Maurmer Post vom 29. August 2014
Transcription
Maurmer Post vom 29. August 2014
maurmer Post Seite 8 Woche 35, Freitag, 29. August 2014 Viele Maurmer am «Zürich Classic Car Award» Oldtimer: Die guten alten Zeiten ... Zentraler und schöner kann ein solcher Anlass nicht sein. Der «Zürich Classic Car Award 2014» auf dem Bürkliplatz in Zürich wird von «Maurmer Post»-Redaktor Christoph Lehmann als Präsident ZCCA mitorganisiert. Viele Maurmer zeigen grosses Interesse an den klassischen Strassenkreuzern vergangener Tage. Mehr als 60 Besitzer toller Fahrzeuge aus vergangenen Zeiten und Epochen wurden einem breiten und grossen Publikum am vergangenen Mittwoch auf dem Bürkliplatz in Zürich vorgestellt. Jeder dreht sich um, wenn ein Oldtimer Der Präsident mit dem Award-Sieger Grundsätzlich sind beides Gewinner an diesem Anlass. «Maurmer Post»-Redaktor und ZCCAPräsident Christoph Lehmann mit einem sehr interessanten Fahrzeug, welches in diesem Jahr den Award gewann. Der Borghi Diablerets ist ein Schweizer Sportwagen, der durch die Brüder Borghi aus Les Dia blerets entworfen und gebaut wurde. Das nur 90 Zentimeter hohe Unikat befindet sich immer noch in Familienbesitz und wird für spezielle Anlässe ausgefahren. Der Eigenbau wurde 1989 fertiggestellt und wird von einem Renault-Gordini-Motor mit 1300 ccm mit 4 Zylindern angetrieben. durch die Gegend fährt. Doch was auf dem Bürkliplatz zu sehen war, sind Raritäten, die man oft nur aus den Katalogen und Büchern kennt. Viele haben ihre fahrbaren Schätze und Wertanlagen aus der Garage entführt und stellten sich einer Fachjury des «Zürich Classic Car Award». Gekommen sind aber viele Schaulustige und Freunde klassischer Fahrzeuge. Auch aus Maur. Das Interesse grosser Strassenkreuzer ist in unserer Gemeinde gross, steht doch in der einen oder anderen Garage ein blitzblanker und funkelnder Oldtimer und wartet auf seine Ausfahrt. So auch für Herbert Trudel, Gründer des FC Maur, der mit dem Traum-Oldtimer «Martini» nach Zürich mitfuhr. Oder Rolf Hauri sah beim Vorbeifahren die tollen Raritäten und musste gleich parken, um die Schönheiten aus der Nähe zu bestaunen. «Maurmer Post»-Kommissionsmitglied Walter Goldschmidt war mit Kamera angereist, um einige Raritäten bildlich festzuhalten. Eine kleine Auswahl stellt Ihnen die «Maurmer Post» etwas genauer vor. Der Lotus von Jim Clark Ein Traum: Maserati Mistral Spider Ältere Jahrgänge werden sich an den Engländer Jim Clark erinnern. Mit diesem Lotus Type 44 Monocoque (4 Zylinder, 1000 ccm, 140 PS) bestritt der äusserst talentierte und erfolgreiche Rennfahrer die Formel-2-Europameisterschaft. Im April 1968 kam Clark ebenfalls mit einem Lotus-Formel-2-Rennwagen in Hockenheim von der Strecke ab und verunglückte tödlich. Clark zählt heute mit Graham Hill, James Hunt und Ayrton Senna zu den ganz grossen verstorbenen Legenden der Formel 1. Was für ein Fahrzeug! Die italienische Eleganz ist dem Wagen direkt ins Blech geschnitten. Der Mistral wird von einem 3,6-Liter/6-ZylinderMotor angetrieben, und das Fahrzeug wurde lediglich 123 Mal gebaut und stammt aus dem Jahre 1966. Der Wagen steht heute schöner und perfekter da, als er wahrscheinlich dazumal vom Fertigungsband rollte. Der Besitzer und Oldtimer-Kenner fährt diesen traumhaften Spider seit 2003. Text&Bilder: Sandro Pianzola Der Martini von der Forch Der Martini ist nicht nur ein Drink, sondern auch ein Name, der im Schweizer Autobau früher grosse Bedeutung hatte. Mit der Wirtschaftskrise 1934 war es auch um die Automarke Martini geschehen. Der Martini Six, Typ FU, stammt aus dem Jahre 1926 und wurde in sechs Jahren mit grossem Aufwand restauriert. Jeder Autoliebhaber weiss, was das heisst. Speziell bei einem solchen Fahrzeug, wo es heute keine Ersatzteile mehr gibt. Ein absoluter Traumwagen mit viel Eleganz, Exklusivität und von unheimlichem Wert. Der Wagen wird regelmässig bewegt und ruht auf der Forch. Gut möglich, dass Sie ihm mal bei einer seiner Ausfahrten begegnen. Ausgabe 30 maurmer Post Seite 9 Der Publikumsliebling: Alfa Romeo 6 C SS Corsa Die Ente, als sie noch nicht Audi hiess De Tomaso Pantera Ganze zwölf Modelle wurden von diesem speziellen Wagen gebaut. David Brown (Aston Martin) lieferte diesen Wagen 1948 aus und war dann in späteren Jahren die Inspiration für viele AstonMartin-Modelle. Die sehr aussergewöhnliche und traumhaft gefertigte Karosserie erhielt das Fahrzeug erst in den 70er-Jahren. Dieser sehr seltene 6-Zylinder ist selbst bei dem Rennklassiker 1000 Milia, bei dem nur die schönen und exklusivsten Fahrzeuge teilnehmen, eine Ausnahmeerscheinung. DKW Auto Union Sonderklasse 3=6 ist der Name der «Ente». Das Fahrzeug wurde sehr schön restauriert und stammt aus dem Jahre 1958. Dazumal war Auto Union noch im Besitze von Mercedes-Benz und die 2-Takter waren sehr erfolgreich, gewannen sie doch auch die legendäre Rally Montecarlo. Im Logo sind die vier Ringe geblieben, und die heutige Marke Audi gehört zu den erfolgreichsten Autobauern der Welt. Als kleiner Bub rutschte ich mit den Knien auf dem Parkettboden rum, in der Hand ein Auto, wie es sich für einen Buben gehört: Ein gelber De Tomaso Pantera der Marke Corgi Toys. Heute bewundere ich den Sportwagen aus dem Jahre 1971. Die gelbe Rakete war in erster Linie für den USMarkt gebaut worden. Dank der Kooperation mit Ford brummte unter der Haube ein 8-ZylinderUS-Mocken. Die Karosserie ist so zeitlos, dass sie ohne Probleme heute noch als einer der schönsten Sportwagen-Kreationen gilt. Der Präsident der Strasse: Lincoln Continental 4-door Saloon Vom Bus zum Taxi: VW-Bus Walter Sallenbach, Ford-Thunderbird-Driver Der VW-Bus aus den Jahren 1955 bis 1966 ist Kult. Heute erzielen gut restaurierte Fahrzeuge auf den Occasionsbörsen und Auktionen beinahe gleich hohe Preise wie beliebte Limousinen und Roadster. Der 8-Plätzer, hier auf dem Bürkliplatz als Taxi umgebaut, nannte sich T1 oder Samba. Der Kultbus ist in einwandfreiem Zustand und hat das Baujahr 1961 und wird noch für kleine Taxifahrten von Gesellschaften und zu speziellen Anlässen genutzt. Seit einigen Wochen ist auch Walter Sallenbach ein Classic-Driver. Der weisse Ford Thunderbird, Jahrgang 1964, ist ein Bijou und Walti total begeistert. Strahlend und voller Stolz sitzt er mit Cowboyhut hinter dem Steuer und geniesst das sanfte Gleiten mit dem US-Strassenkreuzer über unsere Strassen. Das rote Lederinterieur verleiht dem Cabriolet eine besonders edle Note. Der «Donnervogel» gehört mit den Modellen Mustang, Corvette und Cadillac zu den beliebtesten Ami-Strassenkreuzern der 50er- bis 70er-Jahre. Der Name stand mal für einen US-Präsidenten und für eine grosse Automarke. Beides Geschichte heute. Das Fahrzeug, das mindestens auf der Strasse so mächtig ist wie der damalige Präsident, wurde 1961 bis 1965 gebaut. Der 8-Zylinder hat einen Hubraum von 7000 ccm und produziert unglaubliche 340 PS. Diese rollende Eleganz braucht auch seinen Sprit, bis die Tonnen in Bewegung kommen. Doch einen solchen Fahrluxus gabs noch nie zu Discountpreisen. Autogrill zeigt Gesicht: Buick Roadmaster Der Master kann man ohne Probleme auch auf seinen markanten Grill und die Frontpartie des 1949 erbauten US-Kreuzers übertragen. In diesen Jahren war gross, imposant, beeindruckend und furchterregend das Kriterium, wie eine Frontpartie gestaltet wird. Stossstange und Kühlergrill sind aus dickem Stahl und vollverchromt. Da spielte Gewicht und Plastik noch keine Rolle im Autobau. 8 Zylinder bringen rund 150 PS auf die Achse.