Machen Sie Ihrer Lunge Beine
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Machen Sie Ihrer Lunge Beine
10. 29.09.2007 Motto: „Machen Sie Ihrer Lunge Beine“ zur Fragebogen rkennung e o ik is R D P CO Keine Angst vor Lungensport auf Seite 8 Allergien der Atemwege im Kindesalter Richtiges Inhalieren Physiotherapie bei Atemwegserkrankungen 10 Jahre „Initiative Deutscher Lungentag” Anzeige ANKOMMEN UND Inhalt D U R C H AT M E N ! Inhalt Standort Nordsee Reha-Klinik I NORDSEE REHA-KLINIKUM S T. P E T E R - O R D I N G , K L I N I K I F A C H K L I N I K U M F Ü R P N E U M O L O G I E , O RT H O P Ä D I E , D E R M AT O L O G I E , N E U R O L O G I E , HNO/T I N N I T U S , P S Y C H O S O M AT I K , AHB Herzlich willkommen im Zentrum für Präventiv- und Rehabilitationsmedizin, eingebettet in eine der schönsten Naturregionen Deutschlands, an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. In den Kliniken I und II nutzen wir die Heilkraft der Nordsee für unsere Anwendungen. Der pneumologische Schwerpunkt befindet sich in der Klinik I, die direkt am Deich gelegen ist. Unser Motto lautet: Ankommen und durchatmen! Schwerpunkte im Rahmen der pneumologischen Rehabilitation: COPD Asthma bronchiale Bronchialkarzinom Mukoviszidose bei Erw./Cyst. Fibrose (CF) Fibrosierende Lungenerkrankungen Alle Zimmer sind mit Dusche, WC, Fernseher, Telefon und größtenteils Balkon ausgestattet. Darüber hinaus ist ein Internetanschluss verfügbar. Aktuell bieten wir für Selbstzahler pneumologische Präventivprogramme zur Stabilisierung ihrer Atmungsorgane an. Testen Sie unser Pauschalangebot: A N K O M M E NE NU ND D U R C H AT M eines einschließlich 7 Tage Ü/VP, en ch is medizin strukturierten ebotes, Nutzung ng sa ng lu Behand immrwasserschw unseres Mee . .m u.v bades, Sauna 5 5 0 ,0 0 E U R ! SCHON AB le Leser. rabatt für al 10 % Aktions Nordsee Reha-Klinikum St. Peter-Ording, Nordsee Klinik I Fritz-Wischer-Str. 3 • 25826 St. Peter-Ording Kostenlose Service-Tel.: 08 00 / 7 87 38 37 (08 00 / S TP ET ER) www.rehaklinik.de 2 Motto 2007 „Machen Sie Ihrer Lunge Beine” .................................... 14 Keine Angst vor Lungensport ......................................... 14 COPD COPD-Leitlinie 2007. Was hat sich geändert? .............. 17 Fragebogen zur COPD-Risikoerkennung ...................... 18 COPD-Screening-Fragebogen steht jetzt evaluiert zur Verfügung ................................................................... 19 Asthma bronchiale Neues vom Asthma bronchiale – Neues aus der Asthmaforschung. Grundlagenforschung ............ 10 Allergie Allergien der Atemwege im Kindesalter. Gespräch mit Prof. Dr. Dietrich Berdel, Wesel .............. 13 Pollen in der Adventszeit. Auswirkungen des Klimawandels ................................................................... 15 Mukoviszidose Mukoviszidose. (Synonyme: Cystische Fibrose, CF) ... 18 Erwachsen mit Mukoviszidose. Ganz „normale” Probleme? .......................................... 19 Therapie Impfen heute! .................................................................. 20 Richtiges Inhalieren. Vermeiden von Anwendungsfehlern ............................ 23 Was kann die Physiotherapie bei Atemwegserkrankungen leisten? .................................. 25 Sauerstoff-Langzeittherapie. Was ist sinnvoll? .............. 30 Für ein Leben ohne Atemnot. Disease Management Programme (DMPs) Asthma bronchiale und COPD ..................................... 31 Was ist der Deutsche Lungentag? Veranstaltungskalender .................................................. 33 Warum lohnt sich ein Engagement beim Deutschen Lungentag? Interview mit Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann zum 10. Deutschen Lungentag .................. 34 Zehn Jahre „Initiative Deutscher Lungentag” .............. 35 Apotheken unterstützen den Deutschen Lungentag ........................................................................ 37 Selbsthilfe Adressen, die weiterhelfen. Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen für Patienten mit Atemwegserkrankungen .................. 38 Impressum ....................................................................... 39 10. Deutscher Lungentag Grußwort Deutscher Lungentag – eine Aktion wurde Tradition Vom 25. bis 27. September 1998 fanden in allen Bundesländern Aktionen zum ersten Deutschen Lungentag unter dem Motto „Chronische Bronchitis und ihre Folgezustände” an rund 150 Orten statt. Es folgten acht weitere Veranstaltungen und im Herbst 2007 wird es schon die zehnte gemeinsame Aktion geben, die von gegenwärtigen zehn verschiedenen Organisationen unseres Fachgebietes getragen wird. Seit Jahren werden die Aktionen an meist über 200 Orten organisiert, besucht von je 100 bis 250 Besuchern, das sind zwischen 20.000 bis 50.000 Teilnehmer Jahr für Jahr. Über die Berichterstattungen in der regionalen und überregionalen Medien werden neben den Besuchern viele weitere Menschen erreicht. Das vorrangige Ziel des Lungentags, die Aufmerksamkeit der deutschen Bevölkerung für die Bedeutung von Atemwegs- und Lungenkrankheiten zu erhöhen, konnte zumindest teilweise erreicht werden. Das zeigte u.a. das überaus große Interesse der Öffentlichkeit an der gemeinsamen Veranstaltung des Lungentags mit der ERS (European Respiratory Society) auf dem Odeonsplatz in München zum ERS-Kongress 2006. Mehr als 2.000 Teilnehmer an der Veranstaltung nutzten die Möglichkeit, ihre Lungenfunktion zu messen. 79 Prozent hatten eine normale Funktion, der Rest zeigte milde bis schwere Obstruktionen und erhielt den Rat, bald einen Lungenarzt aufzusuchen. Auf diese Weise können Betroffene ihr Risiko erkennen und haben die Chance, eigenverantwortlich zu handeln – wenn sie denn wollen. Es wurde manches erreicht – aber natürlich kann es nur der Anfang sein. Nach zehn Jahren erfolgreichem Lungentag ist es aber berechtigt, von einer traditionellen Veranstaltung zu sprechen, der man weiter viel Erfolg wünschen kann. Prof. Dr. Dieter Köhler Schmallenberg im Sommer 2007 Hinweis für Veranstalter Liebe Veranstalter des 9. Deutschen Lungentages, es würde uns sehr freuen, wenn Sie Ihre Veranstaltung in Wort und Bild dokumentieren würden! Bitte senden Sie Ihre Berichte und Fotos per E-Mail an: info@lungentag.de oder per Post an: Deutscher Lungentag e.V., Sekretariat, Im Prinzenpalais: Burgstraße, 33175 Bad Lippspringe. Vielen Dank! 3 10. Deutscher Lungentag „Machen Sie Ihrer Lunge Beine“ Unter diesem Motto will der Lungentag 2007 nicht nur Präventionsmaßnahmen für Gesunde fördern, sondern vor allem etwas für den ambulanten Reha-Sport in der Pneumologie tun. Dort, wo es bereits ambulante Lungensportgruppen gibt, bietet sich für den Lungentag die Zusammenarbeit mit diesen Gruppen an. Im Internet können Sie unter www.lungensport.org sehen, ob es eine Lungensportgruppe in Ihrer Nähe gibt. Sie können aber auch die AG Lungensport in Deutschland e.V. bitten, den Kontakt zu der örtlichen Lungensportgruppe herzustellen – wenn es diesen Kontakt nicht sowieso schon längst gibt, weil Sie aktiv beim Lungensport mitarbeiten. Motto 2007 Keine Angst vor Lungensport Lungensport richtet sich nicht an durchtrainierte Sportlergruppen, sondern an den ganz normalen Patienten mit einer chronischen Atemwegserkrankung, der oftmals schon seit Jahren nicht mehr sportlich aktiv war und körperlichen Belastungen eher ausgewichen ist. In einer Lungensportgruppe werden auch keine Trainingsmethoden durchgeführt, die zu extremen Spitzenleistungen führen. Viel eher geht es um die Wiederholung einfacher, von jedem zu bewältigenden Übungen von Übungsstunde zu Übungsstunde. In der Wiederholung – nicht in der Extrembelastung – liegt das Geheimnis des Erfolgs. Also: Lungensport ist kein Leistungssport, niemand wird dabei überfordert. Man ist gewissermaßen unter sich, d.h. unter „Gleichen”. Wo es eine solche Gruppe nicht gibt – und das dürfte noch sehr häufig der Fall sein – geht es um Aufklärung, Anregung und darum, Patienten, Patientenvereinigungen, Krankenkassen und Sportvereine zu bewegen, aktiv zu werden. Wichtig ist beim Lungentag vor allem die Information der Asthmatiker und COPD-Patienten. Sie sollen erfahren, was ihnen die angemessene sportliche Betätigung in einer qualifiziert geleiteten Gruppe bringen kann. Auch wenn sich die Lungenfunktionswerte nicht verbessern, bringen die Beendigung der jahrelang gepflegten geringen Mobilität und die regelmäßigen Aktivitäten in der Gruppe eine Verbesserung der Belastbarkeit. COPD-Patienten aus Lungensportgruppen bestätigen Ihnen das, die Tests bei der Sechs-Minuten-Gehstrecke belegen es. Wie Asthmatiker und COPD-Patienten sollen auch Eltern asthmakranker Kinder/Jugendlicher und Sportlehrer überzeugt werden, diese Schüler zukünftig nicht mehr vom Schulsport auszuschließen, sondern ihnen zu helfen, ihr Körpergefühl zu entwickeln und die Grenzen ihrer Belastbarkeit frühzeitig zu erkennen und dann richtig zu reagieren. Die AG Lungensport in Deutschland e.V. hat zugesagt, die beim Lungentag in Gang gesetzten Aktivitäten im Anschluss daran nachhaltig zu unterstützen. Christoph von Loeben, Oppenheim 4 Alle Mitglieder der Gruppe haben eine obstruktive Atemwegserkrankung: entweder Asthma bronchiale oder eine obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem, also eine COPD. Wenngleich diese Patientengruppe besonders stark beim Lungensport vertreten ist, kommen Patienten mit anderen pneumologischen Erkrankungen hinzu. Allen geht es aber gleich, alle kämpfen mit ihrer Atmung und beginnen schnell unter körperlichen Belastung zu schnaufen – mehr oder weniger, besonders schnell oder weniger schnell. Ab und zu muss fast jeder einmal „pausieren”, um Luft zu schnappen. Da es aber allen so geht oder wenigstens jedem so gehen könnte, ist das wirklich nichts Besonderes. Jeder versteht das, niemand fällt dabei wirklich auf. So profitieren Sie vom Lungensport Sie werden zum „informierten Patienten“ In der Lungensportgruppe erfahren Sie u.a., wie Sie richtig mit Ihren Medikamenten umgehen, wann Sie welches nehmen und wie Sie das machen sollen. Anzeige Motto 2007 10. Deutscher Lungentag Sie lernen natürlich auch, wie Sie sich im Notfall, d.h. bei Atemnot verhalten und auf was Sie achten müssen. Schließlich wird es für Sie selbstverständlich, den Peak-Flow zu benutzen, die ermittelten Werte zu beurteilen und entsprechend Ihrer Peak-Flow-Ergebnisse zu handeln. Das Stichwort dafür ist „Ampel-Schema” – Sie sollen wissen oder erfahren, was hinter diesem Schlagwort steckt. Alles in allem verstehen Sie im Laufe der Zeit besser mit Ihrer Krankheit zurechtzukommen. Sie werden nicht mehr von Ihrer Krankheit beherrscht, Sie beherrschen Ihre Krankheit. Freilich – und das sollte hier auch gesagt werden – ersetzt die Information in der Lungensportgruppe keinesfalls eine strukturierte und systematische Patientenschulung. Ein solches Patientenschulungsseminar sollten Sie parallel zur Lungensportgruppe besuchen. Sie werden ganz einfach beweglicher Wenn Sie neu in eine Lungensportgruppe kommen und jahrelang nicht allzu aktiv waren, braucht es erst einmal ein wenig Zeit zur Eingewöhnung – nicht nur in die Gruppe selbst. Sie sollten sich auch Zeit nehmen, sich an die Übungen – so leicht sie auch sind – zu gewöhnen. Gezielte gymnastische Übungen sind dafür das Mittel der Wahl. Schritt um Schritt werden Ihre Gelenke und Muskeln durch verschiedene gymnastische Übungen auf die ungewohnte Belastung vorbereitet. So lernen Sie sich „funktionell”, d.h. „richtig” zu bewegen, hinzusetzen, hinzulegen, aufzustehen und zwar nicht nur mit Rücksicht auf Ihr Kreuz, sondern vor allem mit der richtigen „Atemtechnik”. Allein schon damit profitieren Sie in einem hohen Maße von den Übungsstunden der Lungensportgruppe. Sie lernen Ihre Bewegungen besser zu koordinieren Koordinationstraining verfolgt das Ziel, eigentlich jede Ihrer Bewegungen sicherer zu machen. Dabei werden einfache Übungen durchgeführt, die darauf abzielen, die Muskelarbeit möglichst ökonomisch zu gestalten und die Verletzungs-, Unfall- und Sturzgefahr möglichst gering zu halten. Die qualifizierten Fachübungsleiter, die die Lungensportgruppe leiten, kennen eine Vielzahl von Übungen, die die Koordination verbessern und gleichzeitig abwechslungsreich sowie einfach für die Mitglieder der Gruppen zu praktizieren sind und obendrein Spaß machen. Ähnlich wie die Spielphasen sind die Übungen des Koordinationstrainings bei Lungensportgruppenmitgliedern besonders beliebt. 5 10. Deutscher Lungentag Motto 2007 So ausgestattet sind Sie auch in der Lage, ein leichtes Ausdauertraining alleine durchzuführen. Mit dem Training Ihrer Ausdauer und Belastbarkeit beugen Sie zuzüglich Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und stärken Ihr Immunsystem. Beweglichkeitstraining, Atem- und Entspannungstechniken machen Sie sicherer Mit einem entsprechendem Beweglichkeitstraining belasten Sie gezielt – z.B. mit gymnastischen Übungen – Ihre Muskulatur, dehnen die Muskeln und machen Sie beweglich. Das ist auch eine gute Möglichkeit, den „eingeschnürten” und starSie trainieren Ihre Kraft Durch chronische Atemwegserkrankungen, vor allem durch die Folgen der COPD, aber auch durch die fehlende Aktivität und die damit verbundene Dekonditionierung, treten Veränderungen in der Muskulatur auf. Die Muskulatur baut sich ab. Mit einem geeigneten Krafttraining, bei dem es nicht um extreme Kraftakte geht, dessen Erfolg eher in der Wiederholung liegt, kann die Muskulatur aufgebaut und gekräftigt sowie die Gelenkfunktionen besser stabilisiert werden. Dieser Teil des Trainings, wie auch Ausdauer-/Lauftraining, ist geeignet die Beweglichkeit und damit die Selbstständigkeit auch im höheren Alter zu erhalten und der Osteoporose vorzubeugen. Durch Ausdauertraining werden Sie belastbarer Durch geeignetes, Ihrem Gesundheitszustand angepasstes Ausdauertraining – das z.B. abwechselnd mit ein bis zwei Minuten schnellerem Gehen oder langsameren Rennen und ein bis zwei Minuten Pause mit Atemübungen beginnt und sich im Laufe der Zeit steigert – werden Sie belastbarer, sowohl in Bezug auf die Stärke als auch auf die Dauer der Belastung. Unter Anwendung der richtigen Atemtechnik, die Sie dabei in jeder Übungsstunde anwenden und konsequent lernen, bekommen Sie Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, die Ihnen helfen, lange Treppen und steile Berge besser zu bewältigen. Durch das fachlich begeleitete Ausdauertraining bekommen Sie auch ein besseres Körpergefühl, so dass Sie einschätzen können, was Sie Ihrem Körper zumuten können und auch eher die Zeichen des Körpers erkennen, die Ihnen sagen, dass Sie sich Ihrer Leistungsgrenze nähern. 6 ren Brustkorb wieder beweglicher zu machen. Er dehnt sich dann wieder besser und die Lunge, Ihre Atempumpe, kann mehr Luft aufnehmen – das Atmen geht besser. Doch nicht nur die Brustkorbmuskulatur profitiert vom Beweglichkeitstraining. Die Muskulatur des gesamten Körpers entwickelt sich, Ihre Körperhaltung verbessert sich. Sie lernen Atemnot-Situations-Techniken (Lippenbremse) anzuwenden und Körperhaltungen (atemerleichternde Körperhaltungen) einzunehmen, die entlastend wirken. Die erlernten Entspannungstechniken sind geeignet, auch in schwierigen Situationen zur Ruhe zu kommen und Angst- und Panikgefühle zu beherrschen. Christoph von Loeben, Oppenheim 10. Deutscher Lungentag COPD Diagnostik COPD-Leitlinie 2007 Was hat sich geändert? Mit der Abkürzung COPD wird die chronisch obstruktive Bronchitis mit Lungenemphysem bezeichnet (englisch: chronic obstructive pulmonary disease). Chronisch bedeutet, dass es sich um eine dauerhafte Erkrankung handelt. Sie kann nicht geheilt, aber beeinflusst werden. Obstruktiv heißt, dass die Atemwege verengt sind. Bei einer Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Bronchien. Beim Lungenemphysem sind die Lungenbläschen und die ganz kleinen Bronchien erweitert. Dies ist Ausdruck einer Zerstörung von Lungengewebe. In den letzten Jahren sind für alle wesentlichen Teilaspekte der COPD, von der Diagnostik über die Schweregradeinteilung, die medikamentöse und nicht medikamentöse Therapie sowie die plötzlichen Verschlechterungen (Exazerbationen), bedeutende Arbeiten erschienen. Vor diesem Hintergrund wurde eine neue Version der COPD-Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. erarbeitet. Definition Zur COPD-Definition wird jetzt hinzugefügt, dass die Atemwegsverengung mit einer abnormen Entzündungsreaktion einher geht, die in erster Linie durch Zigarettenrauch verursacht wird. Dieser Passus wird eingefügt, um zu betonen, dass bei allen Schweregraden der COPD in der Lunge eine ausgeprägte Entzündungsreaktion nachweisbar ist. Darüber hinaus wird der Definition angefügt, dass die COPD mit der Entwicklung einer Reihe von bedeutenden Effekten in anderen Organen verbunden ist. Dazu gehören z.B. Gewichtsverlust, Muskelschwäche, Osteoporose, Depression und Störungen der Drüsenfunktion. Schweregradeinteilung Der ehemalige Schweregrad II wird in die Schweregrade II (mittel) und III (schwer) aufgeteilt. Damit wird den Studien der letzten Jahre Rechnung getragen, die darauf hinweisen, dass ein FEV1* von 50 Prozent des Solls eine wesentliche Grenze darstellt. Patienten mit einem FEV1 unter 50 Prozent des Solls sind offensichtlich wesentlich mehr gefährdet als Patienten darüber. Demzufolge macht es Sinn, hier einen Trennungsstrich zu ziehen. Eine wesentliche Bereicherung hinsichtlich der Diagnostik stellt die Erfassung des BODE-Index dar. Hier handelt es sich um eine Zahl, die das FEV1, die Atemnot, die körperliche Belastbarkeit und das Körpergewicht der Patienten berücksichtigt. Es konnte gezeigt werden, dass sich mit diesem Index das Risiko besser erfassen lässt als mit dem FEV1 alleine. Medikamentöse Therapie An dem Aufbau des Stufenschemas der medikamentösen Therapie der stabilen COPD hat sich in den letzten Jahren nichts Grundlegendes geändert. Es hat sich aber gezeigt, dass die Behandlung mit lang wirkenden Medikamenten, die die Bronchien erweitern (Bronchodilatatoren), nicht nur bequemer, sondern auch effektiver ist als der Einsatz von kurz wirksamen Medikamenten. Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass – ähnlich wie bei den kurz wirksamen Bronchodilatatoren – die Kombination von zwei verschiedenen lang wirkenden Bronchodilatoren, nämlich einem Betamimetikum (Formoterol) und einem Anticholinergikum (Tiotropium), die Lungenfunktion effektiver beeinflusst als die Einzelsubstanzen. Weiter konnte in den letzten Jahren klar herausgearbeitet werden, dass Cortison zum Einatmen erst bei einem FEV1 von unter 50 Prozent des Solls und mindestens einer plötzlichen Verschlechterung pro Jahr, die mit Cortison und/oder Antibiotika behandelt werden musste, sinnvoll ist. Prof. Dr. Claus Vogelmeier, Marburg * Ein wichtiger Kennwert der Lungenfunktion ist das sogenannte FEV1 (forciertes Einsekunden-Volumen), das anzeigt, wie viel Liter Luft Sie bei maximaler Anstrengung in einer Sekunde ausatmen können. Anzeige www.berlin-heimbeatmung.de Mehr Lebensqualität mit Heimbeatmung Atmen ist lebensnotwendig. Doch immer mehr Menschen leiden an den Folgen einer chronischen Unterbelüftung der Lunge. Atemnot, Angst, Übermüdung und Leistungsschwäche schränken die Lebensqualität deutlich ein. Wie mit Heimbeatmung die Atmung verbessert und die Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann, erklärt das Zentrum für Beatmungs- und Schlafmedizin der Evangelischen Lungenklinik Berlin im Internet unter www.berlin-heimbeatmung.de Die Entwicklung der Heimbeatmung begann mit der Erfindung der „Eisernen Lunge” in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Heutzutage sind die Geräte klein und leicht genug, so dass die Mobilität der Betroffenen gewährleistet bleibt. Dennoch ist es für Patienten eine Herausforderung, die eigene Atmung an das Beatmungsgerät anzupassen oder sich gar komplett von dem Gerät unterstützen zu lassen. Eine Herausforderung, die im Training mit fachgerechter Anleitung gemeistert werden kann. Betroffene, Angehörige, Ärzte und Pflegekräfte erfahren auf der Seite was Heimbeatmung ist, wem sie hilft und wie sie durchgeführt wird. Evangelische Lungenklinik Berlin, Lindenberger Weg 27, 13125 Berlin, Tel. 030 94 802 0 www.elk-berlin.de 7 10. Deutscher Lungentag COPD Fragebogen zur COPD-Risikoerkennung Die chronisch obstruktive Bronchitis (COPD), die zum Lungenemphysem führen kann, ist eine heimtückische Krankheit, die schleichend verläuft und anfangs deshalb meist nicht erkannt wird. Durch die Beantwortung weniger Fragen kann Ihr persönliches Risiko für eine COPD erkannt werden. Bitte beantworten Sie folgende Fragen und tragen Sie die entsprechende Punktzahl ein: Haben Sie mehr als drei Monate im Jahr Husten? nein (0) ja (15) Haben Sie Auswurf an den meisten Tagen für mindestens drei Monate jährlich? nein (0) ja (15) Meiden Sie körperliche Belastungen, weil Sie dann schlecht Luft bekommen? nein (0) ja (11) Leiden Sie auch im Ruhezustand an Atemnot? nein (0) ja (14) Sind bei jedem Infekt die Bronchien langwierig betroffen? nein (0) ja (11) Leiden Sie an einer Allergie der Atemwege (Asthma, Heuschnupfen, Hausstaub usw.)? nein (0) ja (7) Haben Sie im letzten Jahr ein Spray gegen Atembeschwerden benutzt? nein (0) ja (14) Sind Sie über 55 Jahre alt? nein (0) ja (2) Summe 79 Addiere zur Summe Ergebnis (Summe plus 79) Bewertung bis 100: Sie haben wahrscheinlich keine COPD. 101 bis 120: Sprechen Sie beim nächsten Arztbesuch Ihren Hausarzt auf die Möglichkeit einer COPD an. 121 bis 130: Suchen Sie bei Gelegenheit Ihren Hausarzt auf und bitten Sie ihn um eine Untersuchung auf COPD. über 130: Sie sollten unbedingt Ihren Hausarzt aufsuchen. 8 Bei Fragen zur Anwendung und Auswertung wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Deutscher Lungentag e.V., Prinzenpalais: Burgstraße, 33175 Bad Lippspringe. Fassung vom 02.01.2007 COPD COPD-Screening-Fragebogen steht jetzt evaluiert zur Verfügung Der im Auftrag des Bundesverbandes der Pneumologen (BdP) entwickelte und bereits in verschiedenen Untersuchungen angewandte COPD-Screening-Fragebogen wurde in einer allgemeinärztlichen Praxis getestet. Ziel war es, mit Hilfe der Ergebnisse der Lungenfunktionsprüfung, die Aussagekraft der einzelnen Fragen (items) des Bogens zu überprüfen und ggf. die Fragen zu verbessern. Durch die Überprüfung und Neubestimmung der Bewertung der einzelnen Fragen des Fragebogens sollte die Gültigkeit des Fragebogens erhöht werden. 308 Patienten nahmen an der Erhebung teil. Ein Teil der Patienten litt unter COPD. Die Untersuchung wurde von der Allgemeinärztin Frau Katharina Hiller im Rahmen ihrer Doktorarbeit durchgeführt. In dieser Arbeit werden Details der Erhebung nachzulesen sein. Das FEV1 ist die Luftmenge, die ein Mensch nach maximaler Einatmung in der ersten Sekunde mit Kraft ausatmen kann. Dieser Wert wurde als Referenzwert der Lungenfunktionsprüfung zur Beurteilung des Fragebogens herangezogen. Der Fragebogen besteht aus mehreren Fragen, deren Antworten mit einer Punktzahl bewertet werden. Die Summe der erreichten Punkte soll eine Aussage darüber erlauben, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Patient unter COPD leidet. Bei der Überprüfung des Zusammenhanges zwischen dem Ergebnis des Fragebogens und den Ergebnissen der Lungenfunktion gab es erhebliche Unterschiede. Oft 10. Deutscher Lungentag wies das Fragebogenergebnis auf eine Erkrankung hin, die jedoch durch die Lungenfunktionsprüfung nicht bestätigt werden konnte (falsche positive Ergebnisse). Die Korrelation betrug nur r = 0,47. Deshalb wurde eine statistische Neugruppierung der Daten der Lungenfunktion und eine Neubewertung der Gewichte des Fragebogens vorgenommen. Zunächst wurde neu festgelegt, bei welchen FEV1-Werten, mit welchem COPD-Risiko zu rechnen ist. Dadurch wurde eine bessere Übereinstimmung von FEV1-Werten und Ergebnissen des Fragebogens erreicht. Die Anzahl der Fehlklassifizierungen wurde deutlich vermindert (r = 0,529). In nächsten Schritt wurden anhand einer Stichprobe von 913 Probanden, die im Rahmen des Lungentages 2004 den Fragebogen ausgefüllt hatten, die items des Fragebogens neu gewichtet. Dabei ergab sich, dass die Frage nach dem Geschlecht und dem Rauchverhalten ohne Informationsverlust gestrichen werden konnten. Durch diese Maßnahmen wurde die Aussagekraft des Fragebogens nochmals gesteigert (r = 0,562). Die Anzahl der fehl eingeschätzten Patienten ist bei der Nutzung des durch Faktorenanalyse gewichteten Fragebogens deutlich geringer. Damit konnten die Aussagekraft des Fragebogens verbessert und – durch die Kürzung um zwei Fragen – die Praktikabilität erhöht werden. Prof. Dr. Karl-Christan Bergmann, Berlin Anzeige 9 10. Deutscher Lungentag Asthma bronchiale Neues vom Asthma bronchiale – Neues aus der Asthmatherapie Grundlagenforschung Asthma ist nicht nur eine Erkrankung, von der Allergiker betroffen sind. Auch Infekte, z.B. mit Viren, können schwere klinische Verläufe begünstigen. Ursache ist ein kürzlich gefundener Defekt des körpereigenen Abwehrsystems. Akutelle Forschungsergebnisse unterstützen die Annahme: Die Schleimhautzellen der Bronchien und bestimmte Fresszellen (Alveolarmakrophagen) von Asthmatikern besitzen eine fehlerhafte Interferon-Antwort nach Kontakt mit bestimmten Viren (Rhinoviren). Interferon ist ein für die Immunabwehr wichtiges Eiweißmolekül. In Versuchen mit Rhinoviren zeigte sich bei Gesunden eine wesentlich geringere Viruslast als bei Asthmapatienten, deren Beschwerden nach Kontakt mit den Viren stärker geworden waren. Therapie 2005 kam auch in Deutschland der vorher schon in den USA und Australien zugelassene anti-IgE Antikörper (Omalizumab) auf den Markt. Damit erweiterte sich das therapeutische Spektrum beim schweren (Stufe IV) allergischen Asthma. Omalizumab führt, wie in zahlreichen Studien belegt, zu einer Senkung der Asthmaanfallsrate. Es bessert die Lungenfunktion sowie Lebensqualität der Patienten. Außerdem benötigten die Patienten eine geringe Dosis des inhalativen Cortison. Allerdings hat diese Therapie auch Nachteile: • Das Medikament kann weder inhaliert noch als Tablette eingenommen werden. Es muss alle zwei bis vier Wochen unter die Haut gespritzt werden. • Die richtige Dosis hängt von aktuellen Laborwerten und dem Körpergewicht des Patienten ab. • Omalizumab ist nur im schwersten Erkrankungsstadium zugelassen, wenn die anderen Möglichkeiten der Behandlung nicht mehr ausreichen. • Die Therapie ist sehr teuer. Derzeit prüfen mindestens zwei Hersteller Antikörper gegen TNF (Tumornekrosefaktor). 2006 hat eine große Medikamentenuntersuchung – die SMART-Studie (Salmeterol Multi-Center Asthma Research Trial) – einigen Wirbel verursacht. Die Studie war auf Anregung der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (Federal Drug Administration) durchgeführt worden. Vor allem Afroamerikaner, die mit Salmeterol behandelt wurden, wiesen eine um ca. das Vierfache erhöhte Sterblichkeit auf. Salmeterol ist ein Medikament, das die Bronchien erweitert. Es gehört zusammen mit Formoterol zur Gruppe der lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika. Daraufhin verfügte die FDA für alle salmeterol- und formoterolhaltigen Medikamente, dass ein Warnhinweis in die Produktinformation aufzunehmen ist. Danach dürfen Salmeterol und Formoterol nur zusammen mit inhalativen Cortison angewendet werden. Dies ist allerdings in Deutschland nichts Neues, da dies bereits seit Jahren in den deutschen Leitlinien zur Asthmabehandlung empfohlen wird. 2005 und 2006 wurden verschiedene neue Medikamente in klinischen Studien untersucht und auf den Fachkongressen vorgestellt: • Untersuchung zur Wirksamkeit der TNF-Hemmung beim Asthma. Ein Beispiel ist Infliximab, das u.a. zur Behandlung bestimmter rheumatischer Erkrankungen zugelassen ist. Möglicherweise wird man in Zukunft weitere beim Asthma wichtige Überträgerstoffe der Entzündung finden und versuchen, die Behandlung möglichst individuell auf den betroffenen Patienten abzustimmen. • Entwicklung von Beta-2-Sympathomimetika (Medikamenten, die die Bronchien erweitern), deren Wirkung 24 Stunden anhält, z.B. Carmoterol und Indacaterol. Anzeige Machen Sie Ihrer Lunge Beine! Informationsveranstaltung der Sana Kliniken Sommerfeld am Samstag, 29. September 2007 • 11.00 bis 14.00 Uhr Umgang mit chronischen Erkrankungen COPD und Asthma Richtiges Husten Atemtechniken Raucherentwöhnung Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. Infotelefon: 033055/51207 10 Sana Kliniken Sommerfeld/ Hellmuth-Ulrici-Kliniken Waldhausstraße, 16766 Kremmen/OT Sommerfeld Tel.: 033055/5-0 Fax.: 033055/51111 E-Mail: info@sana-hu.de Internet: www.sana-hu.de Wir sind hier. Eine gute Krankenversicherung ist da, wenn man sie braucht. Deshalb erhält jeder BKK Versicherte eine umfassende medizinische Versorgung, um schnell wieder auf den Beinen zu sein. Was können wir für Sie tun? www.bkk.de 10. Deutscher Lungentag Leitlinien 2006 sind gleich zwei neue Leitlinien publiziert worden, • die der Deutschen Atemwegsliga e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. sowie • die GINA -Leitlinie (global initiative for asthma, www. ginasthma.org). In der GINA-Leitlinie wird ein völlig neues Therapiekonzept empfohlen. Zwar bleiben die bisherigen vier Asthmaschweregrade unverändert bestehen, spielen aber für die Therapieentscheidung nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Therapieentscheidung soll ausschließlich auf dem klinischen Therapieerfolg fußen. Bei der Medikamentenauswahl wird eine fünfstufige Vorgehensweise empfohlen. Ob die vierstufige Schweregradeinteilung parallel zur fünfstufige Therapieempfehlung mit umfangreichen Kombinationsmöglichkeiten der Medikamente tatsächlich in der Praxis von Vorteil ist, wird die Zukunft zeigen. Prof. Dr. Adrian Gillissen, Leipzig Anzeige Allergie Allergien der Atemwege im Kindesalter Gespräch mit Prof. Dr. Dietrich Berdel, Wesel Heute leiden immer mehr Kinder und Erwachsene unter Allergien. Allergien gehören zu den chronischen Erkrankungen und stellen eine der großen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft dar. Bei Kindern zählt Asthma zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Rund eine Million Kinder in Deutschland sind betroffen. Nach aktuellen Daten („Weißbuch Allergie in Deutschland” vom Februar 2004) hat der Anteil der Kinder mit Asthmasymptomen von 1995 bis 2000 von 10 auf 13 Prozent zugenommen, der Heuschnupfenanteil bei Kindern von 13 auf 16 Prozent. Es gibt für die Betroffenen durchaus Möglichkeiten, Maßnahmen zu ergreifen, die helfen einer Allergie vorzubeugen oder sie in den Griff zu bekommen. Frage: Allergien nehmen in allen Altersbereichen zu – ab welchem Alter kann ein Kind eine Allergie entwickeln? Prof. Dr. Berdel: Zu der Entwicklung einer Allergie kann es in jedem Alter kommen. So kann eine Allergikerkarriere schon im Säuglingsalter beginnen. Säuglinge bilden oft sogenannte IgE-Antikörper gegen Nahrungsmittel (z. B. Kuhmilch und Hühnereiweiß). IgE-Antikörper sind ein wichtiger Partner der allergischen Reaktion. Erste Anzeichen sind juckende Hautausschläge (Neurodermitis) bzw. Bauchschmerzen, chronische Durchfälle und Gedeihstörungen. Im Kleinkindes- und Schulalter werden allergische Symptome häufiger durch Innenraumallergene, wie Tierhaarund Hausstaubmilbenallergene, ausgelöst. Bei Jugendlichen stehen Pollenallergien im Vordergrund, die sich als Asthma bronchiale oder als allergischer Schnupfen und allergische Augenentzündung manifestieren. Frage: Welches sind nach heutigen Erkenntnissen die Hauptgründe, die zur zunehmenden Entwicklung einer Allergie bei Kindern führen? Prof. Dr. Berdel: Es besteht kein Zweifel, dass z.B. Umweltfaktoren und Lebensstil für die Ausbildung von allergischen Erkrankungen bedeutend sind. So wird derzeit beispielsweise 12 10. Deutscher Lungentag Allergie untersucht, ob die hygienischen Bedingungen, unter denen die Kinder insbesondere in den ersten Lebensmonaten aufwachsen, einen Einfluss auf die Entstehung von Asthma und Allergien haben. Einiges spricht dafür: Untersuchungen der vergangenen Jahre haben übereinstimmend gezeigt, dass Kinder aus kinderreichen Familien oder Kinder, die auf dem Bauernhof aufwachsen, deutlich seltener Allergien aufweisen als Einzel- oder Stadtkinder. In den vergangenen 20 bis 30 Jahren ist in vielen westlichen Ländern außerdem die Zeit, in der sich die Kinder körperlich bewegen und im Freien spielen, deutlich zurückgegangen. Auffällig ist auch, dass Kinder mit einer höheren Infekthäufigkeit seltener Allergien entwickeln. Infekte sollen dafür verantwortlich sein, dass das Immunsystem durch die Bildung von Infektantikörpern vernünftig beschäftigt wurde und „keine Zeit hat”, IgE-Antikörper zu bilden und damit die Allergiekarriere zu starten. Die Neigung, eine Allergie zu entwickeln, liegt aber auch in der Familie, d.h. es gibt genetisch bedingte Faktoren, die die Entstehung einer Allergie begünstigen können. Das Risiko, eine Allergie auszubilden, hängt dabei von der Anzahl und dem Verwandtschaftsgrad der an einer Allergie erkrankten Familienmitgliedern ab. Haben beide Eltern keine Allergie, so liegt die Allergiehäufigkeit der Kinder bei ca. 12,5 Prozent. Ist ein Elternteil Allergiker, so erhöht sich die Häufigkeit auf 20 Prozent. Sind beide Elternteile Allergiker, erkranken ca. 40 bis 60 Prozent der Kinder an Allergien. Es gibt Hinweise, dass eine allergenarme Umgebung das Auftreten von Allergien reduzieren kann. Dennoch sollten die Kinder nicht in Watte gepackt werden. Ihr Immunsystem sollte durchaus durch die Begegnung mit Keimen gestärkt werden. Wer als Kind viele „banale” Infekte durchmacht, entwickelt ein gestärktes Immunsystem. Frage: Können Eltern etwas tun, um bei ihren Kindern die Entstehung einer Allergie zu vermeiden? Prof. Dr. Berdel: Insbesondere Mütter oder angehende Mütter können einige Dinge tun, um die gesundheitliche Entwicklung ihres Kindes positiv beeinflussen: Medikamente sollten in der Schwangerschaft oder Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. In der Schwangerschaft sowie danach sollte die Mutter nicht rauchen und auf eine rauchfreie Umgebung achten. Es sollte vier bis sechs Monate gestillt werden. Ist Stillen nicht möglich, sollte bei Kindern mit einem familiären Allergierisiko einen geprüfte Hydrolysatnahrung, eine sogennante HA-Nahrung, zum Einsatz kommen. Frage: Allergien werden vielfach erst sehr spät erkannt. Auf welche Symptome sollten Eltern unbedingt achten? Prof. Dr. Berdel: Die Symptome einer Allergie sind bei Kindern und Jugendlichen in der Regel dieselben wie bei Erwachsenen, also geschwollene und entzündete Augenlider, Schniefnase (bei Heuschnupfen) oder verstopfte Nase (eher bei Hausstauballergie). Allerdings ist im Kindesalter und besonders bei kleinen Kindern häufig auch die Haut mit Nesselausschlag und atopischem Ekzem betroffen. Allergisches Asthma kann sich durch pfeifende, keuchende oder giemende Atmung oder auch nur anhaltenden trockenen Husten unabhängig von einer Erkältung äußern. Oft treten die Beschwerden bei körperlicher Belastung auf. Anzeige Unsere therapeutischen Schwerpunkte liegen auf folgenden Gebieten: In der BARMER Klinik Grömitz werden stationäre Heilmaßnahmen für Mutter und Kind durchgeführt. BARMER Klinik Grömitz Mutter und Kind Blankwasserweg 65 23743 Ostseeheilbad Grömitz Tel.: 04562/254-0 Fax: 04562/254-199 www.barmer-klinik-groemitz.de info@barmer-klinik-groemitz.de Es stehen 100 Appartements für jeweils eine Mutter mit einem bis vier Kind/ern (2 bis 12 Jahre) mit Atemwegs- und Hauterkrankungen sowie psychovegetativen Erschöpfungszuständen zur Verfügung. • • • • • • • Atemwegserkrankungen Hauterkrankungen Psychovegetative Erschöpfungszustände Psychosomatische Erkrankungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen Stoffwechselerkrankungen Chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates • Wirbelsäulenbeschwerden Wir arbeiten nach einem ganzheitlichen Konzept mit einem Team von Ärzten, Psychologen, Pädagogen, Gestalt- und Sporttherapeuten, Krankengymnasten und Ernährungsberatern. Kontakt/Termine: kostenlose Hotline: 0800-0 25 41 30 oder per Email: patientenaufnahme@barmer-klinik-groemitz.de 13 10. Deutscher Lungentag Allergie Ganz wichtig ist es, die ersten Anzeichen zu erkennen und einen Arzt zur Diagnosestellung zu konsultieren, denn die rechtzeitig erkannte Allergie lässt sich gut behandeln. Frage: Eltern sind häufig zunächst hilflos beim Umgang mit der allergischen Erkrankung ihres Kindes. Welche Tipps können Sie den Betroffenen geben? Prof. Dr. Berdel: Zunächst kann man die Eltern betroffener Kinder beruhigen: Die moderne Medizin bietet heute hervorragende Möglichkeiten, allergische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Behandlung sollte nur immer rechtzeitig ansetzen, um ein Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Klein- und Schulkinder leiden häufig unter Hausstaubmilbenund Tierhaarallergenen (Quellen: Fotolia) Anzeige Unter den Gegebenheiten des Hunsrücker Klimas in 600m Höhe behandeln wir Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale, auch wenn Allergien vorliegen. Hier sind Situationen mit Allergenbelastung gegeben, die denen des Alltags sehr ähneln (z.B. Pollen, Landwirtschaft). Im stationären Rahmen besteht die Chance, die notwendige häusliche Medikation zu überprüfen und aktiv mit den Begleitpersonen, Kindern und Jugendlichen umzusetzen. Dadurch wird die Weiterführung von Therapien am Heimatort wesentlich erfolgreicher. Trotz z.B. Pollenallergie sollte die Teilnahme am Fußballspiel auf der Wiese auch zu Hause möglich sein, um Ausgrenzungen zu vermeiden. Durch abhärtende Maßnahmen nach Kneipp wird eine allgemeine Stabilisierung und Stärkung des Immunsystems gegenüber Infektionen der Atemwege erreicht. Unsere Rehabilitationsziele: Verbesserung des Krankheitsmanagements, auch unter Belastungssituationen, Optimierung der Asthmatherapie, Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Langfristige Stabilisierung, Optimierte Voraussetzungen für die spätere Erwerbstätigkeit Indikationen zur Aufnahme: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 8 und 24 Jahren, Kinder ab 1. Lebensjahr bis 8 Jahren mit Begleitperson. Diagnose einer obstruktiven Lungenfunktionsstörung: Asthma bronchiale, Rezidivierende obstruktive Bronchitiden, Spastische Bronchitis, Chronische Bronchitis Umfangreiche Informationen zu unserem Angebot erfahren Sie auf unserer Internetseite unter www.edelsteinklinik.de Oder Sie können gerne bei uns weiteres Informationsmaterial unter der folgenden Adresse/Telefonnummer anfordern: Edelsteinklinik Fachklinik für Kinder und Jugendrehabilitation Lindenstr. 48, 55758 Bruchweiler, Fon: 06786 12-0 Neben Asthma bronchiale behandeln wir auch Kinder mit Adipositas, Neurodermitis und orthopädischen Erkrankungen. 14 Ganz wichtig für Eltern und Kinder ist zunächst, möglichst viel über die Erkrankung des Kindes zu erfahren und zu lernen. Denn Allergiker brauchen mehr als eine medikamentöse Behandlung! Das Wissen über allergische Erkrankungen und der erlernte Umgang mit der Erkrankung sind wesentliche Bestandteile einer effektiven Behandlung. Ganz besonders wichtig ist es vor allem für Kinder mit Asthma zu lernen, wie man mit Stresssituationen und Atemnot umgeht. Heute werden für Kinder sehr gute Schulungen angeboten, in denen das betroffene Kind und auch die Eltern für den Alltag eines Allergikers fit gemacht werden. Die Asthmaschulung für Kinder hat das Ziel, den Betroffenen den kompetenten Umgang mit der Erkrankung und eine dem Alter angemessene Selbstständigkeit zu ermöglichen. In der Schulung wird das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt, so dass sie gelassener mit ihrer Erkrankung umgehen können. Die Kinder erlernen den Umgang mit ihrer Erkrankung, vorbeugende Maßnahmen, Selbstwahrnehmung und wissenswertes zu ihren Medikamenten. Sie werden darin geschult, wie sie sich im Notfall verhalten können und erlernen das richtige Verhalten beim Sport, in der Schule und Freizeit. Zu einer umfassenden Schulung gehören auch Entspannungsübungen und Atemtherapie. Asthmaschulungen bewirken, dass Medikamente besser angewendet werden, geschulte Kinder haben weniger Krankenhausaufenthalte und Schulfehlzeiten Weitere allgemeine Tipps können Sie aus dem Kasten unter „Gut zu wissen“ entnehmen Als behandelnder Arzt ist es mir ein großes Anliegen, einen möglichst guten Kontakt zu dem betroffenen Kind und den Eltern oder einem Elternteil herzustellen. Denn eine effektive Zusammenarbeit und die Entwicklung einer „Partnerschaft” und Vertrauen zwischen mir und meinen Patienten sind ganz wichtige Schritte für ein effektives Behandlungskonzept. Das Interview führte Dr. Gabriele Vogels-Scheele, iKomm GmbH, Bonn. Allergie 10. Deutscher Lungentag Pollen in der Adventszeit Gut zu wissen! • Wichtigste und effektivste Maßnahme bei Allergien besteht in der Vermeidung der auslösenden Allergene, sofern dies möglich ist. In den Wohnräumen sollten entsprechende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. • Auch die Pollenbelastung kann man verringern. So sind z.B. während der Pollensaison Waldspaziergänge für Kinder mit Heuschnupfen oft weniger belastend als Spaziergänge über Wiesen und durch Parks. Kinder sollten ruhig bei Nieselwetter draußen spielen. Dann ist die Pollenbelastung viel geringer als bei trockenem Wetter. • Vor dem Schlafengehen sollte das Kind die Haare waschen und Bekleidung nicht im Schlafraum ausziehen. • Regelmäßiges Lüften der Wohnräume ist empfehlenswert. Die Fenster sollten allerdings zu den Pollenflugzeiten geschlossen bleiben. • Den Urlaubsort sollte man gezielt so auswählen, dass die Allergenbelastung möglichst gering ist. Günstig sind Hochgebirge und Meeresnähe. Haustaubmilben kommen z.B. in den Bergen ab 1.500 Meter nicht mehr vor. Hier sind auch die Pollenflugzeiten sehr kurz und es kommen weniger Pflanzenarten vor. • Bei Tierhaarallergikern soll auch berücksichtigt werden, ob die Kinder bei Spielkameraden den relevanten Allergenen ausgesetzt sind. • Sport und körperliche Anstrengung ist bei Patienten mit Asthma bronchiale mit der Gefahr eines Anstrengungsasthmas verbunden. Dennoch wäre es grundfalsch, auf Sport zu verzichten! Mit dem behandelnden Arzt sollte man über die geeignete Sportart und die Behandlung sowie über die Teilnahme am Sportunterricht in der Schule sprechen. Die Lehrer in der Schule sollten unbedingt ausführlich über die Situation informiert werden. • Medikamente sollten immer so wie vom Arzt verordnet eingenommen bzw. angewendet werden. Bei Inhalationsgeräten sollte der Patient die richtige Anwendung unbedingt erlernen. Die Häufigkeit der Medikamentenanwendung sollte unbedingt eingehalten werden. • Tabakrauch steigert u.a. die bronchiale Überempfindlichkeit und begünstigt Asthmabeschwerden. Daher ist es dringend angeraten, in der Umgebung von Kindern auf das Rauchen zu verzichten! Auswirkungen des Klimawandels Anfang Dezember 2006 in einer Ambulanz der Charité für Patienten mit Allergien und Atemwegskrankheiten: „Herr Doktor, ich komme, weil meine Nase und Augen laufen als wenn ich schon wieder Heuschnupfen habe. Aber jetzt muss es ja ein Infekt sein.” Können in der Adventszeit Pollen fliegen, die zu Naselaufen, Jucken, Fließnase und Augenjucken und -tränen führen? Das gab es doch noch nie, oder? Pollenfalle auf dem Dach der Charité in Berlin Tatsächlich, praktisch den ganzen Dezember 2006 über, haben wir in der Pollenfalle auf dem Dach der Charité in Berlin Haselpollen eingefangen. In niedrigen Konzentrationen zwar, aber doch so hoch, dass sie bei Patienten mit einem Heuschnupfen auf Haselnusspollen zu den typischen Beschwerden führen konnten. 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Deutscher Lungentag Allergie Und das war nicht nur in Berlin so, sondern praktisch aus ganz Deutschland erreichten uns die Nachrichten über einen Haselpollenflug, von Hamburg bis München; nur nicht aus den Mittelgebirgen. Was ist los? Spielen jetzt die Haselnusssträucher verrückt? Nein, sie reagierten auf die (bisher!) ungewöhnlich milden Temperaturen, die wir über mehrere Wochen in ganz Deutschland im Dezember hatten. Die Sträucher wurden durch die relativ hohen Temperaturen dazu angeregt, ihre Blütenstände früher zu entwickeln, als das für diese Jahreszeit üblich war. Normalerweise – aber was heißt das schon beim Wetter – beginnt die Haselnuss frühestens Anfang Januar zu blühen und setzt dann ihre Pollen frei. Auf der anderen Seite haben wir auch beobachtet, dass die Pollen vom Beifuß noch Ende November in der Pollenfalle landeten. Die Pollen dieses Unkrauts, das allerdings für den Gänsebraten geschätzt wird, flogen bisher zwischen Ende August bis Anfang Oktober. Nun ist die Zeit der Unkrautpollen offenbar verlängert und es stellt sich die Frage, wann HeuschnupfenpatienAnzeige ten, die gegen Pollen von Bäumen, Gräser und Unkraut empfindlich reagieren, überhaupt noch Gönnen Sie sich eine Verschnaufpause mit unserem eine beschwerdeKompaktangebot: freie Zeit haben; in „Stärkung der 2006 hatten sie Abwehrkräfte“ diese kaum noch. 2 Wochen mit vitaler Vollverpflegung und Therapie ab 1.075,—/Person Haselnusspollen (Quelle: iKOMM) Dieser frühere Flug von Haselpollen und der verlängerte von Beifuß ist ohne Zweifel eine weitere Folge des Klimawandels und der allmählichen Erwärmung. Sicher werden wir im Laufe der nächsten Jahre noch weitere Überraschungen erleben, die eigentlich keine solche sind, da Wärme eben ihre Auswirkungen auf die Natur hat. Aber einige wollen das ja nicht einsehen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, die Mitglied des Deutschen Lungentag e.V. ist, hat deshalb zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst reagiert: die Pollenflugvorhersage wurde schon im Dezember 2006 wieder aufgenommen; das gab es noch nie. So, wie es eben auch noch nie in der Geschichte der Pollenmessung an so vielen Orten gleichzeitig in Deutschland im Dezember Haselnusspollen in der Luft gab. ✔ Behandlung von Atemwegsbeschwer- ✔ Citybikes ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ den, Erkrankungen des Bewegungsapparats, Stresserkrankungen Medizinisch ganzheitliche Betreuung Hydrotherapien, Wasseranwendungen nach Kneipp (Güsse, Kräuterbäder, Heublumenpackungen, Naturmoor, Fango) Physiotherapie, Wirbelsäulenprogramm Inhalationen mit Bad Reichenhaller Sole Spezialmassagen: Ganz- und Teilkörpermassagen, Fußreflexzonenmassagen, Lymphdrainage, Bindegewebsmassage, Akupunktmassage „Wellness im Heustadel“, Cleopatrabad, Thalasso, Heubad, Schottisches Bad, Kosmetikstudio zauberhafte Saunalandschaft mit Erlebnispool 28° – Aquatraining nach der Z-Methode, Dampfbad, Brechlbad, Steinofensauna, finn. Sauna, Whirlpool, Solarium, Kneippanlage im Freien Menuewahl – vitales Frühstück, Naturküche, Molketrinkkur, Sonderernährung ganztägige Tee- und Vitaminbar, Obst, Rohkost Tennisplätze, Boccia, Freischach, ✔ ✔ Golfdriving-Range mit 3x Par-3Übungsanlage, Schnupperkurse und Platzreifekurse reizvolle Sonnenterrasse, schattiger Biergarten, urgemütliche, gepflegte Gasträume Kostenträger: Privat, Beihilfe, gesetzliche Krankenkassen, ambulante Behandlung möglich KLINIK BAD REICHENHALL Zentrum für Rehabilitation Pneumologie und Orthopädie Eine Klinik der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd Schlossberg 5 D-83435 Bad Reichenhall Telefon 0 86 51 / 7 00 50 Telefax 0 86 51 / 70 05 48 www.schlossberghof.de Bitte Hausprospekt mit Video anfordern – oder besuchen Sie uns im Internet. 16 Anzeige Salzburger Str. 8-11 in 83435 Bad Reichenhall Telefon: 0 86 51/709-0, Fax 0 86 51/709-683 e-Mail: info@klinik-bad-reichenhall.de Internet: www.klinik-bad-reichenhall.de • Seit über 50 Jahren anerkannt, komplett neu renoviert bzw. • • • • saniert, im Kurbereich gelegen und direkt an den Kurpark angrenzend 269 Einzelzimmer, alle ausgestattet mit Du/WC,TV,Telefon, Radio und Kühlschrank Behandlung von Erkrankungen der Atemwege und Lungen mit ihren akuten und chronischen Komplikationen einschl. Allergien und Umwelterkrankungen sowie orthopädische Erkrankungen und internistische Begleiterkrankungen in ganzheitlicher Form Alle therapeutischen Maßnahmen (u.a. Inhalation mit Reichenhaller Sole, Atem- und Krankengymnastik, Rückenschule, Patientenschulung) sowie moderne diagnostische Verfahren im Hause, Diätberatung, psychologische Betreuung Aufnahme von Versicherten der gesetzlichen Rentenversicherung, gesetzlichen Krankenkassen, Selbstzahlern und Privatpatienten 10. Deutscher Lungentag Allergie 2. Es ist noch wichtiger für Allergiker, stets mit den richtigen Medikamenten ausgerüstet zu sein, damit sie keine Überraschungen erleben. 3. Und schließlich müssen diejenigen Allergiker, die eine Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) erhalten sollen, mit ihrem Arzt darüber sprechen, wann diese eigentlich beginnen soll. Üblicherweise wurde eine Hyposensibilisierung aus Sicherheitsgründen ca. ein bis drei Monate vor dem Pollenflug begonnen, also etwa im Oktober, November oder Dezember. Aber diese Monate sind vielleicht gar nicht mehr „pollenfreie Monate”. Beifuß Was bedeuten diese Veränderungen im Pollenflug für Heuschnupfenpatienten in Deutschland? 1. Es ist noch wichtiger, die Meldungen zur Pollenflugvorhersage zu beachten, da die Zeitangaben der Pollenflugkalender häufig nicht mehr zutreffend sind. Wollen wir hoffen, dass unsere Politiker erkennen, wie wichtig jetzt die richtige Gesetzgebung ist, um einen noch stärkeren Klimawandel zu bremsen. Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Berlin Anzeige Für „Sparfüchse“. . . Inhalationstherapie über AeroChamber mit Ventilsystem für jedes Lebensalter Verpulvern Sie nichts! 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Seit einigen Jahren kennt man die Stelle in der Erbinformationen, an der winzige Webfehler so dramatische Folgen haben. Tatsächlich gibt es nicht einen einzigen Fehler. Forscher haben inzwischen eine ganze Sammlung verschiedener kleiner Irrtümer zusammengetragen. Solange nur eines der Chromosomen einen Fehler an dieser Stelle hat, kann der Betroffene die Krankheitsursache zwar weitervererben, bleibt aber selber gesund. Erst wenn Vater und Mutter beide das defekte Chromosom an ihr Kind weiter geben, kommt die Erkrankung zum Ausbruch. Das defekte Gen bewirkt eine Funktionsstörung der Sekretdrüsen im ganzen Körper. Neben den Schleimdrüsen der Atemwege, des Darmes und der Bauchspeicheldrüse sind auch die Schweißdrüsen betroffen. Hier macht sich der Schaden durch einen besonders hohen Salzgehalt bemerkbar. Schon im Mittelalter lautete eine Volksweisheit „Ein Kind, dessen Haut beim Kuss salzig schmeckt, lebt nicht lange”. Die übrigen Drüsen machen jedoch mehr Probleme als die Haut. Die Schleimproduktion des Darmes ist extrem wichtig für den Transport des Darminhaltes. Wenn es zu einer Verdickung des Darminhaltes schon im Dünndarm kommt, kann der Darm den Speisebrei nicht weiter transportieren. Es kommt zum Darmverschluss. Einem äußerst dramatischen Ereignis, das hauptsächlich im Säuglingsalter auftritt. Die Bauschspeicheldrüse produziert nicht genug Verdauungsenzyme. Die fehlenden Enzyme der Bauchspeicheldrüse müssen durch Tabletten ersetzt werden Das größte Problem ist die Lunge. Meist schon in der Kindheit machen immer wiederkehrende Infektionen der Atemwege den Patienten zu schaffen. Der zu zähe Schleim kann nicht ohne Weiteres aus der Lunge heraus und bildet einen idealen Nährboden für Bakterien. Es entsteht eine eitrige Bronchitis nach der anderen. Die Lunge hat gar nicht genug Zeit, sich zwischenzeitlich zu erholen. Der zähe Schleim ist aber nicht Nährboden für „normale” Bakterien, die auch bei anderen Menschen eine Bronchitis verursachen. Problemkeime, die sich raffiniert selbst gegen die wirksamsten Antibiotika schützen, sind häufig Ursache einer Bronchitis bei Mukoviszidosepatienten. Diese Bakterien umhüllen sich mit einem 18 Die Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) ist eine erbliche Stoffwechselerkrankung und betrifft den gesamten Organismus. Foto des DAVID von Michelangelo mit freundlicher Genehmigung des Fotografen (Allesandro Marzio, www.soulpix.com). Schleimschutz, den die Antibiotika kaum durchdringen können. Um sich noch besser zu behaupten, lagern sich diese Bakterien in Gruppen zusammen. Dadurch können die im Inneren eines solchen Haufens angesiedelten Bakterien auch dann noch überleben, wenn die äußeren Schichten doch von Antibiotika zerstört werden sollten. Die Infektionen der Lunge werden immer häufiger und immer schwerer. Bald lassen sich die Bakterien nicht mehr beseitigen, sondern nur noch ein wenig zurückdrängen. Immer mehr Lungengewebe wird zerstört, immer öfter sind Behandlungen mit Antibiotika erforderlich. Weil Tabletten nicht mehr stark genug wirken, müssen die Antibiotika als Infusion verabreicht werden. Wenn die Lunge chronisch infiziert ist, und das ist z.B. bei unseren erwachsenen CF-Patienten in mehr als 90 Prozent der Betroffenen der Fall, dann ist dieses Sekret zäher, stinkender Eiter. Die chronische Entzündung und Infektion der Lunge führt zu einer völligen Vernarbung, Umformung, Hohlraumbildung. Die Lungenzerstörung hat auch verheerende Auswirkungen auf das Herz, das chronisch, d.h. dauernd überlastet wird. Die chronische Entzündung zehrt an den Kräften. Die Patienten haben Mühe, ein normales Kör- Mukoviszidose 10. Deutscher Lungentag Erwachsen mit Mukoviszidose Ganz „normale” Probleme? Was ist die richtige Altersvorsorge bei CF? Die Frage wollen wir hier nicht beantworten. Gestellt von Muko-Patienten ist sie Beleg dafür, wie über zwei Generationen hinweg aus der Kinderkrankheit ein Betätigungsfeld für die Innere Medizin, speziell für die Pneumologie, geworden ist. Die kleinen Patienten von damals erwarten heute eine altersgerechte medizinische Versorgung. Die pädiatrische Betreuung muss die erwachsen werdenden Patienten zur Erwachsenenambulanz „hinführen”. Ein fließender Übergang ist hier sinnvoll und wünschenswert. Entwicklung der Altersstruktur von in Deutschland erfassten Mukoviszidosepatienten. Der Anteil der erwachsenen Patienten lässt die Verbesserung der Lebenserwartung erkennen. Unter Verwendung von Daten aus den früheren Registern in Frankfurt am Main und Dresden, ab 1995 der Qualitätssicherung Mukoviszidose von Mukoviszidose e.V. und Christiane Herzog Stiftung bei der Landesärztekammer Niedersachsen. pergewicht zu halten. Letztlich kann eine solche zerstörte Lunge nicht mehr ihren eigentlichen Aufgaben der Sauerstoffversorgung des Körpers und der Abatmung von Kohlendioxyd gerecht werden. Das Versagen der Lunge und der Atmung ist die Haupttodesursache bei Mukoviszidose. Mit konsequenter Behandlung, insbesondere optimaler Ernährung, Physiotherapie und Antibiotikaeinsatz in spezialisierten Zentren (Details unter www.muko.info) ist es in den letzten 20 Jahren gelungen, die Lebenserwartung der Patienten, die früher typischerweise im Kindesalter starben, auf mehr als 35 Jahre zu steigern. Mehr als die Hälfte der bekannten Patienten sind 18 Jahre oder älter. Ist trotz der enormen Verbesserungen der letzten Jahre die Lunge so weit zerstört, dass die Funktion nicht mehr ausreicht, kommt eine Lungentransplantation in Betracht. Die Ergebnisse der Lungentransplantation bei Mukoviszidose sind überdurchschnittlich gut. Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner, Frankfurt Ein großes Problem, von dem die Patienten, dank des Engagements der Behandler und Schwestern, meist wenig mitbekommen, ist die ungenügende finanzielle Ausstattung der Mukoviszidoseambulanzen. Kosten, entstanden durch Behandlung der Mukoviszidose, sind seit Jahren nur etwa zur Hälfte durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt, da flankierende Maßnahmen nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören. Umschichtungen in den Etats der jeweiligen Kliniken und Drittmittel, z.B. Spenden, sichern die Arbeit der Spezialambulanzen. Bis zum letzten Jahr fehlte eine verbindliche Aufstellung, welche Maßnahmen zu einer fachgerechten Betreuung bei Mukoviszidose zählen. Im Auftrag des Mukoviszidose e.V. wird eine wissenschaftliche Erhebung zur Ermittlung aller Behandlungskosten durchgeführt. Gemeinsam mit der Zertifizierung der CF-Ambulanzen besteht so die Chance, eine hochwertige ambulante Versorgung Betroffener finanziell zu sichern. Das ist auch nötig. Zusätzliche Krankheitsbilder, z.B. Diabetes und Osteoporose, in Folge der Grunderkrankung treten häufiger auf. Ein guter Ernährungszustand der Patienten kann zum Teil nur durch hochkalorische Zusatzkost erreicht werden. Eine PEG (Sondenernährung) kann helfen, mangelnden Appetit zu kompensieren. Die Anforderungen an Spezialambulanzen für erwachsenen CF-Patienten wachsen mit deren Lebenserwartung. Bei allen Problemen führt die heutige Lebenserwartung der Mukoviszidosebetroffenen zu einer eigenen Lebensplanung. Eine immer noch reduzierte Lebenserwartung lässt uns CF-ler z.B. das Thema Kinderwunsch sehr kontrovers diskutieren. Vor dem Hintergrund der Ungewissheit über den eigenen Krankheitsverlauf einen Beruf oder ein Studium auszuwählen ist eine besondere Herausforderung. Mir erschien damals die Fortsetzung des Studiums nicht angemessen. So entschied ich mich auch vor dem Hintergrund rentenrechtlicher Gesichtspunkte für eine Berufsausbildung. Diesen Schritt habe ich nie bereut. 19 10. Deutscher Lungentag Therapie Seit 1987 mache ich alle vier Monate eine stationäre Antibiotikatherapie. Das Thema regelmäßiger stationärer Klinikaufenthalte begleitet mich also schon seit 20 Jahren. In der Schulzeit und beim Studium gab es da keine Probleme. Während der Ausbildung konnte ich die stationären Aufenthalte immer in die Berufsschulwochen legen. Heute ist mein Gesundheitszustand weitgehend stabil und ich bin zur Zeit voll berufstätig. Wie immer im Leben gibt es „Hochs” und „Tiefs” und äußere Einflüsse können sich kurzfristig auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit im Job auswirken. Mukoviszidose und Berufstätigkeit bedeutet ein manchmal sehr ausgeklügeltes Zeitmanagement, um Erwerbstätigkeit und Therapie, die tägliche und die stationäre, miteinander zu vereinen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Mukoviszidosebetroffene in nicht allzu ferner Zukunft die Grenze für die Altersrente im Berufsleben stehend erreichen. Dann ist es Zeit, die Frage nach der richtigen Altersvorsorge zu stellen. Ralf Wagner, Dresden (36, Mukoviszidosebetroffener) Anzeige Indikationen: Krankheiten der Atmungsorgane, orthopädische Begleiterkrankungen, Mukoviszidose, Allergologie, Psychosomatik Versorgungsträger nach § 111 SGB V Kostenträger: Gesetzliche und private Krankenkassen, Selbstzahler, Rentenversicherungsträger, Berufsgenossenschaften, Versorgungsämter, beihilfefähig. Ausstattung: 180 Ein-Bett-Zimmer, mit WC, Dusche, Selbstwahltelefon, Rundfunk- und TV-Geräte, Meerwasserbewegungsbad, Sauna, Trimmraum, Tischtennis, Beschäftigungstherapie, Internetcafe, Cafeteria Bitte fordern Sie unseren Hausprospekt an oder besuchen Sie uns im Internet unter www.Nordseeklinik-Borkum.de Rückfragen und Reservierungen: Telefon: (04922) 921-3008 Telefax: (04922) 921-1965 Nordseeklinik Borkum der Deutschen Rentenversicherung Rheinland Bubertstr. 4 Telefon: (04922) 921-01 26757 Borkum Telefax: (04922) 921-1961 20 Impfen heute! Vorbeugen ist besser als Heilen! Seit ihrer „Erfindung” im 18. Jahrhundert ist die Impfmedizin eine einzige Erfolgsgeschichte in den wechselvollen Bemühungen der Ärzte, die Menschheit vor vielfältigen, oft lebensgefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Ein vollständiger Impfschutz „von Säuglingsbeinen an” ist eine unverzichtbare Investition in ein gesundes Leben. Seit der Engländer Edward Jenner bereits im Jahre 1776 erkannte, dass Melker, die an harmlosen Kuhpocken (lateinisch: vacca = die Kuh, vaccination = Impfung) erkrankt waren, in ihrem weiteren Leben einen hohen Schutz vor der meist tödlich verlaufenden Seuche der echten Pocken besaßen – und er auch den Mut hatte, seine Erkenntnis in die Praxis umzusetzen – hat das Impfprinzip einen Durchbruch in der Bekämpfung so verheerender Krankheiten wie Pest, Poliomyelitis, Tuberkulose, Typhus, Cholera, Gelbfieber, Tetanus, Diphterie („Würgeengel”) oder Tollwut (immer tödlich!) gebracht. Aber auch die heutzutage noch von unverbesserlichen Impfgegnern in unverantwortlicher Weise verharmlosten „Kinderkrankheiten”, die noch in jüngster Vergangenheit großes Leid über viele Familien brachten, hat die moderne Medizin weitgehend in den Griff bekommen: Keuchhusten (als „Stickhusten” häufigste Todesursache bei kleinen Säuglingen bis zur Einführung der Antibiotika), Masern (Komplikation mit Lungenentzündung oder der immer tödlichen Hirnentzündung SSPE), Mumps (Hirnhautentzündung mit lebenslangen Folgeschäden und Gefahr der Sterilität nach einer Hodenentzündung), Grippe (mit vielen tausend Toten jährlich) oder Röteln (schwere Missbildungen bei Neugeborenen durch Infektion einer Schwangeren) sind dafür traurige Beispiele. Was man nicht mehr am eigenen Leib oder in der Familie erlebt hat, erscheint nicht als Gefahr, getreu dem Motto: aus dem Auge, aus dem Sinn ! Lebenserfahrung schützt nicht vor Infektionen! Impfmüdigkeit kann lebensgefährlich sein, denn alle heimtückischen Krankheitserreger sind noch unter uns – wie in alten Zeiten! Impfungen, die von Infektiologen (Experten für ansteckende Krankheiten) und Immunologen (Experten des komplizierten menschlichen Abwehrsystems) entwickelt werden, funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip: Der gefährliche Erreger – ob Virus oder Bakterium – wird pharmakologisch soweit abgeschwächt, dass er die spezifische Abwehrfähigkeit des Menschen gezielt aufbauen, die eigentliche schwere Infektionskrankheit jedoch nicht mehr auszulösen vermag. Therapie Dabei reagiert das gesunde Schutzsystem so differenziert und effektiv, dass selbst mehrere Krankheitskeime in einer einzigen Impfspritze (Mehrfachimpfung) jeder für sich identifiziert und bei erneutem Kontakt mit dem Erreger in der Zukunft dauerhaft neutralisiert werden können. Impfstoffe sind hochwirksame, streng überwachte Medikamente mit einer sehr niedrigen Komplikationsrate, wobei wir wissen, dass eine hundertprozentige Sicherheit in der Medizin leider wohl nie erreicht werden kann. Die sehr seltenen Nebenwirkungen von Impfungen stehen in keinem Verhältnis zu den oft schweren Verläufen der „Wild-Infektionskrankheiten”. Sollten in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung Symptome wie vorübergehendes Fieber, Abgeschlagenheit, flüchtige Ausschläge oder lokale Entzündungen an der Injektionsstelle auftreten, sprechen wir von Impfreaktionen, die in der Regel keiner besonderen Behandlung – evtl. milde Fieber-/Schmerzmittel oder kühlende Umschläge – bedürfen. Treten stärkere, vor allem auch systemische, allergologische oder neurologische Beschwerden auf, müssen Sie diese ihrem Impfarzt unverzüglich mitteilen. Für solche seltenen Ereignisse (Häufigkeit einmal bei 10.000 bis eine Million Impfungen) besteht eine Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz! 10. Deutscher Lungentag Aktueller Kalender der Standardimpfungen STIKO-Empfehlung vom Juli 2006 (Auszug): zweiter vollendeter Lebensmonat: erste Mehrfachimpfung (D, aP, T, IPV, PK, HiB, HB) dritter Monat: zweite Mehrfach-Auffrischimpfung vierter Monat: dritte Mehrfach-Auffrischimpfung elfter bis 14. Monat: vierte Mehrfach-Auffrischimpfung, erste Masern-Mumps-Rötelnimpfung (MMR) mit Varizellen (Windpocken) sowie Meningokokken C (Einmalimpfung, zugelassen ab drittem Lebensmonat) 15. bis 23. Monat: zweite MMR evtl. kombiniert mit Varizellen (Windpocken) fünftes bis sechstes Lebensjahr: Auffrischung von Diphterie, Tetanus, Pertussis achtes bis 17. Lebensjahr: Auffrischung von Diphterie, Tetanus, Pertussis, Polio zwölftes bis 17. Lebensjahr: HPV (bei Mädchen) alle zehn Jahre: Diphterie und Tetanus auffrischen! ab dem 60. Lebensjahr und alle chronisch Kranken: jährliche Grippeimpfung und Pneumokokken alle sechs Jahre! Legende: D = Diphterie, aP = azelluläre Pertussis (Keuchhusten), T = Tetanus, IPV = Inaktivierter Polio-Virus, HB = Hepatitis B (infektiöse Gelbsucht), PK = Pneumokokken (Lungenentzündung), HIB = Hämophilus Influnfluenza B (Hirnhautentzündung, Kehlkopfentzündung), HPV = Feigwarzen Ist Ihr Impfschutz noch auf dem neuesten Stand? „Masernparties” mit bewusstem Spaßkontakt zu infizierten Personen, „damit das eigene Kind seine Infektabwehr trainieren könne, gar in seiner Entwicklung gefördert würde” oder pauschale Impfverweigerung sind Ausdruck einer verantwortungslosen Haltung – allemal Schutz befohlenen Kindern und Jugendlichen gegenüber.Jede Impfung erfüllt zwei Aufgaben: Sie schützt den einzelnen Menschen vor einer gefährlichen Infektionskrankheit und damit gleichzeitig die gesellschaft- liche Gruppe, in der er als soziales Wesen lebt, sei es die eigene Familie, Krabbelstube, Kindergarten, Schule, Betrieb oder Altenpflegeheim. Dies bedeutet auch verantwortlich handeln. Leichte Erkältungen oder nicht gerade hochakute allergische Erkrankungen sind kein Grund eine Impfung aufzuschieben. Eine besonders sorgfältige Güterabwägung Anzeige 21 10. Deutscher Lungentag muss der Impfarzt bei Schwangeren und immunologisch geschwächten Patienten machen. Chronisch kranke Kinder und Erwachsene bedürfen meist in besonderem Maße eines vollständigen Impfschutzes. Die offiziellen Zeitabstände zwischen den einzelnen Impfungen müssen eingehalten werden, um einen möglichst schnellen Impfschutz aufbauen zu können. Nur, wenn etwa 95 Prozent unserer Bevölkerung „durchgeimpft” sind, gibt es einen wirksamen Gemeinschafts(Kohorten)schutz für alle! Ein offizielles Expertengremium – Ständige Impfkommission (STIKO) am staatlichen Robert Koch Institut (RKI) – legt nach regelmäßigen, intensiven Beratungen den offiziellen Impfplan für die gesamte Bevölkerung fest. Nach diesem Impfschema richtet sich jeder verantwortungsvolle Impfarzt. Sowohl er als auch der Patient erhalten durch dieses standardisierte Vorgehen den notwendigen medizinischen Schutz sowie juristische Sicherheit. Neben diesem Standardimpfplan gibt es eine ganze Reihe von wichtigen, zusätzlichen, auch offiziell empfohlenen Impfungen, die jederzeit möglich und sinnvoll sind. Auch dann, wenn sie keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind. Dazu gehören die unverzichtbaren Schutzimpfungen vor Reisen: z.B. Hepatitis A, Tollwut (je nach Reiseland), Polio (bei Fernreisen), FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis nach Zeckenbiss mit zunehmender Verbreitung auch in unserem Raum!), Cholera, Gelbfieber usw. Zu näheren Informationen wenden Sie sich frühzeitig vor Reiseantritt an Ihren Impfarzt, man braucht ausreichend Vorlaufzeit, um einen individuellen, dem Reiseziel entsprechenden „Rundum-Schutz” aufbauen zu können. Die Wissenschaft schläft nicht: Neue Impfstoffe, wie der gegen den Erreger des Gebärmutterhalskrebses und der hartnäckigen Feigwarzen (HPV), der seit kurzem in Deutschland als hochwirksames Medikament bereits ab dem neunten Lebensjahr zugelassen und seit März 2007 ab dem zwölften Lebensjahr seitens der STIKO offiziell empfohlen wurde, wird mittlerweile von vielen Krankenkassen auf Kostenerstattung bezahlt. Therapie Für Säuglinge bedarf noch der sehr effektive RotavirusSchluckimpfstoff einer Erwähnung. Er schützt gegen schweren Brechdurchfall und erspart kleinen Babys und ihren Eltern leidvolle Krankenhausaufenthalte. In regelmäßigen Verhandlungen zwischen den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen wird die Kostenübernahme geregelt. In dem neuen Gesundheitswettbewerbsstärkungsgesetz, das nur noch wenige parlamentarische und föderale Strukturen passieren muss, wird die Impfprävention zu Recht deutlich gestärkt. In den letzten Jahren sind wir dem Ziel einer möglichst vollständigen Durchimpfung der Bevölkerung ein gutes Stück näher gekommen. Unsere Kinder sind dank umfangreicher Impfaktionsprogramme von Ärzteschaft, Gesundheitsämtern und der Pharmaindustrie sowie durch den systematischen Einsatz von Mehrfachimpfungen bereits recht gut durchgeimpft – teilweise, wenn auch mit regionalen Unterschieden, zu über 90 Prozent. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte setzt sich bundesweit für Pflichtimpfungen ein: Jedes Kindergartenkind und jedes Schulkind muss einen vollen Impfschutz haben! Während es bei den Jugendlichen noch einzelne Impflücken (z.B. Hepatitis B) zu schließen gilt, weisen die Erwachsenen mit einer statistischen Durchimpfungsrate von nur 50 Prozent (!) noch erhebliche, gefährliche Impflücken auf. Nur durch gezielte Impfkampagnen werden wir unseren eigenen Ansprüchen und den ständigen Forderungen der Weltgesundheitsbehörde (WHO) gerecht, damit ernst zu machen, in absehbarer Zeit in unserer doch vergleichsweise wohlhabenden Gesellschaft die wichtigsten weltweit bedrohlichen „impfpräventablen” Infektionskrankheiten auszurotten. Mehr Informationen bei Ihrem Arzt und im Internet: www.kinderaerzte-im-netz.de (unter „Impfen schützt”) www.rki.de (unter „Infektionsschutz”) Impfschutz bedeutet Lebensqualität für alle! Dr. Josef Geisz, Wetzlar Anzeige Hochgebirgsklinik Davos Pneumologie – Dermatologie – Allergologie – Sozialmedizin – Pädiatrie – Innere Medizin – Ophthalmologie – HNO-Heilkunde – Psychologie weitere Infos unter: www.hochgebirgsklinik.ch oder Telefon Nr. 00 41 81 4 17 44 44 22 Therapie Richtiges Inhalieren Vermeiden von Anwendungsfehlern Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen stehen heute eine Vielzahl wirksamer Medikamente zur Verfügung. Diese werden in den meisten Fällen inhalativ (über die Lunge) oder seltener auch oral (durch den Mund) verabreicht. Die Inhalation ist eine schnelle und nebenwirkungsarme Anwendungsmethode. Das betreffende Arzneimittel gelangt direkt in die Atemwege, wo es seine Wirkung entfalten soll. Eine wesentliche Voraussetzung für die optimale Wirkung des inhalierten Medikaments ist die korrekte Anwendung des verwendeten Inhalationssystems. • Mögliche Anwendungsfehler: • Die Inhalationstechnik wird nicht richtig beherrscht. • Die Häufigkeit der empfohlenen Anwendungen wird nicht berücksichtigt: Das Medikament wird unterdosiert (zu selten angewendet), überdosiert (zu häufig angewendet) oder nicht regelmäßig angewendet. Vor der Anwendung des inhalativen Medikaments sollten Sie sich mit der richtigen Inhalationstechnik vertraut machen und diese mit Ihrem Arzt besprechen und trainieren. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Inhalationssysteme, auf die im Folgenden noch ausführlicher eingegangen wird. Die Inhalation der Arzneimittel sollte zu festen Zeiten erfolgen. So gelingt es Ihnen leicht, die Häufigkeit der Anwendung zu kontrollieren. Manche Inhalationssysteme sind darüber hinaus mit einem Dosis- 10. Deutscher Lungentag Zählwerk ausgestattet. Die Inhalation ist nicht immer spürbar und die Wirkung des Medikaments tritt oft nicht unmittelbar nach der Inhalation ein. Dies sollte Sie nicht dazu verleiten, eine weitere Inhalation vorzunehmen. Wird die vorgeschriebene Häufigkeit der Anwendung nicht eingehalten, kann die Wirkung des Arzneimittels unzureichend sein. Bei einer Überdosierung kann es zu Nebenwirkungen kommen. Heute werden vorwiegend drei verschiedene Systeme zur Inhalation von Arzneimitteln eingesetzt: treibgasbetriebene Dosieraerosole, Pulverinhalatoren und Düsen- oder Ultraschallvernebler. Treibgasbetriebene Dosieraerosole Der Wirkstoff wird bei diesem Typ des Inhalationsgerätes mit Hilfe von Treibgas freigesetzt. Die Auslösung des Sprühstoßes erfolgt entweder per Hand (manuell) oder – bei atemzuggesteuerten Dosieraerosolen – durch die Einatmung. Die Inhalation des entstehenden Aerosols muss zeitlich auf die Auslösung des Sprühstoßes abgestimmt sein. Das bereitet häufig Probleme. Falls nach der Auslösung nicht gleich tief eingeatmet wird, gelangt die erforderliche Wirkstoffmenge nicht in die Atemwege. Damit die Inhalation gelingt, sollten Sie sich die Anwendung des Dosieraerosols erklären lassen. Um zu verhindern, dass sich im Laufe der Zeit Fehler einschleichen, sollten Sie die Anwendung Ihres Dosieraerosols hin und wieder Ihrem Arzt vorführen. Die richtige Inhalationstechnik kann im Rahmen einer Patientenschulung erlernt werden. Eine Hilfestellung zur Erleichterung einer korrekten Inhalation bieten Inhalationshilfen (Spacer) oder atemzuggesteuerte Dosieraerosole. Werden Cortisonpräparate inhaliert, sollten – außer bei atemzuggesteuerten Dosieraerosolen – Spacer verwendet werden. Sobald bei der Inhalation Unsicherheiten bestehen, sollten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache halten. Anzeige 23 10. Deutscher Lungentag Therapie Inhalatives Cortison sollte – falls es nicht in Form eines atemzuggesteuerten Dosieraerosols vorliegt – stets mit einer Inhalationshilfe (Spacer) inhaliert werden. Dies verbessert die Verteilung des Medikamentes in den Atemwegen und vermindert die Benetzung der Mundschleimhaut mit dem Medikament. Falls es nicht gelingt, die Auslösung des Dosieraerosols und die gleichzeitige Einatmung zu koordinieren, können Inhalationshilfen auch für Dosieraerosole mit atemwegserweiternden Medikamenten in Anspruch genommen werden. Pulverinhalatoren Zur Schonung der Umwelt werden in den letzten Jahren zur Inhalation von Arzneimitteln zunehmend Pulverinhalatoren eingesetzt. Die Vorteile für den Betroffenen im Vergleich zu anderen Inhalationssystemen liegen vor allem in der wesentlich einfacheren Anwendung. Es entfällt die bei üblichen Dosieraerosolen notwendige Koordination von Auslösen und Einatmen. Bei Pulverinhalatoren werden verschiedene pulverförmige Arzneistoffe ohne zusätzliche Treibmittel für die Inhalation zur Verfügung gestellt. Das Pulver wird durch das Einatmen aus dem Pulverinhalator freigesetzt. Zu beachten ist, dass der Gerätewiderstand, der bei der Einatmung überwunden werden muss, um die Dosis freizusetzen, bei den verschiedenen Systemen unterschiedlich groß ist. Die Wirksubstanz muss für die Inhalation eine bestimmte Teilchengröße aufweisen, um die gewünschten Regionen der Lunge zu erreichen. Die Bereitstellung des Pulvers erfolgt mit Hilfe verschiedener Techniken. Die erforderliche Wirkstoffmenge wird bei Mehrdosissystemen aus einem Vorratsbehälter dosiert oder von einem Wirkstoffblock abgeschabt. Bei einigen Systemen ist der Wirkstoff bereits fertig in Einzeldosen portioniert (Einzeldosissysteme). Das Inhalationssystem kann bei einigen Geräten nachgefüllt und bei guter Pflege über mehrere Monate eingesetzt werden. Dabei ist die Gebrauchsanweisung der Hersteller mit den Pflege- und Reinigungshinweisen zu beachten. Dosieraerosole Pulverinhalatoren Anzeige Ultraschallvernebler micro für Homecare, Praxis und Klinik zur Therapie von Atemwegserkrankungen, Feuchthaltung der Trachealund Bronichialschleimhaut sowie zur medikamentösen Aerosoltherapie durch Kurz- und Langzeitinhalation, individuell für Ihren Bedarf. Med. Apparatebau SUCHATZKI - 56477 Rennerod Tel. +49 (0) 2664 8816 Fax +49 (0) 2664 6319 www.suchatzki.com - e-mail: info@suchatzki.com 24 Therapie Inhalation mit Pulverinhalatoren Bereiten Sie den Inhalator entsprechend der Gebrauchsanweisung vor. Atmen Sie vor der Inhalation noch einmal aus. Achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht in das Mundstück ausatmen. Dann wird das Mundstück des Pulverinhalators mit dem Mund fest umschlossen und das Pulver mit einem raschen, tiefen Atemzug eingeatmet. Halten Sie den Atem nach der Inhalation für ein paar Sekunden an, damit sich das Medikament in der Lunge absetzen kann. Atmen Sie anschließend langsam wieder aus. Bei einigen Inhalationssystemen wird das Auslösen der Dosis angezeigt. Falls Sie unsicher sind, ob Sie die Inhalationstechnik richtig beherrschen und die Inhalation erfolgreich durchführen, fragen Sie Ihren Arzt. Ihr Arzt oder die Arzthelferin zeigen Ihnen gerne die richtige Handhabung des Inhalationsgerätes. Düsen- und Ultraschallvernebler Neben Dosieraerosolen und Pulverinhalatoren werden vor allem bei Babys, Kleinkindern und älteren Menschen auch elektrische Vernebler zur Inhalation von Arzneimittellösungen eingesetzt (Feuchtinhalation). Das inhalierbare Aerosol wird beim Düsenvernebler mit Hilfe von Druckluft bzw. beim Ultraschallvernebler durch Ultraschall erzeugt. Die Inhalation erfolgt über ein Mundstück oder bei Kleinkindern mit einer Maske. Vernebler erfordern keine Koordination bei der Inhalation. Die Inhalation per Vernebler kann, falls dies notwendig ist, auch beim schlafenden Patienten eingesetzt werden. Nachteilig sind die verhältnismäßig langen Inhalationszeiten, die bei Kindern mit zunehmenden Alter immer weniger akzeptiert werden. Falls die Inhalationszeit von Ihrem Kind nicht mehr akzeptiert wird, sollten Sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt zu einem schnelleren Inhalationssystem, also einem Dosieraerosol oder Pulverinhalator, wechseln oder die Feuchtinhalation im Wechsel mit einem anderen Inhalationssystem einsetzen. Die Einhaltung der Reinigungs- und Hygienehinweise der Hersteller ist unbedingt erforderlich. Bei der Inhalationstherapie kann auch das wirksamste Medikament nur dann seine volle Wirkung entfalten, wenn es richtig und regelmäßig angewendet wird. Das Ergebnis einer richtigen Inhalation sind weniger Beschwerden und mehr Lebensqualität. Dr. Uta Butt, Kreuztal Dr. Ulrich Kümmel, Bonn 10. Deutscher Lungentag Was kann die Physiotherapie bei Atemwegserkrankungen leisten? In der Lungenheilkunde arbeiten Physiotherapeuten heute nicht nur bei schweren Erkrankungen und Operationen in Akutkrankenhäusern oder in Rehabilitationskliniken. Sie behandeln auch Patienten ambulant in freien Physiotherapiepraxen. Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer bestmöglichen Atemfunktion kommen Patienten zur atemphysiotherapeutischen Behandlung mit akuten und chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen, wie: • chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD/ Lungenemphysem/chronisch obstruktive Bronchitis), • Asthma bronchiale, • Mukoviszidose, • Bronchiektasie, • Lungenfibrose , • Lungenentzündung, • Patienten vor und nach Lungentransplantation und Lungenoperation, • primäre ziliäre Dysfunktion (PZD, Kartagenersyndrom), • Stimmband-Dysfunktion (VCD). Physiotherapeutische Behandlungstechniken basieren auf anatomisch-physiologischen Grundlagen. Orientiert an Befund und funktionellen Problemen des Patienten werden Behandlungstechniken differenziert und gezielt eingesetzt. Ziel ist ein weitgehend selbstständiger Patient, der Symptomen wie Atemnot, zähem Schleim und quälendem Husten nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern der seinen Krankheitsverlauf in gewissem Rahmen mit erlernten Selbsthilfetechniken positiv beeinflussen kann. Anzeige Klinik Schillerhöhe GmbH Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie Solitudestr. 18 ● 70839 Gerlingen Tel.: (07156) - 2 03 - 0 Fax: (07156) - 2 03 - 20 01 info@klinik-schillerhoehe.de http://www.klinik-schillerhoehe.de Als Akutkrankenhaus bietet die Klinik Schillerhöhe neben den etablierten Verfahren alle Behandlungsmöglichkeiten unter anderem bei folgenden Indikationen: ➤ Chronisch obstruktive Bronchitis ➤ Schlafbezogene Atemstörungen ➤ Emphysem ➤ Mukoviszidose ➤ Bronchialkarzinom ➤ Tuberkulose ➤ Pneumonien Klinik Schillerhöhe GmbH, ein Unternehmen der Robert-Bosch-Krankenhaus GmbH 25 10. Deutscher Lungentag Voraussetzung für aktive Atemphysiotherapie ist das Wahrnehmen von Atembewegungen in Ruhe und Belastung, aber auch krankheitsbedingter Atemformen, wie z.B. zu angestrengtes Ausatmen, Schonatmung oder vorzeitiges, uneffektives Husten. Das Verbessern der Wahrnehmung und die Vermittlung von Wissen (Abbildung 1) über Atemvorgänge unterstützen die bessere Einschätzung von Krankheitssymptomen und die gezielte Einleitung von therapeutischen Maßnahmen. Des Weiteren kann mit verbessertem Körpergefühl und erweitertem Wissen gezielt schädliches Verhalten vermieden werden, beispielhaft genannt sei das ungünstige Luftanhalten beim Bücken. Auf dieser Grundlage werden spezielle aktive und passive Techniken erlernt, die eine gestörte Atemfunktion lindern oder verhindern. Hier erfährt der Patient Hilfe zur Selbsthilfe. Beispielsweise bleiben durch den Einsatz von Lippenbremse oder Strohhalm während der Ausatmung die Atemwege offen, ein Zusammenfallen der Bronchien mit Überblähung der Lunge wird weitgehend vermieden. Die Anwendung dieser sogenannten „PEP-Atmung” (Positiver Ausatemdruck) ist besonders wichtig während allANZEIGE?LUFTPOSTSCHWARZPDF 5HR Anzeige 7IRSINDEINZUKUNFTS ORIENTIERTES+OMPETENZZENTRUM FàR0NEUMOLOGIE/NKOLOGIE4HORAXUND'EFËCHIRURGIEAUFM (ÚHEIM.ATURPARK3CHWËBISCH&RËNKISCHER7ALD )NVIER&ACHABTEILUNGENMITINSGESAMT"ETTENWERDEN0ATIENTEN MITASTHMATISCHEN"ESCHWERDENCHRONISCHER"RONCHITIS,UNGEN KREBS'EFËERKRANKUNGEN3CHLAFATEMSTÚRUNGEN!LLERGIENUNDDER SELTENGEWORDENEN,UNGENTUBERKULOSEBEHANDELT 5NSERE4ËTIGKEITIN7ISSENSCHAFTUND&ORSCHUNGERMÚGLICHTESALLE 0ATIENTENSTETSNACHDEMNEUESTEN3TANDDER-EDIZINUND-EDIZIN TECHNIKZUBEHANDELNUNDZUBETREUEN -ITDEM3ELBSTVERSTËNDNISEINESMODERNEN$IENSTLEISTUNGSUNTER NEHMENSENGAGIERENWIRUNSFàRDAS7OHLBEFINDENVON0ATIENTEN WIE"ESUCHERNMITDEM:IEL6ERTRAUENUND:UFRIEDENHEITZUSCHAF FEN7IRGARANTIERENEINE6ERSORGUNGAUFHOHEMINTERNATIONALEM .IVEAU$IESBESTËTIGTUNSDAS+RANKENHAUS:ERTIFIKAT+41EIN 0RàFSIEGELHÚCHSTER'àTE 'ESCHËFTSFàHRER$IETER"OPP 4ELEFONq&AX 'EIHÚLZLEq,ÚWENSTEIN 26 Therapie Abbildung 1 täglicher körperlicher Aktivitäten, wie Gehen, Bücken, Treppensteigen. Bei Atemnot wird sie mit atemerleichternden Stellungen kombiniert. Auch die Symptome des Stimmbandkrampfes (VCD), einer Dysfunktion der Stimmbänder mit meist plötzlich auftretender, erheblicher Atemnot, können mit zuvor erlernten Selbsthilfetechniken (Absenken des Kehlkopfes) bedeutend reduziert oder beseitigt werden. Diverse Techniken zur Reinigung der Atemwege werden erlernt und selbständig eingesetzt. Dazu zählen Maßnahmen, die helfen, Schleim zu verflüssigen, aus den kleinen Atemwegen zu mobilisieren, in die großen Atemwege zu transportieren und schonend abzuhusten. Unterstützend können apparative Hilfsmittel (z.B. VRP1 Flutter®, Cornet®) wirken, jedoch sollten diese teuren Geräte genau auf die individuellen Atemwegsprobleme abgestimmt sein. Bestimmte Hustentechniken werden bei ineffektivem Husten oder zur Unterdrückung von quälendem Hustenreiz eingesetzt. Nicht nur aktiv über ein bewusstes Vertiefen der Einatmung, sondern auch über entsprechende Lagerungen können weniger gut belüftete Lungenareale besser am Gasaustausch teilnehmen. Zum Einbringen von Medikamenten in die kleinen Atemwege ist eine Einweisung in korrekte Inhalationsmuster wichtig. In regelmäßigen Abständen sollte die Durchführung der Pulver-, Dosieraerosol- und Feuchtinhalation kontrolliert werden. Voraussetzung uneingeschränkter Atmung ist neben einer gesunden Lunge eine funktionstüchtige Atempumpe. Diese besteht vor allem aus Atemmuskulatur, Brustkorb und Wirbelsäule. Im Verlauf chronischer Lungenerkrankungen kommt es häufig zu Überlastung, Dysfunktion, Ermüdung der Atemmuskulatur und Versteifungen von Brustkorb und Wirbelsäule. Physiotherapeutische Behandlungsziele konzentrieren sich deshalb besonders auf eine Verbesserung der Atempumpfunktion, wie: • Verbesserung der Zwerchfellmobilität bei Elastizitätsverlust und Überblähung der Lunge, Anzeige Therapie • Entspannung und Stoffwechselanregung überanstrengter Atemmuskulatur, • Krafterhalt bzw. Kraft-/Ausdauerverbesserung von Atemmuskulatur, • Erhalt und Verbesserung der Beweglichkeit von Rippen- und Wirbelsäulengelenken (Abbildungen 2a und 2b). Abbildungen 2a und 2b Verhinderung atemnotbedingter Inaktivität durch Kraftund Ausdauerverbesserung der Bein- und Armmuskulatur unter Berücksichtigung von Begleiterkrankungen wie Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt in der Physiotherapie einen hohen Stellenwert ein. Schmerzhafte Verspannungen in den Brustkorb umgebenden Gewebsstrukturen lassen sich durch Wärmeanwendungen, Dehnlagerungen und spezielle Massagetechniken reduzieren. Realistische Selbsteinschätzung momentaner körperlicher Leistungsfähigkeit ist ein weiteres Behandlungsziel. Dabei lernt der Patient alltägliche körperliche Belastungen, wie Gehen oder Treppensteigen, an die verbliebene Lungenfunktion und Tagesform durch ein „gesünderes” Tempo anzupassen und mit Atemtechniken zu kombinieren. Einige Maßnahmen, wie Lungensport und Entspannungstechniken, können in der Gruppe vermittelt werden. Die individuelle Behandlung von Atemwegserkrankungen und veränderter Atemmechanik ist nur in der Einzeltherapie gewährleistet, z.B. ambulant in einer auf Atemtherapie spezialisierten Physiotherapiepraxis mit einer Verordnung des behandelnden Arztes. Sabine Weise, München Dorothea Pfeiffer-Kascha, Wuppertal (rechts) 27 10. Deutscher Lungentag Sauerstoff-Langzeittherapie Was ist sinnvoll ? Der Mensch atmet. Das allein versorgt ihn ausreichend mit Sauerstoff. Wer aber braucht zur Raumluft noch reinen Sauerstoff? Nach den Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie ist eine Verordnung von Sauerstoff notwendig, wenn ein Patient trotz Ausschöpfung aller Medikamente zu wenig Sauerstoff im Blut hat. Er leidet an einer chronischen Unterversorgung – an einer schweren Hypoxie –, die nur noch mit Sauerstoff behoben werden kann. Meist hat er eine jahrelange Karriere als begeisterter, unbeirrbarer Raucher hinter sich, er hat den harmlosen Raucherhusten und den Auswurf auf die leichte Schulter genommen, aber jetzt hat er schon bei geringer körperlicher Belastung Atemnot, selbst das Treppensteigen fällt ihm schwer. Er leidet an einer schweren chronisch obstruktiven Bronchitis, einer COPD. Der arterielle Sauerstoffpartialdruck liegt bei mehrfachen Messungen unter 55 mmHg. Für den Kranken ist der Sauerstoff die einzige Anzeige 28 Therapie Möglichkeit zu überleben, ein aktives Leben zu führen, seine soziale Isolation zu verlassen und vielleicht sogar wieder zu reisen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten einer Sauerstoff-Langzeittherapie, denn Sauerstoff ist für diesen Patienten ein lebensnotwendiges Medikament. Aber sie verlangt auch eine detaillierte Angabe der Sauerstoffmenge in Ruhe, nachts und unter Belastung, bevor sie die Kosten übernimmt. Um den Stoff zum Überleben verordnet zu bekommen, muss der Patient zu einem Lungenfacharzt oder eine spezialisierten Internisten gehen, der durch mehrmalige Blutgasanalysen nachweisen muss, ob der Sauerstoffgehalt im Blut tatsächlich unter dem geforderten Grenzwert von 55 mmHg liegt. Liegt dieser Wert schon unter Ruhebedingungen vor, erhält der Patient sofort Sauerstoff, ansonsten müssen Belastungstests durchgeführt werden, um einer Unterversorgung vorzubeugen. Durchgesetzt hat sich der Sechs-Minuten-Gehtest, der unter Messung der Sauerstoffwerte die Gehstrecke misst, die der Patient in sechs Minuten zurücklegt. Für den Patienten bedeutet eine SauerstoffLangzeittherapie eine Rundum-Abhängigkeit vom Sau- 4BVFSTUPõ+FEFS[FJUÃCFSBMM *OPHFO0OFEFSUSBHCBSF4BVFSTUPõLPO[FOUSBUPSNBDIU3FJTFONJU EFN'MVH[FVH4DIJõ"VUPPEFS;VHGàS4BVFSTUPõQBUJFOUFOCFRVFNFS BMTKF[VWPS(FIFO4JFXBOOVOEXPIJO4JFXPMMFOPIOFTUÊOEJH*ISF 4BVFSTUPõWFSTPSHVOHVNTUFMMFO[VNàTTFO 0EFSNBDIFO4JFFJOFMBOHF3FJTFWPOEFS4JFCJTIFSEBDIUFO4JFOJF NFISVOUFSOFINFO[VLÚOOFO%FS*OPHFO0OFCFHMFJUFU4JFàCFSBMMIJO oBVG4UÊEUFSFJTFOMBOHFO"VUPGBISUFO4DIJõTSFJTFOVOEBVDIJOEFS-VGU 8PIJO4JFHFIFOMJFHUXJFEFSHBO[JO*ISFS)BOE 3VGFO4JFLPTUFOMPTBOVOE JOGPSNJFSFO4JFTJDIVOUFS XXXJOPHFOPOFDPN 10. Deutscher Lungentag erstoff, mindestens jedoch 16 Stunden am Tage – ganz besonders und unabdingbar unter körperlicher Belastung. Nachdem Sauerstoff ein Medikament ist, muss es für diesen Patienten in der richtigen Dosierung verabreicht werden. Zu wenig Sauerstoff ist genauso gefährlich wie zu viel. Der mündige Patient muss seine Verordnung kennen und einhalten. Er muss wissen, wie viel Liter Sauerstoff er in Ruhe, nachts oder unter Belastung benötigt. Sinnvoll ist ein Sauerstoffpass, den er immer bei sich trägt. Er muss darauf bestehen, dass er vom Händler vor Ort in sein Gerät verständlich und umfassend eingewiesen wird. Bei akuter Atemnot nützt ein Aufdrehen des Sauerstoffflusses genauso wenig wie die unkontrollierte und hastige Inhalation eines Asthmasprays. Die Ursachen der akuten Atemnot können vielfältig sein, nur der Arzt kann erkennen, ob eine Umstellung der Therapie notwendig ist. Durch eine eigenmächtige Erhöhung der Sauerstoffmenge kann sich der Patient in akute Lebensgefahr begeben. Oft sind Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit oder Benommenheit die ersten Anzeichen für eine Überdosierung und für eine drohenden CO2-Narkose. Die Sauerstoff-Langzeittherapie muss alle drei Monate beim Lungenarzt oder einen qualifizierten Internisten durch eine Kontrolle der Blutgase überprüft werden. Bei akuter Verschlechterung ist eine sofortige Behandlung notwendig, um eine drohenden Unterversorgung zu vermeiden. Jeder Patient hat das Recht mobil zu sein. Nach dem Bundessozialgesetz gehört es zu den Grundrechten, die Wohnung verlassen zu können, das bedeutet, dass fast jeder Patient mit einem tragbaren Gerät, mit einem Flüssigsauerstoffsystem, ausgestattet werden muss. Je leichter die tragbaren Kannen sind und je größer ihre Kapazität, desto höher ist die wieder gewonnene LeAnzeige Therapie bensqualität einzuschätzen. Deshalb ist es sinnvoll, jeden Patienten mit Beginn seiner Langzeittherapie auf einen Sparautomaten zu testen. Die neuen tragbaren Kannen haben ein integriertes Sparsystem. Eine Füllung ermöglicht den Patienten, je nach eingestelltem Fluss eine Mobilität zwischen acht bis maximal 35 Stunden. Wenn Sie die zehn Gebote einer Langzeit-Sauerstofftherapie befolgen, werden Sie diese Therapie schätzen und als „fast gesunder Mensch” wieder aktiv am Leben teilnehmen können. 1. Einleitung der Therapie beim Lungenarzt oder Facharzt 2. Bestimmung der Sauerstoffwerte in Ruhe, nachts und unter Belastung 3. Führen eines Sauerstoffpasses mit den aktuellen Werten 4. Testung eines Sparautomaten und Eintrag der Demandfähigkeit in den Sauerstoffpass 5. Einweisung durch den Sauerstofflieferanten auf das genehmigte Gerät zu Hause 6. Einhaltung der festgelegten Therapiezeiten von mindestens 16 Stunden 7. Keine körperliche Belastung ohne Sauerstoff 8. Keine eigenmächtige Veränderung der ärztlich verordneten Sauerstoffmenge (kein Aufdrehen des Flows!) 9. Regelmäßige Kontrolle alle drei Monate und sofort bei Verschlechterung 10. Eintritt in die Sauerstoffselbsthilfegruppe SHG-LOT Dr. Birgit Krause-Michel, Bad Reichenhall Anzeige TM PULSOXYMETER SPO5500 NUR 199,- € zzgl. MwSt. u. Versand Sauerstoffsättigung & Pulsfrequenz N !!! ATIK U E OM s /Au T AU An www.solmed.de 30 Tel.: 05261-667702 Therapie Für ein Leben ohne Atemnot Disease Management Programme (DMPs) Asthma bronchiale und COPD Mit Asthma hatten die Menschen schon in der Antike zu kämpfen. Der Begriff taucht erstmals in griechischen Sagen auf und bedeutet so viel wie Atemnot, Keuchen, Husten. Während sich die Menschen früher bei Asthma wenig helfen konnten, hat sich in der Asthmabehandlung im Lauf der geschichtlichen Entwicklung viel getan. Heute stehen den Medizinern ausgezeichnete Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung – ein ganz wichtiger Aspekt, denn die Zahl der Erkrankungen nimmt ständig zu. Die COPD (englisch: chronic obstuctive pulmonary disease; übersetzt: chronisch obstruktive Lungenerkrankung) war bis vor kurze Zeit noch relativ unbekannt. Sie hat sich allerdings in den letzten Jahren zu einer Volkskrankheit entwickelt. Mittlerweile leiden allein in Deutschland mindestens fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung an dieser Erkrankung. Häufigste Ursache für das 10. Deutscher Lungentag Entstehen der COPD ist das Rauchen. Fast neunzig Prozent aller COPD-Patienten rauchen oder haben einmal geraucht. Entscheidend für den Therapieerfolg bei beiden Atemwegserkrankungen ist vor allem, dass die Patienten bei der Behandlung sorgfältig und konsequent mitarbeiten. Doch nur wer gut Bescheid weiß und über sein Krankheitsbild möglichst gut informiert ist, kann mit seinem behandelnden Arzt gut zusammen arbeiten und alle Therapiemöglichkeiten nutzen. Genau hier setzen die Disease Management Programme (DMPs) Asthma bronchiale und COPD an. Regelmäßige Untersuchungen beim behandelnden Arzt helfen, frühzeitig akute und chronische Krankheitserscheinungen wie z.B. Asthmaanfälle oder bei COPD plötzliche Verschlimmerungen (Exazerbationen) z.B. durch Infekte zu erkennen und diesen wirksam gegenzusteuern. Dabei erfolgt die Behandlung auf der Basis gesicherter Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft. Die richtigen Untersuchungen zur richtigen Zeit dienen dazu, die krankheitsbedingten Beeinträchtigungen der körperlichen und sozialen Aktivitäten im Alltag zu reduzieren und ein Fortschreiten der Erkrankung zu vermei- Anzeige 31 10. Deutscher Lungentag den. Die medikamentöse Therapie ist individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt und wird ständig optimiert, um unerwünschte Wirkungen der Therapie möglichst auszuschließen. In diagnosespezifischen Patientenschulungen lernen die Programmteilnehmer, was sie selbst dazu beitragen können, um mit der chronischen Atemwegserkrankung besser umzugehen. Richtige Inhalationstechnik und Anwendung der Sprays werden ebenso vermittelt wie das richtige Verhalten im Notfall. All dies kann den Patienten helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, die Lebensqualität zu verbessern und ein längeres Leben mit geringerer Beeinträchtigung zu erreichen. Für Kinder mit Asthma bronchiale gibt es altersangepasste Schulungen, die auch die Eltern mit einbeziehen. Hierbei stehen vor allem die Erlangung größerer Selbstständigkeit im Umgang mit Asthma bronchiale, die Verbesserung des familiären Umgangs mit der Erkrankung, die Verminderung krankheitsbezogener Ängste sowie eine langfristige Stabilisierung des Krankheitsverlaufs im Mittelpunkt. Zur regelmäßigen Auffrischung des Krankheitswissens besteht für größere Kinder, die sich gern am PC beschäftigen, zum Teil auch das Angebot einer webbasierten Patientenschulung. Alle Schulungsprogramme unterliegen strengen wissenschaftlichen Kriterien und werden vom Bundesversicherungsamt zertifiziert. Ergänzend zu dem in Patientenschulungen vermittelten Wissen steht für Teilnehmer der Gesundheitsprogramme eine Vielfalt leicht verständlicher Patientenbroschüren zur Verfügung. Diese enthalten Informationen zu medizinischen Themen rund um die jeweilige Atemwegserkrankung und wertvolle Tipps für den Alltag, damit die Patienten das Leben auch mit der chronischen Erkrankung leichter und unbeschwerter genießen können. Bei der DAK erhalten beispielsweise alle Programmteilnehmer u.a. viermal im Jahr zusätzlich einen diagnose- Therapie spezifischen Patienteninformationsbrief mit aktuellen Neuigkeiten und Anregungen. Diese Informationen können eine wertvolle Unterstützung dabei sein, lang geplante Lebensstiländerungen endlich in Angriff zu nehmen. Ganz gleich ob es darum geht, Nichtraucher zu werden oder sich einer Lungensportgruppe anzuschließen und die Chance zu nutzen, durch regelmäßige Bewegung die körperliche Fitness zu erhalten oder zu verbessern. Für Kinder gibt es einen „Newsletter” in Comicform. In diesem didaktischen und pädagogisch wertvollen Medium erleben die Comichelden in spannenden Abenteuern, was es bedeutet, Asthma bronchiale zu haben. In einem kindgerecht aufgemachten Asthmakindertagebuch können die Kinder ihre gemessenen Peak-FlowWerte täglich eintragen. Die regelmäßige Dokumentation liefert so auch für den behandelnden Arzt einen guten Überblick über den Krankheitsverlauf und etwaige Verschlimmerungen. Für die bestmögliche Versorgung im Notfall gibt es den speziellen „Mein Asthma-Pass” für Kinder, den die Kinder immer bei sich tragen sollten. Der kurz und knappe gehaltene Notfallplan soll dazu dienen, dass dem asthmakranken Kind auch in fremder Umgebung z.B. in der Schule oder im Kindergarten rasch geholfen werden kann. Die Qualität und die Wirksamkeit der DMPs werden evaluiert auf der Grundlage allgemein anerkannter wissenschaftlicher Standards und vom Bundesversicherungsamt überwacht. Die Teilnahme am DMP ist ganz einfach. Sobald in einer Region die vertraglichen Grundlagen für die Programmdurchführung vereinbart wurden, hält der Arzt alle Dokumente, die für die Einschreibung benötigt werden, bereit. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse. Monika Mohr, Hamburg Anzeige HUFELAND-KLINIK BAD EMS Zentrum für: Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin Akutheilbehandlung, Rehabilitation, Anschlussheilbehandlung 32 BEHANDLUNGSSCHWERPUNKTE: Asthma bronchiale Allergologie Chronisch obstruktive Bronchtits (COPD) Nicht-invasive Beatmung Onkologie Schlafmedizin Taunusallee 5 56130 Bad Ems Telefon: 0 26 03 / 92-18 10 E-Mail: pneumo@hufeland-klinik.com 10. Deutscher Lungentag Was ist der Deutsche Lungentag? Bundesweite Informationsveranstaltungen zum 10. Deutschen Lungentag am 29.09.2007 Westerland Flensburg SCHLESWIGHOLSTEIN KIEL Greifswald Rostock Neumünster Lübeck Usedom Neubrandenburg HAMBURG SCHWERIN Bremerhaven Aurich MECKLENBURGVORPOMMERN Wismar Ludwigslust Neustrelitz Prenzlau Lüneburg BREMEN Oldenburg Wittenberge Soltau BRANDENBURG NIEDERSACHSEN Celle BERLIN Osnabrück MAGDEBraunschweig BURG HANNOVER Hameln Hildesheim SACHSENHalberstadt ANHALT Rheine Münster Emmerich NORDRHEINWESTFALEN PADERBORN Cottbus Dessau Göttingen Halle Dortmund Duisburg Frankturt (Oder) POTSDAM Kassel Wuppertal Leipzig DÜSSELDORF SACHSEN ERFURT Jena Siegen HESSEN Eisenach Gera THÜRINGEN Bonn Riesa Hoyerswerda Görlitz DRESDEN Chemnitz Zwickau Fulda Weimar Koblenz WIES- Frankfurt a. M. BADEN RHEINLANDTrier PFALZ MAINZ SAARLAND Schweinfurt Darmstadt Würzburg Kaiserslautern Bamberg Bayreuth Fürth SAARBRÜCKEN Nürnberg Heidelberg Regensburg Karlsruhe Heilbronn BAYERN STUTTGART BADENWÜRTTEMBERG Offenburg Ingolstadt Passau Ulm Augsburg MÜNCHEN Freiburg Biberach Berchtesgaden Lörrach Friedrichshafen Sonthofen 33 10. Deutscher Lungentag Warum lohnt sich ein Engagement beim Deutschen Lungentag? Interview mit Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann zum 10. Deutschen Lungentag Prof. Dr. Bergmann: Viele von uns wissen, dass die Atemwegs- und Lungenkrankheiten auf dem Vormarsch sind. Nehmen wir als Beispiel die Krankheit mit der schwierigen Abkürzung „COPD”, die chronisch verengende Bronchitis, die auch zur Überblähung der Lunge führt. Diese Krankheit, die nach allen Voraussagen immer mehr Menschen in der Lebensführung behindern und häufiger zum Tode führen wird als viele andere bekannte Krankheiten, wird viel zu spät erkannt. Die Betroffenen – und es sind durchaus nicht nur Raucher – bemerken die Krankheit erst, wenn fast die Hälfte ihrer Lungenfunktion nachhaltig gestört ist, und sie gehen deshalb viel zu spät zum Arzt. Zu spät jedenfalls, um irreparable, d.h. nicht wieder gutzumachenden Schäden an ihren Atemwegen zu vermeiden. Wirklich hilfreich für viele Betroffene ist es deshalb, auf die Risiken dieser Krankheit aufmerksam gemacht zu werden und im Falle eines Risikos die bisher einzig mögliche und schmerzlose Untersuchung vornehmen zu lassen – eine Lungenfunktionsprüfung. Hier setzen die Aktionen des Lungentags an, sie machen aufmerksam und viele Menschen, die sonst nicht zu einem Arzt gegangen wären, kommen zum Lungentag – und pusten! Vielen kann geholfen werden! Frage: Was hat der Lungentag bereits erreicht? Prof. Dr. Bergmann: In den vergangenen zehn Jahren konnte die größte gemeinsame Aktion auf dem Gebiet der Lungenheilkunde aus schwierigen Anfängen heraus organisiert und etabliert werden. Man darf nach zehn Jahren wohl sagen, dass eine traditionelle Aktion entstand, die jährlich an ca. 200 Orten über 20.000 Bürgerinnen und Bürger informiert und deren Interesse an dem Organ Lunge weckt. Das ist ein großer Erfolg. 34 Was ist der Deutsche Lungentag? Ich habe den Eindruck, dass auch der Lungentag Anteil daran hat, dass das Interesse der Öffentlichkeit an sauberer Luft gestiegen ist. Dies vermitteln jedenfalls die Medien bei der Diskussion um Feinstaub und Rauchen. Frage: Welche Perspektiven sehen Sie für europaweite Kooperationen? Prof. Dr. Bergmann: Während des letzten Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Lungenkrankheiten, der ERS, im September 2006 in München hat die Managerin der European Lungfoundation (ELF), Frau Pippa Powell aus England, erstmalig eingeladen, über eine gemeinsame europäische Initiative im Sinne des Deutschen Lungentages zu beraten. Es kamen Vertreter vieler Länder und ein allgemeines Interesse an einer gemeinsamen Aktion in den Ländern der Europäischen Union wurde deutlich. Ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es unter der Schirmherrschaft der ERS eine gemeinsame Aktion im Sinne eines europäischen Lungentages geben wird. Eine solche Initiative würde auch die Kraft der nationalen Aktionen unterstützen. Frage: Was wird die zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre? Prof. Dr. Bergmann: Es bleibt die zentrale Aufgabe, die deutsche Bevölkerung für Atemwegs- und Lungenkrankheiten zu sensibilisieren. Es muss noch viel häufiger in der Öffentlichkeit an markanten Orten auf die COPD, den Lungenkrebs, Fibrosen oder Asthma hingewiesen werden. Dafür bleibt noch sehr viel zu tun. Frage: Was möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben? Prof. Dr. Bergmann: Interessieren Sie sich bitte weiter für Ihre eigenen Atemwege und die Ihrer Kinder und Angehörigen. Treten Sie für eine gesunde Luft in Ihrer Umgebung ein, unterstützen Sie Bemühungen zur Verringerung von Feinstaub – und bleiben Sie körperlich aktiv, wie es dem Motto des diesjährigen Lungentags entspricht. Vielen Dank! Der 11. Deutsche Lungentag findet am 27. September 2008 statt 10. Deutscher Lungentag Was ist der Deutsche Lungentag? Zehn Jahre Initiative „Deutscher Lungentag“ Nicht ohne Stolz konnten die Initiatoren des Deutschen Lungentags, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., die Deutsche Atemwegsliga e.V., die Deutsche Lungenstiftung e.V., die Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V. und der Förderverein der Deutschen Atemwegsliga e.V., im vergangenen Jahr auf ein besonderes Ereignis zurückblicken: Die bundesweite Initiative „Deutscher Lungentag” wurde genau vor einem Jahrzehnt gegründet. Der Gründung vorangegangen war ein öffentlicher Aufruf des heutigen Vorsitzenden des Vereins „Deutscher Lungentag e.V.”, Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann, Berlin, an alle im Bereich Pneumologie tätigen Organisationen und Fachgesellschaften. Prof. Dr. Bergmann formulierte in verschiedenen pneumologischen Fachzeitschriften die Idee einer jährlich wiederkehrenden bundesweiten Informationsveranstaltung. Der Deutsche Lungentag sollte dazu beitragen, das Fachgebiet „Atemwegs- und Lungenkrankheiten” in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, die Selbsterkennung von Symptomen durch Betroffene zu fördern und Forschung und Lehre des Fachgebiets Pneumologie zu stärken. knapp waren, der Deutsche Lungentag jedoch trotzdem in der breiten Öffentlichkeit Beachtung finden sollte. Die Initiatoren der ersten Stunde einigten sich schließlich auf ein dezentrales Konzept. Danach sollten lokale Aktivisten Informationsveranstaltungen und Aktionen in Arztpraxen, Kliniken, auf öffentlichen Plätzen und Apotheken in Zusammenarbeit mit regionalen Patientenorganisationen, Lungensportgruppen, Krankenkassen usw. organisieren. Unterstützung sollten die Veranstalter von einer Geschäftsstelle bekommen, deren Aufgabe es sein sollte, Informationsmaterial für die Veranstaltungen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung zu stellen, Presseanfragen zu bearbeiten und die geplanten Veranstaltungen für Anfragen von Interessenten zu erfassen. Dieses Konzept hat sich Dank der Initiative vieler hunderter, über das gesamte Bundesgebiet verteilter freiwilliger Organisatoren bewährt, so dass auch der 10. Deutsche Lungentag in diesem Jahr nach diesem Plan organisiert wird. Während der 1. Deutsche Lungentag im Jahr 1997 noch von einer überschaubaren Zahl von Mitgliedern der beteiligten Gründergesellschaften organisiert wurde, Über die Ziele des Deutschen Lungentags waren sich die Initiatoren schnell einig. Doch bei der Umsetzung der Ziele zeigte sich, dass Vielfalt nicht immer Prozess beschleunigend wirkt. Es war eine Herausforderung, die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Organisationen und Fachgesellschaften in einem für alle tragbaren Konzept zu vereinen. Hinzu kam, das finanzielle Mittel Anzeige MediClin Dünenwald Klinik www.mediclin.de Fachklinik für I Kardiologie/Pneumologie I Innere Medizin I Orthopädie und I Spezielle Schmerztherapie Weitere Angebote: MediClin Dünenwald Klinik Dünenstraße 1 17449 Ostseebad Trassenheide Telefon 03 83 71 / 70 -0 Telefax 03 83 71 / 70 -199 E-Mail info@duenenwald.mediclin.de PflegePlus: Aktivierung und Erholung für Pflegebedürftige und Angehörige AktivPlus: Erholung ohne Barrieren für Menschen mit körperlicher Behinderung VitalPlus: Gesundheitsurlaub zur Regeneration mit Check-up und medizinischen Anwendungen Fordern Sie unsere Spezialangebote an. 35 10. Deutscher Lungentag Der Deutschen Lungentag e.V. hat einen neuen Büroraum im Prinzenpalais bezogen. Wir danken besonders der Firma Pelipal für die Überlassung des Mobiliars. Sie erreichen Frau Raschke weiterhin wie gewohnt: Sekretariat Deutscher Lungentag Im Prinzenpalais: Burgstraße 33175 Bad Lippspringe Tel.: (0 52 52) 95 45 05 Fax: (0 52 52) 95 45 06 E-Mail: info@lungentag.de Was ist der Deutsche Lungentag? nahm die Zahl der beteiligten Aktivisten in den Folgejahren stetig zu. Der dadurch steigende Aufwand an Anfragen und Anforderungen von Informationsmaterial konnte nicht mehr von der Geschäftsstelle der Deutschen Atemwegsliga, die die Aufgaben im Gründungsjahr zunächst übernommen hatte, bewältigt werden. So erhielt der Deutsche Lungentag im Jahr 1999 in Bad Lippspringe eine eigene Geschäftsstelle, die bis heute von Frau Raschke betreut wird. Im ersten Jahr kam die Christiane Herzog Stiftung für Mukoviszidosekranke e.V. hinzu, später traten die AG Lungensport in Deutschland e.V., die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie e.V., der Bundesverband der Pneumologen und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst der Initiative „Deutsche Lungentag” bei. Heute gehören dem Deutschen Lungentag, der seit 2003 als eingetragener Verein geführt wird, insgesamt zehn Gesellschaften an. Seit 2000 betreibt der Deutsche Lungentag unter www.lungentag.de eine eigene Website. Auf den Internetseiten des Deutschen Lungentags ist u.a. der aktuelle Veranstaltungskalender, Textund Bildmaterial für Journalisten und Veranstalter abgelegt und es kann Informationsmaterial angefordert werden. 2.000 Lungenfunktionsprüfungen wurden am Deutschen Lungentag 2006 auf dem Münchener Odeonsplatz durchgeführt (Quelle: iKOMM) Anzeige Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Initiative „Deutscher Lungentag” entschieden sich die Mitgliedsorganisationen im vergangenen Jahr für eine besondere Aktion. Gemeinsam mit der European Lung Foundation beteiligte sich ein Teil der Mitgliedsgesellschaften an der bislang größten Lungenfunktionsmessaktion Deutschlands. Dazu wurde zeitgleich zu dem in München stattfindenden weltgrößten Kongress für Lungenfachärzte der European Respiratory Society auf dem Odeonsplatz der bayerischen Landeshauptstadt eine komplette Zeltstadt mit zwölf Lungenfunktionsmessstellen aufgebaut. An den zwei Aktionstagen im September des vergangenen Jahres in München wurden mehr als 2.000 Lungenfunktionsprüfungen durchgeführt. Die Messung der Lungenfunktion war aber nicht die einzige Aktion im Rahmen der Münchner Großveranstaltung. Die meisten der im Deutschen Lungentag organisierten Organisationen präsentierten sich unter einem riesigen Schirmzelt auf dem Odeonsplatz. Hier konnten die Besucher weitere diagnostische Messungen durchführen und in ein Lungenfunktionscheckheft eintragen lassen. Zur Beratung und bei Fragen zu den Messergebnissen standen dem Publikum an beiden Tagen Ärzteteams zur Verfügung. Ein umfangreiches Bühnenprogramm mit vielfältigen Informationen zum Thema Atemwegserkrankungen, Rauchen, Physiotherapie etc. rundete die Veranstaltung ab. Dr. Ulrich Kümmel, Bonn 36 Was ist der Deutsche Lungentag? Apotheken unterstützen den Deutschen Lungentag Auch die Apotheken unterstützen den Deutschen Lungentag dabei, mit den unterschiedlichsten Aktionen die Bevölkerung über Atemwegserkrankungen aufzuklären. So besteht die Möglichkeit, sich in der Apotheke über Atemwegserkrankungen wie Allergien, Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) sowie über das Leistungsangebot der Apotheken hinsichtlich der Vorbeugung, Früherkennung und Therapie von Atemwegserkrankungen zu informieren. Atemwegserkrankungen wie Allergien, Asthma und COPD zählen zu den bedeutenden Lungenerkrankungen. Da die Zahl der Betroffenen immer weiter zunimmt, kommt sowohl der Vorbeugung und Früherkennung als auch der adäquaten Therapie dieser Erkrankungen eine große Bedeutung zu. Die Apotheken können hier wertvolle Unterstützung leisten. So ist die Apotheke für Menschen mit allergischen Symptomen, wie z.B. durch einen Heuschnupfen verursacht, häufig die erste Anlaufstelle. Der Apotheker kann als kompetenter Ansprechpartner in einem Beratungsgespräch eine Einschätzung der geschilderten Symptome vornehmen. Allergien sind keine Bagatellerkrankungen. Sie können chronisch werden, und es kann sich möglicherweise eine Asthmaerkrankung daraus entwickeln. In der Regel sind leichte allergische Symptome aber mit rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke sehr gut behandelbar. Zur richtigen Auswahl und Anwendung der Arzneimittel berät der Apotheker. Bei ernsteren Beschwerden wird der Apotheker zu einem Arztbesuch raten. Im Falle einer Asthma- oder COPD-Erkrankung ist eine ärztliche Diagnose und Therapie erforderlich. Durch Arzneimittel können die Symptome der Erkrankung, wie vor allem Atembeschwerden und Atemnot, in der Regel gut kontrolliert werden. So kann der Patient ein (weitgehend) normales Leben führen. Viele der Asthma- und COPD-Medikamente werden inhaliert. Sie wirken dadurch gezielt in der Lunge. Mit der richtigen Inhalation der Medikamente steht und fällt der Erfolg der Behandlung. Die richtige Inhalationstechnik ist dabei keineswegs trivial. So zeigen sich häufig Anwendungsfehler, wodurch die volle Wirkung der Arzneimittel nicht ausgeschöpft wird und eine schlechtere Einstellung der Lungenerkrankung die Folge sein kann. In der Apotheke kann die richtige Inhalationstechnik durch den Apotheker überprüft und ggf. korrigiert und trainiert werden. Die Apotheke unterstützt den Patienten auch im Selbstma- 10. Deutscher Lungentag nagement seiner Erkrankung. So stellen gerade beim Asthma der Gebrauch eines Asthmatagebuchs und eines Peak-Flow-Meters zentrale Elemente in der Selbstkontrolle der Erkrankung dar, wo der Apotheker hinsichtlich der richtigen Anwendung beratend zur Seite steht. Das Peak-Flow-Meter ist ein einfaches Gerät, mit dem die Weite der Atemwege zuverlässig bestimmt werden kann. Durch die Messung sind Verengungen der Bronchien ersichtlich, noch bevor diese für den Patienten spürbar sind. Der Patient hat so die Möglichkeit einer drohenden Atemnot durch Medikamente entgegenzuwirken oder rechtzeitig den Arzt aufzusuchen. Zur Vorbeugung und Behandlung einer COPD-Erkrankung, deren Hauptrisikofaktor das Rauchen ist, stellt die Raucherentwöhnung die entscheidende Maßnahme dar. Die Apotheke kann hier mit Nikotinersatzpräparaten und einer entsprechenden Beratung unterstützen. Der Apotheker hilft bei der richtigen Messung des PeakFlows (Quelle: ABDA) Der Apotheker kann durch diese Leistungen die Arzneimitteltherapie als unterstützender Partner und kompetenter Berater an der Seite des Patienten und des behandelnden Arztes individuell begleiten. Eine hohe Arzneimittelsicherheit kann zudem durch das Anlegen einer Patientendatei in der Apotheke erzielt werden. Dabei werden neben den Stammdaten des Patienten, wie z.B. Name, Alter, Geschlecht, Allergien und Krankheiten, die gesamte Medikation des Patienten gespeichert, d.h. alle Arzneimittel, die der Patient auf Rezept verordnet bekommen oder sich selbst in der Apotheke gekauft hat. Bei der Abgabe eines Arzneimittels kann so geprüft werden, ob bei der Anwendung Risiken bzw. Arzneimittelwechselwirkungen bestehen. Eine optimale Patientenbetreuung kann dadurch zum Wohle und für eine bessere Gesundheit des Patienten erreicht werden. Prof. Dr. Martin Schulz, Berlin Dr. Andrea Hämmerlein, Berlin 37 10. Deutscher Lungentag Selbsthilfe Adressen, die weiterhelfen Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen für Patienten mit Atemwegserkrankungen Asthma – Allergie – Bronchitis – Lungenemphysem Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. Fliethstr. 114 • 41061 Mönchengladbach Tel.: (0 21 61) 81 49 40 • Fax: (0 21 61) 814 94 30 Internet: www.daab.de Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. Berliner Str. 84 • 55276 Dienheim Tel.: (0 61 33) 35 43 • Fax: (0 61 33) 92 45 57 Internet: www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de Deutsche Emphysemgruppe e.V. Bundesgeschäftsstelle Heide Schwick Steinbrecherstr. 9 • 38106 Braunschweig Tel.: (05 31) 2 34 90 45 • Internet: www.emphysem.de Deutsche Selbsthilfegruppe für Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) e.V. Tel.: (0 18 05) 97 09 27 • E-Mail: vorstand@selbsthilfe-lot.de Internet: www.selbsthilfe-lot.de Selbsthilfe Lungenkrebs e.V. Universitätsklinikum Charité • Campus Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1 • 13353 Berlin Ansprechpartner: Ernst Bergemann Tel.: (0 30) 4 50 57 83 06 • Internet: www.selbsthilfe-lungenkrebs.net Bundesverband Organtransplantierter e.V. Bei Fragen zur Lungentransplantation: Burkhard Tapp Hauptstr. 237 • 79650 Schopfheim Tel.: (0 76 22) 6 84 41 56 • Internet: www.bdo-ev.de Deutsche Sarkoidose-Vereinigung e.V. Uerdinger Str. 43 • 40688 Meerbusch • Tel.: (0 21 50) 7 05 96-0 Fax: (0 21 50) 7 05 96-99 • Internet: www.sarkoidose.de Seltene Erkrankungen Erwachsenen Histiozytose-X EHX e.V. Frau Kauschka • Langenberger Str. 805 • 45257 Essen Internet: www.histiozytose-x-ev.de, www.lungenfibrose.de Regionale Gruppen: SHG Asthma & Allergie Kronberg im Taunus e.V. Günter Budelski • Niederhöchstädter Str. 34 61476 Kronberg im Taunus • Tel.: (0 61 73) 6 37 27 Alpha 1 Deutschland e.V. Wiener Weg 4 • 50858 Köln Tel.: (02 21) 5 00 75 35 • Internet: www.alpha1-deutschland.de Shg Selbsthilfe Atemwege (im Oberallgäu) Siegfried Bauer Metzlerstr. 25 • 87527 Sonthofen • Tel.: (0 83 21) 2 26 68 Primäre Pulmonale Hypertonie e.V. Bruno Kopp • Wormser Str. 20 • 76287 Rheinstetten Internet: www.lungenhochdruck.ch Allergie-, Neurodermitits- und Asthmahilfe Hessen e.V. Erika Seitz Wolfsäcker 16 • 34125 Kassel Forum für Stimmbandfehlfunktionen e.V. VCD-Selbsthilfe Marianne Krommer • Am Bischof 6 • 63297 Bürgstadt Tel.: (0 93 71) 66 99 845 • Internet: www.vcd-selbsthilfe.de SHG „Chronische Lungenerkrankungen“ Köln ATEM-LEBEN-SEIN Brigitte Büchel 50259 Puhlheim • Tel.: (0 22 38) 92 96 20 Deutsche Selbsthilfe Angeborene Immundefekte e.V. Gabriele Gruendl • Hochschatzen 5 • 83530 Schnaitsee Tel.: (0 80 74) 81 64 • Internet: www.dsai.de Atemwegserkrankungen bei Kindern Allergie- und umweltkrankes Kind e.V. Westerholter Str. 142 • 45892 Gelsenkirchen • Tel.: (02 09) 3 05 30 Initiative Pseudo-Krupp – Eltern für saubere Luft Elke Grosser Wilhelmstr. 29 • 79098 Freiburg • Tel.: (07 61) 2 24 42 Mukoviszidose e.V. Bundesverband Selbsthilfe bei Cystischer Fibrose (CF) In der Dauen 6 • 55117 Bonn Tel.: (02 28) 98 78 00 • Fax. (02 28) 9 87 80 77 Internet: www.muko.info Kartagener Syndrom und Primäre Ciliäre Dyskinesie e.V. Rüdiger Fürle Von-Humboldt-Str. 45 • 50259 Pulheim Internet: www.kartagener-syndrom.de 38 Weitere Erkrankungen der Atemwege LAM-Selbsthilfe für Patienten mit Lymphangioleiomyomatose Susanne Geiling • Wilhelm-Wild-Str. 16 • 04229 Leipzig Tel.: (03 41) 4 92 96 61 • Internet: www.lam-info.de Sklerodermie Selbsthilfe e.V. Emma M. Reil • Am Wollhaus 2 • 74072 Heilbronn Tel.: (0 71 31) 16 16 56 • Fax: (0 71 31) 16 16 57 Internet: www.sklerodermie-sh.de Bund Silikoseerkrankter e.V. Helmut Krawiec • Boniverstr. 54 • 45883 Gelsenkirchen Tel.: (06 07 12) 2 24 11 • Internet: www.silikosebund.de ASBESTOSE-Selbsthilfegruppe Jürgen Butzke • Waldstr. 48 • 64807 Dieburg Tel.: (06 07 12) 2 24 11 • Internet: www.asbesterkrankungen.de Selbsthilfegruppe ASBEST-Erkrankte Heiko Radloff • Steenkuhlenweg 3 • 28779 Bremen Tel.: (04 21) 60 79 01 Selbsthilfe 10. Deutscher Lungentag Institutionen, die ebenfalls weiterhelfen Deutsche Atemwegsliga e.V. Geschäftsstelle Im Prinzenpalais: Burgstraße • 33175 Bad Lippspringe Tel.: (0 52 52) 93 36 15 • Fax: (0 52 52) 93 36 16 E-Mail: Atemwegsliga.Lippspringe@t-online.de Internet:www.atemwegsliga.de Deutsche Lungenstiftung Herrenhäuser Kirchweg 5 • 30167 Hannover Tel.: (05 11) 2 15 51 10 • Internet: www.lungenstiftung.de PID Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst Im Prinzenpalais 33175 Bad Lippspringe • Tel.: (0 52 52) 93 12 03 Fax: (0 52 52) 93 12 04 • Internet: www.pollenstiftung.de Informationen zum Thema „Heimbeatmung”: Arbeitsgemeinschaft für Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung Prof. Dr. Carl-Peter Criée Evangelisches Krankenhaus Göttingen-Weende 37120 Bovenden-Lenglern Tel.: (05 51) 50 34 24 50 • Fax: (05 51) 59 34 24 52 Informationen zum Thema „Lungensport”: Kontaktbüro AG Lungensport in Deutschland e.V. c/o PCM Wormser Str. 81 • 55276 Oppenheim Tel.:(0 61 33) 20 23 • Fax: (0 61 33) 20 24 Internet www.lungensport.org Informationen zum Thema „Atemtherapie”: Arbeitsgemeinschaft Atemtherapie im Zentralverband für Physiotherapeuten und Krankengymnasten (ZVK) Beate Konietzko E-Mail: beate.konietzko@gmx.net • Internet: www.zvk.org Informationen zum Thema „Asthma bei Kindern”: Asthma-Zentrum Rhein-Main Uniklinikum Theodor-Stern-Kai 7 • 60590 Frankfurt/Main Tel.: (0 69) 63 01-8 36 64 Informationen zum Thema „Asthmaschulungen für Kinder”: AG Asthmaschulung e.V. Frau B. Heße Iburger Str. 187 • 49082 Osnabrück Tel.: (05 41) 56 02-213 • Internet: www.asthmaschulung.de Diskussionsforen „Asthma“ und „COPD & Lungenemphysem“ im Internet: www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de • www.curado.de Die Moderation des „Forum Asthma” und des „Forum COPD & Lungenemphysem” wird überwiegend von erfahrenen Pneumologen übernommen. Suchen Sie Adressen von Selbsthilfegruppen zu weiteren Erkrankungen, z.B. Osteoporose, empfehlen wir Ihnen: NAKOS „Grüne Adressen” NAKOS (= Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen) Wilmersdorfer Str. 39 • 10627 Berlin • Internet: www.nakos.de Impressum Herausgeber: Deutscher Lungentag e.V. Sekretariat Im Prinzenpalais: Burgstraße 33175 Bad Lippspringe Tel: (0 52 52) 95 45 05 Fax: (0 52 52) 95 45 06 Internet: www.lungentag.de E-Mail: info@lungentag.de Redaktion: Prof. Dr. Karl-Christian Bergmann Dr. Uta Butt Mitglieder des Deutschen Lungentag e.V.: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. Christiane Herzog Stiftung für Mukoviszidosekranke e.V. Deutsche Atemwegsliga e.V. Deutsche Lungenstiftung e.V. Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V. AG Lungensport in Deutschland e.V. Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst Förderverein der Deutschen Atemwegsliga e.V. Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie e.V. Bundesverband der Pneumologen Verlag und Anzeigenvertrieb: Verlag Patient und Gesundheit e.K. Moltkestr. 25 42799 Leichlingen Tel.: (0 21 75) 16 82 79 Fax: (0 21 75) 16 84 30 Internet: www.vpug.de E-Mail: info@vpug.de Gestaltung: SCHULZ Agentur für Werbung und Kommunikation, Hennef/Sieg Druck: Druckhaus • Verlag Friedr. Schmücker GmbH 49624 Löningen Qualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 Umweltvalidiert nach Verordnung (EG)761/2001 (EMAS) Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Anzeigen müssen nicht die Meinung des Herausgebers wiedergeben. 39