lNTERNATlONAL HUMAN RlGHTS FlLM FESTlVAL

Transcription

lNTERNATlONAL HUMAN RlGHTS FlLM FESTlVAL
international human rights
film festival
Herzlichen Dank!
–3–
Editorial
Liebes Publikum!
FÖRDERER:
this human world ist auch 2014 wieder ein wichtiges Plädoyer für Menschenrechte und Menschenwürde!
Unser Dank gilt dabei allen, die mitgeholfen haben, das Festival zu fördern und zu entwickeln.
Ich wünsche allen Besucher_innen ein spannendes Festival!
Johannes Wegenstein | Festivalpräsident
Liebe Festivalbesucherinnen, liebe Festivalbesucher!
SPONSOREN:
Wir freuen uns sehr, Euch zur siebenten
Aus­gabe von this human world be­grüßen
zu dürfen.
Die Filme, die wir gemeinsam mit unseren
hervorragenden Kurator_innen ausgewählt
haben, bieten cineastischen Genuss und öffnen
durch großes Kino ein Fenster zur Welt. Das
diesjährige Programm präsentiert Filme, die
nahe an der gesellschaftlichen Wirklichkeit
sind, politische oder soziale Bewegungen
porträtieren, aktuelle Konflikte verhandeln
oder aber auch Traumwelten zeigen. Filme, die
mal lustig und mal traurig sind, aber immer dazu
einladen, sich auf Neues einzulassen.
KOOPERATIONSPARTNER:
Wie in den vergangenen Jahren wird auch 2014
unser Filmprogramm mit Workshops, Lectures,
Publikumsgesprächen und Podiums­diskussionen
ergänzt. Es wird also nicht an Möglichkeiten
mangeln, sich einzubringen oder vertiefend mit
verschiedenen Themen auseinanderzusetzen.
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
Sozialdemokratische Lesben, Schwulen, Bisexuellen,
Transgender und Intersexuellen Organisation
Sozialdemokratische Lesben, Schwulen, Bisexuellen,
Transgender und Intersexuellen Organisation
ZIVILCOURAGE UND ANTI-RASSISMUS-ARBEIT
www.zara.or.at
MEDIENPARTNER:
Der Hauptschwerpunkt „A World of Prisons?“
lädt ein – dem Fragezeichen im Titel folgend –
genauer hinzusehen und zu erfahren, was
Isolation,
gesellschaftlicher
Ausschluss
und Weggesperrtsein für die Betroffenen
und ihre Familien bedeutet. Einen seltenen
Einblick in aussichtslose Situationen von
Menschen mit fehlenden Aufenthaltstiteln in
einem italienischen „Anhaltezentrum“ bietet
etwa EU 013, The Last Frontier. Der belgische
Dokumentarfilm 9999 lässt mit ruhigen und
dennoch starken Bildern Menschen Raum,
ihre Geschichten zu erzählen, die sonst kaum
gehört werden. Als „unzurechnungsfähig“
eingestuft leben sie im Normalvollzug ohne
reale Chance, je entlassen zu werden.
Neue Blicke auf Körper, Identitäten, Sexuali­
täten und Begierden und frische Einblicke in
Pornofilme bietet der diesjährige Schwerpunkt
„Every Time We Fuck We Win!“. Queerfeministische Pornos abseits des immer
gleichen Hetero-Mainstream-Pornos zeigen
selbstbewusste Frauen, die Spaß an sich und
ihrer Sexualität haben! Angeregte Diskussionen
mit den eingeladenen Porno-Regisseurinnen
begleiten das Programm.
Der griechische-deutsche Spielfilm At Home
eröffnet am 4. Dezember das Festival und wir
sind stolz, diesen außergewöhnlichen Film als
Öster­reich-Premiere nach Wien zu holen. Der
Film verhandelt auf intelligente und selten
ge­
zeigte Weise die subtilen Abhängigkeiten
einer Haus­hälterin, die Teil der Familie zu sein
scheint, bis Krankheit und Krise dies plötzlich ändern. At Home wird im Rahmen von this
human WORKS präsentiert, einem Festival­
schwerpunkt, der dank großer Nachfrage und
Zustimmung seitens unseres Publikums einen
fixen Platz in der jährlichen Programmierung
bekommen hat. Prekäre Arbeitswelten beleuchtet auch die US-amerikanische Produktion She’s Lost Control. Der gelungene Spielfilm
schildert die Situation einer jungen Frau, die
als „sexual surrogate“ Nähe und Intimität vermitteln möchte, selbst aber einsam und ohne
arbeitsrechtliche Sicher­heit in einem kalt wirkenden New York lebt.
Wir wünschen Euch eine wundervolle
siebente Festivalausgabe, tolle Film­
erlebnisse, spannende Diskussionen
und Publikumsgespräche, angenehme
Filmbrunches und aufregende PartyNächte!
Zora Bachmann
Festivalleitung
Künstlerische Leitung
Julian Berner
Festivalleitung
Kaufmännische Leitung
Info
–4–
Locations
Karten
s
t
Info
–5–
f
g
b
KARTENVORVERKAUF
Vom 27. November bis 4. Dezember täglich
Von 14:00 bis 21:00 Uhr im Top Kino
Von 18:00 bis 21:00 Uhr im Filmcasino
Rahlgasse 1
1060 Wien
Margaretenstr. 24
1040 Wien
Margaretenstr. 78
1050 Wien
Brunnengasse 71
Yppenplatz, 1160 Wien
Parkring 12
1010 Wien
www.topkino.at
www.schikaneder.at
www.filmcasino.at
www.brunnenpassage.at
www.gartenbaukino.at
Ab 5. Dezember täglich
jeweils ab einer Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung
In folgenden Festivalkinos:
Top Kino, Schikaneder, Filmcasino
Kartenpreise
— Regulär: EUR 8,–
— Ermäßigt: EUR 7,–
(Schüler_innen, Student_innen, Pensionist_innen)
b
KARTENVERKAUF
— Spezial: EUR 6,–
(Schikaneder-Club / Ö1 Club)
TOP KINO-FILMBRUNCH
Sa., 6. 12. 2014, So., 7. 12. 2014, Sa., 13. 12. 2014,
Filmbeginn: jeweils 12:00 bzw. 12:30
In Kombination mit einem Frühstück nach Wahl
(ab 10:30 Uhr) kostet die Karte EUR 4,–
Sonst reguläre Kartenpreise.
LECTURES & WORKSHOPS
— 10er-Block: EUR 58,–
(10 Vorstellungen nach Wahl*, pro Vorst. max. 2 Karten)
— kostenlos — first come, first served!
— Festivalpass: EUR 68,–
(inkl. Festivalkatalog und Turnbeutel, gültig für
alle Vorstellungen des Festivals*, je eine Karte pro
Vorstellung; Reservierungen mit Festivalpass
möglich, Kartenabholung jeweils am Tag d. Vorstellung)
Bildende
*nach Verfügbarkeit
Reservierungen sind ohne Festivalpass nicht möglich!
this human world SOUVENIRS
Festivalkatalog: EUR 6,– (in Kombination mit 10er-Block: EUR 5,–)
Festivalplakat: EUR 1,–
Schlüsselanhänger: EUR 2,–
Notizbuch: EUR 6,–
Turnbeutel: EUR 8,–
Signiertes Festivalplakat Limited Edition: EUR 9,–
Kontakt
Festival-Hotline: +43 (0) 664 313 33 26 ab 17. November, täglich 14:00–21:00 Uhr
www.thishumanworld.com | office@thishumanworld.com | www.facebook.com/this.human.world.festival
Inhaltsverzeichnis
Informationen und
Kartenverkauf
Im Impart contemporary Showroom
Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien
Sidelocations
Aula des Universitätscampus
Haus der Europäischen Union
Marea Alta
Campus der Universität Wien
Altes AKH, 1. Hof
Spitalgasse 2–4, 1090 Wien
campus.univie.ac.at
Europäische Kommission
Vertretung in Österreich
Wipplingerstraße 35, 1010 Wien
ec.europa.eu/austria
Gumpendorfer Straße 28
1060 Wien
www.marea-alta.at
Themen-Schwerpunkte
8
Schüler_innen-Kurzfilm-Wettbewerb
15
— A World of Prisons?
8
this human YOUTH
15
— Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen 10
this human world-Wettbewerb
16
— this human WORKS
11
this human world-Eröffnung
20
— Every Time We Fuck We Win!
12
FILMPROGRAMM
21
— Projecting Belgrade – Projecting Vienna
13
PROGRAMMÜBERSICHT
40
— Im Spiel und im Ernst
13
RAHMENPROGRAMM
55
— Heimatfilm vs. World Cinema
14
NIGHTLINE
58
— Cinema and Human Rights
14
Alphabetische Filmübersicht
79
Ehrenschutz
Dr. Heinz Fischer
© Marko Zink | Galerie: Michaela Stock
Bundespräsident der Republik Österreich
Ehrenkomitee
Beatrice Achaleke
CEO „Diversity Leadership“, Gründerin und Congress Managerin des „European Diversity,
Business & Inclusion Congress“, Aktivistin und Autorin
„this human world leistet jährlich auf erfrischende Art und Weise seinen essenziellen Beitrag, indem
es den richtigen Umgang mit Menschenrechten aufzeigt. Diversität als Potenzial, das es zu nutzen
gilt, wird bei diesem herausragenden Festival gelebt.“
this human ART
Der österreichische Künstler Marko Zink zeichnet mit einer seiner Fotografien für das diesjährige
Sujet von this human world verantwortlich. Wir haben ihn nach den Hintergründen
zu seiner Fotografie befragt.
Dr. Barbara Helige
Leiterin des Bezirksgerichtes Döbling, Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte,
ehemalige Präsidentin der RichterInnenvereinigung
„Gerade in meiner Position als Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte freue ich
mich sehr, weiterhin Teil des Ehrenkomitees dieses so wichtigen Festivals zu sein. this human world
bietet eine einzigartige Plattform, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und
Menschen jeden Alters für unser Anliegen – den Schutz und die Einhaltung der Menschenrechte – zu
sensibilisieren. Mit this human world wird der Menschenrechtsbildung ein großer Dienst erwiesen.“
Mag. Hartwig Kirner
Geschäftsführer FAIRTRADE Österreich
„Menschenrechte sind kein Privileg! Sie sollten für alle Menschen gelten. Davon sind wir weit
entfernt, vor allem im Welthandel. this human world ist nicht nur ein fantastisches Festival, es ist
gleichzeitig auch ein Motto für uns alle!“
Mag. Heinz Patzelt
© Laurent Ziegler
Generalsekretär Amnesty International Österreich
„Lange bevor Menschenrechte verwirklicht und deren Verletzung erfolgreich verhindert werden,
braucht es das Verstehen und Erleben der Menschenrechtsidee mit Herz und Hirn. Welches Medium
wäre wohl besser geeignet als der Film, diese Vielfalt verständlich zu machen?“
INFO/TIPP
Das Bild ist Teil einer Serie von Unter­
wasserbildern mit dem Titel „fremd“ –
was hat dich zu dieser Serie inspiriert?
Zink: Wie in den meisten meiner Serien ging es mir darum, ein Objekt
zu subjektivieren und umgekehrt.
Das (Mittel-)Meer wurde zur Bühne
für diese Serien: Die Objekte, die ich
dingfest mache, sind nur für einen
kurzen Augenblick da – im nächsten
sind sie verschwunden oder haben
eine andere Form. Mir war wichtig,
dass die Bilder nicht nur von Leichtigkeit leben, sondern eine gewisse Ironie beinhalten. Auch die Komik ist ein
wesentliches Moment in meinen Arbeiten, welche die Betrachter_innen
in die sprichwörtliche Tiefe der Arbeiten lotsen. Mich reizt es, mit doppelter Wahrnehmung zu arbeiten.
Die Bilder aus deiner Serie könnten
auch Filmstills sein. Siehst du einen Be­
zug deiner Bilder zum Film?
Zink: Viele meiner Serien sind voller
Narrationen. Und die Narration in
den Serien verwende ich als Referenz
zum Medium Film: Der Film erzählt
Geschichten. Ich verbinde mit meinen
Fotografien zwei Kunstrichtungen:
die Malerei und die Filmkunst – die
Fotografie steht genau dazwischen.
Alle meine Fotografien sind analog
entstanden: Ich koche den Film immer, bevor ich ihn benutze. So kommt
es zu den starken Farben und Kontrasten.
Was ist dein Bezug zum Festival?
Zink: Ich finde das Festival sehr wichtig, weil es Themen unserer Zeit aufbereitet, die uns alle angehen, und damit viele Menschen erreicht. Letztes
Jahr war das Sujet des Festivals ein
leeres Boot auf dem Meer; für mich
eine Anspielung auf die Tragödie in
Lampedusa. Heuer ist es ein Koffer,
der sich öffnet und nur noch menschliche Attribute erkennen lässt – das
Mittelmeer ist zu einem Friedhof geworden. Schönheit und Hässlichkeit
liegen in diesem Fall dem Bildaufbau
zugrunde. Was man sehen will, überlasse ich den Betrachter_innen.
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Ausstellung „hier gehen sie
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Di–Fr, 13–18
(Burggasse 7–9, 1070 Wien.
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Nachtführung durch die Ausstel
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Anwesenheit des Künstlers
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„Mythologie des Alltäglich
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(this human world-Festivalz
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Sneak Preview in die Ausstellung
Mi, 3. Dez., 19 Uhr
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Marko Zinks Bild aus der Ser
140 cm x 90 cm zum
Diasec-Druck in der Größe
/Preis auf Anfrage
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Verkauf. Gesamtauflage
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Vom Künstler signierte Fes
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In Kooperation mit:
Themen-Schwerpunkte 2014
–8–
Themen-Schwerpunkte 2014
–9–
Kritik an Gefängnissen sowie der
„Unter­stützungsarbeit“ von NGOs und
bringt formal eine gewaltige Ladung
Trash mit sich. Der poetische und persönliche Dokumentarfilm Belleville Baby
hingegen thematisiert Klassenunterschiede im Zusammenhang mit dem
Gefängnissystem.
In einer Diskussion werden zudem die
aktuelle Kriminalisierung von antifaschistischen Protesten und die Selbstorganisierung von Asylwerber_innen
beleuchtet und die Möglichkeit geboten, die Lage im deutschsprachigen
Raum zu reflektieren.
Highlights
9999
Kino
Freitag, 5.12./18:00 Uhr, Top
ikaneder
Sch
,
Uhr
7:30
2./1
13.1
,
Samstag
Belleville Baby
Sonntag, 7.12./12:00 Uhr, Top
(Filmbrunch)
Criminal Queers
Uni Campus
Dienstag, 9.12./19:00 Uhr, Aula
EU 013 + Entwürfe
(Doppelvorstellung)
, Schikaneder
Mittwoch, 10.12./20:00 Uhr
Kino
Sonntag, 7.12./19:00 Uhr, Top
HR Talk:
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Menschenrechte hinter Git
ck
WS Orange Is the New Bla
,
Donnerstag, 11.12./21:00 Uhr
Kino
EU 013
Scheherazade’s Diary
Top Kino
ikaneder
Freitag, 12.12./17:30 Uhr, Sch
Kino
Montag, 8.12./15:30 Uhr, Top
u
Locked Down + It’s Up to Yo
(Doppelvorstellung)
Kino
Montag, 8.12./18:00 Uhr, Top
Der Schwerpunkt wurde kuratiert von Zora
Bachmann, Brigitta Freigassner, Rebekka Simpson
und Joanna Wilk.
In Kooperation mit:
Der diesjährige this human world-Hauptschwerpunkt eröffnet rare Einblicke
hinter die dicken Mauern und hohen Zäune einer abgekapselten Welt.
Missstände in Gefängnissen, die vermehrt an die Öffentlichkeit dringen,
gaben this human world Anlass, sich
mit dem Thema Gefängnis kritisch
auseinanderzusetzen, Bilder aus dem
Inneren zu zeigen und der Frage nach
der gesellschaftlichen Wahrnehmung
von Menschen in Gefängnissen nachzugehen.
Schon länger stellt sich die Frage nach
dem Sinn und Zweck von Gefängnissen,
die längst nicht mehr als „Besserungsanstalten“ und „resozialisierend“ gelten
können. Kritische Bilder aus dem Inneren von Gefängnissen sind Mangelware. Was an filmischem Material nach
außen dringen kann, ist meist streng geregelt und muss immer erst geneh­migt
werden. Oder wird geschickt hinaus
geschmuggelt.
this human world beleuchtet heuer anhand von aktuellen Filmproduktionen
verschiedene Aspekte rund um das
Thema Gefängnis.
Wie geht die Gesellschaft beispielsweise mit „unzurechnungsfähigen“
Straftäter_innen um? Die außergewöhnliche belgische Produktion 9999
lässt als psychisch abnorm eingestuften
Rechtsbrecher_innen in einer nie dagewesenen Form Raum und Zeit, um ihre
Situation im Gefängnis zu reflektieren.
Während EU 013, The Last Frontier
sich mit „Identification and Expulsion
Centers“ in Italien auseinandersetzt,
diskutiert der Kurzfilm Entwürfe den
Bau eines als „human“ präsentierten
Abschiebegefängnisses im steirischen
Vordernberg.
Mit den beeindruckenden Filmen Scheherazade’s Diary und Locked Down gibt
der Schwerpunkt rare Einblicke in die
Lebensrealitäten von Frauen in einem libanesischen bzw. israelischen Gefängnis.
Ein Frauengefängnis steht auch im
Mittelpunkt der populären US-amerikanischen Netflix-Serie „Orange Is the
New Black“, über die im Rahmen eines
medientheoretischen Workshops diskutiert wird. Eine weitere theoretische
Auseinandersetzung mit dem Schwerpunktthema bietet auch der diesjährige Human Rights Talk unter dem Titel
Menschenrechte hinter Gittern?
Der experimentelle Spielfilm Criminal
Queers (in dem unter anderem auch
Angela Davis zu Wort kommt und
sich selbst spielt!) ist eine radikale
muss das Kino eben zu den Menschen kommen.
Die abgekapselte Welt der Gefängnisse, aus der nur wenige Informationen und Bilder nach außen dringen,
steht heuer im Fokus von this human
world. Doch auch in die andere Richtung, nämlich für die Insass_innen
dieser Institutionen, gibt es nur einen
begrenzten Zugang zu Informationen
und Bildern.
Neben Fernsehen und Radio sind
kaum Möglichkeiten der selbstständigen Informationsbeschaffung
vorhanden. Internetzugang ist nicht
erlaubt, Zeitungsabos sind nur beschränkt zugelassen und immer mit
einer Kostenfrage verbunden.
Um nicht nur über Gefangene zu
sprechen, sondern auch mit ihnen,
veranstaltet this human world 2015
Filmscreenings in österreichischen
Gefängnissen, zu dem die Organisator_innen sowie Filmemacher_innen
eingeladen sind.
Weggesperrt – und dann?
Gefangene brauchen Hilfe, um nach der Haft
ein Leben ohne Straftaten führen zu können.
Helfen Sie mit Ihrer Zeitungsspende.
Bitte spenden Sie »Jungle World« für
Gefangene zum Preis von halbjährlich 88,20 €,
jährlich 176,40 € oder überweisen Sie einen
Betrag Ihrer Wahl an:
Zeitungen in die Knäste:
Spende ein Abo für Insass_innen!
Die deutsche Wochenzeitung Jungle World kann an Insass_innen in
deutschen Gefängnissen gespendet werden.
Weitere Infos unter: www.freiabos.de
Foto: Beate Pundt
A WORLD OF PRISONS?
Wenn die Menschen nicht ins Kino kommen können,
Freiabonnements für Gefangene e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE02 1002 0500 0003 0854 00
BIC: BFSWDE33BER
Kennwort: »Jungle World«
Telefon 030-611 21 89
E-Mail: info@freiabos.de
www.freiabos.de
Themen-Schwerpunkte 2014
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Themen-Schwerpunkte 2014
this human WORKS
Als fixer Bestandteil des Festivalprogramms beleuchtet this human WORKS auch heuer wieder verschiedene
Aspekte moderner Arbeitsrealitäten und spannt den Bogen zwischen Sichtbarmachung prekärer
Arbeitsverhältnisse zu neuen Herausforderungen in der Welt der Arbeit.
Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen
Mit dem plötzlichen Gefühl von Freiheit fing es 2011 an:
Demonstrationen und Handykameras. Dann wurde ein Krieg daraus gemacht. this human world präsentiert
Filme aus und über Syrien in einer spannenden Schwerpunktreihe.
Der Konflikt in Syrien ist eine der
größten humanitären und politischen
Katastrophen der letzten Jahrzehnte.
So kompliziert die Frontlinien mittlerweile erscheinen, so beeindruckend,
innovativ und aufrüttelnd sind die syrischen Filme, die diesen verzweifelten
Kampf um Freiheit und Leben beschreiben. Schwarzer Humor wechselt
mit heiteren Momenten, Trauer folgt
auf Atemholen nach einem Bombeneinschlag. Die verwackelten aktuellen
Handyfilme des Arabischen Frühlings
haben nun längeren, mehr oder minder
professionellen Filmen Platz gemacht,
in denen die Aufnahmen der Aktivisten_Innen zitiert und als Rohmaterial bearbeitet werden. Es ist programmatisch, dass jetzt das Erleben und
Bewältigen des ursprünglichen, spon-
tanen Aufstandes – als von Islamisten
noch nichts zu sehen war – durch Aktivist_innen und Filmemacher_innen
selbst ins Zentrum geraten. Ein großer
Teil dieser Kreativen ist nun tot oder im
Exil – ihre Reflexion der Geschehnisse
wird zur Filmgeschichte gehören. Das
macht der Blick auf diese Produktionen deutlich: Syrien im Zentrum des
gegenwärtigen Nahostkonflikts zeigt
beispielhaft das unglaubliche Potenzial, das Menschen entwickeln, um ihren
Drang nach Freiheit auszudrücken.
this human world folgt in seinem Programm 2014 sehr verschiedenen
filmischen Zugängen zum Thema
„Syrien“: von der klassischen Doku
über „Comedy“ und Fiktionalisierung
bis hin zum „Emergency Cinema“.
Mit zwei Spiel- und drei Dokumentarfilmen blickt this human WORKS
2014 hinter die Kulissen von unterschiedlichen Arbeitswelten und
-realitäten.
Der Schwerpunkt wurde kuratiert
von Zora Bachmann und Oliver Marc Piecha.
In Kooperation mit:
Highlights
Syria Inside
Sonntag, 7.12./15:00 Uhr, Top
False Alarm
Montag, 8.12./20:30 Uhr, Top
Kino
Kino
y
Syria: Snapshots of Histor
g
kin
in the Ma
+ Not Anymore: A Story
of Revolution
(Doppelvorstellung)
Top Kino
Dienstag, 9.12./21:00 Uhr,
Border
, Schikaneder
Mittwoch, 10.12./22:30 Uhr
Aussichtslose Jobperspektiven treiben
viele Menschen in schlechtbezahlte,
unsichere und von Ausbeutung und
Unterdrückung geprägte Arbeitsverhältnisse. Die beiden Protagonistinnen
in den Spielfilmen At Home (this human
world-Eröffnungs­film 2014) und She’s
Lost Control befinden sich in unterschiedlichen prekären Beschäftigungsformen. In beiden Filmen herrscht anfänglich heile Welt. Wie unsicher und
ungeschützt die Arbeitsverhältnisse,
in denen sich die Protagonistinnen
bewegen, jedoch sind, wird schon
beim ersten, ungeplanten Zwischenfall sichtbar.
Die Hoffnung auf (bessere) Arbeit
zwingt viele Menschen zur Migration.
Der österreichische Dokumentarfilm
China Reverse beleuchtet anhand von
persönlichen Geschichten chinesischer
Migrant_innen nicht nur die Beweggründe, Ursachen und Folgen von Migration, sondern auch die neue Option
der Rückmigration aufgrund des Wirtschaftsaufschwungs im heutigen China.
Was es bedeutet, nach jahrzehntelanger Arbeit bei ein und demselben Arbeitgeber plötzlich seinen Job zu verlieren, beleuchtet der Dokumentarfilm On
the Art of War auf schonungslose Weise.
Doch die Arbeiter des italienischen
Montagewerks für Schwermechanik
geben sich nicht leichtfertig mit der
Schließung des Werks zufrieden und
üben den Widerstand.
In Job Centre, Please Hang On sehen
sich die Angestellten mit einem ganz
anderen Problem konfrontiert: Täglich
müssen sie möglichst schnell möglichst
viele Jobs vermitteln, um Erfolgsraten
zu erfüllen. Zeit, um auf die einzelnen
Arbeitssuchenden einzugehen, die die
Leittragenden sind, gibt es keine.
Der Schwerpunkt wurde kuratiert
von Zora Bachmann und Evi Bencsics.
Der Schwerpunkt wird präsentiert von:
Highlights
China Reverse
nnenpassage
Samstag, 6.12./18:00 Uhr, Bru
At Home
bau (Eröffnung)
Do., 4.12./20:00 Uhr, Garten
Kino
Top
,
Uhr
:00
Samstag, 6.12./18
Kino
Top
,
Uhr
9:00
2./1
Samstag, 13.1
She’s Lost Control
Kino
Sonntag, 7.12./15:30 Uhr, Top
Job Centre, Please Hang On
ikaneder
Sonntag, 7.12./22:30 Uhr, Sch
On the Art of War
Dienstag, 9.12./17:30 Uhr,
Schikaneder
Themen-Schwerpunkte 2014
–12–
–13–
Themen-Schwerpunkte 2014
Projecting Belgrade – Projecting Vienna
Mit dem serbischen Festival Free Zone präsentiert this human world im Rahmen eines Festivalaustausches erneut
ein Mitglied des internationalen Festivalnetzwerkes „Human Rights Film Network“ und gibt einen Einblick in
zeitgenössisches Filmschaffen aus Serbien.
Every Time We Fuck We Win!
Ein Blick auf Pornofilme, die uns etwas anderes zeigen als der Mainstream-Heteroporno,
welche lustvoll weibliche und queer-orientierte Sexualitäten und Identitäten feiern und die
Vielfalt sexueller Begierde widerspiegeln.
In diesem Schwerpunkt werden Porno­
produktionen zu sehen sein, die mal
mehr und mal weniger einem queer-­
feministischen Punk-Kontext entsprungen sind und in denen selbstbewusste
und lustorientierte Sexualität gezeigt,
normative Körper­bilder hinterfragt und
ein subversives Potenzial von Porno­
grafie gesucht wird.
Ein Abend ist der US-amerikanischen
Queen of Queer Porn Courtney Trouble
gewidmet und zeigt Ftm-Porno-Star
Billy Castro auf Sexreise durch San
Francisco, Femme on Femme S&M-Szenen, Solo Bondage und Riot Trans Grrrls.
In Much More Pussy! nimmt uns Émilie
Jouvet mit auf einen Road­trip durch
Europa mit einer Gruppe queer-feministischen Performancekünstlerinnen,
denen wir beim Sex auf und hinter der
Bühne zusehen dürfen. Goodyn Green
zeigt uns in ihren Filmen Shutter und
Want Some Oranges unterschiedliche
Körper, unterschiedliche Praktiken
und unterschiedliche erotische Fanta­
sien mit einem Blick, der direkt und
respektvoll, zart und lustvoll zugleich
ist. In Fucking Different XXX werden
die Perspektiven getauscht, wenn lesbische Regisseurinnen schwulen Sex
und schwule Regisseure lesbischen Sex
verfilmen. Auf Gruppensex garniert mit
bunten Süßigkeiten und zahlreichen
queeren Punkreferenzen darf man sich
in Best Slumber Party Ever und Queen Bee
Empire von Samuel Shannahoy freuen.
Eröffnet wird Every Time We Fuck We
Win! mit Virginie Despentes Dokumentarfilm Mutantes – Punk, Porn, Feminism;
eine internationale Reise durch die
feministische Pro-Sex-Bewegung der
letzten drei Jahrzehnte mit zahlreichen
queer-feministischen Aktivist_innen,
Theoretiker_innen, Sexarbeiter_innen
und Per­former­_innen.
Als
perfekte
Ergänzung
zum
Schwerpunktprogramm werden die
Regisseur­
innen Émilie Jouvet und
Auf soziale und politische Geschehnisse
aufmerksam zu machen und Raum für
Kommunikation und Diskussion zu
schaffen – dies hat sich das serbische
Festival Free Zone seit nunmehr neun
Jahren zum Ziel gesetzt. Seine Aktivitäten beschränken sich jedoch nicht
nur auf das sechstägige Festival im November. Die Programmschiene „Free
Zone Junior“ für Kinder und Jugendliche und die Festival-Tour durch über 40
serbische Städte jährlich sind nur einige
Beispiele, die von der umfassenden und
engagierten Arbeit von Free Zone zeugen.
Programmdirektor Rajko Petrović wird
das Festival aus Belgrad heuer bei this
human world persönlich vorstellen und
this human world wird im Zuge des Austausches 2015 beim serbischen Partnerfestival mit einer Auswahl an aktuellen österreichischen Filmen gastieren.
Der Schwerpunkt wurde kuratiert
von Zora Bachmann und Rajko Petrović.
In Kooperation mit:
Highlights
al
Živan Makes a Punk Festiv
+ Escape
nnenpassage
Samstag, 6.12./20:30 Uhr, Bru
Strange Forest
Sonntag, 7.12./21:00 Uhr, Top
Goodyn Green bei this human world zu
Gast sein.
Kino
Im Spiel und im Ernst
Der Schwerpunkt wurde kuratiert von
Zora Bachmann, Denice Bourbon und Mara Verlic.
Ein Kurzfilmprogramm zum Thema Aggressionen und Gewalt unter Jugendlichen
Highlights
inism
Mutantes: Punk, Porn, Fem
er
eth
Tog
me
Co
+
n
+ Dildoma
(Kombivorstellung)
ikaneder
Samstag, 6.12./20:00 Uhr, Sch
Much More Pussy!
ikaneder
Montag, 8.12./20:00 Uhr, Sch
es
Shutter + Want Some Orang
(Doppelvorstellung)
, Top Kino
Mittwoch, 10.12./21:00 Uhr
Queen Bee Empire
+ Best Slumber Party Ever
(Doppelvorstellung)
, Schikaneder
Donnerstag, 11.12./22:30 Uhr
Courtney Trouble –
Queen of Queer Porn
ikaneder
Freitag, 12.12./22:30 Uhr, Sch
Fucking Different XXX
, Schikaneder
Samstag, 13.12./20:00 Uhr
Sich in der Welt positionieren, Gefühls­
chaos, Wünsche, Langeweile, Grenzen
ausloten, latente Aggression – erwachsen
werden heißt auch, sich mit der Umwelt zu
reiben, ein bisschen zumindest, und nicht
selten schlägt pubertärer Übermut schnell
in knallharte Realität um. Es fängt vielleicht
im Spaß an und sieht harmlos aus, kann
dann aber ganz furchtbar schiefgehen.
Gemeinsam mit sixpackfilm zeigt this
human world ein Programm bestehend
aus vier österreichischen Kurzfilmen,
die von Jugendlichen erzählen, die eine
Grenze überschreiten. Die Filme lassen unangenehme zwischenmenschliche Spannungen spüren, bieten aber
weder eine einfache Lösung noch eine
Antwort. Die Abwesenheit von „Erziehungsberechtigten“ eint alle Filme; die
„Erwachsenen“ spielen in diesen Geschichten schlicht keine Rolle. Die Jugendlichen müssen sich alleine in ihrem
eigenen Umfeld behaupten.
sixpackfilm ist ein international agierender Verleih und Vertrieb für österreichisches unabhängiges Filmschaffen.
Das Kurzfilmprogramm wurde kuratiert von
Katharina Riedler und Gerald Weber.
In Kooperation mit :
Highlight
KURZFILMPROGRAMM
, Top Kino
Samstag, 13. 12./18:00 Uhr
Harz (AT 2006, 13min)
R: Sigmund Steiner
)
Schwitzen (AT 2014, 30min
R: Iris Blauensteiner
Gfrasta (AT 1998, 11min)
R: Ruth Mader
min)
Spass mit Hase (AT 2010, 20
R: Judith Zdesar
Themen-Schwerpunkte 2014
Themen-Schwerpunkte 2014
–14–
–15–
Heimatfilm vs. World Cinema
Schüler_innen-Kurzfilm-Wettbewerb
this human world und WIENWOCHE präsentieren den zweiten Teil der Veranstaltungsreihe, die sich mit dem
Thema Filmschaffen und Migration in Österreich auseinandersetzt.
Der internationale Kurzfilm-Wettbewerb für Schüler_innen ist seit sechs Jahren fixer Bestandteil von
this human world. Am 11. Dezember präsentieren wir euch ein „Best-of“ der Einreichungen 2014.
of the Sun. Diese werden einen sehr direkten Einblick in ihr Schaffen zulassen,
indem sie Arbeiten, die gerade entstehen oder soeben entstanden sind, zur
Diskussion stellen. Der Workshop The
Liberating Art of Filmic (Re)Membrance
von Araba Johnston-Arthur bietet die
Möglichkeit, sich in die Repräsentation
afrikanischer Diaspora im Film zu vertiefen. Und zum Abschluss der Veranstaltungsreihe lädt this human world zu
einem produktiven Netzwerktreffen,
dessen Ziel es ist, neue und weitere
Verbindungen zu knüpfen zwischen der
heimischen Filmindustrie und Filme­
macher_innen, die nach Österreich migriert sind.
„Flucht und Integration“ zu beschäftigen und inhaltlich passende Kurzfilme zu produzieren. Zahlreiche tolle
Einreichungen haben uns erreicht und
wir freuen uns, euch am 11. Dezember
um 18:00 Uhr im Top Kino ein „Bestof“ zu präsentieren. Zuvor prämiert
die Jury des Kurzfilm-Wettbewerbs
die besten Filme. Die Preisverleihung
findet heuer am 27. November im Top
Kino statt.
Kinosalon „East of Vienna,
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In Kooperation mit WIENWOCHE und
dem Filmemacher Ascan Breuer.
Auch heuer wurden wieder Schüler_­
innen im Alter von zehn bis 20 Jahren
dazu angehalten, sich in Zusammen­
arbeit mit ihren Lehrer_innen mit den
30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auseinanderzusetzen, sich thematisch mit dem
diesjährigen Schwerpunktthema 2014
Bereits zum siebenten Mal findet dieses
Jahr die Filmreihe Cinema and Human
Rights des Forschungszentrums Menschenrechte der Universität Wien
und des Ludwig Boltzmann Instituts
für Menschenrechte als Teil des Menschenrechtsfilmfestivals this human
world statt. Das Medium Film kann helfen, über soziale, kulturelle und ideo­
Filmvorführung anlässlich
der Verleihung des
Sacharow-Peises
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Freitag, 5.12./17:30 Uhr, Sch
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Montag, 8.12./17:30 Uhr, Sch
HR Talk: Menschenrechte
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Manfred Nowak und Anna Müller-Funk
In Kooperation mit:
EU 013
Menschenrechte
Für unser jüngstes Publikum haben
wir auch dieses Jahr ein vielfältiges
Programm zusammengestellt, das drei
sorgfältig ausgewählte Filme, einen
Workshop sowie ein Kurzfilmprogramm umfasst und sich an Schulen und
Ausbildungsstätten richtet.
Highlights
Dienstag, 9.12./19:00 Uhr,
Aula Uni Campus
Ludwig Boltzmann Institut
In Kooperation mit:
Der Wettbewerb findet 2014 unter
der gemeinsamen Schirmherrschaft
des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) und des UN
Flüchtlingshochkommissariats (UN-
this human YOUTH 2014
Cinema and Human Rights
logische Unterschiede hinweg, immer
wieder das Menschliche im vermeintlich Anderen aufzuzeigen. Filme können informieren und alarmieren, unterschiedliche Perspektiven aufzeigen
und Vorurteile überwinden, und in der
Folge Empathie und Engagement auslösen. Wir hoffen mit dem diesjährigen
Programm dazu beizutragen und wünschen Ihnen interessante, spannende
und berührende Festivalerlebnisse!
Leitung: Lisa Wegenstein
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Freitag, 12.12./17:30 Uhr, Sch
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Mission Rape – a Tool of Wa
, Top Kino
Samstag, 13.12./15:30 Uhr
Die Präsentation der Dokumentarfilme Locked Down (R: Liat Mer, IL 2013), Das Kind
in der Schachtel (R: Gloria Dürnberger, AT
2014) und Purple Movie (R: Max Heil, AT
2013) wird begleitet von Gesprächen mit
den Filmemacher_innen, die spannende
Einblicke in die Entstehung ihrer Filme geben und den Schüler_innen im Anschluss
an den jeweiligen Film Frage und Antwort
stehen. Der interaktive Workshop des
Romano Centro unter dem Titel „Was ist
Antiziganismus und wie können wir ihn
bekämpfen?“ soll für antiziganistische
Stereo­type sensibilisieren und zeigen, wie
diese wirken und dekonstruiert werden
können. Ein weiteres Special des Jugend­
angebots 2014 stellt das Kurzfilmprogramm des Internationalen Jugend Medien Festivals YOUKI dar. Wir freuen uns auf
eine spannende Zeit mit unserem jüngsten
Publikum!
this human YOUTH wurde kuratiert
von Evi Bencsics.
Schulpartner:
© NGF
Im Anschluss an die gelungenen Veranstaltungen als Teil von WIENWOCHE
im September 2014 wird das gemeinsame Programm nun mit drei Veranstaltungen an zwei Tagen im Rahmen
des Festivals fortgeführt. Filmemacher
Ascan Breuer lädt wieder Kolleg_innen
in den Kinosalon East of Vienna, South
Highlights
HCR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Frauen
(BMBF) statt.
INFO
:
Anmeldung möglich unter
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schulvorstellung@thishuma
KulturKontakt Austria fördert die aktive Kunstund Kulturvermittlung im schulischen Zusammenhang.
In Kooperation mit:
Eintritt/Schüler_in: 5 Euro
Nähere Informationen
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zu den einzelnen Veransta
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this human world-Wettbewerb
–16–
–17–
this human world-Jury
this human world-Jury 2014
Nina Kusturica
arbeitet als Regisseurin, Cutterin, Autorin und Produzentin in Wien. In Mostar geboren, wuchs sie in
Sarajevo auf. Sie studierte Regie und Schnitt an der Filmakademie Wien und ihre preisgekrönten Filme
sind auf internationalen Filmfestivals vertreten. Nina Kusturica veröffentlicht Texte und hält Gastvorlesungen und Workshops zu Film, Schauspiel und Schnitt sowie zu den erweiterten Themenfeldern
Menschenrechte, Film und Media Literacy. Ihren aktuellen Film Ciao Chérie, bei dem sie auch Regie
führt, produziert sie mit der eigenen Filmproduktion NK Projects.
Anna Katharina Laggner
ist Radioautorin, Journalistin und Filmkritikerin. Sie arbeitet für FM4 und OE1, ihre Radiofeatures
werden im gesamten deutschen Sprachraum ausgestrahlt. Das Feature Neun Tage – zwei Zehennägel –
nach Hause gehen wurde 2013 mit dem internationalen Prix Bohemia ausgezeichnet. Sie war mit ihren
Hörwerken unter anderem beim Festival der Regionen, dem Steirischen Herbst und der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin vertreten.
Anna Katharina Laggner wurde 1977 in Graz geboren, hat ein Studium der Internationalen Wirtschaftsbeziehungen abgeschlossen und lebt in Wien.
this human world-WETTBEWERB
Internationaler Wettbewerb zur Förderung junger Filmemacher_innen
fesselnde und berührende filmische
Entdeckungen und soll Nachwuchstalenten gleichzeitig als Plattform und
Präsentationsfläche ihrer ersten Arbeiten in Spielfilmlänge dienen. Wege auf
die Leinwand möchte this human world
auch abseits der Festivallandschaft
ermöglichen: Der Gewinnerfilm, der
von einer fünfköpfigen Jury mit dem
Jury-Preis prämiert wird, erhält einen
Kinostart in einem österreichischen
Programmkino im Frühjahr 2015.
Dass die Verwertung eines Films nicht
mit einer – wenn auch beachtlichen –
Festivalkarriere endet, sondern Filme
Das Wettbewerbsprogramm präsentiert den Festivalbesucher_innen
Highlights
The Land Between
Freitag, 5.12./19:00 Uhr, Top
Kino
The Shebabs of Yarmouk
Samstag, 6.12./15:30 Uhr, Top
The Mulberry House
Samstag, 6.12./21:00 Uhr, Top
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Kino
In the Turn
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Sonntag, 7.12./22:30 Uhr, Sch
Der Wettbewerb wurde kuratiert von
Zora Bachmann und Evi Bencsics.
Montag, 8.12./22:30 Uhr, Sch
Toto and His Sisters
Manfred Nowak
ist Professor für internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Wien und Leiter des Ludwig
Boltzmann Instituts für Menschenrechte (BIM). Von 2004 bis Oktober 2010 war Prof. Nowak UN-Sonderberichterstatter zum Thema Folter. Manfred Nowak ist Mitglied des österreichischen Menschenrechtsbeirates, Vizepräsident der österreichischen UNESCO-Kommission und Leiter des Forschungszentrums
Menschenrechte an der Universität Wien.
Die Filme im diesjährigen Wettbewerbsprogramm werden der Jury eine
Entscheidung nicht leicht machen. Den
Gewinnerfilm prämieren heuer Nina
Kusturica, Anna Katharina Laggner,
Manfred Nowak, Cornelius Obonya
und Rajko Petrović.
ReMine, The Last Working
Class Movement
Kino
Job Centre, Please Hang On
ihren Weg in das reguläre Programm
von Kinos schaffen, ist dabei ein zentrales Anliegen von this human world.
© Anjeza Cikopano
this human world richtet im Rahmen
seiner Wettbewerbssektion wieder
ein besonderes Augenmerk auf die
Arbeiten aufstrebender Filmschaffender. Aus einer Vorauswahl von über
100 Einreichungen haben es sieben
internationale Filme in das diesjährige
Programm geschafft – sieben Filme,
die sich durch ihre besondere Zugangsweise, ihre spannenden ästhetischen
Ansätze, ihre Sensibilität, ihre filmische
Kreativität und ihren Mut auszeichnen.
Top Kino
Dienstag, 9.12./18:00 Uhr,
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Dienstag, 9.12./20:00 Uhr,
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Sonntag, 13.12./2
Cornelius Obonya
ist ein preisgekrönter österreichischer Theater-, Film- und Fernsehschauspieler. Bei Engagements
am Burgtheater arbeitete er u. a. mit namhaften Regisseur_innen wie Andrea Breth und Sven-Eric
Bechtolf zusammen. Den Kinoliebhaber_innen ist der Schauspieler auch aus Spanien und Kottan ermittelt: Rien ne va plus bekannt. Cornelius Obonya wirkt des Weiteren in zahlreichen TV-Produktionen mit,
u. a. in den Krimi-Serien Tatort und derzeit in CopStories. Seit 2013 verkörpert Obonya den Jedermann
bei den Salzburger Festspielen.
Rajko Petrović
studierte Film- und TV-Regie an der Fakultät der Darstellenden Künste in Belgrad und ist einer der
Gründer von Atelier Varan Belgrade, das sich der Produktion und Promotion von Dokumentarfilmen
verschrieben hat. Seine Dokumentarfilme Pulses und East of Eden wurden bei zahlreichen nationalen
und internationalen Festivals präsentiert. Rajko Petrović lehrt an der Universität Singidunum in Belgrad und ist seit 2009 Programmdirektor des serbischen Filmfestivals Free Zone, das er heuer als Gast
bei this human world vorstellt.
–18–
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Im Rahmen von this human world werden vier Preise für herausragende Filme
und außerordentliche Beiträge für die Einhaltung der Menschenrechte verliehen.
Die Preisverleihung mit anschließender, wohlverdienter Feier
findet am 11. Dezember um 19:30 Uhr
im Haus der Europäischen Union statt.
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Über den mit 2.000 Euro dotierten Preis stimmt auch in diesem Jahr wieder das
Publikum ab. Ins Rennen gehen alle Filme des diesjährigen Programms mit einer
Mindestlänge von 65 Minuten aus den Jahren 2013 und 2014.
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Aus sieben herausragenden Filmen des this human world-Wettbewerbs wird die
fünfköpfige Jury einen Gewinnerfilm auswählen, der mit einem Kinostart im
Frühjahr 2015 in einem österreichischen Kino prämiert wird.
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A. Rasumofsky (l. ob.); dessen Palais (daneben) diente Beethoven (l. u.) für eine Uraufführung. H. de Balzac (r. ob.) sah bei der „Birne“ die Landstraße etwa wie auf dem Stich daneben (Bild mit zwei Kirchen: Lage bis 1784); Skizze in grüner Farbe: Gäste vor „Birne“. R. u.: M. v. Ebner-Eschenbach.
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Annonce in der „Wiener Zeitung“ vom 8. April 1809 mit eher ungewöhnlichem Angebot. Bilder: Archiv/J. Blümel, ...Wiener Vorstädte ..., Bd. B. Die Landstraße, Wien 1885/M. Girardi, Das Palais Rasumofsky, Wien 1937/Stiche der Zeit
Nächste Zeitreisen-Nummer am 2. Mai; Hauptthema: Wie es die „Wiener Zeitung“ 1848 den Habsburgern zeigte.
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Dreifach-Nuss; zur Zeitreisenlotto-Teilnahme genügt eine richtige (Teil-)Antwort.
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Die Jury- und Publikumspreisskulpturen
wurden von Sabine Müller-Funk entworfen und angefertigt.
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ZEITREISEN-NUSS NUMERO 334
1. FRAGE: Welcher öst.-ung. Thronfolger residierte im Belvedere in Wien-Landstraße?
Für Tüftler: Wann war das? Renovierte er das Gebäude? Wo stand er politisch? Hatte er Demokratie-Pläne? Schätzte er die Ungarn/die Slawen? War er für Frieden? Wen heiratete er?
2. FRAGE: Welcher türkische Sultan siegte im 16. Jh. in der Schlacht von Mohács?
Für Tüftler: Wann wurde gekämpft? Was bedeutete 3 Jahre später der Name des Sultans für
Wien? Welcher König fiel bei Mohács? Was gewann Habsburg dadurch? Auf welche Weise?
3. (ORCHIDEEN-)FRAGE: Führte Sehnsucht nach der Donaumetropole den Literaten
Balzac anno 1835 nach Wien bzw. in die Vorstadt Landstraße? Besaß Balzac damals
viel Ansehen als Romanautor? Welche Brotberufe hatte er ursprünglich ausgeübt?
Wie und wann gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller? Wie gestaltete sich sein
Privatleben? Welche Bedeutung hatten Frauen in seinem Leben? Heiratete er jemals?
ZUSATZORCHIDEE zum Thema Literaten und Vorstadt Landstraße: Wann lebte Robert Musil wo im 3. Wiener Gemeindebezirk? Zu welcher eher wenig bekannten Novelle inspirierte
ihn seine Wohnumgebung? Welchem berühmten Gasthof ist das kleine Werk gewidmet?
ZEITREISENLOTTO: Nussknackern winkt ein Buchpreis. (Teil-)Antworten zu Nuss Nro.
334 sollen bis M o n t a g , d e m 2 . J u n i , einlangen. Kennwort: ZEITREISEN. Post:
„Wiener Zeitung“/Prof. Alfred Schiemer, MQM 3.3, Maria-Jacobi-Gasse 1, 1030
Wien. Fax: (01) 206 99-433. E-Mail: alfred.schiemer@wienerzeitung.at ■
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➜ One World Filmclubs Award für Dokumentarfilm
2014 wird bereits zum dritten Mal der ONE WORLD FILMCLUBS AWARD im Rahmen von this human world vergeben. Die Jury
besteht aus der Projektleitung der One World Filmclubs und Jugendlichen lokaler Filmclubs aus mehreren österreichischen Bundesländern. Die Verleihung des One World Filmclubs Award inkludiert den Lizenzankauf des prämierten Films für das Projekt der
One World Filmclubs. www.oneworldfilmclubs.at
Der One World Filmclubs Award 2013 ging an Pussy Riot: A Punk Prayer von Mike Lerner und Maxim Pozdorovkin.
➜ Menschenrechtspreis für besondere Verdienste
verliehen durch die Österreichische Liga für Menschenrechte
Mit der Vergabe des Menschenrechtspreises macht die Liga einerseits Menschenrechtsverletzungen zum Thema, andererseits
bietet sie jenen eine Plattform, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. Heuer geht der Preis an die Bettellobby,
die das Recht auf Betteln verteidigt. Nicht nur durch konkrete Rechtsberatung, sondern auch in der Bereitstellung von Informationen und Forschung zu der Situation bettelnder Menschen in Österreich. Dies macht es möglich, das Thema Betteln unter dem
Aspekt von Armut und sozialer Ausgrenzung sachlich zu diskutieren – ohne Vorverurteilung und Kriminalisierung. Es sind die
Ursachen von Armut, die bekämpft werden müssen und nicht die von Armut betroffenen Menschen. www.liga.or.at
Bestellung unter:
www.wienerzeitung.at
T. 0810 0810 99, F. 0810 0810 90
E. abo-center@wienerzeitung.at
www.wienerzeitung.at/abo
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05/12
FREITAG
SCHIKANEDER
ERÖFFNUNG
Filmprogramm
–21–
04/12
17:30
DONNERSTAG
Gartenbau
18:00
05/12
TOP KINO
Saal 1
05/12
18:00 BRUNNEN
PASSAGE
FREITAG
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Eintrit
frei!
© European Union, 2013 – EP
20:00
FREITAG
At Home
© J.M. Louis / SHNP3
(Sto spiti)
Filmvorführung anlässlich
der Verleihung des Sacharow-Preises
Die Georgierin Nadja lebt und arbeitet als Haushälterin bei
einem wohlhabenden griechischen Paar und dessen Tochter in
einer modernen Luxusvilla hoch über der Ägäis gelegen. Das
Verhältnis ist freundschaftlich, eng und familiär. Nadja betreut
Haus und Tochter. Gerne lässt man sich von ihr Tee bringen,
die Wäsche waschen und schüttet ihr bei Bedarf das Herz aus.
Nadja ist Teil der Familie und die Grenzen zwischen „zuhause“
und „fremd“ sind so verschwommen, dass sie gar nicht zu existieren scheinen. Doch als die Wirtschaftskrise am Wohlstand
der Familie zu nagen beginnt und bei Nadja eine Krankheit
Athanasios
Karanikolas
wurde 1967 in Thessaloniki geboren. Er
studierte zunächst
Fotografie in New
York. Anschließend
absolvierte er die
Studien Video- und Medienkunst sowie
Film- und Fernsehregie in Deutschland.
Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher
arbeitet er als Dozent an verschiedenen
Hochschulen sowie als Theaterregisseur.
diagnostiziert wird, wird aus dem emotionalen Familienverhältnis schlagartig ein jederzeit kündbares Arbeitsverhältnis.
Nadja wird fristlos entlassen, aus einem Arbeitsverhältnis, das
nie an rechtliche Konditionen gebunden war. Ohne soziale Absicherung wird sie von „ihrer Familie“ fallen gelassen. Die wahren Verhältnisse kommen zunehmend ans Licht: oben und unten, zuhause und fremd, mit oder ohne Krankenversicherung.
Nadja aber lässt sich nichts anmerken. Sie kämpft nicht um ihre
Rechte, sondern hält stoisch an der emotionalen Bindung zu
ihren ehemaligen Arbeitgebern und an ihrer eigenen Würde
fest. Die großen Gefühlsausbrüche bleiben aus. Beinahe dokumentarisch, aber stilisiert zugleich, mit eleganten Bildern und
beeindruckenden Rauminszenierungen, mit Ruhe und gnadenloser Gelassenheit zeichnet Karanikolas sein leises Melodram,
das ohne jeglichen Skandal-Voyeurismus den schlichten Alltag
als Anklage gegen eine gleichgültige Gesellschaft formuliert.
Der rote Faden, der sich durch die früheren Filme von Athanasios Karanikolas
zieht, ist die Leichtigkeit, mit der er die
Balance zwischen Distanz und Nähe zu
seinen Figuren hält. In At Home treibt
der Filmemacher diesen Ansatz noch
weiter. Durch eine unvergleichliche
Präzision von Stil und Ästhetik, eröffnet
er eine grundlegend neue Perspektive
auf eine in Griechenland lebende Migrantin. Für den Spielfilm erhielt er bei
der Berlinale 2014 den Preis der Ökumenischen Jury.
Filmografie Regie (Auswahl):
At Home (Sto spiti)
(Spielfilm, 2014, 103 min)
Echolot
(Spielfilm, 2013, 77 min)
Khaima
(Dokumentarfilm, 2011, 86 min)
Elli Makra, 42277 Wuppertal
(Spielfilm, 2007, 85 min)
Deer
(Kurzfilm, 2004, 8 min)
Der Sacharow-Menschenrechtspreis
wurde nach dem russischen Physiker
und Dissidenten Andrej Sacharow
benannt. Seit 1988 wird dieser jährlich vom Europäischen Parlament an
Aktivist_innen und Organisationen verliehen, die sich für den Kampf um Menschenrechte und Demokratie einsetzen.
In Kooperation mit dem Informations­
büro des Europäischen Parlaments in
Österreich findet anlässlich der Verleihung des Sacharow-Preises 2014
eine Filmvorführung statt. Sieben
Initiativen wurden heuer für den
Sacharow-Menschenrechtspreis des
Europaparlaments nominiert. Zu ihnen
gehören Mahmoud Al‚ Asali (post
mortem) und Louis Raphael Sako sowie
Denis Mukwege.
Der Filmtitel wird nach der Bekanntgabe des Preisträgers / der Preisträgerin auf der Website des Festivals
angekündigt.
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
9999
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Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
Dokumentarfilm
Deutschland, 2014, 90 min, OF Deutsch
Regie: Irene Bude & Olaf Sobczak
Schwerpunkt: A World of Prisons?
„31.12.9999“ steht als Entlassungsdatum auf den Akten der Insassen in
Merksplas, einem Gefängnis für den
sogenannten Maßnahmenvollzug in
Belgien. Psychisch erkrankte Menschen, die eine Straftat begangen
haben, werden hier ohne Behandlung
und Therapie auf unbestimmte Zeit
eingesperrt. In Ellen Vermeulens Dokumentarfilm 9999 erzählen fünf Männer
aus dem „Land der Blinden“, wie einer
der Protagonisten Merksplas nennt.
Der Filme­macherin ist ein intimes Porträt gelungen, das die Zuseher_innen
die Atmosphäre des Wartens, der
Un­s icher­h eit, der Stille und Anspannung, der Hoffnungslosigkeit und des
Aufbegehrens zumindest ein wenig
nachempfinden lässt.
Der Druck auf die europäischen Großstädte steigt: Alte Häuser werden aufgekauft, luxussaniert oder abgerissen
und müssen hochpreisigen Neubauten
weichen. Wo die Mieten steigen, profitieren Investor_innen und Eigen­tümer_innen zulasten der Bewohn­er_innen. Die Langzeitdokumentation
buy buy st. pauli begleitet die Geschehnisse rund um die ESSO-Häuser – zwei
Plattenbauten der 1960er auf der
Hamburger Reeperbahn, deren Abriss
seit 2009 in Planung ist. In zahlreichen
Interviews nah an den BewohnerInnen
dokumentiert der Film deren Kampf
um ihre Wohnungen und steht damit
stellvertretend für größere aktuelle
stadtpolitische Auseinandersetzungen
rund um ein Recht auf Stadt für alle.
Filmpreis
Anschließend: Diskussion
Visions du Réel – Regard Neuf
Special Mention (2014)
Kämpfe um das Recht auf Wohnen.
Erfahrungen aus Hamburg und Wien
Anschließend: Q&A
Wiederholung
SA, 13.12.2014/17:30
Schikaneder
Mit der Unterstützung der Regierung Flanderns
In Kooperation mit:
Mein Erlöser
(Kurzfilm, 2003, 14 min)
S
(Kurzfilm, 2001, 12 min)
➜ Premiere
Dokumentarfilm
Belgien, 2014, 71 min, OmeU
Regie: Ellen Vermeulen
Spielfilm
Griechenland/Deutschland, 2014, 103 min, OmdU
Regie: Athanasios Karanikolas
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
this human world eröffnet 2014 mit dem eindrucksvollen
Spielfilm At Home des in Griechenland geborenen Regisseurs
Athanasios Karanikolas. Ohne großes Drama spinnt Karanikolas ein stilistisch komplexes Melodram rund um unterschwellige
Machtverhältnisse, Abhängigkeiten und soziale Ungleichheit.
➜ Premiere
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Filmprogramm
FREITAG
19:00
–22–
05/12
TOP KINO
Saal 2
05/12
FREITAG
SCHIKANEDER
20:00
Filmprogramm
–23–
05/12
FREITAG
FILMCASINO
20:15
FREITAG
20:30
05/12
TOP KINO
Saal 1
05/12
20:30 BRUNNEN
PASSAGE
FREITAG
FREITAG
05/12
21:00 TOP KINO
Saal 2
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Eintrit
frei!
Wettbewerb
➜ Festival-Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
The Land Between
Purple Movie
I’m Not Angry!
(Asabani Nistam!)
➜ Premiere
Olya’s Love
For Those
Who Can Tell No Tales
➜ Premiere
Papilio Buddha
Dokumentarfilm
Australien, 2014, 78 min, OmeU
Regie: David Fedele
Dokumentarfilm
Österreich, 2012/2013, 74 min, OF Deutsch
Regie: Max Heil
Spielfilm
Iran, 2014, 110 min, OmeU
Regie: Reza Dormishian
Dokumentarfilm
Russland/Österreich, 2014, 68 min, OmeU
Regie: Kirill Sakharnov
Spielfilm
Bosnien und Herzegowina/Katar/Deutschland,
2013, 75 min, OF Englisch mit bosnischen UT
Regie: Jasmila Žbanić
Spielfilm
Indien/USA, 2013, 108 min, OmeU
Regie: Jayan Cherian
In den Wäldern im Norden Marokkos,
an der Grenze zur spanischen Enklave
Melilla, haben hunderte afrikanische
Flüchtlinge provisorische Lager aufgeschlagen, um eine Gelegenheit zu
finden, den in unmittelbarer Nähe liegenden Grenzzaun zu überqueren und
so europäisches Territorium zu betreten. Der Zaun wird streng bewacht,
die Flüchtlinge bei ihren Versuchen,
ihn zu überwinden, misshandelt oder
getötet. Der australische Filmemacher David Fedele fängt in seinem viel
beachteten und preisgekrönten Dokumentarfilm einfühlsam das alltägliche
Leben der Flüchtlinge ein, lässt sie ihre
individuellen Geschichten und Träume
erzählen und zeigt ungeschönt die
katastrophalen Bedingungen, denen
sie ausgesetzt sind.
Wenn Gregor Seberg, bekannt als
Oberstleutnant Nowak der Erfolgsserie „SOKO Donau“ als Nikolaus
Geschenke verteilt, vergessen vor
allem die jüngsten Bewohner_innen
des „Freunde Schützen Hauses“ für
kurze Zeit ihre Alltagsprobleme. Hier
wohnen rund 140 Menschen, darunter
viele Familien, die ständig in der Angst
leben, jederzeit abgeschoben zu werden. Der Dokumentarfilm Purple Movie
begleitet die Arbeit des Vereins Purple
Sheep, der hinter dem Projekt steht
sowie dessen Bewohner_innen. Das
Porträt des Vereins, der im Jahr 2010
nach einer Gesetzesverschärfung im
Asyl- und Fremdenrecht gegründet
wurde, um die menschenunwürdige
Behandlung österreichischer Behörden gegenüber Fremden sichtbar zu
machen, zeigt, dass man mit sehr wenig
sehr viel tun kann.
I’m Not Angry! ist wohl der kontro­
verseste iranische Film 2014. Unabhängig produziert und wegen seiner
Machart und sozialkritischen Thematik von Publikum und Filmkritik hochgelobt, ist er im Iran verboten. Bei
der diesjährigen Berlinale war I’m Not
Angry! der einzige iranische Beitrag.
Der Film zeigt die gegenwärtige Situation im Iran und übt massive Kritik an
der Ahmadinejad-Ära. Erzählt wird die
Geschichte von Navid und Setareh, die
sich während der Proteste nach den
Präsidentschaftswahlen 2009 kennen
und lieben lernen und gemeinsam studieren. Als Navid wegen seiner politischen Ansichten von der Universität
verbannt wird, gerät sein Leben außer
Kontrolle und die Beziehung zu Setareh
in Gefahr.
Die junge, charismatische Olya lebt mit
ihrer Partnerin Galiya in Russland und
setzt sich unermüdlich für die Rechte
von LGBTI-Personen in ihrem Heimatland ein. Als die Duma diskriminierende Gesetze gegen Homosexuelle
unter dem Deckmantel des Kampfes
gegen Pädophilie verabschiedet,
beginnt für Olya ein noch vehementerer Kampf gegen die Unterdrückung.
Gleichzeitig wird aber auch die Liebe
der beiden Frauen auf eine harte Probe
gestellt, die sich unter diesen harten
Bedingungen entscheiden, gemeinsam ein Kind zu bekommen. Obwohl
die Repression von LGBTI-Personen in
Russland weltweit für Entsetzen sorgt,
ist Olya’s Love einer der wenigen Filme,
die den Kampf gegen die Diskriminierung in diesem Land aus nächster Nähe
zeigen.
Die australische Künstlerin Kym Vercoe bereist in ihrem Urlaub BosnienHerzegowina. In Višegrad verbringt sie
trotz Müdigkeit eine schlaflose Nacht.
Zurück in Australien findet sie heraus,
dass das idyllische Städtchen im Bosnienkrieg Ort grausamer Kriegsverbrechen war. Im Reiseführer steht davon
kein Wort. Bestrebt, das Schweigen
zu brechen, beschließt Kym die Stadt
erneut zu besuchen. Stimmungsvoll
und eindringlich verarbeitet Jasmila
Žbanić in ihrem Spielfilm die Kriegswunden ihres Heimatlandes. Unter
anderem mit dem Goldenen Bären
ausgezeichnet, gilt Jasmila Žbanić
als wichtigste zeitgenössische bosnisch-herzegowinische Filmemacherin. Bereits 2010 war sie mit dem Film
Na Putu (Zwischen uns das Paradies) bei
this human world vertreten.
Basierend auf wahren Begebenheiten,
entfaltet der Spielfilm Papilio Buddha
eine Geschichte rund um die indischen
Dalit, die sogenannten Unberührbaren, die außerhalb des hinduistischen Kastensystems stehen. Jayan
Cherian zeigt in seinem politisch brisanten und visuell beeindruckenden
Debütfilm den Kampf der Dalits gegen
ihre jahrhundertelange Unterdrü­ck­ung. Er spart dabei Tabuthemen der
indischen Gesellschaft, wie Homosexualität oder die Rolle der Frau in
Indien, nicht aus, sondern stellt die
Brutalität und Gewalt gegen die diskriminierten Gruppen unverschönt dar.
Nach massiven Schwierigkeiten mit der
indischen Zensur wurde der Film überraschenderweise auch in Indien freigegeben, wenn auch in einer geänderten
Fassung.
FilmpreisE (AUSWAHL)
International Environmental FF –
Best Feature Length Documentary (2014)
Festival of Migrant Film –
Best Film (2014)
Lampedusa In Festival – Best Film (2014)
Anschließend: Diskussion
Vor den hohen Zäunen der Festung Europa
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Filmpreise (AUSWAHL)
Shanghai IFF – Asian New Talent Award
for Best Film, Best Director
& Vincent Ward Prize (2014)
Best Director, Best Actor
& Best Editor of the year
by the Iranian Society of Film Critics & Writers
Anschließend: Q&A
Anschließend: Diskussion
Putins Albtraum: homosexuelle Liebe
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Wiederholung
SA, 13.12.2014/12:00
Top Kino Saal 2 (Filmbrunch)
Filmpreise (Auswahl)
Kerala State Film Awards –
Special Jury Award for Best Director (2013)
Kerala Film Critics Association Awards –
Best Debut Director (2013)
Athens International Film and Video Festival –
2nd Prize for Feature Narrative (2013)
Filmprogramm
–24–
05/12
FREITAG
SCHIKANEDER
23:00
05/12
TOP KINO
Saal 1
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
12:00
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
12:30
© Luk Monsaert
22:30
FREITAG
➜ Premiere
The Dog
Gardenia –
Bevor der letzte Vorhang fällt
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
15:30
Wettbewerb
Derby Crazy Love
17:30
The Shebabs
of Yarmouk
➜ Festival-Premiere ➜ Filmbrunch
(Gardenia – Before the Last Curtain Falls)
06/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
➜ Premiere
➜ Premiere ➜ Filmbrunch
Web Junkie
Filmprogramm
–25–
➜ Premiere
Next to Her
(At li Layla)
(Les Chebabs de Yarmouk)
Dokumentarfilm
Israel/USA, 2014, 74 min, OmeU
Regie: Shosh Shlam, Hilla Medalia
Dokumentarfilm
USA, 2013, 101 min, OF Englisch
Regie: Allison Berg, Frank Keraudren
Dokumentarfilm
Deutschland/Belgien, 2014, 88 min, OmdU
Regie: Thomas Wallner
Dokumentarfilm
Kanada, 2013, 60 min, OF Englisch
Regie: Maya Gallus
Dokumentarfilm
Frankreich, 2013, 78 min, OmeU
Regie: Axel Salvatori-Sinz
Spielfilm
Israel, 2014, 90 min, OmeU
Regie: Asaf Korman
China ist das erste Land, das InternetAbhängigkeit als eine klinische Störung klassifiziert und eigene, fragwürdige Behandlungsmethoden in
speziellen Kliniken, die an Bootcamps
erinnern, entwickelt hat. Web Junkie
begleitet drei junge Männer, die der
Online-Spielsucht verfallen sind und in
einer dieser Kliniken „deprogrammiert“
werden sollen. Der Dokumentarfilm
gewährt einen sehr intimen Blick auf
die Betroffenen und deren Eltern, von
denen sich die Jugendlichen meist distanzierter fühlen als von Unbekannten
im Cyberspace. Fast ausschließlich in
der Enge der Klinik gefilmt, reflektiert
Web Junkie auch über die Aspekte der
technologisierten chinesischen Gesellschaft.
The Dog erzählt vom schrillen und
spektakulären Leben von John
Wojtowicz, der im Jahr 1972 eine
Bank überfiel, um mit dem erbeuteten
Geld die geschlechtsangleichende
Operation seines Ehemannes zu finanzieren. Wojtowiczs Geschichte, die
bereits 1975 als Inspiration für den
Film Dog Day Afternoon mit Al Pacino
diente, wird in The Dog zum einen Teil
mit Archivmaterial, zum anderen mit
Interviews mit dem egozentrischen,
liebenswerten und selbstironischen
Wojtowicz selbst und seinen Wegbegleiter_innen geschildert. Über
10 Jahre haben die beiden Filme­mach­er_innen an dem Dokumentarfilm
gearbeitet. Das komplexe Porträt John
Wojtowiczs bietet dabei auch einen
unkonventionellen Überblick über die
LGBTI-Szene New Yorks der letzten 40
Jahre.
Eine sympathische Gruppe etwas in
die Jahre gekommener Travestie­
darsteller aus Belgien wird sich ein
letztes Mal auf der Bühne in wahre
Diven verwandeln, bevor sie in ihr viel
ruhigeres Leben abseits der Bühne
zurückkehren. Zuvor waren die zwischen 60- und 70-Jährigen mit ihrer
Tanzproduktion „Gardenia“ zwei Jahre
lang in 25 Ländern auf Tour. Der Filmemacher Thomas Wallner porträtiert
einfühlsam und liebevoll die queeren
Darsteller_innen. Der Dokumentarfilm
erzählt von Selbstzweifel, großem Mut,
bewegenden Lebensgeschichten, persönlichen Schicksalsschlägen, Träumen,
Hoffnungen und der immerwährenden
Suche nach Liebe, die keine Altersgrenze kennt.
Noch nie von Roller-Derby gehört?
Das sollte sich ändern! Einem RollerDerby-Team aus Montreal, Kanada,
folgend, macht Derby Crazy Love eindrucksvoll deutlich, dass dieser Sport
gerade erst Fahrt aufnimmt. Der Film
bietet einen Insiderblick in eine wilde
Welt aus toughen, tätowierten und
teuflisch gut Rollerblades fahrenden
Frauen, die sich „Kamikaze Kitten“,
„Apocalipstick“ oder „Raw Heidi“ nennen. Sie bewegen sich in ihrer eigenen
Welt, die von Frauen dominiert ist.
Genau das macht diese Sportart so
einzigartig. Die Roller-Derby-Szene
ist mittlerweile zu einer eigenen Subkultur herangewachsen, mit eigenen
Regeln, auffälligem Styling, viel Musik
und großer Show. Und wer schon
immer ein Faible für Rollerskates hatte,
wird diesen Film ohnehin lieben!
Das Flüchtlingslager im Stadtteil
Yarmouk in Damaskus vor dem Ausbruch der Revolution in Syrien. Axel
Salvatori-Sinz’ Debütfilm, der kurz vor
der Belagerung und Hungerblockade
durch die Syrische Armee 2012/13
fertiggestellt wurde, ist ein einfühlsames Porträt einer Gruppe junger
palästinensischer Flüchtlinge, die in
diesem Lager bereits in dritter Generation leben. Als Staatenlose sehnen sie
sich nach einem Zuhause. Durch langjährige Freundschaft sind die jungen
Frauen und Männer eng miteinander
verbunden. Der Film fängt auf berührende Weise ihre Träume und Sehnsüchte sowie die schwierigen Fragen
und Entscheidungen des Erwachsenwerdens vor dem Hintergrund der Ausweglosigkeit, das Land nicht ohne Visa
und Pass verlassen zu können, ein.
Chelli ist Mitte zwanzig und kümmert sich neben ihrem Job alleine
um Gabby, ihre jüngere Schwester
mit Behinderung. Als Gabby in eine
Pflege­einrichtung überstellt wird, verändert sich die Beziehung der beiden
Schwes­tern dramatisch. Der israelische
F i l m e m a c h e r A s a f Ko r m a n e n t ­
wickelte seinen Debütfilm Next to
Her zusammen mit seiner Frau, die
zugleich Hauptdarstellerin und
D r e h b u c h ­a u t o r i n d e s F i l m s i s t .
Gemeinsam haben sie ein fesselndes Familiendrama geschaffen, das
gleichzeitig die enge und ambivalente
Beziehung der beiden Schwestern
beleuchtet sowie von der großartigen
schauspielerischen Leistung seiner
Darsteller mitgetragen wird und unter
die Haut geht.
In Kooperation mit:
In Kooperation mit:
Filmpreis
Hot Docs – Special Jury Prize
for Canadian Feature Documentary (2014)
Wiederholung
DO, 11.12.2014/19:00
Top Kino, Saal 2
Filmpreis
Filmpreis
FilmpreisE
Bay Street FF – People‘s Choice Award (2014)
Visions du Réel – Regard Neuf & Special Mention
from Interreligious Jury (2013)
Doclisboa – RTP Award
for Best Investigation Film(2013)
Eurasia IFF – Grand Prix (2014)
Wiederholung
SA, 13.12.2014/12:30
Top Kino, Saal 1 (FILMBRUNCH)
Jean Rouch IFF – Prix du premier film (2013)
Anschließend: Diskussion
LGBTI-Personen im Alter
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Civil Society of Mulitmedia Authors –
Prize Étoile de la SCAM (2014)
Vorfilm
Dear Hassan (Cher Hassan)
(R: Axel Salvatori-Sinz,
Frankreich, 2014,
4 min)
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–26–
06/12
06/12
18:00 BRUNNEN
PASSAGE
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
18:00
Filmprogramm
–27–
SAMSTAG
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
06/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
20:00
06/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
20:00
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
20:30
t
© J.M. Louis / SHNP3
© 2011 Frank Amann
Eintrit
frei!
➜ Premiere
At Home
(Sto spiti)
Spielfilm
Griechenland/Deutschland, 2014, 103 min, OmdU
Regie: Athanasios Karanikolas
Schwerpunkt: this human WORKS
Die Georgierin Nadja lebt seit Jahren als
Haushälterin bei einem wohlhabenden
Paar und dessen Tochter in Griechenland. Als eine schwere Erkrankung bei
ihr diagnostiziert wird und auch die Wirtschaftskrise sich finanziell beim Hausherrn bemerkbar macht, wird sie vom
ernannten Familien­m itglied zur kündbaren Angestellten und entlassen. Das
Meer glitzert, der Ausblick vom Anwesen ist immer noch atemberaubend und
auch Nadja lässt sich nichts anmerken.
Sie kämpft nicht für ihr Recht oder eine
Krankenversicherung, sondern hält an
ihrer emotionalen Beziehung zur Familie fest. In klaren, eleganten Bildern, die
trotz Sonnenschein soziale Kälte vermitteln, erzählt der Spielfilm die Geschichte
seiner leisen Heldin, die in ihrem
„Zuhause“ auf einmal zur Fremden wird.
Filmpreis
Berlinale – Preis der Ökumenischen Jury (2014)
Anschließend Diskussion: Arbeiten ohne Papiere
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Erste Vorstellung
DO, 04.12.2014/20:00
Gartenbaukino (EröffnungSFILM)
Wiederholung
SA, 13.12.2014/19:00 Top Kino, Saal 2
In Kooperation mit:
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
China Reverse
The Abominable Crime
Dokumentarfilm
Österreich, 2014, 81 min, OF Deutsch/OmdU
Regie: Judith Benedikt
Dokumentarfilm
USA, 2013, 65 min, OmeU
Regie: Micah Fink
Schwerpunkt: this human WORKS
Die österreichische Kamerafrau Judith
Benedikt befasst sich in ihrem Debütfilm als Regisseurin mit Migration und
Rückmigration chinesischer Immigrant_innen in Österreich. Wegen
des aktuellen wirtschaftlichen Aufschwungs kehren heute zahlreiche
Chines_innen, die in erster bzw. zweiter Generation in Österreich leben,
zurück in ihre alte Heimat. So etwa
der Besitzer einer erfolgreichen asia­
tischen Imbiss-Kette, der nun sein
Gl üc k mi t tra diti onel l en W i ener
Kaffee­häusern in China versucht. China
Reverse beleuchtet die Ursachen und
Folgen der Rückmigration, den daraus
resultierenden kulturellen Austausch in
beide Richtungen sowie ganz individuelle Geschichten und Lebenswege chinesischer Migrant_innen in Österreich.
Anschließend: Q&A
➜ Wiener Festivalpremiere
Mutantes:
Punk, Porn, Feminism
Come Together
(Mutantes – Féminisme porno punk)
Dokumentarfilm
Frankreich, 2009, 91 min, OmeU
Regie: Virginie Despentes
Porno
Schweden, 2009, 3 min, kein Dialog
Regie: Mia Engberg
Dildoman
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
Die junge Mutter Simone und der
LGBTI-Aktivist Maurice sind nur zwei
von vielen lesbischen und schwulen
Jamaikaner_innen, die gezwungen
sind, ihre Heimat zu verlassen. Die
Gefahr, in der sie sich befinden, ist zu
groß. Neben der Dämonisierung und
Isolation von Homosexuellen hat die
Homophobie in Jamaika bereits eine
unglaublich hohe Zahl an Mordopfern
gefordert, die weiter ansteigt. Der
Dokumentarfilm begleitet seine Protagonist_innen über mehrere Jahre
hinweg und erzählt von Gewalt, Angst
und sozialer Entwurzelung. Während
Simone darum kämpft, das Land mit
ihrer Tochter verlassen zu können,
überlegt Maurice im Exil, zum Unmut
seines kanadischen Ehemannes, nach
Jamaika zurückzukehren, um weiterhin
und auch auf rechtlichem Weg gegen
die homophoben Gesetze in seiner Heimat vorzugehen.
In Kooperation mit:
Filmpreise
Roze Filmdagen LGBT Festival –
Best Doc Audience Award (2014)
Belize IFF – Best Documentary (2013)
In Kooperation mit:
Mutantes ist eine internationale Reise
durch die feministische Pro-SexBewegung der letzten drei Jahrzehnte,
die uns von Interview zu Interview mit
queer-feministischen Aktivist_innen,
Theoretiker_innen, Sexarbeiter_innen
und Perfomer_innen führt. Lydia
Lunch, Annie Sprinkle und Catherine
Breillat, um nur 3 von mehr als 20
Interviewpartner_innen zu nennen.
Ausschnitte aus Filmen und Performances begleiten die Gespräche rund
um Selbstermächtigung in (und durch)
Sexarbeit, queere Sexualitäten und die
Weiterentwicklung des feministischen
Kampfes. Ein intensiver und spannender Einblick in Ideen, Ansprüche
und Differenzen der Pro-Sex-Bewegung.
Filmpreis
BFI London Lesbian & Gay FF –
Derek Oyston Film Award (2011)
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Feminism, Pornography and Sexual Empowerment
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Wenn es blendet,
öffne die Augen
➜ Premiere
Porno
Schweden, 2009, 4 min, kein Dialog
Regie: Åsa Sandzén
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
Dildoman ist ein Animationsfilm mit
künstlerischem, spielerischem Zugang
zu (queer-)feministischem Sex, in dem
der Titel hält, was er verspricht. Das
Pro-Sex-Manifest Come Together ruft
zum Zerschlagen patriarchaler und
kapitalistischer Strukturen auf, lehnt
gängige Schönheitsideale und Verhaltensvorschriften ab und regt zur
selbstermächtigten und den eigenen
Wünschen folgenden queer-femin i s t i s c h e n Po r n o p r o d u k t i o n a n .
Beide Filme sind Teil der Dirty Diaries,
einer vielfältigen Sammlung von
feministischen schwedischen PornoKurzfilmen unterschiedlicher Regisseur_innen (u. a. Åsa Sandzén, Pella
Kågerman, Wolfe Madam).
Ab 18 Jahren
(When It Blinds, Open Your Eyes)
Dokumentarfilm
Österreich, 2014, 75 min, OmeU
Regie: Ivette Löcker
Die österreichische Filmemacherin
Ivette Löcker widmet sich in ihrem
Dokumentarfilm der Beziehung des
in St. Petersburg lebenden Paares
Ljoscha und Schanna. Heroinsuchtund konsum ist seit dem Zerfall der
Sowjetunion ein trauriges Phänomen,
dem zahlreiche junge Menschen verfallen sind. Löcker porträtiert das Liebespaar und deren Lebensfreude trotz der
lebensbedrohenden Sucht auf einfühlsame und teils überraschend leichte
Weise. Die Filmemacherin erschafft
dabei eine besondere Nähe zu ihren
Protagonist_innen und zeigt deren
erstaunlichen Umgang mit einem
Leben, das bestimmt ist von Sucht, Zerfall und Vergänglichkeit.
Anschließend: Q&A
Filmpreis
outstanding artist award 2014
in der Kategorie Dokumentarfilm
Filmprogramm
–28–
06/12
20:30 BRUNNEN
PASSAGE
06/12
20:30 BRUNNEN
PASSAGE
SAMSTAG
Filmprogramm
–29–
SAMSTAG
t
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
06/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
22:30
06/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
23:00
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
12:00
t
Eintrit
frei!
Eintrit
frei!
Wettbewerb
➜ Premiere
Živan Makes
a Punk Festival
Escape
(Živan Pravi Pank Festival)
(Bijeg)
➜ Premiere
Dokumentarfilm
Serbien, 2014, 64 min, OmeU
Regie: Ognjen Glavonić
Dokumentarfilm
Serbien/Bosnien und Herzegowina, 2013,
23 min, OmeU
Regie: Srdjan Keča
Schwerpunkt:
Projecting Belgrade – Projecting Vienna
Schwerpunkt:
Projecting Belgrade – Projecting Vienna
Punkrocker und Poet Živan veranstaltet seit fünf Jahren jeden Sommer
in seinem Heimatdorf in Serbien ein
Punkfestival – immer ohne Geld zu
haben oder Geld dabei zu verdienen.
Unaufhaltsamer Enthusiasmus allein
ist sein Antrieb. Der Dokumentarfilm
begleitet Živan bei den Vorbereitungen
zum Festival und präsentiert uns einen
jungen Mann, der nicht einsehen
will oder kann, dass seine Unternehmungen jeder Vernunft widersprechen.
Obwohl ihm die finanziellen Mittel
fehlen, um eine kaputte Glühbirne zu
ersetzen, beschließt Živan „Jimmy“
Pujić sein Festival diesmal international auszurichten und eine Band aus
der Slowakei einzuladen … aber zuerst
muss noch die Soundanlage gefunden
werden …
Der Kurzfilm erzählt von drei Romnja
auf der Flucht vor der Lebenswirklichkeit, die sie umgibt. Die junge Danijela
läuft von zuhause weg und lässt Schule
und Familie hinter sich, um zu heiraten.
Elvira wird mit ihrer kleinen Tochter
vom Kindsvater im Stich gelassen und
Galiba schafft es nur langsam, ihrem
von Missbrauch geprägten Umfeld
zu entfliehen. Bilder ihrer Lebens­
realitäten und die Stimmen der Frauen
aus dem Off sind kurze Bestands­
aufnahmen aus dem Leben der jungen
Romnja, die von Armut und Gewalt
betroffen sind und der gleichen Realität entfliehen wollen. Berührende
Einblicke in drei Lebensgeschichten
zwischen Enttäuschung und Hoffnung,
zwischen Unterdrückung und dem
harten Weg zu Selbstbestimmung und
Selbstachtung.
FilmpreisE (AUSWAHL)
Brussels FF – Best Documentary in the Music
Docs section (2014)
Beldocs – Special Mention (2014)
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
In Kooperation mit:
24 Days
➜ Premiere
The Mulberry House
(Bayt al-Toot)
Dokumentarfilm
Jemen/Syrien/Ägypten/Schottland/Vereinigte
Arabische Emirate, 2013, 65 min, OmeU
Regie: Sara Ishaq
➜ Premiere
Pine Ridge
➜ Filmbrunch
(24 Jours,
la vérité sur l’affaire Ilan Halimi)
Dokumentarfilm
Dänemark, 2013, 77 min, OmeU
Regie: Anna Eborn
Spielfilm
Frankreich, 2014, 110 min, OmeU
Regie: Alexandre Arcady
In ihrem Debütfilm beleuchtet die
Filme­macherin Anna Eborn das Leben
in einer der ärmsten Gegenden der
Vereinigten Staaten von Amerika, dem
Oglala-Lakota-Reservat Pine Ridge
im Bundesstaat South Dakota. Eborn
richtet dabei den Blick vor allem auf
die junge Generation im Reservat und
begleitet die Jugendlichen durch die
düstere Gegenwart ihres aussichtslos anmutenden Alltags, der geprägt
ist von Armut, Kriminalität und einer
hohen Suizidrate. Die beeindruckende
Kameraführung fängt durch die Nähe
zu den Protagonist_innen die be­engen­
den Armutsverhältnisse im Reservat
vor den spektakulären Weiten der
landschaftlichen Prärie ein. Eine poetische und behutsame Beobachtung.
2006 wurde der Jude Ilan Halimi gekidnappt und daraufhin in einem Keller
am Rande von Paris drei Wochen lang
gefoltert. Eindringlich, ehrlich und ausgesprochen nahe an den realen Ereignissen erzählt Regisseur Alexandre
Arcady die wahre Geschichte von Ilans
Entführung und Ermordung. Basierend
auf dem Roman der Mutter des Opfers,
Ruth Halimi, schildert der Spielfilm
sowohl die Vorgehensweise der Polizei,
die die klare antisemitische Motivation
der Kidnapper nicht ernst nahm, als
auch die Situation der Angehörigen, die
über drei Wochen hinweg unvorstellbaren Druck und Schmerz aushalten
mussten. 24 Days ist ein Spielfilm, der
über die grauenhafte Realität des europäischen Antisemitismus und dessen
Verharmlosung erzählt.
Belleville Baby
Dokumentarfilm
Schweden, 2013, 73 min, OmeU
Regie: Mia Engberg
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Unmittelbar vor dem Ausbruch der
Proteste gegen den jemenitischen
Machthaber Ali Abdullah Saleh 2011
reist die junge Filmemacherin Sara
Ishaq nach Jahren der Abwesenheit
in ihre Heimat. Ishaq, Tochter einer
Schottin und eines Jemeniten, lebte
seit ihrer Jugend bei ihrer Mutter in
Schottland. Nun, am Vorabend der
Revolution, ist sie mit ihrer Kamera
in das Haus ihres Vaters und zu ihren
Wurzeln zurückgekehrt. Ihr Dokumentarfilm The Mulberry House ist ein überaus persönliches und intimes Porträt
ihrer Familie geworden, das zugleich
das politische Aufbegehren im Jemen
dokumentiert. Die Filmemacherin fungierte während dieser Zeit außerdem
als Vor-Ort-Berichterstatterin und
Bloggerin über die Unruhen für BBC.
Filmpreis
Göteborg FF – Dragon Award
for Best Documentary (2014)
Wiederholung
SA, 13.12.2014/21:00
Top Kino, Saal 2
In Kooperation mit:
Filmpreis
Belleville Baby erzählt eine Geschichte,
die sich ausschließlich um zwei Protagonist_innen dreht. Er war sieben Jahre
im Gefängnis, sie währenddessen auf
der Filmakademie. Seine Geschichte
durchläuft das Gefängnis, ihre nicht.
Manche Leben scheinen bereits von
Anfang an einen vorgeschriebenen
Lebenslauf zu haben, dem zu ent­fliehen
schwierig ist. Ohne jemals die beiden Protagonist_innen zu Gesicht zu
bekommen, wird die Geschichte einer
vergangenen, unkonventionellen Liebe
jenseits aller Klassenunterschiede
geschildert. Aufgezeichnete Telefonate
und assoziative Bilder gehen auf sehr
einfühlsame Weise auf die Thematik
Gefängnis ein. Man kann das Rauschen
der Gedanken und Gefühle spüren in
diesem dokumentarischen Essay, dessen Geschichte auch einfach erfunden
sein könnte.
Jerusalem FF – Lia Award (2014)
FilmpreisE
Wiederholung
FR, 12.12.2014/20:00
SCHIKANEDER
Docs Barcelona – New Vision Award (2014)
Guldbaggen – Best Documentary (2013)
Dokufest – Best Documentary (2013)
Filmprogramm
–30–
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
12:30
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
15:00
Filmprogramm
–31–
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
15:30
07/12
SONNTAG
SCHIKANEDER
17:30
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
18:00
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
t
Eintrit
frei!
➜ Filmbrunch
➜ Premiere
➜ Premiere
Maidan
Syria Inside
She’s Lost Control
Dokumentarfilm
Niederlande/Ukraine, 2014, 130 min, OmeU
Regie: Sergei Loznitsa
Der renommierte, ukrainische Filme­
macher Sergei Loznitsa nimmt uns
mit auf den Unabhängigkeitsplatz in
Kiew, wo im November 2013 die Euro­
maidan-Proteste begannen, die letztlich
zur Absetzung des ukra­inischen Präsidenten Wiktor Yanukowych führten.
Ohne Kommentar und in ruhigen Bildern hält der Film Ereignisse fest, die
zu aktuell sind, um schon verarbeitet
worden zu sein: von den friedlichen
Kundgebungen einer halben Million
Menschen bis zu den blutigen Straßenschlachten zwischen Protestierenden
und Polizei. Maidan ist nicht nur Zeuge
eines historischen Punkts in der ukrainischen Geschichte, sondern auch ein
emotional nachwirkendes Testament
eines Aufstands an sich. Ein extrem
aktuelles und wichtiges Dokument, das
aufgrund seiner Machart gleichzeitig
zeitlos relevant bleiben wird.
Filmpreis
Batumi IFF – Best Documentary Film (2014)
Begleitend: Einführung ins Thema
Infos unter:
comedy-witness-documentary movie
Syrien/Deutschland, 2013
122 min, OF Englisch/OmeU
Regie: Tamer Alawam
Schwerpunkt:
Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen
Eine gute Frage: Worin besteht eigentlich das Problem der Syrer_innen? Da
konnte man als Tourist doch immer hinfahren, war das wirklich so schlimm? Ist
Assad wirklich so ein großes Problem?
Lassen Sie sich durchaus unterhaltsam
(!) in das Problem einer klassischen
nahöstlichen Diktatur einführen. Der
Regisseur des Films, Tamer Alawam, ist
2012 bei den Dreharbeiten in Aleppo
getötet worden. Versuchen Sie trotzdem auch mal zu lachen. Genau so ist
Syrien. Syria Inside präsentiert dem
westlichen Betrachter pädagogisch
einfühlsam den schwarzen syrischen
Humor – die hier präsentierte „Syrian
3D-Brille“ erklärt den Zuschauer_innen
mehr, als er je über den Nahen Osten
wissen wollte. Und nun in Zukunft wissen muss!
Spielfilm
USA, 2014, 90 min, OF Englisch
Regie: Anja Marquardt
Schwerpunkt: this human WORKS
Routine und urbane Isolation dominieren Ronahs Leben in New York. Als
„Sexual Surrogate“, Sexualbegleiterin
im therapeutischen Kontext, bringt sie
gehemmten Männern bei, was sie am
meisten fürchten: den Körperkontakt.
Dabei wahrt sie stets professionelle
Distanz zu ihren Klienten, die ihr von
einem Psychotherapeuten überwiesen
werden und die sie alleine in neutralen
Hotelzimmern trifft. Anders ist es als
Ronah sich auf ihren neuen Klienten,
den autoaggressiven Johnny, einlässt.
Ihn bekommt sie erkennbar nicht in
den Griff und beginnt stattdessen sich
zu verlieben. In kühlen, ästhetischen
Bildern erzählt Marquardts Spielfilm,
wie die Grenzen zwischen privater
und professioneller Intimität in Ronahs
ohnehin wenig geschützter Arbeits­
umgebung zusehends aufweichen.
„East of Vienna,
South of the Sun“
KINOSALON
Filmpreis
Filmpreis
Berlinale – C.I.C.A.E. Art Cinema Award
at Forum (2014)
In Kooperation mit:
➜ Premiere
Waiting for August
Criminal Queers
Dokumentarfilm
Belgien, 2014, 88 min, OmeU
Regie: Teodora Ana Mihai
Schwerpunkt: Heimatfilm vs. World Cinema
Ascan Breuer lädt Mara Mattuschka,
Kurdwin Ayub und Selma Doborac in
den zweiten Teil des Kinosalons ein,
damit sie uns von ihren aktuellen künstlerischen Aktivitäten berichten können:
Ayub zeigt Ausschnitte aus ihrer Workin-Progress Wrecking Ball Iraq – ihrem
ersten Langdokumentarfilm. Darin
begleitet sie ihren Vater bei seinen
Remigrationsversuchen in den aktuell
umkämpften Nord-Irak. Mattuschka
bespricht ihr backfrisches Werk Stimmen (Uraufführung: Viennale 2014)
– und sie verrät, was ihr sonst noch im
Kopf herumspukt. Außerdem stellt die
aus Bosnien stammende Filmemacherin Selma Doborac ihr preisgekröntes
autobiografisches Video Es war ein Tag
wie jeder andere im Frühling oder Sommer
(A/BH 2012) zur Diskussion.
Es ist Winter. Der Sommer und die Mutter sind weit weg, als Georgiana ihren
15. Geburtstag feiert. Aufgrund der
wirtschaftlichen Situation ist die Mutter
gezwungen, im Ausland zu arbeiten, um
ihre Familie zuhause in Bacau, Rumänien,
mit dem Nötigsten zu versorgen. Georgiana übernimmt verantwortungsbewusst
die Rolle des Familienoberhauptes, kümmert sich um ihre jüngeren Geschwister
und stellt ihre eigene Jugend hintenan.
Der Dokumentarfilm porträtiert in
ruhigen, atmosphärischen Bildern die
sieben Geschwister, die in ärmlichen Verhältnissen leben und auf beeindruckende
Weise ihren Alltag alleine meistern – mal
improvisierend, mal den telefonischen
Anweisungen der Mutter folgend, die bis
zum Sommer nicht zurückkehren wird.
Visions Du Réel –
Regard Neuf Special Mention (2014)
Hot Docs –
Best International Feature Documentary (2014)
Karlovy Vary –
Best Documentary Film over 60 Minutes (2014)
In Kooperation mit:
Anschließend: Q&A
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Spielfilm
USA, 2014, 72 min, OF Englisch
Regie: Chris Vargas, Eric A. Stanley
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Filmpreise
In Kooperation mit:
Beirut IFF – Special Jury Prize
Documentary (2014)
➜ Premiere
Wiederholung
DO, 11.12.2014/18:00
TOP KINO, Saal 1
In Kooperation mit:
Konspirative Übergaben von pinken
Kuverts; ein „Free Lucy – Free them
All“-Poster wird plakatiert; ein Brief
aus dem Gefängnis gibt Zeug_innenschaft von queeren und Transfrauen in
Isolationshaft ab. Kritik an Gefängnis
wird in diesem experimentellen Film
im Kontext von Kapitalismus und dem
„Prison Industrial Complex“ dargestellt, den uns Aktivistin und Wissenschaftlerin Angela Davis näherbringt.
Criminal Queers bringt in trashiger
DIY-Ästhetik eine Vielzahl an gesellschaftskritischen Auseinandersetzungen auf die Leinwand, die es wert
sind, weiterdiskutiert zu werden.
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–32–
07/12
SONNTAG
SCHIKANEDER
07/12
SONNTAG
SCHIKANEDER
20:00
07/12
20:00
07/12
SONNTAG
FILMCASINO
SONNTAG
SCHIKANEDER
20:15
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
20:30
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
© Filmladen Filmverleih
Fotograf: Gordon Muehle
© Golden Girls Filmproduktion
20:00
Filmprogramm
–33–
➜ Wien-Premiere
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
Stop-Over
(L’Escale)
That has been bothering
me the whole time
Lebenslauf
(resume)
➜ Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
The Cut
Flowers of Freedom
Strange Forest
(Čudna Šuma)
Dokumentarfilm
Schweiz/Frankreich, 2013, 100 min, OmdU/OmfrU
Regie: Kaveh Bakhtiari
Tanzfilm/video
Österreich, 2013, 10 min, kein Dialog
Regie: Arash T. Riahi
Dokumentarfilm
Österreich, 2014, 6 min, OF Deutsch
Regie: Amir Gudarzi
Spielfilm
Deutschland/Frankreich/Italien/Russland/
Kanada/Polen/Türkei, 2014, 138 min, OmdU
Regie: Fatih Akin
Dokumentarfilm
Deutschland, 2014, 96 min, OmdU
Regie: Mirjam Leuze
Eine kleine, zu einer Wohnung umfunktionierte Waschküche irgendwo in
Athen. Hier gewährt der Iraner Amir
illegalen Flüchtlingen Unterschlupf.
Für die Menschen, darunter der Cousin des Filmemachers Kaveh Bakhtiari,
ist das Versteck ein Zwischenstopp
auf ihrem beschwerlichen Weg in ein
neues Leben. Die Ungewissheit über
ihr Schicksal ist dabei stets präsent.
Ein Jahr lang begleitete der Regisseur
die Flüchtlinge aus nächster Nähe –
ihr Leben in der geheimen Wohnung,
die stets umgebenden Gefahren und
die zunehmende Verzweiflung. Kaveh
Bakhtiaris persönlicher und berührender Dokumentarfilm, der seine
Urauf­führung in Cannes feierte, wurde
auf zahlreichen Festivals gezeigt und
prämiert.
Ein experimenteller Kurzfilm von Arash
T. Riahi: In ästhetisch ansprechen­
den Schwarz-Weiß-Bildern sehen
die Zuseher_innen rasche, präzise
Bewegungsabläufe eines Menschen in
Nahaufnahme. Zu hören sind nur das
Atmen der Person und das Rascheln
des Stoffes, in den der Körper gehüllt
ist. Worum es sich bei den fesselnden
Aufnahmen genau handelt, erfahren
wir erst, als die Kamera auf Distanz
geht und die Situation zur Gänze
offenbart: eine Frau in Burka bei einer
kunstvollen, ausdrucksstarken Tanzperformance. Ab diesem Moment
mischen sich unerwartete Assozia­
tionen in die Rezeption. Riahi verbindet mit this human world bereits
eine frühere Zusammenarbeit: 2012
gestaltete er das offizielle Plakat sowie
den Trailer des Festivals und sein Film
Nerven Bruch Zusammen eröffnete this
human world 2012.
Amir Gudarzi erzählt in seinem autobiografischen Kurzfilm Lebenslauf
von seiner Flucht aus dem Iran. 2009
kommt Gudarzi mit einem gefälschten türkischen Pass nach Österreich.
Als Flüchtling und Asylwerber wird er
hier zum Gesichtslosen, einem Menschen ohne Persönlichkeit, dessen individuelle Geschichte im Asyl-System
irrelevant ist. Ein Lebenslauf unter Tausenden.
Der renommierte deutsch-türkische
Filmemacher Fatih Akin erzählt in The
Cut die Geschichte des Völkermordes
an Armenier_innen im Jahr 1915. Der
junge Familienvater Nazaret wird
von seiner Familie getrennt, als türkische Soldaten ihn und viele weitere
armenische Männer eines Nachts
gewaltsam in die Wüste bringen. Den
Völkermord, der sich dort ereignet,
überlebt er nur knapp. Als Nazaret Jahre später erfährt, dass seine
Zwillingstöchter noch am Leben sind,
macht er sich auf eine verzweifelte
Suche, die ihn durch die Wüsten Mesopotamiens über Havanna und letztlich
bis nach North Dakota führt. Das bildgewaltige Drama bildet nach Gegen
die Wand und Auf der anderen Seite den
letzten Teil von Akins Liebe, Tod und
Teufel-Trilogie.
Bei einem Unfall mit der hochgiftigen Chemikalie Zyanid, die zum
Goldabbau eingesetzt wird, kam es
1998 in einem kirgisischen Dorf zu
zahlreichen Toten sowie zu gesundheitlichen Langzeitfolgen für die
Bewohner_innen der Umgebung. Die
Regierung unternimmt sieben Jahre
lang nichts. Eine Handvoll mutiger
Dorfbewohnerinnen beginnt den
Kampf gegen die Regierung, gegen die
Betreiber der kirgisisch-kanadischen
Goldmine und für die Rechte der
Opfer. Die Filmemacherin und Kulturund Sozialanthr op ologin Mir j am
Leuze begleitet die Aktivistinnen
in einem intimen Porträt vier Jahre
lang und dokumentiert ihr politisches
Engagement und ihren Zusammenhalt
vor dem Hintergrund des Lebens in
einem kirgisischen Dorf.
Das mehrfach ausgezeichnete Drehbuch von Strange Forest basiert auf
einer Erzählung von Judita Šalgo.
Das Drama begleitet ein ungarisches
Elternpaar aus Novi Sad, deren Sohn
einer Entzugsklinik entflohen ist. Die
Eltern machen sich gegenseitig Vorwürfe und geraten darüber, dass dessen Schulden beim lokalen Drogenboss
wahrscheinlich Grund für seine Flucht
waren, in einen Konflikt, in dessen
Folge der Vater nicht mehr nach Hause
kommt. In den folgenden Tagen suchen
beide Eltern getrennt verzweifelt nach
ihrem Sohn. Strange Forest ist eine visuell einnehmende Auseinandersetzung
mit der Situation der Eltern, die sich
jeweils alleine mit der harschen Realität ihrer Lebensumstände in Serbien
konfrontiert sehen.
Anschließend: Q&A
Anschließend: Q&A
Anschließend: Q&A
Wiederholung
In Kooperation mit:
Filmpreise (AUSWAHL)
Festival du Nouveau Cinéma –
Prix de l’Association Québécoise
des Critiques de Cinéma (2013)
Dok Leipzig – Golden Dove Award
for New Talent (2013)
Solothurner Filmtage – Prix de Soleure (2014)
Wiederholung
DO, 11.12.2014/20:00
Schikaneder
In Kooperation mit:
Anschließend: Q&A
Anschließend: Q&A
DO, 11.12.2014/17:30
Schikaneder
Spielfilm
Serbien/Ungarn, 2014, 75 min, OmeU
Regie: Szabolcs Tolnai
Schwerpunkt:
Projecting Belgrade – Projecting Vienna
Filmprogramm
–34–
07/12
SONNTAG
SCHIKANEDER
22:30
07/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
23:00
Filmprogramm
–35–
MONTAG
15:00
08/12
MONTAG
15:30
TOP KINO
Saal 2
08/12
TOP KINO
Saal 1
08/12
MONTAG
SCHIKANEDER
17:30
MONTAG
18:00
08/12
TOP KINO
Saal 1
t
Eintrit
frei!
Wettbewerb
➜ Workshop
➜ Premiere
Job Centre,
Please Hang On
(Pôle Emploi, ne quittez pas)
Dokumentarfilm
Frankreich, 2013, 78 min, OmeU
Regie: Nora Philippe
➜ Premiere
Xenia
Spielfilm
Griechenland/Frankreich/Belgien, 2014,
124 min, OmdU
Regie: Panos H. Koutras
Schwerpunkt: this human WORKS
Der Dokumentarfilm Job Centre, Please
Hang On begleitet die Angestellten
eines Pariser Job-Centers, die sich
mit der schwierigen Situation, tagein, tagaus unzählige Jobs vermitteln
zu müssen, konfrontiert sehen, und
einem schwer zu bewältigenden bürokratischen Aufwand ausgesetzt sind.
Täglich treffen hunderte Arbeitssuchende auf die Jobvermittler und der
Druck aus der Führungsetage, gewisse
Erfolgsraten zu erzielen, ist hoch.
Obwohl der Film auch die Situation der
Arbeitssuchenden beleuchtet, zeigt Nora
Philippes Dokumentarfilm auch ausgiebig den schwierigen Alltag in der Arbeitsvermittlung und zeigt die dortigen
Gegebenheiten und Verhältnisse auf.
The Liberating Art
of Filmic (Re)membrance
Cassandra and Teodross
in Teza by Haile Gerima
Workshop
Araba Evelyn Johnston-Arthur
(Aktivistin, Kultur- und Sozialwissenschaftlerin)
Schwerpunkt: Heimatfilm vs. World Cinema
Nach dem Tod ihrer albanischen
Mutter reisen der 15-jährige, homosexuelle Dany und sein älterer Bruder Ody quer durch ihre Heimat
Griechenland, um ihren griechischen
Vater ausfindig zu machen. Durch dessen offizielle Anerkennung erhoffen
sie sich unter anderem die griechische
Staatsbürgerschaft. Danys weißen
Hasen immer im Schlepptau erleben
die ungleichen Brüder aber so einige
Überraschungen unterwegs. Fremdsein, Homophobie und die aktuelle
wirtschaftliche Situation Griechenlands bilden den Hintergrund für dieses farbenfrohe, schrille Roadmovie,
das mit viel Herz über die Beziehung
der beiden Brüder und das Erwachsenwerden erzählt.
Anhand von ausgewählten Szenen
aus dem preisgekrönten Spielfilm Teza
(DE/ET, 2008; 2009 im Programm
von this human world) des in den USA
lebenden äthiopischen Regisseurs
Haile Gerima durchleuchtet der
Workshop verschiedene tiefgreifende
Dimen­s ionen der dekolonisierenden
Kunst des Geschichtenerzählens.
Eingebettet in lokale und globale
Prozesse der Dekolonisierung legt
der Workshop unter anderem mit
den Filmcharakteren Cassandra und
Teodross einen Schwerpunkt auf
Kämpfe und Repräsentationen der
afrikanischen Diaspora im deutschsprachigen Raum. Die Bewegung zwischen den zeitlichen Ebenen spielt
dabei eine zentrale Rolle.
In Kooperation mit:
In Kooperation mit:
➜ Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
Scheherazade’s Diary
Ruina
Dokumentarfilm
Libanon, 2013, 80 min, OmeU
Regie: Zeina Daccache
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Ein Blick hinter die Mauern eines libanesischen Frauengefängnisses. Der
engagierte Dokumentarfilm beleuchtet
anhand des zehnmonatigen Theaterprojektes „Scheherazade in Baabda“,
das von der libanesischen Regisseurin Zeina Daccache initiiert wurde,
die Geschichten der teilnehmenden
Frauen.
Es sind Geschichten struktureller
sexistischer Gewalt, Entmündigung,
Drogenkonsums, traumatisierender
Kindheiten und der Auflehnung gegen
all das, die letztendlich ins Gefängnis
führte. Auf faszinierende Weise analysieren die Frauen ihre Situation selbst.
Scheherazade’s Diary zeigt deutlich, wie
absurd das Gefängnissystem mit aller
Gewalt versucht, die vorherrschenden
Verhältnisse zu reproduzieren und zu
legitimieren.
Dokumentarfilm
Deutschland, 2014, 73 min, OmeU
Regie: Markus Lenz
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
Ruina erzählt die Geschichte eines
Bankg
­ ebäudes im Zentrum von
Caracas, das nach dem Konkurs der
Bank besetzt wird und nun etwa 750
Personen ein neues Zuhause bietet.
Von der Stadtverwaltung ignoriert
und in der Nachbarschaft gefürchtet, arbeiten die Bewohner_innen des
Torre Confinanzas an ihrem Modell
einer sozialistischen Mikrogesellschaft.
Der Filmemacher Markus Lenz belässt
es nicht bei einem zweidimensionalen
Bild, sondern dringt tief in das Leben
der Bewohner_innen vor und kann so
ihr alternatives Konzept von Leben und
Arbeiten in seinem Film einfangen. Er
macht ihren Arbeitseifer, ihr Pflichtbewusstsein und ihr Zugehörigkeitsgefühl
beim Verwalten und Organisieren ihrer
großen Wohngemeinschaft sichtbar.
FIDADOC FF – Human Rights Award (2014)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Lebanese FF – Best Documentary (2014)
FIFOG – Gold Fifog Award
for the Best Documentary (2014)
In Kooperation mit:
Ludwig Boltzmann Institut
Anschließend: Diskussion
Repression auf österreichisch –
die Kriminalisierung von antifaschistischem Protest
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Dokumentarfilm
Israel, 2013, 56 min, OmeU
Regie: Liat Mer
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Über einen Zeitraum von zwei Jahren
dokumentiert Liat Mer das Leben von
drei Frauen im Gefängnis Neve Tirza,
dem einzigen Frauengefängnis Israels.
Anhand der Schicksale einer Christin,
einer Muslimin und einer Jüdin entfalten sich die Realitäten eines Lebens
hinter Gittern. Locked Down beleuchtet
die Spannungsverhältnisse zwischen
den Gefangenen sowie zwischen den
Wärter_innen, aber auch Solidarität
und gegenseitigen Respekt. Durch die
Isolation und Ausgrenzung im Gefängnis wird die Fragilität sozialer Kontakte
außerhalb der Mauern deutlich. Die
Frauen in Neve Tirza leben alle mit dem
gleichen und einzigen Gedanken, dass
jede von ihnen eines Tages wieder frei
sein wird.
Anschließend: Q&A
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Filmpreise (AUSWAHL)
Locked Down
(Sgurot)
Menschenrechte
In Kooperation mit:
Filmprogramm
MONTAG
18:00
–36–
08/12
TOP KINO
Saal 1
MONTAG
19:00
Filmprogramm
–37–
08/12
08/12
MONTAG
SCHIKANEDER
20:00
TOP KINO
Saal 2
08/12
MONTAG
FILMCASINO
20:15
t
20:30
08/12
TOP KINO
Saal 1
MONTAG
21:00
08/12
TOP KINO
Saal 2
© Daniela Praher Filmproduktion
Eintrit
frei!
MONTAG
➜ Lecture
It’s Up to You
(Du velger selv)
Animationsfilm
Norwegen, 2013, 15 min, OmeU
Regie: Kajsa Næss
Der unheimliche Erfolg
der Judith Butler
Queer Theory gegen Zionismus, Gesellschafts­kritik und homosexuelle Emanzipation
Lecture
Vorträge & Diskussion
mit Alex Gruber, Stephan Grigat & Tjark Kunstreich
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Der einfühlsame Animationsfilm der
norwegischen Filmemacherin Kasja
Naess It´s Up to You erzählt vom Heranwachsen mit einem inhaftierten Vater.
Die Kinder erzählen von ihrer Wahrnehmung des Gefängnisses bei Besuchen, ihren tagtäglichen Problemen,
im Kindergarten und in der Schule
zu erklären, wo ihre Väter sind, ihren
Träumen, was sie alles mit ihren Vätern
erleben wollen, und den Stigmata,
mit denen auch sie konfrontiert werden, wenn sie die Wahrheit sagen. Ein
Film, der in seiner kindlichen Klarheit
berührt.
Filmpreise (AUSWAHL)
Bergen IFF –
Best Norwegian Short Documentary (2013)
Fredrikstad Animation Festival – Golden
Gunnar: Best Nordic-Baltic Short Film (2013)
BUFF International Children
and Young People’s FF – Special Mention (2014)
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
Much More Pussy!
Porno
Frankreich/Deutschland, 2009, 98 min, OmeU
Regie: Émilie Jouvet
Alex Gruber ist Redakteur der Zeitschrift „sans phrase“ und Mitherausgeber von „Gegenaufklärung. Der
postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft“.
Stephan Grigat ist Lehrbeauftragter an
der Uni Wien und Autor von „Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke & die iranische Bedrohung“.
Tjark Kunstreich lebt als Publizist und
Sozialarbeiter in Wien.
Freut euch auf die unzensierte Fassung
von Émilie Jouvets Dokudrama-Erfolg
Too Much Pussy!, der sieben Frauen auf
ihrer Performance-Tour durch Europa
begleitet. Sie sind Aktivistinnen, Künstlerinnen, Sexarbeiterinnen, Pornostars.
Trotz unterschiedlicher sexueller Orientierungen und Genderkonzepte
haben sie ein gemeinsames Ziel: der
selbstbestimmte und selbstbewusste
Umgang mit der eigenen Sexualität
und dem eigenen Körper. Auch in dieser Version dürfen wir feministischen
politischen Diskussionen lauschen und
einen Blick hinter die Kulissen werfen,
aber Much More Pussy! brilliert mit dem
gewissen Extra: Sex! Intime Begegnungen innerhalb der Gruppe und mit
neuen Bekanntschaften unterwegs –
die Kamera war immer mit dabei …
Dokumentarfilm
Österreich, 2014, 98 min, OmdU
Regie: Alexandra Schneider
Private Revolutions erzählt von vier
jungen Ägypterinnen. Die Regisseurin
Alexandra Schneider hat sie zwei Jahre
lang begleitet und porträtiert nicht
nur sehr unterschiedliche Frauen, sondern auch verschiedene Lebensentwürfe, Ziele und Träume. Gemein sind
ihnen jedoch das Engagement und der
Einsatz für Veränderungen in ihrem
Heimat­l and. Die dreifache Mutter
Fatema arbeitet für die Muslimbruderschaft. Amani kämpft mit ihrer Internetradiostation sowie einem eigenen
Verlag für mehr Frauenrechte. May
hängt ihren lukrativen Bankjob an den
Nagel, um ein Entwicklungsprojekt
in Nubien aufzubauen und Sharbat
demonstriert auf den Straßen Kairos
unermüdlich für den Fortgang der
Revolution. Ein spannendes Porträt
vier mutiger Frauen.
FILMpreis
Porn FF Berlin –
Jury Prize (2010)
➜ Premiere
False Alarm
(Private Revolutions – Young, Female, Egyptian)
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
Warum gilt eine Autorin, die die Burka
verteidigt, als Vordenkerin des Feminismus? Inwiefern ist Butlers Denken
eine Absage an Gesellschaftskritik
und inwiefern ist die Queer Theory
ein Bruch mit Bewegungen wie ACT
UP, der es in den 1980er-Jahren um
einen Kampf gegen den Tod ging, nicht
um Identitäten, die sich performativ
herstellen lassen? Und warum hat die
Starphilosophin als eine Aktivistin, die
explizit zur Abschaffung Israels aufruft,
den Theodor-W.-Adorno-Preis verliehen bekommen?
➜ Premiere
Private Revolutions –
Jung, Weiblich, Ägyptisch
Filmpreis
Crossing Europe –
Social Awareness Award Local Artist (2014)
Anschließend: Q&A
Dokumentarfilm
Libanon/Syrien, 2014, 58 min, OmeU
Regie: Firas Zbib
Schwerpunkt:
Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen
Wie es anfing – und was dann passierte. Die ursprüngliche Revolution
von 2011/12 in Syrien ist zerstört worden. False Alarm zeigt das brutal. Das
Regime hat friedliche Demonstrant_
innen bombardiert, Aktivist_innen
werden vom sogenannten „Islamischen
Staat“ entführt. Am Anfang saßen
aufbruchsbegeisterte Aktivist_innen
fröhlich beieinander und organisierten
Demonstrationen – dann begann das
Morden. Wie hoch sind die menschlichen „Kosten“ einer Revolution? Der
Film False Alarm sollte ursprünglich
freie Geschichten aus der syrischen
Revolution erzählen – daraus wurden
die Schicksale der Filmemacher_innen
als Aktivist_innen selbst.
Anschließend:
Diskussion mit dem Filmteam
Perspektiven der syrischen Aktivist_innen
(jenseits des Krieges und ISIS)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Anschließend: Q&A
Ab 18 Jahren
In Kooperation mit:
Çapulcu:
Voices from Gezi
Dokumentarfilm
Italien/Türkei, 2014, 60 min, OF Englisch/OmeU
Regie: Benedetta Argentieri, Claudio Casazza,
Carlo Prevosti, Duccio Servi, Stefano Zoja
Aktivist_innen, Anwält_innen, Student_
innen und auch jene, die sich nicht
aktiv an den Protesten beteiligten – in
Çapulcu: Voices From Gezi kommen sie
alle zu Wort, vereint durch den Willen,
sich gegen die Entscheidungen der türkischen AKP-Regierung zur Wehr zu
setzen. Die friedliche Besetzung des
Gezi Parks, Tränengas, die stummen
Proteste, Musik, Twitter, YouTube,
die Pinguine, die Eskalation des Konfliktes – der Dokumentarfilm ist eine
Sammlung von Eindrücken, Gedanken,
Bildern, persönlichen und kollektiven
Erinnerungen, die das, was 2013 in
Istanbul passiert ist, repräsentieren
und es schaffen, den Zuseher_innen
teilweise das Gefühl zu geben, gerade
mitten im Chaos der Ereignisse zu sein.
Filmpreise (AUSWAHL)
Thessaloniki Documentary FF –
Amnesty International Award (2014)
CinemAmbiente – Special Mention (2014)
Vorfilm
Day and Night (Gün ve Gece)
(R: Siegmund Skalar,
Österreich/Türkei, 2013,
8 min)
Filmprogramm
–38–
08/12
MONTAG
SCHIKANEDER
22:30
09/12
DIENSTAG
SCHIKANEDER
17:30
Filmprogramm
–39–
09/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 1
18:00
09/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
09/12
DIENSTAG
SCHIKANEDER
20:00
09/12
DIENSTAG
FILMCASINO
20:15
t
Wettbewerb
Wettbewerb
Wettbewerb
➜ Premiere
ReMine, The Last
Working Class Movement
(ReMine, el último movimiento obrero)
➜ Wien-Premiere
On the Art of War
(Dell’Arte della Guerra)
Dokumentarfilm
Spanien, 2014, 105 min, OmeU
Regie: Marcos Martínez Merino
Dokumentarfilm
Italien, 2012, 85 min, OmeU
Regie: Luca Bellino, Silvia Luzi
Im Mai 2012 kündigten mehr als 4.000
Minenarbeiter in Spanien einen zeitlich unbefristeten Streik an, der sich
gegen die massiven Einsparungen der
Regierung im Kohlebergbau richtete.
Straßen wurden blockiert, Demonstrationen organisiert, ein Arbeitskampf
wie aus längst vergangenen Tagen
begann. Schließlich marschierten die
Minenarbeiter zu Fuß 500 Kilometer
bis nach Madrid, um ihren Unmut über
die Regierungspläne in die Hauptstadt
zu tragen. Der spanische Journalist
Marcos Martínez Merino begleitete die
Arbeiter bei ihrem Kampf und dokumentierte aus nächster Nähe deren
Aufbegehren gegen die europäische
Wirtschaftskrise und ihre Folgen.
Als ein italienisches Montagewerk für
Schwermechanik von einem Tag auf
den anderen seinen Betrieb einstellt,
verlieren 50 Mitarbeiter_innen plötzlich ihren Arbeitsplatz. On the Art of
War zeigt den mühevollen Kampf der
Entlassenen um ihre Arbeitsplätze
und ihre Zukunft. Sie besetzen das
Werk, nehmen gegen die Vorschriften
ihre Arbeit wieder auf, streiken vor
den Werkstoren und beschlagnahmen
schließlich in einem letzten Akt des
Widerstandes mehrere Industriekräne
als Zeichen ihres Protestes. Luca Bellinos und Silvia Luzis prämierter Film,
der beim Linzer Filmfestival Crossing
Europe mit dem Social Awareness
Award ausgezeichnet wurde, wirft
einen detaillierten und analytischen
Blick auf die Ereignisse rund um die
Schließung des Werks.
© ORF
Eintrit
frei!
➜ Premiere
Toto and His Sisters
(Toto si surorile lui)
➜ Open Lecture mit Filmbeispielen
➜ Uraufführung
Im Kriegs-Kino des Ersten Weltkriegs. Zur Kontextgeschichte des
österreichischen Films 1914 – 1918.
➜ Premiere
In the Turn
Rosi, Kurt und Koni
(Rosi, Kurt and Koni)
Dokumentarfilm
Rumänien, 2014, 93 min, OmeU
Regie: Alexander Nanau
OPEN LECTURE mit Filmbeispielen
Thomas Ballhausen
(Filmarchiv Austria/Universität Wien)
Dokumentarfilm
Kanada/USA, 2014, 91 min, OF Englisch
Regie: Erica Tremblay
Dokumentarfilm
Österreich, 2014, 81 min, OmdU
Regie: Hanne Lassl
Toto (10) lebt mit seinen Schwestern
Ana (17) und Andreea (15) in einem
Armenviertel in Bukarest. Die Mutter der Geschwister sitzt wegen Drogenhandels im Gefängnis, ihren Vater
kennen die drei nicht. Die Kinder, in
tiefster Armut auf sich allein gestellt,
sind umgeben vom Drogenkonsum
ihrer Onkel, mit denen sie zusammenleben. Toto und Andreea versuchen
durch den Besuch einer Schule und
eines Tanzkurses, dem Drogenalltag
zu entgehen. Wird das Leben für sie
eine bessere Zukunft bereithalten?
Alexander Nanau begleitet die Kinder
und ihren schwierigen Alltag als stiller
und unscheinbarer Beobachter, der die
Ereignisse ganz für sich sprechen lässt.
Das umkämpfte Medium Film und der
umstrittene Aufführungskontext Kino
waren für die Propaganda im Ersten
Weltkrieg zentral. Die österreichische
filmische Kriegsberichterstattung
lässt sich in zwei größere Abschnitte
unterteilen: eine Phase, in der vor
allem die Präsentation von Technik von
Bedeutung war, und der Zeitraum der
letzten Kriegsjahre, in dem sich eine
stärkere Einbindung narrativer Elemente bemerkbar macht. Gemeinsam
ist den Abschnitten die Verflechtung
mit anderen Medienformen, eine kritisch zu durchleuchtende Ikonografie
und die suggerierte Planbarkeit militärischer Konflikte. Ergänzt wurden die
(vermeintlich) dokumentarischen Formen um zahlreiche, nicht minder propagandistische Spielfilme.
Seit dem Alter von fünf Jahren ringt
das zehnjährige transgender Mädchen Crystal mit Selbstmordgedanken.
Als ihre Mutter dem amerikanischen
Roller-Derby-Team „Vagine Regime“
vom Kampf ihrer Tochter um ihre
Identität und Toleranz berichtet,
findet Crystal bei den Spielerinnen
zum ersten Mal in ihrem Leben wirklichen Rückhalt. Das Kollektiv „Vagine
Regime“ hat sich seit seiner Gründung
2005 in ein weltweites Netzwerk für
homosexuelle, queere und transgender
Frauen und Männer entwickelt und
setzt sich mit unablässiger Energie für
das Empowerment seiner Community-Mitglieder ein. In the Turn zeigt nicht
nur Crystals berührendes Schicksal,
sondern hält eine Vielzahl an bewegenden Lebensgeschichten innerhalb
der LGBTI-Community fest.
Fast eine Million Österreicher verfügen nur über eine sehr rudimentäre
Lese- und Schreibkompetenz. In einer
Gesellschaft, in der es als Selbstverständlichkeit gilt, lesen und schreiben zu
können, sind Hürden vorprogrammiert.
Rosi, Kurt und Koni sind drei von ihnen.
Auch sie sind ständig auf der Suche, sich
in einer durch Schrift und Vorschrift
geprägten Welt zurechtzufinden. Zwei
Jahre lang hat die Filmemacherin Hanne
Lassl sie durch ihren Alltag begleitet.
Sie zeigt ihren Kampf um Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, erzählt von
ihren Wünschen, Stärken und Schwächen.
Schwerpunkt: this human WORKS
Filmpreis
BAFICI – Special Mention (2014)
Filmpreise (AUSWAHL)
Crossing Europe – Social Awareness Award
for European Documentaries (2014)
Jean Rouch IFF – Prix Mario Ruspoli (2013)
Rome IFF – Biblioteche di Roma Award
for Best Documentary (2012)
In Kooperation mit:
Filmpreis
Zurich FF –
Best International Documentary (2014)
In Kooperation mit:
Anschließend: Q&A
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Wiederholung
SA, 13.12.2014/22:30
Schikaneder
In Kooperation mit:
Rosi, Kurt und Koni ist ein bewegendes
Dokument über Menschen, die bodenständig, stark und humorvoll ihren Platz
in der Gesellschaft suchen.
Anschließend: Q&A
FR
05/12
SA
06/12
12:30
DO
(Filmbrunch)
04/12
(60 min/OF Englisch)
20:00
At Home
(Sto spiti)
Regie: Athanasios
Karanikolas
15:30
TOP KINO Saal 1
GARTENBAUKINO
D
Diskussion
Q
Question & Answer
Syrien im Film – die Kamera
als Lebenszeichen
The Land Between
(78 min/OmeU)
D W
Papilio Buddha
(108 min/OmeU)
BRUNNEN
PASSAGE
RAHMEN­
PROGRAMM
bei freiem
Eintritt statt.
D
20:00
Sacharow-PreisVeranstaltung
D
Purple Movie
(74 min/OF Deutsch)
Q
The Abominable Crime
(65 min/OmeU)
The Mulberry House
(65 min/OmeU)
Next to Her
20:15
Q
buy buy st. pauli
(90 min/OF Deutsch)
D
20:30
For Those
Who Can Tell No Tales
(75 min/OF Engl. mit bosn. UT)
Q
False Alarm
The Shelter
The Green Prince
(58 min/OmeU)
(101 min/OmdU/OmfrU)
(95 min/OmdU)
Q
Q
Waiting for August
(88 min/OmeU)
Schüler_innen-KFWettbewerb Best-Of
Ecocide
(57 min/OF Englisch)
Vorfilm: We‘ll become oil
Q
Kurzfilmprogramm:
Im Spiel und im Ernst
Jury-Preis
Gewinnerfilm
Publikumspreis
Gewinnerfilm
(74 min)
(95 min/OmdU)
Olya’s Love
(68 min/OmeU)
Q
Syria: Snapshots…
Shutter (44 min/OF Englisch)
(60 min/OF Englisch/OmeU)
Vorfilm: Day and Night
Ruina
(73 min/OmeU)
D
Much More Pussy!
(98 min/OmeU)
Q
Job Centre, Please Hang On
ReMine
(78 min – OmeU)
(105 min/OmeU)
W
W
The Cut
(138min /OmdU)
Q
Private Revolutions –
Jung, Weiblich, Ägyptisch
(52 min/OmeU)
Not Anymore (14 min/OmeU)
Want Some Oranges
(14 min/OF Englisch)
D
Q
On the Art of War
(85 min /OmeU)
(112 min/OmeU)
Q
In the Turn
(91 min /OF Englisch)
Q W
EU 013 (62 min/OmeU)
Entwürfe (22 min/OF Englisch)
Q
White Shadow
(115 min/OmeU )
Border
Q
Rosi, Kurt und Koni
(81 min /OmdU)
Q
Netzwerktreffen
Heimatfilm
vs. World Cinema
@ Galerie Michaela Stock,
Human Rights Talk
@ Aula des Uni Campus,
Altes AKH, 19:00
(98 min/OmdU)
Judgment in Hungary
(95 min/OmeU)
Gardenia – Bevor der
letzte Vorhang fällt
(88 min – OmdU)
(62 min)
Q
Präsentation
Obdachlos
Flowers of Freedom
EU 013 (62 min/OmeU)
D
(96 min/OmdU)
Stop-Over
24 Days
(100 min/OmdU/OmfrU)
(110 min– OmeU)
Queen Bee Empire
Courtney Trouble Queen of Queer Porn
(63 min/OF Englisch)
Best Slumber Party Ever
(5 min/ OmeU)
China Reverse
Q
Živan Makes
a Punk Festival
(64 min/OmeU)
Escape (23 min/OmeU)
Q
19:00
Kurzfilmprogramm:
Youki@this human world
Workshop
Orange Is the New Black
(81 min/OF Deutsch/OmdU)
Konzert:
Überraschungskonzert
@ Brunnenpassage, 22:00
Präsentation
Über die Arbeit am Film
Ciao Chérie
The Green Prince
Çapulcu:
Voices from Gezi
Q
(110 min/OmeU)
Q W
Strange Forest
(75 min /OmeU)
Q
D
I’m Not Angry!
Q
FC Rwanda
Lecture
Zensur und Selbstzensur
im iranischen Kino
That has been ... (10 min/—)
Lebenslauf (6 min/OF D)
(77 min/OmeU)
(57 min/OF Englisch/OmeU)
Lecture
Im Kriegs-Kino des ersten
Weltkriegs
Stop-Over (100 min/OmdU)
(74 min/OmeU)
(93 min/OmeU)
Lecture
Der unheimliche Erfolg
der Judith Butler
Come Together (3 min/—)
Dildoman (4 min/—)
Pine Ridge
Toto and His Sisters
It’s Up to You (15 min/OmeU)
Criminal Queers
(72 min /OF Englisch)
Mutantes (91 min/ OmeU)
Web Junkie
Locked Down (56 min/OmeU)
Workshop
The Liberating Art of
Filmic (Re)membrance
Kinosalon
13/12
D
Syria Inside
(122 min /OF Engl./OmeU)
East of Vienna,
South of the Sun
SA
(62 min/OmeU)
Belleville Baby
(73 min/OmeU)
(90 min – OmeU)
22:30
12/12
Mission Rape –
a Tool of War
Xenia
(124 min/OmdU)
15:00
18:00
Alle Veranstaltungen in
der Brunnenpassage
sowie alle Programm­
punkte des Rahmen­
programms finden
Q
Gardenia – Bevor der
letzte Vorhang fällt
FR
Scheherazade’s Diary
(80 min/OmeU)
D
(96 min/OmdU)
21:00
FILMCASINO
this human WORKS
She’s Lost Control
(90 min/OF Englisch)
Flowers of Freedom
24 Days
11/12
D
Wenn es blendet,
öffne die Augen
(110 min– OmeU)
DO
D
Olya’s Love
The Dog
10/12
Next to Her
D
(101 min/OF Englisch)
MI
(90 min/OmeU)
Q
Q
09/12
Maidan
Waiting for August
(88 min/OmeU)
Q
(75 min/OmeU)
DI
(130 min/OmeU)
At Home
D
17:30
08/12
(103 min/OmdU)
(68 min/OmeU)
19:00
MO
9999
(88 min – OmdU)
SCHIKANEDER
Every Time We Fuck
We Win!
20:30
07/12
(71 min/OmeU)
12:00
Schwerpunkte
A World of Prisons?
18:00
(Filmbrunch)
TOP KINO Saal 2
W Wettbewerb
(78 min/OmeU)
23:00
this human worldEröffnungsparty
Legende
The Shebabs of Yarmouk
D
anschließend:
mit Live-Konzert von
Kristy And The Kraks &
DJ-Line von Pussy Trio
Derby Crazy Love
SO
Preisverleihung
@ Haus der Europäischen
Union, 19:30
Post-Queer-Porn-ScreeningParty! @ Marea Alta, 23:00
(88 min/OF Englisch)
At Home
(103 min/OmdU)
Pine Ridge
(77 min/OmeU)
9999
(71 min/OmeU)
D
Fucking Different XXX
(90 min/
OF Englisch/OF Deutsch)
In the Turn
(91 min /OF Englisch)
W
PROGRAMMÜBERSICHT
ERÖFFNUNG
Filmprogramm
–42–
09/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 1
21:00
09/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
09/12
DIENSTAG
SCHIKANEDER
22:30
10/12
MITTWOCH
SCHIKANEDER
17:30
10/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 1
18:00
© Photo Yvain Genevay
20:30
09/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
Filmprogramm
–43–
➜ Festival-Premiere
➜ Premiere
The Shelter
(L’Abri)
Dokumentarfilm
Schweiz, 2014, 101 min, OmdU/OmfrU
Regie: Fernand Melgar
Der mehrfach preisgekrönte Schweizer Filmemacher Fernand Melgar wirft
in seinem aktuellen Dokumentar­f ilm
erneut einen schonungslosen Blick
auf Missstände in seiner Heimat. Vor
einem Obdachlosenasyl in Lausanne
spielen sich in den Wintermonaten
allabendlich dramatische Szenen ab.
Denn es sind immer mehr Menschen
auf einen der raren Schlafplätze angewiesen, als die Mitarbeiter_innen der
Notschlafstelle aufnehmen können.
Besonders schwer ist es für jene ohne
schweizerische Staatsbürgerschaft,
Papiere oder Arbeit, hier einen Platz
zu ergattern. Jeden Abend aufs Neue
gibt es nur 50 Betten zu vergeben und
täglich kämpfen die Menschen um ein
Dach über dem Kopf, sei es nur für
diese eine Nacht, um nicht in den kalten Straßen schlafen zu müssen.
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Syria: Snapshots
of History in the Making
(Souria: yawmiyyat al-zaman al-hader)
➜ Wien-Premiere
Not Anymore:
A Story of Revolution
Dokumentarfilm
Syrien, 2014, 52 min, OmeU
Regie: Abounaddara Collective
Dokumentarfilm
USA, 2013, 14 min, OmeU
Regie: Matthew VanDyke
Schwerpunkt:
Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen
Schwerpunkt:
Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen
Noch vor dem Beginn der Revolution
in Syrien gegründet, stellt die Filmemachergruppe Abounaddara seit 2010
jeden Freitag anonym einen Kurzfilm
ins Netz. Ursprünglich als eine Art
filmischer Heckenschützenanschlag
auf das Regime geplant – die in den
maximal fünfminütigen Filmen präsentierten Syrer_innen reden oft
über scheinbar ganz unverfängliche
Dinge – hat sich das Projekt zu einem
filmischen dokumentierten Gewissen
der syrischen Gesellschaft entwickelt.
Abounaddara versteht sein filmisches
Programm als „emergency cinema“ mit
dem Anspruch, den üblichen medialen
Blickwinkel auf den Krieg in Syrien zu
unterlaufen. Syria: Snapshots of History
in the Making präsentiert zusammengestellte Höhepunkte des Projekts.
15 Filmminuten, in denen die Zuseher_innen die Hoffnung, den Pathos
und die Verzweiflung der syrischen
Revolutionäre kennen lernen. Wo
sind die Grenzen eines „Dokumentarfilms“, wo vom eigenen „Engagement“
des Filme­machers? Und was heißt das
überhaupt? Der Kurzfilm des nicht
unumstrittenen amerikanischen Aktivisten Matthew VanDyke nimmt Partei. Vielleicht der beste kurze Film über
die syrische Revolution.
Die aktuellen Filme sind abrufbar
unter: www.abounaddara.com
In Kooperation mit:
Filmpreise (AUSWAHL)
USA FF – First Place Non-Fiction (2014)
St. Louis IFF – Best Documentary Short (2013)
Palm Springs International ShortFest –
Audience Favorite Documentary Short (2013)
Anschließend: Diskussion
Damaskus – Wien. Ein Abgrund?
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
➜ Premiere
➜ Premiere
White Shadow
Judgment in Hungary
SPIELFILM
Italien/Deutschland/Tansania, 2013, 115 min, OmeU
Regie: Noaz Deshe
Dokumentarfilm
Ungarn/Deutschland/Portugal, 2013, 112 min, OmeU
Regie: Eszter Hajdú
Dokumentarfilm
Niederlande, 2013, 57 min, OF Englisch/OmeU
Regie: Joris Postema
Der Handel mit Körperteilen von Menschen mit Albinismus ist in Tansania ein
lukratives Geschäft. Medizinmänner
bieten Tausende von Dollar für Albino-Körperteile, die Glück, Reichtum
und die Fähigkeit, jede Krankheit zu
heilen, mit sich bringen sollen. Nachdem Alias, ein Junge mit Albinismus,
Zeuge der grausamen Ermordung seines Vaters wird, schickt ihn die Mutter
in die vermeintliche anonyme Sicherheit der Stadt, wo er für seinen Onkel
Sonnenbrillen auf der Straße verkauft.
Aber der permanenten Bedrohung
kann Alias auch dort nicht entfliehen.
Poetisch-surreale Tagtraum-Sequenzen, dokumentarische Episoden und
albtraumartig authentische Szenen
machen den Spielfilm zu einer kompromisslosen Mischung, die aufgrund
ihrer Intensität zwar nicht leicht zu
verdauen ist, aber unweigerlich in den
Bann zieht.
Im März 2011 begann in Ungarn ein
aufsehenerregendes Gerichtsver­
fahren. Vier Männer waren angeklagt, mehrere Roma – darunter ein
fünf­j ähriges Kind – aus rassistischen
Motiven auf brutale Weise ermordet
zu haben. Hajdús außergewöhnlicher
und preisgekrönter Dokumentarfilm
befasst sich mit dem fast drei Jahre
andauernden Prozess und begleitet die
Familien der Opfer durch eine Zeit des
Hoffens auf Gerechtigkeit. Der Hoffnung gegenüber steht die Befürchtung,
dass der alltägliche Antiziganismus in
Ungarns Gesellschaft das Urteil beeinflussen wird. Mit mehreren Kameras filmte Hajdús Team das gesamte
Strafverfahren im engen Gerichtssaal.
Judgment in Hungary verschafft einen
einzigartigen Blick auf die Geschehnisse der Verhandlung und erzählt viel
über die ungarische Gesellschaft.
20 Jahre nach dem grausamen Genozid
1994 in Ruanda sehen sich laut Aus­
sagen der Regierung heute 98 Prozent
der Bevölkerung als Ruandes_innen.
Ethnische Spannungen zwischen den
Hutu, die die Bevölkerungsmehrheit
ausmachen, und der Tutsi-Minderheit
scheinen der Vergangenheit anzugehören. Der Dokumentarfilm hinterfragt diese angebliche Versöhnung der
Volksgruppen vor dem Hintergrund
eines Fußballspiels, bei dem die regierungsnahe Mannschaft APR FC und
das volksnahe Team Rayon Sports aufeinandertreffen. Wie gehen die Spieler damit um, dass auf den jetzigen
Fußballfeldern einmal Leichen lagen?
Haben sie wirklich mit den schrecklichen Erlebnissen in ihrer Jugend
abgeschlossen? Oder ist es nur ungefährlicher zu sagen, was die Regierung
vorgibt?
Filmpreise (AUSWAHL)
Transilvania IFF – Special Mention (2014)
Andrey Tarkovsky IFF Zerkalo –
Best Director (2014)
Biennale – Lion of the Future
„Luigi de Laurentiis“ Venice Award
for a debut film (2013)
FC Rwanda
Filmpreise (AUSWAHL)
Anschließend: Q&A
Sarajevo FF – Audience Award
for Best Documentary Film,
Human Rights Award + Special Juryprize (2014)
In Kooperation mit:
DokuFest – Human Rights DOX Award (2014)
One World – Best Film (2014)
Anschließend: Q&A
Filmprogramm
–44–
10/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
19:00
10/12
MITTWOCH
SCHIKANEDER
20:00
Filmprogramm
–45–
10/12
MITTWOCH
SCHIKANEDER
20:00
10/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 1
20:30
10/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
21:00
10/12
MITTWOCH
SCHIKANEDER
22:30
t
© iranwire.com
© Giulio Piscitelli
©2014.A-List Films,
Passion Pictures, Red Box Films
Eintrit
frei!
➜ Lecture
➜ Premiere
➜ Wien-Premiere
Zensur und Selbstzensur
im iranischen Kino
EU 013, The Last Frontier
Entwürfe
(Drafts)
Lecture
Amir Gudarzi
(Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur)
Dokumentarfilm
Italien, 2013, 62 min, OmeU
Regie: Alessio Genovese
(EU 013, L’ultima Frontiera)
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Kunst gibt die Gefühlslage der Menschen eines Landes wieder. Sie ist
eine Ausdrucksform, ein Spiegel und
ein Messinstrument, aber wird durch
die Einschränkungen der Kunst- und
Pressefreiheit als Teil der vierten
Machtsäule des iranischen Regimes
missbraucht. Das iranische Kino ist
stark mit der Gesellschaftspolitik
verknüpft und dessen Filme stellen
eine Möglichkeit dar, die kritischen
Ansichten der Iraner_innen auszudrücken. Unter diesen unsicheren sowie
streng reglementierten und überwachten Bedingungen bleibt den Künstler_innen nur eines übrig, nämlich sich
selbst zu zensieren, um weiter arbeiten
zu können.
Diese Lecture verschafft einen Überblick zur breiten Thematik der Zensur
und Selbstzensur im iranischen Kino.
Zum allerersten Mal bekam eine Filmcrew die Möglichkeit, in einem italienischen Anhaltelager für Flüchtlinge
zu filmen. Alessio Genovese wirft dabei
mit seiner Kamera einen Blick hinter die
hohen Zäune der „Festung Europa“ und
bietet in EU 013 eine einzigartige Perspektive auf deren Anhaltezentren, die
Gefängnissen gleichen, und auf die triste Lebenssituation ihrer Insass_innen.
Der Film veranschaulicht die Folgen der
repressiven Asyl- und Grenzpolitik der
EU für die betroffenen Personen und
macht deutlich, wie Hoffnung und Enttäuschung den Alltag irregulärer Einwander_innen in der EU prägen.
Anschließend: Q&A
Wiederholung
FR, 12.12.2014/17:30
Schikaneder
Essayfilm
Österreich, 2013, 22 min, OF Englisch
Regie: Juri Schaden
➜ Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
The Green Prince
Want Some Oranges
Border
Dokumentarfilm
Deutschland/Israel/ UK, 2014, 95 min, OmdU
Regie: Nadav Schirman
Filmpreis
Xposed International Queer FF –
Best Explicit Short Film (2014)
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Vordernberg, eine Kleinstadt im
„Herzen“ der Steiermark, in der zur
industriellen Hochblüte rund 1.000
Arbeiter_innen Lohn und Obdach fanden. Das ist mittlerweile Geschichte,
die im Stadtmuseum nachvollzogen
werden kann. Der essayistische Film
lässt erahnen, welche Politik hinter der
Werbung für das neue Schubhaftzentrum steckt, das gebaut werden soll,
um die Stadt wieder zu „beleben“.
Die Architekten sprechen „nicht
von Gefängniszellen, sondern von
Schlafräumen“ und der Bürgermeister
imaginiert eine positive Gemeindeentwicklung. Von der Euphorie und dem
Big Business haben die eigentlichen
Betroffenen nichts. Zitate von Schubhäftlingen geben kleine Einblicke in die
Realität von Menschen, die zur Ausreise gezwungen werden.
Anschließend: Q&A
Porno
Deutschland, 2013, 14 min, OF Englisch
Regie: Goodyn Green
The Green Prince erzählt die Geschichte
von Mosab Hassan Yousef, Sohn eines
bedeutenden Hamas-Mitbegründers,
der die Seiten wechselte und Jahre
lang als Informant für den israelischen
Geheimdienst Schin Bet tätig war. Nadav
Schirmans Film gleicht ob seiner hochbrisanten und fesselnden Story mehr
einem vielschichtigen psychologischen
Thriller denn einem Dokumentarfilm und
beleuchtet neben den politischen Ereignissen vor allem die Beziehung zwischen
Mosab Hassan Yousef und seinem israelischen Kontaktmann. Über die Jahre
hinweg entwickelten die beiden Männer
allem Misstrauen zum Trotz eine enge
Freundschaft. Ihre Zusammenarbeit
sollte sich auch deshalb als besonders
wirkungsvoll erweisen.
Filmpreise (AUSWAHL)
Sundance IFF – Audience Award:
World Cinema: Documentary (2014)
Israeli Academy Awards –
Ophir Award for Best Documentary (2014)
Moscow IFF – Audience Award (2014)
Docaviv IFF – Best Editing (2014)
Anschließend: Q&A
Wiederholung
FR, 12.12.2014/23:00
Top Kino, Saal 1
In Kooperation mit:
Spielfilm
Italien, 2013, 95 min, OmeU
Regie: Alessio Cremonini
Schwerpunkt:
Syrien im Film – die Kamera als Lebenszeichen
➜ Premiere
Shutter
Porno
Deutschland, 2014, 44 min, OF Englisch
Regie: Goodyn Green
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
Als Fotografin widmet sich Regisseurin
Goodyn Green seit längerem queeren
Sexualitäten und Körpern mit einem
sehr speziellen Blick, der direkt und
respektvoll, zart und lustvoll zugleich
ist. Eine Ästhetik, die sich auch in ihren
Filmen wiederfindet. Diese zeichnen sich besonders durch eine sanfte
filmische Schönheit kombiniert mit
offener und lustvoller queer-feministischer Sexualität aus. Im Episodenfilm
Shutter und dem Kurzfilm Want Some
Oranges sehen wir Bondage-Spiele,
Sex im Wald und eine Schwangere mit
Strap-on; wir sehen unterschiedliche
Körper, unterschiedliche Praktiken und
unterschiedliche Fantasien.
Flüchten – was heißt das eigentlich
konkret? Einen ungewöhnlichen filmischen Ansatz zu „Syrien“ und vor
allem mit dem Problem der Flüchtlinge umzugehen, bietet der Spielfilm
Border des italienischen Regisseurs
Alessio Cremonini. Gedreht in der
Nähe von Rom mit syrischen Laien­
darsteller_innen berührt der Film ein
im Grunde ungeheures Thema: Nach
Zahlen der UN waren Ende September 2014 drei Millionen Syrer_innen
im Ausland als Flüchtlinge registriert.
Border führt tief hinein in die individuellen Verstrickungen eines Bürgerkrieges: Wer hat warum gemordet, wer
ist schuldig? Die Fluchtreise der Protagonisten führt durch ein Wasteland:
Leichen, Soldaten, Folter. Am Horizont
der Grenzzaun. Kein Hollywoodfilm.
Filmpreis
Rome IFF – A.I.T.S. Award
for Best Sound Editing (2013)
In Kooperation mit:
Anschließend: Q&A
Ab 18 Jahren
Filmprogramm
–46–
11/12
DONNERSTAG
SCHIKANEDER
11/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 1
18:00
11/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 1
18:00
11/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
11/12
DONNERSTAG
SCHIKANEDER
20:00
11/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 1
20:30
© Luk Monsaert
17:30
Filmprogramm
–47–
Flowers of Freedom
Waiting for August
Schüler_innenKurzfilm-Wettbewerb
➜ Premiere
Gardenia –
Bevor der letzte Vorhang fällt
Stop-Over
(L’Escale)
(Gardenia – Before the Last Curtain Falls)
Ecocide –
Voices from Paradise
Dokumentarfilm
Deutschland, 2014, 96 min, OmdU
Regie: Mirjam Leuze
Dokumentarfilm
Belgien, 2014, 88 min, OmeU
Regie: Teodora Ana Mihai
Best-of
Dokumentarfilm
Deutschland/Belgien, 2014, 88 min, OmdU
Regie: Thomas Wallner
Dokumentarfilm
Schweiz/Frankreich, 2013, 100 min, OmdU/OmfrU
Regie: Kaveh Bakhtiari
Dokumentarfilm
UK/USA, 2014, 57 min, OF Englisch
Regie: Juliet Brown
Bei einem Unfall mit der hochgiftigen Chemikalie Zyanid, die zum
Goldabbau eingesetzt wird, kam es
1998 in einem kirgisischen Dorf zu
zahlreichen Toten sowie zu gesundheitlichen Langzeitfolgen für die
Bewohner_innen der Umgebung. Die
Regierung unternimmt sieben Jahre
lang nichts. Eine Handvoll mutiger
Dorfbewohnerinnen beginnt den
Kampf gegen die Regierung, gegen die
Betreiber der kirgisisch-kanadischen
Goldmine und für die Rechte der
Opfer. Die Filmemacherin und Kulturund So z i a l a n t h ro p o l o g i n M i rj a m
Leuze begleitet die Aktivistinnen
in einem intimen Porträt vier Jahre
lang und dokumentiert ihr politisches
Engagement und ihren Zusammenhalt
vor dem Hintergrund des Lebens in
einem kirgisischen Dorf.
Es ist Winter. Der Sommer und die Mutter sind weit weg, als Georgiana ihren
15. Geburtstag feiert. Aufgrund der
wirtschaftlichen Situation ist die Mutter
gezwungen, im Ausland zu arbeiten, um
ihre Familie zuhause in Bacau, Rumänien,
mit dem Nötigsten zu versorgen. Georgiana übernimmt verantwortungsbewusst
die Rolle des Familienoberhauptes, kümmert sich um ihre jüngeren Geschwister
und stellt ihre eigene Jugend hintenan.
Der Dokumentarfilm porträtiert in
ruhigen, atmosphärischen Bildern die
sieben Geschwister, die in ärmlichen Verhältnissen leben und auf beeindruckende
Weise ihren Alltag alleine meistern – mal
improvisierend, mal den telefonischen
Anweisungen der Mutter folgend, die bis
zum Sommer nicht zurückkehren wird.
this human world präsentiert auch heuer
wieder ein ausgewähltes „Best-of“ der
Einreichungen des this human worldSchüler_innen-Kurzfilm-Wettbewerbs
2014 auf der großen Leinwand. Der
Aufruf richtete sich an Schüler_innen
zwischen zehn und 20 Jahren mit dem
Ziel, sich mit den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte filmisch auseinanderzusetzen.
Zum diesjährigen Schwerpunktthema
„Flucht und Integration“ sind zahlreiche
tolle Einreichungen aus aller Welt bei
uns eingetrudelt!
Eine sympathische Gruppe etwas in
die Jahre gekommener Travestie­
darsteller aus Belgien wird sich ein
letztes Mal auf der Bühne in wahre
Diven verwandeln, bevor sie in ihr viel
ruhigeres Leben abseits der Bühne
zurückkehren. Zuvor waren die zwischen 60- und 70-Jährigen mit ihrer
Tanzproduktion „Gardenia“ zwei Jahre
lang in 25 Ländern auf Tour. Der Filmemacher Thomas Wallner porträtiert
einfühlsam und liebevoll die queeren
Darsteller_innen. Der Dokumentarfilm
erzählt von Selbstzweifel, großem Mut,
bewegenden Lebensgeschichten, persönlichen Schicksalsschlägen, Träumen,
Hoffnungen und der immerwährenden
Suche nach Liebe, die keine Altersgrenze kennt.
Eine kleine, zu einer Wohnung umfunktionierte Waschküche irgendwo in Athen.
Hier gewährt der Iraner Amir illegalen
Flüchtlingen Unterschlupf. Für die Menschen, darunter der Cousin des Filmemachers Kaveh Bakhtiari, ist das Versteck
ein Zwischenstopp auf ihrem beschwerlichen Weg in ein neues Leben. Die Ungewissheit über ihr Schicksal ist dabei stets
präsent. Ein Jahr lang begleitete der
Regisseur die Flüchtlinge aus nächster
Nähe – ihr Leben in der geheimen Wohnung, die stets umgebenden Gefahren
und die zunehmende Verzweiflung. Kaveh
Bakhtiaris persönlicher und berührender
Dokumentarfilm, der seine Urauf­führung
in Cannes feierte, wurde auf zahlreichen
Festivals gezeigt und prämiert.
Im April 2010 explodierte die Ölbohrplattform Deepwater Horizon; ca. 800
Millionen Liter Öl flossen ins Meer und
zogen die größte von Menschen verursachte Umweltkatastrophe der US-Geschichte nach sich. Nicht weit davon
entfernt: Grand Isle, am südlichen
Zipfel von Louisiana gelegen, als Ferien­
ort weiterhin beliebt und idyllisch an­
mutend. Viele Bewohner_innen der
einst so unberührten Küstenregion sind
sich der Tatsache nicht bewusst, dass
giftige Chemikalien, die zur Zer­setzung
des Öls eingesetzt wurden, ihren
Lebensraum verpestet haben. Anhand
von wissenschaftlichen Beweisen und
persönlichen Geschichten der Betroffenen zeigt der Film deutlich, zu welchen katastrophalen Auswirkungen ein
einziges industrielles Desaster führen
kann.
Erste Vorstellung
SO, 07.12.2014/20:30
TOP KINO SAAL 1
Filmpreise
Visions Du Réel –
Regard Neuf Special Mention (2014)
Hot Docs –
Best International Feature Documentary (2014)
Karlovy Vary –
Best Documentary Film over 60 Minutes (2014)
Erste Vorstellung
SO, 07.12.2014/18:00
TOP KINO SAAL 1
D e r We t t b e w e r b f a n d u n t e r d e r
gemeinsamen Schirmherrschaft des
Informationsdienstes der Vereinten
Nationen (UNIS) und des UN Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) mit
Unterstützung des Bundesministeriums
für Bildung und Frauen (BMBF) statt.
Filmpreis
Hot Docs – Special Jury Prize
for Canadian Feature Documentary (2014)
Erste Vorstellung
SA, 06.12.2014/12:00
Top Kino, Saal 2 (Filmbrunch)
Filmpreise (AUSWAHL)
Festival du Nouveau Cinéma –
Prix de l’Association Québécoise
des Critiques de Cinéma (2013)
Dok Leipzig – Golden Dove Award
for New Talent (2013)
Solothurner Filmtage – Prix de Soleure (2014)
Erste Vorstellung
SO, 07.12.2014/20:00
Schikaneder
Anschließend: Q&A
Vorfilm
We’ll become oil
(R: Mihai Grecu,
Frankreich/Rumänien, 2011,
8 min)
In Kooperation mit:
Dieser Film wird präsentiert von:
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–48–
11/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
11/12
DONNERSTAG
SCHIKANEDER
22:30
Filmprogramm
–49–
12/12
FREITAG
SCHIKANEDER
17:30
FREITAG
18:00
12/12
FREITAG
19:00
TOP KINO
Saal 1
t
12/12
TOP KINO
Saal 2
12/12
FREITAG
SCHIKANEDER
20:00
t
Eintrit
frei!
© Giulio Piscitelli
Eintrit
frei!
➜ Präsentation
➜ Workshop
„Orange
Is the New Black“
Workshop
mit Benedikt Baumgartner, Brigitta Freigassner
und Stefan Sulzenbacher
➜ Premiere
Best Slumber Party Ever
Porno
Kanada, 2012, 5 min, OF Englisch
Regie: Samuel Shanahoy
EU 013, The Last Frontier
(EU 013, L’ultima Frontiera)
Dokumentarfilm
Italien, 2013, 62 min, OmeU
Regie: Alessio Genovese
Über die Arbeit
am Film Ciao Chérie
Entlang der Grenze zwischen Realität, Fiktion
und der Vorstellungskraft des Publikums
➜ Kurzfilmprogramm
YOUKI @
this human world 2014
24 Days
(24 Jours,
la vérité sur l’affaire Ilan Halimi)
Work-in-Progress-Präsentation
von Nina Kusturica
Kurzfilmprogramm
Regie: Emilie Blichfeldt, Teymour Ghaderi, Stephan
Kämpf & Andreas Kessler, Assaf Machnes; 62 min
Spielfilm
Frankreich, 2014, 110 min, OmeU
Regie: Alexandre Arcady
Einblicke in die Arbeit am Kinofilm
Ciao Chérie: Wie entsteht ein Spielfilm
in einem realen Setting, mit Laien und
Schauspieler_innen, ohne Drehbuch,
improvisatorisch, entdeckungslustig
und mit einem kleinen Budget?
Seit 1999 fungiert das Internationale
Jugend Medien Festival YOUKI in
Wels als Schnittstelle zwischen Nachwuchsfilmschaffen (10–26 Jahre),
Medien- und Popkultur. Das Gastprogramm versammelt Arbeiten junger Regisseur_innen, die im Rahmen
der YOUKI zur Aufführung kamen;
Arbeiten, die junges Filmschaffen
als sensiblen Seismografen von und
Reaktion auf Gesellschaft, Erziehungsinstanzen, Machtapparaturen
und zeitgeistige Narrative begreifen.
Die Beiträge nähern sich den transkulturellen Lebensrealitäten ihrer
Protagonist_innen und Macher_innen
über vielfältige Zugänge an: In Spiel-,
Dokumentar- und Hybridform verweigern sie Film als bloßes didaktisches
Themenvehikel zu denken und öffnen
einen jungen Fokus auf this human
world.
2006 wurde der Jude Ilan Halimi gekidnappt und daraufhin in einem Keller
am Rande von Paris drei Wochen lang
gefoltert. Eindringlich, ehrlich und ausgesprochen nahe an den realen Ereignissen erzählt Regisseur Alexandre
Arcady die wahre Geschichte von Ilans
Entführung und Ermordung. Basierend
auf dem Roman der Mutter des Opfers,
Ruth Halimi, schildert der Spielfilm
sowohl die Vorgehensweise der Polizei,
die die klare antisemitische Motivation
der Kidnapper nicht ernst nahm, als
auch die Situation der Angehörigen, die
über drei Wochen hinweg unvorstellbaren Druck und Schmerz aushalten
mussten. 24 Days ist ein Spielfilm, der
über die grauenhafte Realität des europäischen Antisemitismus und dessen
Verharmlosung erzählt.
FILMpreis
Schwerpunkt: A World of Prisons?
D e r Wo r k s h o p z u r N e t f l i x - S e r i e
„Orange Is the New Black“ stellt unter­
schiedliche Aspekte der Darstellung
des Alltags in einem Frauengefängnis zur Diskussion. Einerseits geht
es darum, wie die Serie anhand der
Figur Sophia (Laverne Cox) die Frage
nach eingesperrten Transper­s onen
verhandelt. Weiters stehen die Thematisierung der US-­a merikanischen
Drogenpolitik und der dazugehörigen
Klischees, sowie die allgemeinere
Frage nach der Relevanz des Phänomens Frauengefängnisserie zur
Debatte. Der Workshop versteht sich
als Möglichkeit, die durch die Serie
angefachten kritischen Diskussionen,
insbesondere bezüglich rassistischer
Darstellungsweisen, aufzugreifen und
weiterzuführen.
Feminist Porn Awards –
Good For Her Honorable Mention (2014)
➜ Premiere
Queen Bee Empire
Porno
Kanada, 2014, 63 min, OF Englisch
Regie: Samuel Shanahoy
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
Wenn Songs von LeTigre und Peaches Pornos wären, es wären diese
beiden Filme! Sie sind das queere Porno-Punk-Erlebnis, von dem du immer
schon geträumt hast. Eine Menge
bunter Requisiten, unzählbare queerfeministische PunkPop-Referenzen
und großartige Darsteller_innen, von
denen du dir wünschen wirst, sie wären
deine neuen besten Freund_innen. Wer
gedacht hat, dass Porno nicht gleichzeitig witzig, clever und extrem heiß sein
kann, den werden Samuel Shanahoys
Filme vom Gegenteil überzeugen. Lollipops als Sexspielzeug, genderfuck
Identitäten und eine aufblasbare AlienPuppe – alles da. Die perfekteste Porno-Party ever, die in den Zuseher_innen
Begierden auslösen wird, von denen sie
gar nicht wussten, dass sie existieren!
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
Zum allerersten Mal bekam eine Filmcrew die Möglichkeit, in einem italienischen Anhaltelager für Flüchtlinge
zu filmen. Alessio Genovese wirft dabei
mit seiner Kamera einen Blick hinter die
hohen Zäune der „Festung Europa“ und
bietet in EU 013 eine einzigartige Perspektive auf deren Anhaltezentren, die
Gefängnissen gleichen, und auf die triste Lebenssituation ihrer Insass_innen.
Der Film veranschaulicht die Folgen der
repressiven Asyl- und Grenzpolitik der
EU für die betroffenen Personen und
macht deutlich, wie Hoffnung und Enttäuschung den Alltag irregulärer Einwander_innen in der EU prägen.
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
in Anwesenheit des Filmemachers
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Erste Vorstellung
MI, 10.12.2014/20:00
Schikaneder
In Kooperation mit:
Ludwig Boltzmann Institut
Ciao Chérie begibt sich in das Geschehen eines Wiener Call-Shops und
erzählt – während Geld zu Familien
geschickt wird oder in Kabinen Menschen telefonieren, die sich seit Jahren
nicht gesehen haben – Geschichten
von Herkunft, Grenzen und Liebe.
Wa s i m K i n o i s t „w a h r “, w e l c h e
Momente sind glaubwürdig und wie
arrangiert man sich mit der Wirklichkeit? Es gibt Dinge, die man erfinden
muss und Dinge, die man nicht erfinden
darf. Wo ist die Grenze?
Nina Kusturica ist Regisseurin, Cutterin, Autorin und Produzentin und
zeichnet für den diesjährigen this
human world-Trailer verantwortlich.
Das Team von YOUKI führt durch das
Programm und die Filmemacherin
Emilie Blichfeldt (How do you like my
hair?) wird anwesend sein.
Anschließend: Q&A
Menschenrechte
In Kooperation mit:
Ab 18 Jahren
Filmpreis
Jerusalem FF – Lia Award (2014)
Erste Vorstellung
SA, 06.12.2014/23:00
Top Kino, Saal 1
Filmprogramm
FREITAG
20:30
–50–
12/12
TOP KINO
Saal 1
FREITAG
21:00
Filmprogramm
–51–
12/12
12/12
FREITAG
SCHIKANEDER
22:30
TOP KINO
Saal 2
FREITAG
23:00
12/12
TOP KINO
Saal 1
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
12:00
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
12:30
t
Eintrit
frei!
this human worldJurypreis 2014
➜ Präsentation
Obdachlos
Leben und philo­sophieren auf der Straße
Work-in-Progress-Präsentation
von Oliver Werani
➜ Filmbrunch
Courtney Trouble –
Queen of Queer Porn
Ausgewählte Szenen
aus Filmen von Courtney Trouble
USA, 88 min, OF Englisch
Next to Her
(At li Layla)
➜ Filmbrunch
The Green Prince
Olya’s Love
Dokumentarfilm
Deutschland/Israel/ UK, 2014, 95 min, OmdU
Regie: Nadav Schirman
Dokumentarfilm
Russland/Österreich, 2014, 68 min, OmeU
Regie: Kirill Sakharnov
Spielfilm
Israel, 2014, 90 min, OmeU
Regie: Asaf Korman
The Green Prince erzählt die Geschichte
von Mosab Hassan Yousef, Sohn eines
bedeutenden Hamas-Mitbegründers,
der die Seiten wechselte und Jahre
lang als Informant für den israelischen
Geheimdienst Schin Bet tätig war. Nadav
Schirmans Film gleicht ob seiner hochbrisanten und fesselnden Story mehr
einem vielschichtigen psychologischen
Thriller denn einem Dokumentarfilm und
beleuchtet neben den politischen Ereignissen vor allem die Beziehung zwischen
Mosab Hassan Yousef und seinem israelischen Kontaktmann. Über die Jahre
hinweg entwickelten die beiden Männer
allem Misstrauen zum Trotz eine enge
Freundschaft. Ihre Zusammenarbeit
sollte sich auch deshalb als besonders
wirkungsvoll erweisen.
Die junge, charismatische Olya lebt mit
ihrer Partnerin Galiya in Russland und
setzt sich unermüdlich für die Rechte
von LGBTI-Personen in ihrem Heimatland ein. Als die Duma diskriminierende Gesetze gegen Homosexuelle
unter dem Deckmantel des Kampfes
gegen Pädophilie verabschiedet,
beginnt für Olya ein noch vehementerer Kampf gegen die Unterdrückung.
Gleichzeitig wird aber auch die Liebe
der beiden Frauen auf eine harte Probe
gestellt, die sich unter diesen harten
Bedingungen entscheiden, gemeinsam ein Kind zu bekommen. Obwohl
die Repression von LGBTI-Personen in
Russland weltweit für Entsetzen sorgt,
ist Olya’s Love einer der wenigen Filme,
die den Kampf gegen die Diskriminierung in diesem Land aus nächster Nähe
zeigen.
Chelli ist Mitte zwanzig und kümmert sich neben ihrem Job alleine
um Gabby, ihre jüngere Schwester
mit Behinderung. Als Gabby in eine
Pflege­einrichtung überstellt wird, verändert sich die Beziehung der beiden
Schwes­tern dramatisch. Der israelische
Filmemacher Asaf Korman ent­wickelte
seinen Debütfilm Next to Her zusammen
mit seiner Frau, die zugleich Hauptdarstellerin und Drehbuch­autorin des
Films ist. Gemeinsam haben sie ein fesselndes Familiendrama geschaffen, das
gleichzeitig die enge und ambivalente
Beziehung der beiden Schwestern
beleuchtet sowie von der großartigen
schauspielerischen Leistung seiner
Darsteller mitgetragen wird und unter
die Haut geht.
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
Der Gewinnerfilm des diesjährigen
this human world-Wettbewerbs steht
fest: Die Jury hat entschieden und wir
zeigen den frisch prämierten Film nun
noch einmal auf der großen Leinwand.
Sieben spannende Filme waren dieses
Jahr im Rennen und haben es der Jury
mit Sicherheit nicht leicht gemacht.
Auf den Gewinnerfilm wartet ein Kinostart in einem ausgewählten Wiener Programmkino im Frühjahr 2015,
unterstützt vom Fachverband der Filmund Musikindustrie.
Wir gratulieren herzlich!
Obdachlose haben fast nichts, aber
Zeit im Überfluss. Diese wird oft mit
Philosophieren gefüllt; über sich, Gott
und die Welt. Obdachlose Menschen
werden in ihrem Leben auf den Straßen Wiens porträtiert. Ihre Gedankenwelten sollen innerhalb ihrer
Lebensrealitäten den Film in eine
essayistische Richtung lenken, den
Betroffenen eine Identität verleihen.
In der „Work in Progress“-Präsentation
werden drei Protagonist_innen anhand
bereits gedrehten Materials vorgestellt. Sie alle arbeiten daran, ihre Situation zu verbessern. Der Film möchte
sie auf dem Weg dahin begleiten.
Geplante Fertigstellung: Herbst 2015.
Oliver Werani ist Filmemacher und
gewann 2013 mit dem Dokumentarfilm Dreck ist Freiheit (R: Birgit Bergmann, Stefanie Franz, Oliver Werani)
den Publikumspreis. Obdachlos lautet
der Arbeitstitel seines neuen Filmprojekts.
Die mehrfach ausgezeichnete Filmemacherin, Pornodarstellerin, Fotografin und LGBTI-Aktivistin Courtney
Trouble hat den Begriff „queer porn“
quasi erfunden. Ihre Filme präsentieren eine Vielfalt von Körpern, Sexualitäten, Genderkonzepten und sexuellem
Verlangen, die weit über die normative
Mainstream-Pornografie hinausgeht.
Gezeigt werden Szenen aus Troubles
Filmen, die einen Einblick in ihre Welt
des feministischen Hardcore-Pornos
geben sollen. Lorelei Lee zeigt Billy
Castro, wer das Sagen hat; Devlyn Red
wird zu ihrem Entzücken von Kelly
Shibari dominiert; die im Rollstuhl sitzende Lyric Seal verführt Queer-PornIkone Jiz Lee in einem Lastenaufzug
und der demütige Jacques liebt es,
die Punkgöttin Hayley zu verwöhnen.
Und wer könnte das Programm besser
eröffnen als Courtney Trouble selbst?
Filmpreise (AUSWAHL)
Feminist Porn Awards –
Most Tantalizing Trans Film (2014)
Feminist Porn Awards – Hottest Dyke Film (2014)
Mit Videobotschaft der Regisseurin
und Produzentin Courtney Trouble
Ab 18 Jahren
Filmpreise (AUSWAHL)
Sundance IFF – Audience Award:
World Cinema: Documentary (2014)
Israeli Academy Awards –
Ophir Award for Best Documentary (2014)
Moscow IFF – Audience Award (2014)
Docaviv IFF – Best Editing (2014)
Erste Vorstellung
MI, 10.12.2014/20:30
Top Kino, Saal 1
In Kooperation mit:
Filmpreis
Eurasia IFF – Grand Prix (2014)
Anschließend: Q&A
Erste Vorstellung
FR, 05.12.2014/20:30
Top Kino Saal 1
Erste Vorstellung
SA, 06.12.2014/17:30
Schikaneder
Anschließend: Diskussion
Family Affairs: Abhängigkeit,
Selbstbestimmung und Sexualität
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–52–
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
13/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
17:30
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
18:00
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
13/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
20:00
© J.M. Louis / SHNP3
15:30
Filmprogramm
–53–
➜ Premiere
➜ Kurzfilmprogramm
Mission Rape –
a Tool of War
Kurzfilmprogramm
Im Spiel und im Ernst
Dokumentarfilm
Dänemark, 2014, 62 min, OmeU
Regie: Annette Mari Olsen, Katia Forbert Petersen
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
Der Film zeigt bosnische Frauen
bei ihrem Kampf um Gerechtigkeit.
Er gewährt einen Einblick, wie Ver­
gewaltigungen systematisch zur
ethnischen Säuberung zwischen Bosnien und Serbien eingesetzt worden
sind. Die Auswirkungen, die diese Vergewaltigungen noch 20 Jahre nach
Ende des Krieges auf die Frauen haben,
werden in der Dokumentation deutlich: Es werden von ihren Schicksalen
stark gezeichnete Frauen gezeigt, die
sich dennoch aufrichten, sich selbst
ermächtigen und sich Gehör verschaffen durch eine Organisation namens
„Women – Victims of War“. Sie hilft den
Betroffenen eine Aussage zu machen
und gibt so den Frauen, die jahrelang
über die Verbrechen geschwiegen
haben, ihre Stimme zurück.
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
9999
Dokumentarfilm
Belgien, 2014, 71 min, OmeU
Regie: Ellen Vermeulen
In Ellen Vermeulens Dokumentarfilm 9999 erzählen fünf Männer aus
dem „Land der Blinden“, wie einer der
Protagonisten Merksplas nennt. Der
Filme­m acherin ist ein intimes Porträt gelungen, das die Zuseher_innen
die Atmosphäre des Wartens, der
Un­s icher­h eit, der Stille und Anspannung, der Hoffnungslosigkeit und des
Aufbegehrens zumindest ein wenig
nachempfinden lässt.
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
Spielfilm
Griechenland/Deutschland, 2014, 103 min, OmdU
Regie: Athanasios Karanikolas
Vier österreichische Kurzfilme, die
Aggressionen und Gewalt unter
Jugendlichen thematisieren:
Die Georgierin Nadja lebt seit Jahren als
Haushälterin bei einem wohlhabenden
Paar und dessen Tochter in Griechenland. Als eine schwere Erkrankung bei
ihr diagnostiziert wird und auch die Wirtschaftskrise sich finanziell beim Hausherrn bemerkbar macht, wird sie vom
ernannten Familien­m itglied zur kündbaren Angestellten und entlassen. Das
Meer glitzert, der Ausblick vom Anwesen ist immer noch atemberaubend und
auch Nadja lässt sich nichts anmerken.
Sie kämpft nicht für ihr Recht oder eine
Krankenversicherung, sondern hält an
ihrer emotionalen Beziehung zur Familie fest. In klaren, eleganten Bildern, die
trotz Sonnenschein soziale Kälte vermitteln, erzählt der Spielfilm die Geschichte
seiner leisen Heldin, die in ihrem
„Zuhause“ auf einmal zur Fremden wird.
Schwerpunkt: this human WORKS
In Harz steht Marco auf Birgit, aber
die interessiert sich eher für den reifer
wirkenden Schoko – die Rivalität zwischen den beiden Jungs ist deutlich zu
spüren. Marion und Elisa langweilen
sich, schauen YouTube-Videos, streifen
durch die Gegend, gehen in die Disco,
schwimmen im Teich und schlägern
in Schwitzen. Drei besondere Gfrasta
probieren ihre Grausamkeit an Manuela aus in einer Siedlung am Rand von
Wien. Und in Spass mit Hase wird aus
„im Spiel“ auf schmerzliche Weise „in
echt“, als Johnny versucht, Chris mit
coolen selbst gemachten Handyvideos
zu beeindrucken, um ihn nicht an den
etwas älteren Henk zu verlieren.
Filmpreis
Visions du Réel – Regard Neuf
Special Mention (2014)
Anschließend: Diskussion
In Kooperation mit:
Kurzfilmprogramm
Regie: Sigmund Steiner, Iris Blauensteiner,
Ruth Mader, Judith Zdesar
Schwerpunkt: A World of Prisons?
„31.12.9999“ steht als Entlassungsdatum auf den Akten der Insassen in
Merksplas, einem Gefängnis für den
sogenannten Maßnahmenvollzug in
Belgien. Psychisch erkrankte Menschen,
die eine Straftat begangen haben, werden hier ohne Behandlung und Therapie
auf unbestimmte Zeit eingesperrt.
Wie unzurechnungsfähig ist der
Maßnahmenvollzug in Österreich?
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Erste Vorstellung
FR, 05.12.2014/18:00
TOP KINO, Saal 1
Mit der Unterstützung
der Regierung Flanderns
At Home
(Sto spiti)
Anschließend: Diskussion
Im Spiel und im Ernst –
Aggressionen unter Jugendlichen
Filmpreis
Berlinale – Preis der Ökumenischen Jury (2014)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
Erste Vorstellung
DO, 04.12.2014/20:00
Gartenbaukino (EröffnungSFILM)
In Kooperation mit:
ZWEITE Vorstellung
SA, 06.12.2014/18:00 Top Kino, Saal 1
In Kooperation mit:
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
20:30
Publikumspreis
➜ Premiere
Fucking Different XXX
this human world –
Publikumspreis 2014
Porno
Deutschland, 2011, 90 min, OF Englisch/OF Deutsch
R.: Courtney Trouble, Émilie Jouvet, Manuela Kay, Maria Beatty,
Bruce LaBruce, Jürgen Brüning, Kristian Petersen, Todd Verow
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win!
In der queeren Welt wird eine Frage
oft gestellt: Sind Lesben und Schwule
in ihrer Weltanschauung wirklich so
unterschiedlich voneinander? Genau
damit beschäftigt sich seit acht Jahren
die Filmreihe Fucking Different, in der
lesbische Filmemacherinnen schwule
Geschichten erzählen und umgekehrt.
Dabei ist Fucking Different XXX die pikanteste Ausgabe bis jetzt: Wie stellen sich
schwule Männer lesbischen Sex vor? Wie
sieht schwuler Sex für Lesben aus? Acht
Kurzfilme zwischen New York, Berlin,
Paris und San Francisco von berühmten
Szene-Filmemacher_innen wie Courtney Trouble oder Émilie Jouvet – das ist
Porno, der zu gesellschaftssymbolischer
Kunst geworden ist.
Fucking Different XXY, ein weiterer Teil
der Filmreihe „Fucking Different“, wurde
heuer bei der Internationalen queeren
migrantischen Filmtagen (IQMF) gezeigt.
In Kooperation mit:
Das Publikum hat gewählt und der
Gewinner des this human world-Publikumspreises 2014 steht fest. Alle
Festival­f ilme mit einer Mindestlänge
von 65 Minuten und aus dem Jahr
2013/2014 konkurrierten um die
Gunst des Publikums.
Wir freuen uns, euch den Gewinnerfilm
heute noch einmal zu zeigen!
Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert
und wurde vom Fachverband der Filmund Musikindustrie gestiftet.
Filmprogramm
–54–
13/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
–55–
13/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
22:30
Rahmenprogramm
TRAILER
MONTAG
08/12
15:00 TOP KINO
Saal 2
Wettbewerb
Pine Ridge
Dokumentarfilm
Dänemark, 2013, 77 min, OmeU
Regie: Anna Eborn
Rahmenprogramm
t
Eintrit
frei!
➜ Workshop
The Liberating Art of Filmic (Re)membrance
Cassandra and Teodross in Teza by Haile Gerima
Schwerpunkt: Heimatfilm vs. World Cinema
In the Turn
Dokumentarfilm
Kanada/USA, 2014, 91 min, OF Englisch
Regie: Erica Tremblay
this human world
Festivaltrailer
Regie: Nina Kusturica
In Kooperation mit:
Anhand von ausgewählten Szenen aus dem preisgekrönten Spielfilm Teza (DE/ET,
2008; 2009 im Programm von this human world) des in den USA lebenden äthiopischen Regisseurs Haile Gerima durchleuchtet der Workshop verschiedene tiefgreifende Dimensionen der dekolonisierenden Kunst des Geschichtenerzählens.
Eingebettet in lokale und globale Prozesse der Dekolonisierung legt der Workshop
u. a. mit den Filmcharakteren Cassandra und Teodross einen Schwerpunkt auf Kämpfe und Repräsentationen der afrikanischen Diaspora im deutschsprachigen Raum.
Die Bewegung zwischen den zeitlichen Ebenen spielt dabei eine zentrale Rolle.
Ein Workshop mit Araba Evelyn Johnston-Arthur (Aktivistin, Kultur- und Sozialwissenschaftlerin)
In ihrem Debütfilm beleuchtet die
Filme­macherin Anna Eborn das Leben
in einer der ärmsten Gegenden der
Vereinigten Staaten von Amerika, dem
Oglala-Lakota-Reservat Pine Ridge
im Bundesstaat South Dakota. Eborn
richtet dabei den Blick vor allem auf
die junge Generation im Reservat und
begleitet die Jugendlichen durch die
düstere Gegenwart ihres aussichtslos anmutenden Alltags, der geprägt
ist von Armut, Kriminalität und einer
hohen Suizidrate. Die beeindruckende
Kameraführung fängt durch die Nähe
zu den Protagonist_innen die be­engen­
den Armutsverhältnisse im Reservat
vor den spektakulären Weiten der
landschaftlichen Prärie ein. Eine poetische und behutsame Beobachtung.
Filmpreis
Göteborg FF – Dragon Award
for Best Documentary (2014)
Erste Vorstellung
SA, 06.12.2014/22:30
Schikaneder
In Kooperation mit:
Seit dem Alter von fünf Jahren ringt
das zehnjährige transgender Mädchen Crystal mit Selbstmordgedanken.
Als ihre Mutter dem amerikanischen
Roller-Derby-Team „Vagine Regime“
vom Kampf ihrer Tochter um ihre
Identität und Toleranz berichtet,
findet Crystal bei den Spielerinnen
zum ersten Mal in ihrem Leben wirklichen Rückhalt. Das Kollektiv „Vagine
Regime“ hat sich seit seiner Gründung
2005 in ein weltweites Netzwerk für
homosexuelle, queere und transgender
Frauen und Männer entwickelt und
setzt sich mit unablässiger Energie für
das Empowerment seiner Community-Mitglieder ein. In the Turn zeigt nicht
nur Crystals berührendes Schicksal,
sondern hält eine Vielzahl an bewegenden Lebensgeschichten innerhalb
der LGBTI-Community fest.
Erste Vorstellung
DI, 09.12.2014/20:00
Schikaneder
In Kooperation mit:
Der diesjährige Festivaltrailer entstand
aus dem Rohmaterial des Films Ciao
Chérie von Nina Kusturica, der 2015
fertiggestellt wird. Der Film erzählt
von Menschen in einem Wiener CallShop. Kabinentelefongespräche über
große Entfernungen, Geldüberweisungen in die Heimat, Reparaturen
von Tele-Kommunikationsgeräten, das
finanzielle Überleben und die Suche
nach Nähe halten die Protagonist_
innen auf Trab.
Im Festivaltrailer wird der Faszination für den filmischen Raum, den
der Apparat Telefon eröffnet, gefolgt.
Zwar befinden sich die Menschen in
der Kabine, sind aber an zwei Orten
zugleich: einerseits physisch im CallShop, andererseits an dem Ort, an dem
sich die Person befindet, mit der sie
telefonieren. Wie die Nabelschnur verbindet das Kabel die Protagonist_innen
mit der Heimat, der Familie, der geliebten Person oder dem Streitobjekt auf
der anderen Seite des Drahtes. Eine
Weltreise im Ton, ein einziger Raum im
Bild.
MONTAG
19:00
08/12
TOP KINO
Saal 2
➜ Lecture
Der unheimliche Erfolg der Judith Butler
Queer Theory gegen Zionismus, Gesellschaftskritik
und homosexuelle Emanzipation
Vorträge & Diskussion mit Alex Gruber, Stephan Grigat & Tjark Kunstreich
Warum gilt eine Autorin, die die Burka verteidigt, als Vordenkerin des Feminismus?
Inwiefern ist Butlers Denken eine Absage an Gesellschaftskritik und inwiefern ist die
Queer Theory ein Bruch mit Bewegungen wie ACT UP, der es in den 1980er-Jahren
um einen Kampf gegen den Tod ging, nicht um Identitäten, die sich performativ herstellen lassen? Und warum hat die Starphilosophin als eine Aktivistin, die explizit zur
Abschaffung Israels aufruft, den Theodor-W.-Adorno-Preis verliehen bekommen?
Alex Gruber ist Redakteur der Zeitschrift „sans phrase“ und Mitherausgeber von
„Gegenaufklärung. Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft“.
Stephan Grigat ist Lehrbeauftragter an der Uni Wien und Autor von
„Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke & die iranische Bedrohung“.
Tjark Kunstreich lebt als Publizist und Sozialarbeiter in Wien.
08/12
19:00
MONTAG
➜ Netzwerktreffen
Heimatfilm vs. World Cinema
this human world lädt zum gemütlichen Netzwerktreffen in die Galerie Michaela
Stock und den Impart contemporary Showroom, bei dem in ungezwungener Atmosphäre neue Kontakte geknüpft werden können. Ziel des Treffens ist eine Brücke
zwischen der heimischen Filmindustrie und Filmemacher_innen, die nach Österreich migriert sind, zu schlagen. Alle Filmemacher_innen, Branchenmitglieder und
Freund_innen der Branche sind herzlich eingeladen!
Ort: Galerie Michaela Stock und Impart contemporary Showroom
Schleifmühlgasse 18 + 20, 1040 Wien
In Kooperation mit:
Rahmenprogramm
–56–
09/12
➜ Open Lecture mit Filmbeispielen
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
Im Kriegs-Kino des Ersten Weltkriegs.
–57–
11/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
Zur Kontextgeschichte des österreichischen Films 1914–1918.
➜ Workshop
Orange Is the New Black
Schwerpunkt: A World of Prisons?
Der Workshop zur Netflix-Serie „Orange Is the New Black“ stellt unterschiedliche
Aspekte der Darstellung des Alltags in einem Frauengefängnis zur Diskussion. Einerseits geht es darum, wie die Serie anhand der Figur Sophia (Laverne Cox) die Frage
nach eingesperrten Transpersonen verhandelt. Weiters stehen die Thematisierung
der US-amerikanischen Drogenpolitik und der dazugehörigen Klischees, sowie die
allgemeinere Frage nach der Relevanz des Phänomens Frauengefängnisserie zur Debatte. Der Workshop versteht sich als Möglichkeit, die durch die Serie angefachten
kritischen Diskussionen, insbesondere bezüglich rassistischer Darstellungsweisen,
aufzugreifen und weiterzuführen.
Das umkämpfte Medium Film und der umstrittene Aufführungskontext Kino waren
für die Propaganda im Ersten Weltkrieg zentral. Die österreichische filmische Kriegsberichterstattung lässt sich in zwei größere Abschnitte unterteilen: eine Phase, in
der vor allem die Präsentation von Technik von Bedeutung war, und der Zeitraum
der letzten Kriegsjahre, in dem sich eine stärkere Einbindung narrativer Elemente
bemerkbar macht. Gemeinsam ist den Abschnitten die Verflechtung mit anderen
Medienformen, eine kritisch zu durchleuchtende Ikonografie und die suggerierte
Planbarkeit militärischer Konflikte. Ergänzt wurden die (vermeintlich) dokumentarischen Formen um zahlreiche, nicht minder propagandistische Spielfilme.
In Kooperation mit:
Rahmenprogramm
Ein Workshop mit Stefan Sulzenbacher, Benedikt Baumgartner und Brigitta Freigassner
Thomas Ballhausen (Filmarchiv Austria/Universität Wien)
Menschenrechte hinter Gittern?
09/12
DIENSTAG
ALTES AKH
19:00
Die Skandale in österreichischen Justizvollzugsanstalten im vergangenen Jahr haben
deutlich gemacht, dass Menschen in Haft, aufgrund von unzureichenden Beschwerdemechanismen, besonders vulnerabel sind. Im oft populistischen öffentlichen Diskurs
entsteht oft der Eindruck, dass der Freiheitsentzug von möglichst widrigen Haftbedingungen begleitet sein muss. Jedoch gilt es hier zu hinterfragen, was eine Gesellschaft
mit der Anhaltung von Straftäter_Innen zu bezwecken hofft. Um die Menschenrechte
der Inhaftierten zu gewährleisten, sollten eher Opferschutz und Rehabilitierung von
TäterInnen angestrebt werden. Welche Strategien zu einer Verbesserung der Situation führen würden, wird von Expert_Innen aus Wissenschaft und Praxis diskutiert.
FREITAG
18:00 TOP KINO
Saal 1
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
➜ Work-in-Progress-Präsentation
Über die Arbeit am Film Ciao Chérie
Entlang der Grenze zwischen Realität, Fiktion
und der Vorstellungskraft des Publikums
Einblicke in die Arbeit am Kinofilm Ciao Chérie: Wie entsteht ein Spielfilm in einem
realen Setting, mit Laien und Schauspieler_innen, ohne Drehbuch, improvisatorisch,
entdeckungslustig und mit einem kleinen Budget? Ciao Chérie begibt sich in das Geschehen eines Wiener Call-Shops und erzählt – während Geld zu Familien geschickt
wird oder in Kabinen Menschen telefonieren, die sich seit Jahren nicht gesehen haben
– Geschichten von Herkunft, Grenzen und Liebe. Was im Kino ist „wahr“, welche Momente sind glaubwürdig und wie arrangiert man sich mit der Wirklichkeit? Es gibt Dinge, die man erfinden muss und Dinge, die man nicht erfinden darf. Wo ist die Grenze?
Die HUMAN RIGHTS TALKS werden vom Forschungszentrum Menschenrechte der
Universität Wien und dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte organisiert. Partner_innen der HUMAN RIGHTS TALKS: derstandard.at, juridikum – Zeitschrift für Kritik-Recht-Gesellschaft, profil online und ZIGE.TV.
In Kooperation mit:
Nina Kusturica ist Regisseurin, Cutterin, Autorin und Produzentin und zeichnet
für den diesjährigen this human world-Trailer verantwortlich.
Ort: Aula des Universitätscampus, Altes AKH
1. Hof, Spitalgasse 2–4, 1090 Wien
FREITAG
10/12
➜ Lecture
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
Zensur und Selbstzensur im iranischen Kino
© iranwire.com
19:00
12/12
Kunst gibt die Gefühlslage der Menschen eines Landes wieder. Sie ist eine Ausdrucksform, ein Spiegel und ein Messinstrument, aber wird durch die Einschränkungen der Kunst- und Pressefreiheit als Teil der vierten Machtsäule des iranischen
Regimes missbraucht. Das iranische Kino ist stark mit der Gesellschaftspolitik verknüpft und dessen Filme stellen eine Möglichkeit dar, die kritischen Ansichten der
Iraner_innen auszudrücken. Unter diesen unsicheren sowie streng reglementierten
und überwachten Bedingungen bleibt den Künstler_innen nur eines übrig, nämlich
sich selbst zu zensieren, um weiter arbeiten zu können. Diese Lecture verschafft einen Überblick zur breiten Thematik der Zensur und Selbstzensur im iranischen Kino.
Amir Gudarzi (Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur)
12/12
21:00 TOP KINO
Saal 2
➜ Work-in-Progress-Präsentation
Obdachlos
Leben und philosophieren auf der Straße
Obdachlose haben fast nichts, aber Zeit im Überfluss. Diese wird oft mit Philosophieren gefüllt; über sich, Gott und die Welt. Obdachlose Menschen werden in ihrem Leben auf den Straßen Wiens porträtiert. Ihre Gedankenwelten sollen innerhalb ihrer
Lebensrealitäten den Film in eine essayistische Richtung lenken, den Betroffenen
eine Identität verleihen. In der „Work in Progress“-Präsentation werden drei Protagonist_innen anhand bereits gedrehten Materials vorgestellt. Sie alle arbeiten daran,
ihre Situation zu verbessern. Der Film möchte sie auf dem Weg dahin begleiten. Geplante Fertigstellung: Herbst 2015.
Oliver Werani ist Filmemacher und gewann 2013 mit dem Dokumentarfilm Dreck ist Freiheit
(R: Birgit Bergmann, Stefanie Franz, Oliver Werani) den Publikumspreis.
Obdachlos lautet der Arbeitstitel seines neuen Filmprojekts.
Nightline
–58–
t
trit
n
i
E
i!*
fre
22/11
23:00 GRELLE
FORELLE
SAMSTAG
In Kooperation mit:
04/12
DONNERSTAG
GARTENBAU
22:30
06/12
22:00 BRUNNEN
PASSAGE
SAMSTAG
DONNERSTAG
19:30
DONNERSTAG
11/12
HAUS DER
EUROPÄISCHEN
UNION
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Marea
23:00 ALTA
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this human world Warm-up Party im Rahmen der
Schönbrunner Perlen Nacht
Space Echo LIVE (Luvshack / AT), Patlac (Liebe*Detail / GER),
Ken Hayakawa (Schönbrunner Perlen)
this human world-Eröffnungsfeier
Im Anschluss an den Eröffnungsfilm lädt this human world zu Konzert und Party im Foyer des
Gartenbaukinos. Wir freuen uns auf die rauen Songs des stylishen Duos KRISTY AND THE
KRAKS. Das Konzept von Kate Kristal und Ana Threat: zwei Girls, zwei Mikrofone, ein
Schlagzeug, eine Gitarre und ein ganz individueller, minimalistischer Sound in bester Girls­in-the-Garage-Manier. Dieses Jahr ist ihr 7‘‘ Debüt bei Totally Wired Records erschienen.
Und wir dürfen zu den Sounds des Wiener DJ-Kollektivs PUSSY TRIO tanzen, das nicht nur
urcool ist, sondern auch noch voll super auflegt. Wir wüssten nicht, wie wir besser ins Festival
starten könnten!
Überraschungskonzert
Nach den Filmvorführungen von Živan Makes a Punk Festival und Escape laden wir euch zu
einem Konzert in der Brunnenpassage ein. Wer uns an diesem Abend musikalisch beglücken
wird, bleibt erst einmal noch geheim. Lasst euch also überraschen!
this human world-Preisverleihung
Zum zweiten Mal findet die this human world-Preisverleihungs-Gala im Haus der Europäischen
Union statt. Es wird spannend: Der Jury-Preis wird von der hochkarätigen Jury, bestehend aus
Nina Kusturica, Anna Katharina Laggner, Manfred Nowak, Cornelius Obonya und Rajko Petrović verliehen und auch der Gewinnerfilm des beliebten this human world-Publikumspreises
wird bekannt gegeben. Der One World Filmclubs Award und der Preis der Liga für Menschenrechte ergänzen den festlichen Abend. Im Anschluss stoßen wir auf die Gewinner_innen an.
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Post-Queer-Porn-Screening-Party!
Post as in after the film, party as in full of fabulous femmes and queenie queers in a
candy clad clubbing room with Vienna‘s awesomest Attitude DJ‘s. Marea Alta will be
our own Empire and the evening is hosted by the city‘s own Queen Bees. Bring your
charming self and get some candy!
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DJ-Line
Tägliche DJ-Line im Schikaneder (ab 22:00)
05. 12. 2014 Colt aus Gold (susiklub)
06. 12. 2014 so-slow phist
07. 12. 2014 leave the apartment to buy
alcohol – malus & pipo
08. 12. 2014 DJ redo2
09. 12. 2014
10. 12. 2014
11. 12. 2014
12. 12. 2014
13. 12. 2014
YOUKids on the block
Denice Bourbon
Harry Krishner
Playmeisje
DISCO FRISCO
* bei allen Veranstaltungen außer this human world Warm-up Party @ Grelle Forelle
graphic design & visual culture
www.dosanddots.com
22
kultur.arbeiterkammer.at
Foto: Hertha Hurnaus
ab 19.12.2014 im Kino
AK Filmsheets.indd 1
10/2/2014 11:24:23 AM
Vor_Inserat_HumanWorldFestival_190x260_2014.indd 1
22.10.14 09:44
in kooPerATion miT:
Sommerkino 2015
this_human_world_Plakat.indd 1
Heiligenstädter Straße 31 | Gürtelbogen 353 | 1190 Wien
youngcaritas@caritas-wien.at | wien.youngcaritas.at
6. JUL.
BiS 12. JUL.
08.10.2014 11:41:26
www.actionfabrik.at
www.thishumanworld.com
© Marko Zink | Galerie: Michaela Stock
„EIN SENSATIONELLES VERGNÜGEN!“
(The Guardian)
Interviews, Porträts, Termine
und Reportagen - Monat für
Monat die bemerkenswertesten
Menschen und die spannendsten
Seiten von Wien.
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Ein Film von Xavier Dolan
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www.mommy.weltkino.de
www.facebook.com/wienlive
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17.10.14 12:55
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Anz_HumanWorld_2014 15.10.14 14:11 Seite 1
Wo bist Du, wenn der
Winter kommt?
Mehr als anderthalb Millionen Menschen
sind vor dem Terror der IS-Milizen in den
kurdischen Nordirak geflohen. Nur ein kleiner
Teil von ihnen ist in notdürftig eingerichteten
Flüchtlingslagern untergebracht.
Es mangelt an allem: an Nahrungsmitteln
und Trinkwasser, Kleidern, Decken,
Matratzen, Medikamenten und sanitären
Einrichtungen. Die Flüchtlingskatastrophe
hat lokale Behörden und internationale
Flüchtlingshilfswerke gleichermaßen
überfordert.
WADI war eine der ersten Organisationen vor
Ort. Seit August unterstützen wir gemeinsam
mit lokalen Partnerorganisationen
Flüchtlinge in der Region Dohuk. Etwa 90
überwiegend yezidische Familien, die in
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versorgt - mit Lebensmitteln, sauberem
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Mit dem nahenden Herbst und Winter wird
sich die Situation noch einmal verschärfen.
Die Flüchtlinge benötigen dringend bessere
Unterkünfte, warme Kleidung, Heizmittel,
Schuhe. Ohne diese Hilfe sind sie Kälte,
Schnee und Regen schutzlos ausgeliefert.
Spendenkonto WADI e.V. :
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Unterstützen sie die Nothilfe für
yezidische Familien in Dohuk!
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35. Jahrgang • ISSN
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Die Kuh ist vom Eis. Die Bundesregierung konnte ihre Visionen nahtlos umsetzen.
Mit ihrem historischen Reformwerk, das nun in trockenen Tüchern ist, hat sie ein
für allemal die Weichen gestellt. Indessen ist in der Bevölkerung die Schere zwischen
Arm und Reich größer geworden. Dennoch muss die Regierung nicht zurückrudern.
Der kleinere Koalitionspartner
Koalitions
stärkt der Bundeskanzlerin nach wie vor den Rücken,
indem er ihr den Rücken freihält, sodass sie weiter Rückenwind hat. Kritische Stimmen, die sich zunächst gemehrt hatten, warfen keinen Schatten auf die Regierungsbank,
sondern gingen unter. Die Regierungsmannschaft bröckelt nicht, sondern hält
weiter Kurs. Ein Bruderzwist ist nicht in Sicht. Fest steht: Über der Bevölkerung, die
sich noch immer in einem Dornröschenschlaf befindet, obwohl sie massiv der Schuh
drückt, wird weiter das Damoklesschwert Hartz IV schweben. Es bleibt also eine
Zitterpartie. Doch das Zeitfenster, in welchem die Parteien akuten Handlungsbedarf nach weitergehenden Reformen anmelden können, bleibt weiterhin geöffnet.
Die Parteien schnüren und bündeln hinter verschlossenen Türen schon neue Reformpakete. Entsprechende Eckpfeiler und Eckpunkte sind schon eingeschlagen bzw. markiert.
Und es ist wohl mehr Peitsche als Zuckerbrot zu erwarten. Wenn die Zeichen der Zeit
nicht erkannt werden und nicht bald ein zündender Funke überspringt und einen flächendeckenden Flächenbrand entfacht, wird der Widerstand, der momentan anzupeilen wäre, auch künftig nicht umgesetzt werden. Und wenn die Regierung dann ein weiteres Mal den Reformmotor anwirft und grünes Licht für soziale Grausamkeiten gibt,
kann der Zug jetzt schon als abgefahren gelten. Die Gretchenfrage wäre, ob es gelingen
kann, dass Teile des außerparlamentarischen Spektrums sowie linke, emanzipatorische
Strukturen und Praxen sich schon im Vorfeld gegenseitig vernetzen, um zeitnah Druck
aufzubauen. Aber da wird wohl nichts draus. Und alle gucken dann abermals in die
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springing up around the world. They cooperate in the Human Rights Film
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rights themes at festivals worldwide. It also assists the establishment of new
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24 Days
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At Home
Belleville Baby
Festivalpräsident: Johannes Wegenstein
Ausstattung: Katharina Haring, Nina Salak
Festivalleitung:
Künstlerische Leitung: Zora Bachmann
Kaufmännische Leitung: Julian Berner
Trailer: Nina Kusturica
Programmkoordination,
Assistenz Festivalleitung: Evi Bencsics
Design Preisskulpturen: Sabine Müller-Funk
Projektbetreuung, Produktionsleitung: Katharina Riedler
Kommunikation & Marketing: Matthias Liptay
Synopsen Deutsch: Dewi Kostial, Katharina Riedler,
Evi Bencsics, Brigitta Freigassner, Oliver Marc Piecha,
Rebekka Simpson, Mara Verlic, Joanna Wilk
Assistenz Kommunikation & Marketing Richard Strutz
Synopsen Englisch: Jordan Davidson, Denice Bourbon
Produktionsleitung: Annika Strassmair
Lektorat Deutsch: Birgit Forst
Assistenz Produktionsleitung: Raffael Hörlesberger, Lisa Mersi
Lektorat Englisch: William Haughan
Gästebetreuung: Johanna Sonderegger, Berrin Seidel
Festivalfotograf_innen: Daniel Weber,
Maren Jeleff-Entscheff, David Meran
Assistenz Programmkoordination: Corinne Weinhofer
Praktikum: Maite Ibáñez Bollerhoff, Sarah von Holt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: die jungs kommunikation e. U.
Medienpartnerschaften: Laura Hedbawny
Technische Betreuung: Kurt Lammel, Michaela Grass
Grafik: Judith Keppel (www.dosanddots.com)
Website: Corinne Weinhofer, Grafikdesign: Caterina Krüger
Plakatsujet: Marko Zink
Schüler_innen-Kurzfilm-Wettbewerb: Lisa Wegenstein
Radio Jingle: Elias Berner
Programm- und Filmauswahl: Zora Bachmann, Evi Bencsics,
Katharina Riedler
Co-Kurator_innen: Mara Verlic, Denice Bourbon, Oliver
Marc Piecha, Brigitta Freigassner, Joanna Wilk, Rebekka
Simpson, Anna Müller-Funk, Manfred Nowak
Ticketsystem: Roman Huy-Prech (www.diehalbstarken.at)
Impressum:
VERANSTALTER DES FESTIVALS | Verein this human world | ZVR-Zahl: 883089244
Festival-Hotline: Tgl. 14.00 – 21.00 Uhr | +43(0)664 313 33 26 | www.thishumanworld.com
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Next to Her
Not Anymore: A Story of Revolution
Olya’s Love
On the Art of War
Papilio Buddha
25,51
42
23,51
38
Best Slumber Party Ever
48
Border
45
Pine Ridge
buy buy st. pauli
21
Private Revolutions – Jung, Weiblich, Ägyptisch
37
Purple Movie
22
Çapulcu: Voices from Gezi
37
23
29,54
China Reverse
26
Queen Bee Empire
48
Come Together
27
ReMine, The Last Working Class Movement
38
Courtney Trouble - Queen of Queer Porn
50
Criminal Queers
31
Rosi, Kurt und Koni
39
Ruina
35
Day and Night
37
Dear Hassan
25
Schüler_innen-Kurzfilm-Wettbewerb "Best-of"
46
Derby Crazy Love
25
She's Lost Control
30
Dildoman
27
Shutter
45
47
Stop-Over
44
Strange Forest
33
28
Syria Inside
30
Syria: Snapshots of History in the Making
42
That has been bothering me the whole time
32
Ecocide – Voices from Paradise
Entwürfe
Escape
EU 013, The Last Frontier
False Alarm
44,48
37
FC Rwanda
43
Filmvorführung anlässlich der Verleihung
des Sacharow-Preises
21
Flowers of Freedom
33,46
Scheherazade's Diary
35
32,47
The Abominable Crime
26
The Cut
33
The Dog
24
The Green Prince
45,51
For Those Who Can Tell No Tales
23
The Land Between
22
Fucking Different XXX
53
The Mulberry House
28
The Shebabs of Yarmouk
25
Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt
Besonderer Dank an: Beatrice Achaleke, Dora Artner, Thomas Ballhausen, Bruno Batinic, Andrea Bauer, Irmgard Bebe, Denisa
Becker, Roman Berka, Elias Berner, Janis Berner, Sylvia Bierbaumer, Sascha Bollerman, Andreas Brunner, Robert Buchschwenter,
Lukas Burzin, Michaela Ciobanu, Jacques Ducrest, Martin Eichtinger, Brigitte Fiala, Geri Feichtinger, Ute Feichtner, Barbara
Fränzen, Roland Fuchs, Anna Müller-Funk, Angelika Glatzl, Angela Gnagni, Stephan Grigat, Katrine Gronback, Alex Gruber, Amir
Gudarzi, Can Guelcue, Peter Gumpinger, Senad Halilbašić, Sibylle Hamann, Katharina Haring, Helmut Hartmeyer, Andrea Härle,
Martin Hartmann, Barbara Helige, Beatrix Hierath, Susanna Hofer, Sebastian Höglinger, Stefan Hutschinski, Araba Evelyn JohnstonArthur, Markus Jurasek, Justin Kadi, Gertrude Kasper, Wolfgang Katzian, Christine Keereman, Judith Keppel, Petra Kneissl,
Andreas Kous, Ursula Krauße, Markus Kuhn, Tjark Kunstreich, Nina Kusturica, Thomas Kruse, Yavuz Kurtulmus, Harald Lembacher,
Martin Lengauer, Daniel Löcker, Ekkehard Lughofer, Ruth Mader, Andreas Mailath-Pokorny, Sandra Mennig, Veronika Mitteregger,
Wolfgang Mitterlehner, Bernhard Mitteröcker, Esther Mlenek, Werner Müller, Hanni Nobis, Manfred Nowak, Kira Preckel, Heinz
Patzelt, Rajko Petrović, Ivana Pilic, Alexander Pollak, Magdalena Pressel, Marie Regehr, Galid Ronen, Nadja Piplits, Nina Salak,
Laura Samaraweerova, Peter Schernhuber, Maria Schmidt, Jürgen Schmidt, Maria Schernthaner, Rudolf Scholten, Gernot Schödl,
Günther Schönberger, Marco Schreuder, Norman Shetler, Astrid Sodomka, Michaela Stock, Christoph Sykora, Roland Teichmann,
Joachim Thomasberger, Bettina Töchterle, Dominik Tschütscher, Martina Varga, Mara Verlic, Ursula Voyta, Alexandra Wallner,
Dr. Wasteland, Gerald Weber, Joachim Wegenstein, Ulrike Weiss, Marlies Weissinger, Brigitte Winkler-Komar, Ernst Woller,
Werner Zappe, Human Rights Film Network, Forum Österreichischer Filmfestivals, Waystone Film sowie allen Festivalhelfer_
innen, allen Filmvorführer_innen und dem gesamten Team des Top Kino, Schikaneder, Filmcasino, Brunnenpassage, Philiale und
Gartenbaukino sowie allen DJanes und DJs!
29,49
24,47
Gewinnerfilm Jury-Preis
50
The Shelter
42
Gewinnerfilm Publikumspreis
53
Toto and His Sisters
38
I’m Not Angry!
In the Turn
22
39,54
Waiting for August
31,46
Want Some Oranges
45
36
We' ll become oil
47
34
Web Junkie
24
43
Wenn es blendet, öffne die Augen
27
Kinosalon: East of Vienna, South of the Sun
31
White Shadow
43
Kurzfilmprogramm: Im Spiel und im Ernst
52
Xenia
34
Kurzfilmprogramm: Youki @ this human world
49
Živan Makes a Punk Festival
28
It's Up to You
Job Centre, Please Hang On
Judgment in Hungary
Lebenslauf
Locked Down
Maidan
32
35
30
Mission Rape – a Tool of War
52
Much More Pussy!
36
Mutantes: Punk, Porn, Feminism
27
PROGRAMMÜBERSICHT
ENPROGRAMM: Seite 40
ALLER FILME UND RAHM