Erfahrungsbericht UC San Diego
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Erfahrungsbericht UC San Diego
Erfahrungsbericht UC San Diego von Ralf Hecktor Mein Auslandssemester fand vom 13.03.2010 bis zum 10.06.2010 in San Diego, CA statt. Mit zwei Kommilitonen war ich für die Dauer des Spring Terms an der Universitiy of California – San Diego. Die Uni hat ca. 26.000 Studierende und wird in diversen Rankings unter den Top20 der besten Universitäten weltweit gelistet. In diesem Bericht möchte ich meine Erfahrungen schildern und den einen oder anderen Tipp geben. Wie alles begann Begonnen hatte alles bereits viel früher. Bereits am Ende des ersten Semesters, fanden die ersten Infoveranstaltungen statt, in welchen wir über die Möglichkeiten, welche uns im Auslandsemster zur Verfügung stehen, informiert wurden. Danach stand man also vor der Qual der Wahl und musste sich für eine Uni entscheiden. Meine Wahl fiel schließlich auf die UC San Diego. Wieso? Zum einen hat die Uni eine recht gute Reputation und zum anderen wollte ich schon lange einmal für längere Zeit in die USA. Nachdem die Entscheidung also getroffen war, stand zunächst die interne Bewerbung an, gefolgt von der eigentlichen Bewerbung an der ausländischen Universität. Diese Bewerbung wurde vom Auslandsamt der DHBW Stuttgart, vertreten durch Frau Süchting, für uns abgewickelt, so dass wir hiermit nicht belastet wurden. Es wurde uns sogar ermöglicht am Promos-Stipendium des DAAD teilzunehmen. Es folgten viele organisatorische Schritte wie das Beantragen des Visums, Flugbuchung, Unterkunft mieten und Kursfindung bevor es dann am 09.03.2010 hieß: „Goodby Germany“. Anreise und erste Eindrücke Von Stuttgart aus ging es über London und Phoenix nach San Diego. Als wir uns schon fast am Ziel wähnten, verpassten wir unseren Anschlussflug in Phoenix. Glücklicherweise war unser Flug jedoch noch nicht der letzte und so konnten wir nach etwas über einer Stunde unsere letzte Etappe meistern und kamen nach ca. 19 Stunden in San Diego an. Von unserem Apartment waren wir im positiven Sinne sehr überrascht. Es hatte einen großen Wohn- und Essbereich mit vollausgestatteter Küche, sowie zwei Räumen mit jeweils zwei Betten und nochmals für jeden Raum ein eigenes Badezimmer. Zusätzlich standen auch Waschmaschine und Trockner in der Wohnung bereit. Zu guter Letzt hatten wir auch noch einen Balkon Richtung Westen, von wo aus man gemütlich zusehen konnte, wie die Sonne unterging. Gebucht hatten wir diese Unterkunft über AC-Housing [www.ac-housing.com]. Die Lage, die Wohnung selbst und auch die Betreuung bei Fragen und Problemen war einfach super. Die Unterkunft über AC Housing ist also nur zu empfehlen. Am ersten Tag ergriffen wir sogleich die Gelegenheit und machten uns in Richtung Downtown auf, nicht ahnend wie schlecht die öffentlichen Verkehrsmittel in den USA zum großen Teil sind. So kam es, das wir in etwa eine Stunde mit Bus und San Diego Trolley unterwegs waren, bis wir in der San Diego Downtown ankamen. Mit dem Auto ist man übrigens locker in max. 20 Minuten dort. Über ein Auto sollte man übrigens wirklich ernsthaft nachdenken, da die Entfernungen schnell sehr groß werden können. Ob man sich eines für den Zeitraum mietet oder kauft ist jedem selbst überlassen aber anschaffen sollte man sich fast eins. Nachdem wir uns dann einen ersten Überblick verschafft hatten und wieder zurück in La Jolla waren, ging es noch auf den Campus, welcher zum Glück nicht ganz so weit weg war. Positiv war ebenfalls, dass rund um den Campus UCSD Shuttlebusse verkehrten, welche wir als Studenten kostenlos nutzen durften und die uns innerhalb von ca. 10 Min. mitten auf den Campus brachten. Der Campus selbst ist wirklich riesen groß. Um von einem Ende zum anderen zu laufen kann es schon mal locker 20 Min. Fußmarsch in Anspruch nehmen. Besonders anfangs, wenn man nicht genau weiß, wo man hin muss, sollte man also genügend Zeit einplanen und die Größe des Campus nicht unterschätzen. Zentral auf dem Campus gelegen befindet sich das Wahrzeichen der UC, die Geißel Library, welche sich durch ihre einzigartige Architektur hervortut. Direkt daneben befindet sich das Pricecenter mit Food Court und Bookstore wo man so ziemlich alles kriegt was man benötigt und wo sich die Studenten zum Mittagessen einfinden. Der erste Tag an der Uni Am ersten Tag fanden sich alle internationalen Studenten im Extension Bereich der Uni ein. Dort ging die Immatrikulation von statten, wir erhielten eine kleine Einführung und es wurden wichtige organisatorische Dinge geklärt. So wurden wir z.B. darüber informiert wie die Einschreibung in die Kurse funktioniert und welche Unterschiede es von Fakultät zu Fakultät gibt. So benötigt man beispielsweise beim Department of Computer Science and Engineering lediglich eine Unterschrift des Professors und man ist im Kurs drin, wohingegen man bei der Rady School of Management den Stempel des Departments braucht. Um diesen jedoch zu bekommen, muss man sich mindestens die ersten zwei Wochen gedulden und dann warten, bis der eigene Platz auf der Warteliste erreicht ist und man mitgeteilt bekommt, ob man drin ist oder nicht. Wiederum andere Fakultäten verlangen sogar beides, also Unterschrift und Stempel. Auch bei den Extensions gibt es Besonderheiten, da hier gilt, dass im Normalfall nur eine Economics Extension besucht werden darf. Nur mit gesonderter Genehmigung können maximal zwei belegt werden. Man sieht also, dass die ersten beiden Wochen sehr nervenaufreibend werden können und man viel hin und her überlegen muss, wie man die Kurse denn nun am besten besucht und wie man sie am besten legt bzw. überhaupt legen kann, sodass alle von der DH geforderten Kurse auch abgedeckt sind. Der normale Studienbetrieb Hat man die ersten zwei bis drei Wochen also überstanden wird es zunächst etwas entspannter. Im normalen Studienbetrieb hat man pro Fach in der Regel ein bis zwei, inklusive Discussion max. drei Vorlesungen die Woche. Die Professoren teilen einem am Anfang mit, welche Bücher man benötigt und mit diesen wird dann auch das ganze Semester hinweg in Form von Readings und oder Papers, welche erstellt werden müssen, gearbeitet und sind Grundlage für Midterms sowie Finals. Meist gibt es dann noch Aufgaben zu präsentieren und Projekte in Gruppen zu absolvieren. Wie sich dies bei mir in Detail gestaltet hat zeigt die folgende Aufstellung: Marketing (Extension): Ein Kapitel des Buchs präsentieren (Pecha Kucha Style) Midterm (Paper) Final (Marketingplan + Präsentation) Wöchentliche Readings Project Management (Extension): Wöchentliche Readings Durchgängiges Gruppenprojekt mit wöchentlichen Milestones welche abgegeben und präsentiert werden mussten Individual Paper Abschlusspräsentation Final (Exam) Web Application (Academic): Großes Projekt in dem eine J2EE Web Applikation erstellt wurde. Bestand aus 6 Milestones zu welchem es jeweils eine Demo und Diskussionsrunde gab. Final (Exam) Database (Extension): Wöchentliche Readings Hin- und Wieder kurze Tests zur vorherigen Vorlesung Midterm (Exam) Final (Exam) Midterms und Finals Midterms sind Zwischenprüfungen, welche nicht ganz so umfangreich sind wie die Finals und das Wissen bis zum Prüfungszeitpunkt abfragen. Die Finals sind die Abschlussprüfungen, welche in der Regel das gesamte erlernte Wissen des Semesters prüfen. Diese können zum Teil 3 Stunden dauern (Web App), sind also recht umfangreich. Hat man sich jedoch vorbereitet, sind diese gut zu meistern. Generell sind die Prüfungen und auch die sonstigen Anforderungen fair gestellt, so dass man mit ihnen gut zu Rande kommt, wenn man im Vorfeld die Masse an Stoff erfolgreich bewältigt hat. Freizeit Natürlich darf neben der ganzen Arbeit an der Uni nicht vergessen, dass man sich im Ausland befindet und sollte sich deshalb auch die Zeit nehmen, dass Land etwas zu erkunden. Da wäre natürlich zum einen San Diego an und für sich und das nahegelegene Tijuanna in Mexiko. Knappe 3 Stunden Autofahrt nördlich befindet sich Los Angeles, welches ich als erstaunlich unspektakulär und dreckig empfunden habe. Man sollte es jedoch einmal gesehen haben. Am schönsten sind hier natürlich Beverly Hills oder Bell Air. Die Gegend um L.A. bietet auch einige schöne Flecke wie beispielsweise Malibu Beach. Ein absolutes Muss ist auch ein, am besten, mehrtägiger Besuch in San Francisco. Eine wirklich extrem schöne Stadt, welche viel zu bieten hat. Ebenfalls recht interessant ist eine kleine Spritztour durch das Silicon Valley vorbei am Campus von Facebook und Google mit einem Rundgang auf dem Gelände der Stanford University. Auch die bekannte UC Berkley, welche nach Harvard und Standford die drittbeste Uni der Welt ist, lohnt sich für einen kurzen Besuch. Natürlich darf ein Besuch in einem der unzähligen und unfassbar großen und schönen Nationalparks nicht fehlen. Ein Muss hierbei ist der Yosemite Nationalpark wo man einfach mal einen Tag im Grünen verbringen kann um entlang von Wasserfällen und Felsen zu wandern. Natürlich darf auch ein Besuch am Grand Canyon in Arizona nicht fehlen. Hier lohnt es sich ebenfalls mehrere Tage einzuplanen um auch etwas weiter nördlich in das kleine Örtchen Page zu fahren. Dort kann der berühmte Horseshoe Bend besucht, ein kleiner Trip nach Utha unternommen werden und man sollte unbedingt den Antelope Canyon aufsuchen. Antelope Canyon ist ein kleiner Geheimtipp und nicht so bekannt jedoch umwerfend. Besonders der Lower Antelope Canyon lohnt sich, da man, in den vom Wasser ausgewaschenen kleinen Canyon durch eine winzige Spalte einsteigt um dann weiter hinunter zu klettern. Allein die unglaublichen Weiten in der Gegend um den Grand Canyon sind einzigartig und unvergesslich. Hier zwei der Rundreisen, welche ich gemacht habe im Überblick: San Francisco – UC Berkley – Sacramento – Yosemite – Silicon Valley – Stanford – San Francisco (5 Tage) Phoenix – Grand Canyon (Village) – Page – Phoenix (3 Tage) Resümee Abschließend lässt sich sagen, dass es toll wahr einmal eine andere Art des Studierens kennen zu lernen und das auch noch in einer Region wie Kalifornien, direkt am Pazifik. Das Studium ist definitiv gut machbar und es bleibt in der Regel auch noch genügend Zeit um sich etwas anzuschauen, was man auch definitiv machen sollte. Dieser Bericht kann natürlich bei weitem nicht alles abdecken auch wenn ich versucht habe, meinen Erfahrungen und Eindrücke des Aufenthalts möglichst breit zu schildern. Bei weiteren Fragen stehe ich natürlich gerne zur Verfügung [wi09100@lehre.dhbw-stuttgart.de]. Denen, die sich für San Diego entscheiden, wünsche ich jetzt schon viel Spaß Impressionen Campus der UCSD Geißel Library Price Center San Diego Sunset Cliffs Hollywood Las Vegas Golden Gate Bridge in San Francisco Capitol in Sacramento Vernal Fall im Yosemite Nationalpark Yosemite Nationalpark Gründungsstätte von HP in Palo Alto Grand Canyon Upper Antelope Canyon mit „Beam“ Horseshoe Bend bei Page Eingang Lower Antelope Canyon Lower Antelope Canyon „The Rainbow“ im Lower Antelope Canyon