Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Rheinland
Westfalen
Lippe
Bildungswege
im Sozial- und
Gesundheitswesen
Berufliche Bildung und
Qualifizierung in der
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
www.diakonie-rwl.de
Impressum
Herausgeber: Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
Geschäftsbereich Familie, Bildung und Erziehung
Lenaustraße 41 J 40470 Düsseldorf
www.diakonie-rwl.de
Redaktion und Text:
Dr. Annett Herrmann
Beatrix Halm-Schloesser
Heidemarie Rotschopf
Gestaltung und Satz: luxgrafik, Münster
Druck: Buschmann, Münster
Münster, 2011
Rheinland
Westfalen
Lippe
Bildungswege
im Sozial- und
Gesundheitswesen
Berufliche Bildung und
Qualifizierung in der
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
www.Diakonie RWL.de
Grußwort
D
ass die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe mit dieser profilierten
Broschüre einer breiten Öffentlichkeit erstmals ihr umfangreiches
Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot in einer systematischen
Darstellung zugänglich macht, ist außerordentlich zu begrüßen.
Damit wird die Differenziertheit des Bildungsspektrums deutlich, das
sehr dicht an den Anforderungen der Praxis verschiedener Berufsfelder
des Sozial- und Gesundheitswesens entwickelt, in jedem Einzelfall ein
hohes Maß an Fachlichkeit vermittelt. Denn die Diakonie qualifiziert
nicht fern von der Praxis, sondern die Qualifizierung, ob Aus- Fortoder Weiterbildung, ist Ergebnis reflektierter Praxis in den diakonischen
Einrichtungen. So fließen die Prozesse sich verändernder beruflicher
Anforderungen, sei es im Bereich der Kindertagesstätten oder der
Altenhilfe, sei es bedingt durch den demografischen Wandel oder durch
Ansprüche der sogenannten work-life-balance permanent in die
Bildungsprofile ein.
Das Erarbeiten einer solchen Broschüre ist zudem auch der Entwicklung
auf dem Arbeitsmarkt geschuldet. Schon jetzt ist ein Fachkräftemangel
im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens zu verzeichnen, der
sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Insofern kommt
diese Broschüre dem berechtigten Anliegen vieler Träger der Diakonie
3
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
entgegen, deutlich zu machen, wie umfänglich die Diakonie RheinlandWestfalen-Lippe in attraktive und zukunftsfähige Ausbildungswege
investiert, um jungen Menschen eine berufliche Orientierung zu bieten.
Bildungsprozesse sind schon längst nicht mehr auf eine zeitlich
begrenzte Lebensphase reduzierbar, sondern ziehen sich als permanente Bildungsherausforderung und Bildungschance lebensbegleitend
durch die (Erwerbs-)Biografie. Die diakonischen Träger und Einrichtungen investieren daher bewusst in Fort- und Weiterbildung. Dies ist nicht
nur ein Mittel einer gezielten Personalentwicklung, sondern auch ein
Zeichen für die Wertschätzung und Würdigung der Mitarbeitenden. Das
vielfältige Angebot an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten ist dafür
ein sprechender Beleg.
Es bleibt zu wünschen, dass diese Broschüre die ihr angemessene
Aufmerksamkeit findet, sowohl bei den diakonischen Einrichtungen und
den Mitarbeitenden als auch bei den Menschen in beruflichen Orientierungs- oder Umorientierungsphasen. Mein herzlicher Dank gilt den drei
Autorinnen, Frau Dr. Annett Herrmann, Frau Beatrix Halm-Schlösser
und Frau Heidemarie Rotschopf, die sich der Arbeit zur Erstellung
dieser Broschüre engagiert und kreativ gestellt haben.
Pfarrer Prof. Dr. Uwe Becker
Vorstand
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
4
Vorwort
D
ie Handlungsfelder im Sozial- und Gesundheitswesen verändern
sich mit einer hohen Dynamik. Die Menschen, die in diesen
Handlungsfeldern arbeiten, sind darauf verwiesen, sich neuen
Aufgaben und Herausforderungen zu stellen. Die (Erst-)Ausbildung von
jüngeren Menschen steht ebenso im Zentrum wie die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Eine besondere Zielgruppe bilden junge
Menschen und Menschen, die nach längerer Auszeit wieder in den
Beruf zurückkehren oder sich im mittleren Lebensalter für einen neuen
Beruf entscheiden. Sie haben für die Handlungsfelder des Sozial- und
Gesundheitswesens der Diakonie an Bedeutung gewonnen. Die
aktuellen bildungspolitischen und gesellschaftlichen Veränderungen
erfordern stets qualifikatorisch und perspektivisch ausgerichtete
Anpassungsleistungen.
Bei der Bewältigung von gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ist
die Diakonie auf Mitarbeitende angewiesen, die gut ausgebildet und
bereit sind, ihre fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen zu
ergänzen und zu erweitern. Auch die einzelnen Einrichtungen der
Diakonie sind dabei gefordert. Hierbei unterstützt die Diakonie RWL als
Spitzenverband die diakonischen Träger, Einrichtungen und Dienste
eine qualifizierte und bedarfsgerechte Bildungsstruktur anzubieten.
Gegründet auf ein christliches Menschenbild werden die erforderlichen
fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen von verschiedenen
5
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Bildungseinrichtungen und Fachverbänden auf unterschiedlichen
Qualifikationsniveaus vermittelt.
Die Broschüre „Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen.
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe“ gibt einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungsgänge und evangelischen Ausbildungsinstitutionen sowie über die
Studiengänge an den evangelischen Fachhochschulen. Junge Menschen, die z. B. ein Freiwilliges Soziales Jahr in Einrichtungen der
Kirche und Diakonie absolvieren oder Einrichtungen und Angebote der
Diakonie besuchen, interessieren sich für Ausbildungsmöglichkeiten im
Kontext der Diakonie und fragen nach. Junge Menschen zu erreichen,
die sich für die Bildungsbereiche des Sozial- und Gesundheitswesens
der Diakonie interessieren, ist eine große Chance für die Personalentwicklung und Personalgewinnung evangelischer Träger und Einrichtungen. Diese Broschüre soll zunächst einfach und pragmatisch jungen
Menschen eine nachhaltige Übersicht der Möglichkeiten Beruflicher
Bildung bieten. Darüber hinaus können auf der homepage der Diakonie
RWL (www.diakonie-rwl.de) weitere Informationen und Einblicke in die
Arbeitsfelder gewonnen werden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Anzahl berufsqualifizierender Möglichkeiten und der an der Berufsbildung beteiligten
Bildungseinrichtungen der Diakonie RWL zugenommen hat. Dabei hat
sich das fachliche Themenspektrum an die gesellschaftlichen Erfordernisse angepasst. Dies unterstreicht die Bedeutung, die der Beruflichen
Bildung mit Blick auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel beizumessen ist.
Maria Loheide
Geschäftsbereichsleitung
Familie, Bildung und Erziehung
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
6
Vorwort
Auftakt
Ausgangspunkt und
Aufbau der Broschüre
B
ildungsaufgaben spielten seit den Anfängen der modernen
Diakonie im 19. Jahrhundert eine zentrale Rolle für diakonisches
Handeln, beispielsweise für den pädagogischen Ansatz des
„Rauhen Hauses“ oder für die Entwicklung der Krankenpflege.
Viele der Bildungsanstrengungen konzentrierten sich im 20. Jahrhundert auf die Professionalisierung diakonischer Fachkräfte. Aber auch
Aspekte der gesellschaftlichen Teilhabe, die Gestaltung von Lebenslagen sowie der Zugang auf den Arbeitsmarkt hängen zu einem großen
Teil von Bildungschancen und Bildungswegen ab.
Dies spiegelt sich auch in dem gegenwärtigen Bedarf an Fort- und
Weiterbildungen innerhalb der Diakonie wider und wird für die zukünftige Entwicklung ihrer Handlungsfelder ein wesentlicher Aspekt sein. Die
berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL findet
vorrangig im Sozial- und Gesundheitswesen statt. Sie lässt sich innerhalb der Diakonie RWL neben dem Handlungsfeld des Freiwiliigen
Sozialen Jahres (FSJ) und den Freiwilligen Diensten in die Bereiche der
Altenarbeit, der erzieherisch-pädagogischen Berufe und der Arbeit im
Krankenhaus einteilen.
7
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Ausgangspunkt
Die Begriffe der beruflichen Bildung und Qualifizierung „Ausbildung“,
„Fortbildung“ und „Weiterbildung“ werden im Sprachgebrauch nicht
eindeutig zugeordnet. Besonders der Unterschied zwischen Fort- und
Weiterbildung ist nicht immer erkennbar. Trotz der eher vagen
Unterschiede zählen die Bereiche der Aus-, Fort- und Weiterbildung
insgesamt zur Berufsbildung. Daher wird in dieser Broschüre vorgeschlagen, Ausbildung als den Bereich kenntlich zu machen, in dem
erste Qualifikationen in einem Berufsfeld erworben werden. Der Bereich
der Fortbildung soll hier verstanden werden als Berufsbildung, die auf
eine spezifische Berufsausbildung aufbaut und Kenntnisse wie Fertigkeiten erweitert. Weiterbildungen sollen dagegen als jene Bildungsangebote betrachtet werden, die sich auf Zusatzqualifikationen beziehen,
oder sich auf Umschulungen spezialisieren.
Wichtig mit Bezug auf eine evangelische Bildungslandschaft ist die
Unterscheidung der Begriffe „Lebenslanges Lernen“ und „Lebensbegleitendes Lernen“, da mit diesen Lernformen unterschiedliche
Perspektiven auf Lernprozesse fallen.
Mit dem Begriff des Lebenslangen Lernens ist ein Konzept gemeint, das
Menschen befähigt, während ihrer gesamten Biographie hindurch zu
lernen. In einer sich ständig im Wandel befindenden Gesellschaft bilden
sich neue Formen formellen Lernens (Schule und Berufsausbildung) und
informellen Lernens (z. B. beruflich erworbene Erfahrung) heraus. Laut der
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
wird Lernen als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompetenzen verstanden. Um dem
Begriff des Lebenslangen Lernens den Aufforderungscharakter ökonomisch verwertbarer Prinzipien zu nehmen und Lernen verstärkt als persönliche Entwicklung hinsichtlich von Kompetenzen und nicht hinsichtlich
verwertbarer oder nur messbarer Qualifikationen zu beschreiben, soll der
Begriff des Lebenslangen Lernens durch den Begriff des Lebensbegleitenden Lernens ersetzt werden. Der Begriff Lebensbegleitendes Lernen setzt
8
Auftakt
den Akzent deutlicher auf lebensphasenorientierte Verarbeitungs- und
Bildungsprozesse sowie auf work-learn-life-balance als Vereinbarkeit von
Arbeitswelt, Lernphasen und Privatem (vgl. Herrmann 2009).
Aufbau der Broschüre
Die Broschüre „Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen.
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL“ ist in zwei
Hauptteile gegliedert.
Im ersten Hauptteil geht es um die verschiedenen Ausbildungsgänge
im Sozial- und Gesundheitswesen und um die verschiedenen Ausbildungseinrichtungen.
Die Ausbildungsgänge der evangelischen Bildungsinstitutionen im
Sozial- und Gesundheitswesen lassen sich in 18 Ausbildungswege
differenzieren. Zu diesen gehört bspw. der Ausbildungsgang zum/ zur
Altenpfleger/in ebenso dazu, wie die Ausbildung zum/ zur Diätassistent/in, Ergotherapeut/in, Erzieher/in, Familienpfleger/in, Hebamme/
Entbindungspfleger, Heilpädagoge/in als auch die Ausbildung zum/ zur
operationstechnischen Assistent/in. Die evangelischen Ausbildungseinrichtungen ermöglichen einen ersten Einstieg in die berufliche Qualifizierung. Vermittelt werden dort Kenntnisse und praktisches Wissen in
der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen. Zu den hier aufgeführten evangelischen Ausbildungseinrichtungen zählen beispielsweise
die evangelischen Berufskollegs, die evangelischen Fachseminare und
Fachschulen für Altenpflege sowie Fachseminare für Familienpflege,
die evangelischen Ausbildungsstätten für Ergotherapie, die evangelischen Hebammenschulen und die evangelischen Gesundheits- und
Krankenpflegeschulen sowie die evangelischen Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL.
Inhalt des zweiten Hauptteils dieser Broschüre ist das Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen.
9
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Die Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen sind vielfältig und
spezialisiert. Grundsätzlich wird unterschieden in Bachelorstudiengänge
(B.A.) und Masterstudiengänge (M.A.). Die evangelischen Fachhochschulen haben sich in ihren Bachelor- und Masterabschlüssen auf
Studiengänge der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens spezialisiert. Besonders den Fachkräften, die im Sozial- und Gesundheitswesen
arbeiten, sollen berufliche Aufstiegs- bzw. Durchstiegsmöglichkeiten zu
einem Hochschulabschluss gegeben werden.
Hochschulabschlüsse gewinnen für die berufliche Weiterentwicklung
eine zunehmende Bedeutung. Zu den Studiengängen im Bereich des
Sozial- und Gesundheitswesens zählen beispielsweise die Bachelorstudiengänge „Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und Diakonik“,
„Elementarpädagogik“, „Heilpädagogik“ oder der Studiengang
„Management im Sozial- und Gesundheitswesen“. Zu den von den
evangelischen Fachhochschulen angebotenen Masterstudiengängen
zählen der Studiengang „Bildungsmanagement“, „Management in
sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“ und der
Studiengang „Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung“.
Neben der Darstellung der Ausbildungsgänge mit den dazugehörigen
Ausbildungseinrichtungen und der Darstellung der verschiedenen
Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen und den evangelischen Fachhochschulen in NRW sind auch die spezifischen Arbeitsbereiche der Diakonie RWL dargestellt, die sich mit den Fragen der
Beruflichen Qualifizierung beschäftigen.
10
?
Am Ende der Broschüre befinden sich ein [Glossar] und die Kontaktdaten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Diakonie RWL
für Fragen rund um den Freiwilligen Dienst sowie die berufliche Bildung
und Qualifizierung, zugeordnet zu den jeweiligen Zuständigkeitsbereichen.
!
Das Glossar beginnt auf Seite 184
Auftakt
Die Inhalte dieser Broschüre sind auch auf der Homepage der Diakonie
(www.diakonie-rwl.de) unter „Berufliche Bildung“ abrufbar. Wir wünschen Ihnen eine angenehme und informative Lesezeit mit dieser
Broschüre.
Dr. Annett Herrmann Beatrix Halm-Schloesser Heidemarie Rotschopf
(Familie, Bildung und Erziehung)
(Pflege, Alten-
und Behindertenarbeit)
(Krankenhaus und
Rehabilitation)
11
Inhalt
Grußwort
3
Vorwort 5
Auftakt: Ausgangspunkt und Aufbau der Broschüre
7
1. Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL 1.1 Freiwilliges Soziales Jahr und Freiwilligendienste
18
1.2 Berufliche Qualifizierung im pflegerischen Bereich von älteren
Menschen (Altenarbeit)
21
1.3 Berufliche Qualifizierung im erzieherisch-pädagogischen
Bereich
24
1.4 Berufliche Qualifizierung im Krankenhaus (Akutpflege) 27
2.Evangelisches Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit
und dem Gesundheitswesen – Ausbildungswege im Sozial und Gesundheitswesen
2.1 Ausbildungsgänge im Überblick
30
12
16
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.4
2.1.5
2.1.6
2.1.7
2.1.8
2.1.9
2.1.10
2.1.11
2.1.12
2.1.13
2.1.14
2.1.15
Altenpfleger/in
Altenpflegehelfer/in
Diätassistent/in
Ergotherapeut/in
Erzieher/in
Familienpfleger/in
Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Hebammen / Entbindungspfleger/in
Heilpädagoge/in
Heilerziehungspfleger/in
Heilerziehungshelfer/in
Kinderpfleger/in
O
perationstechnische Assistentin /
Operationstechnischer Assistent
2.1.16 Physiotherapeut/in
33
36
44
48
50
52
56
58
64
66
68
71
73
76
78
80
83
Inhalt
2.2
2.1.17 Sozialassistent/in
2.1.18 Sozialhelfer/in
2.1.19 W
erkstattjahr Altenhilfe in NRW (Qualifizierungsmaßnahme)
85
87
88
usbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL im Überblick 90
A
2.2.1 Ev. Berufskollegs des Sozialwesens im Bereich der Diakonie RWL 91
2.2.2Ev. Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege sowie
Fachseminare für Familienpflege im Bereich der Diakonie RWL 100
2.2.3 E
v. Ausbildungsstätten für Ergotherapie im Bereich
der Diakonie RWL
103
2.2.4 E
v. Hebammenschulen im Bereich der Diakonie RWL im Überblick 109
2.2.5 Ev. Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL
109
2.2.6 E
v. Berufsschulen für operationstechnische Assistenz im
Bereich der Diakonie RWL
110
2.2.7 E
v. Ausbildungsstätten für Physiotherapie im
Bereich der Diakonie RWL
111
2.2.8 E
v. Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im
Bereich der Diakonie RWL
112
2.2.9 E
v. Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen im
Bereich der Diakonie RWL
117
2.2.10 E
v. Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen im
Bereich der Diakonie RWL
118
2.2.11 E
vangelische Fort- und Weiterbildungsanbieter im
Bereich der Diakonie RWL
120
3.Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit
und dem Gesundheitswesen
124
3.1 Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen im Überblick
126
3.1.1 Bachelorstudiengänge
131
3.1.1.1 Bildung und Erziehung in der Kindheit (FFH)
132
3.1.1.2 Elementarpädagogik (EFH RWL)
133
3.1.1.3 Gemeindepädagogik und Diakonie (EFH RWL)
136
3.1.1.4 Heilpädagogik (EFH RWL) sowie Heilpädagogik mit
Schwerpunkt Management oder Mentoring (FHdD)
138)
3.1.1.4.1 Grundständiger Studiengang
Heilpädagogik (EFH RWL)
139
3.1.1.4.2 Berufsbegleitender Aufbaustudiengang
Heilpädagogik mit Schwerpunkt Management
oder Mentoring (FHdD)
141
3.1.1.5 Management im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD) 142
3.1.1.6 Mentoring (Beraten und Anleiten) im Sozial- und
Gesundheitswesen (FHdD)
144
3.1.1.7 Pflege (EFH RWL)
146
3.1.1.8 Pflege und Gesundheit (FFH)
148
3.1.1.9 Pflegemanagement und Organisationswissen (FFH)
149
13
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
3.1.2
3.1.3
3.1.4
3.1.1.10 Pflegepädagogik (FFH)
3.1.1.11 Pflegewissenschaft (FHdD)
3.1.1.12 Psychiatrische Pflege und psychische Gesundheit
(FHdD)
3.1.1.13 Soziale Arbeit (EFH RWL)
3.1.1.14 Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und
Diakonik (FHdD)
Masterstudiengänge
3.1.2.1 Bildungsmanagement (FFH)
3.1.2.2 Management in sozialwirtschaftlichen und
diakonischen Organisationen (EFH RWL)
3.1.2.3 Management und Diversity (FFH)
3.1.2.4 Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (EFH RWL)
Geplante Studiengänge
3.1.3.1 Bachelorstudiengang: Heilerziehungspflege (FHdD)
3.1.3.2 Masterstudiengang: Organisationsentwicklung mit
den Schwerpunkten Beratung/ Supervison und
Führen/ Management (FHdD)
3.1.3.3 Masterstudiengang: Berufspädagogik im
Gesundheitswesen (FFH)
F
ort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an den Fachhochschulen
3.1.4.1 Evangelische Fachhochschule der Diakonie (FHdD)
3.1.4.2 Evangelische Fachhochschule
Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL)
151
152
154
155
156
159
159
161
163
165
168
168
169
169
170
170
171
14
3.2 Evangelische Fachhochschulen in NRW
3.2.1 Fachhochschule der Diakonie (FHdD) 3.2.2 E
vangelische Fachhochschule
Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) 3.2.3 F
liedner Fachhochschule i. Gr. der Kaiserswerther Diakonie (FFH)
172
173
175
176
4.Fazit und Ausblicke
180
5.Glossar
184
6.Die verschiedenen Arbeitsbereiche der Beruflichen Bildung
der Diakonie RWL mit Kontaktpersonen
198
7.Quellenangaben
202
Inhalt
15
1.
Berufliche Bildung
und Qualifizierung
in der Diakonie RWL
D
ie berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL findet
vorrangig im Sozial- und Gesundheitswesen statt. Innerhalb der
Diakonie RWL wird berufliche Bildung und Qualifizierung im
Handlungsfeld des Freiwilligen Sozialen Jahres und der Freiwilligendienste sowie in den Handlungsfeldern der Altenarbeit, der erzieherisch-pädagogischen Berufe und der Arbeit im Krankenhaus gekonnt umgesetzt.
1.1 Freiwilliges Soziales Jahr und
Freiwilligendienste
Derzeit arbeiten im Gebiet Rheinland, Westfalen und Lippe mehr als
1.000 junge Menschen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres
(FSJ) in diakonisch-kirchlichen Einrichtungen, Kirchengemeinden und
Schulen.
Die Nachfrage nach einem FSJ steigt seit einigen Jahren stetig an. Das
FSJ als außerschulisches Bildungsjahr wendet sich an junge Menschen
zwischen 16 – 26 Jahren. In der Regel werden die Vereinbarungen für
eine Dauer von zwölf Monaten geschlossen, die Mindestdauer eines FSJ
18
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL
beträgt sechs, die maximale Dauer kann 18 Monate betragen. Pädagogische Fachkräfte führen die begleitende Bildungsarbeit in Seminarform
durch. In den Tätigkeitsfeldern werden die Freiwilligen durch Fachkräfte
eingearbeitet und während der Mitarbeit fachlich begleitet. In der
FSJ-Bildungsarbeit werden u. a. die Selbst- und Fremdwahrnehmung
sensibilisiert, verschiedene Formen einer situationsangemessenen
Kommunikation und für die Berufswelt geeignete persönliche und soziale
Verhaltensweisen eingeübt. Darüber hinaus werden in der praktischen
Mitarbeit und in der begleitenden Bildungsarbeit fachliche Kenntnisse
über verschiedene Krankheitsbilder und ihre Therapiemöglichkeiten
sowie der Umgang mit der entsprechenden Klientel vermittelt.
Die erlebte Praxis wird immer wieder aktuellen sozialpolitischen
Aspekten gegenüber gestellt und überprüft. Nicht zuletzt werden
berufliche Entscheidungsprozesse angeregt, unterstützt und Bewerbungstrainings durchgeführt.
Freiwillige bekommen für ihren Einsatz folgende Leistungen:
P 25 Bildungstage,
P ein qualifiziertes Zeugnis und eine FSJ-Bescheinigung,
P Taschengeld und Fahrtkostenzuschuss,
P Kindergeld und Sozialversicherung,
P Absicherung in der Berufsgenossenschaft sowie
P 26 Tage Urlaub.
Die Freiwilligen können in folgenden Tätigkeitsfeldern praktisch mitarbeiten:
P Schule (Integrationshilfe, Ganztagsschule),
P Kindergarten / Kindertagesstätte,
P Kinder- und Jugendarbeit (in Internaten, Jugendzentren, Kirchengemeinden),
P Erziehungshilfen (Mitarbeit in Wohngruppen),
P Behindertenhilfe (stationäre und ambulante Mitarbeit),
P Altenhilfe (stationär in Pflege und Sozialen Diensten, ambulant in
Betreuung),
19
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
P
P
Krankenhaus (im Stationsdienst und in der Krankenhausseelsorge),
Kultur sowie
Soziale Beratungsstellen.
Mit einem abgeleisteten FSJ erhalten Absolventinnen und Absolventen
oftmals eine Anerkennung als Vorpraktikum für Ausbildungen bzw.
Studiengänge. Teilnehmende mit Fachhochschulreife erlangen mit der
zwölfmonatigen Teilnahme an einem FSJ die Anerkennung des einjährigen gelenkten Praktikums. Die mit einem FSJ erworbenen Nachweise
sind sinnvolle Dokumente bei Bewerbungen für eine Ausbildung, einen
Studienplatz oder für einen Arbeitsplatz.
Interessenten für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst wenden sich bitte an:
Herrn Jürgen Thor P Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
Referat Freiwilligendienste P Friesenring 32/34 P 48147 Münster
Telefon: 0251/ 2709-160 P E-Mail: j.thor@diakonie-rwl.de
oder an
Herrn Michael Brausch P Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
Referat Freiwilligendienste P Quatermarkt 1 P 50667 Köln
Telefon: 0221/ 271687-11 P E-Mail: m.brausch@diakonie-rwl.de
20
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL
1.2 B
erufliche Qualifizierung im
pflegerischen Bereich von älteren
Menschen (Altenarbeit)
Die Ausbildungen in der Altenpflege haben einen hohen Stellenwert
angesichts des wachsenden Anteils immer älter werdender Menschen,
die Pflege und Betreuung benötigen. Die dreijährige Ausbildung zur
Altenpflegefachkraft und die einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer sind staatlich anerkannt und werden
an Fachseminaren für Altenpflege oder an Fachschulen für Altenpflege
vermittelt. Die Qualitätspolitik der evangelischen Fachseminare und
Fachschulen für Altenpflege orientiert sich an einem christlichen
Menschenbild. Das heißt für die Ausbildung: Die Einzigartigkeit und die
Begabungen der Schülerinnen und Schüler wahrzunehmen und zu
fördern. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die Ressourcen
und die Eigenständigkeit älterer Menschen so weit wie möglich zu
erhalten und zu stärken. Auf der Grundlage eines gemeinsamen
Rahmencurriculums erreichen die Fachseminare und Fachschulen
vergleichbare Ausbildungsgänge auf einem hohen Qualitätsniveau.
Fort- und Weiterbildung ist in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der
Altenpflege von besonderer Bedeutung. Über die Anpassung der erworbenen fachlichen Kompetenzen und die Weiterentwicklung der berufsfeldspezifischen Leistungen und Angebote hinaus gewinnen berufsbiografische Aspekte im Rahmen des [Lebensbegleitenden Lernens] an
Gewicht. Personenbezogen soll Fort- und Weiterbildung vertiefende oder
Was bedeutet Lebenslanges Lernen bzw. Lebensbegleitendes Lernen?
Mit dem Begriff des Lebenslangen Lernens ist ein Konzept gemeint, dass Menschen befähigt, während ihrer gesamten Biographie hindurch zu lernen. In einer modernen Gesellschaft bilden
sich neue Formen formellen Lernens (Schule und Berufsausbildung) und informellen Lernens (z. B. beruflich erworbene Erfah-
?
!
21
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
rung) heraus. Laut der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung wird Lernen als konstruktives
Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen,
Einsichten und Kompetenzen verstanden.
Eine Konsensstrategie zwischen Bund und Ländern orientiert
sich sowohl an den Lebensphasen des Menschen von der frühen
Kindheit bis ins hohe Alter, als auch an wesentlichen Elementen
für Lebenslanges Lernen, die Entwicklungsschwerpunkte darstellen. Letztere sind z. B. Einbeziehung informellen Lernens, Selbststeuerung, Kompetenzentwicklung, Vernetzung, Modularisierung,
Lernberatung.
Um dem Begriff des Lebenslangen Lernens den Aufforderungscharakter ökonomisch verwertbarer Prinzipien zu nehmen und
Lernen verstärkt als persönliche Entwicklung hinsichtlich der
Kompetenzen und nicht hinsichtlich verwertbarer und meßbarer
Qualifikationen zu beschreiben, wurde der Begriff Lebenslanges
Lernen durch den Begriff Lebensbegleitendes Lernen ersetzt. Der
Begriff Lebensbegleitendes Lernen setzt den Akzent deutlicher
auf lebensphasenorientierte Verarbeitungs- und Bildungsprozesse, Kompetenzorientierung sowie auf work-learn-life-balance als
Vereinbarkeit von Arbeitswelt, Lernen und Privatem.
erweiternde Kompetenzen für spezialisierte Handlungsfelder im Rahmen
der fach- und funktionsbezogenen Qualifizierung ermöglichen. Beispiele
für fachlich qualifizierende Fortbildungsangebote sind Themen wie
Validation, tiergestützte Betreuung, Kinästhetik, basale Stimulation,
Expertenstandards für die Pflege, Clowns in der Pflege, Therapeutisches
Tischgespräch etc. Beispiele für Fachweiterbildungsangebote sind:
Fachkraft für Palliativpflege, Fachkraft für Intensivpflege, Fachkraft für
Gerontopsychiatrie etc. Beispiele für Funktionsweiterbildungen sind
Qualitätsmanagement, Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung,
verantwortliche Pflegefachkraft, Projektmanagement etc. Mit Blick auf die
22
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL
Organisationsentwicklung spielt die Fort- und Weiterbildung als Bestandteil einer systematischen [Personalentwicklung] eine elementare Rolle.
?
Evangelische Fortbildungsinstitute und Fortbildungsanbieter stellen ein
breit gefächertes Spektrum von Fort- und Weiterbildungsangeboten für
die Pflege bereit.
Zur Information und Beratung von Mitgliedseinrichtungen, z. B. der Einrichtungen der stationären und teilstationären Pflege und von Kirchengemeinden, bietet die Diakonie RWL bzw. der Fachverband für Altenarbeit
– neben dem oben erwähnten Fortbildungsangebot evangelischer Träger –
Fachtagungen, Workshops und Seminare an. Im Fokus stehen aktuelle
Themen, die sich z. B. aus geänderten Vorschriften, Gesetzen und
Richtlinien oder aus aktuellen fachlichen Strömungen ergeben. Hierzu
zählen auch Themen, die nicht zum Angebotsspektrum evangelischer
Fortbildner gehören oder nur regional begrenzt angeboten werden.
Die Aufgaben der Diakonie RWL im Arbeitsfeld Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Altenpflege sind:
Was bedeutet Personalentwicklung?
!
Personalentwicklung ist die systematische Bildung und Förderung
aller Mitarbeitenden einer Organisation. Mitarbeitende werden
für ihre aktuellen und perspektivischen Aufgaben qualifiziert. Die
vielfältigen und stetig wachsenden Anforderungen an Mitarbeitende sind durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst wie z. B.
demografische Entwicklungen. Personalentwicklung wird zu einer
wesentlichen Voraussetzung, qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu fördern sowie einen fachlich und betriebswirtschaftlich
sinnvollen Personalmix zu gewährleisten. Wichtigste Aufgabe der
Personalentwicklung ist, die vorhandenen Kompetenzen, Fähigkeiten und Neigungen der Mitarbeitenden zu erkennen, zu erhalten
und weiterzuentwickeln und kompatibel mit den Anforderungen
der Arbeitsplätze zu machen.
23
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
P
P
P
P
P
P
P
Beratung der Fachseminare für Altenpflege und der Träger der
praktischen Ausbildung in fachlichen, konzeptionellen und wirtschaftlichen Fragen sowie in der Personal- und Organisationsentwicklung,
Vertretung der Interessen der Träger und Einrichtungen auf Landesund Bundesebene,
Mitarbeit in Gremien der Diakonie RWL, den Fachverbänden Pflege,
der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes NRW und in Gremien auf der Bundesebene,
Weiterentwicklung der Ausbildungsqualität und eines wirksamen
Qualitätsmanagements,
Konzeption von Weiterbildungsangeboten und -standards,
Beratung von Fortbildungsanbietern mit Blick auf z. B. Bedarfsermittlung, konzeptionelle Fragen, Finanzierungsfragen, Transfersicherung etc.,
Beratung von Einrichtungen der Altenpflege bei der Konzeptentwicklung zur Mitarbeiterqualifikation und Personalentwicklung sowie
Konzeption von Seminarangeboten und Qualifizierungsbausteinen.
Im Bereich der Diakonie RWL gibt es 31 Fachseminare für Altenpflege,
440 Einrichtungen der stationären Altenpflege und 257 Einrichtungen
und Dienste der ambulanten Pflege.
1.3 Beurfliche Qualifizierung im
erzieherisch-pädagogischen Bereich
Die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Diakonie RWL beschäftigt sich im
erzieherisch-pädagogischen Bereich im Besonderen mit den Herausforderungen in den Arbeitsfeldern der Tageseinrichtungen für Kinder
und der Erziehungshilfe.
Der Bereich der erzieherisch-pädagogischen Aus-, Fort- und Weiterbildung ist vielfältig aufgestellt. Es können beispielsweise Ausbildungsgänge an Berufskollegs absolviert werden. Bildungsgänge an Berufs-
24
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL
kollegs führen zu einer beruflichen Qualifizierung und i. d. R. auch zu
einem allgemeinbildenden Abschluss. Sie unterscheiden sich durch die
jeweilige Kombination aus beruflicher Qualifizierung und allgemeinbildenden Abschlüssen. Zu den Ausbildungsgängen im erzieherischpädagogischen Bereich zählen der Ausbildungsgang zur/m staatlich
geprüfte/n Erzieher/in oder zur/m staatlich geprüfte Heilpädagogen/in,
zur/m staatlich geprüfte/n Sozialhelfer/in oder zur/m staatlich
geprüfte/n Heilerziehungshelfer/in (mehr dazu lesen Sie bitte in der
Rubrik „Evangelisches Fachschulangebot“).
Auf einen Ausbildungsgang aufbauend bzw. an eine berufliche Ausbildung anknüpfend können verschiedene Studiengänge an Fachhochschulen im erzieherisch-pädagogischen Bereich besucht werden.
Neben dem Bachelorstudiengang Elementarpädagogik sind weitere
Studiengänge möglich, wie z. B. der Bachelorstudiengang Management im Sozial- und Gesundheitswesen, der Bachelorstudiengang
Mentoring im Sozial- und Gesundheitswesen usw. (mehr dazu lesen Sie
bitte in der Rubrik „Evangelisches Fachhochschulangebot“).
Als Ergänzung zur beruflichen Orientierung und Qualifizierung stellt der
erzieherisch-pädagogische Aus-, Fort- und Weiterbildungsbereich der
Diakonie RWL ebenso ein Fortbildungsangebot zur Verfügung. Fortund Weiterbildungsmöglichkeiten sind neben der Berufsvorbereitung,
der Berufsausbildung und der beruflichen Umschulung ein wichtiger
Teilbereich der Berufsbildung. Im Feld der Fort- und Weiterbildung
dreht es sich stets um Aktivitäten, die der Vertiefung, Erweiterung oder
Erneuerung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten dienen. Hier
spielen Lebensbegleitendes Lernen und Praxisbezogenheit eine
gewichtige Rolle. Unsere Fortbildungsangebote sind im erzieherischpädagogischen Bereich oft als modularisierte Fortbildungen zu verstehen, als fachbezogene Fortbildungsreihen mit Zertifikat. Die Fortbildungsangebote sind so konzipiert, dass sie zum einen auf spezifische
Qualifikationsniveaus zugeschnitten sind, beispielsweise speziell für
Geschäftsführungen, für Fachberatungen, für Leitungskräfte, für
Erzieher/innen, für Kinderpfleger/innen und für Ergänzungskräfte. Zum
25
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Anderen sind einzelne Fortbildungsreihen auch quer zu den einzelnen
Qualifikationsniveaus gestrickt, so dass auf unterschiedlichen Ebenen
ein fachbezogener Dialog gelingen kann, der sich mit einzelnen Themen auseinandersetzt. Die Fortbildungsangebote sind stets multi- und
interdisziplinäre Bildungsangebote, die an die Berufspraxis anknüpfen.
Gerade aufgrund des demografischen Wandels und des damit prognostizierten Fachkräftemangels sind Bildungsangebote besonders
gefordert, sich in Richtung zukunftsfähiger, sozialinnovativer und
entwicklungsoffener Angebote zu entwickeln. Ziel des Bildungs- und
Fortbildungsangebotes der Diakonie RWL ist dabei, Zukunftswege
aufzuzeigen und sozialverträgliche Bildungsmodelle und Bildungsangebote zu konzipieren und zu initiieren.
Die Aufgaben der Diakonie RWL in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
im erzieherisch-pädagogischen Bereich sind:
P Beratung der Geschäftsführungen, Fachberatungen und Einrichtungen der Tageseinrichtungen für Kinder und der Träger der praktischen
Ausbildung sowie Personal- und Organisationsentwicklung,
P Vertretung der Interessen der Träger und Einrichtungen auf Landesund Bundesebene,
P Mitarbeit in Gremien der Diakonie RWL und der Fachverbände, des
Arbeitskreises der Evangelischen Berufskollegs in Rheinland, Westfalen und Lippe, der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der
Freien Wohlfahrtspflege des Landes NRW und in Gremien auf Bundesebene,
P Weiterentwicklung der Ausbildungsqualität und eines wirksamen
Qualitätsmanagements,
P Konzeption von Fortbildungsangeboten und Fortbildungsstandards,
P CurriculareGestaltung von Bildungsangeboten,
P Konzeption von Seminarangeboten und Qualifizierungsbausteinen,
P Analyse und Evaluation bildungspolitischer und diakoniestrategischer
Entwicklungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Angebote der
beruflichen Bildung und Qualifizierung sowie
26
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL
P
Konzeptionelle Arbeit mit dem Ziel der Weiterentwicklung der durch
den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) geforderten Kompetenzorientierung in der beruflichen Bildung und Qualifizierung der Diakonie
RWL.
1.4 B
erufliche Qualifizierung im
Krankenhaus (Akutpflege)
Qualifiziertes Pflegepersonal wird in Krankenhäusern, bei ambulanten
Diensten, in Altenpflegeheimen und von vielen anderen Arbeitgebern
gesucht. Die Ausbildungen zur/ zum Gesundheits- und Krankenpfleger/
in und zur/ zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in führen zu
sehr guten Berufsaussichten. Interessant sind auch die vielfältigen
Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die dreijährige Ausbildung zum/ zur Gesundheits- und Krankenpfleger/
in bzw. zum/ zur Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in sowie die
einjährige Ausbildung zum/ zur Gesundheits- und Krankenpflegeassistent/in (vormals Kranken(kinder)pflegehelfer/in) sind staatlich anerkannt
und werden an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen vermittelt, die
mit einem oder mehreren Krankenhäusern verbunden sind. Seit dem
Jahr 2004 werden die Auszubildenden für beide Berufszweige in den
ersten beiden Jahren gemeinsam ausgebildet, während das dritte
Ausbildungsjahr der Differenzierung vorbehalten ist.
Außerdem bieten diakonische Krankenhausträger Ausbildungen zur
Hebamme/ zum Entbindungspfleger, zum/ zur Logopäden/in, zu
Ergotherapeuten, zum/ zur Diätassistenten/in und zum/ zur Physiotherapeuten/in an.
Die stetig steigenden und sich wandelnden Anforderungen im
pflegerischen Berufsfeld verlangen kontinuierliche Weiterqualifizierung
27
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
im Sinne des Lebensbegleitenden Lernens. Dabei kann zwischen
Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildung gewählt werden. Mit einer
Anpassungsweiterbildung wird die Qualifikation durch neue Erkenntnisse
aktualisiert, mit einer Aufstiegsweiterbildung (Zusatzqualifikation) wird
eine höhere Qualifikation erworben. Beispiel für eine Anpassungsfortbildung sind z. B. der Umgang mit dem elektronischen Krankenhausinformationssystem oder der Gebrauch von neuen Hilfsmitteln, die Anwendung von Lagerungstechniken etc. Beispiele für eine Aufstiegsweiterbildung sind die staatlich anerkannte Weiterbildung zur Fachgesundheits- und Krankenpflegerin in der Psychiatrie oder in der
Intensivpflege und Anästhesie.
Bildungsangebote in der Pflege beinhalten immer (auch) persönlichkeitsbildende Aspekte. Einen Menschen in akuten Krankheitssituationen
begleitend zu unterstützen, ist im weitesten Sinne eine Form von
Krisenintervention. Diese kann nur dann gelingen, wenn die Intervenierenden über Selbstreflexions-, Kommunikations-, Beratungs-, und eine
ausgeprägte Fachkompetenz verfügen.
Aufgaben der Diakonie RWL im Arbeitsfeld Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Akutpflege sind:
P Beratung/ Begleitung der Träger bei der strukturellen und konzeptionellen Weiterentwicklung der Bildungsgänge „Pflege“,
P Planung, Durchführung und Evaluation von Informationsveranstaltungen
für evangelische Pflegeschulen/ Krankenhäuser,
P Aufbereitung von fachlichen Themen für Veranstaltungen, Rundschreiben und Handreichungen der Diakonie RWL,
P Schriftliche und telefonische Beratung von Trägern zu Einzelfragen,
z. B. zur Arbeitsorganisation und curricularen Gestaltung der
Pflegeausbildung,
P Unterstützung der Träger bei der Erarbeitung und Realisierung
veränderter Organisationsstrukturen und/ oder fachlicher Konzepte,
P Teilnahme an unterschiedlichen – teilweise zeitlich begrenzten –
Gremien und Arbeitskreisen auf Bundes- und Landesebene,
P Beratung und /oder Begleitung bei Gesprächen mit den zuständigen
28
Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL
P
P
P
P
Behörden, z. B. dem Landesgesundheitsministerium, Bezirksregierungen,
Erarbeitung von Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben, die Auswirkungen auf die Pflege und/ oder die Pflegeausbildung haben,
Zusammenarbeit mit Institutionen, die die Weiterentwicklung der
Pflegeausbildung fördern,
Analyse und Evaluation gesundheits- und diakoniepolitischer Entwicklungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Ausbildungen in der
Akutpflege sowie
Konzeptionelle Arbeit mit dem Ziel der Weiterentwicklung der Pflege
als Fachdisziplin.
29
2.
Ausbildungsangebot in
der Sozialen Arbeit und
dem Gesundheitswesen
D
ie Berufsfachschulen und die Fachschulen sind eine wesentliche
Säule der beruflichen Bildung. Die Ausbildungsgänge und
Abschlüsse sind auf eine berufliche Qualifizierung ausgerichtet.
Ihre bundesweite Anerkennung beruht i. d. R. auf Vereinbarungen der
Kultusminister.
Die Fachschule ist eine Schulform, die grundsätzlich eine berufliche
Erstausbildung und in der Regel eine entsprechende praktische
Berufserfahrung voraussetzt. Sie vermittelt eine vertiefte berufliche und
allgemeine Bildung und führt in erster Linie zu einem weiteren berufsqualifizierenden Abschluss. In Deutschland wird zwischen Berufsfachschulen und Fachschulen unterschieden. Berufsfachschulen sind
Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, das heißt, für ihren Besuch
wird keine Berufsausbildung oder berufliche Tätigkeit vorausgesetzt.
Fachschulen sind in Deutschland Studieneinrichtungen, die einen
Bildungsgang mit starkem Praxisbezug anbieten. Sie sind Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung, die als postsekundäre Bildungseinrichtungen nach Abschluss der Sekundarbildung II gelten. Sie setzen
Berufserfahrungen voraus und führen auf dieser Grundlage zu einem
staatlichen Berufsabschluss nach Landes- oder Bundesrecht. In einer
Berufsfachschule wird von Schülerinnen und Schülern gesprochen und
in einer Fachschule von Studierenden.
32
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Die Fachschule soll die Absolventinnen und Absolventen befähigen,
Funktionen zu übernehmen, die berufserfahrene Praktikerinnen und
Praktiker allein nicht mehr erfüllen können und die noch nicht den
Einsatz von Fachhochschul- oder Hochschulabsolventinnen und
-absolventen erfordern. Daneben vermitteln die mindestens zweijährigen Fachschulen im Regelfall die Fachhochschulreife.
2.1 Ausbildungsgänge im Sozial- und
Gesundheitswesen im Überblick
Das deutsche duale System der Berufsbildung unterscheidet sich
wesentlich von fast allen anderen europäischen Berufsbildungssystemen.
In jüngster Zeit lässt sich feststellen, dass das arbeitsintegrierte Lernen
in Europa auf immer größeres Interesse stößt – duale Ausbildungsansätze
gewinnen in vielen Mitgliedstaaten der EU an Bedeutung. Bestimmte
Berufe können dabei nur erlernt werden, wenn eine schulische Ausbildung angestrebt wird. So genannte Berufsfachschulen bilden speziell im
pflegerischen, sozialen sowie im kaufmännischen oder technischen
Bereich aus. Es gibt Berufsfachschulen in privater oder öffentlicher
Trägerschaft, letztere sind den Berufskollegs angeschlossen.
Mit einer zwei- bis dreijährigen Ausbildungsdauer ist die schulische
Ausbildung kürzer als die betriebliche Ausbildung. Normalerweise wird
während der Ausbildung keine Vergütung gezahlt. Der überwiegende
Teil der Ausbildung wird an der Schule absolviert. Nach dieser theoretischen Ausbildung folgen abschließend in aller Regel Berufspraktika.
Die schulische Berufsausbildung wird in den einzelnen Bundesländern
unterschiedlich gehandhabt. Über Aufnahmebedingungen, Fächerangebote, Gebühren, Anmeldefristen und weitere Formalitäten geben die
jeweiligen Schulen Auskunft.
33
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Zur Erlangung der Berufsbezeichnung "staatlich geprüft" ist ein
schulischer Ausbildungsgang von zwei Jahren erforderlich, der mit
einer Prüfung endet (z. B. Kinderpfleger/in, Sozialhelfer/in, Heilerziehungshelfer/in). In Fachschulausbildungsgängen wird die Berufsbezeichnung „staatlich anerkannt“ nach drei Jahren vergeben (außer bei
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, die diese Bezeichnung bereits
nach 1½ Jahren erhalten).
Die Ausbildungsgänge der evangelischen Bildungsinstitutionen
im Sozial- und Gesundheitswesen differenzieren sich in folgende
Ausbildungswege:
P Altenpfleger/in,
P Altenpflegehelfer/in,
P Diätassistent/in,
P Ergotherapeut/in,
P Erzieher/in,
P Familienpfleger/in,
P Gesundheits- und Krankenpfleger/in,
P Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in,
P Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in,
P Hebamme/ Entbindungspfleger,
P Heilpädagoge/in,
P Heilerziehungspfleger/in,
P Heilerziehungshelfer/in,
P Kinderpfleger/in,
P Operationstechnische Assistent/in,
P Physiotherapeut/in,
P Sozialassistent/in (nicht in NRW),
P Sozialhelfer/in und
P Werkstattjahr Altenhilfe in NRW (Qualifizierungsmaßnahme).
Die einzelnen Ausbildungsbereiche im Sozial- und Gesundheitswesen
lassen sich in einer Zuordnung zu den verschiedenen Aus-, Fort- und
Weiterbildungsbereichen der Diakonie RWL wie folgt zuordnen:
34
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
a) Spezielle Ausbildungsgänge im pflegerischen Bereich von
älteren Menschen
1. Altenpfleger/in
,
2. Altenpflegehelfer/in und
3. Werkstattjahr Altenhilfe in NRW (Qualifizierungsmaßnahme).
b) Spezielle Ausbildungsgänge im
erzieherisch-pädagogischen Bereich
1. Erzieher/in,
2. Familienpfleger/in,
3. Heilpädagoge/in,
4. Heilerziehungspfleger/in,
5. Heilerziehungshelfer/in,
6. Kinderpfleger/in,
7. Sozialassistent/in (nicht in NRW) und
8. Sozialhelfer/in.
c) Spezielle Ausbildungsgänge im
Krankenhausbereich (Akutpflege)
1. Diätassistent/in,
2. Ergotherapeut/in,
3. Gesundheits- und Krankenpfleger/in,
4. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in,
5. Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in,
6. Hebammen und Entbindungspfleger,
7. Operationstechnische/r Assistent/in sowie
8. Physiotherapeut/in.
35
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.1.1 Ausbildungsgang: Altenpfleger/in
Altenpfleger/innen betreuen und pflegen ältere Menschen, die hilfsbedürftig sind. Sie unterstützen diese bei der Gestaltung der alltäglichen
Aufgaben und Verrichtungen. Sie beraten die älteren Menschen und ihre
Angehörigen. Sie motivieren zu sinnvoller Beschäftigung und Lebensgestaltung und nehmen pflegerisch-medizinische Aufgaben wahr.
?
36
Altenpflegerinnen und Altenpfleger sind in stationären Einrichtungen
der Altenpflege (z. B. in Alten- und Pflegeheimen, geriatrischen und
[gerontopsychiatrischen] Kliniken, [Hospizen]), in teilstationären
Einrichtungen (z. B. Tages-, Kurzzeitpflegeheimen) und ambulanten
Diensten und Einrichtungen (z. B. Diakonie-, Sozialstationen, Altentages- und Altenbegegnungsstätten) tätig.
!
Was meint Gerontopsychiatrie?
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie (DGGPP) definiert die Gerontopsychiatrie als einen eigenständigen
Teilbereich der Psychiatrie. Die Gerontopsychiatrie nimmt Bezug auf
die Ergebnisse der Forschung der Gerontologie und der Geriatrie und
entwickelt ihre eigene präventive, diagnostische, therapeutische und
rehabilitative Strategien. Die Demenz und die Altersdepression sind die
am häufigsten auftretenden, unter dem Begriff der Gerontopsychiatrie
subsumierten Krankheiten.
!
Was ist mit dem Begriff Hospiz gemeint?
Als Hospiz wird meist eine spezielle Pflegeeinrichtung bezeichnet, die
Sterbende im Sinne der Palliativpflege umfassend versorgt. Es gibt
ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen.
Unter Hospiz werden nicht nur Institutionen, sondern auch Konzepte
ganzheitlicher Sterbe- und Trauerbegleitung verstanden. Im Hospiz erhalten unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase eine respektvolle,
umfassende und kompetente Betreuung. Dabei spielt die Kontrolle der
verschiedenen Symptome eine große Bedeutung, u. a. die Schmerzthera-
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
pie. Bei allen pflegerischen, betreuenden und medizinischen Handlungen
steht der Wille der Patienten im Vordergrund. In die Beratung und die
Trauerbegleitung werden Angehörige auf Wunsch einbezogen.
Aufgaben von Altenpflegefachkräften sind es, die körperlichen, geistigen und seelischen Fähigkeiten und das Wohlbefinden älterer Menschen zu erhalten, zu stärken und/oder wieder herzustellen. Die
selbstständige und eigenverantwortliche Altenpflege einschließlich der
Beratung, Begleitung und Betreuung älterer Menschen schließt pflegerische und hauswirtschaftliche Hilfeleistungen sowie soziale Betreuung
ein. Sie umfasst ferner die Mitwirkung an qualitätssichernden Maßnahmen in der Pflege, der Betreuung und der Behandlung, die Gesundheitsvorsorge einschließlich der Ernährungsberatung, die umfassende
Begleitung Sterbender, die Anleitung von Hilfskräften in der Pflege, die
Beratung und Betreuung von älteren Menschen in ihren persönlichen
und sozialen Angelegenheiten, Hilfestellung bei einer eigenständigen
Lebensführung, die Förderung von Familien- und Nachbarschaftshilfe
und die Beratung pflegender Angehöriger.
Die Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger ist bundesweit
einheitlich geregelt und unterliegt dem Gesetz über die Berufe in der
Altenpflege (Altenpflegegesetz - AltPflG) und der Ausbildungs- und
Prüfungsverordnung für den Beruf der Altenpflegerin und des Altenpflegers vom 26.11.2002.
Zugangsvoraussetzungen
Voraussetzung für den Zugang zur [staatlich anerkannten] Ausbildung
ist die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes sowie eine
abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung.
?
Was ist der Unterschied zwischen „staatlich geprüften“ und „staatlich
anerkannten“ Ausbildungsberufen?
Zur Erlangung der Berufsbezeichnung „staatlich geprüft" ist ein schuli-
!
37
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
scher Ausbildungsgang von zwei Jahren erforderlich, der mit einer Prüfung endet (z. B. Kinderpfleger/in, Sozialhelfer/in, Heilerziehungshelfer/
in). In Fachschulausbildungsgängen erhält man die Berufsbezeichnung
„staatlich anerkannt“ nach drei Jahren.
Dauer der Ausbildung
Die Altenpflegeausbildung dauert drei Jahre, in Teilzeitform bis zu fünf
Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
Der theoretische Unterricht von insgesamt 2.100 Stunden wird in einem
Fachseminar für Altenpflege bzw. an einer Fachschule für Altenpflege
erteilt.
Im Bereich der Diakonie RWL wird die Ausbildung zur Altenpflegerin
oder zum Altenpfleger an folgenden Schulen angeboten:
P Fachschule der kreuznacher diakonie, Fachschule für Altenpflege in
Bad Kreuznach,
P Fachseminar für Altenpflege des Ev. Joanneswerks in Bielefeld,
P Fachseminar für Altenpflege der Westfälischen Diakonissenanstalt
Sarepta in Bielefeld,
P Fachseminar für Altenpflege der Ev. Stiftung Augusta in Bochum,
P Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie, Akademie der
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Bottrop,
P Fachseminar für Altenpflege der Diakonis Stiftung Diakonissenhaus in
Detmold,
P Fachseminar für Altenpflege der edu.care, Gesellschaft für Aus- und
Fortbildung in der Pflege mbH in Duisburg,
P Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf,
P Evangelisches Fachseminar für Altenpflege low-tec gGmbH in Düren,
P Fachseminar für Altenpflege des Ev. Krankenhauses Lutherhaus
gGmbH in Essen,
P Fachseminar für Altenpflege der Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V. in
Hamm,
38
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in
Holzwickede,
Fachseminar für Altenpflege Clarenbachwerk Köln, in Köln,
Fachseminar für Altenpflege Diakoniewerk Coenaculum Michaelshoven in Köln,
Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Krefeld,
Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ der Rheinischen
Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Leichlingen,
Fachseminar für Altenpflege Ev. Pertheswerk e.V. in Lüdenscheid,
Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in Lünen,
Fachseminar für Altenpflege der Diakonie Stiftung Salem gGmbH in
Minden,
Fachseminar für Altenpflege Seminarhaus Mülheim gGmbH in
Mülheim an der Ruhr,
Ev. Ausbildungsstätte des Münsterlandes für pflegerische Berufe e.V.
in Münster,
Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie Münster der
Johanniter-Unfall-Hilfe in Münster,
Fachseminar für Altenpflege im St. Johannisstift in Paderborn,
Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“, der Rheinischen
Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Remscheid,
Fachseminar für Altenpflege Johanniter Akademie der JohanniterUnfall-Hilfe e.V. in Troisdorf,
Fachseminar für Altenpflege Evangelische Frauenhilfe in Westfalen
e.V. in Soest,
Fachseminar für Altenpflege Diakonisches Werk Bethanien e.V. in
Solingen,
Fachseminar für Altenpflege Velbert des Deutschen GemeinschaftsDiakonieverbands e.V. in Velbert,
Fachseminar für Altenpflege CJD BerufsFörderungsZentrum Wesel
des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e.V. in Wesel,
Altenpflegeschule der Königsberger Diakonie in Wetzlar,
Fachseminar für Altenpflege Diakonisches Bildungszentrum BIZ
gGmbH in Witten,
39
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
P
Fachseminar für Altenpflege Bildungszentrum Bergisch Land, Gesellschaft für diakonische Unternehmungen Wuppertal mbH, in Wuppertal und
Fachseminar für Altenpflege der Rheinischen Gesellschaft für Innere
Mission und Hilfswerk GmbH in Xanten.
Die Fachseminare tragen die Gesamtverantwortung für die Ausbildungsgänge und gestalten die Theorieanteile. Die curriculare Arbeit
gründet sich auf ein gemeinsames Rahmencurriculum und garantiert
eine vergleichbare Ausbildung auf einem hohen Qualitätsniveau.
Nahezu alle 33 evangelischen Fachseminare für Altenpflege sind nach
DIN ISO 9001:2008 und AZWV zertifiziert.
?
!
40
Die praktische Ausbildung überwiegt und umfasst 2.500 Stunden.
Ausbildungsträger ist eine stationäre oder eine ambulante Pflegeeinrichtung (oder im Einzelfall eine Behinderteneinrichtung). Mit der
Pflegeeinrichtung wird der Ausbildungsvertrag geschlossen. Die
Pflegeeinrichtung finanziert die Ausbildungsvergütung für die Dauer
der Ausbildung. Zur praktischen Ausbildung gehören neben den
Pflichteinsätzen in der stationären und in der ambulanten Altenpflege
auch verpflichtende Einsätze in der [Geriatrie] und in der Gerontopsychiatrie.
Was bedeutet Geriatrie?
Geriatrie bezeichnet die Altersheilkunde oder die Lehre von den Krankheiten des alternden Menschen und ihre Behandlung. Die Definition der
European Union Geriatric Medicine Society ist anerkannt und wurde im
Jahr 2008 in Kopenhagen verabschiedet: „Geriatrische Medizin ist eine
medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, mentalen,
funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlung und Pflege – auch am Lebensende –
befasst. Die Gruppe der Patienten wird mit einem hohen Grad von Gebrechlichkeit und aktiven Mehrfach-Erkrankungen assoziiert, die einen
ganzheitlichen Behandlungsansatz erfordern.“ (...) „Geriatrische Medizin
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
überschreitet ... die organmedizinisch orientierte Medizin und bietet
zusätzliche Therapieangebote. (...) Das Hauptziel ist es, den funktionellen Status einer älteren Person zu optimieren sowie Lebensqualität und
Autonomie zu verbessern.“
Abschnitte der praktischen Ausbildung können in folgenden weiteren
Einrichtungen, in denen ältere Menschen betreut werden, stattfinden:
P psychiatrische Kliniken mit gerontopsychiatrischer Abteilung,
P allgemeine Krankenhäuser, insbesondere mit geriatrischer Fachabteilung oder geriatrischem Schwerpunkt oder geriatrische Fachkliniken,
P geriatrische Rehabilitationseinrichtungen und
P Einrichtungen der offenen Altenhilfe.
Die Träger der Altenpflegeausbildung sind – in Kooperation mit weiteren Praxisstellen und mit den Fachseminaren für Altenpflege – für die
praktische Ausbildung verantwortlich. Die Vermittlung der praktischen
Ausbildung geschieht durch qualifizierte Praxisanleitungen. Fachseminare für Altenpflege gewährleisten durch regelmäßige Beratung der
Praxisanleitungen und durch Praxisbegleitung eine enge Verzahnung
der praktischen und theoretischen Ausbildung.
Für die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger
stehen der Diakonie jährlich rund 2300 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für
Altenpflege bzw. der Fachschulen für Altenpflege im Bereich der
Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 3.2 „Ausbildungseinrichtungen im
Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Eine berufliche Ausrichtung als Pflegesachverständige/r (z. B. Medizinischer Dienst der Pflegeversicherungen), als Pflegeberater/in (z. B. in
Pflegestützpunkten) oder in der Prävention (z. B. Stress und Suchtbewältigung im Alter) gewinnt für Altenpflegefachkräfte neben den
vorgenannten klassischen Einsatzfeldern zunehmend an Bedeutung.
41
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
?
?
?
!
42
Eine an die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft anschließende Hochschulausbildung als [Bachelor-Studiengang (BA)] z. B. in
den Ausrichtungen Pflegepädagogik, Pflege- und Gesundheitsmanagement oder Pflegewissenschaft ist bei entsprechender Zugangsvoraussetzung (Fachhochschulreife) oder über den Weg einer Zulassungsprüfung möglich.
Berufsbegleitende Weiterbildungsgänge befähigen Altenpflegefachkräfte zum Aufstieg in leitende Funktionen, wie z. B. zur [„Verantwortlichen
Pflegefachkraft“], als Wohnbereichs- oder Pflegedienstleitung. Mit
erweiternden Modulen kann die Befähigung zur Heimleitung erlangt
werden. Auch zur Praxisanleitung können sich Altenpflegefachkräfte
über eine standardisierte Weiterbildung qualifizieren lassen.
Zur Erweiterung der fachlichen Kompetenz steht eine breite Angebotspalette unterschiedlicher Themenschwerpunkte zur Verfügung. Häufig
nachgefragte Weiterbildungsangebote sind die Themen [Gerontopsychiatrie], [Casemanagement], Qualitätsmanagement, [Palliativpflege]
etc.
Was ist ein Bachelorstudiengang (BA-Studiengang) und was ein Masterstudiengang (MA-Studiengang)?
Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende
Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells. Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester. Nach dem European Credit Transfer System (ECTS) sind durchschnittlich 30 Leistungspunkte (LP, credit points)
pro Semester zu erwerben. Mit dem Bachelor erwerben die Studierenden
einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Der BachelorAbschluss ist aber auch Qualifikationsnachweis für ein anschließendes
Masterstudium. Der Master als akademischer Grad wird von Hochschulen (Universitäten, Fachhochschulen, gleichgestellten Hochschulen,
Kunst- und Musikhochschulen) verliehen. Der Master verleiht dieselben
Berechtigungen wie die bisherigen Diplom- und Magisterabschlüsse
der Universitäten. Nach den Vorgaben der Länder ist bei einem Mas-
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
terstudiengang ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau zu
gewährleisten, das mindestens dem der eingeführten Diplomabschlüsse
entsprechen muss.
Was ist unter einer „verantwortlichen Pflegefachkraft“ zu verstehen?
Der Begriff „verantwortliche Pflegekraftkraft“ wird häufig synonym
verwendet zur Funktionsbezeichnung „leitende Pflegefachkraft“ oder
„Pflegedienstleitung“. Hier beziehen wir uns auf die Verwendung des
Begriffs laut § 71 SGB XI. Nach dieser Definition hat eine verantwortliche
Pflegefachkraft den Pflegeprozess qualitativ sicherzustellen.
!
Was bedeutet Casemanagement?
Case Management (CM) oder Unterstützungsmanagement wurde als Erweiterung der Einzelfallhilfe in den USA entwickelt. CM ist zu einer methodischen Orientierung in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen
geworden und soll Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen befähigen, unter komplexen Bedingungen Hilfemöglichkeiten abzustimmen
und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Gemeinwesen oder
Arbeitsfeld koordinierend heranzuziehen. Aufgabe ist es, ein zielgerichtetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu kontrollieren und
auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf der einzelnen
Person ausgerichtet ist und an deren Herstellung die betroffene Person
konkret beteiligt wird. Relevant im Case Management ist die Unterscheidung von Fallmanagement (Optimierung der Hilfe im konkreten Fall) und
Systemmanagement (Optimierung der Versorgung im Zuständigkeitsbereich). Die Übergänge von Systemmanagement zum Care Management
sind fließend.
!
Unter palliativ oder Palliativpflege ist Folgendes zu verstehen:
Unter Palliativpflege wird ein strukturierter und bedürfnisorientierter Pflege- und Versorgungsprozess Schwerkranker und Sterbender
verstanden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden sowie ihrer
Angehörigen bestimmen die Pflege. Fachkräfte für Palliativpflege lindern
die körperlichen Beschwerden der Schwerkranken und unterstützen sie
in ihrem psychischen, sozialen und spirituellen Erleben. Ethische Prinzi-
!
43
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
pien der Pflege haben innerhalb der palliativen Pflege einen besonderen
Stellenwert. Dazu gehören vor allem die Akzeptanz des Sterbens, die
Wahrung der Würde und die Autonomie der Gepflegten.
2.1.2Ausbildungsgang: Altenpflegehelfer/in
(in NRW)
Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer sind in stationären
Einrichtungen der Altenpflege (z. B. in Alten- und Pflegeheimen,
geriatrischen und gerontopsychiatrischen Kliniken) in Krankenhäusern,
in teilstationären Einrichtungen (z. B. Tages-, Kurzzeitpflegeheimen), in
Einrichtungen des Betreuten Wohnens, in Wohngemeinschaften für alte
Menschen sowie in ambulanten Diensten und Einrichtungen (z. B.
Diakonie-, Sozialstationen) und in Begegnungsstätten, Altentagesstätten oder Altenclubs tätig.
Zu den Aufgaben einer Altenpflegehelferin oder eines Altenpflegehelfers gehört die fachkundige Pflege und Betreuung älterer Menschen in
stabilen Pflegesituationen unter Berücksichtigung ihrer Selbstständigkeit auf der Grundlage der von einer Pflegefachkraft erstellten Pflegeprozessplanung.
Altenpflegehelfer/innen wirken bei der Gesundheitsvorsorge und
Rehabilitationen sowie bei der Erhebung von Pflegedaten und deren
Dokumentation unter Anleitung einer Pflegekraft mit. Sie helfen bei der
Erhaltung und Aktivierung einer eigenständigen Lebensführung sowie
der Erhaltung und Förderung sozialer Kontakte. Außerdem geben sie
Anregung und Begleitung von Familien- und Nachbarschaftshilfe.
Die Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer
unterliegt den Regelungen der Bundesländer. In NRW wird sie durch
die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbildung (APRO-APH) vom 23. August 2006, geändert am 24. März 2010,
geregelt.
44
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Zugangsvoraussetzungen
Voraussetzung für den Zugang zur [staatlich anerkannten] Ausbildung
in Nordhein-Westfalen (NRW), Hessen und in Rheinland-Pfalz
P ist die Vollendung des 16. Lebensjahres,
P die persönliche und gesundheitliche Eignung zur Ausübung einer
beruflichen Tätigkeit in der Altenpflegehilfe,
P der Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand oder
in NRW die durch das durchführende Fachseminar bescheinigte
Eignung auf der Grundlage einer besonders erfolgreichen Teilnahme
an mindestens zwei Bausteinen von je zwei bis drei Monaten des
nordrhein-westfälischen Werkstattjahres im Bereich Altenhilfe.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert in der Vollzeitausbildung zwölf Monate, in einer
Teilzeitausbildung höchstens 24 Monate. Sie umfasst insgesamt 1.650
Stunden, davon 750 Stunden theoretischen und fachpraktischen
Unterricht und 900 Stunden praktische Ausbildung.
Die Ausbildung wird nach den Prinzipien der Erwachsenenbildung
durchgeführt; u.a. durch Gruppenarbeiten, Referate und Vorträge,
Lerngruppen, Rollenspiele, Supervision und Selbsterfahrung. Die
berufspraktische Ausbildung erfolgt durch Praxisanleiter in Einrichtungen der stationären und ambulanten Altenhilfe.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die theoretische Ausbildung wird in einem Fachseminar für Altenpflege
(als Träger der Ausbildung), die praktische Ausbildung in einer stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtung vermittelt. Träger der Ausbildung zur Altenpflegehelferin/ zum Altenpflegehelfer sind Fachseminare
für Altenpflege.
Im Bereich der Diakonie RWL bieten Fachseminare für Altenpflege in
NRW, in Hessen und Rheinland-Pfalz Fachschulen für Altenpflege die
Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer an:
45
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
Fachschule der kreuznacher diakonie, Fachschule für Altenpflege in
Bad Kreuznach,
Fachseminar für Altenpflege der Ev. Stiftung Augusta in Bochum,
P Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie, Akademie der
P
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Bottrop,
P
Fachseminar für Altenpflege der Diakonis-Stiftung Diakonissenhaus in
P
Fachseminar für Altenpflege edu.care, Gesellschaft für Aus- und
Detmold,
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
46
Fortbildung in der Pflege mbH in Duisburg,
Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf,
Evangelisches Fachseminar für Altenpflege low-tec gGmbH in Düren,
Fachseminar für Altenpflege der Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V. in Hamm,
Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in
Holzwickede ,
Fachseminar für Altenpflege Clarenbachwerk Köln, in Köln,
Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Krefeld,
Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ der Rheinischen
Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Leichlingen,
Fachseminar für Altenpflege Ev. Pertheswerk e.V. in Lüdenscheid,
Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in Lünen,
Fachseminar für Altenpflege der Diakonie Stiftung Salem gGmbH in
Minden,
Fachseminar für Altenpflege Seminarhaus Mülheim gGmbH in
Mülheim an der Ruhr,
Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie Münster der
Johanniter-Unfall-Hilfe in Münster,
Fachseminar für Altenpflege im St. Johannisstift in Paderborn,
Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ der Rheinischen
Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Remscheid,
Fachseminar für Altenpflege Johanniter Akademie der JohanniterUnfall-Hilfe e.V. in Troisdorf,
Fachseminar für Altenpflege Evangelische Frauenhilfe in Westfalen
e.V. Soest,
Fachseminar für Altenpflege Velbert des Deutschen GemeinschaftsDiakonieverbands e.V. in Velbert,
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
P
P
P
P
Fachseminar für Altenpflege CJD BerufsFörderungsZentrum des
Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e.V. in Wesel,
Altenpflegeschule der Königsberger Diakonie in Wetzlar,
Fachseminar für Altenpflege Diakonisches Bildungszentrum BIZ in
Witten und
Fachseminar für Altenpflege Bildungszentrum Bergisch Land in
Wuppertal.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für
Altenpflege bzw. der Fachschulen für Altenpflege im Bereich der
Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im
Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Staatlich anerkannte Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer
erwerben durch das bestandene Examen einen Anspruch auf Zugang
zur dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger.
Bei einem sehr guten oder guten Examensabschluss kann die dreijährige Fachausbildung um ein Jahr verkürzt werden.
In der Berufspraxis unterstützen Altenpflegehelfer/innen die Altenpfleger/
innen bei allen Tätigkeiten rund um die Betreuung und Pflege älterer
Menschen. Dabei haben sie eine assistierende Funktion. In stabilen
Pflegesituationen können sie Tätigkeiten in der Grundpflege und Betreuung sowie Tätigkeiten mit hauswirtschaftlichem Schwerpunkt selbstständig durchführen. Durch Fort- und Weiterbildung können sich staatlich
anerkannte Altenpflegehelfer/innen in verschiedenen fachlichen Bereichen der Betreuung und Pflege älterer Menschen weiterqualifizieren.
Beispiele sind [Validation], 10-Minuten-Aktivierung, Bewegung und
Tanz, Basale Stimulation, [Kinästhetik], tiergestützte Therapie etc.
Was meint Validation?
Validation beschreibt ein Handlungskonzept, das nicht urteilt und bewertet, sondern Menschen, die scheinbar in ihrer eigenen Welt leben,
?
?
!
47
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
ernst nimmt und akzeptiert. Das Validationskonzept hilft, Stress abzubauen und ermöglicht den betroffenen Menschen, sich angenommen und
verstanden zu fühlen. Validation basiert auf einem empathischen Ansatz
und einer ganzheitlichen Erfassung des Individuums.
!
Was bedeutet Kinästhetik?
Die Kinästhetik ist ein Instrument zur Analyse von menschlichen Bewegungsmustern. Die Kinästhetik befasst sich mit der menschlichen
Bewegung, die für die Ausübung der Aktivitäten des täglichen Lebens
erforderlich ist. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die Art und Weise,
wie Menschen diese Aktivitäten gestalten, ihre Gesundheits- und Lernprozesse beeinflussen.
2.1.3 Ausbildungsgang: Diätassistent/in
Diätassistentinnen und Diätassistenten sind Fachleute für die Ernährung und Verpflegung von Patienten, die aufgrund ihrer Krankheit eine
bestimmte Diät einhalten müssen. Sie setzen ärztliche Diätverordnungen in die Praxis um, erstellen Speise- und Diätpläne, bereiten Diätkost
zu und beraten in Ernährungsfragen. Ein wesentlicher Teil ihrer Tätigkeit
besteht in der Beratung. Sie sprechen mit den Patienten über deren
Ernährungsgewohnheiten und erarbeiten neue Diätrezepte.
Im Rahmen der ärztlichen Verordnung und in Abstimmung mit den
Patienten erstellen Diätassistentinnen und Diätassistenten einen
Ernährungstherapieplan. Sie informieren sich über die Erkrankung der
Patienten und arbeiten dabei eng mit Ärztinnen und Ärzten sowie dem
Pflegepersonal zusammen. Sie wählen die entsprechenden Nahrungsmittel sowie Rezepte aus und erstellen Essenspläne. In der Küche
organisieren und überwachen sie die Zubereitung der verschiedenen
Diätkostformen oder kochen Diätgerichte selbst. Sie prüfen die Qualität
der fertigen Speisen und sorgen für die reibungslose Verteilung der
Gerichte. Außerdem berechnen sie den Lebensmittelbedarf für die
Diätküche sowie die damit verbundenen Kosten. Darüber hinaus
48
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
kümmern sie sich um eine rechtzeitige Beschaffung der Nahrungsmittel
einschließlich der Warenkontrolle.
Diätassistentinnen und Diätassistenten arbeiten vor allem in Krankenhäusern, Ernährungsberatungsstellen oder Altenwohn- und Pflegeheimen. Sie können beispielsweise auch in Fitnessstudios, Apotheken, an
Volkshochschulen, in Wellnesshotels oder bei Herstellern diätetischer
Lebensmittel tätig werden. Entsprechend der Aufgabenstellung des
Berufes befähigt die Ausbildung zur eigenverantwortlichen Durchführung diättherapeutischer und ernährungsmedizinischer Maßnahmen auf
ärztliche Anordnung oder im Rahmen einer ärztlichen Verordnung.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Diätassistent/in“ sind:
P gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes und
P die Fachoberschulreife oder eine gleichwertige Ausbildung.
Empfohlen wird vor Beginn der Ausbildung der Besuch einer Fachschule für Ernährung und Hauswirtschaft und/ oder ein Praktikum in
einer Großküche.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
Diätassistent/in ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische
Ausbildung an Berufsfachschulen und Berufskollegs. Im Bereich der
Diakonie RWL bietet das Ev. Johanneswerk in Bielefeld die Ausbildung
zur Diätassistentin an.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen für Diätassistenz im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
49
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
?
Die Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Diätassistenz sind
vielfältig. Hier sind beispielhaft genannt: Diabetesassistent/in DDG
(Deutsche Diabetes Gesellschaft), Diabetesberater/in DDG, Verpflegungsmanager/in, Lehrbefähigung an Schulen im Gesundheitswesen,
und weiterführend ein Bachelorstudiengang in Präventions-, Therapieund [Rehabilitation]smanagement oder ein Bachelorstudiengang im
Gesundheitsmanagement.
2.1.4 Ausbildungsgang: Ergotherapeut/in
?
?
!
Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten unterstützen und fördern
Menschen jeden Alters, die in ihrer alltäglichen Handlungsfähigkeit
eingeschränkt sind. Ziel der Ergotherapie ist es, die [motorischen],
[kognitiven], psychischen und sozialen Fähigkeiten der Patienten zu
erhalten oder wiederzuerlangen. Ergotherapeutinnen und Ergothera-
Was versteht man unter dem Begriff Rehabilitation?
Rehabiliation bedeutet „Wiederherstellung“. Unter Rehabilitation
versteht man in der Medizin die Wiederherstellung der physischen
und/ oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten mit dem Ziel
der Wiedereingliederung in den Alltag bzw. in das Berufsleben.
50
!
Was heißt motorisch?
Motorisch bedeutet „den Bewegungsablauf betreffend“ oder – besonders in Bezug auf Nerven – „Bewegungen steuernd“.
!
Was versteht man unter kognitiv?
Der Begriff kognitiv beschreibt Prozesse, die mit Wahrnehmen, Analysieren, Beobachten, Erkennen, Beurteilen, Planen verbunden werden.
Kognitive Prozesse stehen im Gegensatz zu emotionalen Prozessen wie
Trauer, Freude, Angst, Aggression. Bei bestimmten Alterskrankheiten,
wie z. B. der Demenz, gehen kognitive Fähigkeiten zunehmend verloren.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
peuten arbeiten in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, Gesundheitszentren oder auch in speziellen Praxen für Ergo- und Physiotherapie (Bewegungstherapie). Ebenso sind sie in Altenheimen sowie in
Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen beschäftigt.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Ergotherapeut/in“ sind:
P die Fachoberschulreife bzw. ein als gleichwertig anerkannter Bildungsabschluss. Alternativ wird der Hauptschulabschluss anerkannt, wenn
eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen wurde.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet sowohl theoretischen
als auch praktischen Unterricht an der Schule sowie die praktische
Ausbildung in den Einsatzfeldern.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung findet an Schulen für Ergotherapie statt. Im Bereich der
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe wird sie an der:
P Schule für Ergotherapie Eckardtsheim in Bielefeld und
P Schule für Ergotherapie der Ev. Stiftung Tannenhof in Remscheid
angeboten.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen für Ergotherapie im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Die Fortbildungsmöglichkeiten als Ergotherapeut/in sind vielfältig. Sie
können entweder fachlich-inhaltlich oder – falls eine Selbständigkeit
angestrebt wird – betriebswirtschaftlich ausgerichtet sein. Beispiele für
Fortbildungsmöglichkeiten sind Fortbildungen unterschiedlicher
ergotherapeutischer Theorien, Fortbildungen im Bereich Angehörigenberatung, Arbeitstherapie (also Einrichtung des Arbeitsplatzes gemäß
51
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
der persönlichen Einschränkungen), Musiktherapie und Fortbildung im
Hinblick auf eine freiberufliche Tätigkeit, z. B. Praxismanagement, EDV,
Abrechnungsgrundlagen oder auch betriebswirtschaftliche Aspekte.
2.1.5 Ausbildungsgang: Erzieher/in
Der Beruf der Erzieherin oder des Erziehers ist aus drei ursprünglich
eigenständigen Berufen entstanden. Bereits im Jahre 1928 wurden die
Berufe „Kindergärtnerin“ und „Hortnerin“ zusammengefasst. Zur
Vereinigung mit dem Beruf „Jugend- und Heimerzieher/in“ kam es in
den einzelnen Bundesländern Westdeutschlands zwischen 1962 und
1972. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990
wurden ähnliche berufliche Ausbildungen in den östlichen Bundesländern in den Beruf der Erzieher/in integriert, so dass die heutige Ausbildung dazu befähigt, in allen Bundesländern als sozialpädagogische
Fachkraft in den vielfältigen Bereichen der Jugendhilfe selbstständig
und eigenverantwortlich tätig zu sein.
?
!
52
Erzieherinnen und Erzieher arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich in allen sozialpädagogischen Bereichen, wie z. B. in Tageseinrichtungen für Kinder, in Einrichtungen für Schulkinder oder in Einrichtungen der
[Erziehungshilfe], in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit, im erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, in Werkstätten
für Menschen mit Behinderungen, in der Behindertenarbeit allgemein, in
Was versteckt sich hinter dem Begriff Erziehungshilfe?
Die Hilfen zur Erziehung sind in Deutschland staatliche (kommunale) Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für Familien mit Kindern. Die Kinderund Jugendhilfe hält mittlerweile eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten für Eltern, Kinder sowie junge Erwachsene in Belastungs- und
Krisensituationen bereit. Es werden grob zwei Arten von Arbeitsformen
unterschieden, denen verschiedene Angebote zugeordnet werden. Familienunterstützende Hilfen sind Angebote der Erziehungsberatung, Angebo-
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
te sozialpädagogischer Familienhilfe oder Erziehungsbeistände. Familienergänzende Hilfen sind Angebote zu sozialpädagogischer Tagespflege,
gemeinsame Wohnformen für Mütter, Väter und Kinder sowie Angebote
der Vollzeitpflege, der Heimerziehung oder sonstige Wohnformen und
intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. (Die drei letzteren Hilfen
wurden früher als „familienersetzende Hilfen“ bezeichnet, wovon man
heute absieht, da die Herkunftsfamilie bestehen bleibt.)
Kinderkrankenhäusern, Erziehungsheimen und Förderschulen. Sie
übernehmen Erziehungs‑, Bildungs- und Betreuungsaufgaben. Träger
dieser Einrichtungen sind Kommunen, freie Wohlfahrtsverbände, Kirchen
und sonstige Träger der freien Jugendhilfe, wie z. B. Elternvereine.
Erzieher/innen sind nach den Lehrer/innen zahlenmäßig die größte
Berufsgruppe des gesamten Bildungs-, Sozial-, und Erziehungswesens.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Erzieher/in“ sind:
P eine einschlägige zweijährige Berufsausbildung oder als gleichwertig
anerkannte Bildungsgänge oder
P ein Abschluss an einer Fachoberschule, Fachrichtung Sozial- und
Gesundheitswesen (FOS 11/12) oder
P eine Hochschulzugangsberechtigung (AHR) und ein bis zu einem Jahr
absolviertes Praktikum im sozial-/heilpädagogischen Bereich oder
P die Fachoberschulreife und eine zweijährige Berufsausbildung z. B.
als Sozialhelfer/in, Kinderpfleger/in oder
P ein schulischer Teil der FHR z. B. nach Klasse 12 (gymnasiale Oberstufe)
und ein Jahr gelenktes Praktikum im sozial- oder heilpädagogischen
Bereich.
Die abgeschlossene Berufsausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik wird an einigen Fachhochschulen auf Bachelor-Studiengänge
im Bereich der Elementar- und Vorschulpädagogik angerechnet und
verkürzt so die Studiendauer.
53
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Dauer der Ausbildung
Insgesamt währt die Ausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik drei Jahre. Die Ausbildung gliedert sich in fachtheoretischen und
fachpraktischen Unterricht. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind
charakterisiert durch den Wechsel von Theorie- und Praxisblöcken. Der
theoretische Unterricht bildet die Grundlage zur kritischen Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen, Bedingungen, Inhalten und
Methoden pädagogischen Handelns.
Während der Ausbildung kann die Fachhochschulreife erworben
werden. In der Fachpraxis werden von den Schulen organisierte
Praktika durchgeführt. Ein einjähriges Berufspraktikum, begleitet von
der Fachschule durch Praxisbesuche und Blockunterricht, stellt das
dritte Ausbildungsjahr dar. Die Ausbildung schließt ab mit einer größeren Arbeit und einer Prüfung, die zur staatlichen Anerkennung führt. In
einigen Bundesländern ist das Berufspraktikum (als Praxisblöcke)
stärker in die gesamte Ausbildung integriert.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung findet in NRW an Berufskollegs mit dem Fachbereich
Sozialwesen statt.
An folgenden evangelischen Berufskollegs kann der Ausbildungsgang
zum/r „staatlich anerkannten Erzieher/in“ absolviert werden:
P Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,
P Berufskolleg Malche e. V., Fachschule für Soziapädagogik in Porta
Westfalica,
P Comenius Berufskolleg, Fachschule für Sozialwesen in Witten,
P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in
Münster,
P Wittekindshof Diakonische Stiftung, Berufskolleg in Bad Oeynhausen,
P Neuenkirchener Berufskolleg, Fachschule für Sozialpädagogik in
Neuenkirchen-Vluyn,
P Berufskolleg Bleibergquelle in Velbert und
P Bildungszentrum kreuznacher diakonie, Fachschule für Sozialwesen
in Bad Kreuznach.
54
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Innerhalb der EU gibt es unterschiedliche Ausbildungsstandards, was
den Beruf der Kinderbetreuung und Kindererziehung angeht. Die
meisten europäischen Länder bilden Erzieherinnen und Erzieher an
Hochschulen aus. Dies geschieht zum Teil jetzt auch in Deutschland
und wird vermutlich zukünftig die jetzige Ausbildungsform ergänzen.
Die Sprachförderung wird aufgrund des steigenden Anteils an Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund zu einem festen
Bestandteil der täglichen Arbeit. Insgesamt werden die Anforderungen
für Erzieherinnen und Erzieher höher, was sich allerdings noch nicht in
der Vergütungsstruktur bemerkbar macht. Die Arbeitsmarktaussichten
sind für diesen Beruf sehr gut. Allein durch den geplanten flächendeckenden Ausbau von Ganztagsangeboten in Kitas und Schulen wird es
in den nächsten Jahren vermutlich einen steigenden Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern geben.
Die Entwicklungsperspektiven einer Erzieherin/ eines Erziehers sind
vielfältig. Innerhalb des Bereichs Tagseinrichtungen für Kinder beispielsweise können Leitungspositionen angestrebt werden, die über eine
Gruppenleitung hinaus auch die Leitung einer Einrichtung (Kita) oder die
Tätigkeit einer Fachberatung (hier wahrscheinlich mit ergänzendem
Studium) betreffen können. Ebenso können nach absolvierten Qualifizierungsoptionen Geschäftsführungspositionen ausgeübt werden. Seit
einigen Semestern führen Fachhochschulen den Bachelorstudiengang
„Elementarpädagogik“, der konkret auf die Inhalte des Arbeitsfeldes
einer Erzieherin/ eines Erziehers im Bereich der Erziehung von Kindern
im Alter von Null bis sechs Jahren eingeht. Ebenso können weitere
Studiengänge – auch berufsbegleitend – absolviert werden, die die
Aufstiegschancen im Bereich pädagogischer Einrichtungen verbessern.
55
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.1.6 Ausbildungsgang: Familienpfleger/in
Die Familienpflegerin oder der Familienpfleger übernimmt alle Aufgaben
und Pflichten bei der Betreuung und Versorgung von Kindern sowie der im
Haushalt lebenden älteren Menschen. Die Einsätze in der Familienpflege
sind zunehmend in familiären Krisen- und Notsituationen erforderlich, wie
zum Beispiel bei einer Gefährdung des Kindeswohls. Die Einsätze werden
von den Jugendämtern und von den Krankenkassen in die Wege geleitet.
Zu den Aufgaben von Familienpflegekräften gehören: Pflegerische
Grundversorgung, Kinderbetreuung in Familien, Anleitung bei hauswirtschaftlichen, betreuenden und pflegerischen Tätigkeiten sowie Hilfestellung zur Erhaltung und Aktivierung der selbstständigen Lebensführung.
Weiterhin beziehen sich die Aufgaben auf das Unterstützen von Personen
bei der Erlangung von Haushaltsführungs- und Alltagskompetenzen sowie
auf die Führung des Haushalts in Vertretung oder in Zusammenarbeit mit
der zu betreuenden Familie.
Die Ausbildung zur Familienpflegerin oder zum Familienpfleger unterliegt der Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Landes NordrheinWestfalen vom 2.4.2004 und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab.
Zugangsvoraussetzungen
Voraussetzung für den Zugang zur Ausbildung ist die gesundheitliche
und persönliche Eignung zur Ausübung des Berufes, die Vollendung
des 17. Lebensjahres und der Abschluss der Hauptschule.
Dauer der Ausbildung
Die Familienpflegeausbildung dauert in Vollzeitform drei Jahre. Sie
umfasst eine zweijährige Ausbildung mit anschließendem einjährigen
Anerkennungsjahr und endet bei erfolgreicher Abschlussprüfung und
erfolgreicher Ableistung des einjährigen Berufspraktikums mit einer
staatlichen Anerkennung. Die Ausbildung kann auch berufsbegleitend
durchgeführt werden und dauert für die theoretische und fachpraktische Ausbildung in der Regel 36 Monate.
56
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung wird in NRW von Fachseminaren für Familienpflege
angeboten:
P Fachseminar für Familienpflege der Kaiserswerther Diakonie in
Düsseldorf,
P Fachseminar für Familienpflege CJD (Christliches Jugenddorfwerk
Deutschlands e. V.) in Wesel.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für
Familienpflege im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2
„Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Die Ausbildung kann auch in Berufskollegs durchgeführt werden.
Lehrgangskosten entstehen den Schülerinnen und Schülern nicht.
BAföG kann beantragt werden, Förderungen über die Agenturen für
Arbeit oder [ARGE]n sind möglich.
?
Der theoretische Unterricht von 1.800 Stunden wird in einem Fachseminar für Familienpflege erteilt. Die fachpraktische Ausbildung umfasst
1.200 Stunden in zwei Jahren. Die Ausbildung erfolgt in Blockform.
Hauptschwerpunkte der Ausbildung sind Pflege, Pädagogik und
Hauswirtschaft. Mehrwöchige Praktika werden im pflegerischen und
pädagogischen Bereich absolviert, z. B. in der Kinder- und Jugendhilfe,
Was ist eine ARGE?
Allgemein ausgedrückt ist eine Arbeitsgemeinschaft (je nach Zusammenhang AG oder Arge) ein Zusammenschluss mehrerer natürlicher
oder juristischer Personen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Als ARGE
gemäß § 44b SGB II zur Verwaltung von Leistungen nach dem 2. Buch
Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende, Arbeitslosengeld
II) wird eine Arbeitsgemeinschaft bezeichnet, die von Arbeitsagenturen
und kommunalen Trägern nach privatem oder öffentlichem Recht gebildet wurde.
!
57
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
der ambulanten oder stationären Altenpflege, der Behindertenhilfe oder
Psychiatrie und der klassischen Familienpflege.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Der Beruf als Familienpflegerin oder Familienpfleger ist in seiner
Verbindung aus Pädagogik, Psychologie, Hauswirtschaft und Pflege
vielgestaltig und anspruchsvoll mit unterschiedlichen beruflichen
Perspektiven und Einsatzmöglichkeiten. Mögliche Einsatzorte sind die
häusliche Umgebung hilfebedürftiger Menschen, Haus- und Wohngemeinschaften hilfebedürftiger Menschen, stationäre und ambulante
Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege, Einrichtungen der Kinder-,
Jugend- und Behindertenhilfe. Fort- und Weiterbildungen z. B. in den
Bereichen Suchtbehandlung und Suchtprävention, Schuldnerberatung,
Gerontopsychiatrie, Konfliktmanagement etc. können die fachlichen
und personalen Kompetenzen erweitern und vertiefen sowie das
Spektrum beruflicher Einsatzfelder verbreitern.
2.1.7Ausbildungsgang: Gesundheits- und
Krankenpfleger/in
Gesundheits- und Krankenpflegerinnen sowie Gesundheits- und
Krankenpfleger arbeiten nicht nur in Krankenhäusern. Sie sind u. a. in
Ambulanzen, in Arztpraxen, bei Krankenkassen, in der häuslichen
Pflege, im Altenheim, in Rehabilitationskliniken und in Projekten der
Entwicklungshilfe tätig. In den ersten beiden Jahren verläuft die
Ausbildung seit dem 01.01.2004 integriert, d.h. die Ausbildungsinhalte
und Einsatzvorgaben der Gesundheits- und Krankenpflege sind mit
denen der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege identisch. Erst im
dritten Ausbildungsjahr wird differenziert.
Die Aufgabenschwerpunkte werden gegliedert in eigenverantwortliche
Aufgaben (u.a. die geplante, fachgerecht durchgeführte Pflege), mitwir-
58
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
kende Aufgaben (z. B. in der [Diagnostik], der Therapie und Rehabilitation) und Aufgaben, die interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen
gemeinsam bearbeitet werden wie beispielsweise die Entwicklung von
berufsübergreifenden Lösungen von Gesundheitsproblemen. Die
wichtigste Aufgabe ist die unmittelbare, kompetente Betreuung von
Patienten. Im Einzelnen heißt das z. B. Pateinten zu motivieren und
dabei zu unterstützen ihre Gesundheit zu erhalten bzw. wiederzuerlangen, Angehörige von Patienten und Pflegebedürftigen fachkompetent zu
beraten und anzuleiten, an der Weiterentwicklung und Verbesserung von
Pflegemethoden und Pflegetechniken auf der Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu arbeiten sowie Schülerinnen und Schüler
im Pflegeberuf und Assistenzpersonal sach- und fachgerecht anzuleiten.
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/ zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist bundesweit einheitlich geregelt und
unterliegt dem Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege (KrPflG) und
der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege (KrPflAPrV vom 10.11.2003).
?
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in“ sind:
P die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes und
P der Realschulabschluss oder eine andere gleichwertige abgeschlossene Schulbildung oder
Was meint der Begriff Diagnostik?
In der Medizin werden mit dem Begriff Diagnostik all jene Methoden oder
Maßnahmen bezeichnet, die der Erkennung und Benennung einer Krankheit oder Verletzung dienen. Absicht der Diagnostik ist die Stellung
einer Diagnose, die als Grundlage für therapeutische Entscheidungen
dienen kann. Ursprünglich stammt der Begriff der Diagnostik aus der
Medizin und wird heute auch in anderen Bereichen verwendet, wie bspw.
in der Psychologie als Psychodiagnostik oder in der Erziehungswissenschaft als pädagogische Diagnostik.
!
59
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
der erfolgreiche Abschluss einer sonstigen zehnjährigen allgemeinen
P
der Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene
Schulausbildung oder
P
P
andere Ausbildung mit einer vorgesehenen Ausbildungsdauer von
mindestens zwei Jahren oder
einer Erlaubnis als Krankenpflegehelferin oder Krankenpflegehelfer
oder
einer erfolgreich abgeschlossenen landesrechtlich geregelten Ausbildung von mindestens einjähriger Dauer in der Krankenpflegehilfe oder
Altenpflegehilfe.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
Der theoretische und praktische Unterricht (2.100 Unterrichtsstunden)
wird an staatlich anerkannten Krankenpflegeschulen vermittelt. Die
praktische Ausbildung findet in Krankenhäusern, Altenheimen, Rehabilitationseinrichtungen sowie ambulanten Pflegeeinrichtungen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens (z. B. Gesundheitsbehörden, Hospizen) statt. Im dritten Ausbildungsjahr, in der Differenzierungsphase, vertiefen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ihre
Kenntnisse in der Inneren Medizin, der Chirurgie sowie in der Psychiatrie.
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/ zum Gesundheits- und Krankenpfleger bieten folgende Institutionen an:
P Bildungsakademie Luisenhospital Aachen in Aachen,
P Bildungsstätte für Pflege Rhein-Berg in Bergisch Gladbach,
P Gesundheitsschulen am EvKB in Bielefeld,
P Ev. u. Johanniter Bildungs GmbH in Bonn,
P Ausbildungsstätte für Krankenpflege am Lukas-Krankenhaus in
Bünde,
60
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
P
Kaiserswerther Diakonie Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule in
Düsseldorf,
Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus Düsseldorf, in Düsseldorf,
Krankenpflegeschule Duisburg e.V. in Duisburg,
Kliniken Essen-Mitte gGmbH, Krankenpflegeschule in Essen,
Krankenpflegeschule an der Ruhr in Essen,
KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im Revier in
Gelsenkirchen,
Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH in Hagen,
Zentrale Ausbildungsstätte für Krankenpflegeberufe in Hattingen,
Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne-Castrop Rauxel gGmbH,
Zentrale Krankenpflegeschule in Herne,
Diakonisches Bildungszentrum Mark-Ruhr (DiBiZ) in Iserlohn,
Ev. Krankenpflegeschule Köln Träger gGmbH in Köln,
Ausbildungszentrum für Pflegeberufe, Ev. Krankenhaus Lippstadt, in
Lippstadt,
Staatl. anerkannte Krankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus Mettmann GmbH in Mettmann,
Schulzentrum für Gesundheitsberufe am Niederrhein GmbH in
Mönchengladbach,
Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers, Krankenu. Kinderkrankenpflegeschule in Moers,
Ategris Bildungszentrum in Mühlheim,
Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe St. Johannisstift
in Paderborn,
Diakonisches Bildungszentrum Bergisch Land,
Staatl. anerkannte Krankenpflegezentralschule der Diakonie Südwestfalen gGmbH am Jung-Stilling Krankenhaus in Siegen,
Bildungszentrum Niederrhein in Wesel und
Krankenpflegeschule im Diakoniewerk Ruhr in Witten.
61
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Die vollständigen Adressen der evangelischen Gesundheits- und
Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in
Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
?
?
Typische Qualifizierungslehrgänge aus dem Bereich der Anpassungsweiterbildung sind beispielsweise [Bobath-Kurse], Kinästhetik, Praxisanleitung, [transkulturelle] Pflege, EDV-Kurse, Arbeitsorganisation,
Hygiene, Kommunikation und Gesprächsführung, Palliative Pflege,
Pflegeplanung und -dokumentation, Evaluation oder Validation.
Beispiele für Aufstiegsweiterbildungen sind Fachweiterbildungen für
Anästhesie und Intensivpflege, Gerontopsychiatrie, häusliche Intensiv-
!
Was heißt Bobath?
Das Bobath-Konzept ist ein rehabilitativer Ansatz in Therapie und Pflege
von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems. 1943
wurde es von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Ehemann,
dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath entwickelt.
!
Was ist unter transkultureller Pflege zu verstehen?
In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird in den nächsten Jahren
der Anteil der Patienten und Bewohner, die aus anderen Kulturkreisen
kommen, stark zunehmen. Die Pflege von Menschen mit Migrationshintergrund stellt für das Pflegepersonal eine große Herausforderung dar.
Einen Patienten oder Bewohner unter Berücksichtigung seines kulturellen Hintergrundes zu pflegen, erfordet ein hohes Maß an sozialer
Kompetenz.
Transkulturelle Pflege ist sich der verschiedenen kulturellen Hintergründe von Pflegeempfängern bewusst. Sie reflektiert die eigenen kulturellen Wertvorstellungen und macht diese nicht zum Maß aller Dinge.
Konkret bedeutet dies zum Beispiel das Wissen über und die Berücksichtigung von Sterberitualen in anderen Religionen.
62
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
pflege, [Onkologische] Pflege, Operationsdienst, Psychiatrie oder zur
Hygienefachkraft, Fachkraft zur Leitung einer Funktionseinheit, als Qualitätsmanager im Gesundheitswesen, [Auditor] und [Wundmanager].
?
?
Liegt eine den Zulassungsvoraussetzungen entsprechende Fachhochschul- oder Hochschulreife vor, können Pflegefachkräfte eine akademische Aus- und Weiterbildung anstreben. An Fachhochschulen werden
Studiengänge im Bereich der Pflegewissenschaften, des Pflegemanagements und der Pflegepädagogik sowie Gesundheitsmanagement
und betriebswirtschaftliche Studiengänge im Gesundheitswesen,
Gesundheits- oder Medizininformatik angeboten. Die Studiengänge
enden je nach Ausprägung mit dem akademischen Grad des Bachelor
oder Master. An Universitäten ist die Promotion im Bereich Pflegewissenschaften zum „Dr. rer. cur.“ (rerum curae) möglich.
Was ist mit dem Begriff onkologisch gemeint?
Die Onkologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und
Behandlung von Tumorerkrankungen. Onkologie ist die Wissenschaft von
der Krebsheilkunde.
!
Was ist mit Auditor/in gemeint?
Eine Auditorin oder ein Auditor ist eine Person, die ein Audit durchführt
und dabei durch Befragen, Beobachten, Zuhören überprüft, wie eine
Person oder Organisation sich entwickelt und ob bestimmte (Qualitäts-)
Vorgaben eingehalten werden.
!
Was macht eine Wundmanagerin?
Als Wundbehandlung oder Wundmanagement wird die Beurteilung,
Reinigung und Versorgung oberflächlicher Gewebsschäden, also der
Haut und der unter ihr liegenden Gewebestrukturen bezeichnet. Das
Wundmanagement wird sowohl in ambulanten wie auch in stationären
Einrichtungen zunehmend von Pflegekräften ausgeübt, die eine Fachweiterbildung als Wundmanager, Wunddiagnostiker oder Wundtherapeut
abgeschlossen haben. Im engeren Sinn wird darunter besonders die
Dauerversorgung chronischer Wunden verstanden.
!
63
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.1.8Ausbildungsgang: Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen arbeiten im stationären
Bereich von Kinderkliniken, in Kinderabteilungen von Allgemeinkrankenhäusern, in Ambulanzen, Arztpraxen, in Familien, Kurheimen,
heilpädagogischen Einrichtungen sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. In den ersten beiden Jahren verläuft die Ausbildung seit dem
01.01.2004 integriert, d. h. die Ausbildungsinhalte und Einsatzvorgaben
der Gesundheits- und Krankenpflege sind mit denen der Gesundheitsund Kinderkrankenpflege identisch. Erst im dritten Ausbildungsjahr
wird differenziert. Daraus folgt, dass sich die Aufgabenbereiche der
Gesundheits- und Krankenpflege und die der Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege nicht wesentlich unterscheiden. Die Differenzierung erfolgt über die Zielgruppe Kinder und ihre Angehörigen.
Die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen sowie die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger übernehmen die pflegerische Betreuung
von gesunden, akut oder chronisch kranken Kindern aller Altersstufen
bis zum ca. 16. Lebensjahr.
Die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin/ zum
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger ist bundesweit einheitlich
geregelt und unterliegt dem Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege (KrPflG) und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die
Berufe in der Krankenpflege (KrPflAPrV vom 10.11.2003).
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
geprüfte/r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in“ sind:
P die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes oder
P der Realschulabschluss oder eine andere gleichwertige abgeschlossene Schulbildung oder
P der erfolgreiche Abschluss einer sonstigen zehnjährigen allgemeinen
Schulausbildung oder
64
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
P
P
P
der Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene
andere Ausbildung mit einer vorgesehenen Ausbildungsdauer von
mindestens zwei Jahren oder
einer Erlaubnis als Krankenpflegehelferin oder Krankenpflegehelfer oder
einer erfolgreich abgeschlossenen landesrechtlich geregelten Ausbildung von mindestens einjähriger Dauer in der Krankenpflegehilfe oder
Altenpflegehilfe.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
Der theoretische und praktische Unterricht (2.100 Unterrichtsstunden)
wird an staatlich anerkannten Kinderkranken- und Krankenpflegeschulen vermittelt. Die praktische Ausbildung findet in den ersten beiden
Jahren in Krankenhäusern, Altenheimen, Rehabilitationseinrichtungen
sowie ambulanten Pflegeeinrichtungen und anderen Einrichtungen des
Gesundheitswesens (z. B. Gesundheitsbehörden, Hospizen) statt.
Im dritten Ausbildungsjahr, in der Differenzierungsphase, werden
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen in unterschiedlichen
Fachabteilungen ausgebildet, z. B. in der [Neonatologie], in der
Kinderchirurgie sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
?
An folgenden Einrichtungen im Bereich der Diakonie RWL e.V. kann die
Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder zum
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger absolviert werden:
P Gesundheitsschulen am EvKB in Bielefeld,
Was bedeutet Neonatologie?
Die Neonatologie ist ein Zweig der angewandten Kinderheilkunde, der
sich mit Neugeborenenmedizin – häufig auch Frühgeborenenmedizin –
und Neugeborenenvorsorge befasst.
!
65
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
Kaiserswerther Diakonie Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule in
P
Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule am Ev. Kranken-
Düsseldorf,
haus Düsseldorf, in Düsseldorf
Krankenpflegeschule Duisburg e.V., in Duisburg,
P KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im Revier in
P
Gelsenkirchen,
P
P
P
P
Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH, in
Hagen,
Ausbildungszentrum für Pflegeberufe Ev. Krankenhaus Lippstadt, in
Lippstadt,
Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers, Krankenund Kinderkrankenpflegeschule in Moers
Bildungszentrum Niederrhein in Wesel.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Gesundheits- und
Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in
Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
?
!
66
Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sind im Wesentlichen mit denen in der Gesundheits- und
Krankenpflege identisch. Es besteht in vielen Weiterbildungen die
Möglichkeit, einen [pädiatrischen] Schwerpunkt zu wählen.
Was versteht man unter dem Begriff pädiatrisch?
Die Pädiatrie ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen Organismus, den Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen des Kindes sowie
ihrer Behandlung.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.1.9Ausbildungsgang: Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen unterstützen examinierte
Pflegefachkräfte bei der Versorgung und Pflege von Patienten. Sie
wirken bei Therapiemaßnahmen mit und sorgen für Sauberkeit und
Hygiene auf der Station.
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen arbeiten hauptsächlich in
Krankenhäusern, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren. Ebenso
sind sie in Altenwohn- und Altenpflegeheimen, bei ambulanten sozialen
Diensten, in Einrichtungen der Kurzzeitpflege sowie in Wohnheimen für
Menschen mit Behinderungen beschäftigt.
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in ist eine landesrechtlich
geregelte Ausbildung an Schulen des Gesundheitswesens und anderen
Bildungseinrichtungen. In Nordrhein-Westfalen heißen sie „Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten“. Die Ausbildung ist landesgesetzlich geregelt und heißt in NRW Ausbildungs- und Prüfungsordnung für
den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegeassistentin und des
Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten (GesKrPflassAPrV vom
6. Oktober 2008).
Zugangsvoraussetzungen
Zu den Zugangsvoraussetzungen zählen:
P Vollendung des siebzehnten Lebensjahres und
P Hauptschulabschluss.
Bewerber/innen ohne Hauptschulabschluss können in der Regel zur
Ausbildung zugelassen werden, wenn sie bereits eine Berufsausbildung
abgeschlossen haben und die gesundheitliche Eignung für den Beruf
besteht.
67
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert ein Jahr. Sie umfasst 500 Stunden theoretischen
und praktischen Unterricht und 1.100 Stunden praktische Ausbildung.
Während dieser Zeit finden Einsätze in operativen Bereichen sowie in
ambulanten Bereichen außerhalb des Krankenhauses statt.
Wo findet die Ausbildung statt?
P Gesundheitsschulen am EvKB in Bielefeld,
P Krankenpflegeschule Duisburg e.V., in Duisburg,
P Krankenpflegeschule an der Ruhr in Essen,
P Kaiserswerther Diakonie Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule
P
sowie
Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus gGmbH in Hagen.
Die vollständigen Adressen finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Etliche Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten setzen die Ausbildung fort und werden Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Daran
anschließend bieten sich vielfältige Perspektiven in der Weiterqualifizierung an.
Es besteht die Möglichkeit, als Gesundheits- und Krankenpflegeassistentin an Anpassungsfortbildungen teilzunehmen oder sich auf bestimmte Arbeitsbereiche, wie z. B. in der ambulanten Pflege, zu spezialisieren.
2.1.10Ausbildungsgang: Hebamme und
Entbindungspfleger
Hebammen und Entbindungspfleger arbeiten in Krankenhäusern, in
Geburtshäusern, in Beratungsstellen oder in Einrichtungen. Sie betreuen
Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett.
68
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Sie führen die Schwangerenvorsorgeuntersuchungen durch, bieten
Hilfeleistungen bei Beschwerden in der Schwangerschaft sowie
Beratungen an. Viele von ihnen leiten Kurse zur Geburtsvorbereitung
und Rückbildungsgymnastik.
Die Schwerpunkte der theoretischen Ausbildung sind Naturwissenschaften, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Hebammen- und
Pflegetätigkeiten. Das Ausbildungsziel ist in § 5 Hebammengesetz wie
folgt festgelegt: „Die Ausbildung soll insbesondere dazu befähigen,
Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und dem Wochenbett Rat zu erteilen, und die notwendige Fürsorge zu gewähren,
normale Geburten zu leiten, Komplikationen des Geburtsverlaufs
frühzeitig zu erkennen, Neugeborene zu versorgen, den Wochenbettverlauf zu überwachen und eine Dokumentation über den Geburtsverlauf anzufertigen (Ausbildungsziel).“
Die praktische Ausbildung der Schüler/innen erfolgt neben Übungen an
Modellen durch zahlreiche praktische Einsätze in den Bereichen
Entbindungsabteilung, Wochenstation, Neugeborenenzimmer, Hebammenpraxis, Kinderklinik, OP und operative/nichtoperative Pflegestation.
Während dieser praktischen Einsätze werden die Schüler/innen von
Hebammen und Pflegekräften der Abteilungen in die Aufgaben einer
Hebamme und eines Entbindungspflegers eingeführt. Sie betreuen
unter Anleitung die Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen
sowie ihre Familien und andere Patienten. Praxisanleiterinnen und
Praxisanleiter sowie Lehrerinnen und Lehrer der Hebammenschule
unterstützen anleitend und begleitend den praktischen Lernprozess.
Die Hebammen- und Entbindungspflegerausbildung endet mit der
staatlichen Prüfung, die aus einem schriftlichen, mündlichen und
praktischen Teil besteht. Die Ausbildung zur Hebamme und zum
Entbindungspfleger unterliegt dem Gesetz über den Beruf der Hebamme
und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz - HebG) vom
04.06.1985 und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Hebammen und Entbindungspfleger (HebAPrV).
69
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Hebamme/ Entbindungspfleger“ sind:
P das vollendete 17. Lebensjahr,
P die gesundheitliche Eignung,
P der Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung oder
P der Hauptschulabschluss und eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung.
Dauer der Ausbildung
Die Hebammen- und Entbindungspflegerausbildung findet an Hebammenschulen statt, die an Krankenhäusern angegliedert sind. Sie
umfasst 1.600 Unterrichtsstunden Theorie und 3.000 Unterrichtsstunden praktische Ausbildung. Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
An folgenden Krankenhäusern kann der Ausbildungsgang zur/m
staatlich anerkannten Hebamme/ Entbindungspfleger absolviert
werden:
P Bildungsakademie Luisenhospital Aachen in Aachen und
P Ev. Krankenhaus Bethesda zu Duisburg GmbH in Duisburg.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Hebammenschulen im
Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Seit einigen Jahren können Hebammen an Fachhochschulen Pflegewissenschaft und verwandte Studiengänge studieren. Sie erhalten
damit die Möglichkeit, in unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens, in der Forschung und in der Ausbildung neue Tätigkeitsfelder zu finden. Darüber hinaus machen sich viele Hebammen und
Entbindungspfleger selbstständig oder arbeiten in einem Geburtshaus.
70
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.1.11 Ausbildungsgang: Heilpädagoge/in
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erziehen, fördern und begleiten
Menschen jeglichen Alters, die ihren Alltag aufgrund körperlicher,
geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen nicht selbstständig
bewältigen können. Ziel dieses Ausbildungsganges ist es, durch
geeignete pädagogisch-therapeutische Maßnahmen die Eigenständigkeit und Gemeinschaftsfähigkeit von Menschen zu verbessern, um
ihnen ein möglichst eigenständiges Leben in der Gesellschaft zu
ermöglichen.
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen analysieren die Fähigkeiten und
Möglichkeiten mit Hilfe diagnostischer Verfahren, erarbeiten individuelle
pädagogische Konzepte und führen die hieraus abgeleiteten pädagogischen Maßnahmen durch. Je nach Altersgruppe und Sachlage vermitteln
sie schulische oder berufliche Förderung, organisieren zwischenmenschliche Kontakte, beraten Angehörige, unterstützen in Konfliktsituationen
oder betreuen Rehabilitationsmaßnahmen.
Beschäftigungsmöglichkeiten für Heilpädagoginnen und Heilpädagogen
gibt es in Einrichtungen der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in
Kinder- und Jugendheimen, in Erziehungs- und Familienberatungsstellen,
in Förderschulen, in Kindergärten, in integrativ arbeitenden Schulkindergärten und der Frühförderung, in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen,
jugendpsychiatrischen Einrichtungen und Einrichtungen der Altenhilfe,
heilpädagogischer Beratung und Behandlung im Rahmen von Stadtteilarbeit.
Das Berufsbild zielt auf das Erkennen und Behandeln von körperlichen,
geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, auf ein gezieltes Einwirken durch heilpädagogische Arbeit mit Eltern und Kindern, auf das Erstellen von Förder- und
Therapieplänen, die Entwicklung heilpädagogischer Praxiskonzepte in
Institutionen, die fachliche Beratung und Anleitung von Mitarbeitenden
sowie die Unterstützung in besonderen pädagogischen Situationen. Als
71
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Heilpädagogin und Heilpädagoge erfüllt man die Aufgaben eines
Ansprechpartners, Beraters und Helfers für Eltern und Angehörige von
Menschen mit Behinderungen. Heilpädagoginnen und Heilpädagogen
arbeiten im Team mit Eltern, Sozialpädagog/innen, Erzieher/innen,
Krankengymnast/innen, Heilerziehungspfleger/innen und Heilerziehungshelfer/innen, Sonderpädagog/innen sowie Mediziner/innen.
Zugangsvoraussetzungen
Die Ausbildung zur Heilpädagogin und zum Heilpädagogen ist eine
landesrechtlich geregelte Weiterbildung an Fachschulen und Fachakademien. Die Weiterbildung dauert 1 1/2 Jahre im Vollzeitunterricht und
im Teilzeitunterricht drei Jahre. Fernunterrichtslehrgänge haben eine
Dauer von max. 2 1/2 Jahren. Daneben bieten auch Hochschulen
Studiengänge im Bereich Heilpädagogik an.
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Heilpädagogen/in“ sind:
P eine abgeschlossene Fachschulausbildung im Fachbereich Sozialwesen oder
P eine als gleichwertig anerkannte Ausbildung (z. B. Gesundheits- und
Krankenpfleger/in) und
P eine mindestens einjährige einschlägige hauptberufliche Tätigkeit in
sozialen oder pädagogischen Einrichtungen.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert 1 ½ Jahre oder – berufsbegleitend – drei Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
An folgenden evangelischen Fachschulen kann dieser Ausbildungsgang absolviert werden:
P Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,
P Berufskolleg der Stiftung Eben-Ezer, Fachschule für Heilpädagogik in
Lemgo,
P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in
Münster und
P Evangelisches Berufskolleg der Bergischen Diakonie Aprath.
72
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Gerade der Bereich der Heilpädagogik und der Integration – verstanden
als Inklusionsbereich – erleben in gegenwärtigen Zeiten einen ernormen
Prestigezuwachs. In vielen Bereichen, wie den Tageseinrichtungen für
Kinder, der Erziehungshilfe, der Offenen Ganztagsschule und den
Schulen allgemein, findet das Berufsfeld der Heilpädagogin und des
Heilpädagogen einen wichtigen Platz. Die Entwicklungsperspektiven
liegen hier einerseits in den Aufstiegschancen innerhalb einer pädagogischen Institution und andererseits besteht auch hier die Möglichkeit
des Anknüpfens eines Bachelorstudiums für Heilpädagogik oder auch
eines Hochschulstudiums, das bspw. Aspekte des Sozial- und Gesundheitsmanagements hervorhebt.
2.1.12 Ausbildungsgang: Heilerziehungspfleger/in
Die Heilerziehungspflege ist ein eigenständiger Ausbildungsberuf.
Die Ausbildung dauert als schulische Ausbildung zwei Jahre mit
anschließendem praktischem Anerkennungsjahr. Einige Bundesländer bieten die Ausbildung auch in kompakter, sogenannter praxisintegrierter, dreijähriger Form an. Dort erfolgen der Unterricht in der
Fachschule und die praktische Ausbildung in der Praktikumsstelle
abwechselnd.
Das Berufsfeld der Eingliederungshilfe ist im Wandel. Menschen mit
Behinderungen wollen nicht mehr versorgt werden, sondern sind
selbstbewusste Partner, die auf ihre persönliche Art mitteilen, was sie
an Unterstützung benötigen. Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sind mit ihrer Qualifikation, die Pflege und Pädagogik
verbindet, die Fachkräfte, die diesen Wandel des Berufsfeldes aktiv mit
gestalten.
73
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspflegehelfer arbeiten in
Einrichtungen der Behindertenhilfe, in Einrichtungen der Jugendhilfe,
Außenwohngruppen, Förderstätten, Therapie- und Rehabilitationseinrichtungen, Tagesstätten, Werkstätten, in der Psychiatrie sowie in
Tageseinrichtungen für Kinder, die Kinder mit und ohne Behinderungen
integrieren. Ihre Aufgabe liegt also in der Lebensbegleitung, Pflege,
Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderungen aller
Altersstufen in Einrichtungen und ambulanten Diensten der Behindertenhilfe und der Sozialpsychiatrie.
Die Berufsbezeichnung nach Abschluss der Ausbildung lautet „staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger bzw. staatlich anerkannte
Heilerziehungspflegerin“. Als Heilerziehungspfleger/in erwerben Sie (im
Gegensatz zum/zur Helfer/in) zusätzlich auch Kompetenzen in der
Führung von Mitarbeiter/innen, Arbeiten im Team, Orientierung an
Kundenbedürfnissen sowie effektiver und kostenbewusster Gestaltung
von betrieblichen Prozessen.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Heilerziehungspfleger/in“ sind:
P eine einschlägige zweijährige Berufsausbildung oder als gleichwertig
anerkannte Bildungsgänge oder
P ein Abschluss an einer Fachoberschule, Fachrichtung Sozial- und
Gesundheitswesen (FOS 11/12) oder
P eine Hochschulzugangsberechtigung (AHR) und ein bis zu einem Jahr
absolviertes Praktikum im sozial-/heilpädagogischen Bereich oder
P die Fachoberschulreife und eine zweijährige Berufsausbildung z. B.
als Sozialhelfer/in, Kinderpfleger/in oder
P ein schulischer Teil der FHR z. B. nach Klasse 12 (gymnasiale Oberstufe) und ein Jahr gelenktes Praktikum im sozial- oder heilpädagogischen Bereich.
74
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre (zwei Jahre schulische Ausbildung
und ein einjähriges Berufspraktikum). In den ersten beiden Jahren
findet vorwiegend theoretischer Unterricht statt (ca. 16 Wochen
fachpraktische Ausbildung). Inhalte der Ausbildung sind Elemente aus
der Pädagogik, Psychologie, Krankenpflege, Logopädie, Medizin,
Gesundheits-, Musik-, Gestaltungserziehung und Psychomotorik. Es ist
keine therapeutische Ausbildung. An vielen Schulen kann gleichzeitig
die Fachhochschulreife erlangt werden. Die Ausbildungsdauer und die
Zugangsvoraussetzungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Einige Schulen verlangen die Fachhochschulreife
im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen, oder eine vorangegangene
Berufsausbildung als Zugangsvoraussetzung. Das Berufspraktikum
findet bei einem anerkannten Träger statt und wird von der Schule
begleitet. Während der Ausbildung zum/r Heilerziehungspfleger/in kann
die Fachhochschulreife erworben werden.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung findet an folgenden evangelischen Berufskollegs mit
dem Fachbereich Sozialwesen statt:
P Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,
P Berufskolleg Evangelisches Johanneswerk e.V. in Bochum,
P Berufskolleg der Stiftung Eben-Ezer, Fachschule für Heilpädagogik in
Lemgo,
P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in
Münster,
P Wittekindshof Diakonische Stiftung, Berufskolleg in Bad Oeynhausen
und
P Bildungszentrum kreuznacher diakonie, Fachschule für Sozialwesen
in Bad Kreuznach.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
75
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Als Heilerziehungspflegerin oder Heilerziehungspfleger kann man sich
durch verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten in den Stand der
Heilerziehungspädagogin oder des Heilerziehungspädagogen qualifizieren.
Durch Qualifizierungsmaßnahmen können weitere Arbeitsfeldthemen
intensiviert werden, wie beispielsweise der Bereich der Frühkindlichen
Bildung sowie der Bereich der Erziehung von Kindern mit und ohne
Behinderungen. Weiterbildungsmöglichkeiten für Heilerziehungspfleger/innen sind auch in therapeutischen Bereichen möglich, wie z. B.
heiltherapeutisches Reiten oder Psychomotoriktherapie. Weiter gibt es
verschiedene Fachhochschulstudiengänge, die vertiefende Einblicke in
die Bereiche der Heilpädagogik, der Sozialarbeit, der Sozialpädagogik
und des Pflegemanagement bieten. Möglich ist nach Absolvierung
eines Studiums der Beruf einer Fachlehrerin oder eines Fachlehrers für
alle Sonderschulbereiche.
2.1.13 Ausbildungsgang: Heilerziehungshelfer/in
Heilerziehungshelferinnen und Heilerziehungshelfer assistieren Menschen mit geistigen, körperlichen, seelischen Behinderungen oder
Sinnes- und Lernbehinderungen im Sinne ihres Grundrechtes auf
Gleichbehandlung.
Heilerziehungshelferinnen und Heilerziehungshelfer sind sozialpädagogisch und pflegerisch ausgebildete Mitarbeitende der Behindertenhilfe.
Die Berufsausbildung zur/zum staatlich geprüften Heilerziehungshelfer/in orientiert sich in Theorie und Praxis an den Anforderungen des
alltäglichen Lebens der Menschen mit Behinderung. Die Schülerinnen
und Schüler lernen wesentliche Aspekte der praktischen Arbeit kennen
und wenden diese während der Praxisphasen unter Anleitung an.
Gleichzeitig können die Absolventinnen und Absolventen die Fachoberschulreife und die Berechtigung zum Besuch einer Fachschule für
76
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Heilerziehungspflege mit der Möglichkeit zur Fachhochschulreife
erwerben.
Die professionelle Heilerziehungshilfe soll Menschen mit Behinderungen
Schutz, Pflege, Lebensbegleitung und Beratung geben, damit sie ihre
Fähigkeiten entfalten und ein möglichst selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben führen können. Dazu gehört, je nach Unterstützungsbedarf
des Einzelnen, die Sorge für Bekleidung, Ernährung, Hygiene ebenso,
wie die individuelle Förderung zur Stärkung der Eigenständigkeit und
des Leistungsvermögens. Auch die aktive Freizeitgestaltung und die
Unterstützung während der sozialen und beruflichen Integration gehören
zum vielseitigen Aufgabenbereich der Heilerziehungshelferinnen und
Heilerziehungshelfer.
Die Ausbildungsschwerpunkte sind Lernfeldunterricht unter den Aspekten
der heilerzieherischen Aufgaben und Institutionen, der assistierenden
Begleitung, heilerzieherischen Konzepte und der professionellen Zusammenarbeit. Berufsübergreifender Fächerunterricht wird in Deutsch/
Kommunikation, Religionslehre, Sport/Gesundheitslehre und Politik/
Gesellschaftslehre erteilt. Für die Fachoberschulreife sind die Fächer
Mathematik und Englisch verpflichtend sowie die Praxiselemente in einer
Einrichtung der Behindertenarbeit unter Anleitung.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
geprüfte/r Heilerziehungshelfer/in“ sind:
P mindestens der Hauptschulabschluss,
P gesundheitliche Eignung sowie
P seelische und körperliche Belastbarkeit.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert zwei Jahre, die sich in schulische und fachpraktische Bereiche ausdifferenziert. Während der Ausbildung kann die
Fachoberschulreife erworben werden. Die Ausbildung zur Heilerziehungshelferin oder zum Heilerziehungshelfer eignet sich als berufliche
77
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Grundbildung bzw. Erstausbildung oder für Berufswechsler, die sich für
die Arbeitsfelder der Eingliederungshilfe qualifizieren möchten.
Wo findet die Ausbildung statt?
An folgenden Berufskollegs mit dem Fachbereich Sozialwesen findet
die Ausbildung statt:
P Ev. Berufskolleg der Bergischen Diakonie Aprath, Fachoberschule,
Fachrichtung Sozial- und Gesundheitswesen in Wuppertal,
P Ev. Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,
P Berufskolleg Ev. Johanneswerk e.V. in Bochum,
P Berufskolleg der Stiftung Eben-Ezer, Fachschule für Heilpädagogik in
Lemgo,
P Wittekindshof Diakonische Stiftung, Berufskolleg in Bad Oeynhausen
sowie
P Bildungszentrum kreuznacher diakonie, Fachschule für Sozialwesen
in Bad Kreuznach.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Als Heilerziehungshelferin oder Heilerziehungshelfer besteht die
Möglichkeit sich für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin oder
zum Heilerziehungspfleger zu qualifizieren. Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit, sich über Fortbildungsangebote auf spezifische Themen
der Heilerziehungspflege zu spezialisieren.
2.1.14 Ausbildungsgang: Kinderpfleger/in
Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger arbeiten in Kindertageseinrichtungen, Pflege- und Kinderheimen als pädagogisch-pflegerische Ergänzungskräfte Hand in Hand mit den sozialpädagogischen Fachkräften.
78
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Zu ihren Aufgaben gehören alle Arbeiten bei der Pflege, Erziehung und
Versorgung von Klein- und Vorschulkindern: Anleitung beim Spiel,
Sinnesschulung, Werken und Musizieren, Umwelterziehung. Darüber
hinaus sorgen Sie für die körperliche Pflege der Kinder, bereiten
Speisen vor, planen Kinderfeste und unterstützen die erzieherischen
Maßnahmen der pädagogischen Fachkräfte und Eltern. Sie unterstützen
die Fachkräfte bei pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten in Tageseinrichtungen für Kinder, in Kinderkurheimen
sowie in Familien.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
geprüfte/r Kinderpfleger/in“ sind:
P Hauptschulabschluss (oder mittlerer Schulabschluss/ Fachoberschulreife) sowie
P praktische Erfahrungen im Umgang mit Kindern (erwünscht).
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert zwei Jahre. In den beiden Jahren werden
außerschulische Praktika im Umfang von ca. 16 Wochen absolviert.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung findet an folgenden evangelischen Berufskollegs statt:
P Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg in Herford,
P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in
Münster,
P Ev. Berufskolleg Michaelshoven im Berufsförderungswerk Michaelshoven gGmbH in Köln und
P Kaiserswerther Diakonie Bildung und Erziehung, Berufskolleg in
Düsseldorf.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
79
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Bitte beachten !! Durch die Personalvereinbarung des Kinderbildungsgesetzes NRW (KiBiz) ist eine Qualifizierung von Ergänzungskräften zur
Weiterbeschäftigung in den Gruppentypen I und II (unter Dreijährige) auch
nach der ersten Revision des Kinderbildungsgesetzes nötig. Die Gruppenform III, in der Kinderpflegerinnen auch nach 2013 eingesetzt werden
können, ohne eine Weiterqualifizierung anzustreben, ist auf längere Sicht
als Auslaufmodell in Tageseinrichtungen für Kinder zu verstehen. !! Aus
diesem Grund sollten bei der Wahl dieses Ausbildungsganges Weiterqualifizierungsangebote in die Berufswegeplanung eingeplant werden, beispielsweise die Weiterqualifizierung zur staatlich anerkannten Erzieherin.
2.1.15Ausbildungsgang: Operationstechnische
Assistentin und Operationstechnischer
Assistent
Operationstechnische Assistentinnen und Operationstechnische
Assistenten betreuen Patienten vor und nach Operationen, bereiten
Operationseinheiten vor und assistieren bei deren Durchführung.
Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten arbeiten vorwiegend in Krankenhäusern, in Praxen, die ambulante Operationen
durchführen sowie in ambulanten Operationszentren. Sie sind an der
Vorbereitung und Durchführung von Operationen maßgeblich beteiligt.
Bei Operationen assistieren die Assistentinnen und Assistenten den
Ärztinnen und Ärzten, indem sie ihnen die benötigten Instrumente und
Materialien zureichen sowie verschiedene medizinische Geräte wie
z. B. Beatmungs- und Absauggeräte bedienen. Zudem überwachen sie
Atmung und Kreislauf der Patienten, um im Notfall schnell intervenieren
zu können. Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten
tragen die Mitverantwortung für die Hygiene im Operationssaal, pflegen
z. B. die technischen Geräte und sterilisieren die Instrumente. Außerdem dokumentieren sie Operationen und kümmern sich um die
Vorratshaltung und Ersatzbeschaffung von Operationsmaterial.
80
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Zugangsvoraussetzungen
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Ausbildung (noch) nicht staatlich
anerkannt, das wird sich wahrscheinlich im Laufe dieser Legislaturperiode ändern. Die Ausbildungsstätten, die derzeit die Ausbildung anbieten, wenden die Richtlinien der Deutschen Krankenhausgesellschaft
(DKG) an. Diese sehen folgende Zugangsvoraussetzungen vor:
P Gesundheitliche Eignung,
P Vollendetes 17. Lebensjahr,
P Hauptschulabschluss oder gleichwertige Schulbildung, sofern die
Bewerberin oder der Bewerber eine Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen hat oder
P Realschulabschluss oder
P abgeschlossene Ausbildung als Arzthelferin oder Zahnarzthelferin
oder
P die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Krankenpflegehelfer/in“,
P Praktikum im OP erwünscht.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung umfasst eine Mindeststundenzahl von 1600 Stunden
theoretischen Unterrichts sowie die praktische Ausbildung mit mindestens 3600 Stunden. Der theoretische Unterricht wird an Fachschulen
für Gesundheitsberufe vermittelt, die praktische Ausbildung findet im
Operationssaal unterschiedlichen Fachrichtungen, z. B. in der Chirurgie, Gynäkologie, Urologie, Orthopädie, Herzchirurgie und weiteren
Fachrichtungen statt. Die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin/ zum Operationstechnischen Assistenten kann bei folgenden Institutionen absolviert
werden:
P Kaiserswerther Diakonie, Ausbildungszentrum für operative Fachberufe in Düsseldorf,
81
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
P
Kliniken Essen Süd, Evangelisches Krankenhaus Essen-Werden
P
Ategris Ev. Aus-, Fort- und Weiterbildungsinstitut Mülheim an der
P
Bildungszentrum Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberu-
gGmbH in Essen,
Ruhr, in Mülheim und
fe in Wesel.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Anbieter im Bereich der
Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im
Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Das Berufsbild ist recht jung, deshalb ist es erforderlich, ein wenig über
den Tellerrand hinauszuschauen. Weiterentwicklungen im Bereich
Medizin sind Herausforderungen, denen sich Operationstechnische
Assistentinnen und Assistenten immer wieder neu stellen müssen.
?
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist
breit und reicht von Hygiene und Desinfektion über medizinische
Assistenz und Labor bis zur Versorgung bei Notfällen. Wenn sich
Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen der chirurgischen
Ambulanz oder der [Endoskopie] entsprechende Angebote.
Es kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung ausgewählt werden. Naheliegend ist dabei, die Prüfung als Fachwirt/in in der Alten- und Krankenpflege abzulegen. Auf Leitungs- und
Spezialfunktionen, z. B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten
!
82
Was heißt Endoskopie?
Endoskopie bedeutet wörtlich übersetzt: „nach innen schauen". Gemeint
sind damit Untersuchungsmethoden, bei denen mit optischen Geräten in
den Körper hineingeschaut wird, wie beispielsweise bei einer Magenspiegelung.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
weitere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Stationsleiter/in in der
Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege.
2.1.16 Ausbildungsgang: Physiotherapeut/in
Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten wenden bei Patienten,
deren Beweglichkeit alters-, krankheits- oder unfallbedingt eingeschränkt ist, spezielle Muskel- und Koordinationstrainingsmaßnahmen
an. Auf Basis ärztlicher Diagnose und eigener Beobachtung planen sie
den Therapieablauf. Dieser kann gezielte Bewegungsübungen in
Einzel- und Gruppentherapie, Übungen mit Geräten wie Bällen, Stäben
und Ringen enthalten, ferner Behandlungen in Form von Atemtherapie,
Massage, Elektrotherapie sowie Wärme- oder Hydrotherapie. Dabei beraten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ihre Patienten
hinsichtlich geeigneter Hilfsmittel, motivieren sie zur Eigenaktivität und
Ausdauer und leiten sie zur selbstständigen Durchführung von krankengymnastischen Übungen an.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
anerkannte/r Physiotherapeut/in“ sind:
P ein mittlerer Bildungsabschluss oder
P eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, die den
Hauptschulabschluss erweitert oder
P Personen mit Hauptschulabschluss, sofern sie zusätzlich über eine
abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger
Dauer verfügen und
P eine gesundheitliche Eignung für den Beruf durch ein ärztliches Attest
sowie
P der Abschluss einer Berufsunfall- bzw. Haftpflichtversicherung.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre. Kombinierte Ausbildungen,
die zusätzlich den Abschluss als Gymnastiklehrer/in vermitteln, dauern
83
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
zwischen 3 1/2 und 4 1/2 Jahre. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten werden an den Lernorten Schule und Krankenhaus ausgebildet.
Wo findet die Ausbildung statt?
Der theoretische und praktische Unterricht wird sowohl in schulischen
Unterrichtsräumen im Klassenverband als auch in Übungs- und
Funktionsräumen (Gymnastikräumen, Turnhallen, Bädern) erteilt.
Im Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe findet die Ausbildung zum Physiotherapeuten/in an zwei Standorten statt.
P Schule für Physiotherapie Bielefeld in Bielefeld und
P Staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie am Ev. Krankenhaus
Düsseldorf, in Düsseldorf.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Anbieter im Bereich der
Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im
Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
?
!
84
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist
breit und reicht von [Motopädie] über Atemtherapie bis hin zu EDV.
Auch wenn sich Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen auf
Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie entsprechende
Angebote. Häufig machen sich Physiotherapeutinnen undPhysiotherapeuten mit einer eigenen Praxis selbstständig.
Was bedeutet Motopädie?
Die Motopädie ist eine Form der Förderung und Therapie, die psychologische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche mit
medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. Zentraler Ansatz
ist die Bewegung, genauer die Wechselwirkung zwischen dem Körper in
Bewegung und der Psyche des Menschen.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die eine schulische
Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und
beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Physiotherapie
erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.
2.1.17 A
usbildungsgang: Sozialassistent/in
(nicht in NRW angeboten)
Der Ausbildungsgang zur/zum „staatlich anerkannten Erzieher/in“ und
zum/r „staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger/in“ setzt für
Auszubildende mit einem qualifizierten Sekundarabschluss I („Mittlere
Reife“) eine berufliche Vorbildung voraus. Diese Vorbildung wird durch
den Bildungsgang für Sozialassistenz geschaffen.
Sozialassistentinnen und Sozialassistenten arbeiten in der Familien-,
Heilerziehungs- und Kinderpflege, wo sie hilfsbedürftige Personen
betreuen, unterstützen und fördern. Sie arbeiten in Wohnheimen für
ältere und junge Menschen, in Kindergärten sowie in Einrichtungen zur
Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderungen. Sie sind auch
bei ambulanten sozialen Diensten, Familienberatungsstellen, diakonischen Diensten oder Sozialämtern beschäftigt. Die Betreuung von
pflegebedürftigen Personen in Privathaushalten bietet ein weiteres
Tätigkeitsfeld.
Sozialhelfer/in bzw. Sozialassistent/in ist eine landesrechtlich geregelte
schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Je nach Bundesland
bzw. Bildungsanbieter führt die Ausbildung zu unterschiedlichen
Abschlussbezeichnungen: Sozialassistentin oder Sozialhelferin. Zum
Teil wird auch eine Ausbildung mit Schwerpunkten z. B. in der Familienpflege oder der Sozialpädagogik angeboten.
85
Bildwungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
geprüfte/r Sozialassistent/in“ sind:
P ein qualifizierter Sekundarabschluss I („Mittlere Reife“) oder
P ein gleichwertiger Abschluss.
Dauer der Ausbildung
Der Bildungsgang dauert zwei Jahre und beinhaltet ein zwölfwöchiges
Praktikum, wovon vier Wochen in den Ferien absolviert werden sollen.
Wo findet die Ausbildung statt?
Im Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe findet die Ausbildung „zum/r staatlich geprüften Sozialassistent/in“ statt:
P im Bildungszentrum kreuznacher diakonie und
P in der Fachschule für Sozialwesen in Bad Kreuznach.
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Mit dem Ausbildungsgang zur Sozialassistenz können weitere
Ausbildungsgänge absolviert werden, die zu einem höheren Qualifikationsniveau und beruflichen Abschluss führen. Hierzu zählen der Ausbildungsgang zur/ zum „staatlich anerkannten Erzieher/in“ sowie der
Ausbildungsgang zur/ zum „staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger/in“. Dieser Ausbildungsgang kann – ähnlich wie der einer
Kinderpflegerin – für alle als Sprungbrett in die berufliche Qualifizierung
verstanden werden, die Schwierigkeiten oder Hemmnisse im schulischen System überwinden lernen wollen.
86
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.1.18 Ausbildungsgang: Sozialhelfer/in (nur in NRW)
Sozialhelferinnen und Sozialhelfer unterstützen die Fachkräfte, die in
stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der Familien-, Alten-, Behinderten- und der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten. Die
Ausbildung vermittelt neben der Grundqualifikation einen breiten und
differenzierten Einblick in die verschiedenen Berufs- und Arbeitsfelder
der Gesundheits- und Sozialpflege.
Zusammen mit dem gleichzeitig vermittelten weiterführenden Schulabschluss bildet dieser Ausbildungsgang eine gute Entscheidungsgrundlage und Einstiegsqualifikation für eine weiterführende Fachausbildung
in den Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft, Familienpflege,
Sozialpädagogik, Heilerziehungspflege, Altenpflege, Krankenpflege
oder Kinderkrankenpflege.
Zugangsvoraussetzungen
Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich
geprüfte/r Sozialhelfer/in“ sind:
P mindestens Hauptschulabschluss über Klasse 10A oder
P der Hauptschulabschluss über Klasse 9, wenn 10 Pflichtschuljahre
absolviert sind.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert zwei Jahre. In den ersten beiden Jahren werden
außerschulische Praktika im Umfang von ca. 16 Wochen absolviert.
Während der Ausbildung kann die Fachoberschulreife erworben
werden.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Ausbildung findet an folgenden Ev. Berufskollegs mit dem Fachbereich Sozialwesen statt:
P Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg in Herford,
P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH, in
Münster,
87
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Ev. Berufskolleg Bleibergquelle in Velbert,
Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg in Herford,
P Ev. Berufskolleg Michaelshoven im Berufsförderungswerk Michaelshoven gGmbH, in Köln und
P Friederike-Fliedner-Berufskolleg im Diakonischen Bildungszentrum,
Berufskolleg für Sozial- und Gesundheitswesen in Iserlohn.
1
P
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen im Bereich
der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen
im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Dieser Ausbildungsgang bildet eine gute Entscheidungsgrundlage und
Einstiegsqualifikation für eine weiterführende Fachausbildung in den
Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft, Familienpflege, Sozialpädagogik, Heilerziehungspflege, Altenpflege, Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege. Hierzu zählen der Ausbildungsgang zur/ zum „staatlich
anerkannten Erzieher/in“ sowie der Ausbildungsgang zur/ zum „staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger/in“.
2.1.19 Q
ualifizierungsmaßnahme: Werkstattjahr
Altenhilfe in NRW
Ein Werkstattjahr in der Altenhilfe ist für junge Menschen gedacht, die
sich ohne Berufsausbildung in den Berufskollegs befinden und Interesse
daran haben, unterstützungsbedürftigen älteren Menschen zu helfen. In
einem so genannten Werkstattjahr können junge Menschen in den
Einrichtungen der Altenpflege (z. B. in Alten- und Pflegeheimen), in
teilstationären Einrichtungen (z. B. Tages-, Kurzzeitpflegeheimen) sowie
in ambulanten Diensten und Einrichtungen (z. B. Diakonie-, und Sozialstationen) Qualifizierungsbausteine erwerben, die einen fachlich anerkannten Einstieg in weitere Qualifizierungswege sowie Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen. Es geht um den Erwerb praktischer Erfahrungen
und Grundlagen für den Umgang mit älteren Menschen.
88
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Im Werkstattjahr Altenhilfe lernen Jugendliche Grundlagen beruflicher
Kommunikation kennen. Es geht dabei zum Beispiel um das Wahrnehmen von entwicklungsbedingten körperlichen Veränderungen oder
Veränderungen von Fähigkeiten und Bedürfnissen älterer Menschen
oder das Vorbeugen von Infektionskrankheiten. Zum Lernbereich
gehören ferner Grundlagen der Ersten Hilfe, allgemeines Verhalten bei
Notfällen, Assistenz bei der Grundpflege, Kennenlernen von Lebenssituationen älterer Menschen in Familie und Gesellschaft, Unterstützung
geben bei der Teilnahme am kulturellen und sozialen Leben, Grundzüge
gesunder Ernährung, Versorgen von Pflanzen und Haustieren, die
Bedeutung und Einhaltung der Schweigepflicht, Arbeit im Team, Pflegeund Reinigungsmaßnahmen von Hilfsmitteln, Instrumenten und medizinischen Geräten sowie Grundzüge der Tisch- und Raumgestaltung.
Zugangsvoraussetzungen
Das Werkstattjahr Altenhilfe in NRW ist für junge Menschen ohne
Berufsabschluss gedacht, die zum Berufskolleg gehen. Voraussetzung
ist, dass sie an keiner berufsvorbereitenden Maßnahme teilnehmen und
Interesse an der Arbeit mit älteren Menschen haben.
Dauer der Qualifizierungsmaßnahme
Die Maßnahme dauert ein Jahr. Während dieser Zeit werden die
Jugendlichen an zwei Tagen der Woche weiterhin im Berufskolleg
(anteilig 40%) unterrichtet. Zwei weitere Tage sind für die praktische
Unterweisung vorgesehen, die bei einem Fachseminar für Altenpflege
als Bildungsträger (anteilig 40%) stattfindet. Am fünften Wochentag
absolvieren die Jugendlichen ein betriebliches Praktikum (anteilig
20%). Das Praktikum kann auch in Blockform durchgeführt werden.
Lernorte des Praktikums sind z. B. Einrichtungen der Pflege im stationären oder ambulanten Bereich.
Wo findet die Ausbildung statt?
Die Qualifizierungsmaßnahme „Werkstattjahr Altenhilfe in NRW“ wird
nach Bedarf von Fachseminaren für Altenpflege angeboten. Auskunft
erteilen die evangelischen Fachseminare für Altenpflege.
89
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für die
Altenpflege im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2
„Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.
Entwicklungsperspektiven und Qualifizierungsoptionen
Absolventinnen und Absolventen des Werkstattjahres NRW in der
Altenpflege können, wenn mindestens zwei Bausteine von je zwei bis
drei Monaten als erfolgreich absolviert bescheinigt wurden, in eine
verkürzte Ausbildung zum Altenpflegehelfer mit staatlicher Anerkennung einsteigen. Nach erfolgreichem Abschluss der Altenpflegehelferausbildung besteht die Möglichkeit, eine verkürzte Ausbildung zur
Altenpflegerin oder zum Altenpfleger zu absolvieren.
2.2Ausbildungseinrichtungen im Bereich
der Diakonie RWL im Überblick
Die evangelischen Ausbildungseinrichtungen geben einen ersten Einstieg
in die berufliche Qualifizierung. Vermittelt werden dort Kenntnisse und
praktisches Wissen in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen.
Zu den hier aufgeführten evangelischen Ausbildungseinrichtungen
zählen die evangelischen Berufskollegs, die evangelischen Fachseminare
und Fachschulen für Altenpflege sowie Fachseminare für Familienpflege,
die evangelischen Ausbildungsstätten für Ergotherapie, die evangelischen Hebammenschulen und die evangelischen Diätschulen, die
evangelischen Berufsschulen für operationstechnische Assistenz, die
evangelischen Ausbildungsstätten für Physiotherapie, die evangelischen
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen, die evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen als auch die evangelischen
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen und die evangelischen
Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL.
90
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.2.1 E vangelische Berufskollegs des
Sozialwesens im Bereich der Diakonie RWL
Als Berufskollegs werden in Nordrhein-Westfalen die beruflichen
Schulen bezeichnet. Berufskollegs sind Schulen der Sekundarstufe II
wie auch die gymnasiale Oberstufe eines Gymnasiums oder einer
Gesamtschule. Berufskollegs sind berufsbildende Schulen. Diese
bieten vielfältige Ausbildungsgänge und Abschlüsse an, die von
Berufsvorbereitung bis hin zu anerkannten Berufsabschlüssen reichen.
Das heißt, dass die verschiedenen Bildungsgänge an Berufskollegs zu
einer beruflichen Qualifizierung und i. d. R. auch zu einem allgemeinbildenden Abschluss führen.
Der Unterricht in den einzelnen Bildungsgängen ist in Lernbereiche
unterteilt. Er orientiert sich an beruflichen Qualifikationsprofilen, die die
berufspraktischen Inhalte in unterschiedlicher Tiefe betonen. Die
Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs sind inhaltlich auf das
berufliche Qualifizierungsziel des jeweiligen Bildungsgangs ausgerichtet. Darüber hinaus beziehen sie zentrale gesellschaftliche, kulturelle,
ethische und religiöse Fragen im Sinne einer allgemeinen Kompetenzentwicklung in die Ausbildung ein.
Schülerinnen und Schüler können im Berufskolleg ihren Kenntnissen
und Fertigkeiten entsprechend ihre individuellen Fähigkeiten und Neigungen vertiefen und erweitern. Innerhalb der Bildungsgänge können
sie zertifizierbare Zusatzqualifikationen, beispielsweise im Bereich
der Fremdsprachen oder der Informationstechnologie, erwerben.
Lernschwächere Jugendliche können gezielten individuellen Unterricht erhalten. Die Doppelqualifikation ermöglicht es den Absolventinnen und Absolventen eines Bildungsgangs die berufliche Qualifizierung mit dem Erwerb eines allgemeinbildenden Abschlusses zu
verbinden, der über dem bisher erreichten Bildungsstand liegt. Die
Aus- und Weiterbildungsangebote des Berufskollegs eröffnen
Bildungsmöglichkeiten, die bis zum Hochschulstudium führen
können.
91
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Die Bildungsgänge unterscheiden sich durch die jeweilige Kombination
aus beruflicher Qualifizierung und allgemeinbildenden Abschlüssen.
Zu den möglichen Abschlüssen an Berufskollegs zählen:
P der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10,
P der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife),
P der mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch der
gymnasialen Oberstufe („Fachoberschulreife mit Qualifikation“),
P die Fachhochschulreife,
P die fachgebundene Hochschulreife sowie
P die Allgemeine Hochschulreife.
Die Berufskollegs vermitteln aufbauend auf einem mittleren Bildungsabschluss eine berufliche Ausbildung und eine erweiterte allgemeine
Bildung, insbesondere in Berufen mit höheren Anforderungen im
fachtheoretischen Bereich. Die Ausbildung in den Berufskollegs erfolgt
in einigen Zweigen rein schulisch, in anderen Fachrichtungen dual, d. h.
in Schule und Einrichtungen. Ein wesentliches Merkmal der Berufskollegs ist der enge Theorie-Praxis-Bezug der Berufsausbildung in
Kooperation mit den Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens oder den Betrieben der Wirtschaft.
Im Zuge fortschreitender Ausbildungs- und Qualifizierungsbedarfe
sowie mit Blick auf demografische Veränderungen (Rückgang der
Schüler/innenzahlen, Anstieg von älteren zu betreuenden Menschen)
und einen attestierten Fachkräftemangel (erhöhte Nachfrage an
erweiterte und verzahnte Qualifizierungsmöglichkeiten) sind die
evangelischen Fachschulen Entwicklungsprozessen ausgesetzt, die
einen Wandel von einer Fachschule hin zu einem „Kompetenzzentrum“
verlangen. Die Veränderungen hin zu einem „Kompetenzzentrum“
bringen ein erweitertes Maß an Kooperationen zwischen Arbeitsagenturen, Einrichtungen und Fachhochschulen mit sich, so dass hier eine
engere Verzahnung zwischen Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten
an Relevanz gewinnt. Ebenso führen bildungspolitische Anforderungen,
wie beispielsweise die Herausforderungen, die der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) mit sich bringt, zu Änderungen in den Lehrplänen
92
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
und den Lerninhalten, die wiederum konkrete Bezüge zur (praktischen)
Berufstätigkeit aufweisen.
Adressen der evangelischen Berufskollegs des Sozialwesens im
Bereich der Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die einzelnen evangelischen
Berufskollegs in NRW, sortiert nach Westfalen und Lippe (1) und
Rheinland (2).
Evangelische Berufskollegs in Westfalen und Lippe
Bad
Oeynhausen
Wittekindshof
Diakonische Stiftung
Ev. Berufskolleg
32549 Bad Oeynhausen
Pfarrer-Krekeler-Str. 9
Telefon: 05734/ 61-2229
Fax: 05734/ 612243
www.bildungsportal.wittekindshof.de
Schulleiter: Uwe Vogelpohl
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Fachschule für Heilerziehungspflege,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Heilerziehungshelfer/in,
I Qualifizierung von Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern in
Werkstätten mit Heilerziehungshilfeausbildung zur geprüften
Fachkraft für Arbeits- und
Berufsförderungbildungen
Aufbaubildungsgänge
I Sozialmanagement,
I Praxisanleitung.
93
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Bielefeld
Friedrich-v.Bodelschwingh-Schulen
Berufskolleg Bethel
Am Zionswald 12
33617 Bielefeld
Telefon: 0521/ 144-2467
Fax: 0521/ 1442470
www.berufskolleg-bethel.de
Schulleiter: Rudolf Hans
Ausbildungsgänge
I Berufliches Gymnasium,
I Erzieherin mit Allgemeiner
Hochschulreife,
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Fachschule für
Heilerziehungspflege,
I Fachoberschule, Fachrichtung
Sozial- und Gesundheitswesen,
FOS 11/ 12,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung:
Heilerziehungshelfer/in.
Weiterbildungen
I Fachschule für Heilpädagogik,
I Fachschule für Sozialpädagogik
– Qualifizierungsmaßnahme für
Ergänzungskräfte.
Aufbaubildungsgänge
I Fachkraft für heilpädagogische
Förderung mit dem Pferd
Bochum
94
Berufskolleg im
Ev. Johanneswerk e.V.
Dannenbaumstr. 63
44803 Bochum
Telefon: 0234/ 311143
Fax: 0234/ 313443
www.johanneswerk.de
Schulleiter: Frank-Michael Eschert
Ausbildungsgänge
I Fachschule für
Heilerziehungspflege,
I Berufsfachschule für
Sozialwesen, Fachrichtung:
Heilerziehungshelfer/in
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Herford
Elisabeth-von-der-PfalzBerufskolleg
Löhrstraße 2
32052 Herford
Telefon: 05221/ 187919-0
www.evdp.de
Schulleiter: Gert Flörke
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Höhere Berufsfachschule für
Sozial- und Gesundheitswesen:
erweiterte berufliche Kenntnisse
und Fachhochschulreife (darin
enthalten: Zusatzqualifikation
zur/m Pflegehelfer/in oder
sozialpädagogischer Projektbegleiter/in),
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,
I Berufsfachschule für Sozialwesen,
Fachrichtung : Kinderpfleger/in.
Iserlohn
Friederike-Fliedner-Berufskolleg
(Diakonisches Bildungszentrum)
Schule der Sekundarstufe II
Staatlich genehmigte Ersatzschule
des Diakonie-Mark-Ruhr e. V.
Corunnastraße 3
58636 Iserlohn
Telefon: 02371/ 1599-0
www.friederike-fliedner-berufskolleg.de
Schulleiterin: Andrea Schumann
Ausbildungsgänge
I Berufsorientierungsjahr, mit
Erwerb des Hauptschulabschlusses,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,
I Höhere Berufsfachschule für
Sozial- und Gesundheitswesen:
erweiterte berufliche Kenntnisse
und Fachhochschulreife,
I Fachschule für Sozialpädagogik
Lemgo
Berufskolleg der
Stiftung Eben-Ezer
Disselhoffweg 3
32657 Lemgo
Telefon: 05261/ 215760
www.heilerziehungspfleger.de
Schulleiter: Klaus Berger
Ausbildungsgänge
I Berufsfachschule für Heilerziehungshilfe,
I Berufliches Gymnasium für Erziehung und Soziales (Erzieher/ AHR),
I Fachschule für Heilerziehungspflege.
Weiterbildungen
I Fachschule für Heilpädagogik,
Aufbaubildungsgang für Anleitung und Beratung in der Pflege.
95
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Lippstadt
Stift Cappel
Berufskolleg der Ev. Kirchengemeinde Lippstadt
Cappeler Stiftsallee 6
59556 Lippstadt
Telefon: 02941/ 57856
www.stiftcappel-berufskolleg.de
Schulleiterin: Martina Schaub
Ausbildungsgänge
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,
I Höhere Berufsfachschule für
Sozial- und Gesundheitswesen:
erweiterte berufliche Kenntnisse
und Fachhochschulreife (darin
enthalten: Zertifikat zum/ zur
Alltagsbegleiter/in gemäß § 87 b
Abs. 3 SGB XI).
Münster
ESPA
Ev. Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH
Coerdestraße 60/68
48147 Münster
Telefon: 0251/ 703769-0
www.espa-bk.de/
Schulleiter: Lutz G. Böhm
Ausbildungsgänge
I Berufliches Gymnasium,
I Erzieherin mit Allgemeiner
Hochschulreife,
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Fachschule für
Heilerziehungspflege,
I Fachoberschule, Fachrichtung
Sozial- und Gesundheitswesen,
FOS 11/ 12,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung:
Kinderpfleger/in/in.
Weiterbildungen
I Fachschule für Heilpädagogik,
I Fachschule für Sozialpädagogik
– Qualifizierungsmaßnahme für
Ergänzungskräfte.
Aufbaubildungsgänge
I Sprachförderung
96
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Porta
Westfalica
Berufskolleg Malche e. V.
Theologisch Pädagogisches Seminar
Fachschule für Sozialpädagogik
Portastraße 8
32457 Porta Westfalica
Telefon: 0571/ 6453-0
Internet: www.malche.de
Schulleiterin: Schwester Ilse Wenzel
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik
Gemeindepädagogik (Abschluss
mit Theologischem Examen).
Witten
Comenius Berufskolleg
Fachschulen für Sozialwesen,
Fachrichtung Sozialpädagogik
Pferdebachstraße 41
58455 Witten
Telefon: 02302/ 175-2711
www.comenius-berufskolleg.de
Schulleiter: Michael Haase
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Höhere Berufsfachschule für
Sozial- und Gesundheitswesen:
erweiterte berufliche Kenntnisse
und Fachhochschulreife).
Weiterbildungen
I Fachschule für Sozialpädagogik
– Qualifizierungsmaßnahme für
Ergänzungskräfte.
Seit 2005 ist das Comenius Berufskolleg Teil des Diakonischen
Bildungszentrums BIZ gGmbH, das
pflegerische Ausbildungsstätten
sowie Coaching und Beratung
anbietet.
Evangelische Berufskollegs im Rheinland
Bad
Kreuznach
Bildungszentrum
kreuznacher diakonie
Fachschule für Sozialwesen
Ringstraße 65
55543 Bad Kreuznach
Telefon: 0671/ 605-3344
www.kreuznacherdiakonie.de
Schulleitung: Peter Schmitz
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Fachschule für Heilerziehungspflege,
I Berufsfachschule für Sozialassistenz,
I Fachseminar für Altenpflege,
I Ausbildung zur Altenpflegehelferin.
Weiterbildungen
I Fachschule für Heilpädagogik,
Organisation und Führung.
97
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Düsseldorf
Berufskolleg Kaiserswerther
Diakonie
Alte Landstraße 179 e
40489 Düsseldorf
Telefon: Tel: 0211/ 4093453
www.berufskolleg-kaiserswerth.de
Schulleiterin: Astrid Hofmeister
Ausbildungsgänge
I Berufliches Gymnasium,
I Erzieherin mit Allgemeiner
Hochschulreife,
I Fachschule für Sozialpädagogik
(VZ),
I Fachschule für Heilerziehungspflege,
I Fachoberschule, Fachrichtung
Sozial- und Gesundheitswesen,
FOS 11/ 12,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung:
Kinderpfleger/in/in.
Weiterbildungen
I Fachschule für Sozialpädagogik
(TZ) – berufsbegleitend und/
oder Qualifizierungsmaßnahme
für Ergänzungskräfte.
Aufbaubildungsgänge
I Sprachförderung,
I Musikalische Förderung.
Köln
Ev. Berufskolleg Michaelshoven
im Berufsförderungswerk
Michaelshoven gGmbH
Pfarrer-te-Reh-Straße 5
50999 Köln
Telefon: 0221/ 3597-405
www.diakonie-michaelshoven.de
Schulleiterin: Angela Heuser
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Fachschule für Heilerziehungspflege,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung:
Kinderpfleger/in/in,
I Berufsfachschule für Gymnastik
- pflegerische Gymnastik,
I Berufsfachschule für Sozial- und
Gesundheitswesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in.
Weiterbildungen
I Fachschule für Motopädie.
98
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
NeukirchenVluyn
Neukirchener Berufskolleg
Ev. Fachschule für Sozialpädagogik
Heckrathstraße 24
47506 Neukirchen-Vluyn
Telefon: 02845/ 392-476
www.neukirchener.de
Schulleiterin: Dagmar Menzcyk
Velbert
Berufskolleg Bleibergquelle
Bleibergstraße 145
42551 Velbert
Telefon: 02051/ 41741-0
www.bkbleibergquelle.de
Schulleiter: Dr. Ludwig Wenzel
Wuppertal
Ev. Berufskolleg der Bergischen
Diakonie Aprath
Fachoberschule, Fachrichtung Sozialund Gesundheitswesen
Straßburger Straße 39
42107 Wuppertal
Telefon: 0202/ 87066-0
www.bergische-diakonie.de
Schulleiterin: Martina Hadasch
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagik,
I Ausbildung zur Diakonin und
Diakon.
Ausbildungsgänge
Berufliches Gymnasium,
I Erzieherin mit Allgemeiner
Hochschulreife,
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,
I Berufsorientierungsjahr.
I
Ausbildungsgänge
I Fachschule für Sozialpädagogik,
I Fachschule für Heilerziehungspflege,
I Fachoberschule, Fachrichtung
Sozial- und Gesundheitswesen,
FOS 11/ 12,
I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung:
Heilerziehungshelfer/in.
Weiterbildungen
I Fachschule für Heilpädagogik.
99
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.2.2 E vangelische Fachseminare und Fachschulen
für Altenpflege sowie Fachseminare für
Familienpflege im Bereich der Diakonie RWL
Staatlich anerkannte Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege
führen den theoretischen Teil der Altenpflegefachausbildung durch. Die
Ausbildung ist in Blockform organisiert. Die Altenpflegeausbildung wird
teilweise auch berufsbegleitend in Teilzeit angeboten. Eine Reihe von
Fachseminaren für Altenpflege bilden darüber hinaus zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer aus.
Evangelische Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege
100
Bad
Kreuznach
Fachschule der
kreuznacherdiakonie
Ringstraße 65
55543 Bad Kreuznach
Telefon: 0671/ 605–3294
www.kreuznacherdiakonie.de
I
I
ltenpflegeausbildung dreijährig,
A
Altenpflegehelferausbildung
einjährig integriert
Bielefeld
Fachseminar für Altenpflege im
Ev. Johanneswerk e.V.
Schildescher Straße 101
33611 Bielefeld
Telefon: 0521/ 801-2651
www.johanneswerk.de
I
Altenpflegeausbildung dreijährig
Westfälische Diakonissenanstalt
Sarepta
Fachseminar für Altenpflege
Nazarethweg 7
33617 Bielefeld
Telefon: 0521/ 1442530
www.sarepta.de
I
ltenpflegeausbildung dreijährig
A
in Vollzeit,
I Altenpflegeausbildung berufsbegleitend in Teilzeit.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Bochum
Augusta-Kranken-Anstalt
Bochum-Linden gGmbH
Fachseminar für Altenpflege
Dr.-C.-Otto-Straße 19-27
44879 Bochum
Telefon: 0234/ 5174904
www.augusta-akademie.de
I
Bottrop
Fachseminar für Altenpflege
Johanniter-Akademie Akademie
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Gabelsbergerstraß3 21
46238 Bottrop
Telefon; 02041/ 7811260
www.johanniter-akademie.de
I
Detmold
Diakonis-Stiftung Diakonissenhaus
Fachseminar für Altenpflege
Robert-Koch Str. 7
32756 Detmold
Telefon: 05231/ 45896-12
www.hilfen-zum-leben.de
I
Duisburg
E du.care Ev. Gesellschaft
für Aus- und Fortbildung in
der Pflege mbH
Fachseminar für Altenpflege
Bonhoefferstraße 13
47138 Duisburg
Telefon: 0203/ 4101070
www.christophoruswerk.net
I
Düren
low-tec
gemeinnützige Beschäftigungsund Qualifizierungsgesellschaft
mbH
Ev. Fachseminar für Altenpflege
Paradiesbenden 16
52349 Düren
Telefon: 02421/ 4036-0
www.low-tec.de
I
I
I
I
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Altenpflegeausbildung
dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Altenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Altenpflegeausbildung
dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
101
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
102
A ltenpflegeausbildung dreijährig
in Vollzeit,
I Altenpflegeausbildung berufsbegleitend in Teilzeit,
I Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Düsseldorf
Fachseminar für Altenpflege der
Kaiserswerther Diakonie
Kaiserswerther Diakonie
Alte Landstr. 161
40489 Düsseldorf
Telefon: 0211/ 409-3535
www.kaiserswerther-diakonie.de
I
Essen
Ev. Krankenhaus Lutherhaus
gGmbH
Fachseminar für Altenpflege
Essen-Steele
Hellweg 92
45276 Essen
Telefon: 0201/ 503573
www.krupp-krankenhaus.de
I
Altenpflegeausbildung dreijährig
Hamm
Fachseminar für Altenpflege der
Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V.
Caldenhof 28
59063 Hamm
Telefon: 02381/ 52975
www.frauenhilfe-westfalen.de
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Holzwickede
Fachseminar für Altenpflege des
Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.
Staatlich anerkanntes Fachseminar
für Altenpflege
Wichernstraße 1
59439 Holzwickede
Telefon: 02301/ 297874
www.diakonie-ruhr-hellweg.de
I
Köln
CBWK Clarenbachwerk Köln GmbH
Fachseminar für Altenpflege
Neuer Grüner Weg 25
50933 Köln
Telefon: 0221/ 4985330 / -319
www.clarenbachwerk.de
I
I
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Köln Diakonie Michaelshoven e.V.
Fachseminar für Altenpflege
Pfarrer-te-Reh-Str. 2
50999 Köln
Telefon: 0221/ 352228
www.diakonie-michaelshoven.de
I
Altenpflegeausbildung dreijährig
Krefeld
Fachseminar für Altenpflege
der Kaiserswerther Diakonie
Außenstelle Krefeld
Alte Krefelder Str. 62
47829 Krefeld
Telefon: 02151/ 1559695
www.ekir.de
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Leichlingen
Rheinische Gesellschaft für
Innere Mission und Hilfswerk
Ev. Fachseminar für
Altenpflege „Hasensprungmühle“
Hasensprung 3
42799 Leichlingen
Telefon: 02175/ 98041
www.ev-fachseminar-leichlingen.de
I
Lüdenscheid
Fachseminar für Altenpflege des
Evangelischen Perthes-Werk
e.V.
Bonhoefferstr. 15
58507 Lüdenscheid
Telefon: 02351/ 29254
www.pertheswerk.de
I
Lünen
Fachseminar für Altenpflege des
Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.
Zum Gewerbepark 4
44532 Lünen
Telefon: 02306/ 48481
www.diakonie-ruhr-hellweg.de
I
I
I
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
103
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
104
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Minden
Ev. Fachseminar der Diakonie
Stiftung Salem gGmbH
Johansenstraße 6
32423 Minden
Telefon: 0571/ 951 9996-6
www.salem-koeslin.de
I
Mülheim
an der Ruhr
Seminarhaus Mülheim gGmbH
Fachseminar für Altenpflege
Kölner Straße 292
45481 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/ 4843-194
www.fliedner.de
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Münster
Ev. Ausbildungsstätte des
Münsterlandes für pflegerische
Berufe e.V. (EAM)
Coerdestraße 60
48147 Münster
Telefon: 0251/ 209-214
www.eam-muenster.de
I
Altenpflegeausbildung dreijährig
Münster Johanniter-Akademie Münster
Fachseminar für Altenpflege
Weißenburgstr. 60-64
48151 Münster
Telefon: 0251/ 97230121
www.johanniter-akademie.de
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Paderborn
Fachseminar für Altenpflege im
St. Johannisstift Paderborn
Neuhäuser Straße 24-26
33102 Paderborn
Telefon: 05251/ 401341
www.johannisstift.de
I
Remscheid
Rheinische Gesellschaft für
Innere Mission und Hilfswerk
Ev. Fachseminar für Altenpflege
„Hasensprungmühle“
Remscheider Straße 76
42899 Remscheid
Telefon: 02191/ 590555
www.ev-fachseminar-remscheid.de
I
I
I
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Soest
Fachseminar für Altenpflege der
Evangelischen Frauenhilfe in
Westfalen e. V.
Feldmühlenweg 23
59494 Soest
Telefon: 02921/ 371292
www.frauenhilfe-westfalen.de
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Solingen
Fachseminar für Altenpflege des
Diakonisches Werkes Bethanien e.V.
Aufderhöher Straße 169 - 175
42699 Solingen
Telefon: 0212/ 630460
www.diakonie-bethanien.de
I
Altenpflegeausbildung dreijährig
Troisdorf
Johanniter Akademie Fachseminar für Altenpflege Troisdorf
Von-Loe-Str. 1
53840 Troisdorf
Telefon: 02241/ 14537-20
www.johanniter.de
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Velbert
Fachseminar für
Altenpflege „Bleibergquelle“
im Deutschen GemeinschaftsDiakonieverband e.V.
Bleibergstr 143
42551 Velbert
Telefon: 02051/ 209-192
www.bleibergquelle.de
I
Wesel
CJD BerufsFörderungsZentrum
Wesel
Fachseminar für Atenpflege
Alte Delogstr. 5
46483 Wesel
Telefon: 0281/ 33879–0
www.cjd-bfz-wesel.de
I
I
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
105
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
106
Wetzlar
Altenpflegeschule der Königsberger Diakonie
Robert-Koch-Weg 4
35578 Wetzlar
Telefon: 06441/206-120/-118/-119
www.koenigsbergerdiakonie.de
I
Altenpflegeausbildung dreijährig
Witten
Diakonisches Bildungszentrum
BIZ gGmbH
Fachseminar für Altenpflege
Pferdebachstr. 23 a
58455 Witten
Telefon: 02302/ 1755100
www.dwr.de
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig.
Wuppertal
Bildungszentrum Bergisch Land
Ev. Fachseminar für Altenpflege
Lucasstr. 1-3
42107 Wuppertal
Telefon: 0202/ 454097 oder 455078
www.evang-ausbildung.de
I
Xanten
Fachseminar für Altenpflege der
Rheinischen Gesellschaft für
Innere Mission und Hilfswerk
In der Hess 8
46509 Xanten
Telefon: 02801/ 710560
www.ev-fachseminar-xanten.de
I
I
I
A ltenpflegeausbildung dreijährig,
Altenpflegehelferausbildung
einjährig integriert.
A ltenpflegeausbildung dreijährig
in Vollzeit,
I Altenpflegeausbildung berufsbegleitend in Teilzeit.
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Evangelische Fachseminare für Familienpflege bilden Familienpflegerinnen und Familienpfleger aus. Die Ausbildung an einem Fachseminar für
Familienpflege dauert in der Vollzeitausbildung zwei Jahre und einem
Berufsanerkennungsjahr.
Evangelische Fachseminare für Familienpflege
Düsseldorf
Wesel
Kaiserswerther Diakonie Fachseminar für Familienpflege
Alte Landstraße 161
40489 Düsseldorf
0211/ 409 35 35
www.kaiserswerther-diakonie.de
I
F amilienpflegeausbildung in
Vollzeit
CJD Berufsförderungszentrum
Wesel
Fachseminar für Familienpflege
Alte Delogstraße 5
46483 Wesel
0281/ 33879-0
www.cjd-bfz-wesel.de
I
F amilienpflegeausbildung in
Vollzeit
107
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.2.3Evangelische Ausbildungsstätten für
Ergotherapie im Bereich der Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen
Ausbildungsstätten für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten im
Bereich der Diakonie RWL.
Ausbildungsstätten für Ergotherapie
im Bereich der Diakonie RWL
108
Bielefeld
Gesundheitsschule am EvKB
Schule für Ergotherapie/Eckartsheim
Fliednerweg 15
33689 Bielefeld
Tel. 0521/ 144-1270/14 50
www.ergotherapieschule-bethel.de
Remscheid
Schule für Ergotherapie der Ev. Stiftung Tannenhof
Remscheider Straße 76
42899 Remscheid
Tel.: 02191/121285
www.stiftung-tannenhof.de
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.2.4 E vangelische Hebammenschulen im Bereich
der Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen
Ausbildungsstätten für Hebammen und Entbindungspfleger im Bereich
der Diakonie RWL.
Hebammenschulen im Bereich der Diakonie RWL
Aachen
Bildungsakademie Luisenhospital Aachen
Boxgraben 99
52064 Aachen
Tel.: 0241/ 414-0
www.luisenhospital.de
Duisburg
Evangelisches Krankenhaus Bethesda zu Duisburg GmbH
Heerstraße 219
47053 Duisburg
Tel.: 0203/ 6008-1806
www.bethesda.de/weitereeinrichtungen/hebammenschule
2.2.5 E vangelische Diätschulen im Bereich der
Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen
Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL.
Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL
Bielefeld
Gesundheitsschulen am EvKB
Staatlich anerkannte Schule für Diätassistenten
Schildescher Str. 99
33611 Bielefeld
Tel. 0521/801 – 4071
www.johanneswerk.de
109
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.2.6 E vangelische Berufsschulen für
operationstechnische Assistenz im
Bereich der Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen
Berufsschulen für operative Fachberufe im Bereich der Diakonie RWL.
Berufsschulen für operationstechnische Assistenz
110
Düsseldorf
Ausbildungszentrum für operative Fachberufe
Alte Landstr. 161
40489 Düsseldorf
Tel: 0211/ 409-3811
www.ota-schule@
kaiserswerther-diakonie.de
Essen
Klinken Essen Süd
Pattbergstr. 1-3
45239 Essen
Tel: 0201/ 4089-0
www.kliniken-essen-sued.de
Mülheim
Ategris Bildungszentrum
Wertgasse 30
45466 Mülheim
Tel. 0208/ 309-2312
www.evkmh.de
Wesel
Ev. Krankenhaus Wesel GmbH
Schermbecker Landstr. 88
46485 Wesel
www.evk.wesel.de (wir über uns, Aus- u. Weiterbildung)
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.2.7 Evangelische Ausbildungsstätten für
Physiotherapie im Bereich der Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen
Ausbildungsstätten für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten
im Bereich der Diakonie RWL.
Ausbildungsstätten für Physiotherapie
im Bereich der Diakonie RWL
Düsseldorf
Staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie am
Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf
Postfach 102254
40013 Düsseldorf
Besucheranschrift:
Kirchfeldstraße 35,
40217 Düsseldorf
Tel.: 0211/ 919-4970
www.evk-duesseldorf.de
Duisburg
Schule für Physiotherapie Duisburg e.V.
Kaiser-Friedrich-Str. 305
47167 Duisburg
Tel.: 0203/ 9354086
www.ejk.de
www.ejk.de/ze/spt/adresse.html
111
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.2.8 E vangelische Gesundheits- und
Krankenpflegeschulen im Bereich
der Diakonie RWL
In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL.
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen
im Bereich der Diakonie RWL
112
Aachen
Bildungsakademie Luisenhospital Aachen
Boxgraben 99
52064 Aachen
Tel.: 0241/ 414-2321
www.luisenhospital.de
Bergisch
Gladbach
Bildungsstätte für Pflege Rhein-Berg
Ferrenbergstr. 24
51465 Bergisch Gladbach
Tel: 02202/ 122-514
www.evk.de/Schule.aspx
Bielefeld
Gesundheitsschulen im EVKB
Sareptaweg 12
33617 Bielefeld
Tel.: 0251/ 144-4987
www.evkb.de
Bonn
Ev. u. Johanniter Bildungs GmbH
Johanniterstraße 11
53117 Bonn
0228/ 543-2800 / -2808
www.johanniter.de
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Bünde
Ausbildungsstätte für Krankenpflege am
Lukas-Krankenhaus
Brunnenallee 38
32257 Bünde
Tel.: 05223/ 167-377/-376/-375
www.lukas-�krankenhaus.de
Düsseldorf
Kaiserswerther Diakonie
Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule
Alte Landstraße 179
40489 Düsseldorf
Tel.: 0211/ 409-2581
www.kaiserswerther-diakonie.de
Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule
am Ev. Krankenhaus Düsseldorf
Kirchfeldstraße 40
40217 Düsseldorf
Tel.: 0211/ 409-3028 KPS
Tel.: 0211/ 409-3396 KKPS
www.evk-duesseldorf.de
Duisburg
Krankenpflegeschule Duisburg e.V.
Fahrner Straße 133
47169 Duisburg
Tel.: 0203/ 508-1350
www.ejk.de
Essen
Kliniken Essen-Mitte gGmbH
Krankenpflegeschule
Henricistraße 92
45136 Essen
Tel.: 0201/ 174-1420
www.kliniken-essen-mitte.de
Krankenpflegeschule an der Ruhr
Hellweg 92
45276 Essen
Tel.: 0201/ 503571
www.krankenpflegeschule-ruhr.de
113
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
114
Gelsenkirchen
KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe
im Revier
Virchowstraße 118
45886 Gelsenkirchen
Tel.:0209/ 172-2101
www.Kbg�-ge.de
Hagen
Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH
Grünstraße 35
58095 Hagen
Tel.: 02331/ 201-1105/-1106
www.akh-hagen.de
Hattingen
Zentrale Ausbildungsstätte für Krankenpflegeberufe
Ev. Krankenhaus Hattingen gGmbH
Bredenscheider Straße 58a
45525 Hattingen
Tel.: 2324/ 502-900
www.krankenhaus-hattingen.de
Herne
Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne-Castrop Rauxel gGmbH
Zentrale Krankenpflegeschule
Wiescherstraße 24
44623 Herne
Tel.: 02323/ 4982-2125
www.evkhg-herne.de
Iserlohn
Diakonisches Bildungszentrum Mark-Ruhr (DiBiZ)
Corunnastraße 3
58636 Iserlohn
Tel: 02371/ 1599-11
www.bethanien-iserlohn.de/Seiten/pflegeschool.html
Köln
Ev. Krankenpflegeschule Köln Träger gGmbH
Thumbstraße 34-42
51103 Köln
Tel.: 0221/ 8289-5463
www.evkk.de
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Lippstadt
Ausbildungszentrum für Pflegeberufe
Ev. Krankenhaus Lippstadt
Wiedenbrücker Straße 33
59555 Lippstadt
Tel.: 02941/ 67-1281
www.ev-krankenhaus.de
AusbildungszentrumfrPflegeberufe/page.html
Mettmann
Staatl. anerkannte Krankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus Mettmann GmbH
Gartenstraße 4-8
40822 Mettmann
Tel.: 02104/ 773-314
www.evk-mettmann.de
Mönchengladbach
Schulzentrum für Gesundheitsberufe am Niederrhein GmbH
Hubertusstraße 100
41239 Mönchengladbach
Tel.: 02161/ 2452
www.bethesda-mg.de
Moers
Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers
Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule
Bethanienstraße 21
47441 Moers
Tel.: 02841/ 2002-401
www.bethanien-moers.de
Mülheim
Ategris Bildungszentrum
Wertgasse 30
45466 Mülheim
Tel.: 0208/ 309-2306
www.evkmh.de/krankenpflegerschule.html
Paderborn
Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe
St. Johannisstift
Neuhäuser Straße 24-26
33102 Paderborn
Tel.: 05251/ 401-341
www.johannisstift.de
115
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
116
Remscheid
Diakonisches Bildungszentrum Bergisch Land
Remscheider Straße 76
42899 Remscheid
Tel.: 02191/ 12-2000
www.dbz-bergisch-land.de
Siegen
Staatl. anerkannte Krankenpflegezentralschule der
Diakonie Südwestfalen gGmbH am Jung-Stilling Krankenhaus
Virchowstr. 13
57074 Siegen
Tel: 0271/ 333-6481
www.diakonie-suedwestfalen.de
Wesel
Bildungszentrum Niederrhein Wesel
Hansaring 25
46483 Wesel
Tel: 0281/ 3382-40
www.bznw.de
Witten
Krankenpflegeschule im Diakoniewerk Ruhr
Pferdebachstraße 27-43
58455 Witten
Tel.: 02302/ 205-3920
www.dwr.de/ausbildung/krankenpflegeschule.html
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
2.2.9Evangelische Gesundheits- und
Krankenpflegehilfeschulen
Hier finden Sie eine tabellarische Aufstellung der evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen im Bereich der Diakonie RWL.
Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen
im Bereich der Diakonie RWL
Bielefeld
Gesundheitsschulen am EVKB
Sareptaweg 12
33617 Bielefeld
Tel.: 0251/ 144-4987
www.evkb.de
Duisburg
Krankenpflegeschule Duisburg e.V.
Fahrner Straße 133
47169 Duisburg
Tel.: 0203/ 508-1350
www.ejk.de
Essen
Krankenpflegeschule an der Ruhr
Hellweg 92
45276 Essen
Tel.: 0201/ 503571
www.krankenpflegeschule-ruhr.de
Hagen
Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH
Grünstraße 35
58095 Hagen
Tel.: 02331/ 201-1105/-1106
www.akh-hagen.de
117
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.2.10Evangelische Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegeschulen im Bereich
der Diakonie RWL
Hier finden Sie eine tabellarische Aufstellung der evangelischen
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie
RWL.
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen
im Bereich der Diakonie RWL
Bielefeld
Gesundheitsschulen am EVKB
Sareptaweg 12
33617 Bielefeld
Tel.: 0251/ 144-4987
www.evkb.de
Düsseldorf
Kaiserswerther Diakonie
Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule
Alte Landstraße 179
40489 Düsseldorf
Tel.: 0211/ 409-2581
www.kaiserswerther-diakonie.de
Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule
am Ev. Krankenhaus Düsseldorf
Kirchfeldstraße 40
40217 Düsseldorf
Tel.: 0211/ 409-3028 KPS
Tel.: 0211/ 409-3396 KKPS
www.evk-duesseldorf.de
Duisburg
118
Krankenpflegeschule Duisburg e.V.
Fahrner Straße 133
47169 Duisburg
Tel.: 0203/ 508-1350
www.ejk.de
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Gelsenkirchen
KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe
im Revier
Virchowstraße 118
45886 Gelsenkirchen
Tel.:0209/ 172-2101
www.Kbg-ge.de
Hagen
Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH
Grünstraße 35
58095 Hagen
Tel.: 02331/ 201-1105/-1106
www.akh-hagen.de
Lippstadt
Ausbildungszentrum für Pflegeberufe
Ev. Krankenhaus Lippstadt
Wiedenbrücker Straße 33
59555 Lippstadt
Tel.: 02941/ 67-1281
www.ev-krankenhaus.de/de/
AusbildungszentrumfrPflegeberufe/page.html
Moers
Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers
Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule
Bethanienstraße 21
47441 Moers
Tel.: 02841/ 2002-401
www.bethanien-moers.de
Wesel
Bildungszentrum Niederrhein Wesel
Hansaring 25
46483 Wesel
Tel: 0281/ 3382-40
www.bznw.de
119
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
2.2.11Evangelische Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL
Im Folgenden finden Sie eine tabellarische Aufstellung der evangelischen Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL.
Evangelische Fort- und Weiterbildungsanbieter
im Bereich der Diakonie RWL
Bad Kreuznach
Bildungszentrum kreuznacher diakonie-Akademie
Bösgrunder Weg 10
55543 Bad Kreuznach
Telefon: 0671/ 605-3344
www.kreuznacherdiakonie.de
Bad Oeynhausen
Wittekindshof - Diakonische Stiftung
Fort- und Weiterbildung
32549 Bad Oeynhausen
Telefon: 05734/ 612229
www.bildungsportal.wittekindshof.de
Bielefeld
Evangelisches Johanneswerk e.V.
- Beratung und Fortbildung Schildescher Straße 101
33611 Bielefeld
Telefon: 0521/ 801-2541
www.johanneswerk.de
Bildung & Beratung Bethel
Nazarethweg 4-7
33617 Bielefeld
Telefon: 0521/ 144-5770
www.bildung-beratung-bethel.de
Bochum
120
Augusta-Akademie
Einrichtung der Ev. Stiftung Augusta
Dr.-C.-Otto-Str. 27
44879 Bochum
Telefon: 0234/ 517- 4904
www.augusta-akademie.de
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Duisburg
edu.care
Evangelische Gesellschaft für Aus- und Fortbildung
in der Pflege Rhein-Ruhr gGmbH
Bonhoefferstraße 6
47138 Duisburg
Telefon: 0203/ 4101013
www.christophoruswerk.de
Düsseldorf
Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Nordrhein
Graf-Recke-Straße 209
40237 Düsseldorf
Telefon: 0211/ 3610-220
www.eeb-nordrhein.de
Kaiserswerther Seminare
Institut für Fort- und Weiterbildung
Alte Landstraße 179
40489 Düsseldorf
Telefon: 0211/ 409-2592
www.kaiserswerther-seminare.de
Leichlingen
Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk
Fachseminar für Altenpflege
Hasensprung 3
42799 Leichlingen
Telefon: 02175/ 980-41
www.rg-diakonie.de
Lemgo
Stiftung Eben-Ezer Fort- und Weiterbildung
Spiegelberg 1
32657 Lemgo
Telefon: 05261/ 2591-0
www.eben-ezer.de
121
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
122
Mülheim an der
Ruhr
Theodor Fliedner Stiftung
Seminarhaus Mülheim gGmbH Fort- und Weiterbildung
Kölner Straße 292
45481 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/ 4843-194
www.ausbildung.fliedner.de
Wuppertal
Bildungszentrum Bergisch Land
Lucasstraße 1-3
42107 Wuppertal
Telefon: 0202/ 4540-97
www.evang-ausbildung.de
Xanten
Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk
Fachseminar für Altenpflege
In der Hess 8
46509 Xanten
Telefon: 02801/ 710560
www.rg-diakonie.de
Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
123
3.
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit
und dem Gesundheitswesen
D
ie Fachhochschule (FH) ist eine Hochschulform, die Lehre und
Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt verknüpft. Fachhochschulen führen
zunehmend die Bezeichnungen „Hochschule“ oder „Hochschule für
Angewandte Wissenschaften“. Das Studienangebot von Fachhochschulen erstreckt sich über natur-, sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche sowie technische und gestalterische Studiengänge.
Traditionell wurde das Studium an Fachhochschulen mit dem akademischen „Diplom" abgeschlossen. Nach dem Bologna-Prozess bieten
mittlerweile auch Fachhochschulen gestufte Bachelor- und Masterabschlüsse in akkreditierten Studiengängen an.
3.1 Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen im Überblick
Die Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen sind vielfältig und
spezialisiert. Grundsätzlich wird unterschieden in Bachelorstudiengänge (B.A.) und Masterstudiengänge (M.A.).
126
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende
Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells. Die Regelstudienzeit
beträgt sechs bis acht Semester. Nach dem European Credit Transfer
System (ECTS) sind durchschnittlich 30 Leistungspunkte (LP, credit
points) pro Semester in einem Vollzeitstudium zu erwerben. Bei einem
Bachelor-Studium von sechs Semestern ergeben sich so 180 LP, bei
sieben Semestern 210 LP und bei acht Semestern 240 LP.
Es gibt auch Intensivstudiengänge, bei denen in sechs Semestern 210
LP vergeben werden, wie beispielsweise bei der Dualen Hochschule.
Ein Leistungspunkt entspricht einer Arbeitsbelastung der jeweiligen
Studierenden von 25 bis 30 Stunden, in Deutschland auf Beschluss der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stets 30 Stunden. Bei 30 h/LP
ergibt sich eine rechnerische Arbeitsbelastung von 40 Stunden in der
Woche bei sechs Wochen Urlaub im Jahr. Zu der Arbeitsbelastung zählt
die gesamte Zeit, die von den Studierenden für das Studium aufgewendet werden muss (also z. B. die Zeit für Vorlesungen, Seminare und
Prüfungen sowie die Zeit für deren Vor- und Nachbereitung). Die meisten
Bachelor-Studiengänge beschränken sich auf ein spezifisches Fach.
Einige Hochschulen bieten auch Bachelor-Studiengänge an, bei denen
gleichzeitig mehrere Studienfächer belegt werden (siehe hierzu bspw.
Studiengänge „Gemeindepädagogik und Diakonie“ und „Diakonie im
Gemeinwesen“).
Die Lehrveranstaltungen in Bachelor-Studiengängen sind durch Module
strukturiert. Ein Modul fasst eine oder mehrere Lehrveranstaltungen mit
einem Lernziel zusammen und ist die Einheit, für die Leistungspunkte
vergeben werden. Durch den Bachelor-Abschluss wird die Vereinheitlichung der Studienabschlüsse in Europa und damit eine bessere
internationale Vergleichbarkeit angestrebt. Die dafür im Rahmen des
Bologna-Prozesses von den Ländern entwickelten, detaillierten Vorgaben sollen (in Deutschland) insbesondere durch die Akkreditierung
gewährleistet werden, die von speziellen Agenturen vorgenommen
wird. Diese externe Prüfung der Studiengänge soll sowohl die formale
Kompatibilität zum Bachelor-System als auch die Qualität der Lehre,
127
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
des Lehrkörpers und der Studieninhalte sicherstellen. Bei den Akkreditierungsagenturen handelt es sich um Vereine, die wiederum vom
zentralen Akkreditierungsrat akkreditiert werden. (Die nicht in allen
Bundesländern gesetzlich vorgeschriebene Akkreditierung läuft oft erst
nach Einführung eines neuen Studiengangs an.)
Mit dem Bachelor erwerben die Studierenden einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Der Bachelor-Abschluss ist aber auch
Qualifikationsnachweis für ein anschließendes Masterstudium. Durch
ein Masterstudium kann entweder das Studienfach fortgeführt und
vertieft bzw. im fachlichen Zusammenhang fachübergreifend erweitert
werden oder eine fachliche Umorientierung erfolgen mit dem Wechsel in
einen Masterstudiengang, der nicht auf das bisherige Studium aufbaut.
Der Master als akademischer Grad wird von Hochschulen (Universitäten,
Fachhochschulen, gleichgestellten Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen) verliehen. Die bisher von Universitäten und gleichgestellten
Hochschulen sowie von Kunst- und Musikhochschulen verliehenen
traditionellen, einstufigen Abschlüsse gelten als äquivalent zum Master.
Der Master verleiht dieselben Berechtigungen wie die bisherigen Diplomund Magisterabschlüsse der Universitäten. Nach den Vorgaben der
Länder ist bei einem Masterstudiengang ein hohes fachliches und
wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten, das mindestens dem der
eingeführten Diplomabschlüsse entsprechen muss.
Der Masterstudiengang ist ein Studium, das zur wissenschaftlichen
Arbeit und Methodik befähigen soll, theoretisch-analytische Fähigkeiten
vermittelt und die Absolventinnen und Absolventen in die Lage versetzen
soll, sich offen und kreativ auf neue Bedingungen im Berufsleben
einzustellen. Der Masterabschluss ist berufsqualifizierend und berechtigt
zur anschließenden Promotion. Zur Abschlussprüfung gehört die
Masterarbeit, mit der nachgewiesen wird, dass die verfassende Person
innerhalb einer vorgegebenen Frist eine Aufgabe aus dem jeweiligen
Fachgebiet selbstständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten
kann.
128
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Die Einführung des Master in Deutschland erfolgte im Rahmen des
Bologna-Prozesses. Zu gleichnamigen Abschlüssen im außereuropäischen Ausland (z. B. in den USA) bestehen Unterschiede sowohl im
Aufbau des Studiums als auch bei der Anerkennung der Abschlüsse. In
Deutschland gibt es konsekutive, nicht-konsekutive und weiterbildende
Masterstudiengänge:
Ein konsekutiver Masterstudiengang baut auf einem speziellen Bachelorstudiengang auf. Er kann den Bachelorstudiengang fachlich fortführen und vertiefen oder – soweit der fachliche Zusammenhang gewahrt
bleibt – fachübergreifend erweitern.
Nicht-konsekutive Masterstudiengänge sind Masterstudiengänge, die
inhaltlich nicht auf dem vorangegangenen Bachelorstudiengang
aufbauen. Sie schließen an ein beliebiges, abgeschlossenes Studium
an (z. B. einen Bachelor, aber auch an das traditionelle Diplom, an den
Magister oder an einen ersten Master).
Weiterbildende Studiengänge setzen nach einem qualifizierten Hochschulabschluss qualifizierte berufspraktische Erfahrung von i. d. R.
nicht unter einem Jahr voraus. Die Inhalte des weiterbildenden Studiengangs sollen die beruflichen Erfahrungen berücksichtigen und an diese
anknüpfen. Weiterbildende Studiengänge entsprechen in den Anforderungen den konsekutiven Masterstudiengängen und führen zu dem
gleichen Qualifikationsniveau und zu denselben Berechtigungen.
Die Regelstudienzeit für einen Masterstudiengang beträgt mindestens
ein, höchstens zwei Jahre. Bei einem konsekutiven Studiengang darf
man die Gesamtregelstudienzeit von fünf Jahren nicht überschreiten,
was 300 ECTS-Punkten entspricht. Aufgrund besonderer studienorganisatorischer Maßnahmen sind in Einzelfällen auch kürzere Gesamtregelstudienzeiten möglich. Berufsbegleitend organisierte Studiengänge
können entsprechend länger dauern.
129
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Bachelor- und Masterstudiengänge an evangelischen
Fachhochschulen in NRW im Überblick
An evangelischen Fachhochschulen in NRW – der Evangelischen
Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld, der Evangelischen
Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) in Bochum und
der Fliedner Fachhochschule i.Gr. in Trägerschaft der Kaiserswerther
Diakonie (die am 1. Oktober 2011 den Studienbetrieb aufnimmt) – werden folgende Studiengänge angeboten:
Bachelorstudiengänge
I
Bildung und Erziehung in der Kindheit (FFH)
I
Elementarpädagogik (EFH RWL)
I
Gemeindepädagogik und Diakonie (EFH RWL)
I
Heilpädagogik (EFH RWL) sowie Heilpädagogik mit Schwerpunkt Management
oder Mentoring (FHdD)
– Grundständiger Studiengang Heilpädagogik (EFH RWL)
– Berufsbegleitender Aufbaustudiengang Heilpädagogik mit Schwerpunkt
Management oder Mentoring (FHdD)
130
I
Management im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)
I
Mentoring (Beraten und Anleiten) im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)
I
Pflege (EFH RWL)
I
Pflege und Gesundheit (FFH)
I
Pflegemanagement und Organisationswissen (FFH)
I
Pflegepädagogik (FFH)
I
Pflegewissenschaft (FHdD)
I
Psychiatrische Pflege und psychische Gesundheit (FHdD)
I
Soziale Arbeit (EFH RWL)
I
Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und Diakonik (FHdD)
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Masterstudiengänge
I
Bildungsmanagement (FFH)
I
Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen (EFH RWL)
I
Management und Diversity (FFH)
I
Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (EFH RWL)
3.1.1 Bachelorstudiengänge
Der Bachelor oder seltener auch Bakkalaureus ist an Hochschulen der
erste akademische Grad, der nach Abschluss einer wissenschaftlichen
Ausbildung vergeben wird. Von Berufsakademien wird der Bachelor als
staatliche Abschlussbezeichnung verliehen.
In vielen Ländern Europas ist diese Bezeichnung im Rahmen des
Bologna-Prozesses eingeführt worden, dessen Ziel die Schaffung eines
gemeinsamen europäischen Hochschulraums ist. Ein Bachelor-Studiengang umfasst meist eine Regelstudienzeit von sechs Semestern,
kann aber auch sieben oder acht Semester (also drei bis vier Jahre)
dauern. Daran anschließen kann ein vertiefender Master-Studiengang,
in Ausnahmefällen bereits die Promotion.
Zum gleichnamigen Abschluss in den Vereinigten Staaten (USA)
bestehen Unterschiede sowohl im Aufbau des Studiums als auch bei
der Anerkennung der Abschlüsse. Der Bachelor kann zudem als
Double-Degree (Doppelabschluss an zwei akkademischen Einrichtungen) verliehen werden.
131
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
3.1.1.1. B
achelorstudiengang: Bildung und Erziehung in der
Kindheit (Vollzeit- oder Teilzeitstudium) (FFH)
Der Studiengang wird in Vollzeitform oder für staatlich anerkannte
Erzieherinnen und Erzieher als berufsbegleitendes Teilzeitstudium
angeboten. Ziel des Studienganges ist die wissenschaftliche, fachliche
und organisationsbezogene Qualifizierung der Studierenden. Nach
Abschluss des Studiums können die Studierenden Kinder und Jugendliche wissenschaftlich fundiert sowie am Entwicklungsprozess orientiert
erziehen und bilden. Außerdem erwerben Absolventinnen und Absolventen die Qualifikation, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen auf
der mittleren Leitungsebene zu beraten und zu steuern.
Studiendauer
Das Studium ist als sechssemestriges Vollzeitstudium oder als fünfsemestriges berufsbegleitendes Teilzeitstudium angelegt. In das Vollzeitstudium sind Praktika integriert. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres. Die Präsenzzeiten in der Vorlesungszeit
finden im Vollzeitstudium von montags bis freitags statt. Im Teilzeitstudium werden die Lehrveranstaltungen in der Regel von freitags bis
montags im 14-tägigen Rhythmus angeboten.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist inhaltlich in Module gegliedert: Erziehungs- und
Bildungswissenschaft; Sozialwissenschaft und Sozialforschung;
Psychologie und Organisation; Bildung und Erziehung; Profilvertiefung
und das Abschlussmodul. Innerhalb der Wahlmodule können die
Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“
qualifiziert für eine Tätigkeit in der Bildung von Kindern ab 0 Jahren und
Jugendlichen. Des weiteren qualifiziert der Studiengang für Beratungsund Leitungstätigkeiten in sozialpädagogischen Einrichtungen sowie
132
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
für die Übernahme von Stabsstellenfunktionen im Sektor „Bildung und
Erziehung in der Kindheit“.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die Zulassungsvoraussetzungen für diesen Studiengang sind die
allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung und zusätzlich
für das Teilzeitstudium eine abgeschlossene Ausbildung als staatlich
anerkannte Erzieherin oder staatlich anerkannter Erzieher. Näheres
regelt die Prüfungsordnung.
Abschluss
Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.). Der Bachelor-Abschluss
ermöglicht die Teilnahme an einem Master-Studiengang.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der
Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.
3.1.1.2 Bachelorstudiengang: Elementarpädagogik (EFH RWL)
Der Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“ qualifiziert für leitende
Tätigkeiten in allen Arbeitsfeldern, in denen Kinder von der Geburt bis
zu ihrem Schuleintritt – einschließlich des Übergangs vom Kindergarten
zur Grundschule – gebildet und erzogen werden. Die Absolventinnen
und Absolventen werden befähigt, Bildungsprozesse zu gestalten,
Förderprogramme für Kinder mit Behinderungen anzuregen, die
Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und ihren Familien
zu fördern sowie religionspädagogische Konzepte zu entwickeln. Der
Schwerpunkt liegt dabei auf der Befähigung für eine leitende Tätigkeit:
Einrichtungsleitung, Konzeptentwicklung, Verknüpfung mit den Lebenswelten der Familien, Vernetzung mit dem Umfeld.
133
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Die Studienziele werden dadurch gefördert, dass historisches, empirisches und theoretisches Wissen anwendungsbezogen erworben wird.
Zudem werden durch das Studium kommunikative, selbstreflexive und
kooperative Kompetenzen sowie die Fähigkeit zu wissenschaftlichem
Arbeiten erworben.
Studiendauer
Die Regelstudienzeit des Studiums umfasst zwei Jahre, wenn durch
eine Hochschulprüfung vorab festgestellt werden kann, dass durch die
Vorbildung als staatlich anerkannte Erzieherin die Voraussetzungen für
die Einstufung in das dritte Semester bestehen. Das Studium beginnt
zum Wintersemester eines jeden Jahres. Es ist durch die Organisation
von zwei Studientagen und zwei bis drei kompakten Wochenseminaren
so konzipiert, dass es mit einer Teilzeitberufstätigkeit vereinbar ist.
Gliederung des Studiums
Der Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“ ist durch die Kooperation zwischen Fachschule und Fachhochschule geprägt. Die ersten
beiden Semester werden am Lernort Fachschule absolviert. Als
Zwischenschritt erfolgt als Voraussetzung zur Aufnahme des Studiums
an der Evangelischen Fachhochschule RWL die Einstufungsprüfung in
das dritte Semester des Studiengangs Elementarpädagogik. Diese
besteht aus einer Klausur und einer mündlichen Prüfung auf der
Grundlage einer Projektpräsentation sowie einem persönlichen Bewerbungsgespräch. Die Einstufungsprüfung findet an der Evangelischen
Fachhochschule RWL statt. Ab dem dritten Semester findet das
Studium an der Evangelischen Fachhochschule RWL statt. Im dritten
Semester stehen fachwissenschaftliche Inhalte im Vordergrund, im
vierten die Didaktik frühkindlicher Bildungsprozesse und die Religionspädagogik und im fünften Semester die Schwerpunkte Bildung,
Inklusion, Management und Leitung. Das sechste Semester prägt die
Bachelorabschlussarbeit, die durch ein Theorie-Praxis-Projekt und die
Reflexion der persönlichen beruflichen Identität vorbereitet wird.
134
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Studieninhalte
Das Studium gliedert sich in Module, die jeweils durch studienbegleitende Prüfungen abgeschlossen werden. Die Module zeigen sich im
Einzelnen auf den Gebieten des wissenschaftlichen Denkens und
Arbeitens, der übergreifenden Kompetenzen (Kommunikation, Präsentation), der erziehungswissenschaftlichen Theorien und Konzepte, der
psychologischen und gesundheitswissenschaftlichen Theorien, der
sozialwissenschaftlichen, sozialpolitischen und rechtlichen Grundlagen,
der anthropologischen, theologischen und ethischen Grundlagen und
Dimensionen.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“ qualifiziert für leitende
Tätigkeiten u. a. in folgenden Arbeitsfeldern: Tageseinrichtungen für
Kinder, Familienzentren, Familienbildungsstätten, Verbände der freien
und öffentlichen Wohlfahrtspflege (Fachberatung, Fortbildung, Projektentwicklung) sowie Begleitung, Organisation und Qualifizierung von
Tagesmüttern.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die
hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) und die staatliche
Anerkennung als Erzieherin stellen die grundsätzlichen Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang dar. Näheres
regelt die Zulassungsordnung.
Abschluss
Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.) in Elementarpädagogik.
Dieser Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den
konsekutiven Masterstudiengängen der EFH RWL.
Wo findet das Studium statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum bzw. am Lernort
Fachschule (Bildungsgang Erzieher/in) statt.
135
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
3.1.1.3Bachelorstudiengang: Gemeindepädagogik und
Diakonie (EFH RWL)
Der Bachelorstudiengang „Gemeindepädagogik und Diakonie“ qualifiziert für die kirchlichen Berufe der Gemeindepädagogin und des
Gemeindepädagogen sowie der Diakonin und des Diakons. Die
Studierenden werden befähigt, außerschulische religiöse Bildungsprozesse zu gestalten und Menschen in Krisensituationen professionellen
Beistand zu leisten. Elementartheologische, human- und sozialwissenschaftliche, gemeindepädagogische, diakonische und kybernetische
Kompetenzen werden anwendungsorientiert vermittelt. Die Studierenden erwerben Schlüsselqualifikationen, die dazu befähigen, mit
kultureller und religiöser Pluralität sowie mit sozialer Heterogenität
handlungsorientiert umzugehen. Der Studiengang ist mit dem Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ an der EFH RWL so verzahnt, dass es
möglich ist, beide Studiengänge in acht Semestern zu absolvieren.
Studiendauer
Das Studium wird sowohl als Vollzeitstudium wie auch als berufsbegleitendes Teilzeitstudium angeboten. Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst
drei Jahre (180 ECTS Leistungspunkte). Im Teilzeitstudium verlängert
sich die Studiendauer entsprechend. Leistungen aus einem Studium
des Sozialwesens können hier angerechnet werden. Das Studium
beginnt zum Sommer- und Wintersemester eines jeden Jahres.
Gliederung des Studiums
Im ersten Studienabschnitt werden vor allem human- und sozialwissenschaftliche sowie theologische Grundlagen vermittelt. Der zweite Teil
des Studiums umfasst Module, die Dimensionen und Bereiche gemeindepädagogischen und diakonischen Handelns sowie Aufgabenstellungen der Organisationsentwicklung und der Leitung in der Gemeinde,
Kirche und der Diakonie beinhalten. Das Studium umfasst ein Praktikum von 60 Tagen, das eng an die Lehrveranstaltungen gebunden ist.
Es besteht die Möglichkeit, das Praktikum im Ausland zu absolvieren.
136
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Berufsfelder
Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs
„Gemeindepädagogik und Diakonie“ sind qualifiziert für Tätigkeiten in
allen kirchlichen Arbeitsbereichen, in denen außerschulische Bildungsprozesse oder diakonisches Handeln im Vordergrund stehen.
Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, Diakoninnen und
Diakone können insbesondere tätig sein in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in der Erwachsenen- und Altenbildung in Kirchengemeinden
und Kirchenkreisen, in diakonischen Einrichtungen, vor allem in der
diakonischen Bildungs- und Beratungsarbeit, in der Organisationsentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit in Gemeinde, Kirche und Diakonie.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die
hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) stellt die grundsätzliche
Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang
dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung. Darüber hinaus ist ein
dreimonatiges Vorpraktikum in einem für den Studiengang relevanten
Handlungsfeld erforderlich. Näheres regelt die Studien- und Prüfungsordnung.
Abschluss
Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.) in „Gemeindepädagogik
und Diakonie“. Dieser Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den konsekutiven Masterstudiengängen der EFH RWL.
Wo findet das Studium statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.
137
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
3.1.1.4Bachelorstudiengang: Heilpädagogik (EFH RWL) sowie
Bachelorstudiengang: Heilpädagogik mit Schwerpunkt Management oder Mentoring (aufbauend auf
der Fachweiterbildung Heilpädagogik) (FHdD)
Der Bachelorstudiengang „Heilpädagogik“ soll Studierende für die
Arbeit mit Menschen qualifizieren, die als behindert gelten oder von
Behinderung bedroht sind. Heilpädagogen/-innen arbeiten z. B. in der
Frühförderung, in integrativen Kindergärten, in Schulen, im Erziehungshilfebereich, in Kinder- und Jugendpsychiatrien, in Wohneinrichtungen,
Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder deren Alternativen,
oder sie können sich mit einer heilpädagogischen Praxis selbständig
machen.
Insgesamt sind die Studierenden aufgefordert, ihr eigenes Profil zu
entwickeln, um ihrer späteren beruflichen Orientierung Rechnung
tragen zu können. Das Studium ist so angelegt, dass die Absolventinnen und Absolventen einerseits flexibel auf die Anforderungen des
Berufsalltags reagieren und andererseits eine nicht zu eng gefasste
Spezialisierung nachweisen können.
Das Studium fördert die Studierenden in folgenden Kompetenzbereichen:
P Welt- und menschenbildorientiertes Handeln,
P Konzeptionelles Denken und Transferfähigkeit,
P Methodisches Handeln,
P Kommunikative, soziale und Kooperationskompetenz,
P Selbstmanagement und Selbstreflexion.
Zum besonderen fachlichen Profil des Studiengangs gehört u. a. eine
Theorieausbildung in Heilpädagogik und ihren Nachbargebieten, eine
umfangreiche diagnostische Ausbildung, eine fundierte Methodenausbildung (z. B. im Bereich Psychomotorik) und eine berufsfeldorientierte
Ausbildung im Schwerpunktstudium. Hier haben Studierende die Wahl
138
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
von drei aus fünf heilpädagogisch relevanten Tätigkeitsfeldern zu
wählen: (A) Kinder und Jugendliche, (B) Erwachsene und ältere Menschen, (C) Erziehungshilfe, (D) seelisch belastete Menschen sowie (E)
Unterstützung und Förderung der Gesundheit.
3.1.1.4.1Grundständiger Studiengang Heilpädagogik (EFH RWL)
Studiendauer
Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungspunkte). Das Studium beginnt zum Sommer- und Wintersemester eines
jeden Jahres.
Gliederung des Studiums
Im ersten Studienjahr werden neben den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vor allem die fachwissenschaftlichen Kenntnisse der
Heilpädagogik und ihrer Nachbargebiete vermittelt; diese sind als
Wissensgrundlage der heilpädagogischen Orientierung zu betrachten
(Verstehen, Erklären, Einordnen). Im zweiten Studienjahr stehen im
Vordergrund die heilpädagogisch relevanten Ansätze des professionellen Handelns und die theoriegeleitete Praxiserfahrung (Blockpraktikum).
Beide Bereiche stellen die Grundlage für begründete, zielgerichtete und
reflektierte Vorhegensweisen dar, die für qualifizierte Heilpädagoginnen
und Heilpädagogen charakteristisch sind. Im dritten Studienjahr wird
die theoriegeleitete Praxiserfahrung fortgesetzt (Teilzeitpraktikum) und
in den Wahlpflichtmodulen – ausgerichtet auf drei ausgewählte
heilpädagogisch relevante Tätigkeitsfelder – mit spezifischen Theorieerkenntnissen untermauert, konkretisiert und vertieft. Dies fördert die
Anwendungskompetenz hinsichtlich fachspezifischer Kenntnisse wie
Handlungsansätze und erleichtert auch die Themenwahl für die Bachelorabschlussarbeit.
Den erforderlichen Praxisbezug des Studiums sichert das Modul
„Theoriegeleitete Professionalisierung in Praxisfeldern“ mit insgesamt
18 ECTS. Im Rahmen dieses Moduls absolvieren die Studierenden ein
139
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
vor- und nachbereitetes Blockpraktikum im Umfang von insgesamt 240
Arbeitsstunden sowie ein begleitetes Teilzeitpraktikum im Umfang von
insgesamt 120 Arbeitsstunden.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Heilpädagogik“ qualifiziert für Tätigkeiten in
folgenden Arbeitsfeldern: Frühförderung, integrative Kindergärten,
Schulen, ambulante, teilstationäre und stationäre Maßnahmen und
Einrichtungen der Erziehungshilfe, ambulante, teilstationäre und
stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Wohneinrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderungen, Werkstätten
für Behinderte und heilpädagogische Praxen.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die
hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) stellen die grundsätzlichen Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung. Darüber hinaus ist
ein dreimonatiges Vorpraktikum in einem für den Studiengang relevanten Handlungsfeld erforderlich. Näheres regelt die Studien- und
Prüfungsordnung.
Abschluss
Der zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of
Arts (B.A.) in Heilpädagogik. Mit der Verleihung des akademischen
Grades wird die staatliche Anerkennung als Heilpädagogin und Heilpädagoge ausgesprochen.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.
140
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.1.4.2 Berufsbegleitender Aufbaustudiengang Heilpädagogik
mit Schwerpunkt Management oder Mentoring (FHdD)
Studiendauer
Das Studium baut auf der Fachweiterbildung Heilpädagogik an einer
Fachschule für Heilpädagogik auf und ist berufsbegleitend organisiert.
Es startet mit einem Vorkurs (5 Monate), in dem wissenschaftliches
Arbeiten gelehrt und auf die Einstufungsprüfung vorbereitet wird. Nach
Einstufungsprüfung und Vorkurs starten die Studierenden mit 90 CP in
das Studium, das dann noch zwei Jahre dauert. Dabei finden pro
Halbjahr eine Blockwoche (Mo-Fr) sowie fünf 2-3-Tage-Blöcke (Do-Sa)
statt, ergänzt durch E-Learning, regionale Lerngruppen und in die
eigene Praxis integrierte Aufgaben.
Gliederung des Studiums
Das Studium gliedert sich in 7 Fachmodule „Heilpädagogik“, wahlweise
5 Fachmodule „Management“ oder „Mentoring“ (Beraten und Anleiten)
sowie einige Wahlmodule. Die Bachelorabschlussarbeit wird als
Projektarbeit studienbegleitend oder im letzten Studienhalbjahr geschrieben.
Berufsfelder
Der Schwerpunkt „Management“ qualifiziert für Leitungsaufgaben
(Gruppen-, Team-, Abteilungs-, Einrichtungsleitung, Selbstständigkeit)
und der Schwerpunkt „Beratung“ für die Anleitung von Auszubildenden
und Hilfskräften sowie für die Beratung von Unterstützungsbedürftigen
und ihren Angehörigen.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Voraussetzung zum Studium ist die Ausbildung zur/ zum staatlich
anerkannten Heilpädagogin bzw. Heilpädagogen.
Abschluss
Der zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of
Arts (B.A. Heilpädagogik).
141
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in
Bielefeld statt (www.fhdd.de).
3.1.1.5Bachelorstudiengang: Management im Sozial- und
Gesundheitswesen (FHdD)
Das Studium „Management im Sozial- und Gesundheitswesen" baut
auf einer Fachschulausbildung in einem sozialen oder pflegerischen
Beruf auf und vermittelt Inhalte gesellschaftlicher Bedingungen sozialer
und pflegerischer Arbeit, Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, der Gesundheits- und Pflegewissenschaften, der Heilpädagogik
und der Rehabilitationswissenschaften, Sozial- und Gesundheitsrecht,
Betriebswirtschaft, Personalführung, Ethik der Sozialen Arbeit und
Pflege, wissenschaftliches Arbeiten und sozialwissenschaftliche
Forschungsmethoden, Systemisches Denken in Organisationen,
Management und Führen von Organisationseinheiten, Identität als
Führungskraft, Casemanagement, Projektmanagement und Qualitätsmanagement.
Integriert in das Management-Studium ist die Weiterbildung zur
Verantwortlichen Pflegefachkraft nach § 71 Abs. 3 SGB XI. Soweit die
persönlichen Voraussetzungen vorliegen, erhalten Sie hierüber zusammen mit dem Bachelorabschluss ein gesondertes Zertifikat.
Studiendauer
Der Bachelorstudiengang „Management im Sozial- und Gesundheitswesen“ kann in 3,5 Jahren als berufsbegleitendes Studium abgelegt
werden und ist ebenso als dreijähriges Kompaktstudium möglich
(180 ECTS).
Gliederung des Studiums
Ein Studienkonzept mit Blockphasen (eine Woche pro Halbjahr und
einmal im Monat zwei bis drei Tage), internetgestütztem Lernen,
142
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
regionalen Lerngruppen und in den Berufsalltag integrierten Berufspraktika macht es möglich, auch neben einer (möglichst reduzierten)
Berufstätigkeit das Studium erfolgreich abzuschließen. Studieninhalte
Die Studierenden erhalten durch das Studium Führungskompetenzen.
Sie lernen, die Motivation der Mitarbeitenden zu stärken, Organisationseinheiten zu führen und zu vernetzen, die Teams zu entwickeln, zu
vernetzen und zu vertreten sowie die Einrichtung auch unter betriebswirtschaftlichen Anforderungen zu steuern.
Berufsfelder
Dieser Studiengang richtet sich an Personen, die folgende Tätigkeiten
ausüben oder anstreben: Führung von Teams, Abteilungen, Einrichtungen, Einrichtungsverbünden, Aufgaben im Sozial- und Pflegemanagement, Leitung von Projekten und Netzwerkmanagement.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Als Voraussetzungen, um in diesen Studiengang aufgenommen zu
werden, gelten:
P Abitur oder die Fachhochschulreife oder
P der erfolgreiche Abschluss einer staatlich geregelten Aufstiegsfortbildung oder einer fachlich entsprechenden mind. 2-jährigen Berufsausbildung mit 3 Jahren Berufstätigkeit im Ausbildungsberuf oder
P eine andere Berufsausbildung und das erfolgreiche Bestehen einer
Zugangsprüfung;
außerdem:
P der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung im sozialen
Bereich oder im Gesundheitswesen (einschl. kaufmännischer und
hauswirtschaftlicher Ausbildungen).
Abschluss
Der zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of
Arts (B.A.)
143
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Wo findet das Studium statt?
Das Studium findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in
Bielefeld statt (www.fhdd.de)
3.1.1.6Bachelorstudiengang: Mentoring (Beraten und
Anleiten) im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)
Im Studium werden folgende Inhalte vermittelt: gesellschaftliche
Bedingungen sozialer und pflegerischer Arbeit, Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, der Gesundheits- und Pflegewissenschaften,
der Heilpädagogik und der Rehabilitationswissenschaften, Sozial- und
Gesundheitsrecht, Betriebswirtschaft und Personalführung, Ethik der
Sozialen Arbeit und Pflege, wissenschaftliches Arbeiten und sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden, Systemisches Denken in Organisationen, Management und Führen von Organisationseinheiten, Gesundheit und Pflege, Methoden der Beratung, Bildung und Empowerment,
werteorientiertes Handeln, Führung und Anleitung, die eigene Rolle in
Anleitung und Beratung, Casemanagement, Projektmanagement,
Qualitätsmanagement und Personal- und Organisationsentwicklung.
Studiendauer
Der Bachelorstudiengang „Mentoring im Sozial- und Gesundheitswesen“ kann in 3,5 Jahren als berufsbegleitendes Studium absolviert
werden und ist ebenso als dreijähriges Kompaktstudium möglich
(180 ECTS).
Gliederung des Studiums
Ein Studienkonzept mit Blockphasen (eine Woche pro Halbjahr und
einmal im Monat zwei bis drei Tage), internetgestütztem Lernen,
regionalen Lerngruppen und in den Berufsalltag integrierten Berufspraktika macht es möglich, auch neben einer (möglichst reduzierten)
Berufstätigkeit das Studium erfolgreich abzuschließen.
144
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Studieninhalte
Ziel des Studiums ist es, eine spezifische beraterische Fachlichkeit im
Arbeitsfeld auszubilden und weiterzuentwickeln. Es geht darum,
Hilfskräfte, Fachkräfte und Ehrenamtliche anleiten, fachliche Standards
entwickeln und dies in Prozessen sicherstellen zu können. Die Qualität
der Arbeit soll analysiert werden, in verschiedenen Systemen weiterentwickelt sowie neue Ansätze und Instrumente der Sozialen Arbeit und
des Gesundheitswesens reflektiert und initiiert werden können. Ein
weiteres Ziel ist es, Bildungsprozesse organisieren und didaktisch
planen, methodisch vorgehen zu können. Mit der Absolvierung dieses
Studiums sollen Aufgaben als Berater/in und Anleiter/In im Sozial- und
Gesundheitswesen, als Prozessgestalter/in, als Projektmanager/in, als
Lernmanager/in, als Qualitätsmanager/in oder als Begleiter/in von
Selbsthilfegruppen wahrgenommen werden.
Berufsfelder
Absolventinnen und Absolventen des Studienganges „Mentoring im
Sozial- und Gesundheitswesen“ arbeiten zum Beispiel in Fachdiensten,
Stabsstellen, Projekten, in der Anleitung von Auszubildenden und
angelernten Laien, als Fallmanagerinnen und Fallmanager, im Qualitätsmanagement oder in der Entwicklung von System- und Hilfeplanung.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Als Voraussetzungen, um in diesen Studiengang aufgenommen zu
werden, gelten:
P Abitur oder Fachhochschulreife oder
P der erfolgreiche Abschluss einer staatlich geregelten Aufstiegsfortbildung oder einer fachlich entsprechenden mind. 2-jährigen Berufsausbildung mit 3 Jahren Berufstätigkeit im Ausbildungsberuf oder
P eine andere Berufsausbildung und das erfolgreiche Bestehen einer
Zugangsprüfung;
außerdem:
P der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung im sozialen
Bereich oder im Gesundheitswesen (einschl. kaufmännischer und
hauswirtschaftlicher Ausbildungen).
145
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Abschluss
Der zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of
Arts (B.A.).
Wo findet das Studium statt?
Das Studium findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) (www.
fhdd.de) in Bielefeld statt.
3.1.1.7 Bachelorstudiengang: Pflege (EFH RWL)
Der Bachelorstudiengang „Pflege“ antwortet auf die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft mit höherer Morbidität und
Pflegebedürftigkeit. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt
werden, Pflege in neuen Versorgungsformen ebenso zu initiieren wie in
bestehenden Strukturen Verbesserungen voranzutreiben. Die integrative und interdisziplinäre Grundausrichtung des Studiums baut auf einer
erfolgreich abgeschlossenen Erstausbildung im Pflegebereich auf (als
Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in, Altenpfleger/in oder Hebamme).
Neben dem Wissen um die Bezugswissenschaften der Pflege (Gesundheitswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Sozialrecht, Sozialpolitik)
werden vorwiegend grundlegende und weiterführende pflegetheoretische Kenntnisse vermittelt. Schwerpunktmäßig in der zweiten Studienhälfte stehen Theorien, Konzepte und Handlungsmodelle in Bezug auf
die spätere Berufspraxis im Vordergrund.
Studiendauer
Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungspunkte). Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist inhaltlich gegliedert in sieben Studienbereiche (Mesomodule): Wissenschaftliche und methodische Grundlagen, Bezugswis-
146
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
senschaften der Pflege, Pflegewissenschaftliche Grundlagen, Pflegemanagement, Qualitätsmanagement, Bildung und Beratung in der
Pflege und Praxisprojekt. Die Wahlmodule sind wissenschaftliches
Englisch, Case Management, Konzeptentwicklung, medizinische
Diagnostik (Pflegediagnostik), Finanzwirtschaft und Unternehmensstrategie, spezielles Management eines Handlungsfeldes, Theorie und
Praxis der Fort- und Weiterbildung.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Pflege“ qualifiziert für Tätigkeiten in folgenden Arbeitsfeldern: Führungs- und Leitungsfunktionen in der Krankenund Altenpflege, Beratung in der Pflege, wissenschaftliche Mitarbeit bei
Krankenkassen, Verbänden und Unternehmensberatungen sowie
Tätigkeiten in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die
hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) und eine abgeschlossene
Berufsausbildung als Gesundheits- oder Krankenpfleger/in, Altenpfleger/in, Kinderkrankenpfleger/in oder Hebamme stellen die grundsätzlichen
Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme in den Bachelor-Studiengang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung.
Abschluss
Der Abschluss ist ein Bachelor of Arts (B.A.) in der Pflege. Dieser
Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den konsekutiven
Masterstudiengängen der EFH RWL.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.
147
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
3.1.1.8Bachelorstudiengang: Pflege und Gesundheit
(Dualer Studiengang, Modellprojekt in NRW) (FFH)
Ziel des Studienganges „Pflege und Gesundheit“ ist die wissenschaftliche, pflegefachliche und organisationsbezogene Qualifizierung der
Studierenden. Das Pflegehandeln wird auf einer professionellen, also
pflegewissenschaftlich fundierten, situationsgerechten und prozessorientierten Basis geplant und durchgeführt. Dies bezieht die Gestaltung
der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen ebenso mit ein wie
die Koordination organisatorischer Abläufe in der Institution. Die
Studierenden tragen mit ihrem Handeln damit maßgeblich zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung der Pflege bei.
Studiendauer
Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst vier Jahre (180 ECTS Leistungspunkte). In das Studium integriert ist die Ausbildung zur/m Gesundheitsund Krankenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in.
Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist inhaltlich in acht Module und sechs Modulelemente
gegliedert. Zu den Inhalten zählen Methoden und Instrumente professioneller Pflege, Pflegewissenschaft, wissenschaftliches Arbeiten und
Pflegeforschung, fachliche Basis der Gesundheits- und (Kinder-)
Krankenpflege, Mentoring, Studienmotivation und Fallverstehen und
ein integriertes Praktikum. Innerhalb der Wahlmodule können die
Studierenden spezifische Adressaten eines Pflegeberufs fokussieren.
Die praktischen Anteile werden bei einem mit der Fliedner Fachhochschule i. Gr. kooperierenden Ausbildungsträger durchgeführt.
Berufsfelder
Der duale Bachelorstudiengang „Pflege und Gesundheit“ qualifiziert für
eine Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern: Pflege in verschiedenen institutionellen Kontexten, Beratung in der Pflege, Gesundheitsförderung
148
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
und Prävention; Tätigkeit in der Aus- und Fortbildung (Praxisanleitung,
Pflegeexperte); Qualitätsmanagement und Case Management.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
sowie ein Ausbildungsplatz bei einem kooperierenden Ausbildungsträger. Näheres regelt die Prüfungsordnung.
Abschluss
Mit erfolgereichem Abschluss des Studienganges erhält man den
Bachelor of Arts (B.A.). Der Bachelorabschluss ermöglicht die Teilnahme an einem Masterstudiengang.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.
3.1.1.9Bachelorstudiengang: Pflegemanagement und
Organisationswissen (FFH)
Der Studiengang richtet sich an Interessierte, die eine Position im
mittleren und höheren Pflegemanagement in Einrichtungen des Gesundheitswesens anstreben. Auf einer pflegewissenschaftlich fundierten Basis
erwerben die Studierenden managementbezogenes Fachwissen und
erarbeiten Möglichkeiten der praktischen Anwendung. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Entwicklungen im Gesundheitswesen liegt ein
weiterer Schwerpunkt des Studienganges in der soziologischen und
sozialpsychologischen Analyse von Organisationsstrukturen. Die Rolle
von Führung und Leitung wird dabei besonders fokussiert.
Studiendauer
Das Studium ist als siebensemestriges berufsbegleitendes Studium
angelegt. In das Studium sind Praktika integriert. Das Studium beginnt
zum Wintersemester eines jeden Jahres, die Präsenzzeiten in der
149
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Vorlesungszeit finden in der Regel von freitags bis montags im 14-tägigen Rhythmus statt.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist inhaltlich in sieben Module und sieben Modulelemente
gegliedert: Sozialtheoretische, volkswirtschaftliche und pflegetheoretische Basis des Pflegemanagements; wissenschaftliche Basiskompetenzen im Pflegemanagement; wissenschaftliche und professionsbezogene Grundlagenkompetenz im Pflegemanagement; Führen, Leiten und
Diversity; Management und Führungspraxis; Qualität und Heterogenität
sowie Profession und Ethik. Innerhalb der Wahlmodule können die
Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Pflegemanagement und Organisationswissen“ qualifiziert für eine Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern: mittlere
und gehobene Leitungsfunktion in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen; Konzeption, Umsetzung und Evaluation von Case Management;
Qualitätsmanagement und Projektmanagement.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife
oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung oder eine
abgeschlossene Ausbildung im Gesundheits- oder Sozialwesen mit
einer mindestens dreijährigen Berufstätigkeit nach Abschluss der
Ausbildung. Näheres regelt die Prüfungsordnung.
Abschluss
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums wird der Bachelor of Arts
(B.A.) verliehen. Der Bachelor-Abschluss ermöglicht die Teilnahme an
einem Master-Studiengang.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.
150
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.1.10 Bachelorstudiengang:Pflegepädagogik (FFH)
Der berufsbegleitende Studiengang qualifiziert vorrangig für pflegepädagogische Aufgaben in Theorie und Praxis der Aus- und Weiterbildung im
Gesundheitswesen. Der Studiengang vermittelt wissenschaftlich fundiertes Wissen für das Verstehen und die Weiterentwicklung pflegepädagogischer Fragestellungen. Die pflegedidaktischen Handlungsfelder werden
durch die Bezugswissenschaften flankiert. Dabei liegt ein Schwerpunkt
auf dem Aspekt der Beratung. Die Studierenden entwickeln durch
Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns in enger Rückkopplung
mit der eigenen Lern- und Berufsbiographie ihr professionelles Rollenverständnis weiter.
Studiendauer
Das Studium ist als siebensemestriges berufsbegleitendes Studium
angelegt. In das Studium sind Praktika integriert. Das Studium beginnt
zum Wintersemester eines jeden Jahres, die Kontaktzeiten in der
Vorlesungszeit finden in der Regel von freitags bis montags im
14-tägigen Rhythmus statt.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist in sieben Module gegliedert: Wissenschaftliche
Basiskompetenzen in der Pflegepädagogik; Handlungsfelder der
Pflegepädagogik und ihre Bezugswissenschaften; Entwicklungslinien
und Forschungsbezüge der Pflegedidaktik; Pflegepädagogik in Theorie
und Praxis – Professionalität und Identität; Pflegedidaktik im Feld von
Lehren, Beraten, Prüfen und Evaluieren; Pflegedidaktik als lehrende
und forschende Disziplin – Feldkompetenz und Feldreflexion sowie
Recht und Management. Innerhalb der Wahlmodule können die
Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Pflegepädagogik“ qualifiziert für eine
Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern: Lehre in Aus- und Weiterbildungs-
151
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
stätten des Gesundheitswesens; Stabsstellen in der praktischen
Ausbildung; Projektmanagement und Forschungstätigkeiten.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Zu den Studienvoraussetzungen zählen die allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige
Hochschulzugangsberechtigung oder ein abgeschlossene Ausbildung
im Gesundheits- oder Sozialwesen mit einer mindestens dreijährigen
Berufstätigkeit nach Abschluss der Ausbildung. Näheres regelt die
Prüfungsordnung.
Abschluss
Der erfolgreiche Abschluss des Studienganges führt zum Bachelor of
Arts (B.A.). Der Bachelorabschluss ermöglicht die Teilnahme an einem
Masterstudiengang.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der
Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.
3.1.1.11 B
achelorstudiengang: Pflegewissenschaft
in dualer (ausbildungsbegleitender) und
berufsbegleitender Form (FHdD)
Der Bachelor-Studiengang Pflegewissenschaft wird an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in zwei Formen durchgeführt:
P dual (parallel zur Fachschulausbildung in der Gesundheits- und
Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege an einer der
Kooperationsschulen); im 4. Jahr nach erfolgreichem Abschluss der
Pflegeausbildung in Vollzeit,
P berufsbegleitend (nach Abschluss einer pflegefachlichen Ausbildung).
152
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Ziel
Neben Pflegehandlungen treten zunehmend Aufgaben der Koordination
und Steuerung von Versorgungsprozessen, der Beratung, Anleitung
und Schulung sowie der Begleitung von Menschen, die mit dauerhaften
Einschränkungen leben müssen. Das Studium qualifiziert auch für den
Einsatz als Primary Nurse (primäre Pflegebezugskraft).
Das Studium ermöglicht eine wissenschaftliche Qualifizierung bereits
parallel zur Berufsausbildung bzw. zur Berufstätigkeit und bereitet
damit in besonderem Maße auf die anspruchsvolle Tätigkeit in der
Pflege vor.
Studiendauer
Der Bachelorstudiengang kann dual in 4,25 Jahren und berufsbegleitend in drei Jahren absolviert werden.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Für die duale Studienform werden Interessenten mit Abitur oder Fachhochschulreife und einem Ausbildungsplatz an einer kooperierenden
Krankenpflegeschule, Kinderkrankenpflegeschule oder einem Fachseminar für Altenpflege zugelassen.
Für den berufsbegleitenden Studiengang sind eine Pflegeausbildung
und drei Jahre Berufspraxis in der Pflege Voraussetzung, um zugelassen zu werden oder das Abitur oder die Fachhochschulreife mit einer
abgeschlossenen Pflegeausbildung.
Abschluss
Mit erfolgreichem Abschluss des Studienganges erhält man den
Bachelor of Science in Nursing (B.A.).
Wo findet der Studiengang statt?
Der Studiengang findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in
Bielefeld statt (www.fhdd.de).
153
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
3.1.1.12 B
achelorstudiengang: Psychiatrische Pflege und
Psychische Gesundheit (FHdD)
Dieser Studiengang qualifiziert pflegerische und therapeutische Fachkräfte in psychiatrischen Arbeitsfeldern zu selbstständigem und
wissenschaftlich fundierten Arbeiten mit psychisch erkrankten oder
beeinträchtigten Menschen. Als Fallmanager bzw. Primäre Pflegekraft
(PN) können die Absolventinnen und Absolventen in unterschiedlichen
Settings und Behandlungsschwerpunkten tätig werden und koordinieren auch die Arbeit weiterer haupt- und ehrenamtlicher Personen. Sie
agieren als gleichwertige Partner im therapeutischen Prozess. Der
Studiengang baut auf einer pflegerischen (z. B. Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Altenpflege) oder therapeutischen (z. B. Ergotherapie,
Heilerziehungspflege) Berufsausbildung auf und trägt durch Lehre und
Forschung zur weiteren Qualifizierung der Arbeit in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung,
insbesondere in integrierten Verbundsystemen, bei.
Studiendauer
Der Bachelorstudiengang kann in drei Jahren berufsbegleitend absolviert werden.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Zu den Studienvoraussetzungen zählt eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege, Altenpflege, Heilerziehungspflege, Ergotherapie und eine zweijährige Berufserfahrung in
einem psychiatrischen Arbeitsfeld.
Abschluss:
Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums erhält man den Bachelor of
Arts (B.A.).
Wo findet der Studiengang statt?
Der Studiengang findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in
Bielefeld statt (www.fhdd.de).
154
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.1.13 Bachelorstudiengang: Soziale Arbeit (EFH RWL)
Der Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ befähigt zu professionellem
Handeln im Berufsfeld der Sozialen Arbeit. Vermittelt werden Kenntnisse
der relevanten wissenschaftlichen Grundlagen und Methoden sowie
einschlägige Theorien. Dazu gehört systematisches Wissen um gesellschaftliche Zusammenhänge, menschliches Verhalten, die Entwicklung
und Wahrnehmung des Menschen im Kontext aktueller gesellschaftlicher
Bezüge, ein Verständnis von beruflicher Ethik, das zu der reflektierten
Übernahme wertorientierter gesellschaftlicher Verantwortung befähigt.
Zudem vermittelt das Studium kommunikative, selbstreflexive und
kreative Kompetenzen sowie Kompetenzen in der Arbeit mit verschiedenen Präsentationstechniken.
Studiendauer
Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungspunkte). Das Studium beginnt zum Sommer- und Wintersemester eines
jeden Jahres.
Gliederung des Studiums
Das Studium vermittelt im ersten Studienabschnitt eine Ausbildung in
fach- und bezugswissenschaftlichen Disziplinen. Im zweiten Studienabschnitt werden in Themenfeldern strukturierte Lernbereiche studiert wie
Bildung, Erziehung und Kultur; rechtliche, ökonomische und administrative Elemente der Sozialen Arbeit; Beratung, Behandlung und
Betreuung; interkulturelle und internationale Soziale Arbeit sowie
praxisnahe Inhalte (Theorie-Praxis-Projekt, Handlungsfelder). Durch
Wahloptionen im zweiten Studienabschnitt werden den Studierenden
Schwerpunktsetzungen ermöglicht, die sowohl mit Blick auf die spätere
Berufswahl als auch mit Blick auf ein sich anschließendes Masterstudium zur Spezialisierung beitragen.
Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ qualifiziert für Tätigkeiten in
unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialarbeit und Sozialpädagogik,
155
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
bei öffentlichen Trägern, bei Wohlfahrtsverbänden sowie auch in einem
wachsenden privatwirtschaftlichen Markt. Aktuelle Berufsfelder sind
z. B. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Jugendbildungs- und Schulsozialarbeit, Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, Arbeit mit
sozialen Randgruppen (z. B. Wohnungslose, Drogenabhängige,
Strafgefangene), Erwachsenen- und Altenbildung, Arbeit mit erwerbslosen Menschen, Sozialplanung und Sozialmanagement.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die
hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) stellt die grundsätzliche
Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang
dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung. Darüber hinaus ist ein
dreimonatiges Vorpraktikum in einem für den Studiengang relevanten
Handlungsfeld erforderlich. Näheres regelt die Studien- und Prüfungsordnung.
Abschluss
Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.) in Sozialer Arbeit. Dieser
Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den konsekutiven
Masterstudiengängen der Evangelischen Fachhochschule RWL.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.
3.1.1.14 B
achelorstudiengang: Diakonie im Gemeinwesen
– Soziale Arbeit und Diakonik (FHdD)
Das Studium führt zum Abschluss einer staatlich anerkannten Sozialarbeiterin oder einem staatlich anerkannten Sozialarbeiter und zur
Berechtigung, sich als Diakonin oder Diakon einsegnen zu lassen.
Diakonin oder Diakon ist ein Amt innerhalb der evangelischen Kirche.
Der Studiengang wird in enger Kooperation mit der Diakonischen
156
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Gemeinschaft Nazareth und der Diakonischen Brüder- und Schwesternschaft Wittekindshof gestaltet. In einem Mentoringprogramm
begleiten qualifizierte Gemeinschaftsmitglieder die Studierenden
während des gesamten Studiums. Sie können sich an verschiedenen
Angeboten der Gemeinschaft wie Veranstaltungen, Arbeitsgruppen,
Netzwerke beteiligen und so gemeinschaftliches Miteinander kennen
lernen. Darüber hinaus wird den Studierenden die Möglichkeit geboten,
gemeinsam auf dem Campusgelände zu wohnen.
Studiendauer
Das Studium umfasst acht Studienhalbjahre (Vollzeit). 240 Creditpunkte
(CP ETCS) werden dabei erworben (mit weiteren 60 CP kann der
Masterabschluss erreicht werden.)
Gliederung des Studiums
Die Studienthemen des Bachelorstudienganges „Soziale Arbeit und
Diakonik“ werden durch vielfältige übergreifende Module inhaltlich
miteinander verbunden. Es werden wissenschaftliche, sozialarbeiterische und theologische Kompetenzen für kirchlich-diakonische Arbeit in
allen sozialen Handlungsfeldern vermittelt. Im Studium sind zu Beginn
und gegen Ende umfangreiche Praxisphasen vorgesehen sowie in der
Mitte des Studiums ein Theorie-Praxis-Projekt.
Studieninhalte
Der Studienschwerpunkt liegt auf der Gestaltung individueller Hilfen für
Menschen in ihrer gewohnten Umgebung. Die Studierenden sollen
dabei ein vernetztes, konzeptionelles und strukturbezogenes Denken
entwickeln, um in Stadtteilen und Kirchengemeinden innovative gemeindediakonische Projekte durchführen zu können. Sie erwerben interdisziplinäre Kompetenzen, um auf vielfältige Lebenslagen und Probleme in
unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus und Kulturen professionell
zu agieren. Sie erlernen Rechts- und Methodenkenntnisse und entwickeln eine differenzierte Sprachfähigkeit im Umgang mit unterschiedlichen Adressaten. Als Diakoninnen und Diakone sollen sie Kompetenzen
erwerben, um Menschen in existentiellen Situationen zu begleiten.
157
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Berufsfelder
Diakoninnen und Diakone können die religiöse Dimension existentieller
Lebensfragen und Lebenskrisen wahrnehmen, deuten und in das
professionelle Handeln einbeziehen. Strategisch arbeiten sie, indem
z. B. das Handeln und die Ressourcen kirchlicher und diakonischer
Organisationen gestaltungsraum- und gemeinwesenorientiert verbunden und vernetzt werden. Methodisch, indem z. B. methodisch fundierte Seelsorgegespräche geführt, dokumentiert und reflektiert werden.
Werteorientiert, indem z. B. professionelles Handeln in besonderer
Weise an den ethischen Wertüberzeugungen der jüdisch-christlichen
Tradition orientiert sind. Auf der Basis dieses Studiums können insbesondere Führungs- und Gestaltungsfunktionen in kirchlichen und
diakonischen Organisationen übernommen werden sowie seelsorgerisch und beratende Tätigkeiten ausgeführt werden.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen sind:
P Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife,
P beruflich Qualifizierte können entsprechend der NRW-Regelung, ggf.
nach Bestehen einer Zugangsprüfung, ebenfalls zum Studium zugelassen werden.
Abschluss
Der Studiengang verknüpft den Bachelorabschluss in Sozialer Arbeit
mit der kirchlichen Anerkennung für eine Einsegnung in das Diakonenamt.
Wo findet das Studium statt
Der Studiengang findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in
Bielefeld statt (www.fhdd.de). Das kompakte Studienkonzept ermöglicht eine Teilzeit-Berufstätigkeit neben dem Vollzeit-Studium, sodass
schon während des Studiums umfangreiche Erfahrungen in der
Sozialen Arbeit erworben werden können.
158
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.2 Masterstudiengänge
Der Master ist ein akademischer Grad, den Hochschulabsolventinnen
und Hochschulabsolventen als Abschluss einer zweiten wissenschaftlichen Ausbildung erlangen. Das Masterstudium dauert zwei bis vier
Semester (ein- bis zweijähriges Vollzeitstudium oder berufsbegleitendes Studium) und ergänzt ein grundständiges Studium. Studienvoraussetzung ist ein Bachelorabschluss oder ein Abschluss in einem traditionellen, einstufigen akademischen Studiengang (Magister, Diplom,
Erstes Staatsexamen in Rechtswissenschaften oder Lehramtsstudium;
Abschluss in Medizin). Je nach Ausrichtung kann ein Masterstudiengang der wissenschaftlichen Vertiefung des vorherigen Studiums oder
der Erschließung neuer Wissensgebiete dienen.
Viele Masterstudiengänge sind zulassungsbeschränkt. Die Abschlussbezeichnung „Master” und eine neue Studienstruktur wurden in vielen
Ländern Europas im Rahmen des so genannten Bologna-Prozesses
eingeführt, dessen Ziel die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums ist.
3.1.2.1 Masterstudiengang: Bildungsmanagement (FFH)
Der Masterstudiengang „Bildungsmanagement“ richtet sich vorwiegend an berufserfahrene, möglichst in einer Leitungsfunktion tätige
Personen im Bereich der Aus- und Weiterbildungsstätten des Gesundheitswesens und verwandter Institutionen. Schwerpunkt des Masterstudienganges ist die Schulentwicklung in Theorie und Praxis. Elemente der Qualitätsanalyse, der Lehr-, Lern- und Leistungsevaluation und
der Organisationsentwicklung nehmen einen wichtigen Platz ein. Sie
werden flankiert von Grundlagenwissen zur Betriebswirtschaft und zur
Schulfinanzierung, zum Schulrecht und zur Beratung.
159
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Studiendauer
Das Studium ist als fünfsemestriges berufsbegleitendes Studium
angelegt. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden
Jahres.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist inhaltlich in fünf Module gegliedert: Bildungspolitik,
Bildungsökonomie und Schultheorie; Betriebswirtschaft und Schulrecht; Personalentwicklung und Organisationswissenschaft; Personalentwicklung, Qualität und Schulmanagement sowie das Abschlussmodul. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden eigene
Schwerpunkte setzen.
Berufsfelder
Der Masterstudiengang „Bildungsmanagement“ qualifiziert für Führungsaufgaben in Bildungseinrichtungen, vorrangig an Aus- und
Weiterbildungsstätten im Gesundheitswesen.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Zu den Voraussetzungen, diesen Masterstudiengang beginnen zu
können, zählen die allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder
Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung sowie ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Universität oder
Fachhochschule) und eine zweijährige Berufstätigkeit im Gesundheits-,
Sozial- oder Bildungswesen. Näheres regelt die Prüfungsordnung.
Abschluss
Studierende erwerben den Abschluss Master of Arts (M.A.). Der
Masterabschluss ermöglicht die Aufnahme eines Promotionsstudiums.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der
Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.
160
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.2.2 Masterstudiengang: Management in
sozialwirtschaftlichen und diakonischen
Organisationen (EFH RWL)
Die Bedeutung des sozialen Dienstleistungssektors hat in den letzten
Jahren zugenommen. Auch angesichts der strukturellen Finanzkrise der
öffentlichen Haushalte ist davon auszugehen, dass sich dieser Wachstumsprozess – unter geänderten Finanzierungsbedingungen, d. h. einer
stärkeren Marktorientierung und mit einer neuen inhaltlichen Gewichtung der Arbeitsschwerpunkte – fortsetzen wird. Dies gilt allerdings nur
für solche Organisationen, die in der Lage sind, sich den veränderten
Gegebenheiten und Anforderungen zeitnah anzupassen. Vor diesem
Hintergrund wird die Nachfrage seitens sozialwirtschaftlicher und
diakonischer Einrichtungen nach einem speziellen Managementwissen,
das zugleich verknüpft ist mit entsprechenden Führungs- und Leitungskompetenzen, weiterhin kontinuierlich ansteigen.
Der anwendungsorientierte Masterstudiengang soll die Absolventinnen
und Absolventen dazu befähigen, diesen Anforderungen gerecht zu
werden. Er beschreibt dabei bewusst nicht den Weg einer vorrangigen
oder gar ausschließlichen Orientierung an der Vermittlung originärer
(betriebs)wirtschaftlicher Kenntnisse und Fertigkeiten. Diese bilden
zwar einen unverzichtbaren fachlichen Bezugspunkt, zugleich besteht
die Besonderheit des Studiengangs darin, spezifisch ethische und
theologische bzw. diakoniewissenschaftliche mit organisationswissenschaftlichen, sozialökonomischen und sozialrechtlichen Kompetenzen
zu verbinden.
Diese Kompetenzen sind folglich im Spannungsverhältnis zwischen
diakonischer und sozialarbeiterischer Fachlichkeit sowie einem komplementären Managementwissen angesiedelt.
Studiendauer
Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst zwei Jahre (120 ECTS Leistungspunkte).
161
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Zielgruppe
Der Master-Studiengang „Management in sozialwirtschaftlichen und
diakonischen Organisationen“ richtet sich an Absolventinnen und
Absolventen von Studiengängen des Sozialwesens einschließlich der
Studiengänge „Pflege“, „Heilpädagogik“ und „Elementarpädagogik“
sowie gleichwertiger Studienabschlüsse anderer Fachrichtungen. Das
Studium bereitet vor auf eine Übernahme von Leitungsverantwortung
und/ oder Konzept- und Projektentwicklung unter anderem in (kirchlichdiakonischen) Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, der Altenpflege, im Bereich der Arbeitsförderung sowie der
beruflichen Bildung. Es qualifiziert seine Absolventinnen und Absolventen darüber hinaus für Tätigkeiten auf den verschiedenen Ebenen des
Sozialstaates, der Sozialverwaltung und im Bereich der Wohlfahrtsverbände.
Gliederung des Studiums
Im ersten Studienabschnitt werden gesellschaftliche Rahmenbedingungen
in ihrer Bedeutung für das Managementhandeln in sozialwirtschaftlichen
und diakonischen Organisationen thematisiert. Philosophisch-anthropologische, theologische und ethische Inhalte konturieren die normative
Fundierung und Orientierung der Steuerung sozialer Organisationen.
Im zweiten Studienabschnitt kommt den Theorien, Methoden und
Instrumenten des Sozialmanagements besondere Bedeutung zu
(Strategisches Management, Personalmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Sozialmarketing, Managing Diversity). Prinzipien, Methoden
und Modelle der fallbezogenen Hilfe (Case Management), der Sozialplanung und der Sozialberichterstattung sowie der Gemeindeentwicklung
werden darüberhinaus als exemplarische Anwendungsbereiche des
Managements thematisiert. Im dritten Semester wählen die Studierenden zwei der drei Wahlpflichtmodule „Fallmanagement“, „Sozialplanung
und Sozialberichterstattung“ sowie „Gemeindeentwicklung“.
162
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang „Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Einrichtungen“ ist ein
qualifizierter Abschluss eines Studiums im Bereich des Sozialwesens
(z. B. „Soziale Arbeit“, „Heilpädagogik“, „Pflegewissenschaften“), der
„Gemeindepädagogik und Diakonie“ oder eines anderen für den
Masterstudiengang relevanten Hochschulstudiums. Näheres regelt die
Zulassungsordnung.
Abschluss
Studierende erwerben den Abschluss Master of Arts (M.A.) „Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“.
Dieser Master berechtigt zum Zugang zum höheren Dienst.
Wo findet das Studium statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt
3.1.2.3Masterstudiengang: Management und Diversity (FFH)
Der Masterstudiengang „Management und Diversity“ richtet sich
vorwiegend an berufserfahrene Personen im Bereich des Bildungs-,
Sozial- und Gesundheitswesens, die zur Optimierung ihrer beruflichen
Aufgaben betriebswirtschaftliches, sozial- und organisationswissenschaftliches sowie angewandtes wissenschaftliches Wissen zur
Beratung, Qualitätsentwicklung und Organisationsentwicklung unter
der Perspektive von Diversity benötigen. Schwerpunkte von Diversity
sind in diesem Studiengang die Gebiete „Gender“, „Alter“, „Migration“
als auch „Behinderung und psychische Erkrankung“. Ziel des Studienganges ist die Qualifizierung für Leitungsaufgaben im Gesundheits- und
Sozialwesen.
163
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Studiendauer
Das Studium ist als fünfsemestriges berufsbegleitendes Studium angelegt. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.
Gliederung des Studiums
Das Studium ist inhaltlich in fünf Module gegliedert: Wirtschaft, Kommunikation und Heterogenität; Schlüsselkompetenzen, Theorie und
Forschung; Management und Diversity I und II; Abschlussmodul
inklusive Masterarbeit. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.
Berufsfelder
Der Masterstudiengang „Management und Diversity“ qualifiziert für
Beratungs- und Leitungstätigkeiten unter Berücksichtigung des Diversity-Ansatzes. Außerdem können die Studierenden Stabsstellen zur
Etablierung eines Diversity-Konzeptes in Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesen übernehmen.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang „Management und Diversity“ ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschuloder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung sowie ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Universität oder Fachhochschule). Näheres regelt die Prüfungsordnung.
Abschluss
Studierende erwerben den Abschluss Master of Arts (M.A.) „Management und Diversity“. Der Masterabschluss ermöglicht die Aufnahme
eines Promotionsstudiums.
Wo findet der Studiengang statt?
Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der
Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in
Düsseldorf statt.
164
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.2.4 M
asterstudiengang: Soziale Inklusion: Gesundheit
und Bildung (EFH RWL)
Die prekäre soziale Lage eines zunehmend größeren Teils der Bevölkerung macht es notwendig, dass alle Ebenen und Akteure des Sozialstaates, insbesondere des Gesundheits- und Bildungswesens, die
Prozesse und Strukturen sozialer Ausgrenzung stärker analytisch
erfassen und Interventionen zu ihrer Überwindung anstoßen.
Die Studierenden werden befähigt, Bildungs- und Gesundheitsarbeit in
unterschiedlichen Feldern, für verschiedene Milieus und Lebenslagen
konzeptionell zu entwickeln und praktisch zu gestalten. Sie werden in
die Lage versetzt, fachliche und organisatorische Leitungsaufgaben in
Bildungs-, Förder- oder Gesundheitseinrichtungen zu übernehmen. In
diesem Kontext erwerben die Studierenden strategische, betriebswirtschaftliche, organisatorische und forschungsbezogene Kenntnisse und
Fähigkeiten, um Bildungs-, Gesundheits- und Fördereinrichtungen
erfolgreich am Markt zu positionieren. Der Studiengang ist als konsekutiver Master auf der Grundlage der Bachelorstudiengänge aus den
Fachgebieten „Soziale Arbeit“, „Heilpädagogik“, „Elementarpädagogik“
und „Gemeindepädagogik und Diakonie“ angelegt.
Studiendauer
Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst zwei Jahre (120 ECTS Leistungspunkte).
Zielgruppe
Der Masterstudiengang „Soziale Inklusion, Gesundheit und Bildung“
richtet sich an Absolventinnen und Absolventen von Studiengängen
des Sozialwesens einschließlich der Studiengänge „Pflege“, „Heilpädagogik“ und „Elementarpädagogik“ sowie gleichwertiger Studienabschlüsse anderer Fachrichtungen. Das Studium bereitet vor auf eine
Übernahme von Leitungsverantwortung und/oder Konzeptentwicklung
in Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie
bei Gesundheits- und Fördereinrichtungen. Der Masterstudiengang
165
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
qualifiziert seine Absolventinnen und Absolventen für Tätigkeiten im
Bereich Bildung bzw. Gesundheit auf den verschiedenen Ebenen des
Sozialstaates bis hin zu internationalen Organisationen.
Gliederung des Studiums
Der viersemestrige Studiengang ist in drei theoretische Semester und
ein praktisches Arbeitsfeld gegliedert. In jedem Semester sollen
Rezeptions- und Reflexionswissen erarbeitet werden. Das erste
Semester befasst sich mit allgemeinen Grundlagen der Inklusion und
Exklusion, Gesundheit, Bildung und Erziehung; jeweils unter dem
Fokus Soziale Ungleichheit unter Berücksichtigung von Gender und
Ethnizität.
Die zweite Lernphase zielt darauf ab, den Studierenden die grundlegenden theoretischen und empirischen Konzepte zu vermitteln, die
darüber Aufschluss geben, welche Faktoren aus den jeweiligen Wissensgebieten der Erziehungswissenschaft, der Psychologie, der
Motopädagogik, der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Rechtswissenschaft, der Naturwissenschaften (Biologie, Medizin) und der
Entwicklungs- und Sozialpsychologie, der Anthropologie, Ethik und
Theologie in kausalem und/ oder korrelativem Zusammenhang zu
bildungsmäßigen und gesundheitlichen Unterschieden in verschiedenen Bevölkerungsgruppen stehen.
Im dritten Feld schließlich werden interdisziplinär ausgerichtete Veränderungskompetenzen vermittelt. Die Studierenden werden befähigt,
systemische Entwicklungskonzepte zur Reduktion bildungsmäßiger
Nachteile bzw. gesundheitlicher Ungleichheit zu erarbeiten. Zugleich
werden in diesem Bereich Kompetenzen zur Entfaltung eigener Medien- und Ausdruckspotentiale erworben. Zur effektiven Vorbereitung des
Lehrforschungsprojektes im vierten Semester wird ein internationales
Modell of Good Practice systematisch auf die bundesdeutschen
Bedingungen vor Ort transferiert und bildet damit die Grundlage für die
konkrete Umsetzung in der Praxis.
166
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Der vierte Arbeitsbereich ist als Praxissemester mit parallel angeleiteter
Reflexion angelegt. Die systematische Übertragung eines Modells of
Good Practice im vorangegangen Semester ermöglicht es den Studierenden in der Praxisphase, das Modell unter den Bedingungen vor Ort
auf Umsetzbarkeit, Praxistauglichkeit und Nützlichkeit zu überprüfen
und unter realen Bedingungen zu modifizieren.
Berufsfelder
Absolventinnen und Absolventen dieses Master-Studienganges
qualifizieren sich u.a. für die Leitung und/ oder Konzeptentwicklung von
Bildungseinrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung
(z. B. Familienzentren, Kindertagesstätten, Jugendakademien, Volkshochschulen, Bildungswerke etc.), die Übernahme von Leitungsverantwortung bei privaten, kommunalen und regionalen Gesundheitseinrichtungen (Medizinische Versorgungszentren, Polikliniken, ambulante
Formen der Patientenversorgung, Kliniken) und Fördereinrichtungen
(z. B. Frühfördereinrichtungen, Sozialpädiatrische Zentren, Eltern-KindEinrichtungen) und die verschiedenen Ebenen des Sozialstaates bis hin
zu internationalen Organisationen mit Aufgaben im Bereich Bildung
bzw. Gesundheit.
Zulassung und Studienvoraussetzungen
Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang „Soziale
Inklusion: Gesundheit und Bildung“ ist ein erster Hochschulabschluss,
z. B. ein Diplom oder ein Bachelor-Examen in „Heilpädagogik“, „Soziale Arbeit“, „Elementarpädagogik“, „Gemeindepädagogik und Diakonie“,
„Pflege“ oder ein anderes einschlägiges Hochschulstudium. In der
Regel müssen im Bachelorstudiengang verwandte Fächer studiert
worden sein. Näheres regelt die Zulassungsordnung.
Abschluss
Mit dem Abschluss dieses Studienganges erhalten Sie den Master of
Arts (M.A.) in „Sozialer Inklusion: Gesundheit und Bildung“. Dieser
Master berechtigt zum Zugang zum höheren Dienst.
167
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Wo findet das Studium statt?
Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt
3.1.3 Geplante Studiengänge
Im Folgenden werden die geplanten Studiengänge der evangelischen
Fachhochschulen, die demnächst in das Studienangebot aufgenommen werden sollen, in Kürze vorgestellt.
3.1.3.1 B
achelorstudiengang: Heilerziehungspflege (dual
oder ausbildungs- und berufsbegleitend) (FHdD)
Dieser Studiengang findet in Kooperation mit einigen Fachschulen für
Heilerziehungspflege statt. Im dritten Jahr der Fachschulausbildung
startet das begleitende Studium. Ausbildungs- und Studieninhalte
bilden ein Gesamtkonzept, so dass die Gesamtdauer von Ausbldung
und Studium fünf Jahre beträgt. Nach dem dritten Jahr wird die
staatliche Anerkennung als staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin oder staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger erreicht. Ab dem
dritten Jahr kann bereits eine Teilzeittätigkeit als Heilerziehungspflegerin oder Heilerziehungspfleger ausgeübt werden. Das Studium vertieft
und ergänzt die Ausbildung auf wissenschaftlicher Basis und qualifiziert
wahlweise zu einer Tätigkeit im Leitungs- oder Beratungsbereich oder
auch im ambulanten-sozialraumorientierten Arbeitsfeld.
Dieser Studiengang wird voraussichtlich ab Herbst 2012 an der
Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld angeboten. Nähere
Informationen zum Studiengang sind rechtzeitig auf der homepage der
FHdD (www.fh-diakonie.de) zu finden.
168
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.1.3.2 M
asterstudiengang: Organisationsentwicklung (mit
den Schwerpunkten Beratung/ Supervison und
Führen/ Management; berufsbegleitend) (FHdD)
In Zeiten schneller Veränderungen ist die Organisation und Begleitung
von Veränderungs-und Entwicklungsprozessen eine der wichtigsten
Aufgaben, um Dienststellen und Einrichtungen (über-)lebensfähig zu
halten. Dieser Studiengang vermittelt dazu die notwendigen Kenntnisse
und Fähigkeiten und qualifiziert zu einem kritisch-wissenschaftlich
fundierten Umgang mit Veränderungsprozessen.
Das Masterprogramm setzt auf einem Bachelor- oder Diplomstudium
z. B. in „Sozialer Arbeit“ oder „Pflege“, „Management oder Mentoring“
(aber auch „Betriebwirtschaftslehre“, „Ökotrophologie“, „Heilpädagogik“, „Heilerziehungspflege“ u.ä.) auf. Neben vertieften Kenntnissen in
wissenschaftlichem Arbeiten vermittelt das Studium Grundlagen der
Organisationsentwicklung und des Veränderungsmanagements und
wahlweise vertiefte Kompetenzen in Sozialmanagement, Diakoniemanagement bzw. Beratung und Supervision.
Das Studium wird berufsbegleitend organisiert. Es ist auf drei Jahre
ausgerichtet und wird voraussichtlich ab Herbst 2012 an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld angeboten. Nähere
Informationen zum Studiengang sind rechtzeitig auf der homepage der
FHdD (www.fh-diakonie.de) zu finden.
3.1.3.3. M
asterstudiengang: Berufspädagogik im
Gesundheitswesen (berufsbegleitend) (FFH)
Für das Wintersemester 2012 plant die Fliedner Fachhochschule ein
berufsbegleitendes Masterstudium„Berufspädagogik im Gesundheitswesen“, welches auf 2,5 Jahre ausgerichtet ist. Das Masterstudium
qualifiziert vorrangig für Lehraufgaben und Kursleitertätigkeiten in
Bildungseinrichtungen im Gesundheitswesen (Ausbildung und Weiter-
169
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
bildung). Weitere potenzielle Arbeitsfelder sind Aufgaben im Rahmen
der innerbetrieblichen Fortbildung und auch Beratungstätigkeiten im
Gesundheitswesen. Die Studierenden erwerben Kompetenzen, Bildungs- und Lehrangebote fachwissenschaftlich professionell zu planen
und durchzuführen. Ebenfalls gehören zum Studienangebot die Evaluationskompetenz, Qualitätsmanagement, Projekte zur Schulorganisation,
Konzepte zur Bildungsbedarfsanalyse und das Bildungscontrolling.
Kontinuierliche professionelle Reflexion der Rolle als Lehrender und
begleitende Forschungsprojekte mit dem Fokus „Unterrichtsforschung“
unterstützen die Weiterentwicklung des beruflichen Handelns.
3.1.4 F ort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an den
Fachhochschulen
Neben dem Studienangebot an den evangelischen Fachhochschulen
gibt es auch ein Fort- und Weiterbildungsangebot, das vor allem für
Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sowie für Berufstätige
konzipiert ist und angeboten wird.
3.1.4.1 Evangelische Fachhochschule der Diakonie (FHdD)
An der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld werden neben
dem Studienangebot auch Weiterbildungen angeboten. In der Weiterbildung „100 mal Zukunft – Konsequent leiten und weiterentwickeln“
geht es um die Gestaltung der Zukunft in der Behindertenhilfe und
Sozialpsychiatrie sowie um die Zukunft der Einrichtungen und Dienste.
Hier handelt es sich um das Handlungsfeld von Führungskräften. Mit
dieser Weiterbildung ist eine umfassende Qualifizierung auf wissenschaftlichem Niveau verzahnt, um den zukünftigen Herausforderungen
als (angehende) Führungskraft in diesen Arbeitsbereichen kompetent
gerecht werden zu können.
170
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Die Weiterbildungsmaßnahme wird bundesweit an fünf Standorten
(Berlin, Eisenach, Gütersloh, Hamburg und Würzburg) mit je 20 Teilnehmenden zeitlich versetzt, aber inhaltlich parallel, durchgeführt. Die Wahl
eines bevorzugten Standortes für die Teilnahme ist möglich. Weitere
Informationen sind auf der homepage der FhDD, unter: http://www.
fhdd.de/.cms/Forschung/Projekte abrufbar.
3.1.4.2 E vangelische Fachhochchule
Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL)
Die Evangelische Fachhochschule RWL (EFH RWL) in Bochum hat ein
Institut speziell für Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten eingerichtet.
Das Institut für Fort- und Weiterbildung an der Evangelischen Fachhochschule richtet sich an Fachkräfte in pädagogischen, sozialen und
gesundheitsbezogenen Berufen und an Fachkräfte, die in gemeindebezogenen und diakonischen Einrichtungen tätig sind.
Das Institut für Fort- und Weiterbildung nimmt die der Evangelischen
Fachhochschule RWL im Kirchenvertrag und im Hochschulgesetz
Nordrhein-Westfalen zugewiesene Aufgabe der wissenschaftlichen
Weiterbildung wahr. Es kooperiert dabei mit der Kirche, der Diakonie
und anderen Trägern der Wohlfahrtspflege, Verbänden sowie der
Kommune.
Die unterschiedlichen Veranstaltungsangebote sollten aktuelle Entwicklungen der beruflichen Praxis Sozialer Arbeit, Heilpädagogik, Pflege
und Gemeindepädagogik aufgreifen. Die Veranstaltungen reflektieren
diese unter neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Umgekehrt
kann der Transfer aus der Wissenschaft die Rolle eines Impulsgebers
für die Praxis einnehmen.
Das Programmangebot enthält wissenschaftliche Weiterbildung in Form
von ein- bis zweitägigen Fortbildungen sowie berufsbegleitenden
längerfristigen Weiterbildungen, praxisbezogene und umsetzungsorien-
171
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
tierte Weiterbildungsangebote mit qualifizierten Abschlüssen als auch
In-House-Seminare. Mehr Informationen sind abrufbar auf der homepage der EFH RWL, unter: www.efh-bochum.de/weiterbildung/weiterbildung.html.
3.2 Evangelische Fachhochschulen in NRW
Die Fachhochschule (FH) ist eine Hochschulform, die Lehre und
Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientierten Schwerpunkten betreibt. Die evangelischen Fachhochschulen
haben sich in ihren Bachelor- und Masterabschlüssen auf Studiengänge der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens spezialisiert.
Besonders den Fachkräften, die im Sozial- und Gesundheitswesen
arbeiten, sollen berufliche Aufstiegs- bzw. Durchstiegsmöglichkeiten zu
einem Hochschulabschluss gegeben werden. Hochschulabschlüsse
gewinnen für die berufliche Weiterentwicklung eine zunehmende Rolle.
Das gilt besonders für die Studierenden, die eine lange Berufs- und
Lebenserfahrung mitbringen.
Die evangelischen Fachhochschulen in Rheinland, Westfalen und Lippe
– die Fachhochschule der Diakonie (FHdD), die Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) und die Fliedner
Fachhochschule i. Gr. Der Kaiserswerther Diakonie (FFH) – haben einen
konstitutiven Bezug zu den Arbeitsfeldern helfender Berufe im Sozial-,
Bildungs- und Pflegewesen, insbesondere zu solchen in der Trägerschaft von Kirche und Diakonie. Die Fachhochschulen bilden auf
wissenschaftlicher Grundlage aus und leisten ihren Beitrag zur Forschung im Sozial- und Pflegewesen. Der Anwendungsbezug der
Forschung ist ein wichtiger Beitrag zum Theorie-Praxis-Transfer. Durch
die Nähe zur Praxis entwickeln sich eine Vielzahl interdisziplinärer
172
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Forschungsprojekte, die eine Betrachtung von Phänomenen aus
unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven (z. B. Pflege- und
Gesundheitswissenschaften, Pädagogik, Psychologie, Theologie,
Soziale Arbeit und Betriebswirtschaftslehre) beinhalten.
Die evangelischen Fachhochschulen sind private Hochschulen. Die
Abschlüsse sind staatlich anerkannt und denen an staatlichen
Hochschulen gleichwertig. Der Vorteil der privaten Hochschule liegt in
der überschaubaren Zahl der Studierenden, die eine persönliche,
intensive Betreuung durch die Dozentinnen und Dozenten ermöglicht.
Die Organisation des Studiums macht eine parallele geringfügige
Beschäftigung in Praxisfeldern der Diakonie möglich.
3.2.1 Fachhochschule der Diakonie (FHdD)
Bielefeld
Fachhochschule der Diakonie (FHdD)
Grete-Reich-Weg 9
33617 Bielefeld
Telefon: 0521/ 144-2704
E-Mail: sekretariat@fhdd.de
Internet: www.fhdd.de
Die Fachhochschule der Diakonie ist durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW
akkreditiert. Die gGmbH wurde am 31.01.2006 von verschiedenen
diakonischen Unternehmen und Werken gegründet. Hauptgesellschafter ist die Stiftung Westfälische Diakonenanstalt Nazareth, die ein Teil
der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ist. Die Stiftung
Nazareth bildet seit vielen Jahrzehnten Diakoninnen und Diakone aus
und ist in der Fort- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig.
173
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Der Standort Bielefeld ist seit vielen Jahrzehnten mit den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem Evangelischen Johanneswerk e.V. Sitz der größten diakonischen Träger Deutschlands. Hier
arbeiten 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie pflegen, beraten
und betreuen jährlich rund 85.000 Menschen. Über 1.000 Schul- und
Ausbildungsplätze in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege,
Kinderkrankenpflege, Altenpflege, Ergotherapie und Diätassistenz
sowie Erziehung und Heilpädagogik stehen hier zur Verfügung.
Die Fachhochschule der Diakonie hat ein inzwischen bewährtes
Konzept des „blended learning“ entwickelt, das aus den Elementen
Präsenzveranstaltungen (als Blockveranstaltungen), Internet-gestütztes-Lernen, regionale Lerngruppen, in die berufliche Arbeit integrierte
Praxisaufgaben und Selbstlernen besteht. Das ermöglicht es auch
Berufstätigen und weiter entfernt Wohnenden, erfolgreich und mit
vertretbarem Aufwand zu studieren.
Seit nunmehr 100 Jahren ist Bielefeld auch Sitz der kirchlichen Hochschule Bethel mit ihrer Theologenausbildung und eigenem diakoniewissenschaftlichen Kompetenzzentrum. Die Fachhochschule der Diakonie
kooperiert mit der Bundesakademie für Kirche und Diakonie (BAKD) in
Berlin als einem der größten Anbieter in der Fort- und Weiterbildung
sowie mit den Fort- und Weiterbildungseinrichtungen, die sich vor Ort
in der Trägerschaft der Gesellschafter befinden. Diese Bündelung von
Kompetenzen aus Theorie und Praxis sowie langjährigen Erfahrungen
aus Fort- und Weiterbildung stellen eine ideale Basis für ein erfolgreiches und zukunftsweisendes Studienkonzept dar, welches sich insbesondere durch eine starke Praxisorientierung, ein berufsbegleitendes
Studium, den Aufbau auf eine Fachausbildung, der Betonung einer
Werteorientierung und durch international anerkannte Abschlüsse
auszeichnet.
174
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
3.2.2 Evangelische Fachhochschule
Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL)
Bochum
Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
(EFH RWL)
Immanuel-Kant-Straße 18-20
44803 Bochum
Telefon: 0234/ 36901-0
E-Mail: mitbiss@efh-bochum.de
Internet: www.efh-bochum.de
Die 1971 gegründete Hochschule wird von der Evangelischen Kirche im
Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen
Landeskirche getragen. Mit rund 2000 Studierenden und 65 hauptamtlich
Lehrenden ist die Evangelische Fachhochschule Rheinland-WestfalenLippe (EFH RWL) die größte evangelische Hochschule in Deutschland.
Orientiert am christlichen Verständnis des Menschen trägt die EFH
RWL in ihren verschiedenen Bereichen dazu bei, dass die Würde jedes
Menschen Achtung findet und die soziale Gerechtigkeit gestärkt wird.
Auf wissenschaftlicher Grundlage bildet die EFH RWL für soziale,
pflegerische und kirchlich-diakonische Handlungsfelder aus. Dabei
kommt der ethischen Reflexion und der Förderung der Persönlichkeit
eine besondere Bedeutung zu. Seit 2007 hat die EFH RWL die gestufte
Studienstruktur eingeführt. Angeboten werden die Bachelorstudiengänge „Soziale Arbeit“, „Gemeindepädagogik und Diakonie“, „Heilpädagogik“, „Pflege“ und „Elementarpädagogik“ und die Masterstudiengänge
„Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung“ sowie „Management in
sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“.
Fort- und Weiterbildungsangebote zielen darauf, Fachkräfte im Sozialund Gesundheitswesen, in Kirche und Diakonie zu unterstützen und
175
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
zukunftsorientiert weiterzuqualifizieren. Die Forschung ist anwendungsbezogen und ebenso wie die Weiterbildung mit der Lehre
verbunden.
Die EFH RWL ist in ein dichtes Kooperationsnetz eingebunden. Sie
arbeitet eng mit kirchlichen, diakonischen, sozialen und kulturellen
Einrichtungen zusammen und kooperiert mit ausländischen Hochschulen. Achtsamkeit, Wertschätzung und Toleranz prägen die Kultur der
Hochschule. Teamarbeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit werden
gefördert. Die EFH RWL ist der Gleichstellung von Frauen und Männern, der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie sowie dem
Gedanken der Barrierefreiheit verpflichtet.
3.2.3 Fliedner Fachhochschule i. Gr. (FFH)
Düsseldorf
Fliedner Fachhochschule i. Gr.
Postadresse: Alte Landstraße 179
40489 Düsseldorf
Telefon: 0211/17165842
E-Mail: info@fliedner-fachhochschule.de
Internet: www.fliedner-fachhochschule.de
Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. ist eine junge private Fachhochschule mit den Schwerpunkten Gesundheit und Erziehung. Sie gehört
zur Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf, einem der ältesten diakonischen Unternehmen in Deutschland.
Im Jahr 1836 hat Theodor Fliedner in Kaiserswerth die erste Ausbildungsstätte für evangelische Frauen gegründet, die in den Bereichen
Pflege und Erziehung professionell tätig waren. Der Bildungsgedanke
von Fliedner hat bis in die Gegenwart Bestand. Der Bereich Bildung
und Erziehung ist heute eine tragende Säule der Kaiserswerther
Diakonie.
176
Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen
Die Gründung der Fliedner Fachhochschule i. Gr. ist die Fortsetzung
dieser langjährigen Tradition. Die Professionalisierung der Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsberufe beinhaltet die Forderung, die
Ausbildungen in diesen Bereichen zu akademisieren. Die Fliedner
Fachhochschule i. Gr. deckt den Bereich der akademischen Bildung
ab.
Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. greift Veränderungsprozesse und
Probleme der Gesellschaft auf und bearbeitet sie aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus. Dabei verfolgt sie den Anspruch einer
lebendigen Vermittlung der Bezugswissenschaften sowie der angrenzenden Wissensgebiete. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis
sowie die räumliche Nähe zu Praxisorten tragen dazu bei, die Theorie
praktisch werden zu lassen und praktisches Handlungswissen wissenschaftlich zu untermauern.
Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. betrachtet Bildung als ganzheitlichen Prozess und versteht sich als Bildungsort, an dem reflexives
Lernen ermöglicht wird. Dies geschieht durch die aktive und diskursive
Auseinandersetzung mit Werten, Normen und ethischen Fragen im
Spannungsfeld zwischen Bewahren und Erneuern.
Das Ziel der FFH ist, zum Wachstum der fachlichen und persönlichen
Kompetenzen der Studierenden beizutragen. Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen, werden eine kontinuierliche Begleitung in allen
Studienphasen angeboten sowie die Möglichkeit, eine individuelle
Beratung in Anspruch zu nehmen.
177
4.
Fazit und Ausblicke
D
ie Herausforderungen und Rahmenbedingungen für den Bereich
der Aus-, Fort- und Weiterbildung mit Bezug auf gesellschaftliche, politische und ökonomische Herausforderungen sind und
bleiben beständig im Wandel.
Das System der beruflichen Bildung ist darüber hinaus durch den prognostizierten Fachkräftemangel einerseits und die demografischen Auswirkungen andererseits gesellschaftlich gefordert. Die Qualität in Bildung,
Erziehung und Betreuung bedarf gut ausgebildeter Fachkräfte, wobei der
Fokus hier vornehmlich auf die Qualität, nicht auf die Quantität und die
ökonomische Verwertbarkeit der Ausbildung gesetzt werden sollte.
Aus-, Fort und Weiterbildungsmöglichkeiten und -bedarfe beschreiben
kein homogenes Feld, sondern sind gefordert, auf spezifische Qualifikationsniveaus und Qualifikationsstandards einzugehen. Ebenso spielt
die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Lernphasen eine gewichtige
Rolle sowie das Eröffnen von Zugangsmöglichkeiten zu Bildungsangeboten, die einer sozialen Stigmatisierung und Exklusion (Ausgrenzung)
entgegenlaufen.
Das evangelische Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot der Diakonie
RWL ist fachlich breit aufgestellt und gründet auf einer qualifizierten,
180
Fazit und Ausblicke
bedarfsorientierten Angebotsstruktur sowie auf einer Perspektive der
Ganzheitlichkeit beruflicher Bildung. Dabei steht lebensbegleitendes
Lernen nicht für ein Lernen unter direktem Verwertungszwang, sondern
für einen lebenslang andauernden Lern- und Weiterentwicklungsprozess, der sowohl die Person als auch ihre Fachkompetenz umfasst.
Ebenso ist die Vermeidung von sozialer Stigmatisierung und Exklusion
durch Beratung, Durchlässigkeit verschiedener Qualifikationsniveaus
und durch Transparenz der jeweiligen Anforderungen ein Ziel des
Handlungsfeldes der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Diakonie RWL.
181
5.
Glossar – Was ist was?
?
Was ist eine ARGE?
Allgemein ausgedrückt ist eine Arbeitsgemeinschaft (je nach Zusammenhang AG oder Arge) ein Zusammenschluss mehrerer natürlicher
oder juristischer Personen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Als
ARGE gemäß § 44b SGB II zur Verwaltung von Leistungen nach dem
2. Buch Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende,
Arbeitslosengeld II) wird eine Arbeitsgemeinschaft bezeichnet, die von
Arbeitsagenturen und kommunalen Trägern nach privatem oder
öffentlichem Recht gebildet wurde.
Was ist mit Auditor/in gemeint?
Eine Auditorin oder ein Auditor ist eine Person, die ein Audit durchführt
und dabei durch Befragen, Beobachten, Zuhören überprüft, wie eine
Person oder Organisation sich entwickelt und ob bestimmte (Qualitäts-)
Vorgaben eingehalten werden.
Wo liegen die Unterschiede zwischen
Ausbildung – Fortbildung – Weiterbildung?
Trotz der eher vagen Unterschiede zählen die Bereiche der Aus-, Fortund Weiterbildung insgesamt zur Berufsbildung. Daher wird hier vorgeschlagen, Ausbildung als den Bereich kenntlich zu machen, in dem
erste Qualifikationen in einem Berufsfeld erworben werden. Der Bereich
184
Glossar – Was ist was?
der Fortbildung soll hier verstanden werden als Berufsbildung, die auf
eine spezifische Berufsausbildung aufbaut und Kenntnisse wie Fertigkeiten erweitert. Weiterbildungen sollen dagegen als jene Bildungsangebote verstanden werden, die sich auf Zusatzqualifikationen beziehen
oder sich auf Umschulungen spezialisieren.
Was ist ein Bachelorstudiengang (BA-Studiengang) und was
ein Masterstudiengang (MA-Studiengang)?
Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende
Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells. Die Regelstudienzeit
beträgt sechs bis acht Semester. Nach dem European Credit Transfer
System (ECTS) sind durchschnittlich 30 Leistungspunkte (LP, credit points)
pro Semester zu erwerben. Mit dem Bachelor erwerben die Studierenden
einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Der BachelorAbschluss ist aber auch Qualifikationsnachweis für ein anschließendes
Masterstudium. Der Master als akademischer Grad wird von Hochschulen
(Universitäten, Fachhochschulen, gleichgestellten Hochschulen, Kunstund Musikhochschulen) verliehen. Der Master verleiht dieselben Berechtigungen wie die bisherigen Diplom- und Magisterabschlüsse der Universitäten. Nach den Vorgaben der Länder ist bei einem Masterstudiengang ein
hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten, das
mindestens dem der eingeführten Diplomabschlüsse entsprechen muss.
Was heißt Bobath?
Das Bobath-Konzept ist ein rehabilitativer Ansatz in Therapie und
Pflege von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
1943 wurde es von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem
Ehemann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath, entwickelt.
Was ist der Bologna-Prozess bzw. die Bologna-Reform?
Der Begriff Bologna-Prozess oder Bologna-Reform bezeichnet ein
politisches Vorhaben zur Schaffung eines einheitlichen europäischen
Hochschulwesens bis zum Jahr 2010. Er beruht auf einer im Jahre
1999 von 29 europäischen Bildungsministern im italienischen Bologna
unterzeichneten, völkerrechtlich nicht bindenden Erklärung.
185
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Was bedeutet Casemanagement?
Case Management (CM) oder Unterstützungsmanagement wurde als
Erweiterung der Einzelfallhilfe in den USA entwickelt. CM ist zu einer
methodischen Orientierung in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen geworden und soll Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen
befähigen, unter komplexen Bedingungen Hilfemöglichkeiten abzustimmen und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Gemeinwesen
oder Arbeitsfeld koordinierend heranzuziehen. Aufgabe ist es, ein
zielgerichtetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu
kontrollieren und auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf
der einzelnen Person ausgerichtet ist und an deren Herstellung die
betroffene Person konkret beteiligt wird. Relevant im Case Management ist die Unterscheidung von Fallmanagement (Optimierung der
Hilfe im konkreten Fall) und Systemmanagement (Optimierung der
Versorgung im Zuständigkeitsbereich). Die Übergänge von Systemmanagement zum Care Management sind fließend.
Was sind Credit Points (ECTS)?
Im Zuge des Bologna-Prozesses und der Hochschulreform wurde für
die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge ein europaweit standardisiertes Bewerbungssystem “European Credit Transfer System (ECTS)“
eingeführt. Die „Einheit“ für dieses neue System sind Credit Points. Ein
Credit Point entspricht etwa einem Arbeitsaufwand von 25 bis 30
Stunden. Bachelorstudiengänge sind so aufgebaut, dass pro Semester
ein Lernziel von 30 Credit Points erreicht wird. Credit Points erhält man
für den erfolgreichen Abschluss eines Moduls, das durch einen Leistungsnachweis wie einer Klausur, einer schriftlichen Hausarbeit, abgeschlossen wird. Für nicht bestandene Module gibt es keine Credit
Points. Allerdings sind Credit Points keine Noten, da sie lediglich den
Arbeitsaufwand pro Modul widerspiegeln. Die Noten, die für Hausarbeiten und Prüfungen vergeben werden, fließen in die Endnoten ein.
Was heißt Endoskopie?
Endoskopie bedeutet wörtlich übersetzt: „nach innen schauen".
Gemeint sind damit Untersuchungsmethoden, bei denen mit optischen
186
Glossar – Was ist was?
Geräten in den Körper hineingeschaut wird wie beispielsweise bei einer
Magenspiegelung.
Was versteckt sich hinter dem Begriff Erziehungshilfe?
Die Hilfen zur Erziehung sind in Deutschland staatliche (kommunale)
Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für Familien mit Kindern. Die
Kinder- und Jugendhilfe hält mittlerweile eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten für Eltern, Kinder sowie junge Erwachsene in
Belastungs- und Krisensituationen bereit. Es werden grob zwei Arten
von Arbeitsformen unterschieden, denen verschiedene Angebote
zugeordnet werden. Familienunterstützende Hilfen sind Angebote der
Erziehungsberatung, Angebote sozialpädagogischer Familienhilfe oder
Erziehungsbeistände. Familienergänzende Hilfen sind Angebote zu
sozialpädagogischer Tagespflege, gemeinsame Wohnformen für Mütter,
Väter und Kinder sowie Angebote der Vollzeitpflege, der Heimerziehung
oder sonstige Wohnformen und intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. (Die drei letzteren Hilfen wurden früher als „familienersetzende
Hilfen“ bezeichnet, wovon man heute absieht, da die Herkunftsfamilie
bestehen bleibt.)
Was ist ein Curriculum?
Das Wort Curriculum wird gelegentlich mit Lehrplan oder Lehrzielvorgabe gleichgesetzt. Ein Lehrplan ist in der Regel auf die Aufzählung der
Unterrichtsinhalte beschränkt. Das Curriculum orientiert sich hingegen
mehr an Lehrzielen und am Ablauf des Lehr- und Lernprozesses. Insbesondere enthält es Aussagen über die Rahmenbedingungen des
Lernens.
Was meint der Begriff Diagnostik?
In der Medizin werden mit dem Begriff Diagnostik all jene Methoden
oder Maßnahmen bezeichnet, die der Erkennung und Benennung einer
Krankheit oder Verletzung dienen. Absicht der Diagnostik ist die
Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für therapeutische Entscheidungen dienen kann. Ursprünglich stammt der Begriff der Diagnostik
aus der Medizin und wird heute auch in anderen Bereichen verwendet
187
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
wie bspw. in der Psychologie als Psychodiagnostik oder in der Erziehungswissenschaft als pädagogische Diagnostik.
Was ist der EQR und was der DQR?
Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) soll als Übersetzungsinstrument dienen, das die nationalen Qualifikationen europaweit vergleichbar und verständlich machen soll. Das Ziel des EQR ist, die
Mobilität von Beschäftigten und Lernenden zwischen den verschiedenen Ländern zu fördern und berufliche Bildung und Qualifizierung zu
erleichtern. Mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) als
nationale Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR)
sollen die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems berücksichtigt werden und zur angemessenen Bewertung und Vergleichbarkeit
deutscher Qualifikationen in Europa beitragen. Zunächst werden alle
formalen Qualifikationen des deutschen Bildungssystems in den
Bereichen Schule, Berufliche Bildung, Hochschulbildung und Weiterbildung einbezogen. In zukünftigen Schritten sollen auch Ergebnisse des
non-formalen und informellen Lernens berücksichtigt werden.
Was ist eine Fachhochschule?
Die Fachhochschule (FH) ist eine Hochschulform, die Lehre und
Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt betreibt. Fachhochschulen führen zunehmend die
Bezeichnungen Hochschule oder Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie die entsprechenden englischsprachigen Bezeichnungen
„University“ oder „University of Applied Sciences“. Das Studienangebot von Fachhochschulen erstreckt sich über natur-, sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche sowie technische und künstlerische Studiengänge. Traditionell wurde das Studium an Fachhochschulen mit dem akademischen Diplom abgeschlossen. Nach dem
Bologna-Prozess bieten mittlerweile auch Fachhochschulen gestufte
Bachelor- und Masterabschlüsse in akkreditierten Studiengängen an.
188
Glossar – Was ist was?
Was ist eine Fachschule und was ist ein Berufskolleg?
Welche Abschlüsse kann man an einer Fachschule oder
einem Berufskolleg erwerben?
Als Fachschulen oder Berufskollegs werden in Nordrhein-Westfalen die
beruflichen Schulen bezeichnet. Berufskollegs sind Schulen der
Sekundarstufe II wie auch die gymnasiale Oberstufe eines Gymnasiums
oder einer Gesamtschule. Fachschulen oder Berufskollegs sind
berufsbildende Schulen. Diese bieten vielfältige Ausbildungsgänge und
Abschlüsse an, die von Berufsvorbereitung bis hin zu anerkannten
Berufsabschlüssen reichen. Das heißt, dass die verschiedenen Bildungsgänge zu einer beruflichen Qualifizierung und i. d. R. auch zu
einem allgemeinbildenden Abschluss führen.
Die Bildungsgänge unterscheiden sich durch die jeweilige Kombination
aus beruflicher Qualifizierung und allgemeinbildenden Abschlüssen. Zu
den möglichen Abschlüssen an Fachschulen und Berufskollegs zählen:
P der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10,
P der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife),
P der mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch der
gymnasialen Oberstufe („Fachoberschulreife mit Qualifikation“),
P die Fachhochschulreife,
P die fachgebundene Hochschulreife sowie
P die Allgemeine Hochschulreife.
Was ist ein Fachseminar?
Fachseminare für Altenpflege oder Fachseminare für Familienpflege
sind staatlich anerkannte Schulen zur Berufsausbildung. An einem
Fachseminar für Altenpflege kann z. B. die Altenpflegeausbildung in
Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden und/ oder die Altenpflegehelferausbildung. Fachseminare gehören zu den Schulen der besonderen
Art. In die Berufsausbildung dieser Schulform, zu der auch Krankenpflegeschulen gehören, ist kein allgemeinbildender Abschluss integriert.
189
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
Was bedeutet Geriatrie?
Geriatrie bezeichnet die Altersheilkunde oder die Lehre von den
Krankheiten des alternden Menschen und ihre Behandlung. Die
Definition der European Union Geriatric Medicine Society ist anerkannt
und wurde im Jahr 2008 in Kopenhagen verabschiedet: „Geriatrische
Medizin ist eine medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, mentalen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten,
chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlung und Pflege – auch
am Lebensende – befasst. Die Gruppe der Patienten wird mit einem
hohen Grad von Gebrechlichkeit und aktiven Mehrfach-Erkrankungen
assoziiert, die einen ganzheitlichen Behandlungsansatz erfordern.“ (...)
„Geriatrische Medizin überschreitet ... die organmedizinisch orientierte
Medizin und bietet zusätzliche Therapieangebote. (...) Das Hauptziel ist
es, den funktionellen Status einer älteren Person zu optimieren sowie
Lebensqualität und Autonomie zu verbessern.“
Was bedeutet Gerontologie?
Mit Gerontologie ist die Altersforschung gemeint. Die Gerontologie ist
die Wissenschaft, die sich mit den körperlichen, seelischen, sozialen
und kulturellen Vorgängen des Alterns auseinandersetzt.
Was meint Gerontopsychiatrie?
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie
(DGGPP) definiert die Gerontopsychiatrie als einen eigenständigen
Teilbereich der Psychiatrie. Die Gerontopsychiatrie nimmt Bezug auf die
Ergebnisse der Forschung der Gerontologie und der Geriatrie und
entwickelt ihre eigenen präventiven, diagnostischen, therapeutischen
und rehabilitativen Strategien. Die Demenz und die Altersdepression
sind die am häufigsten auftretenden, unter dem Begriff der Gerontopsychiatrie subsumierten Krankheiten.
Was ist mit dem Begriff Hospiz gemeint?
Als Hospiz wird meist eine spezielle Pflegeeinrichtung bezeichnet, die
Sterbende im Sinne der Palliativpflege umfassend versorgt. Es gibt
ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen.
190
Glossar – Was ist was?
Unter Hospiz werden nicht nur Institutionen sondern auch Konzepte
ganzheitlicher Sterbe- und Trauerbegleitung verstanden. Im Hospiz
erhalten unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase eine respektvolle, umfassende und kompetente Betreuung. Dabei spielt die Kontrolle
der verschiedenen Symptome eine große Bedeutung, u. a. die
Schmerztherapie. Bei allen pflegerischen, betreuenden und medizinischen Handlungen steht der Wille der Patienten im Vordergrund. In die
Beratung und die Trauerbegleitung werden Angehörige auf Wunsch
einbezogen.
Was bedeutet Kinästhetik?
Die Kinästhetik ist ein Instrument zur Analyse von menschlichen
Bewegungsmustern. Die Kinästhetik befasst sich mit der menschlichen
Bewegung, die für die Ausübung der Aktivitäten des täglichen Lebens
erforderlich ist. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die Art und Weise,
wie Menschen diese Aktivitäten gestalten, ihre Gesundheits- und
Lernprozesse beeinflussen.
Was versteht man unter kognitiv?
Der Begriff kognitiv beschreibt Prozesse, die mit Wahrnehmen, Analysieren, Beobachten, Erkennen, Beurteilen, Planen verbunden werden.
Kognitive Prozesse stehen im Gegensatz zu emotionalen Prozessen,
wie Trauer, Freude, Angst, Aggression. Bei bestimmten Alterskrankheiten, wie z. B. der Demenz, gehen kognitive Fähigkeiten zunehmend
verloren.
Was bedeutet Lebenslanges Lernen bzw.
Lebensbegleitendes Lernen?
Mit dem Begriff des Lebenslangen Lernens ist ein Konzept gemeint, das
Menschen befähigt, während ihrer gesamten Biographie hindurch zu
lernen. In einer modernen Gesellschaft bilden sich neue Formen formellen
Lernens (Schule und Berufsausbildung) und informellen Lernens (z. B.
beruflich erworbene Erfahrung) heraus. Laut der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung wird Lernen als
konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kennt-
191
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
nissen, Einsichten und Kompetenzen verstanden. Eine Konsensstrategie
zwischen Bund und Ländern orientiert sich sowohl an den Lebensphasen
des Menschen von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter, als auch an
wesentlichen Elementen für Lebenslanges Lernen, die Entwicklungsschwerpunkte darstellen. Letztere sind z. B. Einbeziehung informellen
Lernens, Selbststeuerung, Kompetenzentwicklung, Vernetzung, Modularisierung, Lernberatung. Um dem Begriff des Lebenslangen Lernens den
Aufforderungscharakter ökonomisch verwertbarer Prinzipien zu nehmen
und Lernen verstärkt als persönliche Entwicklung hinsichtlich der Kompetenzen und nicht hinsichtlich verwertbarer und messbarer Qualifikationen
zu beschreiben, wurde der Begriff Lebenslanges Lernen durch den Begriff
Lebensbegleitendes Lernen ersetzt. Der Begriff Lebensbegleitendes
Lernen setzt den Akzent deutlicher auf lebensphasenorientierte Verarbeitungs- und Bildungsprozesse, Kompetenzorientierung sowie auf worklearn-life-balance als Vereinbarkeit von Arbeitswelt, Lernen und Privatem.
Was ist das Meister-BaföG?
Am 01. Juli 2009 ist das „Zweite Gesetz zur Änderung des
Aufstiegsfortbildungsförderungs­gesetz (2. AFBGÄndG)" in Kraft
getreten. Damit gelten für alle neu beginnenden Aufstiegsfortbildungen
deutlich verbesserte Förderkonditionen. Mit dem neuen „MeisterBAföG" sollen mehr Fachkräfte für eine berufliche Aufstiegsfortbildung
gewonnen werden, um durch eine kontinuierliche Höherqualifizierung
über alle Altersgruppen hinweg dem Fachkräftemangel in Deutschland
zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands – gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten – zu sichern.
Was bedeutet Motopädie?
Die Motopädie ist eine Form der Förderung und Therapie, die psychologische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche mit
medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. Zentraler
Ansatz ist die Bewegung, genauer die Wechselwirkung zwischen dem
Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen.
192
Glossar – Was ist was?
Was heißt motorisch?
Motorisch bedeutet „den Bewegungsablauf betreffend" oder – besonders in Bezug auf Nerven – „Bewegungen steuernd".
Was bedeutet Neonatologie?
Die Neonatologie ist ein Zweig der angewandten Kinderheilkunde, der
sich mit Neugeborenenmedizin – häufig auch Frühgeborenenmedizin
– und Neugeborenenvorsorge befasst.
Was ist mit dem Begriff onkologisch gemeint?
Die Onkologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung
und Behandlung von Tumorerkrankungen. Onkologie ist die Wissenschaft von der Krebsheilkunde.
Was versteht man unter dem Begriff pädiatrisch?
Die Pädiatrie ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen
Organismus, den Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen des
Kindes sowie ihrer Behandlung.
Unter palliativ oder Palliativpflege ist Folgendes zu
verstehen:
Unter Palliativpflege wird ein strukturierter und bedürfnisorientierter
Pflege- und Versorgungsprozess Schwerkranker und Sterbender
verstanden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden sowie ihrer
Angehörigen bestimmen die Pflege. Fachkräfte für Palliativpflege lindern
die körperlichen Beschwerden der Schwerkranken und unterstützen sie
in ihrem psychischen, sozialen und spirituellen Erleben. Ethische
Prinzipien der Pflege haben innerhalb der palliativen Pflege einen
besonderen Stellenwert. Dazu gehören vor allem die Akzeptanz des
Sterbens, die Wahrung der Würde und die Autonomie der Gepflegten.
Was bedeutet Personalentwicklung?
Personalentwicklung ist die systematische Bildung und Förderung aller
Mitarbeitenden einer Organisation. Mitarbeitende werden für ihre
aktuellen und perspektivischen Aufgaben qualifiziert. Die vielfältigen
193
Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen
und stetig wachsenden Anforderungen an Mitarbeitende sind durch
eine Reihe von Faktoren beeinflusst wie z. B. demografische Entwicklungen. Personalentwicklung wird zu einer wesentlichen Voraussetzung, qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu fördern sowie einen
fachlich und betriebswirtschaftlich sinnvollen Personalmix zu gewährleisten. Wichtigste Aufgabe der Personalentwicklung ist, die vorhandenen Kompetenzen, Fähigkeiten und Neigungen der Mitarbeitenden zu
erkennen, zu erhalten und weiterzuentwickeln und kompatibel mit den
Anforderungen der Arbeitsplätze zu machen.
Was versteht man unter dem Begriff Rehabilitation?
Rehabiliation bedeutet „Wiederherstellung“. Unter Rehabilitation
versteht man in der Medizin die Wiederherstellung der physischen und/
oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten mit dem Ziel der Wiedereingliederung in den Alltag bzw. in das Berufsleben.
Was sind Seminare?
Als Seminar werden allgemein Lehrveranstaltungen bezeichnet. Mit
Seminaren im Rahmen der Erwachsenenbildung sind in der Regel Fortbildungsangebote gemeint, deren Konzepte auf eine Lernveranstaltung
abzielen. Das Lernen ist vorwiegend erfahrungs- bzw. handlungsorientiert.
Was ist der Unterschied zwischen „staatlich geprüften“
und „staatlich anerkannten“ Ausbildungsberufen?
Zur Erlangung der Berufsbezeichnung „staatlich geprüft" ist ein
schulischer Ausbildungsgang von zwei Jahren erforderlich, der mit
einer Prüfung endet (z. B. Kinderpfleger/in, Sozialhelfer/in, Heilerziehungshelfer/in). In Fachschulausbildungsgängen erhält man die
Berufsbezeichnung „staatlich anerkannt“ nach drei Jahren.
Was ist unter transkultureller Pflege zu verstehen?
In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird in den nächsten
Jahren der Anteil der Patienten und Bewohner, die aus anderen Kulturkreisen kommen, stark zunehmen. Die Pflege von Menschen mit Migrationshintergrund stellt für das Pflegepersonal eine große Herausforde-
194
Glossar – Was ist was?
rung dar. Einen Patienten oder Bewohner unter Berücksichtigung seines
kulturellen Hintergrundes zu pflegen, erfordet ein hohes Maß an
sozialer Kompetenz. Transkulturelle Pflege ist sich der verschiedenen
kulturellen Hintergründe von Pflegeempfängern bewusst. Sie reflektiert
die eigenen kulturellen Wertvorstellungen und macht diese nicht zum
Maß aller Dinge. Konkret bedeutet dies zum Beispiel das Wissen über
und die Berücksichtigung von Sterberitualen in anderen Religionen.
Was meint Validation?
Validation beschreibt ein Handlungskonzept, das nicht urteilt und
bewertet, sondern Menschen, die scheinbar in ihrer eigenen Welt leben,
ernst nimmt und akzeptiert. Das Validationskonzept hilft, Stress
abzubauen und ermöglicht den betroffenen Menschen, sich angenommen und verstanden zu fühlen. Validation basiert auf einem empathischen Ansatz und einer ganzheitlichen Erfassung des Individuums.
Was ist unter einer „verantwortlichen Pflegefachkraft“ zu
verstehen?
Der Begriff „verantwortliche Pflegekraftkraft“ wird häufig synonym
verwendet zur Funktionsbezeichnung „leitende Pflegefachkraft“ oder
„Pflegedienstleitung“. Hier beziehen wir uns auf die Verwendung des
Begriffs laut § 71 SGB XI. Nach dieser Definition hat eine verantwortliche Pflegefachkraft den Pflegeprozess qualitativ sicherzustellen.
Was macht eine Wundmanagerin?
Als Wundbehandlung oder Wundmanagement wird die Beurteilung,
Reinigung und Versorgung oberflächlicher Gewebsschäden, also der
Haut und der unter ihr liegenden Gewebestrukturen bezeichnet. Das
Wundmanagement wird sowohl in ambulanten wie auch in stationären
Einrichtungen zunehmend von Pflegekräften ausgeübt, die eine
Fachweiterbildung als Wundmanager, Wunddiagnostiker oder Wundtherapeut abgeschlossen haben. Im engeren Sinn wird darunter
besonders die Dauerversorgung chronischer Wunden verstanden.
195
6. Die verschiedenen Arbeitsbereiche
der Beruflichen Bildung und
Qualifizierung der Diakonie RWL
mit Kontaktpersonen
Bereich Freiwilliges Soziales Jahr und Freiwilligendienste
198
Kontaktperson: Michael Bruasch
Referent
Geschäftsbereich: Familie, Bildung und Erziehung
Quatermarkt 1
50667 Köln
Telefon: 0221/ 271687-11
E-Mail: m.brausch@diakonie-rwl.de
Telefon: 0251/ 2709-160
E-Mail: j.thor@diakonie-rwl.de
Herr Jürgen Thor
Referent
Geschäftsbereich: Familie, Bildung und Erziehung
Friesenring 32/34
48147 Münster
Arbeitsbereiche mit Kontaktpersonen
Bereich Aus-, Fort,- und Weiterbildung in der Altenarbeit
Kontaktperson: Frau Beatrix Halm-Schloesser
Referentin
Geschäftsbereich: Pflege, Alten und Behindertenarbeit
Lenaustraße 41
40470 Düsseldorf
Telefon: 0211/ 6398-325
Fax: 0211/ 6398-299
E-Mail: b.halm-schloesser@diakonie-rwl.de
Bereich Berufskollegs und erzieherisch-pädagogische Berufe
Kontaktperson: Frau Dr. Annett Herrmann
Referentin
Geschäftsbereich: Familie, Bildung und Erziehung
Friesenring 32/34
48147 Münster
Telefon: 0251/ 2709-174
Fax: 0251/ 2709-902
E-Mail: a.herrmann@diakonie-rwl.de
Bereich Krankenhaus und Rehabilitation
Kontaktperson: Frau Heidemarie Rotschopf
Referentin
Geschäftsbereich: Krankenhaus und Rehabilitation
Lenaustraße 41
40470 Düsseldorf
Telefon: 0211/ 6398-425
Fax: 0211/ 6398-299
E-Mail: h.rotschopf@diakonie-rwl.de
199
7.
Quellenangaben
Atrops, Johann Ludwig (1990): Entstehen und Werden einer Hochschule – Die
Fachhochschule Köln ist großjährig. Köln.
Bauer, Jost/Helmut Diekmann (2006): Die Bedeutung von Stufung und Modularisierung für die Profilbildung sozialer Berufe. In: Archiv für Wissenschaft und
Praxis der sozialen Arbeit – Ein Zwischenzeugnis, 37 (2006), Heft 1, 38-63.
Bologna-Reader I und II: Texte und Hilfestellungen zur Umsetzung der Ziele des
Bologna-Prozesses an deutschen Hochschulen. Herausgegeben von der
Hochschulrektorenkonferenz.
Bröning, Tobias (2005): Dein Weg zum Bachelor. Vom Studienwunsch zur
Abschlussarbeit. Berlin.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2004): Fachhochschulen in
Deutschland, 4. Aufl. Berlin.
Deutscher Caritasverband e.V. (2006): Die Einführung von Bachelor- und
Masterstudiengängen. Konsequenzen für die verbandliche Caritas. Eine
Handreichung.
Evangelische Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld (2010):
www.fhdd.de/.cms/Die_FH_der_Diakonie/22
Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (2010):
www.efh-bochum.de/hochschule/leitbild.html
202
Quellenangaben
Fliednerfachhochschule i. Gr. Der Kaiserswerther Diakonie (2011):
http://fliedner-fachhochschule.de
Greulich, Andreas (2002): Von der kurfürstlichen Akademie zur University of
Applied Sciences. Die Fachhochschule Mainz im Spiegel ihrer Geschichte.
Heidelberg.
Heinen Nikolaus/Sebastain Horndasch (2007): Master nach Plan. Bielefeld.
Herrmann, Annett (2009): Geordnete Zeiten? Grundlagen einer integrativen
Zeittheorie. Münster.
Herrmann, Annett/Martin Kraft/Michael Teichert (2011): Bildung auf europäisch?
Der Deutsche Qualifikationsrahmen und die Herausforderungen für die Freie
Wohlfahrtspflege. Herausgegeben von Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf.
Kertz-Welzel, Alexandra (2006): Motivation zur Weiterbildung: Master- und
Bachelor-Abschlüsse in den USA. Diskussion Musikpädagogik. Nr. 29/2006,
33–35.
Wissenschaftsrat (2000): Thesen zur künftigen Entwicklung des Wissenschaftssystems in Deutschland. Drs. 4594/00, Berlin 7. Juli 2000.
Wissenschaftsrat (2002): Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen.
Drs. 5102/02, Berlin 18. Januar 2002.
wikipedia, die freie Enzyklopädie (2010): http://de.wikipedia.org
203
„Der Mensch soll lernen,
nur die Ochsen büffeln.“
Erich Kästner
www.diakonie-rwl.de