CRM-Info 18/15
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CRM-Info 18/15
Nr. 18/15 • 16. September 2015 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Frankreich Legionellose: Erkrankungen in Montpellier 6 Indien Dengue: Monsunbedingte Zunahme der Infektionen 8 Israel, Italien West Nile-Fieber: Anstieg der Fallzahlen 10 Jordanien Coronavirus: Cluster mit 6 Erkrankungen seit Ende August 11 Nepal Japanische Enzephalitis: 6-Jähriger verstorben 17 Portugal Legionellose: Ausbruch in Porto 20 Senegal Chikungunya: Erkrankungen im Südosten des Landes 22 Reisemedizin SPEZIAL Neue STIKO-Empfehlungen 28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe t wird. Damit aus einer Mücke kein Elefan ENMARK. ATOVAQUON/PROGUANIL-HCL GL akuten, Zur Vorbeugung und Behandlung der 1 um falciparum odi sm Pla Typ a, lari Ma en iert pliz unkom tk. und größen 24 S s g n u k c a P n ilität. de erapievariab h T Jetzt auch in r h e m r ltlich – fü 36 Stk. erhä 0 800 – 45366275 (kostenlos) 0 800 – 1000 248 258 (kostenlos) service.de@glenmarkpharma.com www.glenmark.de 1 Fachinformation Atovaquon/Proguanil-HCI Glenmark Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark 250 mg/100 mg Filmtabletten Wirkstoffe: Atovaquon; Proguanilhydrochlorid; Zusammens.: 1 Filmtablette enth. 250 mg Atovaquon und 100 mg Proguanilhydrochlorid. Sonst. Bestandt.: Tablettenkern: Poloxamer, Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose (5.0 – 16.0% Hydroxypropoxy-Gruppen), Povidon K30, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Eisen(III)-oxid (E172), Macrogol 400, Macrogol 8000. Anw.-gebiete: Erwachsene u. Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 40 kg: Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum; Erwachsenen und Kinder mit einem Körpergewicht von 11 kg oder mehr: Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria des Typs Plasmodium falciparum; Die Anwendung von Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark wird vor allem dann zur Prophylaxe und Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria tropica empfohlen, wenn Resistenzen von P. falciparum gegenüber anderen Malariamitteln bestehen können, da Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sowohl gegen arzneimittelempfindliche als auch i. d. R. gegen arzneimittelresistente Stämme von P. falciparum wirkt. Offizielle Leitlinien und örtliche Informationen über die Prävalenz der Resistenz gegen Antimalariamittel sollten berücksichtigt werden. Zu den offiziellen Leitlinien zählen üblicherweise die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Gesundheitsbehörden. Gegenanz: Überempfindl. gg. die Wirkstoffe o. sonstigen Bestandt. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Creatin-Clearance < 30 mL/min) ist Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark als Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum kontraindiziert. Schwangersch. u. Stillz.: Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Atovaquon und Proguanilhydrochlorid als Kombination während der Schwangerschaft vor und das potenzielle Risiko ist nicht bekannt. Die Anwendung von Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark während der Schwangerschaft sollte nur dann erwogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter jedes potenzielle Risiko für den Fötus überwiegt. Bisher ist nicht bekannt, ob Atovaquon beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Proguanil tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sollte nicht von stillenden Frauen eingenommen werden. Nebenwirk.: Blut- und Lympherkrankungen: häufig: Anämie, Neutropenie; nicht bekannte Häufigkeit: Panzytopenie bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen; Störungen des Immunsystems: häufig: Allergische Reaktionen; nicht bekannte Häufigkeit: Angioödem, Anaphylaxie, Vasculitis; Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: häufig: Hyponatriämie, Anorexie; Gelegentlich: Erhöhte Amylasewerte; Psychiatrische Störungen: häufig: Anormale Träume, Depression; gelegentlich: Angst; selten: Halluzinationen; nicht bekannte Häufigkeit: Panikanfall, Weinkrämpfe, Alpträume; psychotische Störungen; Störungen des Nervensystems: sehr häufig: Kopfschmerzen; häufig: Schlaflosigkeit, Benommenheit; nicht bekannte Häufigkeit: Krampfanfall; Herzfunktionsstörungen: gelegentlich: Herzklopfen; nicht bekannte Häufigkeit: Tachykardie; Gastrointestinale Störungen: sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen; gelegentlich: Stomatitis; nicht bekannte Häufigkeit: Magenintoleranz, orale Geschwürbildung; Hepatobiliäre Störungen: häufig: erhöhte Leberenzymwerte; nicht bekannte Häufigkeit: Hepatitis, Cholestase; Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: häufig: Pruritus, Ausschlag; gelegentlich: Haarverlust, Urtikaria; nicht bekannte Häufigkeit: Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Blasenbildung, Hautexfoliation, Lichtempfindlichkeitsreaktionen; Allgemeine Störungen und Zustände des Einnahmeorts: häufig: Fieber; Atemweg-, Thorax- und Mediastinalerkrankungen: häufig: Husten; Abgabestatus: Verschreibungspflichtig Glenmark Pharmaceuticals Europe Ltd., Laxmi House, 2-B Draycott Avenue, HA3 0BU Kenton, Middlesex, Vereinigtes Königreich Mitvertrieb: Glenmark Arzneimittel GmbH, Industriestr. 31, 82194 Gröbenzell Stand: Juni 2014. CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März dieses Jahres wurden 7 Erkrankungen gemeldet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang des Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November vergangenen Jahres sind die Infektionen stark gestiegen. In diesem Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Zuletzt wurde Ende Juni ein Todesfall im Gouvernement Assuan (S) registriert. Es werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die Zirkulation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 347, darunter sind 123 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Ende April wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang vergangenen Jahres in Kairo beobachtet. Kontakt Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroris tisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). Ägypten Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 15.9.2015): Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Hepatitis A: Havrix 1440, HAVpur, VAQTA Kinder (Einzeldosis) Polio: IPV Mérieux Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax Tollwut: Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhim Vi (Einzeldosis) Vogelgrippe: Aflunov Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer letzten Jahres autochthone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Folgende Impfstoffe werden nicht mehr vertrieben: Masern: Masern-Impfstoff HDC Mérieux Röteln: Röteln-Impfstoff HDC Mérieux Meningokokken: Mencevax, Meningokokken-Impfstoff A+C Tollwut: Mitte August ist in der Provinz Assuan ein 37-jähriger Mann nach einem Hundebiss an Tollwut verstorben. Moderne Tollwutimpfstoffe und Immunglobulin sind nur in wenigen größeren Städten verfügbar. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten zu empfehlen. © Centrum für Reisemedizin Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. 1 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügel ausscheidungen sollten vermieden werden. Sicherheitshinweis: Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. In den vergangenen Wochen kam es in einigen Landesteilen, darunter Kairo, vermehrt zu terroristischen Anschlägen und Anschlagsversuchen gegen ägyptische Sicherheitseinrichtungen und kritische Infrastruktur (Stromtrassen, Eisenbahnstrecken). Im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse bleibt die Gefahr weiterer Anschläge hoch. Bei Reisen nach Ägypten einschließlich der Touristengebiete am Roten Meer wird generell zu Vorsicht geraten. Demonstrationen und Menschenansammlungen, insbesondere vor religiösen Stätten, Universitäten und staatlichen Einrichtungen, sollten unbedingt gemieden werden. Von Fahrten auf dem Landweg zwischen Kairo und Luxor wird abgeraten. Das Land verfügt über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Albanien Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. Algerien Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord osten des Landes (v.a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Angola Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Tollwut: In der Metropolregion Luanda sind im ersten Halbjahr etwa 12.250 Hundebisse registriert worden, in deren Folge sind 65 Menschen an Tollwut verstorben. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres waren es nur ca. 20 Fälle. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. Anguilla Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 54 Erkrankungen bestätigt, 2 davon wurden importiert. Es gab 46 weitere Verdachtsfälle. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres wurden 25 Verdachtsfälle gemeldet, 3 autochthone Infektionen wurden bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Antigua & Barbuda Chikungunya: Ende April 2014 wurde die erste Erkrankung auf Antigua bestätigt, ob es sich um eine autochthone Infektion handelt wurde nicht bekannt. Bis Mitte August wurden 18 Infektionen bestätigt. Mitte Juli 2014 wurde die erste Erkrankung von Barbuda gemeldet. Landesweit sind 1.426 weitere Verdachtsfälle aufgetreten. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle beobachtet. Mückenschutz beachten. Äquatorialguinea Poliomyelitis: Im vergangenen Jahr wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni dieses Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 41 gestiegen. In diesem Jahr wurden 32 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 34 Wochen dieses Jahres sind landesweit 2.804 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Aserbaidschan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Australien Dengue: Mitte Dezember wurde ein Ausbruch in Cairns (Bundesstaat Queensland) gemeldet. Bis Anfang Mai sind 31 Menschen erkrankt, alle Infektionen konnten bestätigt werden. Zwischen Januar und Juni gab es in der Region Tully / El Arish (Queensland) einen Ausbruch mit 38 Fällen. Beide Ausbrüche wurden inzwischen für beendet erklärt. Anfang Juli wurde ein neuer Ausbruch aus Townsville gemeldet. In diesem Jahr wurden bisher landesweit 1.281 Infektionen registriert, 222 davon in Queensland. Mit 494 Infektionen ist der Bundesstaat 2 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Western Australia am stärksten betroffen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.504 Fälle registriert, 388 davon in Queensland. Mückenschutz beachten. Grippe: Landesweit wurden bis Mitte September 68.764 Erkrankungen registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt und die Influenza-Aktivität nimmt weiterhin zu. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Queensland (20.768), New South Wales (19.369) und South Australia (10.659). In den Bundesstaaten South Australia und Queensland haben Infektionen durch Influenza B stark zugenommen. Der Höhepunkt der Grippesaison wird im Zeitraum von August bis September erwartet. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten. Pertussis: In der Stadt Ballarat im Bundesstaat Victoria (SO) sind im vergangenen Jahr 219 Menschen an Keuchhusten erkrankt. 2013 wurden nur 27 und 2012 38 Fälle registriert. Auch im neuen Jahr setzt sich der Ausbruch fort, bisher wurden 77 Infektionen registriert. Im gesamten Bundesstaat wurden bis Mitte September 2.749 Erkrankungen gemeldet. Im angrenzenden Bundesstaat New South Wales (SO) sind im selben Zeitraum 5.781 Menschen erkrankt, das sind bereits mehr als im gesamten letzten Jahr (3.132). Besonders betroffen sind einige Gemeinden mit sehr geringen Durchimpfungsraten. Im Australian Capital Territory, das vom Bundesstaat New South Wales umgeben ist, haben die Fallzahlen bis Ende Juni dieses Jahres ebenfalls fast die Gesamtzahl aus 2014 erreicht. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 11.381 Keuchhustenfälle gemeldet. Impfschutz beachten. Dengue: In den ersten 7 Monaten ist die Zahl der bestätigten und auch der Verdachtsfälle im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. Ein Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden 40 Infek tionen bestätigt, 2014 waren es 115. Mückenschutz beachten. Belize Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone Infektionen gemeldet. Erstmals in diesem Jahr wurden Ende August 4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr 261 Erkrankungen bestätigt, es gab mehr als 1.600 Verdachtsfälle. Am stärksten betroffen sind die Städte Punta Gorda, San Ignacio und Corozal. Die Zahlen sind mit denen des Vorjahreszeitraums vergleichbar. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Benin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. Ross River-Krankheit: In diesem Jahr haben die Erkrankungen stark zugenommen. Bis Mitte September wurden 8.292 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 5.342 Erkrankungen registriert. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, hier wurden bis Anfang September 5.404 Erkrankungen gemeldet. Es ist der schwerste Ausbruch seit 20 Jahren. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben sich bereits im April und Mai 2 niederländische Touristen während der Reise infiziert. Das Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen. Bermuda Bahamas Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. Chikungunya: Ende Juni 2014 wurde der erste importierte Fall registriert. Ein Tourist hatte sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Bis Ende letzten Jahres wurden 92 autochthone und 5 importierte Fälle registriert. In diesem Jahr wurden bis Ende April 10 Erkrankungen gemeldet, eine Infektion wurde importiert. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Bangladesh Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. Im vergangenen Jahr wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen dieses Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Chikungunya: Ende August 2014 wurde der erste importierte Verdachtsfall gemeldet. Bis Mitte April dieses Jahres ist die Zahl auf 11 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Keine der Erkrankungen soll lokal erworben sein. Mückenschutz beachten. Bolivien Chikungunya: Im Februar dieses Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl offiziell auf 1.123 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die meisten Infektionen stammen aus dem Departement Santa Cruz (O). Hier wurden bis Anfang Juni etwa 4.000 Verdachtsfälle registriert, 1.160 Infektionen wurden bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf 15 gestiegen. Mückenschutz beachten. Bosnien-Herzegowina Botswana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Einreiseimpfvorschrift: Abweichend von den offiziellen Bestimmungen kann auch bei Einreise aus Sambia eine Impfung gegen Gelbfieber verlangt werden. Presseberichten zufolge wurde diese Verordnung Ende Januar aufgehoben. 3 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Brasilien Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte vergangenen Jahres die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 2.196 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 9.084 Verdachtsfälle gemeldet, 123 Infektionen wurden bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In diesem Jahr wurden bis Ende Juli ca. 1.350.700 Erkrankungen registriert, 630 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. Im Bundesstaat Rio de Janeiro (SO) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 580 % gestiegen. Bis Ende August wurden mehr als 53.000 Verdachts- und 13 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 410 Menschen sind verstorben. 2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Tollwut: Ende August ist im Bundesstaat Rio Grande do Norte (NO) ein Kleinkind verstorben. Die Infektion durch einen Katzenbiss erfolgte etwa einen Monat zuvor in Jacaraú im Bundesstaat in Paraíba (NO). Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Land. Zika-Virus: Ende April wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die ersten in Südamerika. Seitdem wurde das Virus in weiteren Bundesstaaten nachgewiesen: Rio Grande do Norte (NO), Sao Paulo (SO), Paraná (S), Roraima (N), Maranhão (NO), Ceará (NO), Alagoas (NO) und Rio de Janeiro (SO). Nach einer mehrwöchigen Pause ohne Neuinfektionen wurden Ende August im Bundesstaat Paraná 2 und im Bundesstaat Alagoas (NO) 9 Infektionen bestätigt. Anfang September wurde die erste Infektion im Bundesstaat Mato Grosso (W) registriert. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Die Gesundheitsbehörden in Bahia haben Mitte Juli eine Zunahme von Fällen des Guillain-Barré Syndromsgemeldet. 76 Verdachtsfälle wurden registriert, 42 konnten bestätigt werden. Eine Frau ist verstorben. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Zika-Ausbruch. Mückenschutz beachten. Bulgarien West Nile-Fieber: Im Juni wurde die erste Infektion in Europa für diese Saison gemeldet. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Bei den neuro invasiven Fällen liegt die Sterblichkeit bei 10 %; es kommt häufig zu schweren bleibenden Behinderungen. Personen über 50 haben ein höheres Risiko, diese schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten. Burkina Faso Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. © Centrum für Reisemedizin Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Die Lage in Bujumbura wie auch im ganzen Land ist unübersichtlich und sehr angespannt. Es kommt fast täglich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Sicherheitskräfte untereinander, aber auch gegen die Zivilbevölkerung, bei denen Schusswaffen und Handgranaten eingesetzt werden. In den letzten Wochen hat vor allem in Bujumbura, aber auch in anderen Landesteilen, die Zahl gezielter Attentate auf Personen aller politischen Lager deutlich zugenommen. Eine weitere Eskalation der Gewalt ist insbesondere seit der Vereidigung des Präsidenten Nkurunziza zu seiner dritten Amtsperiode am 20. August 2015 nicht auszuschließen. Bei Reiseabsichten wird dringend der vorherige Kontakt zur Deutschen Botschaft Bujumbura empfohlen (www.auswaertiges-amt.de). Cayman Inseln Chikungunya: Zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2014 haben die Behörden 50 Erkrankungen bestätigt, 47 gelten als autochthon. Es gab 162 weitere Verdachtsfälle. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 67 Verdachtsfälle registriert, eine autochthone Infektion wurde bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Chile Chikungunya: Zwischen Juni und Ende Dezember 2014 wurden 20 importierte Erkrankungen gemeldet. Ende November wurde eine Infektion auf der Osterinsel bestätigt, der Patient hatte sich zuvor auf Tahiti (Französisch Polynesien) aufgehalten. In diesem Jahr wurden 6 importierte Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. China Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstoff fälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Im Juni wurden in den Provinzen Jiangsu (O) und Guizhou (S) Ausbrüche gemeldet. Mitte Juli sind am Qinghai-See in der zentralen Provinz Qinghai ca. 2.400 Möwen verendet. Der See ist ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel. Bisher wurden in China in diesem Jahr bereits 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es zu 685 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 256 Todesfällen. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion 4 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015 in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal (Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Cook-Inseln Chikungunya: Seit November 2014 wurden 770 Infektionen bestätigt, 4 davon wurden importiert. Allein in der zweiten Juliwoche wurden 11 Infektionen gemeldet. Die meisten Fälle wurden auf der Insel Rarotonga beobachtet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Bekämpfung der Vektoren gestartet. Mückenschutz beachten. Costa Rica Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 198 autochthone und 40 importierte Erkrankungen registriert. In diesem Jahr wurden bisher 142 autochthone Infektionen bestätigt. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Mückenschutz beachten. Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April eine Aktion zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer professio nellen Entsorgung zugeführt. In den ersten 32 Wochen des Jahres wurden 3.939 Verdachtsfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste DengueEpidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Côte d’Ivoire Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Vogelgrippe: Im Mai dieses Jahres wurde erstmals seit 2007 in Bouakeim Zentrum des Landes bei 93 verendeten Tieren eine Infektion mit Influenza A(H5N1) bestätigt. Einen weiteren Ausbruch gab es auf einem Geflügelmarkt in Abidjan. Insgesamt waren 880 Tiere erkrankt, etwa 1.500 wurden gekeult. Beide Ereignisse wurden für beendet erklärt. Mitte August wurde erneut ein Ausbruch in der Nähe der Hauptstadt Abidjan gemeldet. Etwa 27.000 Hühner sind betroffen. Erkrankungen beim Menschen wurden bisher nicht gemeldet. Dänemark Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Landesteilen auch für die FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. In Dänemark ist vor allem die Insel Bornholm betroffen. 2008 und 2009 gab es einzelne Fälle in Nord Seeland. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. © Centrum für Reisemedizin Deutschland Masern: Seit Oktober letzten Jahres wird ein Ausbruch in Berlin beobachtet. Im Februar ist ein 18 Monate alter Junge verstorben. Insgesamt wurden in Berlin 1.359 Erkrankungen registriert, 1.238 davon von Januar bis zum 7. September 2015. Erstmals seit Beginn des Ausbruchs wurde Ende August innerhalb einer Meldewoche keine Neuinfektion gemeldet. In der darauffolgenden Woche wurde erneut eine Infektion registriert. Die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankungen schwankt weiterhin. Im Monatsdurchschnitt sind die Fallzahlen seit April aber rückläufig. Aufgrund des Ausbruchs empfiehlt der Berliner Impfbeirat Babys (entsprechend der Fachinfos) bereits ab 9 Monaten zu impfen. Seit Ende März dürfen Kinderärzte auch Eltern gegen Masern impfen, ebenso wie Frauenärzte die begleitenden Männer ihrer Patientinnen. Diese Möglichkeit der fachfremden Leistung soll helfen die Impfraten zu steigern. Im benachbarten Brandenburg gab es in diesem Jahr 102 Infektionen. Auch in Bayern sind die Fallzahlen gestiegen, in den ersten 34 Wochen wurden 156 Erkrankungen registriert. In Sachsen sind in diesem Jahr bis zur 30. Melde woche 270 Personen erkrankt. Seitdem wurden keine weiteren Fälle registriert. In Baden-Württemberg sind bis zur 33. KW 130 Menschen erkrankt. Aus Thüringen werden bis Anfang Juni 164 Fälle gemeldet mit Schwerpunkt Erfurt, seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. In Hamburg wurden bis Anfang September 86 Erkrankungen gemeldet, im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 14. Der Senat hat eine Impfkampagne gestartet. In diesem Jahr wurden dem RKI bis KW 34 bundesweit 2.429 Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 515 Erkrankungen gemeldet worden, 2013 waren es 1.769. Der Impfstatus sollte bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überprüft und ggf. ergänzt werden. Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen mit dem MMR-Impfstoff im 11.-14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebensjahres. Für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, wird eine einmalige MMR-Impfung empfohlen. Zecken: Während der warmen Jahreszeit steigt das Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. In Deutschland und den Nachbarländern werden im Wesentlichen zwei Krankheiten durch Zeckenstiche übertragen. Mit der Borreliose ist flächendeckend zu rechnen. Schätzungen für jährliche Fallzahlen für Gesamtdeutschland liegen zwischen 50.000 und 160.000. Die FSME kommt mit regional unterschiedlicher Dichte vor, besonders in weiten Teilen Bayerns, BadenWürttembergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, im Saarland und im Süden Sachsens (Vogtlandkreis). Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen, bei Expositionsgefahr in FSME-Risiko gebieten Impfung. Dominica Chikungunya: Ein Jahr nachdem die erste Infektion von der Insel St. Martin importiert worden war, hat das Gesundheitsministerium Ende Januar dieses Jahres die Insel für chikungunyafrei erklärt. Innerhalb von 42 Tagen seien keine neuen Erkrankungen mehr aufgetreten. Im vergangenen Jahr wurden 3.590 Verdachtsfälle und 173 bestätigte autochthone Infektionen gemeldet. Auch zwei deutsche Touristen sind erkrankt. In diesem Jahr wurden bisher nur 8 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz weiterhin beachten. Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang Juli 32.764 Erkrankungen und mindestens 489 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Dieses Jahr wurden 5 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 bereits 344 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 11 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über 40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis Anfang Juli dieses Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang August wurden 4.141 Infektionen und 47 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Malaria: Landesweit sind in diesem Jahr bis Mitte August 552 Kinder erkrankt. Die meisten Fälle wurden in der Hauptstadt Santo Domingo und der umgebenden Provinz Distrito Nacional (S) registriert. Diese Region gilt als malariafrei. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es landesweit nur 140 gemeldete Erkrankungen. Mückenschutz beachten und ggf. ist die Mitnahme eines Notfall medikamentes zu erwägen. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Ecuador geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis zur 34. Woche wurden insgesamt 21.939 Fälle gemeldet. 465 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Estland Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung. Fidschi Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Arbovirosen: Im Juli wurden 5 Chikungunya-Infektionen bestätigt, 3 von ihnen wurden importiert. Es gibt weitere Verdachtsfälle, die Laborergebnisse stehen noch aus. Bis Anfang Juli wurden etwa 780 Dengue-Fälle gemeldet, die Mehrzahl in der Northern Division. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Frankreich Dengue: Im August wurden 2 autochthone Infektionen im Département Gard (S) registriert. Im vergangenen Jahr wurde je eine Infektion in den Départements Bouches-du-Rhône, Var und Toulon gemeldet. Im Oktober 2013 erkrankte ein Mensch im Département Bouches-du-Rhône (S) und bereits 2010 waren zwei Menschen im Département Alpes-Maritimes (S) betroffen. Der Vektor (Aedes albopictus) wurde erstmals 2004 in Süd-Frankreich nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Legionellose: In Montpellier sind seit Mitte August 8 Fälle von Legio nellose aufgetreten, ein Patient ist verstorben. Die Suche nach der Infektionsquelle dauert an. Die Infektion mit Legionellen erfolgt über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf. Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt, bis Mitte Juli ist die Zahl landesweit auf 30.453 gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 96 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Masern: Im elsässischen Département Haut-Rhin sind seit Anfang April 230 Menschen erkrankt. Als Indexfall wurde ein Kind ermittelt, das nach einem Aufenthalt in Berlin im Rahmen eines Schüleraustausches erkrankt war. Landesweit wurden in diesem Jahr 365 Fälle gemeldet. Impfschutz beachten. Dengue: Bis Ende Juli dieses Jahres wurden 40.365 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren nur ca. 9.400 Menschen erkrankt. Die meisten Fälle wurden in der Provinz Manabi (W) registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger mücken beachten! Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar dieses Jahres sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden bisher 1.756 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.450 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai des vergangenen Jahres wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Anfang August dieses Jahres wurden 32.157 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober © Centrum für Reisemedizin Französisch Guayana Dengue: Seit Beginn des Jahres sind 943 Verdachtsfälle gemeldet worden. Im vergangenen Jahr waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Französisch Polynesien Chikungunya: Die Erkrankung wurde Anfang Oktober 2014 erstmals bestätigt, danach waren die Fallzahlen rapide angestiegen. Inzwischen werden nur wenige Neuinfektionen registriert und die Behör- 6 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 den haben den Ausbruch offiziell für beendet erklärt. Landesweit waren von der Erkrankung etwa zwei Drittel der knapp 27.000 Einwohner betroffen, 16 Menschen sind verstorben. 756 Erkrankungen konnten labortechnisch bestätigt werden. Die meisten Infektionen werden von der Insel Tahiti gemeldet. Mückenschutz beachten. Ghana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Cholera: Der Ausbruch, der im Juli letzten Jahres begann und bei dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Anfang August wurden 679 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Anfang August wurden erstmals seit Ende Mai 3 Infektionen aus der Region Brong Ahafo (Z) gemeldet. Bis Anfang September ist die Zahl der Infektionen hier auf mindestens 13 gestiegen. Es gab einen Todesfall. Besonders betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt. Hier wurden seit 11 Wochen keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen. Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner und Enten betroffen. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet. Grenada Chikungunya: Auf der Insel Carriacou wurden im Juni letzten Jahres 5 autochthone Erkrankungen bestätigt. Von der Hauptinsel Grenada wurden bis Mitte Oktober 12 Fälle bekannt. Landesweit wurden bis Ende November 2014 26 Infektionen bestätigt, es gab 3.079 Verdachtsfälle. Seit Mitte September 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In diesem Jahr wurden bisher keine Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Guadeloupe Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurde erstmals ein autochthoner Fall auf der Insel bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 stieg die Zahl der Erkrankungen auf insgesamt 81.200, 430 Infektionen konnten bestätigt werden. Mindestens 3 Fälle wurden aus St. Martin importiert. 75 Menschen sind verstorben. Auch ein deutscher Tourist ist erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden nur 150 Verdachtsfälle registriert. Die Behörden haben die Epidemie Ende letzten Jahres für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte August ca. 15.200 Verdachtsfälle registriert. Ein Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Über© Centrum für Reisemedizin greifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bis zur 32. Woche 10.280 Erkrankungen registriert. 11 Erkrankungen verliefen schwer, 4 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Sicherheitshinweis: In Guatemala fanden am 6. September 2015 Präsidentschafts-, Kongress- und Kommunalwahlen statt; am 25. Oktober wird der zweite Durchgang der Präsidentschaftswahlen durchgeführt. Im Umfeld dieser Wahlen und wegen der Demonstrationen gegen den Präsidenten und gegen Korruption kann es im gesamten Land zu Ausschreitungen und Straßenblockaden kommen. Reisende sollten Menschenansammlungen und Demonstrationen meiden. Es wird empfohlen, sich auch über die örtlichen Medien bzw. durch Anfrage bei der Polizei zu erkundigen, welche Demonstrationen wann und wo geplant sind (www.auswaertiges-amt.de). Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Polio (WPV) wurde zuletzt 2011 gemeldet. Ende Juli ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Seit Februar 2014 gibt es ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) einen Ebola-Ausbruch. Die ersten Erkrankungen sind bereits im Dezember 2013 aufgetreten. Bis zum 13. September wurden 3.792 Erkrankungsfälle (3.338 davon bestätigt) und 2.530 (2.078) Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen schwankt von Woche zu Woche. Betroffen sind noch die Hauptstadt Conakry und die nahe gelegene Präfektur Coyah. Zahlreiche vorwiegend afrikanische Länder haben die Überwachung von Reisenden aus West afrika verstärkt. Dies gilt besonders für die internationalen Flughäfen. Mehrere Fluggesellschaften haben ihre Flüge in und aus den betroffenen Gebieten eingestellt. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät weiterhin von Reisen in die betroffenen Länder ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Guyana Chikungunya: Nachdem zuvor nur importierte Fälle registriert wurden (3 aus Martinique und einer aus St. Martin), sind Ende Mai 2014 die beiden ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt worden. Im vergangenen Jahr wurden 76 Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar dieses Jahres wurden 5.310 Verdachtsfälle gemeldet, 29 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Haiti Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser 7 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Zeit bis Anfang Juli dieses Jahres etwa 745.600 Personen erkrankt, 8.992 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Jahresbeginn bis Ende Juli wurden ca. 20.050 Infektionen und 171 Todesfälle registriert, das sind mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit Beginn der Regenzeit wird eine weitere Zunahme der Fälle befürchtet. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen. aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. Mückenschutz beachten. Chikungunya: Anfang Mai 2014 hat das Gesundheitsministerium die ersten 14 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist bis Mitte August letzten Jahres auf 68.111 gestiegen, 6.312 Erkrankungen wurden bestätigt, die meisten wurden im Departement Quest registriert. Im März 2014 waren bereits die ersten Fälle in der benachbarten Dominikanischen Republik aufgetreten. Mückenschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Anfang August sind im Unionsterritorium Chandigarh (N) 12 Menschen erkrankt. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Etwa 70 Typhus-Fälle wurden Anfang August im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) registriert. Milzbrand tritt sowohl in der cutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. Malaria: Ende August sind in der Stadt Beaumont (Département Grande Anse) im Südwesten des Landes mindestens 7 Menschen, darunter eine schwangere Frau, verstorben. 104 weitere Infektionen konnten bestätigt werden. In der Region besteht ganzjährig ein Infektionsrisiko. Expositions- und ggf. Chemoprophylaxe beachten. Honduras Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. In diesem Jahr wurden 71.835 Infektionen registriert. 2 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden Dengue: Bis Anfang August dieses Jahres wurden 35.457 Verdachtsfälle registriert. 699 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. Im vergangenen Jahr wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013 wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Indien Chikungunya: In diesem Jahr wurden bis August landesweit 14.585 Infektionen registriert. Mit 11.508 Fällen ist der Bundesstaat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Erkrankungen gemeldet, seitdem gehen die jährlichen Fallzahlen kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.898 Fälle gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Dengue: Infolge des Monsuns Anfang Juli wurde ein Anstieg der Infektionen beobachtet. Mitte August wurde ein Todesfall gemeldet. Landesweit wurden in diesem Jahr bis Ende August 17.340 Fälle gemeldet und 34 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen CRM Online Teaching – Orts- und zeitunabhängiges Lernen Internetbasierte Live-Vorträge informieren Sie regelmäßig zu aktuellen Themen der Reisemedizin! • Update Weltseuchenlage Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen - jeden 1. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr • Spezielle Themen der Reisemedizin - jeden 3. 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Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Im Distrikt Kanpur im Bundesstaat Uttar Pradesh (N) sind Mitte August innerhalb von 2 Tagen 30 Infektionen registriert worden. Ein Mensch ist verstorben. Im Distrikt Gautam Budh Nagar wurden in dieser Saison 19 Fälle gemeldet. Offiziell wurden in Uttar Pradesh bis Ende Juli 31 Erkrankungen registriert, 2014 waren es 200. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 40.197 Erkrankungen gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa, West Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr bis Ende August 907 Menschen in 9 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. In Assam (NO) waren es 582, in West Bengal (NO) 162, in Uttar Pradesh (N) 56, in Arunachal Pradesh (NO) 30, in Tamil Nadu (S) und Tripura (NO) je 22, in Meghalaya (NO) 10, Maharashtra (W) 6 und in Kerala (S) 2. Es gab 199 Todesfälle. Im letzten Jahr wurden landesweit 1.621 Infektionen und 290 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 9.996 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.518 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende August dieses Jahres wurden aus dem Bundesstaat Tamil Nadu 404 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es bereits 1.027 Fälle, 135 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 1.243 Menschen erkrankt und 210 verstorben, in Assam wurden 1.174 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositions prophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Malaria: Erstmals in diesem Jahr wurden 17 autochthone Infektionen im Vizhinjam im Süden des Bundesstaates Kerala (S) registriert. Alle Fälle wurden von P. vivax verursacht. In der Region herrscht in der Regel ein geringes Infektionsrisiko. Im Distrikt Indore (Bundesstaat Madhya Pradesh, Z) haben die Erkrankungen seit Beginn des Monsuns im Juni stark zugenommen. Bis Ende Juli wurden ca. 8.000 Fälle gemeldet, eine weitere Zunahme wird in den nächsten 2 Monaten erwartet. In Mapusa, der größten Stadt des Bundesstaates Goa (W), wurden in den ersten 4 Monaten dieses Jahres 650 Infektionen gemeldet. Damit wurde die Gesamtzahl von etwa 600 Erkrankungen im vergangenen Jahr bereits überschritten. In Visakhapatnam (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) haben sich die Fallzahlen während des Monsuns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Nach starken Regenfällen Ende Juni mit Überschwemmungen wurden in Mumbai innerhalb von 4 Tagen ca. 80 Malariaerkrankungen registriert. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemo prophylaxe zu diskutieren. Polio-Impfvorschrift: Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o.g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transit reisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. © Centrum für Reisemedizin Tollwut: Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immun globulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylak tische Impfung zu stellen. Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten. Dengue: Trotz steigender Mückenpopulationen geht die Zahl der Erkrankungen in der Hauptstadt Jakarta zurück. Im ersten Halbjahr wurden ca. 3.700 Infektionen registriert, im Vorjahr waren es etwa doppelt so viele. Im Westen der Insel Sumatra sind die Fallzahlen im Juli angestiegen. In der Stadt Padang wurden Anfang Juli 107 Erkrankungen gemeldet, 2 Menschen sind verstorben. Schutz vor tag aktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. Im Juli ist ein 12-jähriges Mädchen nach Kontakt zu einer tollwütigen Katze verstorben. 7 Familienmitglieder wurden postexpositionell behandelt. In diesem Jahr gab es bereits 14 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Das Ziel einer vollständigen Eradikation der Tollwut kann nach neuen Expertenschätzungen frühestens 2016 erreicht werden. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Cholera tritt sporadisch auf. Hygiene beachten. 9 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai dieses Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta‘mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Irland Mumps: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind ca. 2.300 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Bis zum 5. September wurden 1.581 Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 15 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten. Israel Vogelgrippe: Seit Mitte Mai gibt es einen Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einer Farm im Norden des Landes. Etwa 100 Puten sind erkrankt, etwa 17.000 weitere Tiere wurden getötet. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet. West Nile-Fieber: Im Juli wurden die ersten 2 Erkrankungen für diese Saison gemeldet. Bis Mitte September wurden 38 weitere Fälle registriert. Außerdem ist ein Mensch in den Palästinensischen Gebieten erkrankt. Die Infektion kommt in Israel sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 17 Fälle. 2013 waren 71 Menschen erkrankt, es gab 4 Todesfälle. Den größten Ausbruch gab es bisher im Jahr 2000, 439 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, 29 Menschen sind verstorben. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Während der Operation „Protective Edge“ im Sommer 2014 kam es zu intensiven militärischen Auseinandersetzungen in und um den Gaza-Streifen. Auch wenn sich die am 26.08.2014 vereinbarte Waffenruhe als stabil erweist, wird bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Italien West Nile-Fieber: Ende Juli wurde die erste Infektion für diese Saison gemeldet. Ein Blutspender aus der Provinz Cremona in der Lombardei (N) wurde positiv getestet. Im September letzten Jahres gab es in der betroffenen Region 3 Erkrankungen. Inzwischen ist die Zahl auf 35 gestiegen, es sind ausschließlich Regionen im Norden des © Centrum für Reisemedizin Landes betroffen. Ein Patient aus der Region Emilia Romagna (Provinz Parma) hat neuroinvasive Symptome entwickelt. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 24 Fälle. 2013 waren 69 Menschen erkrankt. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Jamaika Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten beiden importierten Fälle auf der Karibikinsel registriert. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden 89 bestätigte autochthone und ca. 1.400 Verdachtsfälle gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 299 Verdachtsfälle registriert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Japan Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Mitte August dieses Jahres sind landesweit 264.541 Kinder erkrankt. Am stärksten betroffen sind die Regionen Kanto, Hokuriku und Tohoku auf der Insel Honshu. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten Jahren. Allein in der letzten Juliwoche wurden ca. 32.300 Fälle gemeldet, seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Dengue: Anfang September wurden aus dem Gouvernement Schabwa 1.200 Erkrankungen und 5 Todesfälle gemeldet. Im Gouvernement Taiz wurden seit Beginn des Ausbruchs im März 117 Todesfälle registriert. Presseberichten zufolge sind in den letzten Monaten mindestens 20.000 Menschen erkrankt, mindestens 25 sind verstorben. Laut eines WHO-Berichtes vom Juni wurden seit März dieses Jahres 3.026 Verdachts- und 3 Todesfälle registriert. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land 10 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). tungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Jordanien Kanada Coronavirus: Seit Ende August gibt es, ausgehend von einer Klinik in Amman, einen Cluster mit 6 Erkrankten. Ein älterer Mann aus Jeddah in Saudi-Arabien ist während einer Reise in Amman erkrankt und wurde dort in einer Klinik behandelt. Er ist inzwischen verstorben. Insgesamt wurden in diesem Jahr 11 Fälle registriert, mindestens 2 Menschen sind verstorben. Seit 2012 wurden 23 Erkrankungen durch MERS-CoV gemeldet, darunter sind auch mindestens 7 Todesfälle. Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Jungferninseln (brit. & USA) Chikungunya: Das Gesundheitsministerium der Britischen Jungferninseln hat seit Anfang Februar 2014 47 autochthone Erkrankungen bestätigt, ca. 350 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Zwischen Juni und Ende Dezember letzten Jahres wurden 276 autochthone Erkrankungen von den Amerikanischen Jungferninseln berichtet, es gab 1.321 Verdachtsfälle und 8 importierte Infektionen. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 102 Erkrankungen bestätigt, es gibt 225 weitere Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektions gefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. Dengue: Bis Anfang September wurden ca. 7.000 Infektionen gemeldet. 24 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht. Der Höhepunkt der Saison wird für die Regenzeit im August und September erwartet. Mückenschutz beachten. Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August dieses Jahres hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrich© Centrum für Reisemedizin Cyclosporiasis: Im August sind 92 Menschen erkrankt. Die meisten wurden in der Provinz Ontario registriert, außerdem wurden vereinzelte Fälle aus den Provinzen Quebec, British Columbia und Alberta gemeldet. Die Infektionsquelle ist noch nicht bekannt. Cyclosporiasis wird durch das Protozoon Cyclospora cayetanensis ausgelöst und fäkal-oral durch kontaminiertes Wasser oder frische Lebensmittel (Gemüse, Obst etc.) übertragen. Sowohl immunsupprimierte als auch immunkompetente Menschen können infiziert werden. Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Kenia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden aus 20 der 47 Countys insgesamt 5.625 Infektionen mit 117 Todesfällen gemeldet. Regionen, die bisher als cholerafrei galten, sind jetzt ebenfalls betroffen. Auch in der Hauptstadt wurden mindestens 1.129 Infektionen und 24 Todesfälle registriert. Im Siaya County im Westen des Landes sind Anfang September 3 Menschen verstorben und 9 weitere erkrankt. Als Ursache wird verunreinigtes Flusswasser vermutet. Ende Juli sind die Ausbrüche in 8 Countys unter Kontrolle (Narok, Bomet, Homabay, Embu, Machakos, Kiambu, Trans-Nzoia und Turkana). Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Sicherheitshinweis: Am 2. April 2015 wurden bei einem Terroranschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf die Universität von Garissa 148 Menschen getötet. Von Besuchen des Grenzgebietes zu Somalia im Nordosten Kenias wird dringend abgeraten. Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Kiribati Chikungunya: Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass auf 13 Inseln die Erkrankung nachgewiesen wurde. Mindestens 400 Infek tionen wurden bis Ende April dieses Jahres bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. 11 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 331.366 Fälle gemeldet, 1.156 Infektio nen konnten bestätigt werden. 45 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang August wurden ca. 61.450 Verdachtsfälle regis triert. 48 Menschen sind verstorben. 807 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Im vergangenen Jahr gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Kongo, Demokratische Republik Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. In diesem Jahr wurden bis Ende Juli bereits 7.607 Infektionen und 70 Todesfälle registriert. Die meisten Fälle wurden aus den Regionen Katanga und Kivu gemeldet. Landesweit wurden im vergangenen Jahr ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Typhus-Erkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine PolioErkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Die Behörden in der Provinz Ituri (NO) warnen Anfang August vor einer weiteren Zunahme von Todesfällen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 10 Menschen, darunter mehrere Kinder, nach Hundebissen an Tollwut verstorben. Impfstoffe und Immunglobuline sind nicht verfügbar. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervor rufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Masern: In der Provinz Katanga (S) sind in diesem Jahr mehr als 20.000 Menschen an Masern erkrankt. 320 sind verstorben. Auch aus der im Nordosten angrenzenden Provinz Maniema wird eine Zunahme der Erkrankungen beobachtet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Dies gilt in besonderem Maße für die Provinzen Orientale, Nord- und Süd-Kivu, Maniema und das nördliche Katanga (Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges professionelles Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschen ansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affen© Centrum für Reisemedizin pocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Sicherheitshinweis: Die bislang generelle 21-tägige Quarantäne für alle Einreisenden wird nach Auskunft des nordkoreanischen „Komitees für Seuchenkontrolle“ künftig nur noch auf Personen angewandt, die aus Guinea, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau, Senegal, Mali und Elfenbeinküste kommend in die Demokratische Volks republik Korea einreisen. Dem Komitee zufolge werden Einreisende aus anderen Ländern 21 Tage ab Einreise bei regelmäßigem Kontakt zum Freundschaftskrankenhaus Pjöngjang unter medizinische Beobachtung gestellt, könnten aber ihren Geschäften nachgehen. Bislang fehlen Erfahrungswerte, wie diese regelmäßige medizinische Beobachtung ausgestaltet wird (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Süd- Coronavirus: Im August wurde erneut ein Verdachtsfall importiert, der sich aber nicht bestätigt hat. Erstmals wurde Ende Mai eine Infektion mit MERS-CoV bestätigt. Ein 68-Jähriger ist nach seiner Rückkehr von der arabischen Halbinsel erkrankt. Bis Anfang Juli ist die Zahl der Erkrankten auf 186 gestiegen, 36 Menschen sind verstorben. Insgesamt wurden bisher fast 16.700 Kontaktpersonen überwacht. Seit Ende Juli gibt es keine Erkrankten oder Verdachtsfälle mehr. Der Ausbruch wurde deshalb de facto für beendet erklärt. Alle Infektionen stehen im Zusammenhang mit verschiedenen Kliniken. Patienten, Besucher und Mitarbeiter sind betroffen. Es ist der größte Ausbruch außerhalb der arabischen Halbinsel. Nachdem ein infizierter Mann während einer Geschäftsreise in China erkrankt ist, wurde für alle Kontaktpersonen eine Ausreisesperre verhängt. Kroatien Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für die FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. In Kroatien sind die nordöstlichen Regionen (angrenzend an Slowenien und Ungarn) betroffen. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reise ziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risiko abwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Kuba Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres hat das Gesundheits ministerium die ersten 6 importierten Fälle aus der Dominikanischen Republik bestätigt, bis Anfang Oktober stieg die Zahl auf 20 an. Offiziell wurden bisher keine autochthonen Infektionen gemeldet. Presseberichten zufolge gibt es im August dieses Jahres einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O), genauere Angaben liegen nicht vor. Mückenschutz beachten. Cholera: Im Juni ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar dieses Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt Anfang September dieses Jahres. In Niquero in der Provinz Granma (SO) sind 11 Menschen erkrankt. Entsprechend offizieller Angaben gab es allerdings seit Februar 2014 keine neuen Infektionen. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. 12 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. Dengue: Presseberichten zufolge gibt es einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O). Dutzende Menschen sollen erkrankt sein, genauere Angaben liegen nicht vor. Es wird befürchtet, dass die Erkrankung durch Besucher und Teilnehmer des Karnevals in andere Landesteile verbreitet wird. Das Festival findet immer in der dritten August woche statt. Mückenschutz beachten. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Lettland Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Über tragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Anfang Mai hatte die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Ende Juni wurde erneut ein Cluster mit 6 Fällen gemeldet, 2 der Patienten sind verstorben. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Bis 9. Mai kam es zu 10.666 Verdachtsfällen, von denen 3.151 labortechnisch bestätigt wurden, 4.806 Menschen sind verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Litauen Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung. Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Pest: Bei einem Ausbruch in der Nähe der Stadt Moramanga in der Region Analanjirofo (NO) sind Ende August innerhalb von wenigen Tagen 10 Menschen an Lungenpest verstorben, 4 weitere sind erkrankt. Seit dem 27. August wurden keine Neuinfektionen registriert. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen. 2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle registriert. Allein zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es 263 Infektionen, 71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden. Polio: Zwischen April und Mai dieses Jahres sind 9 Fälle von Vakzineabgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Malawi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: Seit Anfang Januar wurden landesweit bereits 84.794 Erkrankungen gemeldet, 219 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen um etwa 30 % gestiegen. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Es wurden 108.698 Fälle gemeldet, 215 Menschen sind verstorben. Die Arbovirose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Im Bundestaat Perlis im Nordosten des Landes sind Ende August 8 Menschen von 4 Hunden gebissen worden. Mindestens 2 der Tiere waren mit Tollwut infiziert. Alle Betroffenen wurden postexpositionell behandelt. Die Behörden habe die Impfstoffvorräte aufgestockt und Informationskampagnen gestartet. Tollwut kommt in Malaysia nur auf der Halbinsel vor. Bei vorhersehbarem Risiko vorbeugende Impfung empfohlen. Sicherheitshinweis: In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und dem Abbrennen von Plantagen in der Region bis voraussichtlich Mitte September 2015 mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden oft Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. 18 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Erdbebens auf dem Mount Kinabalu aufhielten, kamen dabei ums Leben. Aus 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2015 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig • entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“ der Bundesärztekammer • für Absolventen des CRM Basisseminars • CRM Zertifikat „Reise- und Tropenmedizin“ Block 1 Block 2 Block 1 des Basisseminars kann als E-Learning Modul absolviert werden (CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de 21./22.02.2015 14./15.03.2015 Mannheim 21./22.03.2015 18./19.04.2015 Hamburg 20. – 23.04.2015 München* 30./31.05.2015 13./14.06.2015 Düsseldorf 07.– 10.09.2015 Berlin* 24./25.10.2015 14./15.11.2015 München 21./22.11.2015 Mannheim 23. – 26.11.2015 Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar • Aktualisierung des bereits erworbenen Wissens 21.02.2015 21.03.2015 09.05.2015 13.06.2015 20.06.2015 27.06.2015 05.09.2015 20.09.2015 24.10.2015 07.11.2015 21.11.2015 05.12.2015 05.12.2015 Mannheim Hamburg Düsseldorf Düsseldorf Berlin München Hamburg Dresden München Mannheim Mannheim Düsseldorf Nürnberg CRM Aufbauseminar t Zertifi zie r ische izin ed inuierliche ont m ek d gf ür d Är zte un är z b il CME ch For t un te 15–17 Fa 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 • für Absolventen des CRM Basisseminars Reise- und Tropenmedizin • Vertiefung von sieben Schwerpunktthemen der Reisemedizin in eigenständigen Aufbauseminaren AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 07./08.11.2015 25./26.04.2015 Düsseldorf München Wann immer Sie möchten – wo immer Sie möchten! 28./29.11.2015 Düsseldorf CRM Aufbau-Refresherseminar 14./15.03.2015 24./25.04.2015 11./12.09.2015 27./28.11.2015 12./13.09.2015 13./14.06.2015 11.12.2015 Mannheim München Berlin Düsseldorf Berlin Düsseldorf München CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin 20. – 25.04.2015 07. – 12.09.2015 23. – 28.11.2015 München Berlin Düsseldorf CRM Basis-Refresherseminar Online 2-tägig • für Absolventen der CRM Basis- und Aufbauseminare bzw. 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Diese können Sie im Internet unter www.crm.de in der Rubrik Fortbildungsangebote einsehen. Bei Bedarf senden wir Ihnen die AGBs auch gerne per Fax zu. Fortbildungsmanagement Tel.: 0211 / 904 29-45 Fax: 0211 / 904 29-98 E-Mail: fortbildung@crm.de CRM Refresherseminar Online Wann immer Sie möchten – wo immer Sie möchten! CRM Workshop Reisemedizin in der Praxis 13.12.2015 München CRM Impfseminar 12.12.2015 München CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“ ist für September angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Aktuelle Informationen stehen auf der Homepage der Sabah PARKS http://www.sabahparks.org.my/ (www.auswaertiges-amt.de). Mali Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Gelbfieber: Insgesamt gab es in diesem Jahr 33 Verdachtsfälle, von denen einer in der Region Kayes (SW) bestätigt wurde. Die süd lichen Landesteile gehören zu den endemischen Gelbfiebergebieten, in denen mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen ist. Impfschutz beachten, dieser ist bei Einreise der ohnedies vorgeschrieben. Sicherheitshinweis: In der Nacht zum 7.3.2015 kam es in Bamako zu einem Anschlag auf eine von Ausländern häufig besuchte Bar im Stadtviertel Hippodrome. Dabei kamen mindestens 5 Menschen ums Leben. Es ist nicht auszuschließen, dass es in Bamako zu weiteren Anschlägen kommen kann. Das Auswärtige Amt bittet, die Reiseund Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen (www.auswaertiges-amt.de). Marshallinseln Chikungunya: Seit Februar dieses Jahres wurden 1.201 Verdachtsfälle gemeldet, 38 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 600 Erkrankungen wurden in der Hauptstadt Majuro registriert. Die anderen Infektionen stammen von den Inseln Ebeye, Aur und Maloelap. Es ist der erste Ausbruch in dem Inselstaat. Mückenschutz beachten. Martinique Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurden 3 autochthone Fälle bestätigt, bis Ende Dezember 2014 ist ihre Zahl auf 1.515 gestiegen, weitere 72.200 Verdachtsfälle wurden gemeldet. 83 Menschen sind verstorben. Auch 4 deutsche Touristen sind erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 320 Verdachtsfälle gemeldet. Die Behörden haben die Epidemie Anfang Januar für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Hier kam es im März zu starken Einschränkungen im Schulbetrieb, da ca. 700 Lehrer erkrankt waren. Auch im Bundesstaat Oaxaca (S) wurden etwa 800 Infektionen registriert. Offiziell wurden bis KW 35 landesweit 4.570 Fälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 32 Wochen dieses Jahres wurden 90.627 Verdachtsfälle registriert, 9.737 konnten labortechnisch bestätigt werden. 1.892 Erkrankungen verliefen schwer. 11 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. 39 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Sicherheitshinweis: Aufgrund von teilweise gewaltsamen Massenprotesten und Ausschreitungen wird von Reisen in den Bundesstaat Guerrero – mit Ausnahme von Flugreisen nach Ixtapa-Zihuatanejo und Acapulco – aktuell dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Mongolei Masern: Nachdem über einen Zeitraum von 3 Jahren keine autochthonen Erkrankungen gemeldet wurden, hat die WHO das Land im Juli 2014 offiziell als Masern-frei deklariert. Im März dieses Jahres wurden erneut Infektionen in der Hauptstadt registriert, inzwischen hat sich die Erkrankung auf andere Landesteile ausgeweitet. Es gab mehr als 21.000 Verdachtsfälle, etwa 9.500 von ihnen wurden bestätigt. Ende August ist ein Tourist nach seiner Rückkehr nach Japan erkrankt. Impfschutz beachten. Montserrat Chikungunya: Im Oktober 2014 wurden die ersten autochthonen Infektionen registriert. 14 Erkrankungen wurden bestätigt. Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 118 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Mosambik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. Infolge starker Unwetter mit Überschwemmungen ist es im Norden des Landes seit Januar zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Landesweit wurden 8.835 Infektionen gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Begonnen hat der Ausbruch in den Provinzen Nampula, Niassa, Tete und Zambezia. Ende März wurden auch aus der angrenzenden Provinz Sofala (Z) 260 Erkrankungen gemeldet. Anfang April sind in der Provinzhauptstadt Pemba (Provinz Cabo Delgado, N) 38 Menschen erkrankt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek tionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Myanmar Mexiko Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trinkwasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Autochthone Fälle von Polio durch Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Es handelte sich um den ersten Wiederauftritt der Polio in Myanmar seit 2000. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. 16 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind in diesem Jahr 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind 1.650 Menschen erkrankt, etwa 4 mal so viele wie im vergangenen Jahr. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden in diesem Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2.887 Menschen erkrankt, 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden in diesem Jahr mehr als 16.400 Infektionen gemeldet, mindestens 60 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdoppelt. Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land muss mit Starkniederschlag, Hochwasser und gelegentlichen (u. U. auch längeren) Unterbrechungen von Verkehrswegen gerechnet werden. Die Überschwemmungen im Westen Myanmars sind weitgehend in entfernt gelegenen und schwer zugänglichen Gebieten. In den westlichen Unionsstaaten (Rakhine, Chin, Sagaing, Magway) wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Hier muss mit erheblichen Einschränkungen der Reisemöglichkeiten gerechnet werden. Touristengebiete (Ngapali, Mandalay, Inle-See, Bagan, Bago, Ngwe Saung) sind nicht betroffen. Die dorthin führenden Straßen und die Zielflughäfen sind frei. Reisenden wird geraten, die Überschwemmungsgebiete zu meiden und die lokale Berichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1 aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera) bei Reisen beachten. Nauru Chikungunya: Im Juni wurden 21 von 53 Verdachtsfällen labortechnisch bestätigt. Mückenschutz beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Anfang August wurden in der Hauptstadt Kathmandu die ersten 20 CholeraInfektionen seit dem Erdbeben Ende April bestätigt. Die Stadt galt bisher nicht als Hochrisikogebiet, im vergangenen Jahr wurden nur 16 Erkrankungen gemeldet. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine Polio-Erkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Dengue: Im Distrikt Chitwan wurden in diesem Jahr 119 Infektionen bestätigt, es gab ca. 1.700 Verdachtsfälle. Eine weitere Zunahme während der Regenzeit wird befürchtet. Maßnahmen zur Vektorbekämpfung wurden eingeleitet. Mückenschutz beachten. titis A und E. Beide Erkrankungen sind in Nepal endemisch. Bereits etwa eine Woche nach der Katastrophe wurde die erste HepatitisInfektion registriert. Nähere Angaben zum Erreger wurden nicht bekannt. Zuletzt gab es 2014 einen großen Ausbruch von Hepatitis E, mindestens 10.000 Menschen waren erkrankt. Experten befürchten, dass mehr als 500 Schwangere in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten an den Folgen einer Hepatitis E-Infektion sterben könnten. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sorgfältig beachten. Eine Impfung gegen Hepatitis A ist dringend zu empfehlen. Japanische Enzephalitis: Ein 6-Jähriger ist im Kanchanpur Distrikt im äußersten Westen des Landes an Japanischer Enzephalitis verstorben. Mückenschutz beachten. Leishmaniase, vizerale: Die Gesundheitsbehörden warnen vor einem möglichen Ausbruch von Kala-Azar in Biratnagar, der zweitgrößten Stadt Nepals. Aufgrund der starken Zunahme der Sand mücken wurden Vektorbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Mindestens 7 Menschen sind bereits erkrankt. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom 25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Von nicht notwendigen Reisen in die von den Erdbeben am schwersten betroffenen Distrikte wird weiterhin abgeraten: Humla, Mugu, Dolpa, Mustang, Manang, Lamjung Gorkha (inkl. Manaslu-Trekkingregion), Dhading, Rasuwa (inkl. Langtang), Nuwakot, Sindhupalchok, Kavrepalanchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldhunga, Solukhumbu (inkl. Everst Base Camp und Trekking routen in der Everest-Region) sowie Sankhuwasabha and Taplejung. Der Zugang zu den unmittelbar von den Beben betroffenen Gebieten Langtang, Manaslu und der Everest-Region ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Auch in nicht direkt von den Erdstößen betroffenen Gebieten, wie unter anderem der Annapurna-Region, ist weiterhin mit Landrutschen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Neuseeland Pertussis: Seit Anfang August wurden auf der Südinsel mehr als 200 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen ist die Region Otago (S). Eine weitere Zunahme der Erkrankungen wird befürchtet. Den letzten großen Ausbruch gab es in den Jahren 2011/2012. Impfschutz beachten. Nicaragua Chikungunya: Seit Januar dieses Jahres wurden 4.545 Infektionen bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende vergangenen Jahres ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende August wurden 658 Infektionen labortechnisch bestätigt. 4 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Im vergangenen Jahr wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: In Folge der beginnenden Regenzeit mit sintflutartigen Regenfällen kam es in den letzten Tagen in der Hauptstadt Managua, aber auch in vielen Landesteilen zu Erdrutschen und Überschwemmungen mit vereinzelten Todesfällen. Normale Straßen können sich in kurzer Zeit in reißende Bäche verwandeln. Die Regenzeit dauert in der Regel bis September an. Aufgrund neuer Vorfälle in der jüngsten Vergangenheit wird nochmals darauf hingewiesen, dass darauf verzichtet werden sollte, Taxis am Straßenrand heranzu winken (www.auswaertiges-amt.de). Hepatitis: Infolge des Erdbebens vom Ende April dieses Jahres und aufgrund des Monsuns steigt das Risiko für Ausbrüche von Hepa© Centrum für Reisemedizin 17 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Niederländische Antillen Chikungunya: Anfang Dezember 2013 hat die WHO erstmals 2 autochthone Fälle in der Karibik bestätigt. Die beiden Infektionen stammten aus dem französischen Teil der Insel St. Martin. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 793 Erkrankungen angestiegen, es gibt 4.830 Verdachtsfälle. 3 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Bis Ende April dieses Jahres wurden 600 Verdachtsfälle gemeldet. Auch im niederländischen Teil der Insel sind letztes Jahr 470 Menschen erkrankt. Auf der zu Frankreich gehörenden Nachbarinsel Saint-Barthélemy wurden bis Ende 2014 142 Erkrankungen und weitere 1.393 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr waren es nur 317 Verdachtsfälle. Zwischen Anfang Februar und Ende Dezember 2014 wurden 66 autochthone Fälle aus Aruba gemeldet, es gab 417 Verdachtsfälle, 12 Infektionen wurden importiert. Bis Mitte Juli dieses Jahres wurden 967 autochthone Infektionen beobachtet. Im Juni 2014 wurde eine Erkrankung auf die Insel Bonaire importiert. Seitdem wurden ca. 100 weitere Infektionen bestätigt. Seit Ende August letzten Jahres wurden 835 autochthone Erkrankungen und mehr als 20.000 Verdachtsfälle auf Curacao registriert, 7 Infektionen wurden importiert. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Niger Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar greift die islamistische Terror organisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang des Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten 3.211 Infektionen mit 151 Todesfällen gemeldet. Ende August wurden im Bundesstaat Bauchi etwa 200 Menschen in einer Klinik behandelt, es gab 20 Todesfälle. Das Gesundheitsministerium meldete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Lassa-Fieber: Auch in diesem Jahr werden wieder Lassa-Infektionen gemeldet. Die Fallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bis Anfang August sind es 200 Erkrankte und 6 Todesfälle. Die Fälle verteilen sich über mehrere Staaten, am stärksten betroffen ist Edo (SW). Lassa ist endemisch im Land und verbreitet sich v.a. über Nager. Im letzten Jahr gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, seit einem Jahr wurden keine Erkrankungen mehr registriert. Nigeria gehört weiterhin zu den Polio-Endemiegebieten, im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle registriert. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 (wiederholt im Mai 2015) die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden Ihr Wegbegleiter für berufliches Reisen und Gesundheit Gesund auf Geschäftsreisen Jelinek (Hrsg.) für dbuch d n a H n i E un ehmen Untern Reisende ch berufli 2014. 320 S., geb. ISBN 978-3-941386-11-2 Preis: 59,90 € (zzgl. 4,– € Versandkostenpauschale) Kompakt und praxisnah • Fürsorgepflichten des Arbeitgebers bei Auslandsreisen • Arbeitsrechtliche Grundlagen und arbeitsmedizinische Vorsorge • Versicherungsschutz und Notfallvorsorge • Gesundheitliche Risiken und Vorbeugung • Ausgewählte Länderinformationen • Serviceteil und Formulare Jetzt bestellen! Telefonbestellung: 0211/90429-55 Faxbestellung: 0211/90429-69 © Centrum für Reisemedizin www.crm.de/ Kundenservice @crm.de medien 18 CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299 • 40549 Düsseldorf CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar auf 2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Plateau. Zuletzt wurde ein Ausbruch im August im Bundesstaat Gombe beobachtet. Insgesamt wurden mindestens 500 Ausbrüche gezählt. Mehr als 1,4 Millionen Tiere wurden vorsorglich getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Österreich Masern: In diesem Jahr wurden bis Ende August 304 Infektionen gemeldet. Seit Mitte Juli sind alle 9 Bundesländer betroffen. 38 % der Fälle wurden in Niederösterreich registriert. Die bisher letzte Infektion wurde am 3. August gemeldet. 2014 sind landesweit 117 und 2013 74 Erkrankungen gemeldet worden. Impfschutz beachten. West Nile-Fieber: Anfang August wurde bei der Routineuntersuchung im Rahmen einer Blutspende eine Infektion in Wien nachgewiesen. Im vergangenen Jahr gab es einen vergleichbaren Fall, ebenfalls in Wien. Bis Mitte September wurden 4 weitere Erkrankungen registriert. Eine Infektion wurde in Wien erworben, bei den anderen Fällen ist der Infektionsort noch unbekannt. Durch eine retrospektive Untersuchung im Jahr 2012 wurden die ersten 2 autochthonen Erkrankungen für 2009 nachgewiesen. In 2010 wurde ebenfalls ein Fall registriert. Mückenschutz beachten Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in weiten Teilen des Landes auch für FSME. Ein hohes Risiko besteht im Tiefland entlang der Donau sowie der meisten Flusstäler in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark, im Burgenland vor allem im Grenzgebiet zu Ungarn und Slowenien; herdförmig auch in Gebieten anderer Bundesländer, in Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich, in den größeren Alpentälern, in der Region Salzburg sowie in Höhenlagen oberhalb 1.000 m. Im August dieses Jahres wurde erstmals eine Infektion in 1.900 m beobachtet, der Betroffene hat während der Inkubationszeit die Alm im Defereggental in Osttirol nicht verlassen. Ob die Infektion über einen Zeckenstich oder Milch eines infizierten Tieres erfolgte wurde nicht bekannt. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen innerhalb weniger Tage stark gestiegen. Bis Anfang September sind 1.261 Menschen erkrankt. Landesweit wurden bis Ende August mehr als 1.300 Erkrankungen registriert, mindestens 3 Menschen sind verstorben. Etwa 30 Erkrankungen wurden im Bundesstaat Belutschistan (O) beobachtet. Die meisten Infektionen (879) wurden im Bundesstaat Sindh (S) gemeldet, allein 850 stammen aus der Stadt Karatschi. 3 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Poliomyelitis: Seit Januar wurden 32 Infektionen gemeldet, die meisten davon aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind im vergangenen Jahr landesweit 305 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen © Centrum für Reisemedizin seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Presseberichten zufolge haben die Behörden Ende Februar mehrere Hundert Männer festgenommen, die die Impfung ihrer Kinder verhindern wollten. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Auch in diesem Jahr wurden bereits mehrere Anschläge registriert. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). Palästinensische Gebiete Vogelgrippe: Im August wurden erneut 6 Ausbrüche im Gazastreifen registriert, mehrere Tausend Tiere waren betroffen. Bereits im Juni waren innerhalb von 2 Tagen 8.500 Hühner auf 3 Farmen im Gazastreifen erkrankt. Im März und Februar gab es Ausbrüche im Westjordanland. Infektionen beim Menschen wurden bisher nicht beobachtet. West Nile-Fieber: Ende August wurde die erste Erkrankung für diese Saison gemeldet. Die Infektion kommt in der Region sporadisch vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die BlutHirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Während der Operation „Protective Edge“ im Sommer 2014 kam es zu intensiven militärischen Auseinandersetzungen in und um den Gaza-Streifen. Auch wenn sich die am 26.08.2014 vereinbarte Waffenruhe als stabil erweist, wird bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren (www.auswaertigesamt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende letzten Jahres hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 32 Erkrankungen registriert, 17 gelten als autochthon. Es gab mehr als 130 weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 32 Wochen in diesem Jahr sind 1.275 Verdachtsfälle registriert worden. 775 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. 19 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Papua-Neuguinea Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Paraguay Chikungunya: Im August wurden in 3 Regionen der Provinz Ilocos Norte (Insel Luzon) Infektionen registriert, etwa 50 Erkrankungen in der Stadt Pagudpud. Auf der Insel Mindanao wurden ebenfalls Dutzende Erkrankungen beobachtet. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 3.257 bestätigte Infektionen gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müll entsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang September wurden mehr als 46.000 Verdachtsfälle registriert, das sind bereits mehr als im gesamten Vorjahr. 11.522 Infektionen konnten bestätigt werden. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: Die Provinzen San Pedro und Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen GuerillaOrganisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), die in letzter Zeit erneut mit Erpressungen und Anschlägen in Erscheinung getreten ist. Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten deshalb unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Peru Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 66 importierte Erkrankungen bestätigt, 55 davon in diesem Jahr. Anfang Juni dieses Jahres wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 68 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende Juli dieses Jahres sind 34.234 Infektionen und 45 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres (ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Seit Mai sind im Distrikt Napo (Provinz Maynas, N) 3 Kinder an Tollwut verstorben. Die Übertragung erfolgte durch Vampir fledermäuse. Im März waren in der Region bereits etwa ein Dutzend Rinder an Tollwut verendet. Im Rahmen einer Impfkampagne wurden mehr als 300 Personen prophylaktisch geimpft. Im April sind in Arequipa im Süden des Landes innerhalb von 30 Tagen 13 Menschen von tollwutverdächtigen Hunden gebissen worden, bei 4 Tieren konnte die Infektion bestätigt werden. Nach einer Pause von etwa 15 Jahren steigen die Fallzahlen bei Hunden seit etwa 6 Monaten an. Die Behörden haben alle Personen, die innerhalb dieses Zeitraumes von einem Hund gebissen wurden, dazu aufgerufen sich ärztlich untersuchen zu lassen. In Südamerika kommt es regelmäßig zur Übertragung von Fledermaustollwut durch Vampirfledermäuse beim Vieh und teilweise auch bei der einheimischen Bevölkerung. Da viele Einheimische zu traditionellen Heilern und nicht in öffentliche Krankenhäuser gehen, können die Fallzahlen nur geschätzt werden. Vermutlich werden jährlich 60.000 Menschen nach einem verdächtigen Tierkontakt behandelt. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende prophylaktisch geimpft sein. © Centrum für Reisemedizin Dengue: Bis Anfang August wurden landesweit 55.079 Infektionen registriert, mindestens 134 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und Northern Mindanao. In der Region North Cotabato (Insel Mindanao) haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. In der Provinz Pampanga (Central Luzon) haben die Erkrankungen im Vergleich zu 2014 um 80 % zugenommen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Anfang Juli dieses Jahres sind landesweit 612 Kinder erkrankt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden nur 220 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind zwei Regionen auf der Insel Luzon, Cagayan Valley im Norden und Calabarzon im Süden. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Tollwut: Tollwut kommt landesweit vor. Jährlich sterben etwa 200–300 Menschen, 124 sind es bereits bis August dieses Jahres. In der Provinz Negros Occidental, im Norden der Insel Negros, sind im Juli 3 Kinder an Tollwut verstorben. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Polen Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in Polen ist nahezu flächendeckend mit dem Risiko für FSME zu rechnen. Eine Darstellung der Risiko gebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Nach individueller Risiko abwägung ist ggf. eine Impfung zu empfehlen. Portugal Legionellose: Seit Ende Juli sind in Porto 16 Menschen an Legionellose erkrankt, 5 von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Im Hotel Boa-Vista sind ein schwedischer und ein französischer Gast sowie eine weitere Person erkrankt. Ob diese Infektionsfälle mit den übrigen zusammenhängen, ist noch unklar. Die Infektion mit Legionellen erfolgt über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf. West Nile-Fieber: Ende August wurde in der Region Algarve im Süden des Landes erstmals seit 2004 eine Infektion beim Menschen bestätigt. Damals waren 2 irische Touristen erkrankt. Im Jahr 2010 gab es einen unbestätigten Verdachtsfall, außerdem wurde die erste Infektion bei einem Pferd nachgewiesen. Das Tier war IgG und IgM positiv und wurde daraufhin getötet. Das Virus verursacht eine Enzephalitis bei Pferden und Menschen. Mückenschutz beachten. Puerto Rico Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 4.444 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es 20 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 gab 31.191 Verdachtsfälle. Bis Mitte August dieses Jahres wurden 116 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 757 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste ist betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Ruanda Cholera: Im Distrikt Rusizi in der Western Provinz (SW) wurde eine Cholera-Infektion bestätigt. Es gab weitere Verdachtsfälle. Als Ursache wird verunreinigtes Wasser vermutet. Hygiene sorgfältig beachten. Rumänien West Nile-Fieber: Aus dem Kreis Dolj in der Region Walachei (S) wurde im August die erste neuroinvasive Erkrankung in diesem Jahr in Europa gemeldet. Insgesamt sind bis Mitte September 7 Infektionen aufgetreten. Mückenschutz beachten. Russland Hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom (HFRS): Hantaviren sind in der russischen Föderation endemisch, Schwerpunkte liegen in Zentralrussland sowie im Süden des Ural. In der Republik Mordwinien, westlich des Urals gelegen, sind in diesem Jahr 142 Fälle dieser Hantaviren-Infektion mit Nierensyndrom aufgetreten. 2014 wurden dort 365 Infektionen registriert. Vor allem (Rötel-)Mäuse dienen als Reservoir, die Übertragung erfolgt vorwiegend aerogen oder durch Bissverletzungen. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Tollwut: Ende August ist im Distrikt Sobinsky (Oblast Wladimir) nordöstlich von Moskau ein 6-jähriges Mädchen verstorben. Etwa 2 Monate zuvor war es von einem streunenden Hund gebissen worden, es hat keine postexpositionelle Behandlung erhalten. In diesem Distrikt wurden2015 11 Infektionen bei Tieren registriert, überwiegend bei Füchsen. Landesweit sind im vergangenen Jahr 3 Menschen verstorben, 2013 waren es 6. Wildtiertollwut (v.a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. West Nile-Fieber: Seit Ende August dieses Jahres wurden 9 Fälle aus 3 Oblasten registriert. Am stärksten betroffen ist Astrachan (S) mit 6 Fällen. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten. Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. FSME/RSSE: Betroffen ist der gesamte eurasische Waldgürtel bis zum fernen Osten. Auch in der Exklave Kaliningrad besteht ein Infektionsrisiko. Im Oblast Swerdlowsk, östlich des Urals, sind in diesem Jahr bereits 2 Männer an den Folgen einer Infektion gestorben. 284 Verdachtsfälle wurden behandelt, 35 Infektionen wurden bestätigt. Landesweit wurden in diesem Jahr ca. 950 Infektionen gemeldet. Bei vorhersehbarer Exposition FSME-Impfung empfohlen, die auch gegen die russische Variante des Virus RSSE wirksam ist. Borreliose: Mit einem Risiko ist landesweit zu rechnen. In Kaliningrad war die Inzidenz 2014 höher als in den übrigen Landesteilen.Im Süden des Landes (Oblast Wolgograd, Oblast Rostow und Region Stawropol) wurden in diesem Jahr mehr © Centrum für Reisemedizin als 70 Fälle von Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber gemeldet. Die meisten wurden im Oblast Rostow registriert, ein Mensch ist verstorben. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Sambia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Schlafkrankheit: Eine 59-jährige, kanadische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Sambia in Ottawa erkrankt. Im Juni hatte sie den South Luangwa National Park und den Lower Zambezi National Park besucht. In einem Krankenhaus in Lusaka wurden im Juli ebenfalls 2 Patienten behandelt, ein 10-jähriges Kind aus dem Distrikt Nyimba (Eastern Province) und ein 2-jähriges Kind aus der Provinz Lusaka. Das Kleinkind ist verstorben. Bereits im März wurde eine Infektion aus dem Kafue National Park gemeldet. Die afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) ist in Sambia endemisch; insbesondere bei Aufenthalten in den Nationalparks besteht Infektionsgefahr. Die Fallzahlen sind in den letzten Jahren zurückgegangen, es werden jährlich weniger als 100 Erkrankungen registriert. Schutz vor TsetseFliegen beachten. Samoa, Amerikanisch- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Chikungunya: Seit Anfang Juli 2014 wurden 2.556 Infektionen gemeldet. 15 Menschen mussten stationär behandelt werden. Es ist der erste Ausbruch auf der Insel. Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Nähere Informationen über den Ursprung der Infektion liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten. Dengue: Im August sind wöchentlich ca. 50 Menschen erkrankt. Seit Mai wurden 370 Fälle bestätigt, 125 Menschen mussten in einer Klinik behandelt werden. Es gab 4 Todesfälle. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Samoa, West Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Chikungunya: Anfang August 2014 wurden die ersten Verdachtsfälle gemeldet. Seitdem sind 4.524 Erkrankungen registriert worden. Die Behörden haben Kampagnen gestartet um Mückenbrutplätze zu beseitigen. Seit Mitte Dezember 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Mitte Juni wurden 475 Infektionen registriert. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Die Behörden haben deshalb das Opfern dieser Tiere im Rahmen der Zeremonien während des Hajj verboten. Landesweit kam es bis zum 12. September zu 1.235 laborbestätigten Infek tionen mit 523 Todesfällen. Im Februar und März war die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen relativ hoch, bis Anfang Mai ist sie 21 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 kontinuierlich gesunken. Zwischen Mitte Mai und Ende Juni wurden vermehrt Erkrankungen in der Stadt Hufof (O) registriert. Seit Anfang August wird ein Cluster mit 154 Erkrankungen in der Hauptstadt Riad beobachtet. 50 Menschen sind verstorben. Unter den Betroffenen sind auch immer wieder Klinikmitarbeiter und Pflegekräfte. Ebenfalls seit Anfang August wird eine weitere lokale Häufung an Neuinfektionen in Najran im Süden des Landes registriert. 7 Menschen sind inzwischen erkrankt. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.579 laborbestätigte Fälle, 601 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Die Hajj- und Umrah-Saison richtet sich nach dem islamischen Lunarkalender. Das große Opferfest Eid Al-Adha findet in diesem Jahr Ende September statt. Für Pilger und Saisonarbeiter gelten nach Angaben des saudischen Gesundheitsministeriums folgende Bestimmungen und Empfehlungen: 1. Einreisende aus Gelbfieber-Endemiegebieten müssen eine gültige Gelbfieberimpfung vorweisen. 2. Eine Impfung mit einem tetravalenten (Polysaccharid-)Impfstoff gegen Meningitis (ACYW135), die vom 10.Tag nach der Applikation für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist, muss von allen Pilgern ab 2 Jahren nachgewiesen werden. Darüber hinaus erhalten alle Personen aus Ländern des afrikanischen Meningitis-Gürtels bei der Einreise eine Chemoprophylaxe zur Verminderung des Ausscheider-Risikos. 3. Alle Pilger, die aus Poliomyelitis-Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria, Pakistan) oder Ländern mit wieder aufgetretenen Polioerkrankungen (Äthiopien, Äquatorial Guinea, Guinea, Irak, Jemen Kamerun, Madagaskar, Palästinensische Gebiete, Somalia, Syrien, Südsudan) einreisen, müssen die Einnahme des oralen Polioimpfstoffes (OPV) mindestens 6 Wochen vor Einreise nachweisen. Zusätzlich erhalten sie an der Grenze eine weitere Gabe von OPV. 4. Eine Grippeimpfung gegen saisonale Influenza ist dringend empfohlen, insbesondere bei Pilgern mit Vorerkrankungen und medizinischem Personal. 5. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von frischen Nahrungsmitteln. 6. Aufgrund internationaler Ausbrüche (z. B. MERS-CoV) wird älteren Menschen, chronisch kranken oder immungeschwächten Personen, Schwangeren und Kindern empfohlen auf die Pilgerreise zu verzichten. 7. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. In großen Menschenmengen sollten Atemmasken getragen werden. 8. Pilger aus den vom Ebola-Ausbruch betroffenen westafrikanischen Ländern und Reisende, die sich 3 Wochen vor der Einreise in einem dieser Länder aufgehalten haben, erhalten kein Visum. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.moh.gov.sa/en/Hajj) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. © Centrum für Reisemedizin Schweden Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Regionen in Südschweden und entlang der Ostküste (nördlich und südlich von Stockholm) auch mit einem Risiko für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Schweiz Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. 5–30 % (in einigen Regionen bis 50 %) der Zecken sind mit Borrelia burgdorferi infiziert. Schätzungsweise 10.000 Personen erkranken jährlich an Borreliose. In den FSME-Endemiegebieten trägt ca. 1 % (0,5–3 %) der Zecken das Virus in sich. Hochrisiko- bzw. Infektionsgebiete finden sich in den Kantonen Zürich, Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Luzern, Bern, Solothurn, Nidwalden, Obwalden, Uri, Zug, Waadt und Freiburg). In Höhenlagen über 1.000 m sind keine FSME‑Gebiete bekannt. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. Senegal Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Proble me mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Chikungunya: Das erste Mal seit 2010 sind in der Region Kédougou Fälle von Chikungunya-Fieber aufgetreten. Von Ende August bis Mitte September wurden 10 Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. Serbien West Nile-Fieber: Im August wurde im Distrikt Okrug Juzni Banat (NO) der erste Fall für diese Saison registriert. Die Infektion kommt in Serbien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr wurden 76 Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Bis zum 13. September wurden insgesamt 13.756 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie 3.587 bestätigte Todesfälle gemeldet. Am 25. August war der vorerst letzte bekannte Patient geheilt aus der Klinik entlassen worden. Am 29. August ist eine Frau im Distrikt Kambia (NW) nach ihrem Tod positiv auf Ebola getestet worden. Das Dorf wurde unter Quarantäne gestellt, Anfang September ist dort eine weitere Frau erkrankt. In dieser Region war über einen Zeitraum von 50 Tagen keine Neuinfektion gemeldet worden. Nähere Informationen zum Infektionsweg liegen bisher nicht vor. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt 22 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät weiterhin von Reisen in die betroffenen Länder ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Slowenien Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME‑Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. Somalia Simbabwe Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Seit Anfang des Jahres sind landesweit mehr als 294.100 Menschen erkrankt. Es gab 323 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden in der Provinz Manicaland (O) registriert. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu CholeraAusbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Malaria: Seit Anfang des Jahres wurden 200.000 Infektionen gemeldet, 360 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Mashonaland Central (N) and Manicaland (O) registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr bis Anfang Dezember 496.495 Malariainfektionen und 667 Todesfälle registriert. Laut WHO gab es 2013 422.633 bestätigte Malariafälle mit 352 Todes fällen. Reisende sollten Expositionsprophylaxe sorgfältig beachten, in den meisten Landesteilen ist auch eine Chemoprophylaxe dringend zu empfehlen. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. Anfang Juli wurden in der Stadt Masvingo 9 Infektionen registriert. Die Behörden warnen vor einer weiteren Verbreitung. Als Ursprung der Fälle werden nicht genehmigte Imbissstände in der Stadt vermutet. Seit Anfang des Jahres wurden 301 Infektionen bestätigt. Weitere 559 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N). Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Anfang des Jahres wurden 6.754 Infektionen registriert, eine Frau ist verstorben. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt weiterhin leicht unter dem Niveau der beiden Vorjahre. 2014 sind 18.338 Menschen erkrankt, 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): In den ersten 35 Wochen wurden 19.927 Infektionen registriert. Seit Mitte Mai geht die Zahl der Neuinfektionen zurück und liegt seitdem etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkal-oral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. Slowakei Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. © Centrum für Reisemedizin Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 5 Jahren ist im April 2013 erneut Wildvirus Typ 1 aufgetreten. Insgesamt sind 2013 194 Kinder erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 5 Fälle registriert. Polio war zuvor nach Reimport von Wildvirus Typ 1 im Juli 2005 in Zirkulation gegangen. Trotz schwieriger Umstände gelang zunächst eine Eradikation im ganzen Land; die letzten Fälle datierten aus dem 1. Quartal 2007. Somalia galt von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Hygiene und Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Spanien Chikungunya: Anfang Juli ist ein 60-Jähriger aus Gandia (Provinz Valencia, O) während eines Frankreichurlaubs erkrankt. Aufgrund der Inkubationszeit gehen Experten allerdings davon aus, dass die Infektion bereits vor der Abreise erfolgte. Es ist der erste autochthone Fall in Spanien. In diesem Jahr wurden 86 Erkrankungen importiert, 18 davon wurden in Valencia registriert. Der Vektor Aedes albopictus kommt in der Region inzwischen regelmäßig vor. Mückenschutz beachten. Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August letzten Jahres waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. Ende Mai haben die Behörden in der Westprovinz Maßnahmen zur Bekämpfung der Überträgermücken durchgeführt. Bis Anfang September sind 20.058 Menschen erkrankt, mindestens 20 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte aller gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. 23 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Leptospirose: Nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember letzten Jahres haben die Infektionen stark zugenommen. In diesem Jahr sind landesweit 2.417 Menschen erkrankt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ca. 1.575. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus Reisanbaugebieten. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. St. Kitts & Nevis Chikungunya: Auf der Insel St. Kitts ist im Februar 2014 ein Mann an der mückenübertragenen Infektion erkrankt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Bis Ende letzten Jahres wurden 28 autochthone Fälle bestätigt, es gibt 627 Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine neuen Infektionen bekannt. Anfang Juli vergangenen Jahres wurden 2 Erkrankungen auf der Insel Nevis bestätigt. Auch hier gibt es keine Informationen zum Infektionsort. Mückenschutz beachten. St. Lucia Chikungunya: Anfang April 2014 wurde die erste Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Inzwischen wurden 238 autochthone Infektionen bestätigt, weitere 645 Verdachtsfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden noch keine Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. St. Vincent & Grenadinen Chikungunya: Im April 2014 wurden die ersten 3 Erkrankungen auf der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia bestätigt. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 173 Infektionen registriert, es gab 1.220 Verdachtsfälle. Auch ein deutscher Tourist ist betroffen. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai nur 5 Verdachtsfälle gemeldet, von denen 2 bestätigt wurden. Seitdem wurden keine weiteren Infek tionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Südafrika Einreisebestimmungen: Im Juni dieses Jahres wurden die Einreisebestimmungen für Minderjährige erneut verschärft. Personen unter 18 Jahren müssen bei Ein- und Ausreise eine vollständige (englischsprachige) Geburtsurkunde vorweisen. Diese Regelung gilt auch für Transitreisende, die den Transitbereich des Flughafens verlassen und zur Weiterreise erneut einchecken müssen. Bei allein reisenden Kindern und Jugendlichen oder, wenn nur ein Elternteil mitreist, gelten weitere Vorschriften. Eltern sollten sich vor der Reise bei der Botschaft (www.suedafrika.org) oder dem Department of Home Affairs (www.dha.gov.za) erkundigen. Influenza: Auf der Süd-Halbkugel läuft die Grippesaison. Das Land meldet inzwischen aber eine sinkende Influenza-Aktivität mit einem steigenden Anteil von Influenza B. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Gauteng und Western Cape. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten. Tollwut: In Ficksburg in der Provinz Free State (Z) ist ein 8-jähriger Junge an Tollwut gestorben. Etwa 3 Monate zuvor war er von einem Hund gebissen worden. Landesweit wurden in diesem Jahr 5 bestätigte Fälle und ein Verdachtsfall gemeldet. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein. Geeignete Impfstoffe und Immunglobulin sind nur in großen Städten verfügbar, entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. © Centrum für Reisemedizin Sudan Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reiseplanung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Seit Anfang Juni wurden in Juba County (Bundesstaat Central Equatoria, S) 1.605 bestätigte Infektionen gemeldet. 45 Menschen sind verstorben. Aus der Stadt Bor (Bundes staat Jonglei, W) und ihrer Umgebung wurden seit Anfang Juli 138 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, sind Impfkampagnen auch im angrenzenden Flüchtlingslager geplant. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). Suriname Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein 45-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr von der Insel St. Maarten erkrankt. Bis Ende Oktober wurden 1.210 autochthone Erkrankungen gemeldet, insgesamt 14 wurden importiert. Ein Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden noch keine Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Syrien Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Im Juli wurden in Damaskus und den angrenzenden Regionen ca. 6.000 akute fiebrige Erkrankungen gemeldet, bei 938 Fällen wurde Typhus und bei 89 Fällen Brucellose diagnostiziert. Hygiene und Impfschutz beachten. 24 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Flüchtlingslager Nyarugusu an der Grenze zu Burundi sind seit Mai 4.662 Menschen an Cholera erkrankt, es gab 34 Todesfälle. Seit etwa Anfang August wurden keine Neuinfektionen mehr berichtet. Die WHO hat gemeinsam mit Partnerorganisationen Mitte Juni eine Impfkampagne gestartet. Alle Bewohner des Flüchtlingscamps und mehr als 54.000 Menschen in den angrenzenden Gebieten sollen geimpft werden. Bereits im Januar, Februar und April wurden lokale Ausbrüche registriert. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Thailand Tadschikistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Sicherheitshinweis: Wegen starker Schneeschmelze, heftiger Regenfälle und den damit verbundenen Überflutungen und Erdrutschen ist der Zugang in einige bergige Regionen Tadschikistans derzeit schwierig. Von Reisen in die betroffenen Regionen, insbesondere in den Autonomen Oblast Ghorno Badachshan (GBAO) und in das RaschtTal, sollte daher abgesehen werden (www.auswaertiges-amt.de). Taiwan Dengue: In der letzten Augustwoche wurden bisher die meisten Erkrankungen (2.223) innerhalb einer Meldewoche beobachtet. Die meisten Infektionen wurden in der Stadt Tainan im Südwesten der Insel gemeldet. Bis Anfang September wurden landesweit 8.162 autochthone Infektionen registriert. 20 Menschen sind verstorben. 191 Fälle wurden importiert. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainanund Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Japanische Enzephalitis: Im Juni wurde im Süden der Insel die erste Infektion in diesem Jahr gemeldet. Bis Anfang September ist die Zahl auf 28 gestiegen. Die Hauptübertragung findet in den Monaten Juni bis August statt. Zwischen 2010 und 2014 wurden jährlich zwischen 16 und 33 Erkrankungen bestätigt. Mückenschutz beachten und ggf. Impfung erwägen. Tsutsugamushi-Fieber: In diesem Jahr sind 230 Personen erkrankt. Der Erreger gehört zur Gruppe der Rickettsien und ist im asiatischen Raum verbreitet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über den Stich von Milben. Diese sitzen meist auf Sträuchern, d. h. die Gefährdung ist hoch bei Aktivitäten in der Natur. Klinisch findet sich die typische schwärzliche Hautläsion (Eschar) sowie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ein Exanthem kann auftreten. Eine frühe Behandlung (mit Doxycyclin) ist notwendig, um das Auftreten von Komplikationen (und Todesfällen) zu verhindern. Langärmelige Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten tragen und Sitzen auf dem Boden vermeiden. Tansania Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Mitte August sind in der Hauptstadt Dar es Salaam und in Morogoro je 14 Menschen verstorben, es gibt insgesamt 528 Erkrankte. Weitere Fälle gab es in Iringa und Pwani. Die Infektionsquelle konnte noch nicht identifiziert werden. Im tansanischen © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Dengue: Bis Ende August sind landesweit 51.500 Menschen erkrankt, es gab 37 Todesfälle. Die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. Die meisten Fälle wurden aus den Provinzen Rayong (W), Trat (Z), Petchaburi (Z) und Krabi (S) gemeldet. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind in Bangkok 1.666 Kinder erkrankt. Weitere Provinzen sind betroffen. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Sicherheitshinweis: Am Abend des 17. August 2015 kam es in Bangkok an der auch bei Touristen beliebten Rajaprasong Kreuzung, nahe des sogenannten Erawan Shrine, zu einer Explosion. Es gab mehrere Todesopfer und Verletzte. Die Hintergründe sind noch unklar. Am 18. August kam es zu einer weiteren Explosion an der Thaksin Bridge in Bangkok und an einer Bahnstation. Es gab keine Verletzten. Weitere Anschläge auch in anderen beliebten Feriengebieten können nicht ausgeschlossen werden. Reisenden wird empfohlen, besonders vorsichtig zu sein und diese Reisehinweise und die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Trinidad & Tobago Chikungunya: Zwischen Juli und Dezember 2014 wurden 291 autoch thone Erkrankungen bestätigt, 3 Infektionen wurden importiert. In diesem Jahr wurden bis KW 20 83 autochthone Infektionen gemeldet. Landesweit wurden 3.300 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunrei- 25 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 nigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Sicherheitshinweis: Am 11.07.2015 kam es ein N´Djamena erneut zu einem Selbstmordanschlag, bei dem mindestens 15 Menschen getötet und 74 Menschen verletzt wurden. Bereits am 15.06.2015 ereigneten sich in N´Djamena zwei Sprengstoffanschläge; neben den vier Selbstmordattentätern starben dabei 23 Menschen. Am 29.06.2015 sprengten sich im Verlauf einer Operation gegen eine „Boko Haram“ – Terrorzelle vier Verdächtige in die Luft, elf Menschen wurden getötet. Es ist nicht auszuschließen, dass es vor allem in N´Djamena, aber auch in den anderen Landesteilen zu weiteren Anschlägen kommen kann. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen. Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). mehrere Tote und Verletzte. Am gleichen Tag wurde auf Polizisten vor dem Generalkonsulat der Vereinigten Staaten von Amerika in Istanbul geschossen. Am 19.08.2015 kam es bei einem Polizeieinsatz vor dem Dolmabahce-Palast in Istanbul zu einem Schusswechsel. Bei Demonstrationen, die insbesondere in größeren Städten stattfinden, kann es zu Gewalt, Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern sowie Festnahmen kommen. Es wird dringend geraten, sich von Demon strationen und Menschenansammlungen fernzuhalten und sich besonders umsichtig zu verhalten. Turks & Caicos Inseln Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden 2 Erkrankungen bestätigt. Bis Anfang Dezember hat sich die Zahl auf 26 erhöht, 7 davon wurden importiert. Es wurden 197 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr wurden bisher keine Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Uganda Tschechische Republik Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSMEKarten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu emp fehlen. Tunesien Tollwut: Anfang August ist ein 55-jähriger Mann im Gouvernement Kairouan (N) verstorben, nachdem er die postexpositionelle Behandlung abgebrochen hatte. Es ist der vierte Fall in diesem Jahr. Ende Juni ist ein 12-jähriger Junge im selben Gouvernement verstorben. Im Gouvernement Bizerta (N) ist im Juni ein 21-Jähriger nach einem Hundebiss an Tollwut verstorben. Im Januar ist in Tunis ein 6-jähriger Junge trotz frühzeitiger postexpositioneller Behandlung an Tollwut verstorben. Das Kind wurde von einem erkrankten Hund ins Gesicht gebissen. In Tunesien sterben durchschnittlich 1–2 Menschen im Jahr an der Infektion, meistens durch unbehandelte Hundebisse verursacht. Nach Bissverletzungen oder verdächtigen Tierkontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko vorbeugend impfen. Sicherheitshinweis: Am 4. Juli 2015 hat die tunesische Regierung den Ausnahmezustand verhängt, als Folge auf einen Anschlag auf ein Touristenhotel in Sousse / Port El Kantaoui am 26.06.2015, bei dem es zahlreiche Tote und Verletzte gab, darunter auch Deutsche. Dieser und ähnliche Vorfälle zeigen, dass Ausländer auch gezielt Opfer von Anschlägen durch in Tunesien aktive terroristische Gruppierungen werden können. Es sind derzeit keine Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu erwarten, aber die Lage sowie offizielle Ankündigungen sollten aufmerksam verfolgt werden. Generell wird daher empfohlen, im ganzen Land besondere Vorsicht walten zu lassen. Reisende sollten den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten. Reisenden wird empfohlen die Medienbericht erstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Sicherheitshinweis: Seit Juli 2015 führen die Türkei und Verbündete militärische Operationen im Grenzgebiet zu Syrien und Irak durch. In der Folge hat sich die Gefahr terroristischer Anschläge erhöht. Bisher ergeben sich hieraus keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Ferienregionen an der Mittelmeerküste. In Istanbul kam es im August 2015 zu mehreren terroristischen Anschlägen. Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeistation in Istanbul am 10.08.2015 gab es © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten. Malaria: In 10 Distrikten im Norden des Landes haben die Fallzahlen in diesem Jahr zugenommen. Betroffen sind die Distrikte Lamwo, Gulu, Kitgum, Oyam, Agago, Apac, Amuru, Kole, Nwoya und Pader. Inzwischen ist die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankung von 3.000 auf 8.000–10.000 gestiegen. Mindestens 165 Menschen sind verstorben. Am häufigsten sind Kinder und Schwangere betroffen. Als Ursache wird ein Rückgang der öffentlichen Bekämpfungsmaßnahmen (Indoor Residue Spraying) vermutet. In Uganda besteht auch für Reisende ganzjährig ein hohes Infektionsrisiko. Expositions- und Chemoprophylaxe beachten. Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Ungarn West Nile-Fieber: Seit Mitte August wurden 4 Infektionen gemeldet. Die Erkrankung kommt sporadisch im Land vor. Mückenschutz beachten. Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME, nimmt zu. In Ungarn besteht ein Infektionsrisiko besonders westlich der Donau bis zur Westgrenze (mit Schwerpunkt um den Balaton) und im N entlang der Grenze zur Slowakei mit dem Donautal. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME‑Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. 26 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Uruguay Chikungunya: Mitte August 2014 wurden 4 Verdachtsfälle aus der Dominikanischen Republik importiert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. USA Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2.333 durch Reisen importierte Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 332. In den Jahren 2006 bis 2013 waren es jährlich etwa 28 Infektionen. Die meisten Infektionen stammen aus der Karibik. Mückenschutz beachten. Legionellose: Anfang September wurde ein Ausbruch im Seniorenheim für Veteranen in Quincy (Adams County) im Westen des Bundesstaates Illinois gemeldet. Mindestens 43 Menschen sind erkrankt, es gab 8 Todesfälle. Im Staatsgefängnis San Quentin in Nord kalifornien sind 6 Insassen erkrankt. Zwischen Juli und August gab es im New Yorker Stadtteil Bronx einen Ausbruch mit 124 Erkrankten und 12 Todesfällen. Die Klimaanlage des historischen Opera House Hotels wurde als Infektionsquelle identifiziert. Derartige Ausbrüche kommen immer wieder vor. Die Infektion mit Legionellen erfolgt über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf. Pest: Seit April dieses Jahres wurden 13 Infektionen mit 4 Todesfällen aus 7 Bundesstaaten registriert: Arizona (2), Colorado (4), Georgia (1 Fall aus Kalifornien importiert), Kalifornien (1), New Mexico (3), Oregon (1) und Utah (1). Anfang September wurde der dritte Fall in New Mexico gemeldet. Eine 52-Jährige ist verstorben. Alle Erkrankungen verliefen als seltene Form einer Pestsepsis, die typischen Symptome einer Beulen- oder Lungenpest traten nicht auf. Ende August wurde eine tödliche Infektion aus dem Bundesstaat Utah gemeldet. Es ist der erste Fall beim Menschen seit 2009. Erstmals seit 2006 sind im Bundesstaat Kalifornien im August 2 Menschen an Pest erkrankt. Ein Kind hat sich während eines Camping-Aufenthalts im Stanislaus National Forest (Yosemite-Nationalpark) infiziert und ist inzwischen auf dem Weg der Besserung. Ein Tourist aus dem Bundesstaat Georgiaist nach seinem Besuch des Yosemite-Nationalparks ebenfalls erkrankt. Zwei Campingplätze wurden vorübergehend geschlossen, die Behörden führen bei den dort lebenden Erdhörnchen Maßnahmen gegen den Flohbefall durch. Im vergangenen Jahr wurden in 7 Counties (El Dorado, Mariposa, Modoc, Plumas, San Diego, Santa Barbara und Sierra) Infektionen bei Tieren registriert. Anfang August wurde im Pueblo County ein Todesfall gemeldet. Es ist der zweite Todesfall im Bundesstaat Colorado in diesem Jahr. Ebenfalls Anfang August wurde die erste Infektion beim Menschen seit mehr als 20 Jahren im Boulder County registriert. Mitte Juli ist ein Mensch im Chaffee County erkrankt. Die Infektion erfolgte vermutlich über den ebenfalls erkrankten Hund der Familie. Im Juni ist im Larimer County ein 16-Jähriger an den Folgen der Infektion verstorben. Die Infektion erfolgte vermutlich über Flöhe eines verendeten Tieres auf der Farm der Familie oder durch den direkten Kontakt. Colorado gehört zu einem ausgedehnten Naturpestherd im Mittleren Westen der USA, wo der Erreger sein Reservoir in zahlreichen wildlebenden Kleinsäugern, vorwiegend Hörnchen, aber auch in Katzen hat. Kontakt mit derartigen Tieren sollte gemieden werden. Übliche Repellents schützen auch vor Flohbissen. West Nile-Fieber: Im Juli wurde aus Nevada County der erste Todesfall in Kalifornien in diesem Jahr gemeldet. Mitte August wurde die erste Infektion für dieses Jahr in New York City registriert. Landesweit wurden in diesem Jahr bis Anfang September 493 Erkrankungen und 15 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind 801 Menschen erkrankt, es gab 31 Todesfälle. Mückenschutz beachten. Zecken: Auch in den USA ist während der wärmeren Jahreszeit mit zeckenübertragenen Erkrankungen zu rechnen. Lyme-Borreliose gibt es vor allem in den nordöstlichen Bundesstaaten Connecti© Centrum für Reisemedizin cut, Delaware, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Virginia, sowie nordzentral in Minnesota und Wisconsin. 2013 wurden landesweit 27.203 Erkrankungen registriert, 95 % der Fälle stammten aus den genannten Bundesstaaten. Von 2013 bis 2014 ist die Inzidenz in Pennsylvania um 25 % gestiegen. Rocky Mountain Spotted Fever gibt es trotz seines Namens weniger im „Felsengebirge“ sondern mehr in den Südatlantikstaaten. 2010 wurden mehr als 60 % der Fälle aus den Bundesstaaten Nord-Carolina, Oklahoma, Arkansas, Tennesseeund Missouri gemeldet. Die zur Spotted Fever-Gruppe gehörende Rickettsiose kann vor allem bei Erwachsenen > 40 Jahren eine Enzephalitis entwickeln. Im Juli hat sich eine 40-Jährige beim Besuch des Natural Falls State Parks in Oklahoma infiziert. Bedingt durch einen ungewöhnlichen Krankheitsverlauf mussten der Frau beide Unterschenkel und -arme amputiert werden. Schutz vor Zecken beachten. Venezuela Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres wurden die ersten importierten Fälle gemeldet, ihre Zahl ist bis Jahresende auf 50 gestiegen. Im Juli wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden in diesem Jahr bis Ende Juli ca. 14.340 Verdachtsfälle registriert, 318 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Allein im Bundesstaat Zulia (NW) wurden bis Ende 2014 ca. 500.000 Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 16.506 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Malaria: Bis Ende August wurden landesweit 82.702 Infektionen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen gestiegen. Die meisten Erkrankungen wurden in den Endemiegebieten der Bundesstaaten Bolivar und Amazonas registriert. Allein im Bezirk Sucre (Bolivar) sind die Fallzahlen rasant gestiegen. Im gesamten Vorjahr wurden nur 4 Infektionen gemeldet, in der ersten Juniwoche dieses Jahres waren es 1.387. Die meisten Infektionen wurden durch Plasmodium vivax verursacht, in 13 Gemeinden wurden auch Fälle von Malaria tropica gemeldet. Mückenschutz sorgfältig beachten. Bei Reisen in die entsprechenden Gebiete sollte außerdem eine entsprechende Prophylaxe erwogen werden. Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit mehr als 25.000 Menschen erkrankt, es gab 16 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen um 54,8 % gestiegen. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. In den angrenzenden Provinzen Binh Duong und Dong Nai wurden ebenfalls vermehrt Erkrankungen gemeldet. In Binh Duong sind mehr als 1.100 Menschen erkrankt, es gab 2 Todesfälle. In Dong Nai wurden 3.500 Fälle registriert, 3 Menschen sind verstorben. In Hanoi (N) nehmen die Fallzahlen seit Juli ebenfalls zu. Der Höhepunkt der Saison wird im Oktober erwartet. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Tollwut: Landesweit sind im ersten Halbjahr 26 Menschen an Tollwut verstorben, die Provinz Thai Nguyen im Norden des Landes ist am stärksten betroffen. Dort wurden 4 Todesfälle registriert. Tollwut kommt im ganzen Land vor. Hauptüberträger sind herrenlose Straßen- aber auch Haushunde und Katzen. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten zu empfehlen. 27 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 18/15 • 16. September 2015 Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Zuletzt wurden Mitte April, im Mai, Anfang August und Anfang September Ausbrüche gemeldet, mehr als 10.000 Tiere sind verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens 10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Mitte März dieses Jahres ist ein erneuter Ausbruch auf einer Geflügelfarm in der nördlichen Provinz Thanh Hóa registriert worden. Ende April gab es einen Ausbruch in der Provinz Ha Nam (NW), etwa 1.600 Tiere waren betroffen. Anfang August wurde ein Ausbruch auf einer Farm in der zentral gelegenen Küstenprovinz Quang Ngai gemeldet, bereits Ende Juli waren Tiere einer privaten Haltung in der Provinz Nghe An im Norden erkrankt. Menschliche Erkrankungen gab es bisher nicht. Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). Reisemedizin SPEZIAL Neue STIKO-Empfehlungen Am 24.08.2015 wurden im Epidemiologischen Bulletin Nr. 34 des RKI die aktualisierten STIKO-Empfehlungen veröffentlicht. Im Bulletin Nr. 35 werden die Neuerungen in den Empfehlungen dargelegt, in den Ausgaben 36 und 37 sind die Kommentare und wissenschaftlichen Begründungen erschienen. Insgesamt ist in den neuen STIKO-Empfehlungen der sehr begrüßenswerte Trend zu beobachten, einzelne aktuelle Entwicklungen im Impfstoffsektor zu berücksichtigen. Unterschiede der letzten Jahre sind besonders auffällig, wenn man die aktuellen Empfehlungen der STIKO mit denen der Sächsischen Impfkommission (SIKO) vergleicht (Impfempfehlungen der Sächsischen Impfkommission, Stand 01.01.2015, unter http://www.slaek.de/de/03/impfen.php). Änderungen betreffen vor allem • die Gelbfieber-Impfempfehlungen, die bereits der im Juli 2016 in Kraft tretenden Änderung der IHR (International Health Regulations) zum Langzeitschutz vorgreifen, • die neue Empfehlung zur Indikationsimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe B, • die Änderung der Pneumokokken-Impfempfehlung für Säuglinge. Daneben finden sich eine neue Empfehlung zur passiven Immunisierung mit Varizella-Zoster-Immunglobulin und eine redaktionelle Überarbeitung der Masern-Impfempfehlung. Bei der Impfung von Säuglingen gegen Pneumokokken wurde das Impfschema auf nunmehr 3 Impfdosen angepasst (statt bisher 4). Weiterhin gibt es bei den Anwendungshinweisen nunmehr den Hinweis „ab dem Alter von 5 Jahren kann die Impfung mit dem 13-valenten Polysaccharidimpfstoff oder dem 23-valenten Konjugatimpfstoff erfolgen“. Dies ist eine sehr begrüßenswerte Öffnung der Empfehlung, die nun auch die Wahl zugunsten des Konjugatimpfstoffes herausstellt. Leider wird durch die STIKO immer noch nur MenC-Impfstoff für Kinder empfohlen, statt die MenACWY-Impfstoffe zumindest als Option zu erwähnen. Der bereits seit Januar 2013 zugelassen MenBImpfstoff ist nun immerhin als Indikationsimpfung für gesundheitlich gefährdete Personen in die Empfehlungen aufgenommen. © Centrum für Reisemedizin Bei den Influenza-Impfstoffen wurde 2013 ein lobenswerter ersterSchritt in Richtung differenzierte Impfstoffempfehlungen gemacht. Die Unterschiede zwischen tetravalenten und trivalenten Influenza-Impfstoffen werden in den Empfehlungen ebenso wenig berücksichtigt wie die deutlich bessere Schutzrate bei Älteren und chronisch Kranken durch adjuvantierte Influenza-Impfstoffe, die in zahlreichen Studien belegt wurde. Weiterhin fehlt jeder Hinweis auf den bereits 2009 zugelassenen und nun wieder verfügbaren Impfstoff gegen Herpes zoster. Zeitgemäß ist die Änderung der Empfehlungen zum Langzeitschutz der Gelbfieberimpfung. Entsprechend den vorliegenden Daten wird nun aus medizinischer Indikation nur noch eine einmalige Impfung gegen Gelbfieber empfohlen, da von einem lebenslangen Schutz ausgegangen werden kann. Jedoch stellt die STIKO völlig zu Recht fest, dass sich die Einreisebestimmungen in einzelnen Ländern nicht notwendigerweise sofort ändern werden, wenn die Änderung der IHR der WHO im Juli 2016 in Kraft tritt. Daher wird vielen Fällen für eine Übergangszeit von einigen Jahren noch eine erneute Impfung aus reisetechnischer Sicht notwendig bleiben. Für die Reisemedizin sind die STIKO-Empfehlungen weiterhin nur mittelbar relevant, da diese sich ganz bewusst auf die Impfempfehlungen für Deutschland konzentrieren. So würde zum Beispiel bei einer reisemedizinischen Beratung selbstverständlich MenACWY bei reisenden Kindern und Jugendlichen empfohlen und MenB als zusätzlicher wichtiger Schutz in Deutschland angesprochen werden. Ebenso wäre eine differenzierte Beratung zu den unterschiedlichen Influenza-Impfstoffen und auch ein Hinweis auf den jetzt verfügbaren Impfstoff gegen Gürtelrose angebracht. Prof. Dr. Tomas Jelinek Die aktuellen Empfehlungen der STIKO sind im Internet zu finden unter http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2015/34/ Tabelle.html;jsessionid=6A251107639B6A5F70EC46C1ABDA 08C9.2_cid372 28 IMPRESSUM CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Erscheinungsweise:14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Redaktion: Redaktionsassistenz: Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Birgit Pfeiffer Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. ISSN 2192-5097 © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2015 Prof. Dr. med. Tomas Jelinek 17. Forum Reisen und Gesundheit Special: Reisen nach Afrika © iStockphoto.com/hadynyah Reisemedizinische Fortbildung im Rahmen der ITB Berlin 2016 11. & 12. März 2016 CityCube Berlin www.crm.de/itb2016 Veranstalter CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe www.crm.de Jetzt lden! anme