Heinrich Heine – Nachtgedanken

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Heinrich Heine – Nachtgedanken
http://www.lehrer-online.de/url/ nachtgedanken
Autorin: Dr. Ina Brendel-Perpina
Heinrich Heine – Nachtgedanken
Gedichtunterricht mit dem Internet? Zahlreiche Beispiele aus der modernen Unterrichtspraxis
haben bereits gezeigt, dass es gelingt, die neuen Medien gewinnbringend in die Vermittlung
von Literatur einzubeziehen. Gerade der Gedichtunterricht stellt bis in die Oberstufe eine
Herausforderung für Lernende und Lehrende dar, geht es doch vielfach um die bekannte
Frage: Wozu Lyrik?
Nach hermeneutischem Verständnis sollen die SchülerInnen über die Analyse von Einzelmerkmalen zu einem differenzierten Gesamtverständnis des Textes gelangen. Die rezeptionsorientierte Literaturdidaktik der letzten Jahrzehnte hat durch die Betonung der handlungsund produktionsorientierten Unterrichtsformen entscheidend dazu beigetragen, dass der
kognitive Analyseprozess um ganzheitliche Elemente erweitert und den SchülerInnen so
eine aktive, individuell geprägte Beschäftigung ermöglicht wurde. Hier soll am Beispiel des
bekannten Gedichts von Heinrich Heine aufgezeigt werden, welche unterschiedlichen Zugänge das Medium Internet zu diesem Text bietet und auf welche Weise abschließend eine
Zusammenführung der Informationen, Erkenntnisse und Analyseergebnisse erfolgt.
Lernziele
Die SchülerInnen sollen
ein virtuelles Museum zu Heine besuchen und Einblick in das Leben des Dichters bekommen.
sich mit Hilfe des Internet über die politische Situation zur Zeit Heines in Deutschland und
Frankreich informieren.
Bezüge von dem biografischen und politisch-gesellschaftlichen Hintergrund zu einem
lyrischen Text herstellen.
das Internet als multimediales Anschauungsmedium und als Informationsquelle nutzen
lernen.
ihre Ergebnisse in einer multimedialen PowerPoint-Präsentation darstellen.
Kurzinformationen
Thema Heinrich Heine: Nachtgedanken
Autorin Dr. Ina Brendel-Perpina
Fach Deutsch
Zielgruppe Gymnasium, Klassen 10 bis 12
Zeitraum 5 Doppelstunden
Medien Möglichst für alle SchülerInnen ein Computer mit Internetzugang und
dem Programm Microsoft PowerPoint; Arbeitsblätter
© 2003, Schulen ans Netz. e.V.
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Lehrer-Online
Didaktisch-methodischer Kommentar
Sachanalyse
Den SchülerInnen sollten die beiden Ebenen des Gedichts bewusst gemacht werden:
Persönliche Ebene
Das 1843 entstandene Gedicht "Nachtgedanken" schließt den Zyklus "Zeitgedichte" aus
Heines Band "Neue Gedichte". Der bis heute vielfach sprichwörtlich zitierte (und missbrauchte) Auftakt des Gedichts ("Denk ich an Deutschland in der Nacht...") leitet die Artikulation
betont subjektiver Erfahrungen des lyrischen Ichs ein. Die wie ein Liebesgedicht an die Mutter formulierten Verse implizieren eine weitgehend private Atmosphäre.
Politische Ebene
Der Rückzug ins scheinbar Private wird genutzt, um auf die zweite, allgemeinere Ebene anzuspielen: die deutschen Sorgen. Insofern bestätigt dieser Text ein weiteres Mal Heines Leiden an seinem Vaterland, dem Deutschland der Restauration. In deutlichem Gegensatz zu
diesem melancholischen Beginn und den folgenden Reflexionen stehen die hoffnungsvollen
Schlussworte des Gedichts, mit denen "das französisch heitre Tageslicht" begrüßt wird. Insofern verweisen die in dem Gedicht enthaltenen Gegensätze "Nacht-Tag", "SchlafAufwachen" über die deutsche Klage hinaus auf die politisch-gesellschaftliche Vorbildfunktion Frankreichs.
Virtuelles "Anfassen"
Dieser Text setzt die Kenntnis werkbiografischer Zusammenhänge voraus. Um diese zu
schaffen, bietet sich der virtuelle Besuch des Heine-Museums an. Dieser eröffnet den SchülerInnen die Möglichkeit, durch die multimediale Anschaulichkeit des Lernprozesses Vorstellungen auszubilden. Sie gestatten einen persönlichen Zugang zum literarischen Text. Der
Aufbau des Museums fördert durch die unmittelbare Wahrnehmung von literarhistorischen
Zusammenhängen ferner das entdeckende Lernen der SchülerInnen.
Ergebnissicherung und Sozialkompetenz
Der weiterführende Arbeitsauftrag, eine PowerPoint-Präsentation der Ergebnisse anzufertigen, schafft darüber hinaus günstige Voraussetzungen für eine produktive und handlungsorientierte Aneignung von Literatur. Da in den meisten Klassen einzelne SchülerInnen bereits über Kenntnisse im Gebrauch des Präsentationsprogramms verfügen, bietet sich die
Arbeit in Kleingruppen an, in der die SchülerInnen ihr Wissen untereinander austauschen.
Sollten dennoch Probleme bei der Handhabung des Programms auftreten, kann auf eine
Anleitung im Internet zugegriffen werden.
Vorteile der Präsentation
Multimediale Präsentationen steigern das Interesse der SchülerInnen und bieten Inhalte anschaulich dar. Indem neue Sinnaspekte eröffnet werden, geht der Einsatz von selbsterstellten Präsentationen über die im Unterrichtsgespräch zu erlangenden kognitiven Einsichten
hinaus. Durch unterschiedliche Präsentationen können mehrere Zugangsmöglichkeiten zum
Text eröffnet werden, welche wiederum Diskussionsgrundlage für eine argumentativ abgesicherte Interpretation des Textes sind.
Internetressourcen
Die in dieser Unterrichtseinheit zu nutzenden Links zur Vorbereitung oder zum Austeilen.
Heine und seine Zeit
http://homepages.compuserve.de/frickew/heine/
Eine informative und motivierend gestaltete private Seite zu Heine. Die „Heine-Sitemap“ enthält eine Gegenüberstellung von Heines Leben und den historischen Umständen, daneben
einige Zeitdokumente im Original. In der „Galerie“ finden sich digitale Bildbearbeitungen zu
Heine.
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Lehrer-Online
Tonaufnahmen Heine
http://www.heinrich-heine.net
Neben Informationen zum Autor, einer Zitatsammlung und einem alphabetischen Werkverzeichnis bietet diese Seite Audio-Aufnahmen verschiedener Heine-Texte zum Herunterladen
an.
Die Pariser Julirevolution
http://www.nthuleen.com/papers/141paper.html
Diese Seite beleuchtet in einer kurzen Zusammenfassung die Hintergründe der Julirevolution
von 1831 und geht auf Heines deutsch-französische Mittlerstellung ein.
Delacroix: Die Freiheit führt das Volk an
http://www.muenster.org/abendgymnasium/neu/faecherprojekte/projekte/delacroix/bild_freiheit.htm
Diese Seite zeigt und erläutert das berühmte Revolutionsgemälde von Delacroix. Weiterhin
enthält die Seite einen Auszug aus Heines „Französische Maler“, in dem Heine das Bild beschreibt und deutet.
La Marseillaise
http://www.elysee.fr/instit/symb1.htm
Seite der französischen Regierung, auf der neben anderen republikanischen Symbolen der
historische Kontext der Marseillaise dargestellt wird. Außerdem die Marseillaise zum Anhören.
Kurs für die Gestaltung einer Präsentation
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/kursanleitungen/power-point-2000/
Hier findet sich eine detaillierte, leicht verständliche Anleitung zur Verwendung des Präsentationsprogramms PowerPoint 2000 in zwei Teilen.
Informationen zur Autorin
Dr. Ina Brendel-Perpina
unterrichtet die Fächer Deutsch und Französisch am Clavius-Gymnasium Bamberg und ist
Lehrbeauftragte für die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-FriedrichUniversität Bamberg.
Ihre E-Mail-Adresse: ina.brendel@unicum.de
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