Fußball-Weltmeisterschaft 2006 - des Bundesministerium des Innern

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Fußball-Weltmeisterschaft 2006 - des Bundesministerium des Innern
„Die Welt zu Gast bei Freunden“
Dritter Fortschrittsbericht
3
des Stabes WM 2006
zur Vorbereitung auf die
FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2006
- Zusammenfassung -
Juli 2004
www.bmi.bund.de
Einleitung
Deutschland freut sich als Gastgeber auf die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006!
32 Jahre nach dem Fußball-Fest von 1974 und erstmals seit der Wiedervereinigung
trägt Deutschland diese – neben den Olympischen Spielen – bedeutendste Sportveranstaltung der Welt aus. 32 Mannschaften werden 64 Spiele bestreiten, 3,2 Mio.
Fußballfans die Spiele live in den zwölf hochmodernen Stadien verfolgen, Millionen
Gäste aus aller Welt Deutschland aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft besuchen.
Die Bundesregierung setzt sich engagiert und mit hohem finanziellen Aufwand ein für
die Optimierung der Infrastruktur, die Modernisierung der Stadien in Berlin und Leipzig, für die verkehrliche Anbindung der WM-Stadien, für die Sanierung der WMBahnhöfe und für ein zukunftsgerechtes Verkehrsleitsystem.
Um Vorfreude auf die WM 2006 zu wecken, gibt es auf Initiative von Bundeskanzler
Gerhard Schröder ein Kunst- und Kulturprogramm, für das die Bundesregierung
30 Mio. Euro aus Erlösen des Münzverkaufs zur Verfügung stellt. Unverwechselbares Erkennungszeichen ist der von Multi-Media-Künstler André Heller gestaltete
Fußball-Globus.
Die Bundesregierung hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bereits bei der WMBewerbung intensiv unterstützt und gegenüber dem Weltfußball-Verband FIFA Regierungsgarantien abgegeben, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass
Deutschland den Zuschlag erhalten hat. Ohne Unterstützung der Regierung und damit des Staates wäre die Durchführung einer solchen Großveranstaltung nicht möglich.
Um die abgegebenen Regierungsgarantien mit allen betroffenen Ressorts optimal
koordinieren und zeitgerecht umsetzen zu können, ist in dem für den Spitzensport
zuständigen Bundesministerium des Innern der Stab WM 2006 eingerichtet worden.
Er ist die zentrale Koordinierungsstelle der Bundesregierung für alle staatlichen
Handlungsfelder und arbeitet u. a. in enger Abstimmung mit dem von Franz Beckenbauer geleiteten Organisationskomitee (OK) des Deutschen Fußball-Bundes.
Der Stab WM 2006 erarbeitet halbjährlich für das Bundeskabinett einen Fortschrittsbericht, der den aktuellen Vorbereitungsstand dokumentiert. Der erste Fortschrittsbericht wurde am 5. Mai 2003, der zweite am 4. Februar 2004 im Kabinett zur Kenntnis
genommen.
Fazit des 3. Fortschrittsberichts ist: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren,
die Umsetzung der Regierungsgarantien liegt voll im Plan.
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Verkehrsinfrastruktur und Verkehrslenkung
Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland ist einem internationalen Großereignis wie
der WM 2006 grundsätzlich gewachsen. Infolge ihres planmäßigen Ausbaus seit der
Wahl Deutschlands zum Gastgeberland der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im
Jahre 2000 ist die vorhandene Infrastruktur in Teilen noch deutlich verbessert worden. Allein in Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen für das Bundesfernstraßennetz
wurden etwa 3,4 Mrd. Euro investiert, die der Verkehrsabwicklung während der Weltmeisterschaft im Jahre 2006 zugute kommen. Zusätzlich dazu werden weitere Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen bis 2006 fertig gestellt.
Alle Städte, in denen Spiele der WM 2006 stattfinden, sind an das ICE-/IC-Netz der
DB AG angebunden und werden durch das Bundesautobahnnetz erschlossen. Die
Fahrzeiten der DB AG zwischen den Städten sind in den letzten Jahren zum Teil
deutlich verkürzt worden. Bis 2006 werden weitere Fahrzeitverkürzungen eintreten.
Die Bahnhöfe in den Städten Leipzig, Nürnberg, Köln und Hannover sowie der Ostbahnhof in Berlin wurden modernisiert. Im Jahre 2006 wird der Hauptbahnhof/Lehrter
Bahnhof in Berlin in Betrieb genommen. Die Hauptbahnhöfe in den Städten Gelsenkirchen und Kaiserslautern werden bis 2006 umgebaut und erneuert. In den Städten
Dortmund und Stuttgart werden Bahnhöfe, in den Städten Frankfurt, Hamburg, Hannover und Nürnberg werden S-Bahnhöfe, über die Zuschauer zu den Stadien geführt
werden, bis 2006 saniert und umgebaut. Damit wird gleichzeitig die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs erhöht. In Köln wird zu diesem Zweck der
neue S-Bahnhaltepunkt Bonnstraße gebaut. Der Bund trägt einen maßgeblichen Anteil an der Finanzierung.
Bis auf Kaiserslautern und Gelsenkirchen verfügen alle Städte, in denen Spiele der
Weltmeisterschaft ausgetragen werden, über eigene Flughäfen. Gelsenkirchen ist
jedoch vom Flughafen Düsseldorf in etwa 30 Minuten zu erreichen. Die Fahrzeit des
ICE vom Flughafen Frankfurt bis Kaiserslautern beträgt ca. 90 Minuten. Vom Flughafen Saarbrücken aus wird Kaiserslautern in etwa einer Stunde erreicht.
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Die Städte und Regionen Deutschlands haben einen leistungsfähigen öffentlichen
Personennahverkehr. Dessen Kapazität reicht überall aus, um auch in den Spitzenzeiten mehr als 50 Prozent der Zuschauer zum Stadion und wieder zurück zu befördern. Außer in München, Kaiserslautern und Gelsenkirchen werden alle Stadien, in
denen Spiele der WM 2006 stattfinden, durch mindestens zwei Nahverkehrsbetriebe
oder zwei Nahverkehrslinien angebunden, so dass vom Hauptbahnhof aus zwei unterschiedliche Verkehrsmittel oder Linien eingesetzt werden können:
•
Berlin:
S-Bahn, U-Bahn;
•
Dortmund:
Regionalbahn, U-Bahn;
• Frankfurt:
Regionalbahn, S-Bahn;
• Hamburg:
S-Bahnlinien über die S-Bahnhöfe Stellingen und Eidelstedt so
wie über den S-Bahnhof Othmarschen;
•
Hannover:
S-Bahn, Stadtbahn;
•
Köln:
S-Bahn, Stadtbahn;
•
Leipzig:
Stadtbahn, Straßenbahn;
•
Nürnberg:
Regionalbahn, U-Bahn, Straßenbahn;
•
Stuttgart:
Regionalbahn, S-Bahn, Stadtbahn.
In Kaiserslautern ist das Stadion vom Bahnhof aus fußläufig zu erreichen. In Hannover und Leipzig stehen S- und U-Bahnlinien bzw. Straßenbahnlinien für Transport zu
den Stadien zur Verfügung. Diese Stadien sind aber ebenfalls in 20 bis 25 Minuten
fußläufig zu erreichen. In Gelsenkirchen stehen neben der Stadtbahnlinie 302 mehrere Buslinien und Cityexpressbuslinien zur Verfügung. In München ist das Stadion
lediglich durch die U-Bahnlinie 6, deren Leistungsfähigkeit durch Ausbaumaßnahmen
bis zur WM 2006 noch deutlich gesteigert wird, angebunden.
Für die Verkehrsführung vom Bundesautobahnnetz bis zu den Parkplätzen am Stadion oder P+R-Plätzen bestehen in allen Städten mehrere Varianten, die von unterschiedlichen Anschlussstellen ausgehen. Der Pkw-Verkehr kann daher auf unterschiedlichen Routen zu den jeweiligen Parkplätzen geleitet werden und nach Spielende wieder zu den Anschlussstellen des Bundesautobahnnetzes zurückgeführt
werden.
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In Dortmund, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und
Stuttgart sind in Stadionnähe ausreichende Parkflächen vorhanden. In Berlin und
Hannover können zusätzlich zu den in Stadionnähe vorhandenen Parkflächen die
Parkplätze des Messegeländes genutzt werden. Von hier aus bestehen S-BahnVerbindungen bis zum Stadion. In Leipzig und Kaiserslautern werden Parkflächen in
Autobahnnähe zur Verfügung stehen. Für die Weiterbeförderung der Zuschauer in
das Stadion werden in Kaiserslautern Shuttlebusse eingesetzt. In Leipzig kann die
Stadtbahn zur Beförderung genutzt werden, da die Parkflächen an deren Haltepunkten liegen werden.
Sicherheit für Veranstaltungen und Besucher
Sicherheitsfragen werden auch bei der Organisation der WM 2006 eine zentrale Rolle spielen. Das „Nationale Sicherheitskonzept WM 2006“ (nicht öffentlich) wird im
Auftrag der IMK durch den Bund-Länder-Ausschuss unter Vorsitz des BMI vom Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder (IBP) in enger Zusammenarbeit mit
allen nationalen und internationalen Behörden, Institutionen und Einrichtungen erstellt.
Wichtiger Bestandteil des „Nationalen Sicherheitskonzepts WM 2006“ aus Sicht des
Bundes ist die vom Bund-Länder-Ausschuss beschlossene Einrichtung eines „Nationalen Informations- und Kooperationszentrums“ (NICC) beim BMI.
Vor dem Hintergrund der im zeitlichen Vorfeld und während der WM zu erwartenden
Informationsmenge und des Informationsbedarfs der politischen Entscheidungsträger
auf Ebene des Bundes und der Länder ist die temporäre Einrichtung dieses „Nationalen Zentrums“ zur Bündelung und Aufbereitung des themenbezogenen Informationsflusses aus Sicht des Bundes aller sonst beteiligten Stellen aus nationaler Sicht erforderlich und sicherheitspolitisch geboten.
Dabei bleiben bestehende originäre Zuständigkeiten und Entscheidungswege nationaler Behörden sowie der für die operative polizeiliche Arbeit erforderliche unmittelbare Austausch aller für die Polizeien des Bundes und der Länder relevanten Informationen unberührt.
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Nationale und internationale Informationen aus relevanten Lagefeldern sind für die
Informationssammlung und -aufbereitung sowie für eine anlassbezogene Aufnahme
in das „Nationale Lagebild WM 2006“ im „NICC“ vorgesehen.
Die vom „NICC“ zusammengefassten Informationen werden sowohl für die Bundesregierung, für die Landesregierungen, alle einsatzführenden Behörden und Einrichtungen, bei Bedarf für ausländische Regierungen, für die europäischen Gremien (EU,
Europarat) als auch für das OK und die FIFA (mit ausgewählten Inhalten) bereitgestellt.
Während des Confederations Cup ist im Juni/Juli 2005 erstmalig der Betrieb des
„NICC“ vorgesehen.
Internationale Abstimmung im Bereich Sicherheit
Im November 2003 wurde die 3. Internationale Konferenz mit 20 Anrainer- und Transitstaaten unter Teilnahme von 56 internationalen Experten vom BMI-IBP in Berlin
durchgeführt. Neben nationalen Polizei- und Rechtsexperten nahmen auch Vertreter
des Europarates, des OK und des DFB teil. Ziel dieser Veranstaltung war, nach praktischen Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der internationalen polizeilichen
Zusammenarbeit, so z. B. nach rechtlichen Möglichkeiten zur Verhinderung der Ein-,
Aus- und Durchreise zu suchen.
Eine Folgeveranstaltung mit den Anrainer- und Transitstaaten durch das BMI ist am
04./05. November 2004 in Berlin vorgesehen. In diese Veranstaltung wird BMI die
aus Anlass der Fußball-EM 2004 in Portugal national und international gewonnenen
Erfahrungen einfließen lassen.
Mit Blick darauf, dass die Fußball-EM 2004 das letzte große internationale Fußballturnier vor dem FIFA Confederations Cup 2005 und der WM 2006 in Deutschland ist,
hat Deutschland mit seinem Unterstützungskonzept alles daran gesetzt, zu verhindern, dass sich deutsches Gewaltpotential bei dieser Veranstaltung öffentlichkeitswirksam in Szene setzen kann und die Vorbereitungen zur WM 2006 damit negativ
belastet werden könnten. Die Sicherheitsmaßnahmen haben gegriffen.
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Die portugiesischen Sicherheitsbehörden wurden durch die Entsendung einer aus 20
Experten bestehenden deutschen Polizeidelegation unterstützt. Dabei waren Experten des BKA mit Blick auf die internationale Terrorismusgefahr und Gefahren durch
den internationalen Hooliganismus, ein Experte des BGS mit Blick auf reisende Störer/Straftäter, Mitarbeiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze des LKA
NRW sowie szenekundige Polizeivollzugsbeamte aus mehreren Ländern mit Blick
auf Gefahren, die sich durch eine Anreise deutscher Hooligans nach Portugal hätten
ergeben können.
Kabinett stimmte Europarat-Übereinkommen gegen Gewalt im Sport zu
Das Kabinett hat am 21. April 2004 dem Europa-Übereinkommen gegen Gewalt im
Sport zugestimmt.
Das „Europäische Übereinkommen über Gewalttätigkeit und Fehlverhalten von Zuschauern bei Sportveranstaltungen, insbesondere bei Fußballspielen“ sieht vor, die
Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen gegen Zuschauerausschreitungen und Massenpaniken in den Mitgliedsstaaten des Europarates zu intensivieren und besser
aufeinander abzustimmen.
Deutschland hat die in dem Europarat-Übereinkommen enthaltenen Strategien und
Maßnahmen – auch im Blick auf die WM 2006 – bereits weitgehend umgesetzt.
Gastgeberkonzept
Die WM 2006, darin sind sich alle Experten einig, bietet enorme Chancen für das
Gastgeberland Deutschland. Die Bundesregierung, das von Franz Beckenbauer geführte OK und die WM-Städte sind gemeinsam entschlossen, sich als freundlicher,
weltoffener und sympathischer Gastgeber zu präsentieren. Die Welt soll zu Gast bei
Freunden sein.
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Kernbotschaften und Ziele des Gastgeberkonzepts sind:
•
Ein positives Bild von Deutschland und seinen Menschen vermitteln.
•
Die Rolle als guter Gastgeber unterstreichen.
•
Den Standort Deutschland stärken.
•
Die Bevölkerung begeistern.
•
Den Sport insgesamt in Deutschland fördern.
Wesentliche Bausteine des Gastgeberkonzeptes sind das Standort-Marketing für
Deutschland, eine Service- und Freundlichkeitskampagne und das Kunst- und Kulturprogramm.
Die WM 2006 ist ein bedeutender Faktor für die Wirtschaft und die Dienstleistungsbranche in unserem Land: In der Studie der Wegweiser GmbH Berlin und der RuhrUniversität Bochum „Investitions- und Innovationspotenziale durch die FIFA FußballWM 2006" wurden 219 relevante Akteure im Umfeld der Fußball-WM befragt. Aus
den Angaben der Experten zu insgesamt 110 Investitionsprojekten in Verbindung mit
der Weltmeisterschaft addiert sich ein sektorübergreifendes Investitionsvolumen in
Höhe von 5,5 Mrd. Euro. Nachhaltige Geschäftschancen werden insbesondere in
den Bereichen Tourismusdienstleistungen, Kultur und Unterhaltung sowie in der Medienbranche, aber auch in den Bereichen IT-Systemtechnologie und der Sicherheitstechnologie sowie der Umwelttechnologie gesehen.
Die WM 2006 bietet große Chancen, auch auf die Leistungs- und Innovationskraft
der deutschen Wirtschaft aufmerksam zu machen. Die Bundesregierung wird in Kooperation mit Wirtschaft, Verbänden und weiteren wichtigen gesellschaftspolitischen
Partnern aktiv für den Standort Deutschland werben.
Invest in Germany, die Standort-Marketing-Agentur des Bundes, setzt zum FußballLänderspiel Deutschland-Brasilien am 8. September einen ersten Akzent in der Werbung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Berlin International (WFBI) sowie der Zukunftsagentur Brandenburg
(ZAB) wird dabei das Länderspiel im Berliner Olympiastadion als Anlass genutzt, einer Gruppe speziell dafür eingeladener potenzieller Investoren aus Brasilien die
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Hauptstadt-Region Berlin Brandenburg als Medienstandort, als Standort europäischer Spitzen-Biotechnologie sowie als Standort der Luft- und Raumfahrttechnik vorzustellen. Weitere Veranstaltungen befinden sich in Planung.
Am 2. April 2004 wurde die „AG Tourismus/Gästeservice“ ins Leben gerufen. Ziel ist
die Erarbeitung eines Konzeptes, wie sich Deutschland zur WM als serviceorientiertes und gastfreundliches Reiseland präsentieren kann. Bis spätestens September
2004 soll ein umfassendes Konzept entwickelt werden, damit Deutschland in allen
Bereichen auf die An- und Abreise sowie den Aufenthalt von über einer Million ausländischer Gäste eingerichtet sein wird.
Das Konzept soll schon zum FIFA Confederations Cup 2005 umgesetzt werden. In
der AG sind vertreten das OK, die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), Stab WM
2006, das BMWA, der Bundestagsausschuss für Tourismus, der ADAC, Vertreter der
FIFA WM-Städte, die Bundesländer (vertreten durch NRW und Bayern), die deutschen Verkehrsflughäfen.
Kunst- und Kulturprogramm
Das Herzstück des Kunst- und Kulturprogramms, der Fußball Globus, hat seine Erfolgstour fortgesetzt. Seit seiner feierlichen Eröffnung durch Bundeskanzler Gerhard
Schröder, OK-Chef Franz Beckenbauer und FIFA-Präsident Joseph S. Blatter im
September 2003 auf dem Pariser Platz in Berlin hat sich der Fußball Globus zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Als der Fußball Globus am 16. Mai 2004 am
Ende seiner dritten Station in Köln seine Tore schloss, hatten ca. 230 000 Gäste in
Berlin, Frankfurt/Main und Köln die Fußball-Erlebniswelt besucht. Regen Zuspruch
fand zudem das interessante und anspruchsvolle Abendprogramm, in dem sich
Fans, Politiker, Dichter, Musiker und Maler, Fußballer und Wissenschaftler mit den
vielen Facetten des Phänomens Fußball auseinandersetzten. Weitere Stationen des
Fußball Globus im Jahr 2004 sind Leipzig, Hamburg und Gelsenkirchen.
Elf Projekte werden bisher im Rahmen des Kunst- und Kulturprogramms gefördert
(Kurzbeschreibungen: s. Anlage). Diese Projekte wurden von Bundesinnenminister
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Otto Schily, OK-Präsident Franz Beckenbauer, dem künstlerischen Leiter André Heller u. a. am 27. April 2004 in Berlin im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt
(vgl. Anlage).
Bislang wurden bei der DFB Kulturstiftung ca. 200 Projektbewerbungen eingereicht.
Rund ein Drittel dieser Bewerbungen wurden nach einer ersten Prüfung durch die
DFB Kulturstiftung von den Antragstellern überarbeitet oder zurückgezogen. Der
Aufsichtsrat hat bis zum 17. Juni 2004 über insgesamt rund 100 Projekte beraten.
Die Bundesregierung hat für die Durchführung des Kunst- und Kulturprogramms Zuwendungen in Höhe von insgesamt 30 Mio. Euro in den Jahren 2003 bis 2006 in
Aussicht gestellt.
Zusätzlich zum Kunst- und Kulturprogramm plant die Bundesregierung eine große
Auftaktveranstaltung von internationalem Format am 8. Juni 2006 in Berlin. Am Vorabend des Eröffnungsspiels möchte die Bundesregierung Deutschland als guten
Gastgeber präsentieren und ein positives Signal zu Beginn der WM 2006 in die Welt
senden.
Visaerteilung zur Ein- und Ausreise
Soweit Teilnehmer und Besucher für die Einreise zur WM 2006 visumpflichtig sind,
werden die deutschen Auslandsvertretungen im Rahmen der geltenden Bestimmungen des Schengener Durchführungsübereinkommens und des deutschen Ausländergesetzes zügig und serviceorientiert Visa erteilen. Den Mitgliedern offizieller Delegationen (z. B. FIFA-Delegation, Delegationen der qualifizierten Nationalverbände,
Official FIFA Partners, Official LOC Suppliers) und Medienvertretern sollen die Visa
gebührenfrei erteilt werden.
Das Grundkonzept für die Visaerteilung sowie ein abgestimmtes ausländerrechtliches Begleitkonzept werden bis Dezember 2004 erstellt.
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Die gebührenfreie Erteilung von Visa an die Mitglieder offizieller Delegationen und
Medienvertreter – als Teil des umfassenden Servicepaketes – wird entsprechend
üblicher Verfahren des Auswärtigen Amtes geregelt.
Erleichterte zoll- und steuerrechtliche Behandlung
Das Bundesministerium der Finanzen hat garantiert, dass die im FIFA-Pflichtenheft
genannten Güter bei der Einfuhr in das Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft
von Zoll und Einfuhrumsatzsteuer befreit sind.
Dabei handelt es sich u. a. um den persönlichen Besitz, die technische Ausrüstung
von Spielern und Offiziellen, das gesamte technische Material der ausländischen TVUnternehmen, die technische Ausrüstung der übrigen Medienvertreter, medizinisches Gerät und pharmazeutische Produkte für die Mannschaften sowie offizielle
Auszeichnungen (Trophäen, Medaillen, Geschenke und Fahnen).
Darüber hinaus haben das Bundesministerium der Finanzen und die Obersten Finanzbehörden der Länder erklärt, die FIFA, die FIFA-Delegation, die Offiziellen und
Gäste der FIFA, die Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten und auch die FIFAKongress-Teilnehmer von der Einkommenssteuer/Körperschaftssteuer zu befreien,
die auf Einkünfte entfällt, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der WM 2006 in
Deutschland erzielt werden und der beschränkten Steuerpflicht unterliegen.
Das BMF wird ein Merkblatt erstellen, das sich an die teilnehmenden ausländischen
Fußballverbände und deren Personal sowie deren offiziell gemeldete Teamchefs,
Trainer und jeweils 23 Spieler (Mannschaftsmitglieder) richtet. Es enthält Einzelheiten zu den zollrechtlichen Bestimmungen, insbesondere zu den Einfuhrabgabenbefreiungen, allgemeine Hinweise und Regelungen zu den einkommens- und körperschaftssteuerlichen Aspekten sowie Regelungen zu umsatzsteuerrechtlichen Fragen.
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Arbeitsgenehmigungen während der Weltmeisterschaft
Das damalige Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung hat seinerzeit zugesichert, den genehmigungsfreien Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für FIFAOffizielle (inklusive Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten), Spieler und bezahltes Personal der teilnehmenden Mannschaften, Vertreter der Official FIFA Partners, Official LOC Suppliers und Official Licensing Partners, Vertreter der Medien,
einschließlich technisches Personal, sowie für Mitarbeiter der TV- und Marketingpartner der FIFA zu gewährleisten.
BMWA plant bis Ende 2004 den Entwurf einer Rechtsverordnung für die Freistellung
von Arbeitsgenehmigungen der im FIFA-Pflichtenheft genannten Personengruppen
vor. Rechtsgrundlage dieser Ausnahmeverordnung zum Arbeitsgenehmigungsrecht
wird das Zuwanderungsgesetz sein, in dem Aufenthaltsrecht und Arbeitsgenehmigungsrecht zusammengeführt werden sollen und das am 01. Januar 2005 in Kraft
treten soll.
Weitere Ressortaktivitäten
Über die genannten Regierungsgarantien hinaus betreiben die einzelnen Ressorts
aktiv eine Reihe von Vorbereitungen in verschiedenen Handlungsfeldern, von denen im Folgenden exemplarisch die Wichtigsten aufgeführt werden.
Die WM 2006 stellt eine große organisatorische Herausforderung dar und erfordert
breite Unterstützung möglichst vieler Bereiche unserer Gesellschaft. Die Bundeswehr schließt sich dabei ausdrücklich mit ein, insbesondere in die Mitarbeit im zentralen Sicherheitsmanagement. Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr im
Rahmen der WM 2006 bestehen grundsätzlich in den Bereichen Militärmusik, Presse, Protokoll, Sanitätsdienst, Sicherheit, Sprachendienst, Transportleistungen, Unterbringung und Verpflegungsunterstützung.
Das Bundesumweltministerium hat bereits im Jahr 2001 beim OK das Umweltkonzept „Green Goal“ für die WM 2006 initiiert und begleitet seitdem dessen Erarbei-
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tung und Umsetzung. Im Auftrag des OK hat das Öko-Institut e. V. ein Konzept entwickelt, das sich seit Anfang 2003 in der Umsetzungsphase befindet. Ziel von „Green
Goal“ ist es, erstmals eine Sportgroßveranstaltung mit quantifizierten Minderungszielen in den Bereichen Abfall, Wasser, Energie und Verkehr zu organisieren. Darüber
hinaus soll die WM 2006 die erste klimaneutrale WM werden. 2004 werden dazu in
den Städten und Stadien technische und investive Maßnahmen (z. B. Bau von Photovoltaikanlagen, Zisternen) umgesetzt sowie Maßnahmen zur Motivation und Sensibilisierung ergriffen. Zudem wird die Detailkonzeption für ein einheitliches Abfallmanagement für alle Stadien erarbeitet. Das Konzept zur Realisierung der Klimaneutralität (z. B. Steigerung der Energieeffizienz, Einsatz erneuerbarer Energien) wird weiter ausgestaltet. Die Integration von „Green Goal“ in einzelne verkehrspolitische
Maßnahmen der Städte und des OK wird vorbereitet und die Kooperationen mit den
Globalen Partnern, Nationalen Förderern und der FIFA-Marketing GmbH wird aufgebaut.
Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) – zu mehr als 70 Prozent gefördert
aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit – hat mit dem OK im
März 2003 anlässlich der Internationalen Tourismusbörse in Berlin einen Kooperationsvertrag über die Vermarktung der WM 2006 im Ausland geschlossen, der eine
gemeinsame Marketing- und Vertriebsstrategie zur Bewerbung Deutschlands als
Reiseland im Vorfeld der WM vorsieht. Die DZT stellt in den Jahren 2004 - 2006 die
WM 2006 in den Mittelpunkt ihres gesamten Auslandsmarketings in 28 Ländern und
integriert sie in alle Vertriebs- und Kommunikationsmaßnahmen. Diese werden von
der DZT-Zentrale in Frankfurt/Main koordiniert und nach Abstimmung mit dem OK
von den Auslandsvertretungen umgesetzt. Die WM-Städte werden eingebunden.
Im Auftrag des BMGS führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die
Kampagne „Kinder stark machen“ durch, die in Abstimmung mit dem OK auch Bestandteil der Vereinskampagne „Klub 2006 – Die FIFA WM im Verein“ („WM-Tag“ zu
diesem Thema) ist.
BMVEL möchte die WM 2006 nutzen, um Themen wie gesunde Ernährung und
nachhaltigen Konsum einer breiten Öffentlichkeit – vor allem jungen Menschen –
näher zu bringen. Dabei soll auf die beunruhigende Tendenz steigenden Überge-
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wichts bei Kindern und Jugendlichen als Kombination von mangelnder Bewegung
und falscher Ernährung aufmerksam gemacht werden.
Die Bundesregierung unterstützt den DFB bei seinen beiden Kampagnen „Talente
2006 – Die FIFA-WM in der Schule“ und „Klub 2006 – Die FIFA-WM im Verein“,
die sehr erfolgreich laufen. Seit September 2003 haben sich Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland im Rahmen der Kampagne „Talente 2006“ künstlerisch und
kreativ mit dem Thema Fußball auseinandergesetzt. Die Aktion umfasst zwei Grundelemente: den „Talentwettbewerb Fußball“ und den „Kreativ-Wettbewerb“. Das SchulKultur-Festival vom 16. - 18. Juni 2004 auf den Stadion-Vorwiesen in Köln präsentierte die besten 100 Beiträge. 15.000 Schülerinnen und Schülern nahmen an den drei
Tagen teil.
Ab Frühjahr 2005 werden alle Schulen aufgefordert, mit ihren ausländischen Partnerschulen kreative Projekte zu entwickeln. Im Mai 2006 wird es ein großes internationales Festival in Berlin geben.
Bei der Klubkampagne sind die Vereine aufgefordert, spezielle „WM-Tage“ zu veranstalten, die eigenen Trainer zu schulen oder die Abnahme des DFB-FußballAbzeichens anzubieten. Über 1.000 Vereine haben sich nach OK-Angaben angemeldet; es wurden bereits erste WM-Tage medienwirksam durchgeführt.
Das BMFSFJ unterstützt das Projekt streetfootballworld, ein Projekt der „Stiftung
Jugendfußball“ von Jürgen Klinsmann. Außerdem hat das BMZ die Entwicklungsstufe 2 des Internet-Portals www.streetfootballworld.org ermöglicht. Die Freischaltung
erfolgte am 23. April 2004. Damit ist die kontinuierliche, globale Kommunikation und
Kooperation mit den Teilnehmern des Welt-Festivals und der WM-Schulen gewährleistet. Das Teilprojekt „WM-Schulen zeigen Flagge“ ist ebenfalls gestartet und wird
zum Beginn des Schuljahres 2004/05 offiziell die 204 WM-Schulen vorstellen. Die
Nationale DFB Kulturstiftung WM 2006 gemeinnützige GmbH (DFB Kulturstiftung)
unterstützt „streetfootballworld“ ebenfalls. Das Welt-Festival wird in das kulturelle
Rahmenprogramm der WM 2006 integriert.
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Mit der WM 2006 will die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) einen Anstoß zur Wertediskussion im Land geben: Mit verschiedenen Projekten soll auf die
Bedeutung von Toleranz, Fairness und Verantwortung aufmerksam gemacht werden
– Begriffe die sowohl im Sport als auch in der Demokratie wichtig sind. Zudem sollen
die unterschiedlichen Teilnehmerstaaten der WM und die Rolle des Sports in der
Gesellschaft vermehrt ins Blickfeld gerückt werden.
Am 4. Februar 2004 wurde von Bundeskanzler Schröder, Bundesfinanzminister Eichel, Bundesinnenminister Schily und OK-Präsident Beckenbauer die zweite von
insgesamt vier 10-Euro-Silbergedenkmünzen „Fußball-WM Deutschland 2006“ vorgestellt. In den Jahren 2005 und 2006 wird die Ausgabe der Silbermünze ebenfalls
im Februar erfolgen. Mit der Vorziehung des ursprünglichen Ausgabedatums (Juni)
wurde eine Synchronisierung mit der Herausgabe der Sonderpostwertzeichen-Serie
„Für den Sport“ vorgenommen.
Die Sonderpostwertzeichen-Serie „Für den Sport“ der Jahre 2003 bis 2006 (insgesamt 20 Marken) steht im Zeichen der WM 2006. Auf allen Marken, die Bezug zur
WM 2006 haben, wird der verbindliche Titel „FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
Deutschland 2006™“ erscheinen. Die Serie „Für den Sport“ 2004, die gemeinsam mit
der zweiten Silbergedenkmünze präsentiert wurde, bezieht sich mit ihren fünf Marken
auf internationale Sportereignisse. Im Jahr 2005 sind zwei Marken der WM 2006, im
Jahr 2006 vier Marken diesem Thema gewidmet. Die Erlöse aus den Zuschlägen des
Sport-Briefmarkenverkaufs kommen der Deutschen Sporthilfe zugute, die Spitzensportler aus allen Sportarten fördert.
Zur Fußball-Europameisterschaft 2004 luden der Deutsche Botschafter in Portugal
und der Bundesinnenminister am 23. Juni 2004 zu einem Empfang in die Botschafterresidenz nach Lissabon ein, an dem auch OK-Präsident Beckenbauer und viele
andere hochkarätige Vertreter aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien teilnahmen.
Die EM in Portugal wurde zum Anlass genommen, auf die bevorstehende WM 2006
in Deutschland hinzuweisen.
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Am 17. Juli 2004 wird das Leipziger Zentralstadion eingeweiht. Der Bund hat für
den Umbau des Stadions zu einem reinen Fußballstadion mit 45.000 überdachten
Sitzplätzen 51,1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Am 31. Juli 2004 finden die Eröffnungsfeierlichkeiten für das Berliner Olympiastadion statt. Der Bund hat die Modernisierung des Stadions, das heute über 76.000
überdachte Sitzplätze verfügt, mit 195,8 Mio. Euro gefördert.
Die deutschen Auslandsvertretungen werden bei ihren Veranstaltungen zum 3. Oktober 2005 das Thema WM 2006 schwerpunktmäßig behandeln.
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Anlage: Projekte Kunst- und Kulturprogramm (Stand: 7. Juli 2004)
Herzstück des Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA WM 2006 ist der nach architektonischen Prinzipien von Buckminster Fuller unter der künstlerischen Gesamtleitung
von André Heller entwickelte FUSSBALL GLOBUS FIFA WM 2006. Tagsüber ist der
FUSSBALL GLOBUS ein Ausstellungsraum für besondere Reliquien der FußballGeschichte und interaktive Spiele, abends eine Begegnungsstätte und Bühne für
kulturelle Veranstaltungen. Der FUSSBALL GLOBUS soll bis zur Endrunde der FIFA
WM 2006 durch alle Austragungsstädte touren. Seit seiner feierlichen Eröffnung u.a.
durch Bundeskanzler Gerhard Schröder, Franz Beckenbauer und FIFA-Präsident
Sepp Blatter im September 2003 auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor
in Berlin hat sich der FUSSBALL GLOBUS zu einem wahren Publikumsmagneten
entwickelt. Wenn der FUSSBALL GLOBUS Mitte Mai am Ende seiner dritten Station
in Köln seine Tore schließen wird, werden voraussichtlich über 220.000 Gäste in
Berlin, Frankfurt und Köln die Fußball-Erlebniswelt besucht haben. Weitere Stationen
im Jahr 2004 sind Leipzig, Hamburg und Gelsenkirchen.
Das Goethe-Institut hat in Zusammenarbeit mit renommierten Fotografen die Fotoausstellung „Weltsprache Fußball“ erstellt, die von 2004 bis 2006 im Rahmen einer
weltweiten Tournee 50 Fotos namhafter Fotografen von Henri Cartier-Bresson über
Abbas bis Martin Parr präsentiert. Sie stammen aus dem Archiv der international renommierten Fotoagentur Magnum und werden das globale Alltagsfaszinosum Fußball zeigen. Die Ausstellung bietet eine Plattform für zahlreiche Themenbereiche, die
mittelbar mit dem Fußball verknüpft sind, und orientiert sich am WM-Motto „Die Welt
zu Gast bei Freunden“.
Eine internationale Ausstellung des Kurators Harald Szeemann wird die Beziehung zwischen Fußball und moderner Kunst beleuchten. Das Ausstellungskonzept
folgt der Idee einer ´Hochzeit von Muskel und Geist` und will über das Auge des Betrachters einen subjektiven, aber auch öffentlichen, ästhetischen und analytischen
Diskurs zur Alltagskultur Fußball auslösen. Es sollen Werke der Malerei, Skulptur
und Objektkunst präsentiert werden. Fotografie, Film, Video, Computerkunst und
cross-culture-objects erweitern das Spektrum der Ausstellung.
Die Berlinale wird einen weltweiten Kurzfilmwettbewerb „Fußball und Kultur“
unter jungen internationalen Künstlern ausloben. Inhaltlich soll eine Auseinandersetzung mit dem Thema Fußball und Kultur stattfinden. Die Film-Module werden vor
und während der FIFA WM 2006 – gemeinsam mit den Talenten – präsentiert. Bis- 17 -
lang geplant sind Vorführungen im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin
2005, im FUSSBALL GLOBUS, in den Goethe Instituten, bei Veranstaltungen des
offiziellen Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA WM 2006 und in den Programmen
der FIFA WM-Städte.
Im Rahmen des Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA WM 2006 soll eine Serie von
Kunstplakaten von deutschen Künstlern, unter anderem von Georg Baselitz und
Markus Lüpertz, sowie von je einem internationalen Künstler der sechs Fußballkontinente, so zum Beispiel Souleymane Keita aus Senegal/Afrika, zum Thema Fußball
gestaltet und weltweit präsentiert werden.
In enger Kooperation mit streetfootballworld stellen im Rahmen des Projektes
„Straßenfußball-Kulturen – Die kulturelle Dimension des Spiels“ zehn Regionen
der Welt in einer kreativen Auseinandersetzung die Straßenfußballkultur ihres Landes vor. Mit den Mitteln künstlerischer und kultureller Produktionsweisen, vorwiegend im Foto- und Videobereich, wird eine Annäherung an andere kulturelle Felder
ermöglicht und durch die Darstellung der Lokalität und Globalität von Fußball die
Vielfalt des Straßenfußballs und der Fußballkulturen erfahrbar gemacht. Im Jahr der
Endrunde der FIFA WM 2006 wird dazu ein Straßenfußball-Festival stattfinden.
Über das Kulturprogramm im FUSSBALL GLOBUS FIFA WM 2006 informiert die
Zeitschrift ANSTOSS (vorläufiger Titel). Dieses zweisprachige Periodikum umfasst
weiterhin ein Globus-Kulturtagebuch, die Globus-Gespräche, die sich aus Veranstaltungen ergeben, eine Globus-Medienschau, sowie die Globus-Wissenschaft. Herzstück der Zeitschrift wird die Globus-Galerie sein; hier werden jeweils auf mindestens
40 Seiten Foto- und Kunstarbeiten farbig abgebildet und erläutert werden.
Unter dem Titel „Forum der Welt-Literaturen“ veranstaltet die Universität Tübingen unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Wertheimer in Zusammenarbeit mit dem
FUSSBALL GLOBUS FIFA WM 2006 einen Weltliteraturkongress. In mehreren „Trainingseinheiten“, die auf verschiedenen Kontinenten stattfinden werden, diskutieren
Experten, Künstler und Kosmopoliten über Themen wie die Rolle des Fußballspiels
in den jeweiligen Kulturen oder über Fußball und Literatur als Medien der Erzeugung
von Öffentlichkeit. Als Teilnehmer dieser „Trainingseinheiten“ werden unter anderem
Imre Kertész, Herta Müller, Tankred Dorst, Claudio Magris und Robert Schindel erwartet. In einem abschließenden Forum „Welt/Fußball/Kultur 2006“ entsteht eine
thematische Vernetzung zwischen Weltfußball, Weltethos, Welthandel und Weltkultur.
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ARTE wird als Kooperationspartner des Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA
WM 2006 eigene Ressourcen einbringen. ARTE ist europaweit zu empfangen und
eröffnet somit die Chance, die europäischen Zuschauer auf das Kunst- und Kulturprogramm zur FIFA WM 2006 einzustimmen. Einzelne Module sind beispielsweise
Themenabende im Kontext Fußball, Mythos Mannschaft, Dokumentarfilme, Sportfilme und Dokumentarreihen.
Unter dem Titel „Tor! Fußball und Fernsehen“ wird das Berliner Filmmuseum im
Jahr 2006 eine Sonderausstellung veranstalten. Gezeigt wird, wie die Bilder des
Fußballs das Fernsehen und die Bilder des Fernsehens den Fußball verändert haben. Thematische Schwerpunkte der Ausstellung werden die Heldinnen und Helden
des Fußballs sein, weiterhin das Spiel, das Medium und die Fans.
Der Dokumentarfilm „Adelante Muchachas!“ portraitiert hondurenische Mädchen,
die mit ihren Teams an der Ende des Jahres 2000 ins Leben gerufenen FußballStadtliga von Tegucigalpa teilnehmen. Der Film gibt Einblick in ihre Lebensbedingungen und Lebenshintergründe.
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