24 E-Roller – das war bislang fast immer gleichbedeutend mit 45 km

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24 E-Roller – das war bislang fast immer gleichbedeutend mit 45 km
24
Fahrbericht Emco Novum S5000
Ausbrecher
Roller Szene
E-Roller – das war bislang fast immer gleichbedeutend mit
45 km/h und Stadtverkehr. Mt dem Novum S5000 bringt
Emco jetzt einen Stromer, der mit LeichtkraftraftradZulassung, 82 km/h Spitze und 80 Kilometern Reichweite
den Ritt über die Stadtgrenze wagt.
Matthias Oelkrug
Fotos: Moritz
Schwertner
Austattung:
Germas, Louis
D
Spartanisch: Geschwindigkeit und
Akku-Ladestand müssen als Info
aus dem Cockpit reichen
er erste Eindruck: Das
Ding geht wie Schmidts
Katze! 122 Newtonmeter im Normalbetrieb liegen elektro-typisch nicht erst bei optimaler
Drehzahl, sondern vom Start weg
an. Unter leisem, kaum hörbarem
Surren schiebt der Radnabenmotor
den Novum nach vorn, geht mit
wenig Anlauf auf die versprochenen 80 Sachen – und beschleunigt auch bergauf locker auf 70
und mehr. Und aus jeder Kurve
heraus steht reichlich Schub zur
Verfügung.
Ausflüge auf die Autobahn sind
möglich, machen aber keinen
Spaß – ähnlich wie früher mit
dem 80-km/h-Leichtkraftrad wird
man permanent von Lkw bedrängt.
Die kurvige Landstraße liegt dem
Emco schon eher. Echte 100 fährt
man da eh selten, und wo das geht,
haben Schnellere auch genug Platz
zum Überholen.
Das mit seinen 13-Zoll-Rädern
mehr auf Wendigkeit als auf Geradeauslauf optimierte Fahrwerk
wird dabei nicht zum Spielverderber, auch wenn Kingsize-Fahrer sich über straffere Federelemente mit mehr Reserven nicht
beschweren würden. Zumal der
Radnabenmotor zwar Gewicht
und bewegliche Teile einspart, aber
die ungefederten Massen an der
Hinterhand hochtreibt. Die zwei
Scheibenbremsen halten den Fahrleistungen jederzeit Stand.
Roller Szene
Fahrbericht Emco Novum S5000 / Elektro-News
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Technische Daten
Leistung: 5 kW (6,8 PS)
max. Drehmoment: 122 Nm
Leergewicht: 130 kg
Reifen v/h: 130/60-13
Bremsen v/h:
220 mm Einzelscheibe
Akku: Lithium-Ionen, 60V/60 Ah
Höchstgeschwindigkeit: 82 km/h
Reichweite: 80 km (max.)
Preis: 5999 Euro, drei Jahre
Garantie gg. 270 Euro Aufpreis
Spart das Getriebe: In die
Radnabe integrierter Motor
Steck ein: Der Anschluss für das
Ladegerät liegt im Fußraum
dose bringen. Apropos Steckdose:
80 Kilometer Reichweite gibt
Die sollte man tunlichst am AbEmco an.Wer sich auf der Geraden
stellplatz des Rollers haben, denn
zurückhält und auch mal ausrollen
die Batterie ist nicht entnehmbar.
lässt, statt zu bremsen, erreicht die
Immerhin passt das Laauch. Denn im Schiebebetrieb wird der Elektro- Das Drehmoment degerät für den Lithium-Ionen-Akku locker
motor zum Dynamo und
liegt vom
ins Staufach.
speist überflüssige EnerStart weg an
Mit seiner Reichweigie zurück in den Akku
te schlägt der Novum
– „Rekuperation“ heißt
das Gros der Konkurrenz und
dieses Prinzip. Flotte Kurvenfahrt
macht einiges an Pendel-Reichmit häufigem Abbremsen und Beweite möglich. Weitere Vorteile
schleunigen geht naturgemäß auf
der Lithium-Ionen-Technologie
Kosten der Reichweite.
sind Gewichtseinsparung – das
Und was der Akku gar nicht
45-km/h-Basismodell mit Blei-Akmag, ist langes Geradeausfahren
ku bringt 14 Kilo mehr auf die
mit Vollgas. Wer also über die
Waage – und schnelleres Aufladen:
Schnellstraße pendelt und die 82
In vier Stunden sind 60 AmpereSachen auf Dauer ausnutzt, sollte
stunden (Ah) „getankt“, das ist die
nicht mehr als 50 Kilometer zwiHälfte der Zeit, die der Blei-Akschen sich und die nächste Steck-
ku für 40 Ah braucht. Und er hält
länger: Bis zu 1000 Ladezyklen
verspricht Emco, der Blei-Akku
bringt es nur auf 350.
So viel Hightech hat mit rund
6000 Euro ihren Preis. Aber ist
der erst mal bezahlt, ist auf 100
Kilometer laut Emco gerade mal
ein Euro an Energiekosten fällig.
Sind die Elektro-Scooter mit dieser Entwicklungsstufe dem Stadtverkehr entwachsen? Unsere Antwort ist ein klares „Jein“.Wer von
der Vorstadt in die City pendelt
oder sich zwischen Nachbarstädten
bewegt, kann seine Wege mit dem
Novum emmissionsfrei, ohne Einschränkungen und dank des flotten
Antritts auch mit reichlich Fahrspaß zurücklegen. Für die große
Mehrheit der Roller-Fahrer bietet
Kommt mit: Das Ladegerät passt
ins Helmfach unter der Sitzbank
dieser Leichtkraft-Stromer also –
im Gegensatz zu den 45-km/h-Modellen – alles, was man braucht.
Nur fürs echte Kilometerfressen
auf der Autobahn reichen Reichweite und Höchstgeschwindigkeit
nicht aus.
Elektro-News
Der Elektro-Roller „Trikke“ mit
drei Rädern ist jetzt
für deutsche Straßen zugelassen. Das teilte der niederländische Hersteller auf
der Hannover Messe mit.
Ein Trikke (sprich „Treik“)
ähnelt einem Tretroller mit
dreieckigem Grundriss, der
im Stehen gefahren wird. In
Deutschland fehlte ihm bislang die Verkehrszulassung.
Die hat
der
TÜV
Nord
nun erteilt.
Der „Trikke“ ist 20 Kilo
leicht, klappbar für die Mitnahme ins Büro,Auto und in die Bahn,
läuft bis zu 40 Kilometern und ist
in vier Stunden an jeder Steckdo-
se aufgetankt. Spitze
sind 25 km/h. Die
Version bis 20 km/h
darf ohne Helm gefahren werden.Wie ein
Mofa benötigt er ein Versicherungskennzeichen.
„Trikke“ ist seit 2003
am Markt, ursprünglich als Sportgerät
ohne Motor. Allen
Trikkes gemein ist
die Konstruktion
aus T6-Aluminium. Die neueste Version Trikke eV6.1 mit
350 Watt Motorleistung,
LCD-Cockpit, Lichtanlage
und
Scheibenbremsen ist ab Juli für
2850 Euro erhältlich.
www.trikke.de
Foto: BMW
Legal trikksen
Tankstellenkette
Für echte Elektro-Mobilität fehlt
immer noch ein flächendeckendes
Netz von Ladestationen. „SLAM
– Schnellladenetz für Achsen und
Metropolen“ heißt das Großprojekt, mit dem diverse Autohersteller, der Energieversorger EnBW sowie die Unis Stuttgart und Aachen
eine Schnelllade-Infrastruktur in
Deutschland aufbauen wollen.
Bis 2017 sollen 400 Ladesäulen
aufgestellt werden. Die können
von allen Fahrzeugen mit dem
europäischen Stecker-Standard
CCS genutzt werden. Die Säulen
erhalten ein universelles Zugangsund Abrechnungssystem.
Der nächste Schritt wird sein,
Partner für die Aufstellung von
Ladesäulen zu finden. Den Anfang macht der „Deutsche Genossenschafts-Verlag“, ein Systemdienstleister der Volksbanken
und Raiffeisenbanken. 20 Säulen
sollen bis zum 30. September einsatzbereit sein.
Infos bei der Uni Stuttgart
unter 0711 / 970-5333