Süßwasser - Stechrochen

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Süßwasser - Stechrochen
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Süßwasser - Stechrochen
Potam otrygonidae
Süßwasser-Stechrochen sind in Südamerika gefürchteter als Piranhas:
Mit ihrem Giftstachel können sie schmerzhafte Verletzungen
hervorrufen!
Aussehen
Süßwasser-Stechrochen sind, wie ihr Name sagt, Süßwasserfische. Sie
gehören wie die Haie zu den so genannten Knorpelfischen.
Das sind sehr urtümlich Fische, die kein Skelett aus Knochen, sondern
nur aus Knorpeln besitzen.
Süßwasser-Stechrochen sind fast rund und sehr flach geformt. Je nach
Art hat ihr Körper einen Durchmesser von 25 Zentimeter bis zu etwa
einem Meter.
Der Leopold-Stachelrochen zum Beispiel hat im Durchschnitt einen
Durchmesser von etwa 40 Zentimetern, Weibchen werden ca. 50
Zentimeter groß.
Vom Maul bis zur Schwanzspitze messen Süßwasser-Stechrochen bis zu
90 Zentimeter.
Die Männchen der Süßwasser-Stechrochen unterscheiden sich von den
Weibchen durch einen Anhang hinter der Geschlechtsöffnung, der bei den Weibchen fehlt.
Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen am Körperende einen Schwanz mit einem aus Kalk
bestehenden, etwa acht Zentimeter langen Giftstachel, der alle paar Monate ausfällt, und durch einen
neuen, nachwachsenden Stachel ersetzt wird.
Die Haut der Süßwasser-Stechrochen ist sehr rau und fühlt sich wie Sandpapier an. Das kommt von
den winzigen Schuppen auf der Haut, die auch Placoidschuppen genannt werden. Sie bestehen
ähnlich wie Zähne aus Zahnbein und Zahnschmelz.
Süßwasser-Stechrochen sind unterschiedlich gefärbt. Die olivgrüne bis
graubraune Körperoberseite der Leopold-Stachelrochen ist mit weißen,
gelben oder orangefarbenen, dunkel umrandeten Flecken getupft.
Auf der Bauchseite ist der Rochen aber hell gefärbt.
Oben am Kopf sitzen die erhöhten Augen, die
auch eingezogen werden können.
Süßwasser-Stechrochen können sehr gut sehen, auch wenn das Licht
nur schwach ist. Das liegt daran, dass ihre Augen ähnlich wie
Katzenaugen so genannte Restlichtverstärker besitzen.
Mund, Nasenöffnungen und die Kiemenschlitze liegen auf der
Körperunterseite.
Sie besitzen als besondere Anpassung an das Leben am Gewässergrund und im Schlamm jedoch
eine zusätzlich Atemöffnung: Damit sie Atemwasser, das frei von Schlick und Sand ist, einsaugen
können, haben sie außer den Kiemen noch das sogenannte Spritzloch hinter den Augen auf der
Oberseite des Kopfes. Die Zähne der Rochen wachsen ein Leben lang nach; das heißt, dass alte,
abgenutzte Zähne laufend von neuem ersetzt werden.
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Heimat
Die Heimat der Süßwasser-Stechrochen ist das tropische Südamerika. Der Leopold-Stachelrochen
kommt jedoch zum Beispiel nur in Brasilien in einem ziemlich kleinen Gebiet vor und ist auch recht
selten: Man findet ihn nur im Einzugsgebiet der Flüsse Xingu und Fresco.
Lebensraum
Süßwasser-Stechrochen leben in den großen südamerikanischen Flüssen, vor allem im Orinoco und
im Amazonas.
Rassen und Arten
Insgesamt gibt es auf der Welt mehr als 500 verschiedene Rochenarten, die meisten von ihnen leben
im Meer, also im Salzwasser.
In der nur im Süßwasser vorkommenden Familie der SüßwasserStechrochen gibt es etwa 28 verschiedene Arten.
Der Leopold-Stachelrochen ist eine so genannte endemische Art, das
heißt, er kommt ausschließlich in einem ganz kleinen, abgegrenzten
Verbreitungsgebiet vor.
Eine andere Art, der nah verwandte Pfauenaugen-Stechrochen, hat ein
größeres Verbreitungsgebiet. Er kommt in weiten Regionen in den großen
Flüssen wie zum Beispiel dem Orinoco, Amazonas und La Plata vor.
Diese Art hat meist eine hellere Grundfarbe und ist größer als Leopolds-Stachelrochen. Je nach
Region kennt man etwa 20 verschieden gefärbte Varianten des Pfauenaugen-Stechrochens.
Alltag
Allzu viel ist über die Süßwasser-Stechrochen nicht bekannt. Manche
Arten, wie den Leopold-Stachelrochen kennt man sogar erst seit Anfang
der 1990er-Jahre als eigene Art.
Die Forscher wissen nicht einmal genau, ob sie am Tag aktiv sind oder in
der Nacht.
Zum Schlafen graben sie sich im Schlamm
am Grund des Flusses ein.
Wenn sie wach sind, durchwühlen sie den Boden nach Nahrung. Frei im
Wasser schwimmen sie kaum, deshalb bekommt man sie in der Natur
auch nur selten zu sehen - oder nur den fast kreisrunden Abdruck, den sie
im Boden hinterlassen, wenn sie ihre Schlafplätze verlassen.
In ihrer Südamerika sind Süßwasser-Stechrochen gefürchteter als
Piranhas: Wenn Menschen versehentlich auf die versteckt am Grund der Flüsse liegenden Rochen
treten.
Um sich zu wehren, sticht der Fisch dann mit seinem Giftstachel zu: Die
Wunden sind sehr schmerzhaft und heilen nur sehr schlecht. Bei kleinen
Kindern kann das Gift sogar tödlich wirken.
Um solche Unfälle zu vermeiden, haben die Menschen in Südamerika
einen Trick entwickelt: Wenn sie Sandbänke im flachen Wasser
überqueren, laufen sie mit schlurfenden Schritten im Sand: So stoßen sie
mit dem Fuß nur an die Seite des Rochens, der daraufhin rasch davon
schwimmt.
Freunde und Feinde
Da Süßwasser-Stechrochen wie der Leopold-Stachelrochen sehr versteckt leben und sich dank ihres
Giftstachels sehr gut wehren können, haben sie kaum natürliche Feinde. Höchstens junge Rochen
fallen anderen Raubfischen zum Opfer. Allerdings werden sie von den Einheimischen gejagt und
gegessen, und außerdem werden sie für den Zierfischhandel gefangen.
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Jagd
Süßwasser-Stechrochen sind Raubfische. Seitlich am Körper sitzen die
saumartigen Brustflossen, auf denen Sinnesorgane sitzen. Damit
nehmen sie ihre Beutetiere wahr.
Sobald sie mit den Brustflossen ein Beutetier berühren, reagieren sie und
befördern es zum Maul.
Über größere Fische stülpen sie sich mit dem ganzen Körper und
schlagen die Brustflossen nach unten, um sie festzuhalten.
Nachwuchs
Süßwasser-Stechrochen bringen lebende Junge zur Welt. Die Weibchen werden mit zwei bis vier
Jahren geschlechtsreif. Zur Paarung, die 20 bis 30 Minuten dauern kann, legen sich die Tiere Bauch an
Bauch.
Drei Monate später gebären die Weibchen bis zu zwölf Jungtiere, die einen
Durchmesser von sechs bis 17 Zentimetern haben.
Die Baby-Rochen sind schon voll entwickelt und ganz selbstständig. Man
vermutet jedoch, dass sie die ersten paar Tage noch in der Nähe der
Mutter verbringen, um vor Räubern geschützt zu sein.
Ernährung
Süßwasser-Stechrochen ernähren sich von allen Tieren, die im Schlamm
am Grund der Flüsse leben. Dazu gehören Krebse, Muscheln, Schnecken,
Würmer und Fische.
In Gefangenschaft bekommen Süßwasser-Stechrochen eine
Futtermischung aus Süßwasser- und Meeresfischen, Krabben,
Mückenlarven, etwas Rindfleisch und Gemüse sowie Vitaminen.
Haltung
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Süßwasser-Stechrochen, wie zum Beispiel Leopold-Stachelrochen
werden in Zoos, aber auch von Aquarien-Besitzern gehalten.
Es sind aber recht ungewöhnliche Hausgenossen. Man braucht ein sehr
geräumiges Aquarium, da sie ziemlich groß werden.
Es muss etwa 300 x 100 x 90 Zentimeter messen. Also überlässt man die
Haltung von Rochen doch besser den Zoos!
© Südw estrundfunk 2016
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