Wohnhaus mit Gartenpavillon Klosterkirche Barmh. Brüder
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Wohnhaus mit Gartenpavillon Klosterkirche Barmh. Brüder
1. Schreyg. 6 – 8 Wohnhaus mit Gartenpavillon Wien berufen. Schäden, durch Brand u. die 2. Türkenbelagerung, waren 1692 beseitigt. 1733/34 erfolgte die Erweiterung des Chores der Kirche, 1748 durch Franz Anton Pilgram der Neubau des Turmes. Erbaut 1846 v. StadtbauM. Carl Högl, Nr. 6 Wohn-u. Sterbehaus Wilhelm Kienzl. Zu beiden Seiten der Einfahrt Stiegenhäuser mit Kaisersteinstufen. (zu Carl Högl: 9. Bezirk, Währingerstr. 22, Newaldhof). 2. Taborstr. bei 16 Klosterkirche Barmh. Brüder Den harten Kaiserstein finden wir hier bei einer großen Treppe, die v. Klostergebäude nebenan zur Orgelempore u. zum Provinzialat führt. Die dem hl. Johannes dem Täufer geweihte Kirche war eine Stiftung v. Kaiser Mathias im Jahre 1614, Bauende 1652. Der Kaiser hatte die Barmherzigen Brüder im Zuge einer großen „Klosteroffensive“ zur Förderung der Gegenreformation nach 2 Das Kloster wurde mit der Kirche gestiftet u. erbaut, durch die Türken aber gänzlich zerstört, bis 1689 wieder errichtet. Dort befindet sich eine große Stiege zur Klausur mit bestens erhaltenen Stufen v. Kaiserstein, auch hier mit den typischen blauen Einschlüssen. Das Klosterinnere ist weitgehend modernisiert worden, diese Treppen werden auch die nächsten Jahrhunderte überstehen. Dank an Bruder Lukas, der mich durch die Räumlichkeiten geleitet hat. Lehrer des 2. Bezirkes, über viele Jahre, habe ich diesen kleinen Beitrag etwas genauer gestaltet. („Leopoldstadt“ Heimatbuch. Verfaßt u. herausgegeben v. der Lehrergemeinschaft II. Bezirk, Wien 1937) 4. Weintraubeng.19 Wohnhaus 3. Untere Augartenstr. 3 Ehem. Trivialschule in St. Leopold 2 Unterkammeramtsrechnungen im WStLA beziehen sich auf den Bau 1838, bzw. Adaptierungsarbeiten 1846, des Gebäudes. Die erste Trivialschule in der Leopoldstadt 1767 v. den Karmelitern im Kloster (Taborstr. 19) organisiert. 2 Jahre später 3 weitere Schulen, Große Pfarrgasse, Obere Donaustraße u. Praterstraße. Ab 1786 allgemeine Schulpflicht. 1793 Trivialschule in Große Sperlgasse 6. 1801 widmete die Bildhauersgattin Eleonore Schrey ihr Haus (heute Schreygasse 2) für die Errichtung einer Schule, Schrey´sches Stiftungs – Schulhaus, für 60 Kinder, mit Wohnung für den Schulmeister. 1838 v. der Gemeinde nach Untere Augartenstr. 3 verlegt. Kostenausweis 1197 anno 1838 über den hergestellten Bau des Schulgebäudes Nr. 134 in der Leopoldstadt, Steinmetzarbeit: Kaiserstein für Sockelplatten, Kellerfensterplatten, Streifkugeln, Kellerstaffeln (Stufen), Staffeln zur Hauptstiege, Stiegenruheplätze aus härtestem (!) Kaiserstein, Vorlegstaffeln (Spiegelstufen), Kellerthürsohlbank, Thürstein mit Falz, Fensterstein mit Falz, Ofenlochsteine, Kanalgrand. (Betrag ca. 1.000 Gulden). So steht es in der Rechnung, ob das alles wirklich Kaiserstein war, ist fraglich. Bei Adaptierungsarbeiten zur Unterbringung der 4. Klasse: Nr. 4007 anno 1846, Steinmetzarbeiten: weitere Stiegenstaffel mit Rundstab v. härtesten Kaiserstein, für Fenster- u. Kaminthürstein Lorettostein. 1875 unter dem Bürgermeister Kajetan Felder ein 3. Stockwerk aufgesetzt. Als Erbaut 1847 v. Baumeister Anton Grün mit hermengeschmücktem Portal, vereinfachter Fassade, großzügig, noch im Sinne der Biedermeierarchitektur gestaltete Einfahrt u. zwei um 5 bzw. 2 Säulen geführte Treppen, beide mit Stufen aus schönem Kaiserstein. Waren zu jener Zeit Vierpfeilerstiegen häufig, so stellt eine auf fünf Rundpfeiler gestützte Stiege ein Kuriosum dar. Wirtschaftlich war eine Lösung wie diese gewiß schon damals nicht u. gestalterisch bringt 2 3 es wenig, wenn man sozusagen die Stiege vor lauter Säulen nicht mehr sieht. Einfahrt links die Zweisäulen-Stiege. Das 1835-1838 v. Architekt Paul Eduard Sprenger errichtete Hauptmünzamt lag am Ufer des seinerzeitigen Wiener Neustädter Kanals (heute Trasse der Schnellbahn). Bemerkenswertestes Beispiel der „Beamtenarchitektur“, die unter Einsatz sparsamer Mittel Monumentalität u. Funktionalität zu vereinen trachtete. Interessanter erscheint demgegenüber die Anordnung eines runden Vorplatzes, mit dem sich das Hauptpodest nach rechts hin verschränkt. Auch hier wäre eine einfachere Lösung möglich gewesen, doch ist hier die Absicht, etwas Besonderes u. Ungewöhnliches zu schaffen, offenkundig, was schon beim Betreten des Hauses u. der v. vier Säulen getragenen Eingangshalle zum Ausdruck kommt. Breite Stiege mit Stufen aus Kaiserstein. (Kieslinger Alois: „Die Steine der Wiener Ringstraße“, Wiesbaden 1972). 1030 Wien 6. Am Heumarkt 3 Biedermeierliches Zinshaus 5. Am Heumarkt 1 Erbaut 1828/29 v. Josef Klee. Blockhafter, biedermeierlicher Zinshofkomplex, die lan- Hauptmünzamt 3 4 ge Front durch große Pilastergliederung rhythmisiert. In der Einfahrt rechts das Stiegenhaus mit teilweise ausgebesserten Stufen v. Kaiserstein. 7. Am Heumarkt 7/Beatrixg.26 Seilerhaus Erbaut 1881 v. Architekt Heinrich v. Ferstel. Späthistoristischer Bau mit monumentaler Ecklösung. Portal mit Säulenportikus u. Balkon. In der Einfahrt seitlich große Platten, sowie die Stufen der Treppe aus Kaiserstein. (DEHIO-Wien II. bis IX. u. XX. Bezirk, S 101, Wien 1993). Erbaut 1808 v. Josef Dalberg, 1826 erweitert u. neu fassadiert, 1862 Trakt gegen Beatrixgasse mit repräsentativem Stiegenhaus. Umfangreicher Komplex um zwei geräumige, baumbestandene Höfe. Breitgelagerte Fassade in klassizistischen Formen, mehrere Stiegenhäuser, teilweise ausgebesserte Stufen aus Kaiserstein, Stiege 1 bis zum 1. Stock gänzlich erneuert. (DEHIO-Wien II. bis IX. u. XX. Bezirk, S 100, Wien 1993). 9. Am Heumarkt 21 / Lagerg. 2 Frühhistoristisches Zinshaus Die Bauten Am Heumarkt 15 – 25 bilden ein einheitliches Ensemble frühhistoristischer Zinshäuser u. wurden 1852 – 1858 v. Anton Ritter v. Ölzelt errichtet (- ÖlzeltBauten). Vereinheitlichung durch in gleicher Höhe durchlaufende Gesimse u. gerade Fensterverdachungen. In diesem Haus zwei Stiegen mit Stufen v. Kaiserstein festgestellt. 8. Am Heumarkt13/Beatrixg. 32 10. Mietspalais mit repräsentativer Fassade Arsenal XVIII Heeresgeschichtl. Museum Erbaut 1850 – 1857 v. Theophil Hansen in byzantinisch – islamischen Formen. Als erster Museumsbau Wiens das ideelle Kernstück des Arsenals. Das frühe Hauptwerk Theophil Hansens ist das erste profane historistische Gesamtkunstwerk Wiens u. eines der bedeutendsten Werke der Architektur des europäischen Historismus. 4 5 Rohziegelbau mit eigens hergestellten roten u. gelben Ziegeln. Sockel aus Wöllersdorfer Stein, die Eingangstreppe aus Kaiserstein. Im Innern ist der Wöllersdorfer Stein vorherrschend. 11. 1656 abgebrannt, wurden Kirche (1672) u. Kloster (1681) wiederhergestellt, 1683 durch die Türken schwer beschädigt, bis etwa 1695 wieder vollendet. Seitliche Stiege zur Empore mit Stufen aus Kaiserstein. Ebenso im ehem. Klostertrakt ein Stiegenhaus mit Kaisersteinstufen. Landstraßer Hauptstr. 4A Kirche u. Kloster der Elisabethinen 13. 1710 übersiedelten die Elisabethinen v. der Ungargasse (Haus „Zum schwarzen Ochsen“) in die v. der Fürstin Montecuccoli erworbenen Häuser am heutigen Standort. Matthias Gerl erbaute 1711 ein Kirchlein, Franz Jänggl erweiterte 1718 den Krankentrakt. Durch ein Hochwasser des Wienflußes 1741 wurden die Fundamente schwer beschädigt. Franz Anton Pilgram, nö. Landschaftsbaumeister, entwarf 1743 Pläne für einen Kirchenneubau u. Umbau v. Kloster u. Spital. 1749 Weihe der Kirche. Der Gesamtbau ist charakterisiert durch die Verschmelzung v. Kirche u. Klostergebäude. Die Wendeltreppe zu Empore u. Turm, sowie die große Stiege zum Konvent mit Stufen aus Kaiserstein. 12. Landstraßer Hauptstr. 90 Wohnhaus „Zum hl. Peregrin“ Baukern der großen Anlage aus dem 18. Jh., Neubau 1805 v. Architekt u. Baumeister Ernest Koch. Bis 1860 mehrere Bauänderungen u. Zubauten. Über dem repräsentativen Portal mit kannelierten Pilastern u. Triglyphenfries (-Dreischlitz) befindet sich das Wappen der Familie Karátsony. Vierpfeilerstiege im vorderen Trakt, in den beiden Seitentrakten Wendeltreppen mit tw. ausgebesserten Kaisersteinstufen. (Österr. Kunsttopographie, Band XLIV, Kunstdenkmäler Wiens, Profanbauten des III., IV. u. V. Bezirkes, S 77, Wien 1980). 14. Leberstr. 6 – 8 St. Marxer Friedhof Der St. Marxer Friedhof ist der größte u. historisch bedeutendste Biedermeierfriedhof u. birgt die Grabmale vieler Persönlichkeiten des Biedermeier u. Vormärz bis zu seiner Schließung im Jahre 1874. Bei einer Musterrestaurierung des Bundesdenkmalamtes für zwei typische der jeweils über 2 Meter großen Grabmale, konnten beim verwendeten Steinmaterial drei Arten unterschieden werden: 1. feinkörniger Leithakalkstein aus Stotzing für die Stelen u. das Medaillon des größeren Grabsteines – 2. grobkörniger Leithakalksandstein aus St. Margarethen u. Kaisersteinbruch für Sockel u. Aufsätze, sowie – 3. Solnhofer Kalkschieferplatten für die zwei Inschriftplatten. In den Unterkammeramtsrechnungen der Stadt Wien (WStLA) sind meist kleinere Bauarbeiten an städtischen Gebäuden u. Anlagen dokumentiert. Z.B. für den St. Marxer Friedhof: 1846 – Zur Herstellung einer Ausgangsthür, außer dem schon bestehenden Einfahrtsthor, werden Pfeiler v. Ziegelmauerwerk ausgeführt. Über die bei- Landstraßer Hauptstr. 56 Rochuskirche mit eh. Kloster 5 6 den Thorpfeiler zum Schutze vor Regenwetter etc. kommen 2 Stück Platten v. Kaiserstein, weiters 2 Stück Thorgewände v. Margarethner Stein. Ähnliche Arbeiten waren an den damaligen Friedhöfen Wiens durchzuführen: der allgemeine Währinger Friedhof, nach dem 1. Weltkrieg Währinger Park; der Schmelzer Friedhof wird nach dem 1. WK zum Märzpark, auf einem Teil steht heute die Stadthalle; der Hundsthurmer Friedhof, ebenfalls nach dem 1. WK, wird zum Haydnpark. In einer Ecke dieser Gartenanlage befindet sich der Originalgrabstein v. Joseph Haydn, der hier seinerzeit begraben worden war. Die Stelle der ehem. Grabstelle ist durch eine Gedenktafel gekennzeichnet. Die endgültig letzte Ruhestätte fand Haydn 1820 in Eisenstadt. Die Geschichte seines Schädels liest sich wie ein „Krimi“ u. endet erst 1954, wo er in feierlichem Kondukt v. Wien über Rohrau nach Eisenstadt überführt u. durch Gustinus Ambrosi mit den sterblichen Überresten vereinigt wurde. Wir haben damit das Thema des Kaisersteines verlassen .... (Nimmerrichter Johann, Wien III, St. Marxer Friedhof–Grabsteine aus Kalksandstein in Österr. Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege LII.1998.Heft 1, S 360-362) 15. Kaiser Josephs II. 1821 – 1823 Neubau durch Johann Amann, wobei eine weitläufigere Anlage geplant war. Viele spätere Zubauten. Hauptgebäude mit lang gestreckter Fassade zur Linken Bahngasse. Geräumige Eingangshalle mit toskanischen Säulen, Pilastern u. gekuppelten Pfeilern, weiträumige Pfeilertreppe um offenen Schacht, allesamt aus hellem Kaiserstein mit durchscheinenden blauen Einschlüssen. Die Gesamtanlage wurde vor kurzem restauriert. Ein besonderer Raum für die Freunde des Kaisersteines. Jetzt Universität für Musik u. DarstellendeKunst Linke Bahng. 11/Beatrixg. 17 Universität für Musik u. Darstellende Kunst Monumentaler funktioneller Zweckbau in den nüchternen, klassizisierenden Formen des Hofbauamtes, am ehem. Wiener Neustädter Kanal (- Schnellbahntrasse) gelegen. 1776 Errichtung eines Tierspitals in der ehem. Jesuitenmeierei auf Anregung 6 7 Ehem. Palais Bourgoing, (Springer-, Rothschild-Palais) seit 1950 Zweigstelle der Musikhochschule. Erbaut 1891 v. Bauqué u. Pio. Von der Straßenflucht zurückgesetztes Palais, an der Straße seitlich Pförtnerhaus. Aufgang mit langen Kaisersteinstufen zum Vestibül. Sonstige Stiegenstufen mit Linoleum überzogen. (DEHIO-Wien II. bis IX. u. XX. Bezirk, S 85, Wien 1993). 17. Prinz-Eugen-Str.27/Landstraßer Gürtel Oberes Belvedere 16. Metternichg. 8 7 8 Stein, Putten: Jura-Oolith aus Savonnieres-Lothringen. Sala terrena (noch mit Ampel) – Österr. Galerie Sala terrena: Atlanten aus Zogelsdorfer, Sockel Kaiserstein, Sphingen St. Margarethner Stein, usw. Von den großen Barockstiegen, die nach 1683 in Wiener Adelspalästen entstanden sind, ist die im Oberen Belvedere die weitaus bekannteste. Teichseite - HF Blick v. Garten mit Sphinx - HF 1720 – 1723 v. Johann Lucas v. Hildebrandt errichtet. Langgestreckter Baukörper mit 35achsiger Front, die Flügel sind zweigeschoßig, der Mittelbau dreigeschossig. Die Baugeschichte ist durch das Fehlen archivalischer Grundlagen gekennzeichnet. Stuckdekor v. Santino Bussi u. Albert Camesina. (Stilvergleich) Haupttreppe mit Stufen aus Kaiserstein, Balustraden aus Zogelsdorfer Stein, Mittelabsatz aus Mannersdorfer Feststiege – Österreichische Galerie 8 9 Sie führt v. der Sala terrena am Belvedere-Park in ihrem ersten Arm zunächst zu einem Podest, v. dem aus der südlich vorgelagerte Teichhof betreten werden kann, u. v. hier gegenläufig mit zwei flankierenden Armen zum Hauptgeschoß. Bemerkenswert ist, daß diese Stiege mitsamt der Sala terrena – das Belvedere war ursprünglich als Sommerresidenz des Prinzen Eugen konzipiert – nach Süden wie auch nach Norden offen war. Erst nach dem Tode des Feldmarschalls, als das Obere Belvedere musealen Zwecken zugeführt (1826) u. später als Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand (1900) adaptiert wurde, erhielt es eine Abschließung in Form verglaster Türen u. Fenster. Im April 1770 fand hier eines der glanzvollsten Feste statt: ein Maskenfest anläßlich der Hochzeit v. Erzherzogin Maria Antoinette mit dem Dauphin, bei dem 6000 Gäste anwesend waren. Teichseite – Österreichische Galerie (Peter Tölzer, Treppen in Wien, in SCALALOGIA Schriften zur internat. Treppenforschung, Band V, S 132, Konstein 1990 u. Georg Clam Martinic, Burgen & Schlößer in Österreich, Wien 1998; weiters H. Furch, 2. steinkundliche Begehung mit a.o. Prof. Dr. Andreas Rohatsch, Inst. für Geologie TU-Wien: Oberes Belvedere, in Mitt. Nr. 54 / S 21-33, Juni 1999). Luftbild – Österreichische Galerie 1919 gelangte die gesamte Anlage in den Besitz des Österreichischen Staates. 1944/45 wurden die Gebäude durch Bombentreffer schwer beschädigt, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder vollständig aufgebaut. Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages am 15. Mai 1955 im Marmorsaal des Belvederes. Heute Sitz der Österreichischen Galerie. 18. Rasumofskyg. 20, 22, 24 Ehem. Stallungen des Palais Rasumofsky Erbaut 1803 – 1807, 1848 – 1854 aufgestockt u. als Zinshaus adaptiert. Lange, mehrfach gestaffelte Front, die Stiegenhäuser mit Stufen aus Kaiserstein. 19. Rasumofskyg. 23 – 25 Ehem. Palais Rasumofsky Geologische Bundesanstalt 1806/07 v. Louis Montoyer, Baumeister Josef Meissl, in klassizistischen Formen für den russischen Gesandten in Wien Andrej 9 10 Kyrillowitsch Graf, später Fürst Rasumofsky erbaut. Eines der vornehmsten Gebäude Wiens im Palladiostil. Silvester 1814, bei einer Ballveranstaltung des Wiener Kongreßes ein Großbrand, der Gartentrakt zerstört, vereinfachter Wiederaufbau. Lange Antrittstufen zur Halle, sowie die Hauptstiege Stufen aus Kaiserstein. 20. Langgestreckter, ebenerdiger Bau mit erhöhtem Mittelteil v. Johann Lucas v. Hildebrandt in den Jahren 1714 – 1716 erbaut. Für die Zeit der Erbauung völlig neu ist die Verbindung des Baues mit dem Boden auf dem er steht sowie die außerordentliche Breite der Anlage. Nur wenige Stufen führen in die Räume, die sich mit großen Türen u. Fenstern gegen den Garten hin öffnen. Mittelpunkt des Unteren Belvedere ist der große Marmorsaal mit dem berühmten Standbild v. Permoser, die Apotheose („Vergötterung“) des Prinzen Eugen darstellend.. Eine kleine Schneckenstiege mit Kaisersteinstufen im Mitteltrakt. Rennweg 2 Palais Schwarzenberg Bedeutendes barockes Gartenpalais. Frühwerk u. erster Wiener Bau des Johann Lucas v. Hildebrandt, Inneres z.T. v. Fischer v. Erlach, Vater u. Sohn. 1697 – 1704 für Graf Franz Mansfeld Fürst Fondi erbaut, bis 1715 die Kapelle u. westliche Räume vollendet, die hofseitig gelegenen Trakte zum Teil ausgeführt. 1716 Verkauf an Fürst Adam Franz Schwarzenberg. 1724 – 1726 Vollendung der hofseitigen Nebengebäude, 1751 Reitschule u. Orangerie an der Gartenseite. Für die Schwarzenberghäuser an der Heugasse (ab 1911 Prinz-Eugen-Straße) sind Lieferungen aus dem Ödenkloster(Wald) Bruch in Kaisersteinbruch dokumentiert. Diese ehemaligen Wirtschaftsbauten wurden 1928 v. Carl W. Schmidt unter Angleichung an barocke Formen neu gestaltet. Bei ansonsten stark veränderter Innengestaltung konnten zwei Wendeltreppen mit schönen Kaisersteinstufen gesehen werden. 21. Zufahrt zum Rennweg u.a. mit Bodenplatten v. Kaiserstein ausgelegt. Anschließende Trakte bilden zum Rennweg einen Ehrenhof, den sogenannten Ambraser Hof. In diesen Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden mehrere kleine Stiegen, zwei davon gesehen, mit Stufen aus Kaiserstein. Rennweg 6 Unteres Belvedere 22. Gartenseite - HF 10 Rennweg 8 11 Salesianerinnenkirche u. Kloster „Maria Heimsuchung“ Durch ihre Einheitlichkeit u. Geschlossenheit bemerkenswerte Klosteranlage des Hochbarock. Mehrhöfiger Komplex mit dahinterliegendem Park im Gartengelände des Rennwegs, anschließend an das Areal des Belvedere. Der ehemalige Witwensitz der Kaiserin Amalia Wilhelmina (Gemahlin v. Kaiser Joseph I, + 1711) v. ihr 1717 als Kloster gestiftet u. bis 1728 v. Donato Felice d´ Allio u. seinem Polier Gottfried Pockh erbaut, wird heute im Apotheken- u. im Noviziatshof des Westteiles v. der Universität für Musik u. Darstellende Kunst belebt, dort eine kleine Stiege u. mehrere Staffel vor den großen Türen gesehen, alle Kaiserstein. Durch eine Mauer abgetrennt ist die Ehrenhofanlage vor der Kirche, 1728 geweiht, u. dem heutigen Kloster. Nach bereits erfolgter, prachtvoller Außenrestaurierung, wird im Kircheninneren gearbeitet. Schon die Bodenplatten bei der Pforte zeigen die blauen Einschlüße des Kaisersteines. Besonderen Dank an Ehrwürdige Mutter Oberin Helga Maria Dillinger, sowie an Schwester Maria Christine Tavonatti für einen gemeinsamen Rundgang durch die Gänge des Klosters, mit Gesprächen über die Besonderheiten des Kaisersteines, die wir dann bei allen Stiegenanlagen vorfanden Eine seltsame Freude stellte sich bei einer ganz kleinen, einfachen Stiege ein, die vor dem Abbruch bewahrt wurde, auch deren Staffel aus hartem Kaiserstein. 23. Rennweg 27 / Metternichg. 13 Ehem. Palais Metternich Ital. Botschaft 11 12 Die Architekten überwanden hier die trockenen Stilformen der „Beamtenarchitektur“ u. leiteten in Anlehnung an die italienische Renaissance eine neue Orientierung im Wiener Historismus ein. Mittleres Rundbogenportal, darüber Balkon mit Steinbalustrade. Im Stiegenhaus gerade zweiläufige Treppe mit Stufen aus hartem, weißem Kaiserstein u. steinernem Balustradengeländer Der Staatskanzler Fürst Clemens Lothar Metternich besaß in der Stadt kein Palais, sondern benützte v. 1810-1848 eine Dienstwohnung in der Staatskanzlei (Bundeskanzleramt). Sein „Winterpalais“ wurde 1846-1848 nach den Plänen der Architekten Johann Romano u. August Schwendenwein erbaut. Freistehendes, 3geschoßiges frühhistoristisches Palais in klassizierenden Formen. Das ehemalige Palais Metternich, seit 1908 die Botschaft Italiens, stellt mit seiner Fassadengestaltung im Diplomatenviertel des 3. Bezirkes eine bahnbrechende architektonische Leistung dar. 24. Rennweg 31 Sacré Coeur–Kloster u. Schule 12 13 Schneckenstiege mit schmiedeeisernem Geländer u. Griffleiste u. Kaisersteinstufen Schräg zum Rennweg gelegene Kirche mit hoher Giebelfassade, anschließende Kloster- u. Schultrakte unter Einbeziehung des barocken Kaunitzschlößls. 25. Salmg. 2 Salmpalais 1800 war das Areal Eigentum des Großfuhrmanns Neumann, später des Fürsten Esterhazy, der einen Park anlegen ließ. Klassizistisches Gartenpalais mit Hauptfassade gegen den Garten. Erbaut 1828 – 1832 v. Ignaz Göll für Walter u. Wenzel Brandler v. Brandenstein, danach Erzherzog Karl. 1851 bauliche Erweiterung, ab 1856 neuer Besitzer Fürst Hugo Carl Salm - Reifferscheid. Schlicht gehaltene Straßenhof- u. Seitenfronten, der Straßenhof mit Gitterabschluß gegen die Salmgasse. Holzgetäfeltes Stiegenhaus mit gekrümmter Treppe aus Kaiserstein, ebenso Bodenplatten im Bereich der Eingangstüre. 26. Salmgasse 8 Wohnhaus Erbaut 1821 v. Josef Gerl, Bauherr Peter Gerl, 1885 neu fassadiert. Palaisartiger Bau mit langer Front, barockisierende Fassadengliederung. Kleine Stiege mit Stufen aus Kaiserstein, schmiedeeisernes Geländer. Erbaut 1764, Grundstück mit Haus an Fürst Wenzel Kaunitz, 1772 an Dietrichstein, 1867 an den Orden der Ordensfrauen v. Heiligsten Herzen, Kloster u. Schule erbaut 1872 – 1893, die Kirche 1875 – 1877 v. Ferdinand Zehengruber. Nach der kleinen Eingangshalle zur Schule, im ältesten Gebäudeteil, ist, sozusagen als Zitat, eine einläufige Stiege mit gut erhaltenen, polierten Kaisersteinstufen erhalten Eine Stufe weist fast zur Gänze die blaue Farbe auf. Im Bereich der Volksschule eine 27. Siegelg. 1/ Ecke Salmg. Spiegelmacherhaus Hier betrieb Ende des 18. Jh.s der bürgerliche Spiegelmacher Christian Wickenhausen sein ausgedehntes Geschäft, das sich in ganz Österreich eines guten Rufes erfreute. Er war 1767 – 1774 Besitzer des Hauses. Ursprünglich hatte es zum Areal des Nikolaiklosters gehört, mit dem Schild „Zum Johann Baptist“. 13 14 Großer Bau um einen weiten baumbestandenen Rechteckhof, um 1800 in die heutige Form gebracht. Haupttreppenhaus mit Platzl- u. Tonnengewölbe, sowie Zweipfeilertreppe, beide mit Stufen aus hartem, weißem Kaiserstein. Anders als die häufig anzutreffenden Vierpfeilerstiegen haben Lösungen wie diese Seltenheitswert. 28. Traung. 1/Salesianerg. 6-8/Marokkanerg. 3-5/Veithg. 13 Traunsches Haus 29. Ungarg. 27 „Zum goldenen Karpfen“ Erbaut 1837/38 v. Franz Ehmann für Graf Abensberg-Traun, eine vielhöfige vormärzliche Zinshausanlage bildend. Lange Fronten, gegen Traungasse 37 Achsen, durch große Pilasterordnung gegliedert. Über den Portalen das Wappen der Familie Traun Später Sommerresidenz v. Erzherzog Carl, seit 1871 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg. Das Gebäude ist zwischen Salesianergasse u. Traungasse durch einen überbauten Doppelbogen verbunden. Zahlreiche Stiegenhäuser, tw. ausgebessert, Stufen, auch Bodenplatten v. Kaiserstein mit den typischen Merkmalen. Die Abbildung zeigt eine Stiege mit halbkreisförmigem Grundriß. Neben der Kreisform des Grundrißes besteht die Besonderheit u. räumliche Wirkung der Stiege in den drei verhältnismäßig schlanken, durch alle Geschoße reichenden u., der Form des Stiegenauges entsprechend, segmentförmig ausgebildeten Pfeilern. Neuer Streicherhof mit Klavierfabrik, erbaut 1837 v. Baumeister Anton Grünn für den Klavierfabrikanten Johann Baptist Streicher, der Architekt ist unbekannt. Er verlegte das Unternehmen v. Alten Streicherhof (Ungargasse 46) an diese Adresse. Wie im alten Gebäude wurde auch hier ein Schau- u. Vorführraum errichtet, der sich auch zu einem beliebten Konzertsaal entwickelte. 1877-1878 neuer Hof- u. Seitentrakt v. seinem Sohn Emil Streicher hinzugefügt. 14 15 hann Joseph Philipp Harrach, Bruder des oben genannten Bauherrn während dessen Abwesenheit als Vizekönig in Neapel. 28. Mai 1729 Kontrakt mit dem Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister Franz Trumler über das Hauptportal. 14. August 1729 .. wann der verdammte Jean Luca (Hildebrandt) nur nicht alleweil auf dem Land herum lauferte, sondern mehrers zu Wien wäre, besonders nun, wo wir das Portal im Garten setzen werden .. 20. September 1729 .. mit der äußeren Hofmauer, wie Aufsetzung des Portals gehet es etwas langsam her, denn die Steinmetzen in kayserl. Steinbruch die rechte mesure (Vorkehrung) nicht observiert (beobachtet) hatten, nun aber remedieren (abhelfen) müssen .. 4. Oktober 1730 .. indeme gestern 4 große Fuhren aus dem kayserlichen Steinbruch angelangt, mit einigen hierzu bestimmten Steinen, wie das Wappen, die Vasen u. Postamenter, die Schaftgesimser, wie auch das obere Gesims, also das wohl besorge, daß eines dieser Portale wohl gegen 200 Gulden kommen wird, u. wo wenigstens meines Erachtens, die Schaftgesimser v. hinten unnötig wären .. 7. Oktober 1730 .. der große Tor, wie auch die zwei Seitentore sind endlich auch beschlagen u. eingehängt worden, welches für ein Gassentor allzu schön u. die Bildhauerarbeit wohl hätte erspart werden können. Da vor allem Hildebrandts Glashaus im Projekt weit über die v. Bauherrn geplante Größe u. Prachtentfaltung hinausging, eine Reduktion seiner Entwürfe aber nicht zu erreichen war, wurde Hildebrandt v. dem in seinem Widerstand beharrenden Grafen Johann Joseph Philipp die Führung neuer Bauten entzogen. Der Bauherr selbst, Graf Alois Thomas Raimund, kam 1733 aus Neapel, wo er sich Pläne für die Vergrößerung seines Gartenpalastes hatte ausarbeiten lassen, nach Wien zurück. Hildebrandt wurde nach einer Audienz im Februar 1734 die Bauleitung im Gartenpalast wieder übertragen. 1730 Steinmetz-Auszügl (Rechnung) des Hofsteinmetzmeister Elias Hügel zu Dero Gartengebäu zu Wien in der Das Vierpfeiler-Stiegenhaus im Straßentrakt: Kaisersteinstufen mit kräftigen blauen Farbeinschlüssen. 30. Ungarg. 67a-69, Juchg. 17–25, Boerhaaveg. 8, 11-15, Barmherzigeng. 16 Ehem. Harrach´scher Gartenpalast 1727 kaufte Gräfin Ernestine Harrach, die dritte Gemahlin des Landmarschalls v. NÖ Alois Thomas Raimund Grafen v. Harrach einen Landsitz am Rennweg u. vereinigte ihn mit benachbarten Gründen für die Anlage eines neuen Gartenpalastes. Bereits im Jahre des Kaufes wurde mit den Bauarbeiten begonnen. So entstand nach Plänen des Johann Lucas v. Hildebrandt unter Einbeziehung eines vorhandenen alten Lusthauses in mehreren Bauabschnitten (1727-1730, 1734/35) ein prächtiger Palast mit zwei Ehrenhöfen u. der Januariuskapelle (diese ist noch erhalten), zugleich wurde ein riesiger Garten angelegt u. mit Lustbauten ausgestattet. Informationen zur Baugeschichte des Palais finden sich in der Korrespondenz des Grafen Jo- 15 16 Ungargassen, mit der Gegenzeichnung v. Johann Lucas v. Hildebrandt, Kayserl. Rath, Hof-Ingenieur u. Architect, betreffend Quadratstaffel, Sockel, Sockelplatten, Stiegen, Verkleidungen an deren Seiten, Tür- u. Fenstersteine, Sockel- u. Schaftgesimse, einen Torbogen mit doppeltem Schlußstein samt 2 Torkugeln für das Glashaus um 939 Gulden 8 Kreuzer. Es ist anzunehmen, daß dieser Großauftrag beim Gartenpalast Harrach v. Elias Hügel organisiert wurde, Franz Trumler, sein Stiefsohn, u.a. waren daran beteiligt. Es war dies Hügels große Zeit bei den kaiserlichen Bauten Karls VI., Karlskirche, der Vermählungsbrunnen am Hohen Markt, die Winterreitschule, die kaiserliche Hofkammer (der Reichskanzleitrakt) der Hofburg mit der Wohnung des Reichsvizekanzlers Friedrich Carl v. Schönborn. stufen u. Bodenplatten aus Kaiserstein. (Österr.Kunsttopographie Band XLIV, Die Kunstdenkmäler Wiens, Profanbauten des III., IV. u. V. Bezirkes, S 174f, Wien 1980) 32. Mietpalais Erbaut 1877 v. Architekt Andreas Streit u. Baumeister Johann List für Carl Rapp. Strenghistoristisches Mietpalais in Renaissanceformen. Rundbogenportal. In der Folgezeit häufiger Besitzerwechsel mit wesentlichen Umbauten. 1912 Entfernung der Haupttreppe, deren Teile Thronfolger Franz Ferdinand nach Schloß Eckartsau bringen ließ. 1945 durch Bomben schwer beschädigt. 1986/87 Neubau als Schulzentrum. (H. Furch: „Das Gräflich Harrach´sche Familienarchiv. Bauten der Grafen Harrach u. der Kaiser-Steinbruch am Leithaberg“, in Mitt. Nr. 37, S 32-39, Juni 1995) 31. Veithg. 11/Rennweg 7 Auf einen quadratischen Vorraum folgt ein achteckiger Zentralraum mit divergierenden Ausfahrten zu dem, durch das Stiegenhaus geteilten Hof. Veithg. 3/Marokkanerg. 10 Wohnhaus u. Kapelle Hl. Sava Erbaut 1890–1893 v. Architekten Heinrich Wagner, Bauherr die Serbisch–orthodoxe Kultusgemeinde. Zwei Portale mit Portikusvorbauten, rechts die Kapelle. Stiegen- 16 17 milie Amelin in Kaisersteinbruch. (Österr. Kunsttopographie Band XLIV, Kunstdenkmäler Wiens, die Profanbauten des III. IV. u. V. Bezirkes, S 217f, Wien 1980 u. August Hanisch u. Heinrich Schmid, Österreichs Steinbrüche, Kaisersteinbruch, in Mitt. Nr. 46, S 25, Juni 1997) 34. Favoritenstr. bei 2/Paulanerg. 6 / Wiedner Hauptstr. 21 Paulanerkirche Schutzengeln“ den hl. Der Orden der Paulaner erhielt 1626 die Erlaubnis zur Niederlassung in Wien. Als Klosterkirche 1627 – 1651 erbaut, v. den Türken 1683 niedergebrannt u. bis 1686 wiederhergestellt. Aus dieser Zeit die Stiege im Pfarrhof in der Paulanergasse, einem Rest des Klostergebäudes. 1717 Turmbau mit einer Schneckenstiege, beide mit Stufen aus Kaiserstein. Bei der Wendeltreppe zur Empore die Steinstufen mit Holz verkleidet. Anmerkung zur langen Bauzeit: auch die Kaisersteinbrucher Kirche wurde 1618 begonnen u. erst 1652 geweiht Die runden Antrittsstufen des Vorraumes, sowie die seitlichen Sockelplatten der Einfahrt aus Kaiserstein. Die Kostbarkeit des Hauses ist das Stiegenhaus, es kann zu den schönsten Beispielen, die wir in Wien kennen, gezählt werden. Durch eine Glastüre gelangt man zu der durch alle Geschoße gewendelten großzügigen Treppe. 35. Favoritenstr. 10/Mozartg. 1 Wohnhaus Erbaut 1798 für den Bauherrn Lorenz Fessler. 1859 u. 1861 erfolgten Umbauten, Aufsetzen eines vierten Geschoßes u. Fassadenänderungen. Einfache, durch Kordongesims gegliederte Fassade mit geraden Fensterverdachungen. Abschließendes Konsolgesims. Stiege mit Stufen aus Kaiserstein. (Österreichische Kunstto- pographie, Band XLIV, Die Profanbauten des 3., 4. u. 5. Bezirkes, S 235, Wien 1980) 1040 Wien 33. „Zu Argentinierstr. 25 – 27 Ziererpalais, heute Russische Handelsvertretung. Erbaut 1880 v. Architekt Gustav Korompay u. Baumeister Donat Zifferer, Bauherr Wilhelm Zierer. Repräsentatives Palais mit barockisierenden Formen u. seitlicher dekorativer Gartenmauer als Verbindung zum benachbarten ehemaligen Palais Wessely. Seitliches, leicht vorgeschwungenes Rundbogenportal. Der intime Charakter dieser malerisch gestalteten Fassade entspricht der Funktion eines Gartenpalais, das seinerzeit in einer ruhigen Allee stand. Im Garten Glashaus, 1889 v. Fellner u. Helmer errichtet, sowie Springbrunnen u. Skulpturengruppe. Dokumentiert sind Lieferungen v. hartem „Neukaiserstein“ aus dem Kapellenbruch der Fa- 36. Favoritenstr. 15 Theresianische Akademie Die Geschichte der Vorgängerbauten läßt sich bis ins 14. Jh., einen Meierhof – den Angerfelder Hof – zurückverfolgen. 1615 kaufte Kaiser Mathias den Grund zur Erbauung eines Sommersitzes, im Jahr darauf begann eine rege Bautätigkeit. 1623 begegnet uns zum ersten Mal die Bezeichnung Favorita. Ab diesem Zeitpunkt wird die kaiserliche Sommerresidenz immer wieder die Favorita zu Wien genannt. 17 18 1625 scheint diese erste Bauphase abgeschlossen gewesen zu sein. In der Folgezeit ist der italienische Architekt Giovanni Battista Carlone bei weiteren Arbeiten dokumentiert u. wir können vermuten, daß die italienischen Meister im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg daran beteiligt waren. Als Graf Starhemberg 1683 die Wiener Vorstädte wegen der zweiten Türkenbelagerung in Brand steckte, trug die Favorita arge Schäden davon. Kaiser Leopold I. beschloß den Wiederaufbau, der zwischen 1687 bis 1693, gleichzeitig mit der Planung für Schönbrunn, stattgefunden haben soll. Das eigentliche Interesse Kaiser Leopolds I. bei der Neugestaltung der kaiserlichen Favorita im späten 17. Jh. galt jedoch nicht dem Bauwerk, das notgedrungen wieder aufgebaut werden mußte, sondern dem Garten u. seiner Ausstattung. In seiner Regierungszeit wurde aus dem bescheidenen Sommersitz eine großzügig gestaltete Schloßarchitektur u. ein bedeutendes Kulturzentrum. Obwohl Kaiser Karl VI. die Favorita als Aufenthaltsort besonders schätzte, war ihr Zustand im Jahre 1737 nicht mehr sehr glanzvoll. Eine Quelle dieses Jahres besagt: „.. daß die Favorita sehr alt u. schlecht, das beste darinnen ist das Kayserliche Schieß Häußel, ..“. 1746 verkaufte Maria Theresia die Favorita dem Jesuitenorden mit der Auflage, dort ein Gymnasium für Adelssöhne einzurichten. Da die Mittel für den Betrieb nicht ausreichten, gründete die Monarchin eine Stiftung, die ihren Namen trug. Nach einem Intermezzo als Ingenieurakademie unter Joseph II. stellte Franz II. die Theresianische Akademie wieder her. 1944/45 wurde die Anlage durch Bomben u. Granaten schwer beschädigt. Im Zuge des Wiederaufbaues wurde 1961 der Reitschultrakt durch Alfons Hetmanek neu gestaltet. In diesem befindet sich die einzige erhaltene Treppenanlage der Theresianischen Akademie. Die Stufen der Reitschulstiege sind aus schönem Kaiserstein mit zahlreichen blauen Farbeinschlüssen. Die anderen Stiegenhäuser wurden nach dem Krieg neu gestaltet. (Österreichische Kunsttopographie, Band XLIV, Die Kunstdenkmäler Wiens. Die Pro- fanbauten des III., IV., u. V. Bezirkes, 1980) 37. Goldegg. 29 Späthist. Wohnpalais Erbaut 1890 v. Architekt Heinrich Adam, Bauherr Viktor Schmidt (Schokolade!). Zart dekorierte palaisartige Fassade (Motive Mitte 18. Jh.) mit ionischer Riesenpilastergliederung in den Haupt- geschossen. Durch ein kräftiges Gesimse abgetrenntes Attikageschoß. Im Hoftrakt Wendeltreppe mit Kaisersteinstufen. 38. Karlsplatz Karlskirche Pfarrkirche „Hl. Karl Borromäus“. In Einlösung, eines v. Kaiser Karl VI. während der Pestepidemie am 22. Okt. 1713 bei St. Stephan abgelegten Gelübdes kam es am 4. Feb. 1716 auf einer öden Anhöhe am rechten Ufer des kaum regulierten Wienflußes zur Grundsteinlegung. Baubeginn am 4. Dez. 1715 durch Joh. Bernhard Fischer v. Erlach (+ 1723), Sohn Joseph Emanuel 1739 vollendet. 18 19 daher haben wir davon Kenntnis). (Archiv des Stiftes Heiligenkreuz) Die Witwe Maria Regina Hareslebin, wiederverheiratete Sünin, klagt 1727 beim Hofrichter Baumeister: Was mir Herr Elias Högl zu bezahlen rückständig. Selber hat nach meines Mannes sel. Hinscheiden also v. 22. Juli 1716, die Kirchenarbeit v. Kaiserl. Kirchenbau alleine übernommen, welche sie zuvor miteinander, unterm 2. April 1716 angefangen In der Specification des Haresleben über die gelieferte Steinmetzarbeit des Jahres 1716 sind angeführt – Haupttor, Stiegen, Sockelplatten, Gesimse, die großen Sockel für die beiden Säulen, u.a. aus Kaiserstein im Ausmaß v. 1.344 fl. (Hofkammerarchiv, Hofzahlamtsbücher, Rechnungsbuch 1716) Ausgaab auf Steinmetzstein aus dem Kayserl. u. Eggenburger Stainbruch .. denen beeden Steinmetzmeistern in dem Kayserl. Steinbruch Haresleben u. Högl in Abschlag deren biß Ende 1716 erfolgten unterschiedlich accordierten Steinwerkh .. paar bezahlt zweytausendtfünfhundert Gulden .. id est 2.500 fl Item wegen obbemeltem Steinwerkh anhero Lüfferung den Fuhrleuthen, die obbesagte Steinmetzmeister anhero geschickte u. mit ihnen jedesmalen v. der Fuhre gedungen. Vor dieselbe entzwischen weillen mit ihnen sambt dem Fuhrlohn der Werth deren Steinen accordiert worden, bezahlt fünfhundertzweyund dreyßig Gulden 2 Kreuzer, die ihnen beiden Steinmetzmeistern lauth des Högls Quittung Nr. 134 weillen, entzwischen der Haresleben mit Todt abgangen, zugeschrieben worden 532 fl 2 Kr Rechnungsbuch 1717: ..Dem Elia Högl Steinmetzmeister in dem Kayserl. Steinbruch in Abschlag seiner gelieferten Steinen lauth dessen Quittungen Nr. .. bezahlet eintausendtzweyhundert Gulden, id est 1.200 fl. Item ihme Högl wegen anhero Lieferung deren Steinen zu Handen deren Fuhrleuthen des 1717. Jahres durch lauth Specification bezahlet einhundertund vierundfünfzig Gulden 55 Kr., id est 154 fl 55 Kr. Weiträumig gewundene Treppe zur Kaiserloge, oben. Türe zur Kaiserloge, unten. Großauftrag für die beiden StmM. aus dem kaysl. Steinbruch, Joh. Georg Haresleben u. Elias Hügel (Högel). Haresleben stirbt 1716, so übernahm Elias Hügel die Koordination in Kaisersteinbruch. Die Meister Sebastian Hillebrand, Joh. Baptist Kral u. Simon Sasslaber u.a.m., arbeiteten in „Kameradschaft“ (bei der Verrechnung gab es Probleme, 19 20 in Abschlag zugezöhlte 1.087 fl 31 Kr. Lauth 3. Quittungen weithers anticipiert sechshundert Gulden, id est 600 fl. Zu beiden Seiten des Chores angeordnete u. als Aufgänge zu den Oratorien ungewöhnlich großzügig dimensionierte Wendeltreppen. Die gewundenen Treppen mit Wangensäulen, eine spezielle Treppenart, die in Rom ihren Ursprung hat. Die erste dieser Treppen dürfte v. Donato Bramante (14441514) für das Belvedere des Vatikans 1507-1514 geschaffen worden sein. (Mit dem Bildhauer Antonio Corradini, hier für die Innengestaltung tätig, arbeitete Hügel (Högl) beim Josephs- (Vermählungs) Brunnen auf dem Hohen Markt, mit dem Maler Martino Altomonte bei der Mönchhofer Kirche). Detail des Hochaltares, v. der Kaiserloge gesehen. aus Eggenburg: Andre Steinböck u. Franz Strickner – u.a. die beiden (hohlen) Säulen aus Zogelsdorfer Stein; aus Loretto: Georg Deprunner; Der Auftrag währt über viele Jahre – Rechnungsbuch 1728: .. Dem Elia Högel Steinmetzmeistern im Kayserl. Steinbruch an seinen gleichfahls dahin gelieferten Arbeithen über ihme in vorgehenden 27. Jahr v. 20 21 aus St. Margarethen: Johann u. Thomas Walch; aus Wien: Joh. Carl Trummer, Mathias Winkler, Leopold Kämbl. H. Furch: Elias Hügel–Hof-StmM., Kaisersteinbruch 1992, S 23–30; Ders. Joh. Georg Haresleben, H Untertan u. StmM. in Steinbruch, Mitt. Nr.36/30–33, Feb. 1995 39. Daten zu Carl Högel: 9. Bez., Währingerstr. 22, Newaldhof). 41. auch „Zum St. Salvator“. Erbaut 1784 v. Baumeister Franz Duschinger, Bauherr F. Weibl. Eckhaus mit langgestreckter Hauptfassade gegen die Freundgasse. Karlsplatz 12 – 13 Für das 1815 gegründete „K.k Polytechnische Institut“ wurde an Stelle des Palais Losy v. Losymthal 1816 – 1818 nach Plänen der Hofbaudirektion, unter der Leitung v. Joseph Schemerl v. Leytenbach ein spätklassizistisches Gebäude errichtet. Von 1836 – 1839 erfolgte durch Zubauten v. Joseph Stummer eine wesentliche Erweiterung. In diesen, zumindest in den heutigen Stiegen 3, 5 u. 6 große u. kleine Stiegenhäuser mit Stufen aus Kaiserstein. In der Stiege 4 eine der ältesten freitragenden Steintreppen in Wien. Erbaut 1836, die Stufen aus hartem Leithakalk v. Sommerein. (Kieslinger Alois: „Die Steine der Wiener Ringstraße“; Wiesbaden 1972). Kettenbrückeng. Grüng. Margaretenstr. 37 / Freundg. „Zum blauen Herrgott“ Technische Universität 40. 13 Viersäulen-Stiege mit Kaisersteinstufen mit zahlreichen blauen Einschlüßen. 42. Resselg. 3 Wohnhaus 14/Ecke Wohnhaus Erbaut 1827 v. BauM. Josef Klee. 1829: Abänderungen durch BauM. Carl Högel, 1837/38 Erweiterung durch Hoftrakte. Stiege aus Kaisersteinstufen, teilweise mit Kunststein überzogen. (Österreichische Kunsttopographie, Band XLIV, Die Kunstdenkmäler Wiens, Die Profanbauten des III., IV. u. V. Bezirkes, S 308, Wien 1980; Erbaut 1831 v. StadtbauM. Anton Hoppe. Großes spätbiedermeierliches Zinshaus. 21 22 Wiens, die Profanbauten des III., IV. u. V. Bezirkes, S 381/82, Wien 1980) Fotos v. 1994 Zu beiden Seiten des Foyers Stiegenhäuser mit Vorräumen, Stufen aus Kaiserstein mit blauen Einschlüßen. 43. Schleifmühlg. 20 Wohnhaus 1837 v. StadtbauM. Carl Högel für Anna Hübsch erbautes spätbiedermeierliches Zinshaus. (Daten zu Carl Högel: 9. Bezirk, Währingerstr. 22, Newaldhof). Hervorzuheben ist die Hoffront mit viergeschoßigen Pfeilerarkaden mit einfachem Brüstungsgitter. Stiegenhaus, ab dem 1. Stock Stufen aus Kaiserstein mit den blauen Einschlüßen. Das Haus wird zur Zeit restauriert. (Österreichische Kunsttopographie, Band XLIV, Die Kunstdenkmäler 44. Schmöllerlg. 1 / Plößlg. 11 Bürgerhaus Fassade m. barocker Der gegen die Plößlgasse gerichtete Haupttrakt der dreiflügeligen Anlage wurde 1834 v. Baumeister Philipp Brandl errichtet. 1864 wurde durch Stadtbaumeister Karl Franz der gegen die Schmöllerlgasse gerichtete Seitentrakt angefügt. 22 23 1883 schließlich erfolgte der Anbau des Pferdestalles an der Rückseite der Anlage u. die Neufassadierung der bereits bestehenden Trakte durch Stadtbaumeister Heinrich Glaser, Bauherr Nathaniel Rothschild. Neufassadierung der Hauptfassade in Formen eines barocken Bürgerhauses. In der Einfahrt zu beiden Seiten Stiegenhäuser mit Kaisersteinstufen. Auf der anderen Seite der Schmöllerlgasse das Gelände des ehemaligen Palais Alfons Rothschild, eine der bedeutendsten Wiener Palaisanlagen des späten 19. Jh.s, nach 1945 mit Bauten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes verbaut. (Österreichische Kunsttopographie Band XLIV, Die Kunstdenkmäler Wiens des III., IV. u. V. Bezirkes, S 383, Wien 1980). 45. Schwarzenbergpl. Schwindg. 1 10 Einfahrt mit Feldergliederung u. rundbogigen säulenflankierten Zugängen zu den Treppenhäusern, die Stufen aus Kaiserstein. Holzveranda in den Hof. 46. Schwindg. 6 Kolumbianische Botschaft Erbaut 1882 v. den Architekten Fellner (d.J.) u. Helmer u. Stadtbaumeister Andreas Lukeneder, Bauherr Freiherr v. Springer. Späthistoristisches Wohnpalais mit überaus üppigem berockisierendem Dekor. Bemerkenswertes Torgitter, die Figürchen nach Entwurf der Architekten, schmiedeeiserne Balkon- u. Fenstergitter in neobarocken Formen, prächtig ausgestattetes barockisierendes Foyer u. Stiegenhaus mit Stufen v. schönem Kaiserstein. / Strenghist. Zinspalais Erbaut 1872 v. Baumeister Josef Brychta, Auftraggeberin Anna v. Dürfeld. Großes Mietshaus mit abgerundeter dreiachsiger Ecklösung. Beide Fassaden sind gleichgestaltet. Die Untergeschosse als Sockel genutet, über Sockelgesims Beletagefenster abwechselnd mit Rundbogen- u. Dreieckgiebeln verdacht. Kranzgesims mit reich dekoriertem Fries. Rundbogenportal mit vorgeblendetem Portikus, der die beiden, die Türöffnung flankierenden Säulen mit einbezieht. Fellner u. Helmer haben in u. außerhalb der Monarchie nicht weniger als vier Dutzend Theater gebaut. (z.B. das MahenTheater, Stadttheater, in Brno, Bauzeit 1881/82. Die Wiener Steinmetzfirma Eduard Hauser lieferte dafür Stufen v. hartem weißem Kaiserstein). Kaum bekannt ist, daß die beiden auch eine große Zahl v. Geschäftshäusern, Palais, Villen u. dergl. geschaffen haben. Unserem heutigen 23 24 Empfinden eher schwer zugänglich, verdienen die Bauten v. Fellner u. Helmer dennoch, als prägnanter baulicher Ausdruck ihrer Zeit, verstanden u. gewertet zu werden. (Gerhard M. Dienes (Hrsg.); Fellner & Helmer. Die Architekten der Illusion, Theaterbau u. Bühnenbild in Europa. Anläßlich des Jubiläums „100 Jahre Grazer Oper“, Graz 1999). 47. Fassade zur Wiedner Hauptstraße schräg aus der Bauflucht zurückweicht u. in stumpfem Winkel auf die Fassade gegen die Favoritenstraße trifft. Einfach gegliederte Fassaden mit geraden Fensterverdachungen. St. Elisabeth-Platz Elisabethkirche Pfarrkirche zur hl. Elisabeth v. Thüringen. Inmitten des Platzes freistehende neugotische Kirche mit Fassadenturm in Achse der ansteigenden Argentinierstraße. Erbaut 1859 – 1868 v. Hermann v. Bergmann, hier war der sogenannte Brunner Stein aus dem Steinfeld als Quaderstein bei den Strebepfeilern u. zum architektonischen Schmuck Kaiserstein zur Verwendung gelangt. Bei der Instandsetzung 1902 wurden 21 m3 Mannersdorfer- u. 22 m3 Kaiserstein verwendet; ersterer für den Figuralschmuck, letzterer für Die Quaderauswechslung. (Helmuth Furch:“Friedrich Opferkuh, Steinmetzmeister am Leithaberg , 1923 – 1993“ in Mitt. Nr. 50, S 31-34, Juni 1998) Als Haus „Zum rothen Rössel“ an prominenter Stelle gegenüber der Paulanerkirche erbaut, beherbergte es lange Zeit hindurch einen Gasthof. Entsprechend der Lage an zwei Straßen, nämlich der Wiedner Hauptstraße u. der Favoritenstraße erhielt das Gebäude zwei 48. Wiedner Hauptstr. 19/Favoritenstr.1 „Zum rothen Rössel“ Ehem. Pensionsgesellschaft der bildenden Künstler, erbaut 1838 v. Baumeister Franz Lössl. Langgestrecktes Eckhaus, dessen frühhistoristische, additiv gegliederte 24 25 identische, halbkreisförmige Stiegen mit je zwei eingestellten toskanischen Säulen in jedem Geschoß. An diesen erinnern heute nur mehr die vor den Bogenstellungen des Stiegenhauses im Erdgeschoß u. auch hier nur im mittleren Feld vorhandenen Gitter. Sie hatten ursprünglich die Aufgabe, den Wohnbereich oberhalb der Gasträume gegen ungebetene Gäste abzuschirmen. Die beiden Stiegenhäuser unterscheiden sich insofern erheblich, als der Podest in der Favoritenstraße rechteckig ausgebildet wurde, während er sich in der Wiedner Hauptstraße, selbst halbkreisförmig, mit der Stiege zu einem annähernd zylindrischen Raumgebilde zusammen fügt. 49. dürfniße des Roten Kreuzes innen völlig umgebaut u. modernisiert. Bewahrt wurden: ein „Gluck“-Zimmer u. eine bemerkenswerte Schneckenstiege mit Spindel aus nachbearbeitetem weißem Kaiserstein mit durchscheinenden blauen Farbeinschlüssen. Ein Kleinod. Wiedner Hauptstr. 32 Wohn- u. Sterbehaus v. Christoph Willibald Gluck 50. Wiedner Hauptstr. 40 – 42 Wohnhaus „Zur goldenen Kugel“ Bürgerhaus „Zum silbernen Löwen“, heute die Zentrale des Roten Kreuzes. Die ehemals getrennten Häuser Nr. 30-3234 aus dem späten 18. Jh., wurden durch Umbauten in der Zwischenkriegszeit zu einer Einheit zusammengefaßt, für die Be- Erbaut 1837/38 v. den Baumeistern Carl Högel (Högl) u. Franz Lössl für den Arzt u. Gemäldesammler Dr. Stephan Steiger. 25 26 zu St. Joseph in Margarethen. Steinmetzarbeit: Kaiserstein u. Margarethner Stein werden verwendet. Ersterer für Sohlbänke, Türgewände, Sockel u. Gesimse. Den Sandstein für Attikaplatten, Spitzverdachung, Tragsteine, Dorische Kapitälle, Gesimse. Die Pflasterung mit Kehlheimer Platten. 1060 Wien 53. Barnabiteng. 14 Salvatorianerkolleg, ehem. Barnabiten - Kloster Langgestrecktes, frühhistoristisches, der Straßenkrümmung folgendes Zinshaus ohne auffallende Gliederung. Der langgezogene, monoton gegliederte Bau ist ein Paradebeispiel jener Nutzarchitektur, die im vormärzlichen Wien durch das Hofbauamt unter der Leitung Paul Sprengers vertreten wurde u. die zur Ausbildung des städtischen Zinshauses führte. Zu beiden Seiten der Einfahrt Stiegenhäuser mit Kaisersteinstufen. 51. Wiedner Hauptstr. 50/ Fleischmanng. 1 Wohnhaus Erbaut 1834 v. Georg Schiemann. In den seitlichen Stiegenhäusern an den Treppenabsätzen Reliefs u. Skulpturen, im Hof Wendeltreppe, bei allen Stufen aus Kaiserstein. Von 1846 – 1848 wohnte hier der Komponist Gustav Albert Lortzing. Östlich der Mariahilferkirche entlang der Barnabitengasse gelegen, mit der Kirche durch Gang über Schwibbogen verbunden. Erbaut 1768-1777 v. Paul Ulrich Trientl. Im Treppenhaus mit Stufen aus Kaiserstein, einige davon in schöner blauer Farbe, eine Steinfigur des hl. Paulus bez. Johann Georg Dorfmeister um 1772 1050 Wien 52. Schönbrunner Str. bei 50 Pfarrkirche „Zum hl. Joseph“ Die Kirche wurde 1765 bis 1769 anstelle einer älteren Kapelle aus dem Jahre 1709 v. Baumeister Franz Duschinger erbaut. Die Unterkammeramtsrechnung Nr. 503 anno 1839 (WStLA) dokumentiert die Herstellung einer Vorhalle bei der Pfarrkirche 54. Getreidemarkt 11 Strenghist. Zinshaus Erbaut 1868 v. Architekt Anton Baumgartner. Durch seine Lage zwischen Gumpen- 26 27 dorfer Straße u. Mariahilferstraße gehört dieses Gebäude mit seiner strenghistoristischen Verbauung zur Ringstraßenzone. Eckerker mit turmartigem Aufsatz, zu beiden Seiten der Einfahrt große Antrittstufen zu Stiegenhäusern, die Stufen aus Kaiserstein. 55. des Allgemeinen Krankenhauses beteiligt war – für Josef Skomazzoni errichtete Haus, wurde 1808 unter gleichzeitiger Adaptierung als Fabriksgebäude aufgestockt u. 1822 – 1832 v. Josef Klee für den Fabrikanten Johann Baptist Marchetti erweitert u. mit einer qualitätvollen, gut gegliederten klassizistischen Fassade versehen. Stiegenstufen aus Kaiserstein, Antrittstufen erneuert. Das Gebäude ist vor kurzem, anläßlich der Übersiedlung der „Phonothek“ v. der Johannesgasse hierher, umgebaut u. restauriert worden. Girardig. 10 Wohnhaus Erbaut 1861 v. Architekt Eduard Frauenfeld. Bemerkenswerter glasüberdachter Uförmiger Innenhof mit 4geschossigen offenen Pawlatschen. 57. Gumpendorfer Str. 129/ Lutherplatz Evang. „Gustav-Adolf“ Kirche Das erste evang - luther. Gotteshaus im Vorstadtbereich u. zugleich größte evang. Kirche Österreichs. Erbaut 1846 – 1849, nach einer Ausschreibung, durch Ludwig Förster u. Theophil Hansen, als freistehender Bau des Frühhistorismus. Zwei große Stiegen zu den Emporen, mehrere Stufen lassen auf Kaiserstein schließen. 58. Joanellig. 5 / Dürerg. 1 Spätklassizistisches haus Wohn- Das in der Vorstadt Laimgrube um 1800 erbaute Wohnhaus wurde 1817 v. Josef Adelpodinger umgestaltet u. 1818, bzw. 1822 durch Zubauten erweitert. Es ist ein bemerkenswertes Beispiel der spätklassizistischen vorstädtischen Wohnhausarchitektur aus dem Beginn des 19. Jh.s u. gehört zu den schönsten Bürgerhäusern des 6. Bezirkes. Von der Eingangshalle rechts zur Stiege mit Stufen aus Kaiserstein mit zahlreichen Ausbesserungen. Das Stiegenhaus ist bemerkenswert. Ein Blick nach oben läßt in der Profilierung der vier Pfeiler sowie in der Form, in welcher die verbindenden, steigenden Rundbögen u. die Unterwölbungen der Stiegenläufe sich mit ihren Fußpunkten klar v. den vertikalen Wandflächen absetzen, eine mit sparsamsten Mitteln bewirkte Verfeinerung erkennen. Selbst noch die schlichten u. unauffälligen schmiedeeisernen Geländerteile zwischen den Pfeilern verdienen insoferne Erwähnung, als hier in gereihter Form das Motiv der Rundbögen wieder- Wie auch im Haus Praterstr. 21, das zur gleichen Zeit erbaut wurde, mündet das Stiegenhaus in einen glasüberdachten Innenhof. Dieser, in der Praterstraße kreisrund u. v. Gängen ringförmig umschlossen, hat hier die Form eines Schildes; die Gänge bilden eine Hufeisen-Form. 56. Gumpendorfer Str. 95 / Marchettig. 11 / Grabnerg. 16 Marchettihaus – “Phonothek” Das 1803, v. Josef Adelpodinger – einem mit Joseph Kornhäusel zusammenarbeitenden angesehenen Baumeister, v. dem im Bezirk Mariahilf über ein Dutzend Bauwerke bekannt sind u. der auch am Bau 27 28 kehrt. (Peter Tölzer, Treppen in Wien, in SCALALOGIA Schriften zur internationalen Treppenforschung, Band V, S 176, Konstein 1999). 59. 60. Linke Wienzeile 6/Millöckerg. 1 Theater an der Wien Leharg. 6 – 8 Ehem. Kulissen- u. Dekorationsdepot der Hoftheater Erbaut ab 1873 v. Gottfried Semper u. Carl Hasenauer. Bedeutender Zweckbau des Historismus. Lange Front in der Lehargasse, Kordongesimse, Rundbogenfenster in gequaderten Rahmungen, Obergeschoß zwischen Pfeilern in große Fenster geöffnet, darüber Kranzgesims mit Konsolfries. Dokumentiert sind Lieferungen v. Traversenunterlagssteinen u. Sohlbänke aus hartem Kaiserstein, 1876/77. Das Theater wurde 1800/01 im Auftrage v. Emanuel Schikaneder, nach Bauplänen v. Joseph Reymund d.J. unter der Bauleitung v. Anton Jäger errichtet. Nach wiederholtem Besitzerwechsel u. verschiedenen Renovierungen wurde 1902 das Vorderhaus niedergerissen u. an seiner Stelle nach Plänen v. Ferdinand Fellner u. Hermann Helmer ein vierstöckiges Mietshaus erbaut. Aus der ersten Anlage stammt noch das sogenannte Papagenotor in der Millöckergasse 8. 28 29 eine steinerne. Diese wurde 1683 v. den Türken niedergebrannt, das Gnadenbild konnte gerettet werden. Der Maurermeister Sebastiano Carlone u. der StmM. Ambrosio Ferrethi aus KStb. erbauten v. 1686 – 1689 eine Kirche für das Wallfahrtsbild. Der Paladin Paul Esterhazy, ein Begründer u. Ereneuerer mehrerer marianischer Wallfahrtsorte finanzierte diese, bereits etwas größere Kirche. Ausbau zur heutigen Gestalt, nach Plänen des Bauführers v. Johann Lucas v. Hildebrandt, Franz Jänggl, erfolgte 1711 – 1730 Beim Rundgang mit Pater Stanislav Zawila durch Kirche u. gegenüberliegendem Pfarrhof in der Barnabitengasse: Kaiserstein bei drei Wendeltreppen, zwei zur Empore, eine im Turm, die sich in halber Höhe in Metall fortsetzt, die zur „Armenseelen-Kapelle“ führenden Stufen, die Stufen zu den Seitenkapellen in der Kirche. Im Pfarrhof eine zweiläufige Stiege mit glattpolierten Kaisersteinstufen. (H. Furch: „Meister Ambros Ferrethi, H Unterthan u. Richter in Steinbruch an der Leitha“, in Mitt. Nr. 38, S 36 – 40, August 1995). Die Sandsteinplastik über dem zierlichen klassizistischen Seitenportal, dem ehemaligen Hauptportal des Theaters an der Wien, ein Werk des Jacob Schroth, erinnert an Emanuel Schikaneder im Kostüm des Papageno in der „Zauberflöte“. Kaiserstein für Stufen zweier Wendeltreppen seitlich der Bühne, die zwar hellblau angestrichen, aber die Farbe bereits abgetreten u. der Stein gut zu erkennen ist. Andere Stiegenstufen komplett verkleidet. 61. Luftbadg. 7 Wohnhaus Biedermeierlicher Wohnbau. Errichtet 1804/05. Eingang rechts, Stiege mit Kaisersteinstufen. 62. Mariahilferstr. bei 55 Mariahilfer Kirche 1070 Wien 63. 1668/69 ersetzten die Barnabiten die hölzerne Kapelle für das Mariahilf – Bild durch Bernardgasse Wohnhaus 29 30 Errichtet um 1850, Fassade mit Blattornamentik, Stiege mit Stufen aus Kaiserstein mit blauen Einschlüssen. 64. Breite Gasse 11/Kirchbergg. 14 Baumbestand. Die sehr schöne Barockfassade mit Mittelrisalit – im Obergeschoß durch jonische Pilaster zusammengefaßt – weist im ersten Obergeschoß geschwungene Fensterverdachungen, unter den Parapeten im zweiten Obergeschoß barocke Putzornamente auf. Im Erdgeschoß befindet sich ein altes Steinportal mit Korbbogen. An der schmucklosen Fassade in der Kirchberggasse ist ein altes Steinportal, darüber in Putzumrahmung ein Bronzerelief mit Hauszeichen zu sehen. Wohnhaus „Zu den 3 großen Kronen“ Dieses typische barocke Wiener Vorstadthaus weist noch auf bäuerliche Hausformen hin u. stellt eines der wertvollsten Baudenkmäler am Spittelberg dar. Im Kern vermutlich noch aus der ersten Bauphase, dem 17. bzw. 18. Jh., am Spittelberg stammend, wurde dieses dreigeschossige Barockhaus mit elf Fensterachsen in der Breite Gasse u. zehn Fensterachsen in der Kirchberggasse im zweiten Viertel des 18. Jh.s umgebaut. Nach der Vogelschau v. Joseph Daniel Huber (1769-1774) befand sich über dem Mittelrisalit an der Fassade in der Breite Gasse ein Giebel. Zwei Stiegen u. eine steile Wendeltreppe mit stark benützten Kaisersteinstufen. Dieses Haus umschließt mit einem schmalen Seitentrakt, dessen südlicher Teil nach Bombenschäden nur eingeschossig wiederaufgebaut wurde, einen großen geräumigen Mittelhof mit altem Pflaster u. 30 31 So wie dieses Gebäude hat der ganze Spittelberg einmal ausgesehen u. die Stadt Wien wollte vor Jahren das Viertel schleifen. Heute ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher. 65. Burgg. 19/Spittelbergg. 19 Bürgerhaus „Zum schwarzen Mohren“ Barockes Bürgerhaus, erbaut um 1749/50, im Kern vermutlich älter. Barockfassade mit Pilastergliederung, als Dekor Mohrenknabe mit Köcher u. Schild. Pawlatschenhof teilweise mit Lauben, links zur Wendeltreppe mit Kaisersteinstufen. 66. Erbaut 1887 v. Wilhelm Jelinek mit bemerkenswerter, schlichter Neorenaissance Fassade mit Erkern u. Puttenreliefs, platzlgewölbtem Foyer. Stiegenhaus mit Kaisersteinstufen. Das Gebäude wird zur Zeit generalsaniert. Hier wurde der Komponist Philipp Fahrbach d.Ä. 1815 geboren. Burgg. 31 Wohnhaus 67. Burgg.51/Durchh. Siebensterng. 46 Adlerhof Erbaut 1874 v. BauM. P. Stephann mit frühhistoristischer additiver Gliederung. Bemerkenswertes Durchhaus mit 5 Höfen u. pilaster- u. arkadengegliederten Durchgängen. Wird zur Zeit generalsaniert. Mehrere Stiegenhäuser mit Stufen v. Kaiserstein. 68. Burgg. 69 / Hermanng. 38 Wohnhaus „Zum hl. Martin“ Auch „Langer Keller“ – nach der 2. Türkenbelagerung wurde v. Schottenstift für eigene Zwecke ein langer Keller gegraben, darüber ein Versorgungshaus für pensionierte Stiftsdiener, 1690 das Gebäude der Gemeinde St. Ulrich übergeben, die errichtete ein Grundarmenhaus, das 1737 vergrößert wurde, 1758 unter Maria Theresia in ein staatliches Armenhaus umgewandelt, damit eine allgemeine Versorgungsanstalt. 1772 Bau einer Kapelle, Altarbild „Zum hl. Martin“. Im selben Jahr, am 12. Okt. ein großer Brand. Bei den Rettungsarbeiten nahm Kaiser Joseph II. persönlich teil u. wäre dabei fast verunglückt. 1824 Abbruch eines Gebäudeteiles, um die Hermanngasse anzulegen. 31 32 Biedermeierhaus Erbaut 1825, Fassade mit Riesenpilastern u. Blendarkatur im Hauptgeschoß, in der Einfahrt rechts eine Kaisersteinstiege. 73. Karl-Schweighofer-G. 10 Frühhistoristisches Zinshaus Die Gasse wurde 1839 angelegt, benannt nach dem Klaviererzeuger Karl Schweighofer; einheitliche Verbauung mit spätbiedermeierlich–frühhistoristischen Zinshäusern ab 1840. Bau dieses Hauses 1859. Elegant geschwungene Stiege bis zum 1. Stock, danach geradliniger Verlauf, Stufen v. Kaiserstein. 1825 Bau dieses Hauses, ein bemerkenswertes spätklassizistisches Zinshaus mit schlichter Gliederung. Tor mit Wappen u. bemerkenswerten Löwenkopf–Türklopfern, einer tonnengewölbten Einfahrt mit Gurtbögen, einer Vierpfeiler-Treppe mit Kaisersteinstufen mit einigen blauen Einschlüssen (ab 1. Stock, darunter erneuert). 69. 74. Biedermeiermiethaus Erbaut 1824 v. BauM. Philipp Högel. Abseits v. eigentlichen Spittelberg liegt dieses Gebäude mit reizvoller klassizistischer Fassade, über dem Portal eine Eulenfigur, mit flachem Mittelrisalit u. in allen 3 Geschossen durchgehenden Kordongesimsen An den breit gelagerten Straßenbaukörper schließen zwei fast gleiche Hoftrakte an, die einen gutbelichteten Hof einschließen. Döblerg. 1 Frühhistoristisches Zinshaus Erbaut 1860, zu beiden Seiten Stiegen mit Kaisersteinstufen. 70. Döblerg. 3 Wohnhaus „Zum blauen Adler“ Spätbiedermeierliches Haus, 1839 errichtet, Stiege mit Kaisersteinstufen. 71. Hermanng. 32 Biedermeierhaus Erbaut 1825, bemerkenswertes Biedermeierhaus mit Blendarkatur im Hauptgeschoß, Empiredekor (Ranken, Masken, Tondi), zu beiden Seiten der Einfahrt Stiegenhäuser mit Kaisersteinstufen. 72. Kirchberggasse Hermanng. 34 32 33 Zwei Stiegenhäuser mit Kaisersteinstufen. (Mayer Wolfgang: Spittelberg, Band 27 der „Wiener Bezirkskulturführer“ v. Prof. Dr. Czeike Felix, Wien 1981, S 34f 75. Lerchenfelderstr. 111/Schottenfeldg. 99 Altlerchenfelder-Kirche Pfarrkirche zu den 7 Zufluchten. Bedeutendstes Werk des romantischen Historismus in Österreich. Vermutlich 1715 wurde v. Hofbäcker der Kaiserin Amalie, Michael Knorr, eine Kapelle gegründet, die dem hl. Sebastian, dem hl. Rochus u. der hl. Rosalia geweiht, v. der Bevölkerung jedoch kurzerhand Michaelskapelle genannt wurde. 1760 Vergrößerung der Kapelle durch einen Holzbau. 1779 bewilligte Maria Theresia den Bau einer Kirche. 1781/82 Kirche mit Türmchen errichtet. Ein Neubau wurde 1848 v. Architekt Paul Sprenger begonnen, gedieh aber nur bis zur Sockelhöhe. Der Bau wurde eingestellt, nach einer Konkurrenzausschreibung dem Schweizer Architekten Joh. Georg Müller übertragen, nach dessen Tod (1849) v. Eduard van der Nüll weitergeführt u. vollendet. Weihe: 29. Sep. 1861. Diese Kirche ist das bedeutendste Werk des romantischen Historismus in Österreich u. der wichtigste sakrale Vorläufer der Ringstraßenbauten. Ein basilikaler Backsteinbau über kreuzförmigem Grundriß mit flächiger Zweiturmfassade gegen die Schottenfeldgasse. Zu beiden Seiten der Vorhalle Wendeltreppen zu Empore u. Turm aus bestens erhaltenem Kaiserstein. 76. Barocke Saalkirche mit Turmfassade zur Mariahilfer Straße. Erbaut 1739 für das Chaossche Stiftungshaus, vielleicht nach Entwürfen v. Joseph Emanuel Fischer v. Erlach. Umgestaltungen 1772 u. 1799, oberer Teil des Turmes u. Helm 1772 nach Entwurf v. Johann Henrici. Kaiserstein in Form einer kleinen Sakristeistiege zur Kirche u. einer Wendeltreppe zur Empore. 77. Mechitaristeng. 2 – 4 Mechitaristenkloster Diese Gasse wurde 1788 auf den Gründen des aufgelassenen Kapuzinerklosters angelegt. Ehem. Kapuzinerkloster bis 1783, heutiger Bau v. Josef Kornhäusel 1835– 1837 errichtet, im 20. Jh. verändert. Langgestrecktes Gebäude mit einfacher Fassadengliederung u. pilasterflankiertem Rundbogenportal, am Scheitel Ordenswappen Mariahilferstr., Ecke Stiftg. Stiftskirche, Garnisonkirche zum hl. Kreuz 33 34 Einfahrt mit Tonnengewölbe, im Hof rechts Zugang zur großen Stiege mit Stufen v. Kaiserstein mit einzelnen blauen Einschlüssen. (Mechitaristen: armenisch – kath. Ordenskongregation „Orden des hl. Antonius, des Einsiedlers“, gegründet 1701 in Konstantinopel zur Betreuung der v. den islamischen Türken verfolgten Armenier). Aus einer erbetenen kurzen Besichtigung der Stiegenstufen entwickelte sich ein besonderes Gespräch, wofür ich dem Herrn Generalabt u. Vater Simon sehr danke. 78. Mechitaristeng. 5 Josephinisches Vorstadt-Bürgerhaus Bemerkenswert geschlossene Verbauung mit josephinischen Vorstadt-Bürgerhäusern. Dieses Gebäude wurde 1788 durch Johann u. Johanna Oescher errichtet, die das Grundstück aus dem Garten des ehemaligen Kapuzinerklosters ersteigert hatten. Mit schlichter additiver Fassade, einem kleinen Hof u. einer Stiege mit (im unteren Bereich tw. ausgebesserten, oberhalb gut erhaltenen) Kaisersteinstufen. Hier kam 1801, als Sohn des Handschuhmachergesellen Martin Lanner u. dessen Gattin Anna, der spätere Walzerkomponist Josef Lanner zur Welt. (Gedenktafel) 79. Messepl. 1/ Mariahilfer Str. 2 Ehem. Hofstallungen, „Museumsquartier“ 34 35 u. versetzten Bürgerhäusern u. den dazwischenliegenden Adelspalästen anzupassen. Im Bereich des ehem. Rappen- u. Schimmelstalles, auch im Staatsratshof, drei kleine Stiegen mit Stufen aus Kaiserstein, im Haus Mariahilferstraße eine Zweipfeiler-Stiege. ,Laut Auskunft der Bauleitung des „Museumsquartiers“ in der ehem. Winterreitschule keine alte Treppe erhalten. Der großangelegte Gebäudekomplex zur Aufnahme der Hofstallungen, also für 600 Pferde sowie für 200 Karossen u. Wagen, ist eine der bedeutendsten u. weitläufigsten Barockanlagen Wiens, 1719 unter Kaiser Karl VI. v. Johann Bernhard Fischer v. Erlach begonnen u. v. Joseph Emanuel Fischer v. Erlach unter Veränderung des ursprünglichen Planes 1723 vollendet. 80. Museumsstr. 7 Ehem. Palais Trautson Nach Plänen u. unter Leitung v. Joh. Bernhard Fischer v. Erlach errichtet Christian Alexander Oedtl 1710 – 1712 ein Gartenpalais für Graf Joh. Leopold Donat Trautson. Maria Theresien-Platz zwischen den Museen, Najadenbrunnen mit Becken aus Kaiserstein, Blick zu den ehem. Hofstallungen, jetzt Museumsquartier. Die enorm repräsentativ wirkende Länge der Fassade (345 m) erscheint als Versuch sich der umliegenden vorstädtischen Häuserlandschaft mit ihren verschieden hohen 35 36 Der Palast zählt zu den prächtigsten Bauwerken des Barock in Wien. 1760 erwarb Maria Theresia das Palais u. wies es der v. ihr gegründeten Ungarischen Garde zu. Bis zu deren Auflösung (1848) u. nach der Wiedergründung (1867). Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung des Baues, stand 1961 seine Demolierung im Mittelpunkt heftiger Diskussionen, schließlich wurde sein Bestand gesichert. 1966 Adaptierung des Palais Trautson für das Bundesministerium für Justiz. den Lage des Palais v. zwei Seiten Lichtzufuhr. Die Antrittsstufen der Treppen greifen weit in das zweite Joch an der linken Wand des großen Vestibüls, das den Mittelrisalit des Palastes einnimmt. In das Vestibül sind vier Säulengruppen zu je vier jonischen Säulen eingestellt. Die zehn Stufen im Vestibül werden v. zwei Sphingen begrenzt. Der Treppenlauf wird fortgesetzt u. verengt sich an der Vestibülwand u. führt, an dem ersten Atlantenpaar vorbei, auf ein Zwischenpodest, das sich zu einem Querarm ausbildet. Gemeinsam mit zwei weiteren Atlanten tragen diese ein Platzlgewölbe, auf dem das erste Geschoßpodest ruht. Der Sockel des zweiten Trägerpaares, v. denen der linke auf einer Kugel steht u. der rechte auf eine Herkuleskeule gestützt ist, verengt die Stufenbreite noch einmal. Dort wird die Wölbung zugunsten einer Öffnung über eineinhalb Geschoße aufgegeben. Der mittlere Treppenlauf dieser E-förmigen Laufführung, die zum 1. Stockwerk führt, verläuft zwischen zwei festen Wänden. Zu bewundern ist auch eine Feststiege mit Stufen v. hartem, weißem Kaiserstein. Einen authentischen Eindruck v. der ursprünglichen Bestimmung der Prunktreppe kann man noch heute in einigen Wiener Palästen, z.B. beim Palais Trautson erhalten. Man war bemüht, die Prunktreppe u. die damit verbundenen Prunkräume v. Wirtschaftsverkehr u. v. Gesinde freizuhalten u. sie allein für repräsentative Zwecke zu benützen. Die Treppen werden im heutigen Alltag nicht mehr benützt u. sind völlig unbetroffen v. den Vorgängen im Haus. Die Treppe selbst beansprucht den vorderen linken Gebäudeflügel, liegt an der Fassade u. erhält aufgrund der freistehen- Auf dem Wendepodest setzt eine massive Marmorbalustrade an, die die beiden Trep- 36 37 penläufe u. den mittleren Abschnitt des Geschoßpodestes begleitet. Wieder führen die beiden Läufe auf zwei Türen zum Festsaal, der über dem Vestibül im Mittelrisalit des Gebäudes liegt. Die Anlage vermittelt eine monumentale Wirkung. Im unteren Treppenabschnitt, vergleichbar mit der Treppe im Winterpalais des Prinzen Eugen, dominiert die skulpturale Ausstattung u. die Massivität der Formen. In der oberen Zone herrscht ein völlig anderer Raumeindruck, der durch Weite, Helligkeit bestimmt ist. Aus Zogelsdorfer Stein sind die vollplastischen Einzelfiguren samt Sockel, der Portalvorbau, Balustrade u. Türgewände am Hauptportal, usw. (Bestimmung v. akad. Bildhauer Prof. E. Föderl) Dank an Herrn Baumgartner, Leiter der Amtswirtschaftsstelle, für die kleine Führung u. das Büchlein mit der Baugeschichte des Palais. (Fliri Sabina, S 116 – 119 u. M. Koller, Untersuchungen am Palais Trautson in Wien: Zu ursprüngl. Baugestalt, Fassadenfärbelung u. Innendekoration, enth. in Österr. Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege, XXII. Jg. 1968) sowie Michael Krapf, Palais Trautson, Hrsg. Bundesministerium für Justiz, Wien 1990). 81. Die Myrthengasse wurde erst im 1. Viertel des 19. Jh.s verbaut. Das Haus „Zum blauen Löwen“ mit reich gegliederter Fassade, Pilaster u. Blendarkaden, einem Löwenrelief über dem Portal, u. einer Stiege mit Kaisersteinstufen, stammt aus dieser Zeit. Die Fassade zur Neustiftgasse 1866 v. Camillo Sitte. 83. Frühhistoristisches Mietshaus Anlage u. Beginn der Verbauung der Neubaugasse nach der 1. Türkenbelagerung 1529, vorerst nur bis zur Burggasse, damals „Langegasse“) In diesem Bereich das Haus Nr. 70 mit frühhistoristischer Fassade, mit geraden Fensterverdachungen. Myrtheng. 3 Erbaut 1861, im Straßentrakt eine freitragende geschwungene Stiege, im Hoftrakt Zweipfeilerstiege mit schönen Kaisersteinstufen. Wohnhaus Erbaut 1824, Fassade v. 1877. Die Stiege hat bis zum 1. Stock Kaisersteinstufen, darüber (!) Kunststein. 82. Neubaug. 70 84. Myrtheng. 10 Neustiftg. 9 „Zur großen Kandl“ Wohnhaus „Zum blauen Löwen“ 37 38 Erbaut 1811-1812 mit schlichter Fassade u. Rahmenfelderdekor. Wendeltreppe mit Kaisersteinstufen. 85. Neustiftg. 95-99 Ehem. Schottenfelder Oberrealschule Zu den fünf Lerchen, Zum Wolf in der Au, Zum Kranzbinder. Erbaut 1873 v. Sattler mit palaisartiger, strenghistoristischer Fassade in den Formen der Neu-Wiener Renaissance Zwei schöne Schneckenstiegen Kaisersteinstufen zur Empore. mit Übergiebelter Mittelrisalit mit Halbsäulengliederung in den Hauptgeschossen, bemerkenswerter Stiegenaufgang mit Vorhalle, Foyer mit Säulen- u. Pilaster-gliederung, monumentales Stiegenhaus. 86. St. Ulrichs-Platz Pfarrkirche St. Ulrich Am Abhang zwischen Burg- u. Neustiftgasse (ehem. Bett des Ottakringer Baches) gelegene freistehende barocker Saalkirche mit Zweiturmfassade, Freitreppe u. langem umbauten Chor. Eine erste Kapelle 1211, Neubauten 1529 u. 1683 zerstört, jetziger Bau v. 1721–1724 v. Joseph Reymund, weitere Zubauten, die Türme u.a. 1771 vollendet. Dreifaltigkeitssäule Burggasse von 1713. 38 39 90. Siebensterng. 5 Klassizisierendes Biedermeierhaus Von Nr. 1 – 9 Zeile v. Biedermeierhäusern. Bau dieses Hauses 1831 v. Josef Strohmayer als bemerkenswertes klassizisierendes Biedermeierhaus mit dorischer Pilastergliederung, Stiegenhaus mit Vierpfeilertreppe, Stufen bis zum 1. Stock erneuert, darüber Kaiserstein mit blauen Einschlüssen. Im Stiegenhaus kleiner Brunnen, das Becken aus eben diesem Stein. 91. Siebensterng. 30 Frühhistoristisches Zinshaus Erbaut 1860. Schöne Stiege mit Kaisersteinstufen. 92. Siebensterng. 32 – 34 Frühhistoristisches Zinshaus Erbaut 1867. Einfahrt mit Säulen u. Platzlgewölben, Stiege mit Kaisersteinstufen. 93. 87. Pfarrhof von St. Ulrich seit 1590. Erbaut 1864, gestiftet v. Bürger Matthes Schwarz. Frühhist. Bau, Stiegenstufen u. Bodenplatten aus Kaiserstein 88. Name der Gasse nach dem Schottenabt Sigmund Schultes. Wie alle Häuser dieser Gasse im 2. Viertel des 19. Jh.s entstanden, mit flacher Fassadengliederung, klassizisierende Gesimsfries (Ornamente), Pawlatschenhof, geschwungene Stiege mit Kaisersteinstufen. Schottenfeldg. 17 Biedermeierliches haus Vorstadt- Erbaut 1838, ein bemerkenswertes, langgestrecktes Zinshaus des Vormärz mit genuteter, gesimsgegliederter Fassade. Zu beiden Seiten der Einfahrt Stiegen mit Kaisersteinstufen. 89. Sigmundsg. 1 Wohnhaus „Zum steinernen Lamm“ St. Ulrichs-Platz 3 94. Sigmundsg. 7 Frühhistoristisches Zinshaus Erbaut 1841, das Haus wird restauriert. Besonderheiten sind hier an der Gartenmauer Sandstein – Porträtbüsten u. Figurenfragmente aus dem 18. Jh. Kaisersteinstiege mit einigen erneuerten Stufen im unteren Bereich. Schottenfeldg. 45 Späthist. Bürgerpalais Erbaut 4. Viertel im 19. Jh., kleines späthistoristisches Bürgerpalais mit reicher Fassadengliederung, mit Erker, Ädikulen (kleines offenes Giebelgebäude v. geringer Tiefe, das mit der Rückseite an eine Wand gebaut ist), Figurennische mit Merkur, Attikabalustrade, reich geschnitzte Holztüre, Einfahrt mit Halbsäulen u. Blendarkaden, links zur schönen zweiläufigen Stiege mit Kaisersteinstufen. 95. Sigmundsg. 8 Frühhistoristisches Zinshaus Erbaut 1842, frühhistoristischer Fassadendekor, gotisierende Holztüren, Foyers mit Stichkappentonne, Stiege mit Stufen v. Kaiserstein mit blauen Einschlüssen. 96. 39 Spittelberg, Gardeg. 4 40 gleichen Zeit entstand der Pfarrhof als spätbarockes Vorstadthaus. In der Einfahrt rechts eine 3läufige Stiege mit Kaisersteinstufen, ebenso die Wendeltreppe des Turmes. Wohnhaus „Zum goldenen Stern“ Kern des Hauses 18. Jh., Fassade 1. Hälfte 19. Jh. Vorstadthaus mit frühhistoristischer Fassadengliederung, gerade Fensterverdachungen, Ranken u. Rosettendekor, Wendeltreppe mit Kaisersteinstufen. 97. 101. Wohnhaus Erbaut 1823 mit bemerkenswerter Biedermeierfassade, Hof mit Garten, hier wurde am 11. März 1860 als Sohn einer Seidenweberfamilie der Schriftsteller Emil Ertl geboren, darauf weist eine Gedenktafel mit Reliefbüste (v. T. Weinkopf) hin. Ertl, der zuletzt Bibliotheksdirektor der Technischen Hochschule war, ist der Dichter des bodenständigen Handwerks Wiens. 1930 zum „Bürger der Stadt Wien“ ernannt. Freitragende geschwungene Stiege mit Kaisersteinstufen. Stiftg. 2 / Mariahilferstr. 22 – 24 Stiftskaserne Ausgedehnter, historisch gewachsener Kasernenkomplex hinter den ehemaligen Hofstallungen mit Hauptfassade zur Stiftgasse. Das Hauptgebäude wird zur Zeit innen völlig umgebaut, im „Moser-Trakt“ (Mariahilferstraße), der 1873 – 1875 v. Eugen Schweigel erbaut wurde, eine schöne Stiege mit Kaisersteinstufen gesehen. 98. Zieglerg. 33 Stuckg. 9 – 11 Biedermeierl. Vorstadthaus Die Stuckgasse wurde 1809 anstelle der hier befindlichen Gießerei v. Joh. Achammer (1710/11 Pummerin) angelegt. Bemerkenswerte Zeile, geschlossen erhaltener biedermeierlicher Vorstadtverbauung. Dieses Gebäude wurde 1823 errichtet, Fassade mit Riesenpilastergliederung, einer gotisierenden Baldachinnische Maria mit Kind auf Konsole mit Engelsköpfchen, Mitte des 19. Jh.s. Stiegen mit ausgebesserten Kaisersteinstufen. 99. 102. Westbahnstr. 7 Wohnhaus Frühhistoristisches Wohnhaus Erbaut 1850, frühhistoristische additive Fassadengliederung, korinthische Riesen-pilaster u. Dreiecksgiebelverdachung. Im Hof über Arkaden Veranda, Relieftondo spielende Putten aus der 1. Hälfte des 19. Jh.s, Figurennische mit Hl. Dreifaltigkeit um 1800, Gittertor zum Stiegenhaus mit Stufen v. Kaiserstein. 100. Zieglerg. 45 Westbahnstr. 17 Schottenfelder Kirche Pfarrkirche „Hl. Laurentius“, an der Kreuzung Westbahnstraße – Zieglergasse gelegene barockklassizistische Saalkirche mit Turmfassade. Erbaut 1784 – 1786 v. Andreas Zach, 1787 der Turm vollendet. Zur 40 41 Auerspergpalais, Erbaut um 1710 vermutlich v. Johann Lucas v. Hildebrandt, 1721/22 durch den Baumeister Johann Christian Neupauer der Mittelteil wesentlich verändert. Feststiege mit Stufen aus Kaiserstein. 1781 gelangt das Palais an Fürst Johann Adam Auersperg, in dessen Familie es blieb. 1856 wurde der Abschluß v. großen Restaurierungsarbeiten durch einen Galatanzabend gefeiert, an dem der kaiserliche Hof teilnahm. 104. Auerspergstr. 7 „Zur kleinen Mariahilf“, ehem. Bildhauerhaus Bemerkenswertes, damals 4geschossiges spätbiedermeierliches Vorstadthaus, erbaut 1837 v. Carl Högel. Reiche Empirefassade mit durchgehendem Balkon auf Konsolen im 1. Stock u. bemerkenswerter Pilastergliederung im 2. Stock, über die gesamte Breite reichender Dreiecksgiebel mit Relief. (später aufgestockt) Erbaut 1848, Fassade des Vormärz mit Nutung u. Eckrisaliten. Zweiläufige, freitragende Stiege mit Kaisersteinstufen. Das Vorläuferhaus trug den Beinamen „Bildhauerhaus“; der Bildhauer Friedrich W.Stiehle (1669 – 1732) hatte sich 1722 hier ein Haus erbaut. Stiegenstufen aus Kaiserstein. 1080 Wien 103. Auerspergstr. 1 41 42 tor mit Prellsteinen, Wendeltreppe mit Stufen aus Kaiserstein. 109. Jodok Fink-Platz Piaristenkloster An die Kirche anschließender, die linke Seite des Platzes abschließender Bau. Bauzeit v. 1698–Mitte 18. Jh. 3läufige Podesttreppe um Pfeiler, Stufen aus Kaiserstein. Gegenüber das Piaristengymnasium, ehem. Löwenburgkonvikt, 1732 – 1769 errichtet, analog gegliedert. Stiegenhaus mit gerader, mehrläufiger Podesttreppe um offenen Schacht, Stufen aus Kaiserstein. Die Wendeltreppe der Kirche mit Kunststein überzogen. 110. Josefstädter Str. 6 Späthistoristisches Wohnhaus 105. Erbaut Ende 19. Jh. Stiege mit Kaisersteinstufen. Buchfeldg. 17 Biedermeier-Zinshaus 111. Josefstädter Str. 20 Strenghistoristisches Wohnhaus Erbaut um 1875, zu beiden Seiten der Einfahrt Stufen v. Kaiserstein. Erbaut 1824 v. Alois Hildwein, 1828 Ignaz Göll. Riesenpilasterordnung, Antrittstufen zum Haustor, Bodenplatten, Vierpfeiler – Stiege mit Stufen aus Kaiserstein (im unteren Bereich ausgebessert). 106. 112. Josefstädterstr. 26/Piaristeng. 26 Buchfeldg. 12 Theater in der Josefstadt Wohnhaus „Zu den 3 Lilien“ Erbaut 1847 als typisches vielachsiges, frühhistoristisches Zinshaus mit additiver Fassadengliederung. Zu beiden Seiten der Einfahrt Stiegenhäuser mit Stufen u. Bodenplatten aus Kaiserstein. Gemeinsamer Hof mit Florianigasse 13, der Bäckerinnung, dort steht das Bäckerkreuz v. 1506. 107. Friedrich-Schmidt-Platz 7 Biedermeierliches zinshaus Vorstadt- Erbaut 1839 v. Anton Hoppe u. Ignaz Ram. Biedermeierliches Vorstadtzinshaus mit genuteter Fassade, Gitterbalkon über Rundbogenportal. In der Einfahrt links zum Zweipfeiler-Stiegenhaus mit schönen Kaisersteinstufen. 108. Das ursprünglich freistehende klassizistische Theatergebäude wurde durch verschiedene spätere Zubauten zu einem unübersichtlichen Komplex ausgestaltet. Der älteste Bau (1788) stammte v. Josef Hieronymus d´ Allio, 1822 Neubau unter Adam Hildwein nach Plänen v. Josef Kornhäusel (?). Diese Fassade heute im Hof des Hauses Piaristengasse 26. 1841 ent- Fuhrmanng. 19 Haus „Zum grünen Adler“ Kern des Gebäudes 4. Viertel 18. Jh., schlichte Putzfassade, breites Korbbogen- 42 43 stand der Straßentrakt zwischen Zuschauerraum u. Josefstädter Straße. Über die beiden Stiegen v. Foyer zum Zuschauerraum kann nichts ausgesagt werden, die Stufen sind mit weißer Ölfarbe angestrichen. Aber v. Bühneneingang in der Piaristengasse gelangt man zu einer Wendeltreppe mit Kaisersteinstufen. 113. Hier könnte der junge Steinmetz Elias Hügel, der möglicherweise in Gemünden am Main, oder in Würzburg das Handwerk gelernt u. im November 1706 die Elisabetha Trumlerin in Kaisersteinbruch heiratete, mitgearbeitet haben. Auch der Reichsvizekanzler war 1705 v. Würzburg nach Wien gekommen, um hier der obersten Behörde des Heiligen Römischen Reiches vorzustehen. Vielleicht hat das den Aufstieg des Elias Hügel zum Hofsteinmetzmeister etwas begünstigt, neben seinen hervorragenden Fähigkeiten. Die kunstvoll gestaltet, zweiläufige Treppe mit Stufen aus Kaiserstein entwarf Johann Lucas v. Hildebrandt. Laudong. 17 – 19 Palais Schönborn 1706 erwarb der Reichsvizekanzler Friedrich Karl Graf Schönborn ein älteres Lusthaus u. ließ 1706 – 1711 nach einem Entwurf Johann Lucas v. Hildebrandts durch dessen Bauführer Franz Jänggl ein Sommerpalais errichten. Küchel vergleicht diese Treppenanlage mit derjenigen im Schloß des Fürsten Paul Anton Esterhazy in Kittsee; hier wie dort schwingen sich die beiden Treppenläufe aus dem Vestibül empor. (H. Furch: „Elias Hügel, Hofsteinmetzmeister, Gemünden am Main 1681 – Kaisersteinbruch 1755“; Kaisersteinbruch 1992). 114. Lenaug. 7 Maurermeisterhaus Erbaut 1800, der Hoftrakt 1860, als klassizistisches Bürgerhaus mit säulenflankiertem Portal u. Balkon. Durch die platzlge- 43 44 wölbte Einfahrt gelangt man in Höfe mit gepflegten Gärten. Mehrere Stiegen, alle mit Stufen aus Kaiserstein mit blauen Einschlüssen. 115. latschen, Stiege mit Stufen aus Kaiserstein. Zusammen mit Berggasse 1 u. 5 bildet Berggasse 3 eine Gruppe v. drei Biedermeierhäusern, die als Ensemble bezeichnet werden können. Von der Durchfahrt gelangt man nach rechts unmittelbar zum Stiegenhaus, das in ähnlicher Form in vielen Häusern aus dem Vormärz anzutreffen ist. Halbkreisförmig mit etwas verlängerten Lauf-Enden, windet sich die Stiege um vier Pfeiler v. quadratischen bzw., entsprechend der Stiegenkrümmung, etwa viertelkreisförmigem Querschnitt. Sieht man v. den durch zarte Lisenen u. bekrönende ionische Kapitelle bereichernden Pfeilern u. den modern anmutenden schmiedeeisernen Geländerteilen ab, so wäre über diese Stiege an u. für sich nicht mehr zu berichten. Es scheint so, daß uns gerade Pfeilerstiegen in ihrem starken, fast monumentalen Ausdruck ein „Steig-Erlebnis“ anderer Art vermitteln können, als jene Stiegen mit eingespannten, freitragenden Stufen, bei denen das Gefühl mit dem Vertrauen darauf daß diese Stufen unter unserer Last auch „halten“; nicht unbedingt immer konform geht. (Peter Tölzer, Treppen in Wien, in SCALALOGIA Schriften zur internationalen Treppenforschung, Band V, S 198, Konstein 1999). Lenaug. 11 Wohnhaus Das Haus mit älterem Kern (Ende 17. Jh. ?) erbaut 1791 v. Franz Xaver Statler. Fassade mit Plattenstildekor, 2 Korbbogenportale (rechts vermauert), breite kreuzgratgewölbte Einfahrt, rechts zur Stiege mit Kaisersteinstufen; Pawlatschenhof, dort Schneckenstiege. 116. Schmidg. 15 Wohnhaus m. Pawlatschenhof Erbaut 1842 v. Bernhard Kledus. Durch die Einfahrt zum schmalen Pawlatschenhof, links das Stiegenhaus mit tw. ausgebesserten Stufen v. Kaiserstein 117. Stolzenthalerg. 9 Frühhistoristisches Zinshaus Der Wachszieher Matthias Stolzenthaler stellte die Grundstücke zur Anlage der Gasse zur Verfügung. Dieses Haus wurde 1859 erbaut, neue Fassade um 1910. In der Einfahrt rechts die Stiege mit Stufen v. Kaiserstein mit einigen blauen Einschlüssen. 118. Tigerg. 4 120. Ehem. Schulhaus Gartenpalast Liechtenstein In dem 1816 errichteten Gebäude war 1817 – 1875 eine Schule untergebracht. 1817 - 1849 eine Trivialschule, zwei ältere Schulen wurden hier zusammengelegt, u. v. 1849 – 1870 eine Pfarrhauptschule, danach eine städtische Volksschule. Über Portal figürliches Relief, im Flur rechts das Stiegenhaus mit ausgebesserten Kaisersteinstufen. Bis zur Fertigstellung des Museumsquartiers das Museum moderner Kunst. Danach wird es wieder wesentliche Teile der Liechtensteinschen Gemäldegalerie, die sich bis 1945 hier befand u. dann nach Vaduz kam, aufnehmen. Fürst Johann Adam Andreas Liechtenstein hatte 1687 einen weitläufigen Baugrund in der Roßau gekauft, um hier - als einer der ersten Adeligen Wiens – einen großen Gartenpalast zu errichten. Er scheint um 1688 Johann Bernhard Fischer v. Erlach mit der Planung betraut zu haben, wohl aus funktionalen u. repräsentativen Gründen verwarf der Fürst Fischers Plan u. ließ ab 1690 durch Domenico Egidio Rossi u. Domenico Martinelli einen Palast errichten. Die Treppenanlage des Gartenpalais 1090 Wien 119. Fürsteng. 1 Bergg. 3 Ehem. Palais Odescalchi Erbaut 1825 v. Alois Ignaz Göll. Repräsentatives 4-geschossiges Biedermeier-Haus. Originales Holztor, Einfahrtsgewölbe, Hoffassade mit geschlossenen Paw- 44 45 Liechtenstein wurde 1691 nach Rossis Plänen begonnen u. ab 1692 v. Martinelli verändert, die Stufen bestehen aus herrlichem rotem (Adneter-) Marmor. Stuckdekor v. Santino Bussi. Auch hier war der Auftrag am 24. September 1691 dem Maurermeister Antonio Riva übertragen worden. Die Wiener Maurerzeche erhob aber aufgrund ihrer Privilegien gegen die Übertragung dieses Baues an einen Ausländer Protest, sodaß am 10. Dezember 1691 die Ausführung dem kaiserlichen Hofmaurermeister Lorenz Laher anvertraut wurde. Die Ausführung der Steinmetzarbeiten war dem fürstlichen Hofsteinmetzmeister Martin Mitschke aufgedingt worden. Ihm lieferten der Kaisersteinbrucher Meister u. Richter Ambrosius Ferrethi u. seine beiden Schwiegersöhne Giovanni Battista Passerini u. Martin Trumler große steinerne Pfeiler, Säulen u. Sockel. Auftragsbeginn war der 4. Juli 1689, Kosten dieser Steinmetzarbeiten ca. 50.000 Gulden. 121. Adam Karner. Drei Wendeltreppen aus Kaiserstein. 123. Pfarrhof Erbaut 1763 – 1766, 1897 umgestaltet. Stiege mit Stufen aus Kaiserstein. 124. Serviteng. 9 Servitenkirche u. Kloster Das Klostergebäude wurde v. 1646 – 1677 erbaut, steingerahmtes Portal, mehrere Stiegen mit Kaisersteinstufen. Hahng. 11 Wohnhaus m. steinernem Geschoß Vorstadthaus, im Kern frühes 18. Jh. (?), 1824 v. Stadtbaumeister Philipp Högel aufgestockt, mit Biedermeierfassade versehen. (Philipp Högl, Bruder des Stadtbaumeisters Carl Högl, Sohn des Steinmetzmeisters Philipp Högl). Mächtige Gewölbe im Erdgeschoß, kreuzgratgewölbte Einfahrt, Stiege mit Kaisersteinstufen. (DEHIO-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Wien II. bis IX. u. XX. Bezirk, S 415, Wien 1993; zu Philipp Högel: Währingerstr. 22, Newaldhof. Weiters H. Furch: „Högl, Familie“ in Czeike: „Historisches Lexikon Wien“, Band 3, S 242, Wien 1994). 122. Marktg. 40 Marktg. bei 40 Lichtentaler Kirche Die Marktgasse ist die Hauptachse der Ende des 17. Jh.s v. Johann Adam Andreas Liechtenstein angelegten Siedlung Lichtental. 1712 – 1718 Neubau der Kirche, einer Saalkirche mit 2 Türmen. 1769 – 1773 Erweiterung durch Josef Ritter u. Thaddäus 45 46 Die Anfänge: 1686 testamentarische Widmung für ein Invalidenhaus durch den kaiserl. Rat Joh. Theobald Franckh; 1693 Umwandlung in ein Großarmenhaus durch Kaiser Leopold I. u. Baubeginn der Trakte um den 1. Hof. Die entstandene Dreiflügelanlage wurde 1733 unter Karl VI. nach Plänen v. Matthias Gerl u. Franz Anton Pilgram integriert u. ausgebaut. Die nach 1730, unter Einbeziehung älterer Reste errichtete, dreiläufige barocke Prunktreppe, hat lange Stufen aus hellem Kaiserstein mit durchscheinenden blauen Einschlüssen. (Österr. Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege L.1996.Heft 4, Rekonstruktion verlorener oder verstümmelter architektonischer Elemente bzw. Gebäudeteile: Wien 9., ehem. Allgem. Krankenhaus; „Freilegung“ u. strukturelle Wiederherstellung der „Prunkstiege“, S 516f u. Hellmut Lorenz, Das Alte Allgemeine Krankenhaus in Wien. Baugestalt u. Baugeschichte. Historie u. Geist. Universitätscampus Wien, Band 1, S 37ff, Wien 1998) 125. Spitalg. 2–4/Alser Str. 4/Garnisong. 13 Allgemeines Krankenhaus Der weitläufige Baukomplex des Wiener Allgemeinen Krankenhauses, der v. Kaiser Josef II. am 16. August 1784 der Öffentlichkeit übergeben wurde, gilt zumeist als architektonische Neuschöpfung der Regierungszeit des aufgeklärten Herrschers. Aus einem zeitgenössischen Bericht: ..das würdigste Denkmal dieses ruhmreichen Herrschers ist ohne Zweifel das neuerbaute Universalhospital, ein Meisterstück der Kunst u. Erfindung. Das Gebäude dieses Hauptspitales..ist für mehrere tausend Personen geräumig u. zweckmäßig gebauet. Tatsächlich war es vorwiegend eine organisatorische Reformleistung Josefs II. u. seiner Mitarbeiter. Das Bauwerk jedoch, in dem diese neue Institution untergebracht wurde, bestand zu diesem Zeitpunkt bereits fast zur Gänze. Ee wäre in Wien nie zu einer derart schnellen Etablierung eines neuen Großspitales gekommen, wenn die entsprechende Baulichkeit – das alte Armen- u. Invalidenhaus – nicht schon vorhanden gewesen wäre. 46 47 126. Türkenstr. 9 Haus Bösendorfer Erbaut 1858 v. Eduard Kuschée. Rundbogenportal mit zweigeschoßigem Mittelerker. Feststiege in den 1. Stock, mit Stuckdekor, aus Marmorstein, die daneben befindliche Stiege mit Stufen aus Kaiserstein. 127. ab dieser Zeit wurde das Areal zwischen Liechtenstein- u. Währinger Straße durch neue Straßenzüge unterteilt, parzelliert u. verbaut – u. errichtete unter Einbeziehung der Fundamente der ehemaligen barocken Wirtschaftsgebäude an der Ecke zur Thurngasse ein viergeschossiges Zinshaus mit repräsentativer Hauptfront zur Währinger Straße für Gräfin Thurn. Benannt nach Julius Ritter v. Newald. Weitere Hausschilder: „Zum Schäfer“, „Zum goldenen Ochsen“. Bemerkenswerte klassizistische Fassade mit guter Gliederung. Passageartiger innerer Verbindungsteil zu Rücktrakt, erbaut 1893. Türkenstr. 15 Palais Wimpffen Erbaut 1856 v. Johann Romano u. August Schwendenwein. Umbau 1878. Schlichte Fassade mit Mittelbalkon. Stiege mit Stufen aus Kaiserstein. Benannt nach Maximilian Freiherr v. Wimpffen, Heerführer in den Napoleonischen Kriegen. Heute Mexikanische Botschaft. 128. Türkenstr. 19 Palais Khevenhüller – Metsch Erbaut 1858 v. Johann Romano u. August Schwendenwein für Anton Richard Fürst Khevenhüller–Metsch. Frühhistorische Interpretation des barocken Wiener Palaistyps. Betonung der Mittelachse durch Balkon u. reichere Fensterbekrönungen. Hohes Rundbogenportal mit v. Löwen flankiertem Wappen. Stiegenhaus mit geschwungener Treppe mit Stufen aus Kaiserstein. 129. Währinger Str. 10 Altes Chemisches Institut der Universität Erbaut 1868 – 1872 v. Heinrich v. Ferstel nach Angaben des Chemikers Josef Redtenbacher. Rohziegelbau in Neorenaissance-Formen. Die Säulen am Haupttor aus dichtem St. Margarethner Sandstein. Vorhalle mit Aufgang zum Stiegenhaus mit Kompositsäulen aus poliertem Mannersdorfer Stein, die Stufen aus Kaiserstein. (Kieslinger Alois: „Die Steine der Wiener Ringstraße“, Wiesbaden 1972). 130. Bildarchiv ÖNB-Wien, Nr. 448.802/ BRF, Aufnahme v. 1906. Währinger Str.22/Thurng. 2-4 Newaldhof Der Baukomplex entstand aus einer Anlage eines ab 1685 v. damaligen Rektor der Universität Wien, Georg Friedrich Schickh, erbauten Palais mit großem Garten. 1828 kaufte es der StadtbauM. Carl Högl 47 48 131. Währinger Str. 25 Josephinum Erbaut 1783 – 1785 v. Isidor Canevale, zugleich sein Hauptwerk u. einer der bedeutendsten Zweckbauten der josephinischen Ära für die medizinisch – chirurgische Militärakademie. (Gründung 1784 durch Kaiser Joseph II). Ehrenhofanlage mit kräftig vortretendem Mittelrisalit u. seitlichen Eckpavillons. Der Ehrenhof wird durch Gitterzaun mit vasenbekrönten Pfeilern abgeschlossen. 3 Stiegenhäuser ( bei einem sind die Stufen mit blauer Ölfarbe angestrichen), bei den anderen die Stufen aus Kaiserstein. Carl Högl, ein Mitglied der Steinmetz-, Bildhauer- u. Baumeister – Familie HÜGEL (HÖGL), die v. Gemünden am Main, bei Würzburg gelegen, um 1700 in zwei, der für Wien wichtigen Steinmetz-Zentren: Eggenburg u. Kaisersteinbruch ausgewandert ist. (H. Furch: „Elias Hügel, HofsteinmetzM.– Gemünden am Main 1681-Kaisersteinbruch 1755“ 1992; ders. “Familie Hügel aus Gemünden am Main“ in Mitt. Nr. 42, S 1 – 40, Juni 1996; ders. „Högl, Familie“ u. „Högl Elias“ in Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 3, S 242, 1994; Österr. Kunsttopographie, Band XLIV: Kunstdenkmäler Wiens, Profanbauten des III., IV., u. V. Bezirkes, Wien 1980; DEHIO-Wien, II. bis IX. u. XX. Bez. S 431, 434, Wien 1993 sowie: Österr. Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege LIII.1999.Heft 1, S 286) Das Innere ist v. funktionellen Anforderungen bestimmt. Im Mitteltrakt eine große Stiege mit (nachbearbeiteten) Stufen aus weißem Kaiserstein mit 48 49 durchscheinenden schlüssen 132. zartblauen Ein- Die elegante Feststiege Breitgelagerter, v. der Straße zurückversetzter Baukörper in klassizistischen Formen mit einer offenen zweigeschossigen Pfeiler- bzw. jonischen Säulenloggia mit Frontispiz vor dem Mittelrisalit. Währinger Str. 30 Ehem. Palais Clam – Gallas, heute Französische Schule Inmitten eines weitläufigen Parks gelegenes, villenartiges Gartenpalais in klassizistischen Formen. Erbaut 1834/35 v. Heinrich Koch für Fürst Franz Josef Dietrichstein, seit 1850 Clam – Gallas, seit 1951 Französisches Kulturinstitut 49 50 Im Bereich der ehem Fabrik, in den Gebäuden um den Hof konnten 3 große Stiegenhäuser besichtigt werden, eines komplett mit Kaisersteinstufen, ein weiteres ab dem 1. Stock, der untere Teil Granit, die dritte Stiege komplett erneuert. Sozusagen als Zitate sind einige schöne Bodenplatten aus Kaiserstein erhalten. Im Inneren eine nahezu quadratische, flach gedeckte Eingangshalle, links die elegant geschwungene, freitragende Podesttreppe mit Stufen aus Kaiserstein in offenem pilastergegliedertem Treppenhaus. In den Seitentrakten, symmetrisch angeordnet, zwei freitragende, im flachen Bogen verlaufende Stiegen, ebenfalls aus Kaiserstein. Währingerstr. 59/Severing. 9 /Wilhelm Exner–G. 10–12 133. Ehem. Technologisches werbemuseum TGM, Ge- ehem. Siglsche Lokomotivfabrik, heute WUK (Werkstätten- u. Kulturzentrum). Das ehem. Direktions- u. Wohngebäude in der Währingerstraße hatte 1866 Karl Tietz errichtet. Das TGM wurde dann 1884 nach entsprechenden Umbauten, bei denen mit der Rohziegelarchitektur der typische Industriecharakter erhalten blieb, in der 1873 aufgelassenen Lokomotivfabrik Georg Sigl, eröffnet Davon hatte ich 1961 – 1966 als Schüler der Abteilung Nachrichtentechnik u. Elektronik natürlich keine Ahnung. Die Schule ist längst in ein modernes Gebäude übersiedelt. 1100 134. Wien Windtenstr. 3 Wasserturm Favoriten 50 51 Anlage auf der Anhöhe des Wienerbergs. Der weithin sichtbare, dekorativ gestaltete Turm hat lokalen Wahrzeichencharakter u. ist für die südliche Stadtsilhouette v. Bedeutung. Bestandteil der 1. Wiener Hochquellenleitung, erbaut 1873. Bauleitung Franz Borkowitz, die architektonische Hülle v. Johann Scheiringer. Dokumentiert sind Lieferungen v. hartem Kaiserstein aus dem Hausbruch u. v. Neukaiserstein aus dem Kapellenbruch der Fam. Amelin in Kaisersteinbruch. (August Hanisch u. Heinrich Schmid, Österreichs Steinbrüche, Kaisersteinbruch, in Mitt. Nr. 46, S 25, Juni 1997). befürdern, wie sie dann gleich anjetzt auf Ebersdorf ein Haupttor führen u. Herr Vizedom selbsten die Vorlag darauf dargeben u. die Fuhrleute bezahlen muß. ..“ Kaiser Ferdinand II. beauftragte den 4-flügeligen Erweiterungsbau, 1628, aus dieser Zeit könnte eine guterhaltene Wendeltreppe mit Stufen v. Kaiserstein stammen. 1683 große Zerstörungen durch die Türken, danach Gesamtrenovierung unter Kaiser Leopold I. Im 18. Jh. Niedergang, v. Kaiserhaus nicht mehr verwendet. Die gesamte Anlage wird heute als Strafvollzugsanstalt Wien-Simmering verwendet. Dank an Herrn Major Thurner, der mich durch die ältesten Gebäudeteile führte. Die sogenannte kleine Stiege, eine Wendeltreppe, wird v. Bundesdenkmalamt ins 16. Jh. datiert, kein Kaiserstein; sowie eine größere Stiege, hier vermute ich Kunststein. Die Wiener Stadtarchäologie sollte schon seit letztem Sommer die ältesten Teile näher erforschen, aber man wartet auf das Geld. . 136. Simmeringer Hauptstr. 337 / Neugebäudestr. 1110 Wien 135. Kaiserebersdorferstr. 297 Schloß Kaiserebersdorf 1499 kam die Herrschaft Ebersdorf an Maximilian I., der das Schloß zu einem fürstlichen Jagdschloß gestalten ließ. 1552 erstmals eine Menagerie, die bereits 1607 ins Neugebäude verlegt wurde. 1558 – 1561 wurde das Schloß ausgestaltet, Aufstockung, Flügelbauten, Bauleitung Pietro Ferabosco. Kaiser Mathias (+ 20. 3.1619) benützte das Schloß als Sommersitz. Das Dokument 51/X/1 aus dem Archiv des Stiftes Heiligenkreuz informiert uns über einen Auftrag für die Steinmetzmeister im kaiserlichen Steinbruch v. 1618: „Bericht des Rentmeisters Johann Miller an die Löbl. (NÖ) Herrn Verordneten ...mich in den kaiserlichen Steinbruch zu verfügen u. Untersuchung einzuziehen, ob nämlich solcher in Ungarn oder Österreich gehörig sein möchte... all das Gesind (außer dem Halter u. Jäger) so sich in dem Steinbruch aufhält, suchen ihre Nahrung mit ihrer Hände Arbeit u. Handwerk bei gemelten sechs Meistern als Ulrich Paioso, Peter di Magistri, Leonhardt Holzäpfl, Nicolao Novo, Andrea Roffin, Anthonius Prem, u. so alle wälschen, darunter vier Meister v. Ihrer Kaisl. Majestät aller Landsanlagen .. gleichwohl mit der Condition befreit, zum Fall Ihre Majestät ihrer bedürftig sein, sie schuldig, all andere Arbeit beiseite zu legen u. Ihrer Majestät Sachen zu Schloß Neugebäude Mit dem Bau des „Fasangrten-ebäudes“ hängt ursächlich der Beginn der schriftlich dokumentierten Geschichte des „Steinbruchs am Leithaberg“ zusammen. Ehemals ein Gesamtkunstwerk v. höchstem Rang, das in einzigartiger Kombination alle für die Renaissance bedeutsamen Ideen u. Funktionen wie Lustgarten, Villa suburbana (- in der Nähe der Stadt gelegen); Belvedere (- Ort v. dem man eine schöne Aussicht hat) in einer Anlage vereinte. Durch den frühen Tod des Bauherrn Kaiser Maximilian II. im Jahre 1576 verlor die unvollendete Anlage ihre Bedeutung, geriet bald in Verfall u. entzog sich bis heute jedem Versuch einer neuen Nutzung. 1568/69 Baubeginn unweit der Sommeresidenz Ebersdorf. Am 13. Juni 1576 wurde ein Schreiben an Richter u. Gemeinde zu Sommerein, Sarasdorf u. Wilfleinsdorf abgeschickt: 51 52 Am 5. Oktober erfolgte eine weitere Verordnung: „Sie sollten die steinernen Säulen, die man für den kaiserlichen Bau gehauen habe, alsbald gegen gebührliche Bezahlung anliefern, damit Ihrer Majestät Arbeiter nicht feiern müßten. ..“ Als die Kammer die letzte Weisung an die unbotmäßigen Gemeinden richtete, war ihr noch nicht bekannt, daß der Kaiser am gleichen Tag in Regensburg gestorben war. 1775: Die Gloriette, ein Bau des Architekten Ferdinand Hetzendorf v. Hohenberg ohne jede praktische Funktion auf dem Schönbrunner Schloßberg, deren Gesamtkonzeption eine durchsichtige Säulenarkatur darstellt, die durch wuchtige Ecktrakte genügend Masse u. Halt bekommt. Für die Sparsamkeit der Kaiserin Maria Theresia mag es bezeichnend erscheinen, daß man Säulen u. andere architektonische Details für diesen Bau v. kaiserlichen Neugebäude auf der Simmeringer Heide nahm. Diese Villa Suburbana wurde damals ihrer Säulenloggia beraubt, ein Vorgang der auf die kaiserliche Hofhaltung ein recht bezeichnendes Licht wirft. Im vollkommen abgeräumten u. entstellten Schloßbau des Neugebäudes sind noch viele Tür- u. Fenstergewände aus bestem Kaiserstein in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand. An einem Rundfenster ein Steinmetzzeichen A. In einem Wirtschaftshof ist ein Nutzbrunnen mit schöner Einfassung aus Kaiserstein erhalten. Weiters als Gesimse, Stiegenstufen u. Bodenplatten. (DEHIO-Handbuch: Wien X. bis XIX. u. XXI. bis XXIII. Bezirk, S 52 f, Wien 1996;/ Lietzmann Hilda: „Das Neugebäude in Wien“, München, Berlin 1987/ Rohatsch Andreas: „Die Bau- u. Dekorgesteine der Kartause Mauerbach, Anmerkung 16, in Österreichische Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege LIII.1999.Heft 2/3/4: Kartause Mauerbach, S 731/Renate Wagner-Rieger, Die Kunst zur Zeit Maria Theresias u. Josephs II., in Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band XXXIV; S 15f, Wien 1981/ H. Furch: „Eine neue ÄLTESTE Urkunde“ in Mitt, Nr. 10/S 7 – 9, Heumonat 1991/ Restauratorenblätter, Band 3 zum Thema: Steinkonservierung u. Steinrestaurierung, Wien, November 1979, S 86). Bildarchiv der ÖNB-Wien, Nr. L 32.555: Kaiser Maximilian II. 1527-1576, im Haus, Hof- u. Staatsarchiv. „Ehrbare. Wir geben Euch zu vernehmen, daß in dem Steinbruch am Leithaberg etliche große Steinwerk gehaut worden, die man zu dem Röm. Kais. Majestät, unserem Allergnädigsten Herrn, Neuen Fasangartengebäude herauf führen solle....) In Kaisersteinbruch am Leithaberg arbeiteten bereits die Steinmetzen Bartolomeo Pethan u. Antonio Pozzo u.a. an den Säulen für die westliche Galerie, u. diese sollten aus dem Steinbruch des Leithagebirges transportiert werden. (Bartholomäus Pethan: Steinmetz aus Oberitalien, der seit ca. 1560 mit seinen Gesellen an den kaiserlichen Bauten arbeitete. Antonio Pozzo: Steinmetz aus Mailand: Er war sicher ein Sohn des Jacopo Pozzo, der 1562 der erste Meister im Dornbacher Steinbruch war. Dieser stand seit 15 Jahren an den Hofbauten u. im Steinbruch im Dienst. Darüber war er zu einem khrumbling u. krank geworden.) 52 53 mit allen zugehörigen Bauten u. Gärten an die Hofkammer verkauft. Maria Theresia ließ das Schloß v. 1743–1745 v. ihrem Hofarchitekten Nikolaus Pacassi umbauen u. erweitern. Bombenschäden 1944, Wiederaufbau am linken Ehrenhofflügel 1946, danach weitere Restaurierungen. Hinter den dekorativ gestalteten seitlichen Eingangsportalen, beide v. Sphingen auf monumentalen Voluten, erhoben durch kleine Vortreppen, flankiert, waren ehemals 2 Treppenhäuser. 1120 Wien 137. Hetzendorfer Str. 79 Schloß Hetzendorf Bemerkenswertes Barockschloß, durch die Schönbrunner Allee mit dem Schönbrunner Schloßpark verbunden. Kernbau errichtet 1694, als wahrscheinlich eingeschossiges Jagdschlößchen nach Plänen v. Johann Bernhard Fischer v. Erlach für Graf Sigismund Thun. 1712/13 Umbauten durch Joh. Lucas v. Hildebrandt. In der Folge Umorientierung des Altbaues u. Ausbau zu barockem Gartenschloß, neue Architekten Anton Ospel u. Antonio Beduzzi. 1723 kam das gesamte Anwesen auf dem Erbwege an Fürst Adam Liechtenstein. 1742 wird das Schloß Die erhaltene Prunktreppe im rechten Flügel zählt zu Pacassis Erweiterungen, ist eine 3läufige Treppe, Steingeländer in Flechtbandornamentik, ionische Pilaster- 53 54 gliederung im Treppenhaus, 2 Puttengruppen mit Laternen v. Lorenco Mattielli 1716 entstanden, wurden wiederverwendet. Zeitpunkt restaurierten u. nachbearbeiteten Stufen aus weißem Kaiserstein mit durchscheinenden blauen Einschlüssen. (DEHIO-Wien X. - XIX. u. XXI. bis XXIII. Bezirk, Wien 1996, S 155). Die langen Stufen sind aus glattpoliertem Kaiserstein mit einigen blauen Einschlüssen, ebenso bei einer Schneckenstiege im rechten Trakt. (DEHIO- Wien X. bis XIX. u. XXI. bis XXIII. Bezirk, S 134 – 138, Wien 1996). 1130 Wien 139. Lainzer Tiergarten Hermesvilla 138. Schönbrunner Allee 66 / Hetzendorferstr. 92 Liechtensteiner Hof 1882 – 1886 im Auftrage Franz Josephs I. v. Carl Hasenauer erbaut. Jagdschloß, das für Kaiserin Elisabeth bestimmt war. Im Stadterweiterungsfond VIII/378 sind zahlreiche Steinlieferungen dokumentiert. Sterzinger Marmor für die 3-armige Treppe, Laaser Marmor für eine Wendeltreppe, Wöllersdorfer Stein für die Freitreppe zur Terrasse u. die Treppen zum kleinen Turm beim Hauptgebäude, Lindabrunner Stein für Wasserlaufkanal–Stücke beim Jagdhaus, sowie Sockelsteine. Harter Margarethner Stein für Rauchfangdeckplatten, Almaser Stein für die Tore im Dienstgebäude. Härtester Mannersdorfer Stein für eine Treppe beim Stallgebäude u. Sohlbänke u. härtesten Kaiserstein für Traversenunterlagsteine der einzelnen Um 1700 Wirtschaftshof der Fam. Liechtenstein, gelangte v. dieser mit dem Schloß Hetzendorf um 1742 in den Besitz Maria Theresias, in dieser Zeit Vergrößerung des ehem. Kuchlgartens zu französischem Park. Ab 1780 das Herrschaftshaus der Herrschaft Hetzendorf, in der Folge Zubauten, Restaurierungen, nach 1945 Wiederaufbau. Ehrenhofanlage, Ehrenhof durch Gitterzaun in biedermeierlichen Formen abgeschlossen. Vor dem hofseitigen Mitteltrakt zweiarmige Steintreppe mit Schmiedeeisengeländer u. zum jetzigen 54 55 Gebäude, sowie Gewände für Kellerfenster im Küchengebäude. (Allgem. Verwaltungsarchiv, Stadterweiterungsfond Lit.: Walther Susanne: „Hermesvilla-Geschichte der Hermesvilla, Architektur u. Einrichtung“; Wien 1999) 140. Für den groß angelegten Bau ab 1698 gestaltete sich die Materialbeschaffung ebenso wie die Finanzierung schwierig. Das Baumaterial wurde aus den umliegenden Steinbrüchen in Hietzing u. Hetzendorf bezogen. Auch aus dem kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg lieferte man einen hochqualitativen Stein, der für die Herstellung v. Architekturgliedern u. Skulpturenschmuck verwendet wurde. Die Lieferanten u. Handwerker erklärten sich bereit, die Bezahlung v. Materialien u. Arbeitsleistungen vorerst zu stunden, wohl nicht damit rechnend, daß ihre Forderungen erst Jahrzehnte später beglichen werden sollten. Dokumentiert sind die Steinmetzmeister Veith Steinböck, Thomas Schilkh, beide v. Wien, Georg Debrunner v. Loretto u. Johann Georg Haresleben v. kaiserlichen Steinbruch. Für seine um 1703 gelieferten Steine u. im Schloß durchgeführten Steinmetzarbeiten um den ansehnlichen Betrag v. 2.200 Gulden sucht er noch zu Lebzeiten (+ 1716) an, seine Witwe Maria Regina urgiert noch 1729. Zur Bautätigkeit unter Maria Theresia: Kaiserstein als Stufenstein im Schloß: die Kapellenstiege, 1746, Aufgang zu den Prunkräumen. Die zweiläufige u. tonnengewölbte Kapellenstiege weist auf dem Treppenabsatz zwei Nischen mit Muschelkalotten auf u. endet in einem Kuppelraum, der als Entree in die Obergeschoßräume diente. Das gußeiserne Geländer wie auch der Deckenstuck des Stiegenhausgewölbes u. des Kuppelraumes am oberen Ausgang bilden eindrucksvolle Beispiele früher Rokokodekoration im Schloß. Schneckenstiege, Wendeltreppe – 1745, v. Kapellenhof zugänglich, sollte eine direkte Verbindung des Appartements Maria Theresias mit dem für die Unterbringung ihrer Kinder geplanten Zwischengeschoss ermöglichen. Geheimstiege im Mariannenhof – 1743/46, als inoffizieller Aufgang – u. wahrscheinlich für die Hofbediensteten bestimmt – angelegt, mit bemerkenswertem Schönbrunner Schloßstr. 13 Schloß Schönbrunn Bei der im Schloß Schönbrunn im Fundamentbereich durchgeführten archäologischen Grabung traten Mauerreste v. Vorgängerbauten in Form v. Mischmauerwerk zutage. 104 Gesteinsproben wurden untersucht, die Gesteinstypen – Zogelsdorfer Kalksandstein, Wöllersdorfer Leithakalk, Leithakalk aus Kaisersteinbruch u. Fischauer Konglomerat – stammen v. höherwertigen Architekturteilen u. Bauspolien. Sehr feste, teilweise polierfähige Leithakalke wurden hier erst um die Mitte des 16. Jh. verwendet. Z.B. die früheste Verwendung v. Leithakalken aus Kaisersteinbruch beim Schloß Neugebäude um 1570. 1692/93 erster Plan v. Johann Bernhard Fischer v. Erlach für Kaiser Leopold I, das Schloß sollte auf der Anhöhe der heutigen Gloriette errichtet werden. Das war zu kostspielig, der zweite, vereinfachte Entwurf wurde 1695/96 begonnen, um 1700 war der Mittelteil fertig u. konnte bewohnt werden. Die seitlichen Trakte blieben vorerst unvollendet. 55 56 Geländer mit S-förmigen Schmiedeeisengliedern. Maschinenstiege, Mitte 18. Jh. Die Blaue Stiege als repräsentative Treppe zu den kaiserlichen Wohn- u. Arbeitsräumen – um 1747. beibehalten. Sie konnte während der ersten Umbauphase den einzigen Zugang zur Nobeletage gewährleisten, nachdem die zentrale Ehrenhoftreppe Fischers abgetragen u. die Kapellenstiege noch nicht fertiggestellt war.. Das steinerne Stiegengeländer ist aus schönstem, weißem Kaiserstein. Der Raum der Blauen Stiege diente im ehemaligen Jagdschloß Kaiser Josephs I. als Speisesaal u. wurde v. Nikolaus Pacassi zu einem herrschaftlichen Stiegenhaus umgebaut, das für das Residenz- u. Familienschloß Maria Theresias notwendig war. Das 1701/02 v. italienischen Maler Sebastiano Ricci ausgeführte Deckenfresko blieb v. diesem Umbau unberührt u. zeigt die Verherrlichung des Thronfolgers Joseph als Kriegsheld u. tugendhafter Mann, der schließlich als Sieger den Lorbeerkranz vor dem Thron der Ewigkeit empfängt. Mit der Blauen Stiege gelangte man über die Große Galerie u. die anschließenden Räume bis zu den Audienzräumen des Kaiserpaares im Ostflügel. Der v. Zeremoniell für Besucher u. Audienznehmer vorgeschriebene lange Weg des „Antichambrierens“ war damit gewährleistet. (Antichambre – Vorzimmer, antichambrieren – sich viel im Vorzimmer aufhalten, bei großen Herrschaften im Vorzimmer warten, vorzimmern) Kleine weiße Stiege, 1765, bei der auch Wöllersdorfer Stein festgestellt wurde, sowie die Große weiße Stiege, einem stattlichen Treppenhaus für den Hofstaat. Die vermutlich schon vor dem maria-theresianischen Umbau ausgeführte Weiße Stiege wurde Die Treppe wurde viel benützt, daher tw. mit Kunststein überzogen. (H. Furch „Joh. Georg Haresleben, H Untertan u. SteinmetzM. in Steinbruch“ in Mitt. Nr. 36/S 11,14 – 17, Feb. 1995 u. „Schloß Schönbrunn–der Kaiserstein als meist verwendeter Stufenstein, steinkundl. Aufnahme mit Univ. Prof. Dr. Rohatsch, v. Institut für Geologie, TU-Wien“ in Mitt. Nr. 49/S 11 – 20, Feb. 1998.) 141. Schönbrunner Schloßpark, Gloriette Erbaut 1775 v. Johann Ferdinand Hetzendorf v. Hohenberg. Nachricht der Kaiserin Maria Theresia: „Es findet sich zu Neugebäu (Schloß Neugebäude, errichtet 1568 – 1575) eine alte Galerie v. steinernen Säulen u. Gesimsen, welche nichts nutzet, .. Ich habe beschlossen, solche v. dort abbrechen zu lassen u. nacher Schönbrunn bringen zu lassen..“. Der Architekt ließ die Galerie u. die Säulen nach Schönbrunn bringen, wo Säulen, Bogenleibungen u. Gebälkstücke beim Bau der Gloriette wiederverwendet wurden. Kaiserstein in Form v. Säulen, Bodenplatten, Mauerverkleidungen u. Stiegenstufen. 56 57 (DEHIO- Handbuch für Wien, X. bis XIX. u. XXI. bis XXIII. Bezirk, S 210, Wien 1996; Rohatsch Andreas: „Die Bau- u. Dekorgesteine der Kartause Mauerbach“, Anmerkung 16, S /730, in : Österr. Zeitschrift für Kunst u. Denkmalpflege LIII.1999.Heft 2/3/4, Kartause Mauerbach, u. Lietzmann Hilda: „Das Neugebäude in Wien“, München, Berlin 1987.) 142. Schönbrunner Schloßpark Obeliskenbrunnen Die Anlage für den auf ehem. vergoldeten Schildkröten stehenden, aus Margarethner Stein nachgebildeten, ägyptischen Obelisk hat 1777 Joh. Ferdinand Hetzendorf v. Hohenberg errichtet. Die Wandverkleidung des Umganges ist harter Kaiserstein. In Nachahmung ägyptischer Hyroglyphen sind Szenen aus der Geschichte des Hauses Habsburg eingemeißelt. Bei der Schönbrunner Obeliskenanlage sollte der Anspruch auf die unumstößliche u. fortdauernde Herrschaft des Hauses Habsburg zum Ausdruck kommen. 143. Schönbrunner Schloßpark Römische Ruine Römische Ruine – Zustand 1994, wird zur Zeit restauriert 57 58 (Rohatsch Andreas: Die Bausubstanz der „Römischen Ruine“, Schadensbilder u. Schadensursachen) Ursprünglich als Ruine v. Karthago bezeichnet. Joh. Ferdinand Hetzendorf v. Hohenberg schuf die Römische Ruine als vollständigen Neubau, Fertigstellung 1778. Anders als beim Bau der Gloriette wurden – wie erst jüngst nachgewiesen werden konnte – sämtl. Architekturteile des Bauwerkes, die Säulen ebenso wie die Reliefs, unter der Anleitung des Hofarchitekten neu hergestellt. Diese Untersuchung wurde v. ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Andreas Rohatsch, Institut für Geologie, TU – Wien durchgeführt. Eine Fragestellung war, ob es aufgrund v. Gesteinsbestimmungen möglich sei, eine Herkunft v. Bauteilen aus dem Simmeringer Schloß Neugebäude zu belegen. 144. Schönbrunner Schloßpark Neptunbrunnen Als Abschluß des ebenen Großen Parterres erhebt sich am Fuß des Berghanges der Neptunbrunnen, der zum Gesamtkonzept der Gartengestaltung gehörte. Die Anlage konnte nach vierjähriger Bauzeit noch vor dem Tod Maria Theresias vollendet werden. Der Entwurf stammt auch hier mit großer Wahrscheinlichkeit v. J.F. Hetzendorf v. Hohenberg. Die Figurengruppe wurde aus Sterzinger Marmor geschaffen. Eine gegen den Berghang zurückschwingende Stützmauer, Verkleidung aus Kaiserstein, die mit einer vasenbesetzten Balustrade versehen ist, bildet die Rückwand des riesigen Brunnenbassins. Die dargestellte Meerfahrt des Neptun stand als Gleichnis für den Fürsten, der die Kräfte des Landes zu lenken weiß. (Iby Elfriede: „Schönbrunn“, Wien 2000). Die Interpretation der gesteinskundlichen Aufnahme besagt: In der Bausubstanz der Römischen Ruine gelangte für die architektonische Gliederung (Säulen, Kapitelle, Friese, Fenstergewände) überwiegend Kalksandstein v. St. Margarethen zur Verwendung, daneben können Kalksandsteine v. Stotzing u. Zogelsdorf beobachtet werden. Im Quadermauerwerk der Zungenmauern finden sich auch feste Leithakalke, wie z.B. aus Kaisersteinbruch, Wöllersdorf u. Hundsheim. Die Wiederverwendung v. Bauteilen v. Schloß Neugebäude beschränkt sich nach Ansicht des Verfassers auf die letztgenannten festen Leithakalk-Quader u. Platten des Zungenmauerwerkes (vor allem jene v. Kaisersteinbruch), sowie auf den Großteil der Fußbodenplatten, Stiegenstufen, Balusterbänke u. auf die einfach profilierten Bogenstücke der runden Fenster, da diese auch heute noch, sogar mit identen Steinmetzzeichen im Neugebäude festgestellt werden können. Es wird weiters festgestellt; daß die dichten u. festen Leithakalke (z.B. aus Kaisersteinbruch, Wöllersdorf u. Hundsheim) bis auf wenige Ausnahmen als nicht oder nicht maßgeblich verwittert anzusehen sind, so daß bis auf eine gelegentliche Reinigung keine weiteren, konsolidierenden Maßnahmen zu setzen sind. Aufnahme v. August 2000, nach Abschluß der Restaurierungsarbeiten 58 59 145. Schönbrunner Tiergarten Mittelpavillon Der Tiergarten wurde 1752 über Initiative Kaisers Franz I. (Gemahl v. Maria Theresia) nach einem architektonischen Entwurf v. Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey, der seinem Auftraggeber v. Lothringen gefolgt war, angelegt. Franz I., der sich für die Naturwissenschaften, besonders aber für Pflanzen u. Tiere, sehr interessierte, wollte damit für die längst zu klein gewordene Menagerie im Simmeringer Schloß Neugebäude Ersatz schaffen. Im Zentrum der Anlage, bei der Jadot Pläne Lucas v. Hildebrandts für die Menagerie des Prinzen Eugen verwertete u. sich v. der Menagerie in Versailles inspirieren ließ, befindet sich ein achteckiger Pavillon. Vom Pavillon aus konnte das Herrscherpaar, das hier zuweilen frühstückte, die in dreizehn konzentrischen Logen gehaltenen Tiere betrachten. Der Pavillon ist über vier 1140 Wien 146. Lortzingg. 2 Schulgebäude der Stadt Wien Lieferung aller Stufen für das Schulgebäude v. hartem, weißem Kaiserstein (damals Mädchenbürgerschule) durch den SteinmetzM. Josef Amelin v. Kaisersteinbruch im Jahre 1903. (Sammlung Opferkuh; H. Furch: „Die Steinmetzfamilie Amelin“ in Mitt. Nr. 46, S 28ff, Juni 1997) Zugänge zugänglich. Die flachen Risalite an den vier Seiten des Baukörpers weisen Rundbogentüren mit einem figurenbesetzten Giebel auf, dazwischen liegen segmentbogige Fensteröffnungen. Das Glockendach ist v. einer umlaufenden Balustrade bekrönt. Einige Stufen der Außentreppen, sowie einer kleinen abwärts führenden Stiege aus Kaiserstein. 147. Penzinger Str. 34 Töpfelhaus Bauzeit 1. Hälfte des 18. Jh.s. Die reizvolle Fassade, deren stilistischer Ausdruck etwa an die Schule Lucas v. Hildebrandts erinnert. 59 60 tes aufnehmen sollte wird durch eine Rosette markiert. Die Stufen dieser u. auch der gegenüberliegenden Stiege aus Kaiserstein mit den besonderen Merkmalen. 148. Penzinger Str. 56 Wohnhaus 1842 wird das Haus v. Alexander Matthias Töpfel, Bürgermeister v. Penzing, erworben. Im westl. Stiegenhaus orig. Schmiedeeisentreppengeländer. Die Stiege verbindet sich mit einem kleinen baulichen Kuriosum. Der Punkt, an dem eigentlich eine Säule oder ein Pfeiler die Last des Podes- 60 61 Kern aus der 2. Hälfte des 16. Jh.s, um die Mitte 19. Jh.s aufgestockt (3-geschossiger Straßentrakt) u. fassadiert. Blick v. der Einfahrt in den Innenhof. In der Einfahrt links, durch eine Türe, zur Zweipfeiler-Stiege mit Kaisersteinstufen. Im Obergeschoß Raumfolge mit Gewölben aus dem 16. Jh., Kreuzgrat- bzw. Stichkappengewölbe, in straßenseitigem Raum mit Netzrippenauflagen, in Kartusche bezeichnet 1578. Einfahrt (17. Jh.) in den Hof, Zugang zum Stiegenhaus mit schönen Kaisersteinstufen Penzinger Str. 66 Leehaus 1150 Wien 149. Ehem. Ullmannstr. 44 Sechshauser dehaus Gemein- Erbaut 1884 v. Eugen Sehnal als bemerkenswert repräsentatives späthistoristisches Gebäude. Fassade durch Riesenpilaster, durch monumentale Ecklösung mit Giebelaufsätzen u. Kuppel akzentuiert. Dokumentiert sind Lieferungen v. hartem „Neukaiserstein“ aus dem Kapellenbruch der Familie Amelin. (August Hanisch u. Heinrich Schmid, Österreichs Steinbrüche, Kaisersteinbruch, in Mitt. Nr. 46, S 25, Juni 1997): Barockes Wohnhaus, erbaut Mitte 18. Jh. (im Kern 17. Jh.) v. Joseph Graf Czobor („Czoborpalais“) wirkl. Kammerherr Maria Theresias. Unter den späteren Besitzern befinden sich der Seidenfabrikant Thaddäus Berger u. Josef Karl Lee, (1838-1879) Mitglied der Penzinger Gemeindevertretung. Langgestreckter, 3geschossiger Straßentrakt, entsprechend dem Straßenverlauf leicht gekrümmt, schlichte Gliederung durch Nutung u. Lisenen, im Hauptgeschoß variierende Fensterverdachungen, bemerkenswert die beiden seitlichen reichgeschmückten, pilastergerahmten Korbbogenportale. Durch die tonnengewölbte 1190 Wien 150. Josefsdorf – Kahlenberg Stephaniewarte Ursprünglich, 1629 – 1639 errichtete, aus Zellenhäuschen bestehende Kamaldulenser Klosteranlage mit dazugehöriger Kir- 61 62 che, „Kahlenberger Kirche“, St. Josef. Nach Klosteraufhebung 1782 durch Kaiser Joseph II. Verkauf an Private. 1870 an Kahlenberg-Aktiengesellschaft, Kahlenberghotel 1872 eröffnet. Nordwestlich dav. 1887 Bau der Stephaniewarte v. Fellner u. Helmer. Ein Aussichtsturm in Formen eines späthistoristischen Burgenstils. Dokumentiert sind Lieferungen v. hartem Kaiserstein aus dem Buchthal-Bruch in Kaisersteinbruch. (August Hanisch u. Heinrich Schmid, Österreichs Steinbrüche, Kaisersteinbruch, in Mitt. Nr. 46, S 27, Juni 1997. 62