inzwischen ist die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankung von 3.000
auf 8.000–10.000 gestiegen. Mindestens 165 Menschen sind verstorben. Am häufigsten sind Kinder und Schwangere betroffen. Als
Ursache wird ein Rückgang der öffentlichen Bekämpfungsmaßnahmen (Indoor Residue Spraying) vermutet. In Uganda besteht auch
für Reisende ganzjährig ein hohes Infektionsrisiko. Expositions- und
Chemoprophylaxe beachten.
Ukraine
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen
sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor.
Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im
Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP)
erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich
um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1)
handelt. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und
Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans
haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten
erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete
wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de).
Ungarn
West Nile-Fieber: Seit Mitte August wurden 4 Infektionen gemeldet. Die Erkrankung kommt sporadisch im Land vor. Mückenschutz
beachten.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME, nimmt zu. In Ungarn besteht ein Infektionsrisiko besonders
westlich der Donau bis zur Westgrenze (mit Schwerpunkt um den
Balaton) und im N entlang der Grenze zur Slowakei mit dem Donautal. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME‑Karten im
CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen.
Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Uruguay
Chikungunya: Mitte August 2014 wurden 4 Verdachtsfälle aus der
Dominikanischen Republik importiert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten.
USA
Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die
Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert.
Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2.333 durch Reisen importierte Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 332.
In den Jahren 2006 bis 2013 waren es jährlich etwa 28 Infektionen.
Die meisten Infektionen stammen aus der Karibik. Mückenschutz
beachten.
Legionellose: Anfang September wurde ein Ausbruch im Seniorenheim für Veteranen in Quincy (Adams County) im Westen des Bundesstaates Illinois gemeldet. Mindestens 43 Menschen sind erkrankt,
es gab 8 Todesfälle. Im Staatsgefängnis San Quentin in Nord­
kalifornien sind 6 Insassen erkrankt. Zwischen Juli und August gab
es im New Yorker Stadtteil Bronx einen Ausbruch mit 124 Erkrankten
und 12 Todesfällen. Die Klimaanlage des historischen Opera House
Hotels wurde als Infektionsquelle identifiziert. Derartige Ausbrüche
kommen immer wieder vor. Die Infektion mit Legionellen erfolgt
über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen bis zu
schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf.
Pest: Seit April dieses Jahres wurden 13 Infektionen mit 4 Todesfällen
aus 7 Bundesstaaten registriert: Arizona (2), Colorado (4), Georgia
(1 Fall aus Kalifornien importiert), Kalifornien (1), New Mexico (3),
Oregon (1) und Utah (1). Anfang September wurde der dritte Fall in
New Mexico gemeldet. Eine 52-Jährige ist verstorben. Alle Erkrankungen verliefen als seltene Form einer Pestsepsis, die typischen
Symptome einer Beulen- oder Lungenpest traten nicht auf. Ende
August wurde eine tödliche Infektion aus dem Bundesstaat Utah
gemeldet. Es ist der erste Fall beim Menschen seit 2009. Erstmals
seit 2006 sind im Bundesstaat Kalifornien im August 2 Menschen an
Pest erkrankt. Ein Kind hat sich während eines Camping-Aufenthalts
im Stanislaus National Forest (Yosemite-Nationalpark) infiziert und
ist inzwischen auf dem Weg der Besserung. Ein Tourist aus dem
Bundesstaat Georgia­ist nach seinem Besuch des Yosemite-Nationalparks ebenfalls erkrankt. Zwei Campingplätze wurden vorübergehend geschlossen, die Behörden führen bei den dort lebenden
Erdhörnchen Maßnahmen gegen den Flohbefall durch. Im vergangenen Jahr wurden in 7 Counties (El Dorado, Mariposa, Modoc, Plumas, San Diego, Santa Barbara und Sierra) Infektionen bei Tieren
registriert. Anfang August wurde im Pueblo County ein Todesfall
gemeldet. Es ist der zweite Todesfall im Bundesstaat Colorado in
diesem Jahr. Ebenfalls Anfang August wurde die erste Infektion beim
Menschen seit mehr als 20 Jahren im Boulder County registriert.
Mitte Juli ist ein Mensch im Chaffee County erkrankt. Die Infektion
erfolgte vermutlich über den ebenfalls erkrankten Hund der Familie.
Im Juni ist im Larimer County ein 16-Jähriger an den Folgen der Infektion verstorben. Die Infektion erfolgte vermutlich über Flöhe eines
verendeten Tieres auf der Farm der Familie oder durch den direkten
Kontakt. Colorado gehört zu einem ausgedehnten Naturpestherd im
Mittleren Westen der USA, wo der Erreger sein Reservoir in zahlreichen wildlebenden Kleinsäugern, vorwiegend Hörnchen, aber auch
in Katzen hat. Kontakt mit derartigen Tieren sollte gemieden werden. Übliche Repellents schützen auch vor Flohbissen.
West Nile-Fieber: Im Juli wurde aus Nevada County der erste Todesfall in Kalifornien in diesem Jahr gemeldet. Mitte August wurde die
erste Infektion für dieses Jahr in New York City registriert. Landesweit
wurden in diesem Jahr bis Anfang September 493 Erkrankungen und
15 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind 801 Menschen
erkrankt, es gab 31 Todesfälle. Mückenschutz beachten.
Zecken: Auch in den USA ist während der wärmeren Jahreszeit mit
zeckenübertragenen Erkrankungen zu rechnen. Lyme-Borreliose
gibt es vor allem in den nordöstlichen Bundesstaaten Connecti© Centrum für Reisemedizin
cut, Delaware, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire,
New Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Virginia, sowie nordzentral in Minnesota und Wisconsin. 2013 wurden
landesweit 27.203 Erkrankungen registriert, 95 % der Fälle stammten
aus den genannten Bundesstaaten. Von 2013 bis 2014 ist die Inzidenz in Pennsylvania um 25 % gestiegen. Rocky Mountain Spotted
Fever gibt es trotz seines Namens weniger im „Felsengebirge“ sondern mehr in den Südatlantikstaaten. 2010 wurden mehr als 60 %
der Fälle aus den Bundesstaaten Nord-Carolina, Oklahoma, Arkansas,
Tennessee­und Missouri gemeldet. Die zur Spotted Fever-Gruppe
gehörende Rickettsiose kann vor allem bei Erwachsenen > 40 Jahren
eine Enzephalitis entwickeln. Im Juli hat sich eine 40-Jährige beim
Besuch des Natural Falls State Parks in Oklahoma infiziert. Bedingt
durch einen ungewöhnlichen Krankheitsverlauf mussten der Frau
beide Unterschenkel und -arme amputiert werden. Schutz vor
Zecken beachten.
Venezuela
Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres wurden die ersten importierten Fälle gemeldet, ihre Zahl ist bis Jahresende auf 50 gestiegen.
Im Juli wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt.
Bis Ende Dezember wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet,
2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben.
Offiziell wurden in diesem Jahr bis Ende Juli ca. 14.340 Verdachtsfälle registriert, 318 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten
zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Allein im Bundesstaat Zulia (NW) wurden bis Ende 2014 ca. 500.000 Infektionen
registriert. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 16.506 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten.
Malaria: Bis Ende August wurden landesweit 82.702 Infektionen
gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen
gestiegen. Die meisten Erkrankungen wurden in den Endemiegebieten der Bundesstaaten Bolivar und Amazonas registriert. Allein im
Bezirk Sucre (Bolivar) sind die Fallzahlen rasant gestiegen. Im gesamten Vorjahr wurden nur 4 Infektionen gemeldet, in der ersten Juniwoche dieses Jahres waren es 1.387. Die meisten Infektionen wurden
durch Plasmodium vivax verursacht, in 13 Gemeinden wurden auch
Fälle von Malaria tropica gemeldet. Mückenschutz sorgfältig beachten. Bei Reisen in die entsprechenden Gebiete sollte außerdem eine
entsprechende Prophylaxe erwogen werden.
Vietnam
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch
Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit mehr als 25.000
Menschen erkrankt, es gab 16 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr
sind die Fallzahlen um 54,8 % gestiegen. Besonders betroffen ist
Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die
Zunahme der Infektionen begünstigt. In den angrenzenden Provinzen
Binh Duong und Dong Nai wurden ebenfalls vermehrt Erkrankungen
gemeldet. In Binh Duong sind mehr als 1.100 Menschen erkrankt, es
gab 2 Todesfälle. In Dong Nai wurden 3.500 Fälle registriert, 3 Menschen sind verstorben. In Hanoi (N) nehmen die Fallzahlen seit Juli
ebenfalls zu. Der Höhepunkt der Saison wird im Oktober erwartet.
Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Tollwut: Landesweit sind im ersten Halbjahr 26 Menschen an Tollwut verstorben, die Provinz Thai Nguyen im Norden des Landes ist
am stärksten betroffen. Dort wurden 4 Todesfälle registriert. Tollwut
kommt im ganzen Land vor. Hauptüberträger sind herrenlose Straßen- aber auch Haushunde und Katzen. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten
Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Eine prophylaktische
Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten zu empfehlen.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015
Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen
an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen
Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen.
Im vergangenen Jahr wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche
bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden ge­tötet.
Zuletzt wurden Mitte April, im Mai, Anfang August und Anfang September Ausbrüche gemeldet, mehr als 10.000 Tiere sind verendet
oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens
10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Geflügel ist im
Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an
Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche
von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Mitte März
dieses Jahres ist ein erneuter Ausbruch auf einer Geflügelfarm in der
nördlichen Provinz Thanh Hóa registriert worden. Ende April gab es
einen Ausbruch in der Provinz Ha Nam (NW), etwa 1.600 Tiere waren
betroffen. Anfang August wurde ein Ausbruch auf einer Farm in der
zentral gelegenen Küstenprovinz Quang Ngai gemeldet, bereits Ende
Juli waren Tiere einer privaten Haltung in der Provinz Nghe An im
Norden erkrankt. Menschliche Erkrankungen gab es bisher nicht.
Zentralafrikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben
A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet.
Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt
das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik
(www.auswaertiges-amt.de).
Reisemedizin SPEZIAL
Neue STIKO-Empfehlungen
Am 24.08.2015 wurden im Epidemiologischen Bulletin Nr. 34
des RKI die aktualisierten STIKO-Empfehlungen veröffentlicht.
Im Bulletin Nr. 35 werden die Neuerungen in den Empfehlungen
dargelegt, in den Ausgaben 36 und 37 sind die Kommentare und
wissenschaftlichen Begründungen erschienen.
Insgesamt ist in den neuen STIKO-Empfehlungen der sehr begrüßenswerte Trend zu beobachten, einzelne aktuelle Entwicklungen
im Impfstoffsektor zu berücksichtigen. Unterschiede der letzten
Jahre sind besonders auffällig, wenn man die aktuellen Empfehlungen der STIKO mit denen der Sächsischen Impfkommission (SIKO)
vergleicht (Impfempfehlungen der Sächsischen Impfkommission,
Stand 01.01.2015, unter http://www.slaek.de/de/03/impfen.php).
Änderungen betreffen vor allem
• die Gelbfieber-Impfempfehlungen, die bereits der im Juli 2016
in Kraft tretenden Änderung der IHR (International Health
Regulations) zum Langzeitschutz vorgreifen,
• die neue Empfehlung zur Indikationsimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe B,
• die Änderung der Pneumokokken-Impfempfehlung für Säuglinge.
Daneben finden sich eine neue Empfehlung zur passiven Immunisierung mit Varizella-Zoster-Immunglobulin und eine redaktionelle
Überarbeitung der Masern-Impfempfehlung.
Bei der Impfung von Säuglingen gegen Pneumokokken wurde
das Impfschema auf nunmehr 3 Impfdosen angepasst (statt bisher 4). Weiterhin gibt es bei den Anwendungshinweisen nunmehr
den Hinweis „ab dem Alter von 5 Jahren kann die Impfung mit
dem 13-valenten Polysaccharidimpfstoff oder dem 23-valenten
Kon­jugati­mpfstoff erfolgen“. Dies ist eine sehr begrüßenswerte
Öffnung der Empfehlung, die nun auch die Wahl zugunsten des
Konjugat­impfstoffes herausstellt.
Leider wird durch die STIKO immer noch nur MenC-Impfstoff für
Kinder empfohlen, statt die MenACWY-Impfstoffe zumindest als
Option zu erwähnen. Der bereits seit Januar 2013 zuge­lassen MenBImpfstoff ist nun immerhin als Indikationsimpfung für gesundheitlich gefährdete Personen in die Empfehlungen auf­genommen.
© Centrum für Reisemedizin
Bei den Influenza-Impfstoffen wurde 2013 ein lobenswerter
erster­Schritt in Richtung differenzierte Impfstoffempfehlungen
gemacht. Die Unterschiede zwischen tetravalenten und trivalenten
Influenza-Impfstoffen werden in den Empfehlungen ebenso wenig
berücksichtigt wie die deutlich bessere Schutzrate bei Älteren und
chronisch Kranken durch adjuvantierte Influenza-Impfstoffe, die in
zahlreichen Studien belegt wurde.
Weiterhin fehlt jeder Hinweis auf den bereits 2009 zugelassenen
und nun wieder verfügbaren Impfstoff gegen Herpes zoster.
Zeitgemäß ist die Änderung der Empfehlungen zum Langzeitschutz der Gelbfieberimpfung. Entsprechend den vorliegenden Daten wird nun aus medizinischer Indikation nur noch eine
einmalige Impfung gegen Gelbfieber empfohlen, da von einem
lebenslangen Schutz ausgegangen werden kann. Jedoch stellt die
STIKO völlig zu Recht fest, dass sich die Einreisebestimmungen in
einzelnen Ländern nicht notwendigerweise sofort ändern werden,
wenn die Änderung der IHR der WHO im Juli 2016 in Kraft tritt.
Daher wird vielen Fällen für eine Übergangszeit von einigen Jahren
noch eine erneute Impfung aus reisetechnischer Sicht notwendig
bleiben.
Für die Reisemedizin sind die STIKO-Empfehlungen weiterhin nur
mittelbar relevant, da diese sich ganz bewusst auf die Impfempfehlungen für Deutschland konzentrieren. So würde zum Beispiel bei
einer reisemedizinischen Beratung selbstverständlich MenACWY
bei reisenden Kindern und Jugendlichen empfohlen und MenB als
zusätzlicher wichtiger Schutz in Deutschland angesprochen werden. Ebenso wäre eine differenzierte Beratung zu den unterschiedlichen Influenza-Impfstoffen und auch ein Hinweis auf den jetzt
verfügbaren Impfstoff gegen Gürtelrose angebracht.
Prof. Dr. Tomas Jelinek
Die aktuellen Empfehlungen der STIKO sind im Internet zu finden
unter
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2015/34/
Tabelle.html;jsessionid=6A251107639B6A5F70EC46C1ABDA
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IMPRESSUM
CRM Infodienst
Reisemedizin aktuell
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Birgit Pfeiffer
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ISSN 2192-5097
© CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN
DÜSSELDORF 2015
Prof. Dr. med. Tomas Jelinek
17. Forum
Reisen und Gesundheit
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11. & 12. März 2016
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