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Heimischer Musikmarkt 2007: Absatz top, Umsatz flop
DJ Ötzi & Nik P. mit "Ein Stern ..." war die erfolgreichste Single, der "Kiddy
Contest" das erfolgreichste Album
Der dynamischen Steigerung sowohl der Absatz- als auch der Umsatzwerte des
Digitalmarktes, also des Verkaufs von Musik über Online-Shops und Handys, stand ein Umsatzminus bei den
physischen Verkäufen gegenüber. So lautet das Fazit des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) zum
heimischen Musikmarkt 2007.
Gemessen an den verkauften Einheiten ist der Gesamtmarkt - physisch und digital - im Jahr 2007 laut IFPI um 9%
gestiegen. 24 Mio. CD-Alben, CD-Singles, Musik-DVDs, Vinyl-Tonträger sowie Internet- und Handy-Downloads
wurden in Österreich verkauft, um zwei Mio. Einheiten mehr als 2006. Insgesamt haben die österreichischen
Musikkonsumenten im abgelaufenen Jahr 201 Mio. Euro für den Kauf von Musik ausgegeben (2006: 216 Mio. Euro),
das entspricht einem Umsatzrückgang von rund 7%. Dem klaren Plus bei der Menge steht also ein klares Minus
beim Umsatz gegenüber. Hannes Eder, Universal Music Austria: "Die Musikbranche befindet sich mitten in einem
Paradigmenwechsel. Neue Vertriebskanäle, neue Technologien und neue Endgeräte steigern die Nachfrage und
fragmentieren den Musikmarkt." Österreicher stehen auf österreichische Musik
Der Umsatzanteil österreichischer Produktionen stieg in 2007 um 20%, von 14% auf rund 16 % des Gesamtmarkts.
Die erfolgreichsten österreichischen Alben 2007 verteilen sich auf alle Repertoiresegmente, von KlassikProduktionen, wie dem Neujahrskonzert, über Kooperationskonzepte, wie Kiddy Contest, Schlager-Alben mit DJ
Ötzi oder Semino Rossi, bis zu etablierten Bands wie EAV, STS und den Seern, und junger österreichischer
Popmusik von Christina Stürmer oder Luttenberger*Klug.
Insgesamt schafften es 22 österreichische Alben und 14 Singles in die Top 100 der Austria Top 40 Verkaufscharts.
Erfolgreichste österreichische Single des Jahres 2007 war DJ Ötzi & Nik P. mit "Ein Stern ...", erfolgreichstes Album
war "Kiddy Contest".
Die internationalen Top-Alben kamen von Herbert Grönemeyer (12), Nelly Furtado (Loose), Linkin Park (Minutes To
Midnight), Norah Jones (Not Too Late) und Bon Jovi (Lost Highway).Musik-Formate und Einkaufsstätten
Die CD ist mit 83% Anteil am Gesamtmarkt nach wie vor das dominante Musikformat, gefolgt von der Musik-DVD
mit 7% und dem stetig wachsenden Digitalmarkt mit 6%. Die CD-Single kommt auf einen Anteil von ca. 3% (wobei
in 2007 die Maxi-CD wieder gestiegen und die 2-Track-Single gefallen ist). Vinyl konnte einen Nischenmarkt von
knapp unter 1% festigen.
Das grösste Wachstum bei den Einkaufstätten verzeichnete das Segment E-Commerce, also der Verkauf von
physischen Tonträgern übers Internet. Der Anteil von E-Commerce am Ge-samtmarkt stieg deutlich von 8% auf
11% und überholte damit erstmals den Fachhandel, der von 8% auf 6% zurückfiel. Grössere Handels-Outlets, wie
Libro oder Media-Saturn, halten einen Anteil von 64%.Digitalmarkt
Der Digitalmarkt konnte mit einem Absatzplus von 60% und einem Umsatzplus von 14% wieder deutlich zulegen.
Bereits mehr als 500.000 Konsumenten nutzen die neuen digitalen Musikangebote. Erstmals wurde mit dem
Musikverkauf über Online-Shops und Handys die 10 Millionen Grenze sowohl beim Umsatz (10 Mio. Euro) als auch
bei den verkauften Einheiten (10,2 Mio.) überschritten. Der Anteil der Online- und Mobile-Umsätze am
Gesamtmarkt (2006: 5%) beträgt in Österreich rund 6% - Tendenz steigend.
(hd)
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20.02.2008
21.02.2008