Kriegsfriedhöfe - Teil der strategischen Landschaft
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Kriegsfriedhöfe - Teil der strategischen Landschaft
Kriegsfriedhöfe - Teil der strategischen Landschaft - _______________________________________________________________________________ TU Berlin - Fakultät VI Institut für Stadt- und Regionalplanung Fachgebiet Denkmalpflege Dozentinnen: Referent: Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper Dipl. Geogr. Gabriele Fliessbach Dennis Beyer Matr.-Nr.: 226670 Klopstockstrasse 17 10557 Berlin Tel: 0176 / 75042834 DBeyer@gmx.de Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 3 2. Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park 2.1 Historische Einordnung 5 2.2 Aufbau und Struktur 6 3. Britischer Ehrenfriedhof Heerstrasse 3.1 Historische Einordnung 8 8 3.1 Aufbau und Struktur 5 8 4. Reflexion 10 5. Fazit 12 6. Schlusswort 16 7. Quellennachweise 7.1 Literaturnachweise 7.2 Bildnachweise 17 17 17 1. Einleitung Es ist ein sonniger Tag im Spätherbst. Vor weißen, kleinen Grabsteinen, die sich strahlenförmig über weite, grüne Hügel einer Landschaft erstrecken, steht eine trauernde Gruppe vor einem Sarg, den die amerikanische Nationalflagge bedeckt. In militärischem Ornat, mit Fahnen und einer kleinen Kapelle positionieren sich Soldaten, um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Die Kapelle spielt die Nationalhymne, Schüsse sausen durch die Luft, die Flagge wird zu einem dreieckigen Paket gefaltet. Auf dem amerikanischen Arlington National Cemetery im Bundesstaat Virginia werden nicht nur AstronautInnen, EntdeckerInnen und andere AmerikanerInnen, die sich ausgezeichnet haben, bestattet. Hier handelt es sich vor allem um einen Friedhof für verdiente Kriegsteilnehmende der amerikanischen Streitkräfte. Hollywood könnte und würde es wohl noch pathetischer inszenieren. Die Ehrung von Toten, die für ihr Vaterland gefallen sind, scheint kaum an eine Grenze zu stoßen, an Abb 1: Begräbnis auf dem Arlington National Cemetry der Symbole oder Traditionen als überflüssig oder unpassend empfunden werden. Gewehre, Kanonen oder sonstiges kriegstechnisches Material lassen sich ersetzen, nur nicht der Mensch, der diese bedient. Er wird zum zentralen Punkt der Trauer um den Verlust bei kämpferischen Auseinandersetzungen und somit auch zur zentralen Verkörperung von Gewalt, Verlust, Tod und Trauer. Dass dies nicht nur für Amerika gilt, beweisen uns die vielen weiteren Orte der Erinnerung in Form von Kriegsfriedhöfen, die sich bei fast allen Nationen dieser Erde finden lassen. Sie unterscheiden sich in ihrer Gestaltung und dem Zeremoniell der Grablegung, gemein ist ihnen ein Ort der Erinnerung an den Tod ihrer Soldaten und den damit jeweils verbundenen Krieg. Nationen setzten jedoch nicht nur im eigenen Land Denkmäler für ihre Veteraninnen und Veteranen, auch in jenen Ländern, in denen der Kampf statt gefunden hat, sind diese Orte zu finden. Neben den vielen natürlichen, nicht lokalisierten Gräbern, in denen die Überreste einiger Kämpfenden noch heute unbekannt vergraben sind, konnten viele Opfer in ein Kollektiv überführt werden. Sie ruhen in Gemeinschaft ihrer Truppe auf den Kriegsfriedhöfen der Erde, als stumme Zeugen gewalttätiger Auseinandersetzungen. Es scheint, als würden sie auf das Ende einer langen Kette namens Krieg deuten. Der Tod als Ende des Lebens, der Tod als das Ende des Krieges? Auch wenn der Körper der Toten im Lauf der Zeit vergeht, so bleiben dennoch, Angehörigen, Bekannte sowie die ehemaligen Kameradinnen und Kameraden, die nicht nur die Erinnerungen und sein Erbe aufrecht halten können, auch die gesetzten Bauwerke können diesen Menschen bis in eine ferne Zukunft eine übergeordnete Lebendigkeit verleihen und sie unsterblichen werden lassen. Auch wenn das Leben endet, so leben wir in unseren Taten fort, in dem, was wir erreicht und geschaffen haben. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, ob und in wie weit Kriegsfriedhöfe in die strategische Landschaft mit eingebunden sind. Welche Position nehmen sie zwischen den Kampfhandlungen ein, in wie weit positionieren sie sich zwischen Abb 2: Gräberfeld auf dem Arlington National Cemetry Verteidigungsanlagen, Waffen und Kampfhandlungen. Begegnet uns hier das Ende des Krieges oder ist dies ein Ort, an dem uns darüber hinaus neue Einblicke in den Krieg eröffnet werden oder wird dieser sogar an dieser Stelle weiter geführt, jedoch auf einer übergeordneten nicht direkt wahrnehmbaren Ebene? Als Leitmotive werden in dieser Arbeit zwei Beispiele aus dem Berliner Kontext herangezogen. Zum einen das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park und zum anderen der Britische Ehrenfriedhof an der Heerstraße in Charlottenburg. Obwohl beide Ehrenmäler fast zeitgleich entstanden sind, bieten sie zwei gegensätzliche Varianten in ihrer Ausprägung und Visualisierung. Der Vergleich beider Friedhöfe wird in dieser Arbeit nicht nur den Unterschied in der Architektur und ihrer Wirkung auf Aussagekraft und Wiedergabe historischer Geschehnisse nahe bringen, vor allem helfen beide Friedhöfe, die strategische Landschaft genauer zu definieren. Sie geben dem Lesenden eine erfahrbare Kulisse, um weiteren Gedankengängen und Überlegungen folgen zu können. Krieg ist ein Thema, stark besetzt mit männlichen Attributen: Helden, Veteranen, Soldaten, oder ähnlichen Begriffe. Sammelbegriffe für eine Gruppe verschiedenster Menschen unterschiedlicher Herkunft und dennoch mit einem engen Bezug zur Männlichkeit. Die Deutsche Sprache hat nur wenige Umschreibungen für geschlechtsneutrale Formulierungen und die angeführten weiblichen Formen klingen meist unvertraut, bisweilen auch etwas schräg (siehe: Veteraninnen). Dennoch sind auch Frauen in die Kriegsgeschehnisse seit jeher mit eingebunden. Sie arbeiteten nicht nur in den heimischen Fabriken, um den Nachschub an Waffen und Munition zu gewährleisten, sie waren auch vor Ort an der Front, meist jedoch in Reproduktionsbereichen oder im Lazarett beschäftigt. Erst seit den letzten Jahrzehnten ist es für Frauen möglich geworden, selbst als Kämpfende tätig zu werden. Im zweiten Weltkrieg jedoch, waren sie nicht Bestandteil der aktiv kämpfenden Einheiten. Auch richten sich die angeführten Denkmäler hauptsächlich an männliche Kriegsteilnehmer, die Frauen wären in diesem speziellen Zusammenhang gesondert zu betrachten und würde eine eigenständige Analyse bedürfen. Die nachstehenden Formulieren werden daher in der männlichen Form wiedergegeben, wenn keine geschlechtsneutral Variante möglich ist. 2. Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park 2.1 Historische Einordnung Für viele der im Zweiten Weltkrieg bei den Endkämpfen um Berlin gefallenen sowjetischen Soldaten, Offiziere und Generale und anderen Militärangehörigen ist das Ehrenmal im Treptower Park zur letzten Ruhestätte geworden. Schon am 30. April 1946 wurde ein erster Grabstein für die dort beigesetzten Soldaten errichtet. Um diesen Ort als zentrale Gedenkstätte auszuweisen, Abb 3: Grabfelder des Sowjetischen Ehrenmals wurde vom sowjetischen Militärrat 1946 ein Wettbewerb zur Gestaltung ausgelobt. Die Aufgabe bestand darin, eine monumentale Gedenkstätte auf dem 10 Hektar großen Gelände zu schaffen, die nicht nur an die gefallenen Soldaten erinnern, sondern gleichermaßen die internationale Bedeutung der Befreiung Deutschlands durch die Rote Armee widerspiegeln sollte. Aus den 52 eingereichten Entwürfen, unter denen sich auch Arbeiten von deutschen Kunstschaffenden befanden, ging der Entwurf des „Schöpferkollektivs“ unter der Leitung des Architekten Jakow S. Belopolski als Sieger hervor. Der von Gustav Meyer 1888 errichtete hippodromförmige Spielplatz im Volkspark Treptower Park zwischen Puschkinallee und Strasse am Treptower Park wurde in das Gesamtkonzept mit einbezogen. Die Bauarbeiten begannen im Juni 1946 und dauerten bis Mai 1949 an. An der Errichtung waren vor allem deutsche Militärangehörige, Steinmetze und Bildhauer beteiligt. Auch traditionsreiche Berliner Bau- und Gartenbauunternehmen, Gusseisenwerkstätten Gottschalk, Wolfgang; Ausländische Ehrenfriedhöfe und Ehrenmale in Berlin, Seite 10 sowie Spezialfirmen der Steinverarbeitung von außerhalb trugen ihren Teil zum Gelingen mit bei. 2.2 Aufbau und Struktur der Anlage Die Eingangsituation zum Denkmal bilden zwei Granitportale in Form von Triumphbögen, von denen sich das eine an der Puschkinallee, das andere an der Strasse am Treptower Park befindet. Auf ihnen befindet sich eine Inschrift: „Ewiger Ruhm den Helden, die für die Freiheit und Unabhängigkeit der sozialistischen Heimat gefallen sind“. Die beiden Eingangsportale werden durch einen Korridor verbunden, in dessen Mittelpunkt sich eine Platzsituation ergibt, auf der eine „drei Meter hohe Sitzfigur der Mutter Heimat“ aufgestellt ist. Sie ruht auf einem Sockel aus geschliffenem, roten Granit und ist selbst aus grob gehauenem, grauen Granit gefertigt. Der Blick der Figur ist gesenkt, doch in Richtung des eigentlichen Friedhofsbezirks Abb 4: Mutter Heimat orientiert. Von ihr aus führt eine Allee, flankiert von Trauerbirken, zum „500 Meter langen und 200 Meter breiten Ehrenhain“. Den Eingang zu diesem und somit den Abschluss dieser Allee bilden zwei 14 Meter hohe und 26 Meter breite stilisierte Fahnen aus rotem schwedischen Granit. Dieser wurde aus den Resten der alten Reichskanzlei geborgen und hier wiederverwendet. Vor den Stirnseiten der beiden Fahnen knien zwei sowjetische Soldaten aus Bronze, gestützt auf ihre Kalaschnikoffs, ihr Blick ist ebenfalls gesenkt. Betritt man dieses Portal, befindet man sich auf einer Art Parterre, von der aus man links und rechts durch u-läufige Treppen zu dem eigentlichen Friedhofssouterrain gelangt. Dieses untere Gelände wird durch fünf zentrale, hintereinander liegende, rechteckige Rasenflächen gegliedert, mit liegenden Lorbeerkränzen auf Steinsockeln. Sie werden durch ein breites Schmuckmosaik mit floristischem Dekor eingefasst. In diesen Grabfeldern sind 4800 Militärangehörige beerdigt. An den beiden Seiten der Gemeinschaftsgräber sind acht quergestellte Kalksteinblöcke, die an Sarkophage erinnern, aufgestellt. Sie symbolisieren die 16 Unionsrepubliken der Sowjetunion. Ebenda, Seite 11 Ebenda, Seite 11f Ebenda, Seite 12 Ebenda, Seite 12 Ebenda folgl.. Seite 12 Die Längsseiten der Steinblöcke werden geziert durch Reliefs aus dem „Großen Vaterländischen Krieg 1941 – 1945“. An den Stirnseiten der Kalksteinblöcke sind Zitate von Stalin auf Deutsch und Russisch angebracht. Das Ende des Gräberfeldes bildet ein Mausoleumshügel, unter dem 200 weitere Tote ruhen. Das Mausoleum ist nach dem Vorbild altrussischer Heldengräber konzipiert und bildet das eigentliche Zentrum der Gesamtanlage. Zu dem Mausoleum auf dem Hügel führt eine steinerne Freitreppe hinauf. In ihm ist ein kleiner Raum mit umlaufendem Mosaikfries, der die Vertreter der 16 sowjetischen Unionsrepubliken bei der Totenehrung zeigt. Gekrönt wird dieses Mausoleum durch eine 11,6 Meter hohe und 70 Tonnen schwere Bronzestatur10. Es handelt sich um einen jungen Rotarmisten mit gesenktem Schwert, auf seinem Arm hält er ein Abb 5: Gesenkte Fahne mit knieendem Soldaten gerettetes deutsches Kind, zu seinen Füßen liegt ein zerschmettertes Hakenkreuz, in das sein Schwert schneidet. Von diesem Punkt bietet sich eine Aussicht auf das Gelände, von der aus die Größe der Gesamtanlage erst begreiflich wird. Das eigentliche Friedhofsgelände und der 30 Meter hohe Grabhügel mit Skulptur bilden die größte Denkmalsanlage in Berlin. Das gesamte Ehrenmal ist von einem 3,5 Meter hohen und 900 Meter langen Zaun aus schmiedeeisernem Schmuckgitter in Lanzenform eingefriedet.11 Die Anlage steht unter Denkmalschutz und ist durch seine Bestimmung als Friedhof gleichzeitig unter Schutz des deutschen Abb 6: Ausblick auf die Großplastik des Soldaten „Gesetzes über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ gestellt. Die Verantwortung für diese Gräberanlage liegt in den Händen der Stadt Berlin und wird außerdem durch den deutsch – russischen „Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit“ von 1990 geregelt. 10 11 Ebenda, Seite 12 Ebenda, Seite 12 Ebenda, Seite 12 Ebenda, Seite 13 Ebenda, Seite 13 3. Britischer Ehrenfriedhof Heerstrasse 3.1 Historische Einordnung Auf dem War Cemetery befinden sich 3580 Gräber britischer Soldaten. Sie gehörten vor allem der militärischen Einheit an, die bei den Einsätzen der Royal Air Force gegen Berlin agierte. Ihre letzte Ruhe fanden sie im nördlichsten Teil des Grunewaldes, zwischen dem Scholzplatz und der Strasse am Rupenhorn. Abb 7: Zugang zum Gelände des Britischen Ehrenfriedhofes Entworfen wurde die Gesamtanlage 1955 – 1957 von dem britischen Architekten Philip Dalton Hepworth und wurde durch das Commonwealth War Graves und der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen von Berlin angelegt. Der Aufbau und die Struktur richten sich nach einer traditionellen Gestaltungsgrundlage für britische Kriegsgräber. Diese Richtlinie wurde 1918 als Gesetz durch das britische Parlament beschlossen. Sie richtet sich nach den Vorstellungen des Oberstleutnants und Direktors des British Museum, Sir Fred Kenyon, und sieht als maßgebende Elemente vor allem die Verwendung von Kurzrasen, englischem Portlandstein, einem Hochkreuz mit eingelassenem Bronzeschwert und einem Erinnerungsstein mit Gedenkschrift vor.12 3.2 Aufbau und Struktur der Anlage Der Zugang zum Gelände wird durch ein halbhohes Eisentor gekennzeichnet. Über wenige Stufen aus Sandstein gelangt man auf einen Rasenteppich, welcher von hohen Eichen und Rhododendronbüschen zu einem Korridor geformt wird. Nach wenigen Metern und einer Rechtskurve erreicht man den eigentlichen Eingang zum Friedhofsgelände. Dieser Abb 8: Eingangsportal zum Britischen Ehrenfriedhof ist durch einen dreibogigen Torbau mit hüfthohen schmiedeeisernen Toren zu erkennen. Die Bögen werden rechts und links von kleinen 12 Ebenda, Seite 24 Torhäusern eingefasst, in denen sich im einen das Gräberregister in Form der „Roll of Honor“ und im anderen eine Metalltafel befindet. Hier wird auf die Geschichte des Friedhofs und den zugrundeliegenden Tatsachen für dessen Entstehung und den Beerdigten hingewiesen. Das Zentrum der Gesamtanlage beschreibt ein steinerner Sockel, auf dem ein großer Steinblock ruht. Eine Inschrift, übersetzt: „Ihr Name lebt in Ewigkeit“, ist in diesen eingelassen. Einige Meter dahinter steht ein steinernes Hochkreuz mit eingelassenem Bronzeschwert.13 Es ruht auf einem Sockel aus gleichem Stein und trennt weiterhin zwei Freitreppen, die auf ein etwas erhöhtes Plateau führen. Am Ende steht ein siebenbogiges Arkadenelement mit angefügten seitlichen Torhäusern. Das übrige Gelände ist terrassenförmig Abb 9: Gräberfeld auf dem Britischen Ehrenfriedhof angeordnet und wird von zweireihigen Grabstehlen aus Portlandstein beschrieben, die auf kleinen quadratischen Grundrissen angeordnet sind. Auf jedem Grabstein sind der Name des Toten und sein Regimentswappen als Relief eingelassen. Vor jedem Stein befinden sich heute nicht allein die gepflanzten Rosen, sondern vor allem viele verschiedene bunte Blüher, die in den freien Erdfeldern, zwischen den akkurat geschnittenen Rasenkanten, gesetzt wurden. Unter den 3576 Bestatteten befinden sich vor allem Briten, jedoch ebenso Kanadier, Australier, Neuseeländer, Inder, Südafrikaner, Polen und Unbekannte aus 8 weiteren Nationalitäten. Die 3,5 Hektar große Anlage wurde mit Birkengruppen, Kastanien und Linden bepflanzt. Zum Forst Grunewald hin vermitteln immergrüne Gehölze sowie Rhododendren einen sanften Übergang. Am Südwestrand wurde in der Nachkriegszeit ein allgemeiner Friedhof für verstorbene Militär- und Zivilangehörige der britischen Besatzungsmacht angelegt. Ein erster britischer Soldatenfriedhof befand sich zuvor in unmittelbarer Nähe, nördlich der Heerstrasse am Eck der Trakehner- und Heilsberger Allee. Als man 1959 auf diesem Gelände einen Fernsehturm plante, wurden die dort Bestatteten auf den neuen Berlin War Cemetery umgebettet.14 13 Ebenda, folgl. Seite 24 14 Ebenda fgl. Seite 25 4. Reflexion Nicht nur Landschaften, Parkanlagen und kleinteilige Grünflächen sind von den jeweiligen Herrschaftssystemen geprägt, auch städtische Anlagen, die oft nicht im urbanen Kontext wahrgenommen werden. So spiegeln auch Friedhöfe sowohl politische Systeme als auch Weltanschauungen wider. Besonders deutlich wird dies bei den vorgestellten Beispielen. Der Britische Ehrenfriedhof benennt seine einzelnen Opfer, setzt jedem von ihnen einen eigenen Grabstein sowie eine Rose und bettet sie alle unter einen einheitlichen englischen Rasen, der alle Gräber gleichermaßen bedeckt. Im Gegensatz hierzu steht das Sowjetische Ehrenmal. Sein Aufbau erinnert mehr an eine dramaturgisch durchsetzte Theaterkulisse oder gar an ein ganzes Theater. Man nimmt kaum wahr, dass man sich auf einem Friedhof befindet. Die Thematik des Trauerns und des großen „Vaterländischen Krieges“ an den Reliefwänden lässt eher den Eindruck entstehen, es handle sich um eine Stein und Eisen gewordene Rechfertigung für die vielen Kriegsopfer, die geleistet werden mussten, um dem drohenden nationalsozialistischen Übel Einhalt zu gewähren. Das Individuum erhält an diesem Ort weder eine intensive Betonung noch erinnern die Grabfelder an die vielen Einzelschicksale und Militärangehörigen, die in diesem Kriegsgeschehen ihr Leben ließen. Vielmehr wird der Zusammenhalt der Sowjetsaaten hervorgehoben. Dies geschieht in den 12 Steinsarkophagen, im Mosaikrelief auf dem Mausoleumshügel, und auch die Gemeinschaftsgräber mit den ungenannten Soldaten tragen zu diesem Einheitsgefühl bei. Der Zusammenhalt, die Stärke der Union und der daraus hervorgegangene Sieg ist eine ganz klare Leitlinie, die dieser Ort verkörpert. Das Sowjetische Ehrenmal verkörpert einen durchaus pathetischen Charakter und dient ebenso als zentraler Ort für Feierlichkeiten zum Gedenken an die vielen Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die Notwenigkeit, eine Kulisse zuschaffen, in deren Rahmen die Festivitäten zu Ehren der Toten stattfinden können, musste in der Rahmenplanung für den Britischen Ehrenfriedhof weder berücksichtigt noch eingearbeitet werden. Er ist und bleibt einer von vielen Kriegsgräberstätten, deren Form an klassische Gräberstätten erinnern, an denen Angehörige ihren Verstorbenen nahe sein können. Dennoch wird auch an diesem Ort mit dramaturgischen Elementen gespielt, wenn auch in Anlehnung an herkömmliche Friedhöfe. Der Zugang erinnert an griechische Propyläen, durch die man in der Antike schreiten musste, um heilige Bezirke betreten zu können. Auch liegen die Toten dicht an dicht, aufgereiht, wie zum Appell bereit, in Reihe und Glied und scheinbar in Bataillone unterteilt. Die gesetzlich geregelte Gestaltungsrichtlinie hilft darüber hinaus ein Netzwerk an Orten zu schaffen. Egal welchen britischen Friedhof man beträte, man würde vertrauten Attributen 10 begegnen. Die Friedhöfe scheinen wie kleine englische Exklaven, verteilt über die ganze Welt. Im ersten Augenblick individuell, aber mit dem Wissen über oder dem Besuch von anderen gleichwertigen Orten ergibt sich ein Zusammenhang, der alle Schauplätze miteinander verbindet. Ein bauliches kollektives Gedächtnis, nicht nur erfahrbar durch den Besuch jeder einzelner Stätten, sondern allgegenwärtigen in dem Kontext des Ensembles erlebbar. Ein besonderer Parameter in diesem Zusammenhang ist die Loslösung von Interpretation und Illusion, hin zur materiellen Wirklichkeit. So wurde für das Sowjetische Ehrenmal sogar Erde aus der Sowjetunion herbei geschafft. So ruhen nun die Verstorbenen in heimischen Boden, trotz der Entfernung zum Mutterland, aus der dieses Material entnommen wurde. Dennoch begegnet uns hier eine weitere Symbolik, neben dem eindeutigen Nutzen. Die Erde wurde nur von einem bestimmten Ort in der Sowjetunion herbeigeschafft und nicht aus jedem Herkunftsort der Verstorbenen zusammengesammelt. Dies unterstreicht wiederum die Endindividualisierung, wie sie als Leitmotiv die gesamte Anlage durchzieht. Besteht also nicht die Möglichkeit, die Verstorbenen in ihre Heimat zu überführen, so kann versucht werden den Ort ihrer letzten Ruhe so zu gestalten, dass der Gedanke an den feindlichen Boden auf dem sie starben und in den sie gebettet wurden in den Hintergrund tritt und ein Raum geschaffen wird, der nicht nur der Heimat ähnelt, sonder darüber Hinaus suggeriert, die Toten seien auf einer Art Botschaftsarial. Fern der Heimat, dennoch geborgen im Schoß der Nation. Beide Friedhöfe sind Zeugnisse der geschichtlichen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges. Sie sind nicht nur Ruhestätten für die einst kämpfenden Militärangehörigen geworden, sondern künden gleichfalls vom geschichtlichen Ereignis, welches ihrem Tod voranging. 11 5. Fazit „Sag`mir, wo die Männer sind! […] Zogen aus zu Kriegsbeginn. […] Sag` wo die Soldaten sind! […] Über Gräber weht der Wind. […] Sag` mir, wo die Gräber sind! […] Blumen weh`n im Sommerwind.“, so heißt es in einem Lied von Pete Seeger. Erst durch die Vertonung mit Marlene Dietrich als Interpretin erhält der ohnehin traurige Text die notwendige Melancholie, dessen Stimmung sich unweigerlich auf den Zuhörer überträgt. Als Kind hörte ich dies zum ersten Mal in der Grundschule. Wir sollten das Lied auf uns wirken lassen und zu den einzelnen Strophen Bilder malen. Als Kind fehlte mir der Bezug zu Gewalt, Hunger, Elend, Leid und all jenen Dingen, die ein Krieg mit sich bringt. Auch habe ich damals nicht verstehen können, warum dieses Lied mich trotzdem so unendlich traurig gemacht und warum ich es als einziges von den vielen Gedichten, Liedern und sonstigen lyrischen Texten meiner Schulzeit noch heute rezitieren kann. Vielleicht habe ich damals doch mehr verstanden, als mir bewusst war. Vor allem eine meiner gemalten Interpretation hält mich bis heute fest: Blühende Blumen und Gräser, die sich im Wind wiegen. Wann immer dieses Bild in mein Gedächtnis zurückkehrt, schaudert es mich und immer wieder stell ich mir die Frage, ob dieses Bild eher naiv, falsch oder gar treffend von mir entworfen wurde. Die erwähnten „Gräber“ habe ich nie mit einem Friedhof in Verbindung gebracht. Zu den Geschehnissen des Krieges gehörte für mich der Tod auf dem Feld, in dem der Leichnam entweder bewusst vergraben oder im Zuge der weiter Kriegshandlungen verschüttet wurde. Es sind nicht mehr zu erahnende und lokalisierende Ruheort, die anonym in der Landschaft verstreut sind. Sie liegen in jener Landschaft, die wir als „strategisch“ bezeichnen, in der Krieg vorbereitet und ausgetragen wurde. Es darf nicht vergessen werden, dass bei Kämpfen in der Regel zwei Parteien gegeneinander antreten und auf einem bestimmten Territorium um den Vormarsch oder die Verteidigung kämpfen. Dies kann zu Wasser, in der Luft oder wie in unserem Fall von entscheidender Bedeutung, an Land geschehen. Die eine Partei kämpft um den Boden ihrer vertrauten Heimat, sie gilt es zu verteidigen. Der anderen ist er fremd und dient hauptsächlich als strategischer Raum für weitere Kampfvorstöße. Unter den vielen Kämpfenden befanden sich also auch jene, für die dieser Ort keine Heimat, sondern in den letzten Stunden oder Tagen des Lebens feindlich, verhasst und fern alledem war, das man liebte und für das man kämpfte. Diese Soldaten konnten nicht in ihrer Heimat zurückgeführt werden, sondern sind auf den für sie geschaffenen exterritorialen Ehrenfriedhöfen beerdigt oder ruhen noch immer dort, wo sie im Kampf gefallen sind. Auch wenn viele somit immer noch unentdeckt in den Weiten, der einst feindlichen Landschaft verstreut sind, so konnte für einige andere ein Ort geschaffen 12 werden, an dem sie gemeinsam und in einer Illusion von Heimat ruhen können. Doch wem nutzt dieser Ort? Hier spielen die Interessen der Toten sicherlich eine untergeordnete Rolle, denn nicht jeder hat vor seinem Tot festgelegt, was mit dem Körper nach dessen Ableben geschehen soll. Es sind Entscheidungen, die von den Lebenden getroffen werden. Der Umgang mit dem Tod und die psychologische Verarbeitung fällt vielen schon schwer genug. Ein ehrendes und attraktives Umfeld zu schaffen, scheint daher eher den Lebenden eine Befriedigung zu geben, mit dem erlittenen Verlust umzugehen. In gewisser Weise ein Paradoxon, denn man gestaltet vordergründig etwas für den Toten, dem es aber nicht vergönnt ist, dieses Umfeld zu erfahren. Auch im Sprachgebrauch wird dem Toten ein Grabstein „gesetzt“. Es wird deutlich, dass jemand etwas zu ehren eines anderen gestaltet und dabei vor allem zur eigenen Interpretation von Ästhetik und Bewältigung der Trauer beiträgt. Es ist durchaus zu sagen, dass sich die Lebenden hier einen Ort schaffen, an dem Sie ihren Schmerz durch das bauliche und vegetative Umfeld lindern. Sie bespielen diese Kulissen, deren Rahmen die Gräber sind, stellvertretend für die nicht sichtbaren Toten und verleihen ihm Vitalität und Beständigkeit. Dennoch bleibt dies ein Ort der Toten, egal ob Ehrenfriedhof für Soldaten oder jene für die Zivilbevölkerung. Die Lebenden sind schlichte und stille Teilhabende am Ganzen, er selbst ist der eigentliche Rahmen. Ein dynamischer Rahmen, der die statische Ruhe der Toten umspielt. Es ist jedoch auch ein Ort an dem Geschichte bewahrt, aufgearbeitet oder instrumentalisiert wird. Wenn Nationen ihren Soldaten eine Gedenkstätte errichten, so geschieht dies weniger aus einem persönlichen emotionalen Moment heraus, als viel mehr aus Respekt für ihren Einsatz im Kampf. Hierbei lassen sich vor allem zwei unterschiedliche Motive aus den aufgezeigten Beispielen ableiten. Bedenkt man die politisch und militärisch organisierten Aufmärsche am Treptower Ehrenmal, so wird besonders deutlich, dass dieser Ort der „letzten Ruhe“ auch ein Ort der öffentlichen Darstellung von Macht und Rechtfertigung des eigenen Handelns ist. Weniger ein Ort der Besinnung, als vielmehr ein Ort der Demonstration. Hier findet nicht nur eine Ehrung zu Gunsten der Toten statt, sondern gleichsam für all jene, die diese Kriegstreiben überlebt haben oder heute als Nachfahren der Sieger diesen Ort besuchen. Ein Nationaldenkmal in der Exklave. Etwas anders verhält es sich bei dem englischen Friedhof. Der Betrachter erkennt sofort die Bestimmung des Ortes als Friedhof. Er sieht die Gräber und weiß, wem er hier zu gedenken hat. Ihm wird keine Struktur auferlegt, in der er sich fragen muss, wem hier Ehre gebührt. Entweder ehrt er einen, mehrere oder alle Toten an diesem Ort, er würde diese Anlage sicherlich nicht als Machtdemonstration des eigenen oder eines anderen Landes erkennen. 13 Der Tod und die Trauer stehen hier im Mittelpunkt. Wenden wir uns im Folgenden jedoch noch einmal den Lebenden zu. Sie besuchen diesen Ort, erfahren hier von den Geschehnissen und können ihren Angehörigen gedenken. Wogegen sie auf einem zivilen Friedhof tausende verschiedene Geschichten erfahren, beinhaltet der Soldatenfriedhof ein alles überlagerndes Leitmotiv, dem sich die vielen persönlichen Geschichten und Schicksale der Toten unterordnen sollen – der Krieg und seine Opfer. Die künstlerische, vegetative und architektonische Möblierung des Geländes ist hierbei prägend für die Wirkung und Empfindung, die den Besucher erwartet. Wie schon erwähnt, kann die Dramaturgie des Entwurfes gezielt aus der Geschichte eines Kriegsopfers die des Kriegshelden machen. Als unbeteiligter Besucher, der keine emotionale Bindung zu den Geschehnissen oder den Toten hat, erfährt man die Geschichte einer längst verblassten Erinnerung an Menschen, die an diesem Krieg teilgenommen haben. Die einst zerstörten Städte sind wieder rekonstruiert, die Minen, Stacheldrähte und sonstige strategischen Kriegswaffen aus der Flur entfernt. Ohne eine geschichtliche Vorbildung oder einem geschulten Auge, Spuren der Vergangenheit zu lesen, scheint nichts bildliches mehr an den Krieg zu erinnern. Bis auf die Gräber der einst Beteiligten. Sie sind das scheinbar einzig greifbare Attribut, die der Krieg hinterlassen hat. Und darüber hinaus verweisen sie auf all jene Kriege die noch heute in der Welt toben und werden zu einem imaginären Netzwerk von Tod, Gewalt und Elend. So ruhig und verlassen diese Orte auch scheinen, im Grunde überschlagen sich hier die Geschichten und Ereignisse. Der Krieg ist hier immer noch allgegenwärtig. Auch wenn all die Grausamkeiten nicht mehr visuell erfahrbar sind, die Inschriften, Plastiken und sonstigen Anlagen widerstreben dem Vergessen. Es ist ein Ort, der vor allem auf all jene Orte verweist, an denen dieser Krieg einst statt gefunden hat. Selten stirbt man direkt auf dem Friedhof. Man wird von dem Ort seines Ablebens hierher gebracht und bestattet. Es bildet sich eine imaginäre Linie zu all jenen Orten, an denen gestorben und getötet wurde. Jedes Grabfeld bzw. jeder Tote steht für einen Ort außerhalb der Friedhofsmauern. Ein enormer Makrokosmos, der auf einem Mikrokosmos zusammengefasst und somit vereint ist. Der Krieg in all seiner Vielfältigkeit an Orten wird auf dem Friedhof kollektiviert und konserviert. Ohne es zu bemerken oder aktiv zu erleben, schreitet man nicht nur von Grab zu Grab, sondern auch von einem externen Ort zum nächsten. Diese sind weder mit unserem menschlichen Auge sichtbar, noch kann der einzelne Besucher diese Orte wirklich benennen oder erkennen, schließlich kannten die wenigsten die dort ruhenden Toten persönlich oder können deren schicksalhaften Tod im Einzelnen nachverfolgen oder gar rekonstruieren. Man befindet sich auf einer imaginären Ebene. Ein zentraler strategischer Ort, der auf die historischen strategischen Landschaften, an denen sich der Krieg einst ereignete, verweist. Nicht nur ein Netzwerk, das sich in das übrige 14 Umland oder gar in andere Länder spinnt, sondern auch ein Netzwerk von Nationen, Kulturen und Verbündeten. Der Krieg wird durch den Tod also nicht abgeschlossen. Er wird im Stillen weitergeführt. Nicht nur in Büchern, Filmaufnahmen, Erzählungen und Akten bleibt er weiter bestehen und demnach auch ein Stück lebendig, auch die Orte des Todes und der Erinnerung geben das Zeugnis einer Allgegenwärtigkeit der Auswirkungen von Gewalt, Tod und Leid. 15 6. Schlusswort Das Bestreben, Kriegsfriedhöfe besonders zu gestalten, verbirgt oft die Tatsache, hier Menschen zu finden, die sich elendig durch Dreck, Morast und Trümmer gekämpft haben. Angetrieben von Hoffnung das eigene Leben zu wahren und für jene Sache zu kämpfen, in dem die Politik und der diplomatische Ausweg versagten. Natürlich sollen diese tapferen Menschen einen Ort erhalten, an dem sie wenigstens in Frieden ruhen können, umgeben von einem angenehmen Ambiente. Ebenso sollen die Besuchenden ein akzeptables Terrain vorfinden, um einerseits sich selbst wohl zu fühlen, andererseits bestätigt zu wissen, den hier Ruhenden einen würdigen Rahmen bereitet zu haben. Abgesehen von der Tatsache, dass ein Kampf der Alliierten gegen Hitler durchaus wichtig und notwenig gewesen ist, setzt genau hier der eigentliche Diskurs ein. Mit dem „Gestalten“ dieser Orte, die Krieg und Tod beschreiben, wird ebenfalls ein Motiv der Rechtfertigung vermittelt. Krieg sei wichtig, Krieg ist notwendig, manchmal unumgänglich und die Kämpfenden sind allesamt Helden. Neben allen transponierten politischen Ideologien, die an diesen Orten ebenfalls weitergegeben werden können, ist vor allem dieser Aspekt deutlich und tragisch zugleich. Der Besuchende erhält ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit; Der Kriegstod, als ehrenhafter Moment im Dienst für das Vaterland. Erkennbar ist, dass Gewalt, Tod und Hass hier neutralisiert werden. In kürzester Zeit vom gesellschaftlichen Versager, zum umjubelten Held zu werden, ist anderswo kaum vorstellbar. Eine Rehabilitierung gepaart mit Tücken! Durch diese Arbeit habe ich jedoch auch jenen Gedanken entsprungenen Ort finden können, den ich als Kind mit den Gräbern und den blühenden Wiesen in Verbindung gebracht hatte. Beim Betreten des Britischen Ehrenfriedhofs wurden die einst kindlichen Vorstellungen Wirklichkeit. Sie fügten sich in die visuelle Erfahrbarkeit von Gräbern, den vielen bunten Blumen, der Wiesen und gaben der einstigen Illusion eine Realität. Eine Realität, die jedoch schnell von einem kalten Graus eingeholt wurde, als ich feststellte, dass dort größten Teils nur Männer von 18 – 25 Jahren beerdigt sind. Männer meines Alters, jedoch gestorben zu einem Zeitpunkt, an dem es ihnen vergönnt sein sollte, sich weitere Lebenswünsche und planungen zu erfüllen. Auch wenn es eine gewisse Sensibilität erfordert jene individuellen Schicksale zu erkennen, so sind sie dennoch vorhanden. Wenn auch die Grausamkeiten sehr versteckt, interpretativ und verborgen hinter einem allumfassenden Schein, diesen zu Hinterblicken nicht jeder Betrachtende bereit oder fähig ist. Die Ehrung der Toten erhält oberste Priorität vor der Frage, ob dies ein Ort sein kann, der Menschen bewegt dem Beispiel der Gefallen zu folgen, um für ihr Land zu kämpfen und zu sterben. 16 7. Quellennachweise 7.1 Literaturnachweise Gottschalk, Wolfgang; Ausländische Ehrenfriedhöfe und Ehrenmale in Berlin - Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Berlin 1992 7.2 Bildnachweise Titelbild: Collage: http://www.jop-kriegskunst.de/IIwelt/west/norman/A.gif http://www.vacationlovers.net/washington_dc/washington_dc_014_arlington_cemetery_headstones_rows_big.jpg Abbildung 1: http://www.defenselink.mil/dodcmsshare/newsphoto%5C2000-11%5C001111-N0000M-002.jpg, zugriff am: 5.11.2007, 11:30 Uhr Abbildung 2: http://skeptico.blogs.com/photos/uncategorized/arlington_cemetery_headstones_ 0542.jpg, zugriff am: 5.11.2007, 11:30 Uhr Abbildung 3: http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchismus/26_kampf/pogromhelden/mahnmal_3_k.jpg zugriff am: 5.11.2007, 11:30 Uhr Abbildunghttp://web02.city-map.de/img/07010061506.jpg zugriff am: 5.11.2007, 11:30 Uhr Abbildung 5: http://web02.city-map.de/img/07010061504.jpg, zugriff am: 5.11.2007, 11:30 Uhr Abbildung 6: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/denkmaltag2006/images/fotos/ treptower_park_sowjetisches_ehrenmahl.jpg zugriff am: 5.11.2007, 11:30 Uhr Abbildung 7: Beyer, Dennis; Berlin 2007 Abbildung 8: Beyer, Dennis; Berlin 2007 Abbildung 9: Beyer, Dennis; Berlin 2007 17