Mit Präzision zum Bundessieg - Handwerkskammer Braunschweig

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Mit Präzision zum Bundessieg - Handwerkskammer Braunschweig
Regionales
Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Norddeutsches Handwerk vom 4. Februar 2016 • Seite 10
Aktuelle Seminare
W Braunschweig
W Meistervorbereitung im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk (Einstieg noch möglich): 25. Januar
W Sachkundenachweis Asbest (Nachschulung): 10. Februar
W Geprüfter Kfz-Servicetechniker (Dual): 19. Februar
W Sachkundenachweis Asbest: 25. Februar
W Markenzeichen „Generationenfreundlicher Betrieb –
Service + Komfort“: 11. März
W Geprüfter Betriebswirt (HWO): 8. April
W Ärger mit zahlungsunwilligen Kunden: 8. April
W Fit für die Gesellenprüfung für Metallbauer: 8. April
W Kalkulationstraining: 22. April
Freut sich mit seinem Gesellen:
Dipl-Ing. Michael Runge (rechts),
Inhaber von Runge Metalltechnik.
Ausgezeichnet:
Feinwerkmechaniker
Thomas
Friesen.
Foto:Friedrichs
Foto: Friedrichs
Mit Präzision zum Bundessieg
Thomas Friesen ist einer von fünf
besten Nachwuchshandwerkern
aus dem Kammerbezirk.
Kompakt:
PLW 2015: Bei der Abschlussfeier des
64. Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks wurden 115 erste
Bundessieger geehrt, davon kommen fünf aus dem Kammerbezirk.
Leistungsträger: Einen ersten Platz
belegte Feinwerkmechaniker Thomas Friesen von Runge Metalltechnik aus Isenbüttel im Landkreis Gifhorn. Der 22-Jährige fertigt kleinste
Bauteile mit höchster Präzision.
Kirsten Friedrichs
friedrichs@hwk-bls.de
Das Jahr 2015 ist für ihn hervorragend gelaufen:
Thomas Friesen hat beim Leistungswettbewerb des
Deutschen Handwerks den Titel „Erster Bundessieger“ geholt. „Das war eine Überraschung für mich“,
sagt der Feinwerkmechaniker mit Schwerpunkt
Zerspanungstechnik nicht ohne Stolz. Schon die
Zwischenprüfung habe er mit einer Zwei gemeistert,
deshalb sei die Lehrzeit von dreieinhalb auf drei Jahre verkürzt worden. „Im ersten Lehrjahr musste ich
erst mal ankommen, aber dann hat mich der Ehrgeiz
gepackt“, erinnert sich der 22-Jährige. „Schließlich
geht es um meine Zukunft.“ Mit seinem Gesellenstück
- einer Werkzeugaufnahme für eine Zerspanungsmaschine - hat sich Friesen zunächst im Kammerbezirk
und anschließend auf Landesebene behauptet. Für
den Bundesentscheid musste er zum Kontest in Northeim antreten. Dort konnte er im Wettstreit gegen
einen Kandidaten aus Hamburg punkten.
Seine Berufsausbildung hat Friesen bei Runge
Metalltechnik in Isenbüttel im Landkreis Gifhorn
absolviert, inzwischen ist er dort als Geselle tätig. Firmeninhaber und Ausbilder Dipl-Ing. Michael Runge
ist begeistert: „Solch einen Erfolg hatten wir bisher
noch nicht.“ Der Betrieb fertigt Bauteile und -gruppen
aus Stahl, Aluminium, Holz und Kunststoff für den
Werkzeug- und Maschinenbau. Die Herausforderung:
„Für die Bearbeitung der Werkstoffe ist höchste Präzision gefragt“, bekräftigt Friesen. „Die Toleranzen
liegen im Hundertstel-Millimeter-Bereich.“ Dabei
kann er sowohl moderne CNC-Maschinen als auch
konventionelle Dreh- und Schleifmaschinen bedinen. Und was fasziniert ihn dabei besonders? „Die
Mischung aus handwerklichen Fertigkeiten und industrieller Maschinentechnik macht‘s“, verrät Friesen,
der ambitionierte Zukunftspläne hat: „Ich möchte
mich weiterbilden, solange ich noch jung bin.“ W
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Anzeigenschluss für Ausgabe
05/2016 vom Norddeutschen Handwerk
ist am 03.03.2015
NORDDEUTSCHES HANDWERK
Ansprechpartner: Peter Kuckat, Tel. 04131 712 - 366,
Mail kuckat@hwk-bls.de, Web www.hwk-bls.de/seminare
W Stade
W Chemikalien-Klimaschutzverordnung (ChemKlimaSchutzV):
8. Februar
Ansprechpartnerin: Judith Kraus, Tel. 04141 60 62 - 33,
Mail kraus@hwk-bls.de, Web www.hwk-bls.de/seminare
Bewerben
tion gegen Tourismusbeiträge gewandt hatte.
Kammerpräsident Detlef Bade
machte erneut deutlich, dass es bei
einer Änderung des Niedersächsischen
Kommunalabgabengesetzes zu Mehrbelastungen für Handwerk, Handel
und regionale Wirtschaft kommen
werde: „Jede Kommune mit Sehens-
Lehnt Tourismusbeiträge ab:
Axel Miesner (Mitte).
W Elektrofachkraft Hochvolttechnik an Land- und Baumaschinen: 22. Februar und 7. März
W Meister und geprüfter Werkstattleiter: 7. März
W Fachseminar für Kranführer: 18. März
W SP-Wiederholungsschulung: 22. März
W Ladesicherung an Nutzfahrzeugen und Landmaschinen:
24. März
W Kraftfahrzeugtechniker (Dual): 9. April
W SP-Wiederholungsschulung: 12. April
W Elektrotechniker - Schwerpunkt „Energie- und Gebäudetechnik“ (Dual): 16. April
W Feinwerktechnik - Schwerpunkt „Maschinenbau“ (Dual):
23. April
W Metallbau - Schwerpunkt „Konstruktionstechnik“: 23. April
W Hydraulik-Diagnose-Lehrgang für Land- und Baumaschinen:
25. April
W Maurer und Betonbauer (Dual): 21. Mai
Foto: Ahlborn
würdigkeiten oder Freizeitangeboten
kann künftig beschließen, Tourismusbeiträge zu erheben.“ Das Landeskabinett hat inzwischen einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem genau
dies ermöglicht werden soll. „Solche
Beiträge sind nichts anderes als eine
zweite Gewerbesteuer. Damit werden
vor allem kleine und mittlere Betriebe
belastet“, so Bade.
Hauptgeschäftsführer Eckhard
Sudmeyer bezeichnete es als absurd,
wenn zugleich in den Kommunen nach
Rezepten gesucht werde, wie man
die örtliche Wirtschaft z. B. gegenüber
dem Online-Handel stärken könne.
„Tourismusbeiträge zu erheben, die
Unternehmen in bis zu vierstelliger
Höhe pro Jahr belasten, zeigt doch,
dass Wettbewerbsverzerrungen zum
großen Teil hausgemacht sind.“ (ju)
Die Bewerbungsfrist für
die Ausstellung „Edles
Handwerk“ läuft noch bis
zum 15. Februar.
Wer als professionell gestaltender
Handwerker tätig ist, kann sich bis
zum 15. Februar um einen der begehrten Standplätze für die Ausstellung
„Edles Handwerk“ bewerben. Rund
4000 Besucher bestaunen jedes Jahr,
wie Design und Handwerk perfekt harmonieren. Keramiker, Goldschmiede,
Schneider, Metaller, Tischler und viele
weitere Gewerke zeigen ihre Produkte
auf der Verkaufsausstellung, die vom
18. bis 20. November 2016 ihre Tore in
der Handwerkskammer in Lüneburg
öffnet. Die Ausstellungsfläche umfasst
das Hauptgebäude in der Frieden-
straße sowie den Innenhof und den
Vorplatz. Für die Sonderausstellung
Handwerksdesign im Praxiszentrum für
Verkauf und absatzorientierte Gestaltung zum Thema „Aufbruch“ können
sich Interessierte separat bewerben.
Früher Vogel fängt
den Wurm: Die
Handwerkskammer
vergibt die begehrten
Foto: Lippels
Standplätze.
Ansprechpartner: Jörg Marsiske,
Tel. 04131 712 - 113, Mail marsiske@
hwk-bls.de, Web www.hwk-bls.de
„Mit dieser App
leuchtet mir auch der
Steuerkram ein.“
Foto: Corbis
Die von der Niedersächsischen Landesregierung geplante Ausweitung zur
Erhebung kommunaler Tourismusbeiträge war Thema bei einem Gespräch
des Landtagsabgeordneten Axel Miesner mit der Führungsspitze der Handwerkskammer. „Immer neue Abgaben
zu erfinden, ist der falsche Weg“, sagte
der tourismuspolitische Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion.
Mit seiner klaren Ablehnung unterstützt er die Position der Handwerkskammer, die sich bereits im
April 2015 in einer von der Vollversammlung verabschiedeten Resolu-
W Lüneburg
Web: www.runge-metalltechnik.de
Gegen neue Abgaben
Axel Miesner (CDU) unterstützt das Handwerk
bei der Ablehnung von
Tourismusbeiträgen.
Ansprechpartnerin: Silvia Schlittig, Tel. 0531 12 01 - 424,
Mail schlittig@hwk-bls.de, Web www.hwk-bls.de/seminare
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mit den Handwerkskammern Niedersachsen und Magdeburg.
Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Zu Gast in Tokushima: die Delegation
der Handwerkskammer. Foto: HWK
Norddeutsches Handwerk vom 4. Februar 2016 • Seite 11
Bei der Vertragsunterzeichnung:
Kammerpräsident Detlef Bade (links)
und Yoshihiko Nasu, Schulleiter
der Technoschool.
Foto: HWK
Wertvoller
Wissenstransfer
Zwei internationale Kooperationen der Handwerks­
kammer zeigen: Die technologische Lehrlings­quali­fi­zie­
rung als zentraler Bestandteil der dualen Berufsausbildung
in Deutschland wird weltweit sehr geschätzt.
Bildungsaustausch:
Wolfgang
Goralczyk
(ganz rechts)
bei seinem
Besuch in
Südkorea. Foto: HWK
Kirsten Friedrichsfriedrichs@hwk-bls.de
Das Technologiezentrum der Handwerkskammer (TZH) in Lüneburg und die Technoschool
in Tokushima, Japan, wollen künftig in der Lehrlingsausbildung enger zusammenarbeiten. Um
die Partnerschaft zu besiegeln, ist eine fünfköpfige Delegation der Handwerkskammer nach
Japan gereist. An Bord waren Kammerpräsident Detlef Bade, die Vizepräsidenten Heidi Kluth und Roman
Hannover, Matthias Steffen, stellvertretendender
Kammerhauptgeschäftsführer und Wolfgang Goralczyk, Abteilungsleiter Technologische Lehrlingsqualifizierung (TLQ). „Mit der Kooperation tragen wir
zur Weiterentwicklung des Handwerks bei“, betonte
Kammerpräsident Detlef Bade bei der Vertragsunterzeichnung. „Die Bedingungen sind großartig“, sagte
Yoshihiko Nasu, Schulleiter der Technoschool. Beide
Länder vereint ein ähnlich hoher Standard in der
handwerklichen Berufsausbildung. Vor allem in den
Gewerken Maschinenbau und Feinwerkmechanik,
Metallbau, Tischlerei und Zimmerei, Elektronik so-
wie Friseur und Kosmetik sehen die Beteiligten das
Potenzial für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Neben der Vertragsunterzeichnung standen die
Besichtigung verschiedener Bildungseinrichtungen
und Werkstätten auf dem Programm. Ein Gegenbesuch mit Ausbildern aus Japan ist im März geplant.
Südkorea will Ausbildung reformieren
Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Korea
Research Institute for Vocational Education and
Training (KRIVET) hat Wolfgang Goralczyk, Abteilungsleiter TLQ, einen Vortrag auf der internationalen Konferenz zur Steigerung der Qualität der beruflichen Ausbildung in Seoul gehalten. Dazu hatte das
Forschungsinstitut ein Referententeam aus Deutschland, der Schweiz, Schweden, Dänemark und Australien eingeladen. Goralczyk stellte den rund 350
Teilnehmern, darunter Ausbilder, Berufsschullehrer
sowie Vertreter von Firmen und Universitäten, die
technologische Lehrlingsqualifizierung als zentralen
Bestandteil der dualen Berufsausbildung im Handwerk vor. Aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit
Meisterhaft führen
Betriebsbörse
W Angebote
WW Raum Gifhorn: Ein Friseursalon mit 55 qm Laden und Vollausstattung ist zu verkaufen. Großer Kundenstamm und
Personal sind vorhanden. Ideal für Existenzgründer oder als
zusätzlicher Standort.
WW Raum Braunschweig: Eine moderne Bau- und Möbeltischlerei mit rund 1000 qm Produktions-, Lager- und Verwaltungsfläche ist abzugeben (Beteiligung oder Kauf). Großer Kundenstamm, sehr gute wirtschaftliche Erträge.
WW Nordharz: Ein Feinwerkmechaniker-Betrieb sucht einen
Nachfolger. Geeignet für Existenzgründer oder als weiterer
Standort für einen bereits bestehenden Betrieb. Der Betrieb
ist verkehrsgünstig an eine Bundesstraße angebunden und
befindet sich in einem gut ausgebauten Gewerbegebiet.
Ansprechpartnerin: Heike Vetter, Tel. 0531 1201 - 213, Mail heike.
vetter@hwk-bls.de, Web www.hwk-bls.de
Handwerkskammer bietet Führungsveranstaltung für Meister und Beschäftigte im Handwerk.
Unter dem Titel „Gute Führung macht
den Meister“ laden die Siemann Personalentwicklung & Beratung aus
Braunschweig und die Handwerkskammer am 15. März von 16 bis 19 Uhr
zu einer Veranstaltung in die Handwerkskammer in Braunschweig ein.
Meister und Beschäftigte im Handwerk müssen sich ebenso wie Führungskräfte aus Industrie, Handel oder
Dienstleistung mit dem „Führungshandwerk“ auseinandersetzen und
über ihre Führungshaltung und das
konkrete Handeln nachdenken. Dabei
stellen sich Fragen zur Fachkräftesi-
in Südkorea streben die politisch Verantwortlichen
eine Reformierung der Berufsausbildung an. Um diese Herausforderung meistern zu können, setzt das
KRIVET auf Kooperationen mit Ländern, die bereits
erfolgreiche Ausbildungssysteme eingeführt haben.
„Die duale Berufsausbildung genießt weltweit ein
hohes Ansehen“, so Goralczyk. W
Kompakt:
Japan: Die Handwerkskammer hat eine
Partnerschaft mit der Technoschool in
Tokushima besiegelt. Ziel ist es, die Berufsaus­
bildung im Handwerk auf internationaler Ebene
weiterzuentwickeln.
Südkorea: Die hohe Jugendarbeitslosigkeit macht
eine Reformierung des dortigen Ausbildungssys­
tems erforderlich. Eine Kooperation mit der Handwerkskammer soll dem Wissens- und Erfahrungstransfer dienen.
Älteste Malerschule
schließt ihre Pforten
cherung, Organisation, Führung und
Zusammenarbeit. Welche Besonderheiten und Unterschiede gibt es, was
lässt sich voneinander lernen und wie
wird „meisterhaft geführt“?
Der Teilnahmebeitrag beträgt
50 € zuzügl. MwSt. Die Veranstaltung
ist Teil des Programms „Impulse für
Führungskräfte“. Innerhalb der Reihe
finden über das Jahr verteilt insgesamt acht Termine in Braunschweig,
Wolfenbüttel und Bad Harzburg rund
um die Themen „Instrumente und
Methoden der Personal- und Kompetenzentwicklung“ statt. (kf)
Anmeldung: Siemann Personalentwicklung & Beratung, Tel. 0531 34 59
79, Mail info@siemann-personalentwicklung.de, Web www.siemannpersonalentwicklung.de
Die Maler- und Lackiererfachschule
in Buxtehude stellt zum 31. März den
Geschäftsbetrieb ein.
Gegründet im Jahr 1877 ist die
Maler- und Lackiererschule in Buxtehude im Landkreis Stade die älteste
private Maler- und Lackiererschule
in Deutschland. Leider fehlt es im
Maler- und Lackiererhandwerk an
Nachwuchs, sodass Direktor Jörg Jacob Basedahl nicht mehr genügend
Meisterschüler für die Meistervorbereitungskurse gewinnen konnte. Der Geschäftsbetrieb wird daher zum 31. März
eingestellt. (kf)
Vor dem Aus:
die Maler- und
Lackiererschule in
Buxtehude.
Foto: Malerschule Buxtehude
Informationen: Malerschule Buxtehude, Tel. 04161 - 26 77, Mail info@malerschule-buxtehude.de, Web www.
malerschule-buxtehude.de
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Regionales
Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Norddeutsches Handwerk vom 4. Februar 2016 • Seite 11a
125-jähriges Bestehen: Inga Kirstenbrügger,
Peter Schröder, Elisabeth und Joachim Schröder
mit der Ehrenurkunde der Handwerkskammer
(v. l. n. r.).
Foto: Lüder
Kreative
Backideen aus
Meisterhand
Qualitativ hochwertige Zutaten, frisch verarbeitete
Teige und der Sonntag ist Ruhetag: Die Bäckerei
Schröder aus Brackel setzt seit 125 Jahren auf klassische
Handwerkskunst und traditionelle Werte.
Claudius Lüderfriedrichs@hwk-bls.de
Klassiker: „Brackeler
Peeräppel“. Foto: Lüder
Ob Tankstelle, Supermarkt oder Discounter: Fast
überall gibt es Brot und Brötchen zu kaufen, entsprechend ausgedünnt sieht es in vielen Gegenden um
traditionelle Bäckereien aus. Der Landkreis Harburg
bildet da keine Ausnahme. „Früher gab es hier 70
Bäcker, heute sind es vielleicht noch 20“, sagt Bäckermeister Joachim Schröder, Inhaber der Bäckerei
Schröder aus Brackel. In der Samtgemeinde Hanstedt
ist der Betrieb sogar der letzte verbleibende Bäcker.
Schröders Festhalten am klassischen Handwerk
zahlt sich aus: Die Bäckerei hat 2015 nicht nur ihr
125-jähriges Bestehen gefeiert, der Familienbetrieb
beobachtet zudem eine verstärkte Nachfrage nach
Backwaren aus Meisterhand. Die Gründe dafür kennt
Schröder: „Was wir hier backen, können Großbäckereien qualitativ nicht leisten. Das wissen unsere Kunden zu schätzen.“ Statt Backlinge aus der Tiefkühltruhe in den Ofen zu schieben, wird der Teig bei den
Schröders mit hochwertigen Zutaten angesetzt und
frisch verarbeitet. Rund 25 Brötchensorten, diverse
Brotsorten und Kuchen umfasst das Sortiment, hinzu kommen saisonale Artikel wie Adventsbrot oder
Kekse. Für ihren Butterkuchen ist die Bäckerei weit
über die Grenzen der Samtgemeinde hinaus bekannt.
1890 legte Heinrich Rieckmann den Grundstein
für die Bäckerei, die Joachim und Elisabeth Schröder heute in vierter Generation führen. Auch beide
Kinder sind im Betrieb aktiv: Tochter Inga Kirstenbrügger arbeitet im Verkauf, Sohn Peter hat 2007
seine Meisterprüfung als Bäcker abgelegt und wird
den Betrieb einmal übernehmen. Selbstverständlich
sei es nicht, dass er den Beruf erlernt habe, sagt der
29-Jährige. „Ich habe aber schnell gemerkt, dass ein
Bürojob nichts für mich ist.“
Auch bei den Öffnungszeiten setzen die Schröders auf traditionelle Werte: Sonntags und montagnachmittags bleibt der Betrieb geschlossen. Man
müsse nicht jeden Trend mitmachen, sagen sie. „Die
Brötchen, die unsere Kunden am Sonntag kaufen
würden, nehmen sie jetzt am Samstag mit“, weiß Joachim Schröder. Lieber nutzt er die Ruhezeiten, um
kreative Backideen zu entwickeln. Heraus kommen
dann echte Originale wie die „Brackeler Peeräppel“,
eine besondere Art von Pferdeäpfeln. Die Kugeln aus
Marzipan, Nüssen, Mehl, Butter und Körnern sind
aus dem Sortiment nicht mehr wegzudenken. W
Kompakt:
Jubiläum: Seit 125 Jahren behauptet
sich die Bäckerei Schröder aus Brackel im Landkreis Harburg mit traditioneller Backkunst am Markt.
Erfolgsrezept: Mit qualitiativ hochwertigen Zutaten und frisch angesetzten Teigen kann der Betrieb
Billiganbietern die Stirn bieten.
Gründer aufgepasst
Handwerksbetriebe sind mit dem Standort
Braunschweig zufrieden.
Zwei Veranstaltungen in
Lüneburg unterstützen
Existenzgründer.
Die in der Stadt Braunschweig ansässigen Innungsbetriebe sind mit
dem Wirtschaftsstandort Braunschweig zufrieden. Das ist das
Ergebnis der Standortumfrage, die
die Kreishandwerkerschaft Region
Braunschweig-Gifhorn und Peine im
Rahmen des offenen Dialogformats
„Denk Deine Stadt“ durchgeführt
hat. Von den teilnehmenden Betrieben kommen 67 Prozent aus dem
Baugewerbe, 17 Prozent aus dem
Kfz-Bereich und 16 Prozent aus dem
Dienstleistungssektor. Elf Prozent
bewerten ihren Standort als sehr
gut, 60 Prozent als gut und 27 Prozent als befriedigend. Daher würden auch 86 Prozent der Betriebe
Braunschweig als Unternehmensstandort weiterempfehlen.
Bei Oberbürgermeister Ulrich
Markurth und Wirtschaftsdezernent
Gerold Leppa löste die im Handwerk
auf hohem Niveau angesiedelte
Standortqualität Braunschweigs
zufriedene Gesichter aus. Allerdings
brachte die Kreishandwerkerschaft
auch kritische Punkte zur Sprache.
So bewerten die Innungsbetriebe
die Bearbeitungsdauer von Anträgen und Verfahren der Stadtverwaltung als zu lang. Auch die
derzeit praktizierte Erteilungspraxis
von Ausnahmebewilligungen für
Handwerksfahrzeuge wird als zu
restriktiv empfunden. Sorgen macht
Grafik: Kreishandwerkerschaft
Standortumfrage
Besonders wichtig: die Verfügbarkeit von Gesellen und Fachkräften.
den Betrieben auch die Verfügbarkeit von Gesellen, Fachkräften und
Auszubildenden. Hier könne, so Dr.
Andreas Bierich, Geschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft, der Beteiligungsprozess „Denk Deine Stadt“
die Attraktivität Braunschweigs als
Wirtschaftsstandort erhöhen und für
den Zuzug von Fachkräften sorgen.
Die Kritikpunkte sollen in einem
wechselseitigen Dialog aufgegriffen
und verbessert werden. (kf)
Web: www.kh-bsgf.de
Am 16. Februar bieten die Handwerkskammer und die IHK LüneburgWolfsburg Existenzgründern und
Gründungsinteressierten einen kostenlosen Gründungskompass an. Die
Veranstaltung findet von 14 bis 18 Uhr
in der IHK Lüneburg, Am Sande 1, statt.
In sechs Vorträgen erhalten Teilnehmer
einen Überblick über die wichtigsten
gründungsrelevanten Themen Businessplan, Rechtsformen, erfolgreicher
Werbeauftritt, Bankgespräche, öffentliche Fördermittel und Steuern. Anmeldeschluss ist der 12. Februar.
Wer sich im Handwerk nebenberuflich selbstständig machen möchte,
kann am 9. Februar am kostenlosen
Sprechtag „Nebenerwerb“ in der
Handwerkskammer in Lüneburg, Johannisstraße 13, teilnehmen. Von 9
bis 15 Uhr beantwortet Existenzgründungsberaterin Elke Spott individuelle
Fragen und erklärt, was dabei zu
beachten ist, welche Kosten entstehen, ob sich das Vorhaben lohnt und
welche Formalitäten erforderlich sind.
Eine Nebenerwerbsgründung bietet die
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Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Norddeutsches Handwerk vom 4. Februar 2016 • Seite 11b
Handel im Wandel
Was können
Betriebe tun?
Einzelhandelskonzepte von Städten
und Gemeinden können zu
Einschränkungen für örtliche
Handwerksbetriebe führen.
Foto: privat
Jörg Steinborn, Planungsbeauftragter bei der Handwerkskammer.
Was hat das Handwerk mit
der Einzelhandelssteuerung zu tun?
Seit der Einzelhandel mit immer größeren Verkaufsflächen an die Stadtgrenzen drängt, ist
die Attraktivität der Ortszentren zunehmend
gefährdet. Dem versuchen die Kommunen
entgegenzuwirken, indem sie die Zentren besonders schützen. Seit einiger Zeit entwickeln
auch kleinere Gemeinden Einzelhandelskonzepte. Die Standortplanungen dazu wirken
sich verstärkt auf Handwerksbetriebe aus, die
nicht im Ortszentrum liegen.
Kirsten Friedrichsfriedrichs@hwk-bls.de
Um die örtliche Versorgung und den Flächenbedarf
zu steuern, beschließen Städte und Gemeinden immer häufiger Einzelhandelskonzepte. Dazu werden
Gutachten in Auftrag gegeben, zentrale Versorgungsbereiche und zentrenrelevante Warensortimente
festgelegt. Die Kommunen übernehmen die Ergebnisse dann in ihre Bebauungspläne. Das führt oftmals
dazu, das darin bestimmte Waren ausgeschlossen
und Verkaufsflächen begrenzt werden. „Die Einschränkungen können auch für Handwerksbetriebe
weitreichende Folgen haben“, weiß Jörg Steinborn,
Planungsbeauftragter der Handwerkskammer. So
seien eine Erweiterung des Warensortiments, der
Verkaufs- oder Ausstellungsflächen und bestimmte
Nutzungsänderungen häufig nicht mehr möglich.
Was empfehlen Sie den Betrieben?
Wer Ladengeschäfte betreibt oder zusammen
mit den handwerklichen Leistungen Produkte
verkauft, sollte die Kommunalpolitik zum
Thema „Einzelhandel“ aufmerksam verfolgen. Erfahren Betriebe von der Planung eines
Einzelhandelskonzepts, sollten sie sich an die
Baubehörde ihrer Gemeinde wenden und
prüfen, ob Standort oder Warensortiment davon betroffen sein können. Ratsam ist es, die
Handwerkskammer zu informieren, damit wir
aktiv werden können.
Wie kann die kommunale Einzelhandelssteuerung generell beeinflusst werden?
Grundsätzlich profitiert auch das Handwerk
von einer guten kommunalen Einzelhandelssteuerung, denn attraktive Innenstädte
und gesicherte Versorgungsbereiche stärken
Wirtschaft und Kaufkraft. Zumeist beteiligt
eine Gemeinde aber erst vor Beschluss ihres
Einzelhandelskonzepts die Träger öffentlicher
Belange. Dann ist der Einstieg eigentlich schon
zu spät. Aktuell hat sich die Stadt Uelzen
entschieden, die Handwerkskammer in die
Konzepterarbeitung einzubinden. So können
wir rechtzeitig auf den Untersuchungsrahmen
und die Empfehlungen für Festsetzungen in
Bebauungsplänen hinweisen. (kf)
in einer Gemeinde, in der ein Einzelhandelskonzept
aufgrund der Größe nicht zu vermuten wäre. „Aber
es gibt eins“, so Steinborn. Der Einzelhandel mit
zentrenrelevanten Waren sollte nur ausnahmsweise zulässig sein, wenn die Waren vom Betrieb selbst
hergestellt würden. „Für das SHK-Gewerbe ist das
völlig realitätsfremd“, betont Steinborn. „Wir mussten
intervenieren, die Überzeugungsarbeit war schwierig, weil Planer und Gemeinderat gern dem folgen,
was der Einzelhandelsgutachter vorschlägt.“
Welche Betriebe kann es treffen?
„Was zentrenrelevante Waren angeht, hat jede
Kommune ihre eigene Liste“, sagt Steinborn. In der
Regel fallen darunter Textilien, Haushaltswaren,
Schuhe, Nahrungsmittel, orthopädische Artikel,
Beleuchtung, Keramik, Glaswaren, Holz-, Kork-,
Flecht- und Korbwaren, Haushalts- und Elektrogeräte, Unterhaltungselektronik, Musikinstrumente,
Uhren, Schmuck, Spielwaren, Foto- und Augenoptikerzeugnisse, Computer, Telekommunikationsgeräte, Mobiltelefone, Fahrräder und Fahrradteile. Im
Handwerk kann es vor allem Bäckereien, Fleischereien, Speiseeishersteller, Optiker, Tischlereien mit
Ausstellungsflächen, Hörgeräteakustiker, Raumausstatter, Betriebe für Anlagentechnik sowie Elektround Informationstechnik, Uhrmacher, Schuhmacher
oder Orthopädietechniker treffen. W
Handwerk kommt oft zu kurz
Aufgepasst: Handwerksbetriebe mit Ladengeschäften.
Foto: www.amh-online.de
„Bei der Stadtplanung bleiben die Belange des Handwerks leider vielerorts unberücksichtigt“, bedauert
Steinborn, der schon einige Unternehmen aus dem
Kammerbezirk beraten hat. „Besonders aufmerksam
sollten Betriebe mit Ladengeschäften sein.“ Beispiel:
Für einen Bürotechnikbetrieb in Celle hätten sich
im Zuge der Einzelhandelssteuerung Probleme ergeben, denn das Unternehmen verfügt über große
Ausstellungsflächen für Büroarbeitsplätze. Hinzu
kam, dass Computer und Bürogeräte als zentrenrelevante Waren in der Sortimentsliste der Kommune
aufgeführt sind, der Standort aber nicht in einem
ausgewiesenen zentralen Versorgungsbereich liegt.
„Bis zur Kontaktaufnahme mit der Kammer wusste
der Betrieb nichts von der Bebauungsplanänderung“,
ergänzt Steinborn. Die Aufregung habe sich dann gelegt, als klar wurde, dass der Betrieb dem Groß- und
nicht dem Einzelhandel zuzuordnen ist. Ein anderer
Praxisfall betraf einen SHK- und Installationsbetrieb
Ansprechpartner: Jörg Steinborn, Planungsbeauftragter, Tel. 04131 712 - 154, Mail steinborn@hwk-bls.
de, www.hwk-bls.de
Kompakt:
Boom: Immer häufiger beschließen
Städte und Gemeinden Einzelhandelskonzepte, um die örtliche Versorgung zu steuern.
Brisant: Für das Handwerk heißt
das: Eine Erweiterung des Warensortiments oder der Ladenflächen ist oft
nicht mehr so einfach möglich.
Erfolgreiche Weiterbildung
Positive Erfahrungen gesammelt
Zehn neue Gebäudemanager verabschiedet.
Delegation aus Moskau
besichtigt Lüneburger
Technologiezentrum.
Nach erfolgreicher Prüfung dürfen
sich zehn Teilnehmer aus ganz Norddeutschland Fachwirt für Gebäudeund Facilitymanagement nennen. Sie
wurden von Udo Herz, Leiter des Kompetenzzentrums für Innovative Gebäudetechnik in Stade, verabschiedet. Die
Gebäudemanager sind:
• Jörg Galenschevsky (Stadtwerke
Kiel)
• Karsten Lübbe (Senioren Residenz
Bertram GmbH, Burgdorf)
• Frank Merling (SAM electronics,
Hamburg)
• Jens-Richard Nehls (Deutscher Wetterdienst, Hamburg)
• Andreas Pagels (Amt für Kultur,
Schule und Sport, Stralsund)
• Andreas Pape (Bremer Institut für
angewandte Strahltechnik, Bremen)
• Michael Rösler (Samtgemeinde in
Bardowick)
• Joachim Voigt (privat aus Dümmer)
• Tobias Walker (Strandklinik, St. Peter Ording)
• Ralph Weckwerth (Stadtwerke Kiel)
Mit Abschluss ihrer Prüfung sind die
qualifizierten Facility-Manager in der
Lage, Kostenminimierung, Komfort,
Sicherheit und Umweltschutz miteinander in Einklang zu bringen und so
für einen effizienten Gebäudebetrieb
zu sorgen. Dazu kann die energetische
Klimafassadenmodernisierung einer
Unternehmenszentrale ebenso gehören wie die Analyse und Auswahl eines
neuen Standorts für ein Zentraldepot
oder die Optimierung von Instandhaltungsprozessen in technischen Gebäuden. (ju)
Ansprechpartnerin: Gianna Niem,
Tel. 04141 60 62 - 23, Mail niem@hwkbls.de, Web www.hwk-bls.de
Qualifiziert: die Lehrgangsteilnehmer mit Udo Herz (ganz links). Foto: HWK
21 Führungskräfte aus Moskauer
Verwaltungen, die über die Deutsche Management Akademie Niedersachsen an einer einwöchigen
Studienreise teilnahmen, besuchten
das Technologiezentrum der Handwerkskammer in Lüneburg. Matthias
Steffen, stellvertretender Kammerhauptgeschäftsführer, erläuterte
der Delegation das duale Berufsbildungssystem und die Rolle der
überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. „Als Kammer übernehmen
wir eine wichtige Ergänzung bei der
Lehrlingsausbildung“, so Steffen. In
den Werkstätten sei es möglich, Ausbildungsinhalte zu schulen, die Betriebe nicht vermitteln können. Beim
Rundgang durch die Lehrwerkstätten
überzeugte sich die Delegation von
der modernen Ausstattung. „Das sind
sehr positive Erfahrungen“, sagte
Andrej Besshtanko, stellvertretender
Leiter des Departements für Arbeit
und Soziales der Stadt Moskau. Die
Realisierung von Ausbildungsprojekten sei ein wichtiges Thema für
Russland. (ju)
Auf Studienreise:
die Delegation aus
Moskau im Lüneburger
Technologiezentrum.
Foto: Ahlborn
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(Messverfahren
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Effizienzklasse: A–A+.
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