Erfahrungsbericht Arkansas State University, Jonesboro
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Erfahrungsbericht Arkansas State University, Jonesboro
ASU Student Union (Vorderansicht) E RFAHRUNGSBERICHT A RKANSAS S TATE U NIVERSITY , J ONESBORO August 2006 – Mai 2007 Stefanie van Kempen Leben in Jonesboro, Arkansas: Jonesboro ist eine ruhige Stadt mit ca. 60.000 Einwohnern im Nordosten von Arkansas. Die Region ist stark von Landwirtschaft geprägt, besonders Baumwolle, Sojabohnen und Reis. Die Stadt bietet alles um gut leben Caraway Road in Jonesboro zu können. Man findet viele Supermärkte (unter anderem zwei große WalMart Supercenter), unzählige Restaurants (wahrscheinlich so viele, dass man jeden Tag im Jahr woanders essen könnte), zwei Kinos und eine nette Shopping-Mall (Turtle Creek Mall), wo man Geschäfte wie American Eagle, Gap oder Dillard’s findet. Zum Weggehen gibt es ein paar Bars und eine Disco (Club Red). Vor kurzem hat eine neue Bar in Jonesboro eröffnet, das Brickhouse, was wirklich sehr empfehlenswert ist. Es hat eine gemütliche Einrichtung, man kann dort gut essen und regelmäßig treten dort Livebands auf. Und dann gibt es natürlich jede Menge Parties auf dem Campus. Wo ich jetzt gerade über das Weggehen berichte, darf ich eines natürlich nicht vergessen: Jonesboro liegt in einem „Dry County“. Das heißt, dass man in Jonesboro keinen Alkohol kaufen kann (weder im Supermarkt, noch an der Tankstelle) und Alkohol auch nicht öffentlich konsumiert werden darf. Aber ganz so streng ist es dann doch nicht. Es gibt natürlich einige Ausnahmen. Man kann Alkohol im angrenzenden County in Liquor Stores kaufen, so ca. 20 min mit dem Auto von Jonesboro entfernt und darf ihn privat auch verzehren. Auch viele Bars und Restaurants haben Ausnahmegenehmigungen um Alkohol ausschenken zu dürfen. Meistens muss man dann einen „Membership“ kaufen für ca. $10 im Jahr und kann dann so oft hingehen wie man möchte. Auf dem Campus jedoch herrscht auch in den Apartments ein generelles Alkoholverbot; ob sich alle daran halten, sei mal dahingestellt. Anreise: Um nach Jonesboro zu gelangen, wählt man am besten Memphis, Tennessee als Zielflughafen. Von dort aus braucht man ca. 1 Std. 15 min mit dem Auto bis nach Jonesboro. Dies ist der einfachste Weg. Um von Memphis nach Jonesboro zu gelangen, reserviert man am besten den „Sonrise Shuttle Service“ aus Jonesboro. Die sind sehr freundlich und fahren 1 einen für $50 pro Person nach Jonesboro. Eine andere Alternative wäre, sich direkt am Flughafen in Memphis einen Mietwagen bei „Enterprise“ zu mieten, da es diese Autovermietung auch in Jonesboro gibt und man das Auto dann ganz einfach dort zurückgeben kann. Ein Auto zu haben, auch besonders schon in den ersten Tagen ist sehr hilfreich, da man sich ohne Auto nicht fortbewegen kann und ständig auf die Hilfe anderer angewiesen ist (aber dazu später mehr). Wohnen in Jonesboro: Es gibt zwei Möglichkeiten für Studenten in Jonesboro zu wohnen: „on campus oder off campus“. Zu den Möglichkeiten „on campus“ zu wohnen, kann ich nicht soviel sagen, da ich selber in einem Apartment „off campus“ gewohnt habe. „On campus“ gibt es verschiedene Wohnheime und Wohnanlagen. Die beliebteste Wohnanlage ist „Collegiate Park“. Dort gibt es 2er oder 4er WGs. In einer 4er WG teilt man sich zu zweit ein Badezimmer und zu viert das Wohnzimmer und die Küche. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer. Der Preis pro Person liegt bei ca. $1300 für vier Monate (1 Semester). Bei den anderen Wohnmöglichkeiten „on campus“ handelt es sich hauptsächlich um Wohnheime, die bei den Studenten nicht besonders beliebt sind. Ich habe „off campus“ gewohnt, so ca. 8 min mit dem Auto bis zur Uni. Wir haben zu zweit dort gewohnt. Wir haben die Wohnung von den vorherigen Studenten aus Duisburg übernommen und die Wohnung jetzt auch an die nächsten weitergegeben. Die Miete für dieses Apartment beträgt $350 plus Nebenkosten (ca. $30 Wasser und Strom, $30 Gas und $50 Internet und Fernsehen – alles für 2 Personen). Zu dieser Apartmentanlage gehört ein Swimmingpool und es lässt sich dort sehr gut aushalten. Finanzen: Man sollte am besten ein amerikanisches Konto eröffnen. Alle internationalen Studenten haben ein Konto bei der Bank of America eröffnet und waren sehr zufrieden. Angestellte der Bank of America kommen zur Uni und machen dort Werbung und helfen einem bei den Formalitäten. Man kann überall mit seiner Karte bezahlen. Das Konto ist gebührenfrei für Studenten. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass man das Konto nicht überziehen darf, da man sonst sehr hohe Gebühren bezahlen muss (beim ersten Mal $19 und danach erhöht es sich von Mal zu Mal deutlich). Man muss seine Ausgaben daher immer genau im Auge haben. Man kann seine Ausgaben jedoch ständig per online banking überwachen. 2 Die Miete wird immer per Scheck bezahlt. Daueraufträge oder Lastschriftverfahren sind dort nicht üblich. Die Nebenkosten wie Wasser oder Internet kann man online bezahlen (dafür wird jedoch von der jeweiligen Firma eine Gebühr erhoben) oder ansonsten hinfahren und auch mit Scheck bezahlen. Ich habe in Deutschland mein Konto bei der Deutschen Bank. Die haben eine Kooperation mit der Bank of America; d.h. dass ich in den USA kostenlos mit meiner deutschen EC-Karte am Geldautomaten der Bank of America Geld abheben konnte und dieses Geld auf mein amerikanisches Konto einzahlen konnte. Fortbewegung und Reisen: In Jonesboro braucht man auf jeden Fall ein Auto, da man sonst in seiner Fortbewegung sehr eingeschränkt ist. Zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren, ist dort sehr ungewöhnlich und die Straßen und der Verkehr sind auch nicht darauf ausgerichtet. Das meiste erledigt man sowieso vom Auto aus, z. B. Geld abheben, Reinigung, Apotheke und essen natürlich. Und außerdem lässt es sich mit einem Auto sehr gut reisen. In Jonesboro gibt es seit ungefähr einem Jahr Busse im Nahverkehr, die jedoch nicht mit denen in Deutschland vergleichbar sind. Das Bussystem ist nicht so ausgebaut wie hier, die Busse fahren seltener, sie sind kleiner, und sie fahren nur bestimmte Ziele an. Deutsche müssen in Arkansas keine Führerscheinprüfung machen, sondern können sich den deutschen Führerschein in eine „Arkansas Drivers License“ umschreiben lassen, da ein gegenseitiges Abkommen zwischen Deutschland und Arkansas besteht. Die „Arkansas Drivers License“ ist in jedem USBundesstaat gültig. Um den Führerschein umschreiben zu lassen, muss man zum „Revenue Office“ gehen und seinen deutschen Führerschein und sein Visum dort vorlegen und eine Gebühr von ca. $30 bezahlen. Viele andere Europäer wie Franzosen oder Österreicher müssen eine theoretische und praktische Führerscheinprüfung machen. Reisen kann man in den USA sehr gut, egal ob mit dem Auto oder Flugzeug. Mit dem Auto in den USA zu reisen ist viel stressfreier und günstiger als in Deutschland (1 Gallone = 3,78l kostet zwischen $2,50 und $3,00) und man bekommt eine Menge zu sehen. Jonesboro liegt sehr zentral, mit dem Auto ist man in ca. 9 Stunden in Chicago, New Orleans, Atlanta oder Dallas (das ist für amerikanische Verhältnisse fast um die Ecke). Memphis ist nur eine gute Autostunde von Jonesboro entfernt und sehr sehenswert. In Memphis kann man sich Graceland (Elvis Presley’s Wohnhaus), das National Civil Rights Museum (dort wurde Martin Luther 3 King erschossen) oder Beale Street mit vielen Bars und Restaurants anschauen. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich auch unbedingt ein Basketballspiel der Memphis Grizzlies im FedEx Forum anschauen. Das macht sehr viel Spaß. FedEx Forum Eine Besonderheit in den Südstaaten ist das Essen, Cajun Food. Typisch für Cajun Food sind die speziellen, etwas schärferen Beale Street Gewürze und viele verschiedene Fischgerichte. Eine Spezialität ist Catfish (Wels), den es in vielen Variationen gibt, eine sehr beliebte ist der frittierte Catfish. Den muss man unbedingt mal probieren, wenn man dort ist. Ein sehr guter und beliebter Nachtisch, den man auch unbedingt probieren sollte, ist „Bread Pudding“, schwierig zu beschreiben, aber sehr lecker. Eine weitere Möglichkeit zu reisen, ist der Zug (z. B. Amtrak). Das ist zwar nicht so gängig wie mit dem Auto oder Flugzeug, aber macht auch viel Spaß. Personenbeförderung mit dem Zug gibt es in den USA nicht so häufig wie in Deutschland. Aber um größere Entfernungen zurückzulegen, ist der Zug eine Alternative. In Jonesboro selbst gibt es keinen Bahnhof, den nächsten findet man ca. 20 min entfernt in Walnut Ridge, einem sehr kleinen Ort. Von dort aus kann man z. B. nach New Orleans oder Chicago fahren. Um nach Walnut Ridge zu gelangen, fährt man am besten mit dem Auto, was man dort kostenlos parken kann. Einen weiteren Amtrak-Bahnhof findet man in Memphis. Was man jedoch beachten sollte, wenn man mit dem Zug fährt, sind die generellen Verspätungen der Züge; und da geht es nicht um ein paar Minuten oder eine halbe Stunde, sondern um drei bis vier Stunden. Wenn sich jedoch dessen vorher bewusst ist, kann man sich im Internet oder per Telefon über die Verspätung informieren und dementsprechend später zum Bahnhof fahren. Die Züge sind sehr gemütlich und man hat viel Platz. Mit dem Zug braucht man ca. 11 Stunden nach Chicago (Main Station). 4 Klima: Die schönste Zeit sind der Frühling und Gewitter der Herbst. Dann sind die Temperaturen sehr angenehm (so zwischen 20 und 30 Grad). Der Sommer (Juni-August) ist sehr heiß. Dann können es schon mal leicht 40 Grad sein. Was die 40 Grad dann noch anstrengender macht, ist die hohe Luftfeuchtigkeit (90%). Dann gibt es schon mal öfter heftige Gewitter mit starkem Regen. Von März bis Mai herrscht Tornadosaison. Die Wettervorhersagen und Unwetterwarnungen sind zum Glück viel genauer als in Deutschland. Vor schweren Gewittern oder möglichen Tornados wird im Radio, Fernsehen oder Internet gewarnt, außerdem gibt es im Fall eines Tornados eine Sirenenwarnung. In Arkansas gibt es zwar Tornados, jedoch kommen sie häufiger und stärker in Staaten wie Kansas oder Oklahoma vor. Der Januar und Februar sind die kältesten Monate. Dann friert es häufig und es kann auch schneien. Wenn es in Jonesboro schneit (und das ist nicht viel, ca. 2 cm), bricht das öffentliche Leben beinahe zusammen. Bei uns ist im Februar sogar an einem Tag die Uni ausgefallen wegen des Schnees. Arkansas State University: College of Business Die Arkansas State University wurde 1909 als gegründet. In den letzten 25 Jahren ist die Arkansas State University stark gewachsen. Am Standort Jonesboro waren im Herbstsemester 1981 7.448 Studenten eingeschrieben und im Herbst 2006 waren es 17.401. Das College of Business, das für das MBA-Programm zuständig ist, beherbergt ca. 2.000 Studenten. Die Mehrzahl der Studenten im MBAProgramm sind Amerikaner, wobei es auch einige internationale Studenten gibt, hauptsächlich aus Österreich, Frankreich und Asien. Auf dem Campus gibt es viele Sportmöglichkeiten, die man als Student kostenlos nutzen kann (Hallenbad, Fitnessstudios, …). Auf dem Campus gibt es auch eine Mensa, die man den ganzen Tag nutzen kann. Außerdem gibt es mehrere kleine Fast Food Stände auf dem Campus. 5 Vorlesungen: Die Vorlesungen sind nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. Das System erinnert mich an meine Schulzeit. Unterrichtet wird in Klassen mit ca. 30 Studenten. Es gibt Anwesenheitspflicht, regelmäßige Hausaufgaben (assignments), Papers, mündliche Mitarbeit und drei Klausuren (jeweils 2-3 Stunden) pro Vorlesung während des Semesters. Die einzelnen Leistungen haben unterschiedliche Gewichtungen, die zu Beginn des Semesters in einem Syllabus mitgeteilt werden, und die zusammen die Endnote ergeben. Oft werden praxisnahe Case Studies bearbeitet, entweder in Partner- oder Gruppenarbeit, die in der Regel vor der Klasse präsentiert werden. Auf Gruppen- oder Partnerarbeiten wird sehr viel Wert gelegt, es kommt nur selten vor, dass man ein Paper oder eine Präsentation alleine erstellen muss. Meistens werden die internationalen Studenten auf die Gruppen aufgeteilt, damit die Amerikaner die Möglichkeit bekommen auch andere Kulturen kennen zu lernen. Dr. Roe (Associate Dean) ist für die internationalen Studenten im Rahmen des MBA-Programms zuständig. Er ist sehr nett und hilfsbereit und hat jederzeit ein offenes Ohr. Er hilft den Studenten zu Beginn des Semesters mit der Kurswahl und unterrichtet auch im MBA-Programm. Im Rahmen des MBA-Programms sind für Duisburger Studenten neun Kurse zu absolvieren. Mit genügend Arbeitsaufwand kann man diese Kurse in zwei Semestern schaffen (Fall Semester –August bis Dezember- und Spring Semester –Januar bis Mai-). Dr. Roe sorgt auch dafür, dass man auf jeden Fall alle benötigten Kurse in dieser Zeit belegen kann. Wenn einem das zuviel Arbeit in zu kurzer Zeit ist, kann man auch noch am Summer Term I (Juni) und Summer Term II (Juli) teilnehmen. Die Kurse finden entweder von 14:00 Uhr – 16:50 Uhr oder von 18:00 Uhr – 20:50 Uhr statt. Meistens wird während der Vorlesung eine Pause von 10 min gemacht, da fast drei Stunden am Stück manchmal recht anstrengend sein können. Die zu besuchenden Kurse werde ich im Folgenden kurz vorstellen: Corporate Financial Management (Dr. Foster): Ziel dieser Veranstaltung ist es Investitionsentscheidungen, strategische Entscheidungen unter Beachtung finanzieller Risken zu treffen und Kapitalkosten abzuschätzen. In diesem Kurs ist es wichtig die Aufgaben (Problems) aus dem zur Veranstaltung gehörenden Buch zu bearbeiten, denn Aufgaben solcher Art kommen auch in der Klausur vor. Die Mehrzahl der Klausuraufgaben sind Multiple Choice Fragen, der Rest sind Short Answers. 6 Strategic Marketing (Dr. Philhours): Dies war der einzige Kurs, der nicht als Präsenzveranstaltung durchgeführt wurde. Stattdessen wurde dieser Kurs als Webkurs abgehalten. Dafür wurde eine besondere Lehrplattform im Internet zur Verfügung gestellt. Neben einem Diskussionsforum gab es online Quizzes und ein Projekt. Das Diskussionsforum machte den Hauptteil der Veranstaltung aus. Die einzelnen Kapitel des für die Lehrveranstaltung relevanten Buches wurden jeweils von Studenten aufbereitet und Fragen dazu im Diskussionsforum diskutiert. Zu jedem Kapitel gab es online Quizzes (Multiple Choice) und außerdem mussten wir in Partnerarbeit eine Fallstudie schreiben. Management Information Systems (Dr. Jones): Diese Veranstaltung ist eine EDV-Veranstaltung. Neben den obligatorischen Einführungen in Hard- und Software, lag der Schwerpunkt dieser Veranstaltung auf der Anwendung von Informationstechnologien zur Unterstützung betrieblicher Prozesse in Unternehmen. Die Veranstaltung war meistens sehr unterhaltsam, da Dr. Jones ein sehr lustiger und lebhafter Mensch ist. In diesem Kurs musste jeder zwei Präsentationen halten, eine alleine und eine mit der Gruppe. In den Klausuren wurden nur zu einem sehr geringen Teil Multiple Choice Fragen gestellt, die meisten Aufgaben mussten in Essay Form beantwortet werden. Außerdem gab es sehr umfangreiche Hausaufgaben zu jeder Stunde, die jedoch erst zusammen am Ende des Semesters abgegeben werden mussten. Organizational Behavior & Leadership (Dr. Studdard): Organizational Behavior befasst sich mit dem Verhalten von Individuen in Unternehmen und deren Einfluss auf diese. Zu den behandelten Themen zählen auch Motivationstheorien und Konfliktbewältigung. Ein sehr interessantes Seminar, in dessen Vordergrund die Diskussion von aktuellen Themen der Studenten untereinander stand. Die Diskussionen waren meistens sehr interessant und machten oft die kulturellen Unterschiede zwischen Amerikanern und Europäern deutlich. In diesem Kurs mussten wir eine um Präsentation halten, die in einer Gruppe von 3-4 Leuten vorbereitet wurde, außerdem gab es regelmäßige Hausaufgaben und eine Menge zu lesen. Die Klausuren bestanden zum einen aus Multiple Choice Fragen und zum anderen mussten die Fragen in Essay Form beantwortet werden. Managerial Economics (Dr. Brown): Diese Vorlesung legt den Schwerpunkt auf die Anwendung von Theorien und Methoden der VWL und Statistik. Eine praxisorientierte Komponente dieser 7 Veranstaltung war das Lösen von Problemen und Cases mit der Hilfe von MS Excel. Dieser Kurs war im Gegensatz zu vielen anderen Kursen sehr theoretisch orientiert. Auch hier gab es regelmäßige Hausaufgaben und Gruppenarbeiten. In den Klausuren musste hauptsächlich gerechnet und gezeichnet werden. Accounting for Planning and Control (Dr. Ratliff-Miller): Diese Veranstaltung befasst sich mit dem internen Rechnungswesen in den USA. Hier gab es jede Woche eine Menge Hausaufgaben zu erledigen, die auch regelmäßig eingesammelt wurden. Das Kapitel im Buch und die dazugehörigen Aufgaben mussten jeweils im Vorhinein der Veranstaltung vorbereitet und gelöst werden, so dass sie in der jeweiligen Stunde besprochen und von einzelnen Studenten vorgetragen wurden. Außerdem gab es auch hier eine Präsentation in Partnerarbeit vorzubereiten. In den Klausuren mussten Rechenaufgaben gelöst werden und besonders viel Wert wurde auf die Begründung und Erklärung der Ergebnisse und Sachverhalte gelegt. Global Competitiveness (Dr. Fish): Der Schwerpunkt dieser Veranstaltung liegt auf den internationalen Aktivitäten von Unternehmen. Dazu gehören das Überwinden von kulturellen, rechtlichen, politischen, sozialen und ökonomischen Differenzen zwischen Ländern. Durch Studenten aus verschiedenen Ländern wurden unterschiedliche Aspekte aufgeworfen. In diesem Kurs musste jede Woche jeder präsentieren. In Gruppenarbeit mussten Texte aufbereitet und anschließend präsentiert werden. Außerdem mussten wir in Gruppenarbeit einen Exportplan für eine reale Firma erstellen und abschließend präsentieren, was sehr zeitaufwendig war. Die Klausuren mussten in Essay Form beantwortet werden. Adventures in Teambuilding and Leadership (Dr. Roe): Dieser Kurs ist eine Abwechslung vom normalen Universitätsalltag. Er gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil beinhaltet das Überwinden eines Hindernisparcours der National Guard im Team. Der zweite Teil umfasst ein soziales Projekt in der Gemeinde. Für den Kurs trifft man sich insgesamt vier Mal. Zweimal Freitag abends, einen Samstag vormittag und einen anderen beliebigen Tag. Das erste Treffen an einem Freitag abend dient dazu den Kursinhalt vorzustellen und die anderen Kursteilnehmer kennen zu lernen. An dem darauffolgenden Samstag wird man in Gruppen von sechs Personen aufgeteilt und muss unter Anleitung von National Guard Soldaten mehrere Hindernisse in der Gruppe überwinden. Dabei muss man klettern, balancieren, springen usw. Dieser Morgen war sehr lustig. 8 Dr. Roe Welche soziale Einrichtung die Gruppen mit ihrer Hilfe unterstützen möchten, konnten die Gruppen selber entscheiden (z. B. Spenden sammeln, Außenanlagen säubern…). Beim letzten Treffen wurden die Projekte präsentiert und außerdem musste jeder eine Reflektion über die Erlebnisse schreiben. Strategic Management (Dr. Roe): Strategic Management ist der wichtigste und abschließende Kurs des MBAProgramms. Man kann ihn erst im letzten Semester besuchen. Hier findet alles Anwendung, was man im Programm gelernt hat. Es ist die Aufgabe in einem Team von 5-6 Leuten einen professionellen Business Plan für ein regionales Unternehmen zu erstellen. In diesem Plan geht es darum Stärken und Schwächen eines Unternehmens zu identifizieren. Auf Basis dieser Analyse werden detaillierte Handlungsansätze für das Unternehmen erarbeitet. Zum Schluss werden die Ergebnisse dem Unternehmen in einer professionellen Präsentation vorgestellt. Dieser Kurs ist sehr arbeits- und zeitaufwendig. Wenn man Fragen und Probleme hat, kann man sich jederzeit an Dr. Roe wenden. Dr. Roe stellt jedoch auch sehr hohe Ansprüche. Sein Lieblingsspruch, den man des öfteren zu hören bekommt, lautet: „I am very easily satisfied with the very best.“ Die meisten Vorlesungen orientieren sich häufig an einem bestimmten Buch. Die Bücher sind jedoch viel teurer als in Deutschland. Wenn man sich ein Buch kauft, bezahlt man leicht $100-$150. Auf dem Campus gibt es den ASU Bookstore, wo man fast alle Bücher bekommt, und außerdem gibt es in der Nähe des Campus noch zwei weitere Buchhandlungen. Es lohnt sich auf jeden Fall die Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen, da es oft Unterschiede gibt. In den USA gibt es nicht wie in Deutschland eine Buchpreisbindung. Um Geld zu sparen, kann man in den Buchhandlungen auch gebrauchte Bücher kaufen, die um einiges günstiger sind. Die Buchhandlungen kaufen Studenten die gebrauchten Bücher ab, so dass man in den meisten Fällen (es sei denn, es handelt sich um eine ganz neue Auflage) gebrauchte Bücher kaufen kann und auch seine gebrauchten Bücher einfach wieder verkaufen kann. Fazit: Mir hat die Zeit in den USA sehr gut gefallen und ich kann nur jedem empfehlen diese Erfahrung zu machen. Die Leute in den Südstaaten sind 9 sehr freundlich, hilfsbereit und haben Graduation eigentlich immer Zeit. Es ist spannend neue Leute kennen zu lernen aus vielen verschiedenen Teilen der Welt und natürlich besonders Amerikaner. Die Sprache stellt kein Problem dar, da die Deutschen sehr gut zu verstehen sind (im Gegensatz z. B. zu Franzosen) und man gewöhnt sich auch schnell an das American English, was in den Südstaaten sehr speziell ist. Das Reisen macht natürlich auch sehr viel Spaß und man hat genug Gelegenheit dazu (Fall Break, Spring Break, Weihnachtsferien) und dann gibt es ja noch die Wochenenden und den ein oder anderen Feiertag. 10