Österreichischer Musikmarkt
Transcription
Österreichischer Musikmarkt
Österreichischer Musikmarkt IFPI Austria — Verband der Österreichischen Musikwirtschaft Inhalt 4 Editorial: Hannes Eder und Franz Medwenitsch im Interview 7 Der österreichische Musikmarkt 2012 10Details zum Online-Musikmarkt 12 Streaming – per Flatrate zum grenzenlosen Musikgenuss 15 GfK-Studie: 90% sind mit Online-Musikshops zufrieden 18Charts 19Platinauszeichnungen 20Internationaler Musikmarkt 22 IHS-Studie: Österreich profitiert jährlich mit 3,35 Mrd. Euro von der Musikwirtschaft 24 Verwertungsgesellschaften in Österreich 26Amadeus Austrian Music Awards 2013 27Impressum 3 © Universal Music Austria/Ingo Pertramer Editorial: Hannes Eder und Franz Medwenitsch im Interview Hannes Eder, Präsident IFPI Austria Wie hat sich der Musikmarkt 2012 entwickelt? Was sind die wichtigsten Trends? Eder: Am österreichischen Markt mit seinem hohen Anteil an Schlager, Volksmusik und Klassik vollzieht sich der digitale Wandel etwas langsamer. Aber die Richtung stimmt: Die Online-Musikangebote – allen voran die Streaming-Services – können den gesamten Musikmarkt langfristig wieder auf Wachstumskurs bringen. Medwenitsch: In Stichworten würde ich sagen: Digitalmarkt weiter hinauf, physischer Markt wie schon in den letzten Jahren hinunter, der Umbruch am Musikmarkt setzt sich fort, die Nachfrage der Musikkäufer steigt und das Monetarisierungsproblem im Internet teilen wir mit Buch, Zeitungen, Film & Co. Apropos Streaming, ist das die Zukunft des Musikhörens? Eder: Davon bin ich überzeugt, weil es für Musikfans ein unschlagbares Angebot ist. Man nimmt sich ein Abo und konsumiert so viel Musik, wie man möchte, auf so vielen Devices wie man möchte. Ich habe also zum Beispiel mit meinem Handy Zugriff auf praktisch die gesamte Musik dieser Welt, immer und überall; und das zum Flatrate-Tarif, egal ob mit oder ohne Handyvertrag – das ist das Beste, was seit Langem erfunden wurde. Aber es gibt auch kritische Stimmen, die sagen, mit Streaming lässt sich nichts verdienen Eder: Weil Streaming fälschlicherweise oft eins zu eins mit einem CD-Kauf oder einem Download verglichen wird. Das Geschäftsmodell ist aber ein fundamental anderes: Während eine CD oder ein Download nur ein Mal verkauft wird, hört sich zum Beispiel ein Spotify-User vielleicht 400-mal diesen einen Song an – und dann sieht das Verhältnis schon wieder ganz anders aus. Es geht bei Streaming um Kleinstbeträge und somit um die möglichst größte Anzahl von Usern solcher Services. Im besten Fall ist dann in Summe mehr Geld da als zuvor, wie das der skandinavische Markt zeigt. Obwohl auch dort die Umsätze mit physischen Produkten zurückgehen, steigt der Markt insgesamt im zweistelligen Prozentbereich, weil z. B. jeder dritte Schwede ein Streaming-Kunde ist. Hier schlummert also noch enormes Potenzial. 4 Der Online-Musikmarkt wächst zum achten Mal in Folge – zufrieden mit dieser Performance? Medwenitsch: Mit einem Plus von 10% wächst der österreichische Online-Musikmarkt auf internationalem Niveau, die Entwicklung könnte aber dynamischer sein. Der Anteil am Gesamtmarkt beträgt bei uns 20%, weltweit schon 34%, in manchen Ländern wie z. B. Schweden, Norwegen oder den USA über 50%. Wir tun uns schwer, das volle Potenzial des Digitalmarktes auszuschöpfen, obwohl die Rahmenbedingungen, wie Breitbandpenetration oder Kreditkartendichte, stimmen. Es gibt in Österreich wohl eine hartnäckige Gratismentalität, und von öffentlicher Seite bekommen wir wenig Unterstützung bei der Bewusstseinsbildung. Eine aktuelle GfK-Studie bestätigt uns, dass zwar 800.000 Musikinteressierte regelmäßig Musik in den verschiedenen Online-Shops kaufen – denen stehen aber 2,4 Millionen Gratisnutzer gegenüber. Das bremst natürlich das Wachstum der legalen Downloadshops. Können diese Gratisnutzer zu Kunden werden? Eder: Besagte GfK-Studie bestätigt im Grunde nichts anderes, als dass mehr als zwei Millionen Österreicherinnen und Österreicher MP3-Converter etwa auf YouTube als ihre persönliche Gratis-Jukebox verwenden, derzeit profitieren davon nur Google & Co, während von Künstlern und Labels Umsatz abgesaugt wird. Nun hat aber auch YouTube erkannt: Wenn so viele Menschen auf ihrer Plattform so viel Musik hören, dann könnte man vielleicht auch zusätzliche Einnahmen generieren, z. B. indem man ein Premium-Service anbietet und gleichzeitig das Gratisangebot einschränkt und vermarktet. Und Google Play wurde ja auch bereits gelauncht. Medwenitsch: Es führt kein Weg daran vorbei, dass YouTube und vergleichbare Dienste die Musikrechte fair abgelten und nicht nur Milliarden mit unserem Content verdienen. Da hat das Urheberrecht eine wichtige Funktion, denn freiwillig setzt sich Google nicht an den Verhandlungstisch mit uns. Hat es die Musikwirtschaft vielleicht auch verabsäumt, rechtzeitig attraktive Online-Services anzubieten? Medwenitsch: Das hat vielleicht vor zehn Jahren gestimmt, da waren wir alle überrascht, vor allem von Napster. Heute ist das ein alter Hut, der von der Marktrealität längst widerlegt wurde. Allein in Österreich gibt es mehr als 30 legale Onlineshops, © IFPI Franz Medwenitsch, Geschäftsführer IFPI Austria vom Download-Portal bis zum Streaming-Abo, mit über 20 Millionen Songs im Angebot. Das ist faktisch das gesamte weltweit verfügbare Musikrepertoire – jederzeit und überall auf Knopfdruck abrufbar. Eder: Seit Jahren ist doch die Musikindustrie die Speerspitze von innovativen Online-Angeboten. Und das in einem Marktumfeld, wo es von Null-Euro-Angeboten nur so wimmelt. Wir haben nie aufgehört, in Künstler zu investieren und haben aktiv an innovative Businessmodelle lizenziert. Nehmen wir nur das Beispiel Streaming-Dienste – das waren im Prinzip (und sind es zum Teil immer noch) Start-Ups mit geringster finanzieller Ausstattung. Wir haben diese Dienste mit riesigen Rechtepaketen samt Vertrauensvorschuss ausgestattet, sonst hätten sich diese Geschäftsmodelle nie entwickeln können. Medwenitsch: Kurz gesagt: Wir machen unseren Job und investieren in neue Artists, neue Produktionen und probieren neue Vertriebsmodelle aus. Beim Schutz unseres Contents hat uns die heimische Politik zuletzt leider wieder vertröstet oder ganz im Stich gelassen. Wir machen die Erfahrung, dass beim enorm wichtigen Thema Urheberrecht einige Politiker kalte Füße bekommen. Da liegt noch viel Überzeugungsarbeit vor uns. Womit wir beim Thema Urheberrecht im digitalen Zeitalter wären … Medwenitsch: Genau – wir brauchen den Schutz durch das Urheberrecht, sonst wird es mittelfristig den Kunstschaffenden, der von seiner kreativen Leistung auch leben kann, nicht mehr geben. Auch die gesamte Kreativwirtschaft, inklusive Jobs und Wertschöpfung, ist ohne Schutz des Contents nicht überlebensfähig. Wir brauchen einen neuen und fairen Deal zwischen den Content- und Kommunikationsbranchen, und der ist nur auf Grundlage eines Urheberrechts möglich, das diesen Namen auch verdient! Eder: Ganz zu schweigen von den selbst ernannten Netzbe- freiern und WWW-Robin-Hoods, die freien Zugang zu Content immer mit Gratiskonsum verwechseln und so tun, als ob es verwerflich wäre, wenn man als Künstler oder Label Geld verdienen möchte. Doch keiner fragt danach, wo das viele Geld herkommen soll, dessen es nach wie vor bedarf, um eine junge Band weltweit aufzubauen. Auch bei der viel diskutierten Festplattenabgabe zögert die Politik Medwenitsch: Dabei wäre die Festplattenabgabe nur die zeitgemäße Weiterentwicklung der seit den 1980er-Jahren bestehenden und allseits akzeptierten Leerkassettenvergütung. Dass die Wirtschaftskammer und der Elektrohandel mit rund 5 Milliarden Euro Jahresumsatz wegen 15 Millionen Euro Festplattenabgabe den wirtschaftlichen Staatsnotstand ausrufen und sogar den Wirtschaftsstandort Österreich in Gefahr sehen, ist in keiner Weise nachvollziehbar und fällt eher in die Kategorie plumpe Stimmungsmache. Schlimm ist nur, dass sich der Gesetzgeber davon beeindrucken ließ und die längst fällige Reform des Urheberrechts wieder aufgeschoben hat. Eder: In Wirklichkeit jammern milliardenschwere Computerher- steller wie Apple oder HP und die damit verbundene Elektronikhandel-Lobby über diese Abgabe. Jetzt stelle ich mir schon die Frage, ob man sich um deren Überleben mehr Sorgen machen muss, als um das Überleben heimischer Kreativer. Noch kurz zur Rolle der Musikbranche im Internet – braucht man noch Labels? Eder: Klar kann man heute im Do-It-Yourself-Verfahren leichter Musik veröffentlichen, aber nennenswerter Erfolg kommt in der Regel erst mit einem professionellen Partner, der auch entsprechend investiert. Eine Künstlerkarriere aufzubauen erfordert heute mehr differenziertes Know-how als je zuvor und ist dabei ein riskantes Geschäft wie eh und je. Denn die Realität für ein Plattenlabel ist, dass aus zehn Künstlern, die man unter Vertrag nimmt, ein bis zwei Gewinn bringen. Vorab muss man aber in alle zehn investieren. Dieses BusinessModell nimmt uns so schnell keiner weg. Man muss sich also keine Sorgen machen ums Musikbusiness? Eder: Sorgen würden wir uns machen, wenn die Nachfrage nach Musik sinken würde. Das tut sie aber nicht, sie steigt jedes Jahr. Wie man diese Nachfrage monetarisieren kann, ist seit vielen Jahren eine tägliche Herausforderung, und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. 5 Österreichischer Musikmarkt 2012 Umsatz in Millionen Euro DVD: 9 Mio. Euro VINYL: 1,5 Mio. Euro oNLINE: 26,5 Mio. Euro LSG: 22,5 Mio. Euro synch/merch: 4 Mio. Euro 6 CD: 96 Mio. Euro Österreichischer Musikmarkt 2012 —— 160 Millionen Euro Gesamtumsatz (- 8%) —— 26,5 Millionen Umsatz am Online-Musikmarkt (+ 10%) —— 8 00.000 Online-Musikkäufer; Potenzial für weitere 2,4 Millionen Käufer vorhanden —— Sechs österreichische Alben unter den Top 10 der Verkaufscharts Die Marktentwicklung auf einen Blick 160 Millionen Euro wurden 2012 am österreichischen Musikmarkt mit physischen und digitalen Verkäufen sowie Lizenzerträgen erwirtschaftet, das entspricht einem Rückgang von 8% gegenüber 2011. Der Paradigmenwechsel am heimischen Musikmarkt setzt sich weiter fort, mit den Trägerformaten CD, DVD und Vinyl konnte aber nach wie vor ein Umsatz von 107 Millionen Euro (−14%) erzielt werden. Die Umsätze am Online-Musikmarkt stiegen mit einem Plus von 10% auf 26,5 Millionen Euro zum achten Mal in Folge an. Die Lizenzeinnahmen über die Verwertungsgesellschaft LSG betrugen 22,5 Millionen Euro, und die Umsätze aus weiteren Geschäftsfeldern, wie dem Verkauf von Merchandising-Produkten oder Synchrights-Lizenzen, steuerten weitere rund 4 Millionen Euro zum Gesamtumsatz 2012 bei. Musikmarkt Österreich Umsatz gesamt in Mio. Euro 160(−8%) Weitere 2,4 Millionen Personen beziehen jedoch Musik gratis aus dem Internet, vor allem über YouTube-Converter und Filesharing. Dieses enorme Potenzial an Musikinteressierten, die bereits an den digitalen Konsum von Musik gewöhnt sind, gilt es für lizenzierte Musikangebote zu gewinnen. Denn die weit verbreitete Gratisnutzung bedeutet: keine Einnahmen für Künstler und Rechteinhaber und gebremstes Wachstum der legalen Downloadshops. Online-Musikmarkt Umsatz in Mio. Euro 26,5(+10%) 2012 24(+14%) 2011 21,2(+34%) 2010 2012 174(−6,5%) 2011 186(−8,8%) 2010 Potenzial am Online-Musikmarkt kann aufgrund von Gratisnutzung nicht ausgeschöpft werden Die Online-Musikangebote haben das Potenzial, den gesamten Musikmarkt wieder auf Wachstumskurs zu bringen. In Schweden, Norwegen und Finnland sind die Musikumsätze aufgrund der Zuwächse am Digitalmarkt bereits wieder im Plus. Auch in Österreich ist die Nachfrage nach Musik heute größer denn je: Die aktuelle GfK-Studie „Der österreichische Online-Musikmarkt aus Konsumentensicht“ belegt, dass bereits 800.000 Österreicherinnen und Österreicher regelmäßig Musik in den verschiedenen Online-Shops kaufen. Online-Musikmarkt: plus 10% auf 26,5 Millionen Euro Umsatz Die Umsätze mit Download-Shops, Handy- und StreamingDiensten sind im Vergleich zu 2011 um 10% auf 26,5 Millionen Euro angestiegen. Das Album als künstlerisches Konzept behauptet sich nach wie vor auch im Internet. Der Umsatz mit dem Download ganzer Alben hat um 6,5% auf 12,5 Millionen Euro zugelegt und ist damit das größte Einzelsegment am Online-Musikmarkt. Downloads von Einzelsongs sind um rund 25% auf 11,5 Millionen Euro Umsatz gestiegen. Marktführer bei den Online-Stores ist iTunes, gefolgt von Amazon. Für Handy-Klingeltöne wurde in 2011 knapp eine Million Euro ausgegeben, ein deutlicher Rückgang von 50%. Mit Streaming-Diensten wurden weitere rund 1,5 Millionen Euro Umsatz erzielt, das bedeutet ein Plus von 50% gegenüber dem Vorjahr. Streaming ist damit auch in 2012 das Einzelsegment mit den größten Zuwächsen am heimischen Online-Musikmarkt. 7 CD trotz Rückgang beliebtestes Musikformat, plus 50% bei Vinylschallplatten Mit physischen Tonträgern wurde insgesamt ein Umsatz von 107 Millionen Euro erzielt (2011: 124 Millionen Euro). Die CD ist mit 96 Millionen Euro Umsatz nach wie vor das meist gekaufte Musikprodukt in Österreich. Der fortschreitende Verlust von Präsentationsflächen im Handel macht es jedoch zunehmend schwieriger, die vorhandene Nachfrage nach CDs bedienen zu können. Vor allem Klassik-Liebhaber mit Anspruch auf hohe Klangqualität, aber auch Schlager- und Volksmusikfans legen Wert auf die Haptik von CDs. Musik-DVDs erzielten einen Umsatz von 9 Millionen Euro. Die gute, alte Vinylschallplatte verzeichnete einen enormen Umsatzsprung von 50% und erwirtschaftet einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro. 22,5 Millionen Euro Lizenzeinnahmen über die Verwertungsgesellschaft LSG Über die gemeinsame Verwertungsgesellschaft der Künstler und Labels LSG wurden im Jahr 2012 Einnahmen von rund 22,5 Millionen Euro erzielt. Dabei handelt es sich um Lizenzeinnahmen aus der Sendung von Musikaufnahmen in Radio und TV, aus der öffentlichen Wiedergabe in Diskotheken, Restaurants, Gewerbebetrieben etc. sowie aus urheberrechtlichen Vergütungsansprüchen wie Vergütungen für die Kabelsendung oder die Privatkopie. Die LSG nimmt die Rechte von rund 18.000 Interpreten und Labels wahr und wertet für die Verteilung rund 200.000 Stunden Sendezeit von über 100 Radiound TV-Stationen pro Jahr aus. Die LSG-Einnahmen steuerten in 2012 bereits 14% zu den Gesamteinnahmen bei. LSG-Einnahmen in Mio. Euro Sechs österreichische Alben unter den Top 10 der Verkaufscharts, Bestseller Andreas Gabalier 2012 war ein erfolgreiches Jahr für österreichische Künstler. Nicht weniger als sechs heimische Alben konnten sich unter den Top 10 der offiziellen österreichischen Verkaufshitparade „Austria Top 40“ platzieren, unter die Top 100 kamen 26 Alben aus Österreich. Der volkstümliche Schlager, Crossover und populäre Klassik sind dabei die führenden Genres. Mit gleich drei Alben schaffte es Andreas Gabalier unter die Top 10: Platz 5 für „Herzwerk“, Platz 6 für „Volksrock’n’Roller“ und Platz 9 für „Volksrock’n’Roller Live“. Platz 7 geht an das Nockalm Quintett mit „Wahnsinnsflug auf Wolke 7“, der Dauerbrenner Kiddy Contest (Vol. 18) belegte Platz 8, und das „Neujahrskonzert 2012“ schaffte Platz 10 der Jahrescharts. Platz 1 der Album-Jahrescharts 2012 geht an Unheilig mit „Lichter der Stadt“, gefolgt von Adele mit „21“, Die Toten Hosen mit „Ballast der Republik“ und Lana del Rey mit „Born to Die“. Die Single-Charts werden von Michel Teló mit „Ai Se Eu Te Pego“ angeführt. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen DJ Antoine mit „Ma Chérie“, Asaf Avidan & The Mojos mit „One Day/Reckoning Song“, Pitbull mit „Back in Time“ und Gotye ft. Kimbra mit „Somebody That I Used to Know“. Die Liste der Top 40 Alben und Songs 2012 finden Sie auf Seite 18. „Die Nachfrage nach Musik steigt erfreulicherweise 22,5 2012 22 2011 22 2010 jedes Jahr. Die Online-Musikangebote, allen voran die Streaming-Services, haben das Potenzial, den gesamten Musikmarkt langfristig wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Es gibt in Österreich mehr als zwei Millionen Musikliebhaber, die Musik bereits digital konsumieren, aber noch nicht zu unseren Kunden zählen, weil sie bei Dennoch ist die LSG vom Rückgang aus der sogenannten Leerkassettenvergütung betroffen, da heute kaum jemand mehr auf Kassetten kopiert und die überfällige Anpassung des Urheberrechts auf digitale Speichermedien – Stichwort: Festplattenabgabe – neuerlich verschoben wurde. In Deutschland, Schweden oder den Niederlanden wird eine Festplattenabgabe als Ausgleich für digitale Privatkopien eingehoben. Österreichischen Künstlern und Produzenten wird diese Vergütung ungerechtfertigt vorenthalten. Dies bedeutet nicht nur sinkende Einnahmen, sondern auch einen Nachteil für die heimischen Kreativbranchen gegenüber anderen Standorten. 8 ‚Liebhaberei‘ einer Begriffsverwechslung unterliegen. Wenn es gelingt, diese von legalen Angeboten zu überzeugen – und das ist auch eine Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen – gibt es hier ein enormes Potenzial zu heben.“ Hannes Eder, Präsident IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft Einkaufsstätten in %-Anteilen am Gesamtmarkt 2012 2 6 6 4 3 20 15 44 2011 2 5 6 4 3 18 15 47 2010 2 4 5 4 4 15 14 52 Buchhandel Lebensmittelhandel Drogeriemärkte Versandhandel Die Marktanteile der einzelnen Musikformate Die CD ist mit 72% Anteil am Gesamtmarkt nach wie vor das umsatzstärkste Musikformat. Mit Downloads am Internet- und Handymusikmarkt werden bereits 20% der Umsätze erzielt, gefolgt von der Musik-DVD mit 7%. CD-Singles wurden weitestgehend durch Downloads ersetzt, Vinylschallplatten kommen auf einen Anteil von immerhin 1% am Gesamtmarkt. 7 Anteil Musikformate (in %) Basis: Umsatz 2012 1 20 72 CD Digital DVD Vinyl Fachhandel Downloads E-Commerce Großbetriebsformen Käufer-Altersgruppen: Große Unterschiede zwischen physischem und Online-Markt Betrachtet man die Käufer-Altersgruppen getrennt nach dem physischen und dem Online-Musikmarkt, zeigt sich deutlich ein unterschiedliches Bild: Bei physischen Tonträgern dominiert die Altersgruppe 50+ mit 30% Anteil, gefolgt von 40–49-Jährigen mit 25% Anteil. Die jüngeren Altersgruppen kommen hier nur auf 11% (10–19-Jährige) bzw. 9% (20–29-Jährige) Anteil. Am Downloadmarkt hingegen sind die 20–29-Jährigen mit 26% Anteil die größte Käufer-Altersgruppe, gefolgt von den 40–49-Jährigen mit 22%, die jüngste Altersgruppe der 10–19-Jährigen kommt auf 15%. Einzig die mittlere Altersgruppe der 30–39-Jährigen kommt in beiden Segmenten auf 25%. Quer über den Gesamtmarkt erreichen die drei Altersgruppen 30-39, 40-49 und 50+ jeweils 25%, die 10-19jährigen kommen auf 10% und die 20-29jährigen auf 15% Anteil am gesamten Musikmarkt. Käufer-Altersgruppen in %, Basis: Umsatz gesamt 12 E-Commerce + Downloads nur noch neun Prozentpunkte hinter CD-Stores Das größte Wachstum bei den Vertriebsschienen verzeichnete neuerlich der Musikverkauf über Internet und Handy, deren Anteil von 16% auf 20% anstieg. Gleichzeitig verlieren CDStores fünf Prozentpunkte und halten nunmehr bei 44% Anteil, sind aber nach wie vor die beliebtesten Einkaufsstätten. Auf E-Commerce, also den Verkauf von physischen Tonträgern übers Internet, entfallen unverändert 15%. Downloads und Verkäufe von physischen Produkten übers Internet erreichen damit bereits mehr als ein Drittel des Gesamtmarktes (35%). Der Fachhandel blieb bei 3% stabil, Drogeriemärkte und Lebensmittelhandel kommen auf jeweils 6%, der Versandhandel inkl. Clubverkäufe auf 4% und der Buchhandel erreicht 2%. 22 25 26 15 Digitalmarkt 30 25 25 9 11 Tonträgermarkt 25 25 25 15 10 Gesamtmarkt ab 50 Jahre 40–49 Jahre 30–39 Jahre 20–29 Jahre bis 19 Jahre 9 Details zum Online-Musikmarkt —— Online-Musikmarkt wächst um 10% auf 26,5 Millionen Euro Umsatz —— Mit plus 50% größtes Wachstum bei Streaming-Diensten —— 3 5 Online-Musikshops und 20 Millionen Songs als Download verfügbar Online-Musikmarkt wächst zum achten Mal in Folge, Gratisnutzung bremst Entwicklung Online- und mobile Musikangebote erfreuen sich steigender Beliebtheit bei österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten. Der heimische Digitalmarkt für Musik legte in 2012 zum achten Mal in Folge zu. Die Umsätze der Musikwirtschaft mit Download-Shops, Handy- und Streaming-Diensten sind im Vergleich zu 2011 um 10% auf 26,5 Mio. Euro angestiegen. Die Online-Umsätze steuern bereits 20% zum Gesamtmarkt bei. Das Wachstum am österreichischen Online-Musikmarkt liegt damit auf internationalem Niveau (weltweites Wachstum: 9%), der Online-Anteil ist jedoch international mit 34% deutlich höher. Ein Hauptgrund ist die in Österreich nach wie vor weit verbreitete Gratisnutzung von Musik. Laut einer aktuellen GfKUmfrage (siehe Details auf Seite 15) beziehen 2,4 Millionen Personen Musik gratis über Filesharing oder MP3-Converter etwa auf YouTube. Dieses enorme Ausmaß an Gratis-Downloads dämpft das Wachstum des Online-Musikmarktes. Internet- und Handydownloads Umsatz in Mio. Euro 12,5 ganzes Album 11,5 Einzelsong 1,5 1 In Österreich sind Streaming-Angebote seit 2011 am Markt, 2012 wurde ein Umsatz von rund 1,5 Millionen Euro erzielt, das bedeutet ein Plus von 50% gegenüber dem Vorjahr. Streaming ist damit auch in 2012 das Einzelsegment mit den größten Zuwächsen am heimischen Online-Musikmarkt. 37 Online-Musikshops und 20 Millionen Songs zum Download verfügbar Die Angebotsvielfalt am Online-Musikmarkt wurde in den letzten Jahren enorm ausgebaut. Musikfans können aus einem nahezu unbegrenzten Repertoire von Klassik, Jazz, HipHop über Volksmusik, Schlager bis hin zu Pop/Rock und viele andere Genres wählen. Insgesamt gibt es in Österreich bereits 37 Online-Musikshops, die rund 20 Millionen Songs anbieten und die von rund 800.000 Musikkonsumenten genutzt werden. Abos/Streams Klingeltöne/Ringbacktöne Download ganzer Alben größter Umsatzbringer Das Album als künstlerisches Konzept behauptet sich nach wie vor auch im Internet. Der Umsatz mit dem Download ganzer Alben hat um 6,5% auf 12,5 Millionen Euro zugelegt und ist damit das größte Einzelsegment am Online-Musikmarkt. Downloads von Einzelsongs sind um rund 25% auf 11,5 Millionen Euro Umsatz gestiegen. Marktführer bei den OnlineStores ist iTunes, gefolgt von Amazon. Für Handy-Klingeltöne wurde in 2011 knapp eine Million Euro ausgegeben, ein deutlicher Rückgang von 50%. 10 Plus 50%: Streaming mit größter Steigerungsrate Musikstreaming-Dienste ermöglichen es Musikfans, aus einem Pool von mehr als 20 Millionen Songs auszuwählen, Playlists zu erstellen und zu tauschen oder einfach jene Musik individuell auszuwählen, die sie gerade hören wollen – und das an jedem Ort, zu jeder Zeit und auf unterschiedlichsten Abspielgeräten. Das heißt: Per Flatrate-Abo können Musikfans so viel Musik hören, wie sie möchten; mit dem Handy – egal ob mit oder ohne Handyvertrag – am Tablet, Laptop oder PC. Ein äußerst attraktives Angebot, das immer mehr Musikinteressierte in Anspruch nehmen. Online-Musikmarkt Anzahl der Käufer 800.000 2012 750.000 2011 700.000 2010 Online-Musikshops Online-Musikshops punkten mit Bequemlichkeit und einfachem Kaufvorgang Als Beweggrund für die Nutzung von digitalen Musikangeboten nennen Online-Käufer primär die Bequemlichkeit. Mehr als 60% der Befragten schätzen den unkomplizierten Kaufvorgang, der jederzeit und überall möglich ist sowie das große und vielfältige Angebot. Für deutlich weniger, nämlich 47%, ist der Preis ausschlaggebend. 94% der Online-Käufer sind mit den digitalen Musikangeboten zufrieden (31% sehr zufrieden, 63% eher zufrieden). Die Entwicklung des heimischen Online-Musikmarktes seit dem Markteintritt der ersten Shops in 2004: 2004 2012 3 37 0,5 Mio. 20 Mio. 1,6 Mio. Euro 26,5 Mio. Euro Anzahl der legalen Online-Shops Anzahl der angebotenen Titel Umsatz Streamingdienste Name Url A1 Music Shop www.a1.net/a1music/A1Music Amazon www.amazon.at Artistxite www.artistxite.com Finetunes www.finetunes.net iTunes www.apple.com/at/itunes Mediamarkt http://music.mediamarkt.at Musicbox www.musicbox.de Musicload www.musicload.at Nokia Music http://music.ovi.com/at/de/pc Weltbild www.weltbild-downloads.at 7 digital http://at.7digital.com DG www.deutschegrammophon.com Preiser www.preiserrecords.at Saturn http://music.saturn.at Soulseduction www.soulseduction.com Orange www.orange.at T-Mobile Music http://music.t-mobile.at Telering http://telering.sms.at 3 Music Store www.drei.at/portal/de/3musicstore Jamba www.jamba.at SMS AT www.sms.at Zed www.zed.at last.fm www.lastfm.at MyCoke Music http://mycokemusic.at Name Url Play FM www.play.fm Deezer www.deezer.com/de/at Ladezone www.ladezone.at Juke www.myjuke.com Myspace www.myspace.com Rdio www.rdio.com Vidzone www.vidzone.at Rara www.rara.com YouTube www.youtube.com/Vevo Simfy www.simfy.at Zero Inch www.zero-inch.com Spotify www.spotify.com/at Zune www.zune.net/de-at 11 Streaming – per Flatrate zum grenzenlosen Musikgenuss Musikstreaming-Dienste ermöglichen es Musikliebhabern, aus einem Pool von mehr als 20 Millionen Songs auszuwählen – mobil und flexibel, an jedem Ort, zu jeder Zeit. Per Flatrate-Abo können Musikfans so viel Musik hören, wie sie möchten; mit dem Handy – egal ob mit oder ohne Handyvertrag – am Tablet, Laptop oder PC. Ein äußerst attraktives Angebot, das immer mehr Musikinteressierte in Anspruch nehmen. Das Smartphone als Portal für grenzenlosen Musikgenuss Die meisten Streaming-Dienste bieten drei abgestufte Services an – vom Gratisangebot bis hin zum Premium-Abo. Über die kostenlosen Basisangebote können Nutzer den Dienst in einer limitierten, durch Werbung unterbrochenen Form ausprobieren. Die nächste Stufe ermöglicht unlimitierten Zugang ohne Werbung um 4,99 Euro im Monat. Bei den Premium-Varianten, die meist um 9,99 Euro angeboten werden, schätzen Musikfans vor allem die mobile Nutzungsmöglichkeit: Per Flatrate-Abo können Musikfans so viel Musik hören, wie sie möchten – egal ob mit oder ohne Handyvertrag. Das Smartphone wird so zum Portal für grenzenlosen Musikgenuss. Selbstverständlich kann auch über PC, Laptop oder Tablet auf die mehr als 20 Millionen Songs zugegriffen werden. Die Premium-Angebote punkten zusätzlich mit höherer Klangqualität und der Möglichkeit, im Offline-Modus Musik hören zu können. Ein weiteres Plus der Streaming-Dienste ist ihre Verknüpfung mit sozialen Netzwerken wie Facebook. So kann man seine eigenen Playlisten mit Freunden teilen und umgekehrt selbst neue Songs entdecken. Langfristige Einnahmequelle für Künstler und Labels Der Musikkonsum über Streaming-Portale nimmt weltweit an Fahrt auf. In manchen Ländern – vor allem in Skandinavien – sorgen die steigenden Einnahmen aus Streaming-Diensten bereits für ein Wachstum des gesamten Musikmarktes. In Schweden beispielsweise legte der Musikmarkt 2012 um 11% zu, der Anteil des Digitalmarktes liegt bereits bei über 50%. Die weltweit positive Entwicklung von Streaming-Angeboten wirft immer wieder die Frage auf, ob damit auch entsprechende Einnahmen erzielt werden können. Anders als beim Erwerb einer CD oder eines Downloads, wo der Käufer ein einziges Mal bezahlt und die Transaktion zwischen Künstler und Konsumenten damit abgeschlossen ist, geht es beim Streaming um Mehrfacherlöse. Bei jedem Anhören eines Songs werden Lizenzeinnahmen erzielt. Künstler und Labels werden an diesen Einnahmen beteiligt. Entscheidend für die Höhe der Zahlungen ist dabei die Häufigkeit der gestreamten Tracks. Je öfter ein Titel gehört wird, umso größer sind die Einnahmen. So kann durch viele Kleinstbeiträge über einen längeren Zeitraum hinweg ein substanzieller Betrag erwirtschaftet werden. Damit einher geht auch eine neue Facette in der Wertschöpfungskette einer Musikaufnahme: Der Großteil der Einnahmen wird nicht wie beim CD- oder Downloadverkauf in den Wochen und Monaten nach Veröffentlichung eines Songs oder Albums erzielt, sondern die Erlöse verteilen sich über einen längeren Zeitraum, weil sich Musikfans ihre Lieblingsmusik immer wieder über Jahre hinweg anhören. „Streaming ist sicher die attraktivste Darreichungsform von Musik, die in den letzten Jahren erfunden wurde.“ Philip Ginthör, Vizepräsident IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft 12 Service: Das Angebot der Streaming-Dienste im Überblick Name Angebot Preis Katalog Qualität Mobile Apps Künstler-/ Spartenradio Social Media Einbindung Spotify Free 6 Monate uneingeschränkt Danach 10h/Monat Werbung Desktop – 20 Millionen Auswahlmöglichkeit: 96 kbps/160 kbps/ 320 kbps Nein Künstlerradio und Spartenradio Facebook, Twitter, tumblr Spotify Unlimited Unbegrenzte Nutzung Desktop € 4,99/Monat 20 Millionen Auswahlmöglichkeit: 96 kbps/160 kbps/ 320 kbps Nein Künstlerradio und Spartenradio Facebook, Twitter, tumblr Spotify Premium Unbegrenzte Nutzung Desktop/Mobile/Home Entertainment Offline nutzbar € 9,99/Monat 20 Millionen Auswahlmöglichkeit: 96 kbps/160 kbps/ 320 kbps Ja Künstlerradio und Spartenradio Facebook, Twitter, tumblr Deezer Discovery Auf 12 Monate begrenzt Danach nur 2 Stunden pro Monat Werbung Desktop – 20 Millionen Bis zu 320 kbps Nein Künstlerradio und Spartenradio Facebook, Twitter Deezer Premium Unbegrenzte Nutzung Desktop € 4,99/Monat 20 Millionen Bis zu 320 kbps Nein Künstlerradio und Spartenradio Facebook, Twitter Deezer Premium + Unbegrenzte Nutzung Desktop/Mobile/Home Entertainment Offline nutzbar € 9,99/Monat 20 Millionen Bis zu 320 kbps Ja Künstlerradio und Spartenradio Facebook, Twitter Simfy Free Auf 2 Monate begrenzt. Danach nur 30 Sekunden pro Titel Werbung Desktop – 20 Millionen Zwischen 192–320 kbps Nein Künstlerradio Facebook, Twitter, E-Mail Simfy Premium 14-Tage-Testphase gratis Unbegrenzte Nutzung Desktop € 4,99/Monat 20 Millionen Zwischen 192–320 kbps Nein Künstlerradio Facebook, Twitter, E-Mail Simfy Premium Plus 14-Tage-Testphase gratis Unbegrenzte Nutzung Desktop/Mobile/ Home Entertainment Offline nutzbar € 9,99/Monat 20 Millionen Zwischen 192–320 kbps Ja Künstlerradio Facebook, Twitter, E-Mail Juke Free kostenlos nur 30 Sekunden pro Titel Desktop – 20 Millionen k/A Nein Spartenradio Nein Juke Music-flat Paket 7-Tage-Testphase gratis Unbegrenzte Nutzung Desktop/Mobile/Home Entertainment Offline € 9,99/Monat 20 Millionen k/A Ja Spartenradio Facebook, Twitter, E-Mail Musicload Unbegrenzte Nutzung Desktop € 8,95/Monat k/A k/A Nein Nein Nein Rara Internet Unbegrenzte Nutzung Desktop 17 € 4,99/Monat (Die ersten 3 Monate Millionen für je 99 Cent) k/A Nein Spartenradio Facebook, Twitter Rara Mobile Unbegrenzte Nutzung Desktop/Mobile Offline 17 € 9,99/Monat (Die ersten 3 Monate Millionen für je € 1,99) k/A Ja Spartenradio Facebook, Twitter Rdio Free 6 Monate gratis Testphase Desktop – 18 Millionen Bis zu 320 kbps Künstlerradio Nein (14 Tage gratis Testphase) Facebook, Twitter Rdio Internet Unbegrenzte Nutzung Desktop € 4,99/Monat 18 Millionen Bis zu 320 kbps Nein Künstlerradio Facebook, Twitter Rdio Unbegrenzt Unbegrenzte Nutzung Desktop/Mobile/Home Entertainment Offline nutzbar € 9,99/Monat 18 Millionen Bis zu 320 kbps Ja Künstlerradio Facebook, Twitter Xbox Music Nach 6 Monaten Werbung Nutzbar auf Geräten, die mit Windows 8 und Windows RT ausgestattet sind, Windows Phone 8 und Xbox 360 – 18 Millionen 192 kbps Ja Künstlerradio Nein Xbox Music Pass Unbegrenzte Nutzung Nutzbar auf Geräten, die mit Windows 8 und Windows RT ausgestattet sind, Windows Phone 8 und Xbox 360 Zugang zu Tausenden Musikvideos Offline € 9,99/Monat 18 Millionen 192 kbps Ja Künstlerradio Nein Stand: April 2013 13 Der Online-Musikmarkt aus Konsumentensicht 800.000 kaufen regelmäßig in Online-Musikshops ein 90% mit Online-Musikshops zufrieden 2.400.000 beziehen Musik gratis Die Festplatte ist Speichermedium Nr. 1 für Musik 2.716 Musikdateien werden durchschnittlich auf einer Festplatte gespeichert 6.200.000 unterstützen geistiges Eigentum und faire Entlohnung von Künstlern 14 GfK-Studie: 90% sind mit Online-Musikshops zufrieden —— 800.000 Musikkäufer im Internet, hohe Zufriedenheit mit Online-Musikshops —— P roblem Gratismentalität: 1,1 Millionen Filesharer; 1,9 Millionen nutzen Aufnahmesoftware und MP3-Converter —— Festplatte ist Speichermedium Nr. 1 für Musik —— Breite Zustimmung zum Schutz des Urheberrechts 800.000 Österreicherinnen und Österreicher kaufen regelmäßig in Online-Musikshops ein, mehr als 90% sind mit den Musikangeboten im Internet zufrieden. Die Gratismentalität ist nach wie vor weit verbreitet: 1,1 Millionen Personen laden Musik über Filesharing-Netzwerke herunter, und 1,9 Millionen nutzen MP3-Converter und andere Aufnahmesoftware, um Musik von YouTube, Internetradios und vergleichbaren Diensten kostenlos herunterzuladen. Die Festplatte ist Speichermedium Nr. 1 für Musik, gefolgt von MP3-Playern und Handys. Für den Schutz des Urheberrechts gibt es breite Zustimmung unter den befragten Österreicherinnen und Österreichern. Das sind zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse einer im Dezember 2012 durchgeführten GfK-Studie „Der österreichische Online-Musikmarkt aus Konsumentensicht.“ 800.000 Personen nutzen Online-Musikshops, hohe Zufriedenheit Knapp 800.000 Personen kaufen regelmäßig in Online-Musikshops ein, seien es À-la-carte-Downloads von Einzeltiteln, ganze Alben oder individuell zusammengestellte Bundles. 94% sind mit den digitalen Musikangeboten zufrieden (31% sehr zufrieden, 63% eher zufrieden). Als Beweggrund für den online-Musikkauf wird primär die Convenience genannt, erst dann der Preis. Im Detail: 65% der Befragten nennen als Motivation den einfachen Kaufvorgang, der jederzeit und überall möglich ist, sowie das große und vielfältige Angebot (58%). Für deutlich weniger, nämlich 47%, ist der Preis ausschlag- gebend. Online-Musikkäufer geben an, durchschnittlich 7,77 Songs pro Monat herunterzuladen, die Ausgaben betragen 3,46 Euro pro Monat. Die Online-Stores von iTunes und Amazon werden am häufigsten genutzt. Auch Streaming-Angebote sind in Österreich im Vormarsch. Am bekanntesten ist Spotify, gefolgt von Simfy und Deezer. Gründe für Musikkauf im Internet (in %) 65 Weil es einfach und unkompliziert geht 61 Weil ich das zu jeder Tages- und Nachtzeit machen kann 60 Weil ich so Musik von zu Hause aus einkaufen kann 60 Weil ich schnell finde, was ich brauche 58 Weil ich aus einem großen Angebot auswählen kann 47 Weil es billiger ist als CDs oder DVDs zu kaufen 19 Sicherer Musikdownload, keine Viren 17 Weil ich nicht die Möglichkeit habe, CDs mit Musik, die mir gefällt, zu kaufen 12 Zufriedenheit mit digitalen Musikangeboten (in %) 31 63 Weil das heute doch jede/r macht 6 1 5 Weil ich auch nur einzelne Musiktitel kaufen kann sehr zufrieden eher zufrieden eher nicht zufrieden überhaupt nicht zufrieden 4 Weil es mir Spaß macht, das gemeinsam mit Freunden zu machen 4 andere Angaben 15 Gratismentalität nach wie vor weit verbreitet: 1,1 Millionen Filesharer, 1,9 Millionen nutzen Aufnahmesoftware oder MP3-Converter Trotz der positiven Einstellung zu legalen Online-Shops ist die Gratismentalität beim Musikkonsum nach wie vor weit verbreitet: 1,1 Millionen Personen beziehen Musik gratis über Filesharing-Netzwerke, und 1,9 Millionen Personen nutzen Aufnahmesoftware oder einen MP3-Converter etwa auf YouTube und laden damit durchschnittlich 9,64 Songs pro Monat herunter. Zieht man von den insgesamt drei Millionen Gratisnutzern jene Personen ab, die neben dem Gratiskonsum auch in Online-Shops einkaufen, so bleiben 2,4 Millionen Musikinteressierte, die bereits Musik digital konsumieren, aber (noch) nicht zu den Käufern zählen. Nutzung von MP3-Converter/Streamripping (Personen in 1.000) 2.775 nein 1.916 ja Häufigkeit von Musikdownloads (Personen in 1.000) 317 898 1.202 1.606 2.008 Kostenlose Musikdownloads (YouTube u. Ä.) 107 407 619 1.483 9,64 (Ø Anzahl Songs) 3.416 0,42 (Ø Anzahl Alben) Kostenlose Musikdownloads (Filesharing/Tauschbörsen) 24 215 550 1.079 4.165 Kostenpflichtige Musikdownloads (fast) täglich mindestens 1x/Woche mindestens 1x/Monat seltener als 1x/Monat nie „Die Konsumenten nehmen das digitale Musikangebot sehr positiv auf. Aber unlizenzierte Gratisangebote hemmen die Entwicklung des Digitalmarktes massiv. Es ist höchste Zeit, dass YouTube & Co mit Musik nicht nur Milliarden verdienen, sondern die Musikrechte auch fair abgelten!“ Dr. Franz Medwenitsch, Geschäftsführer IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft 16 Die Festplatte ist mit Abstand das Speichermedium Nr. 1 für Musik Drei Viertel aller Downloader speichern Musik auf ihrer Festplatte ab, gefolgt von MP3-Playern (41%) und Handys (40%), 38% auf externen Festplatten, 31% auf USB-Sticks, 20% auf CD/DVD-Rohlingen und erst 6% auf Online-Speichern. Bei der Befragung gaben 6,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher an, einen PC oder Laptop zu besitzen oder zu verwenden. Davon speichern knapp 6 Millionen Personen urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik, Fotos, Bilder, Texte, Filme oder Hörbücher auf den Festplatten dieser Geräte ab. Im Durchschnitt werden auf einer Festplatte 2.716 Musiktitel, 1.339 Fotos und Bilder, 317 Texte sowie 301 Filme und 79 Hörbücher gespeichert. „Die Studie bestätigt einmal mehr, dass die Einführung der Festplattenabgabe in Österreich notwendig, begründet und überfällig ist. Es kann nicht sein, dass von technischen Entwicklungen nur der Handel und die Technologiekonzerne profitieren und die Kunstschaffenden abgekoppelt werden. Hier muss das Urheberrecht eingreifen und mit der Festplattenabgabe einen gerechten Ausgleich schaffen!“ Dr. Franz Medwenitsch Große Zustimmung zum Urheberrecht (Zustimmung zu Aussagen in %) 34 „In Wirklichkeit jammern milliardenschwere Computerhersteller wie Apple oder HP und die damit verbundene Elektronikhandel-Lobby über die Festplattenabgabe. Jetzt stelle ich mir schon die Frage, ob man sich um deren Überleben mehr Sorgen machen muss als um das Überleben heimischer Kreativer.“ Hannes Eder, Präsident IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft 49 12 4 Künstler sollen ein Recht auf ihr geistiges Eigentum (Urheberrecht) haben und für die Verwendung ihrer Werke entlohnt werden. 38 42 12 9 Personen, die Musik aus Tauschbörsen herunterladen, sollten einen Hinweis bekommen, dass dies nicht erlaubt ist. 29 48 24 10 Ich habe Verständnis dafür, dass die Branche derzeit mit verschiedenen Ansätzen versucht, ihre Rechte durchzusetzen. 19 47 24 10 Damit die Rechte der Künstler geschützt sind, sollen entsprechende Gesetze erlassen werden. Laut österreichischem Urheberrechtsgesetz darf jede Privatperson urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik, Film, Literatur oder Bilder zum eigenen oder privaten Gebrauch ohne konkrete Erlaubnis der Rechteinhaber kopieren. Als Vergütung erhalten diese die Einnahmen aus der Urheberrechtsabgabe. Die Nichtanpassung der technisch überholten Leerkassettenvergütung auf Festplatten führt seit Jahren zu einem dramatischen Einnahmenentgang der Kunstschaffenden. Durchschnittliche Anzahl an gespeicherten Inhalten 2.716 Ø Anzahl Musikdateien/-titel 1.339 12 27 39 22 Künstlerische Werke sollen für alle Menschen zur privaten Verwendung frei und gratis sein. Sie sind Allgemeingut und gehören daher allen. stimme sehr zu stimme eher nicht zu stimme eher zu stimme überhaupt nicht zu Breite Zustimmung zu Urheberrecht Auch was das Bewusstsein gegenüber geistigem Eigentum betrifft, kommt die Studie zu eindeutigen Ergebnissen: 83% der Befragten – das sind 6,2 Mio. Personen – sind der Ansicht, dass Künstler ein Recht auf ihr geistiges Eigentum haben und für die Verwendung ihrer Werke entlohnt werden sollen. Ø Anzahl Foto-/Bilddateien 317 Ø Anzahl Texte 301 Ø Anzahl Filmdateien 79 Über die Studie: GfK Austria-Studie „Der österreichische Online-Musikmarkt aus Konsumentensicht“ im Auftrag von IFPI Austria im Zeitraum 5.12.–14.12.2012. Online-Studie (CAWI – Computer Assisted Web Interviewing). Für die Studie wurden 1.000 Österreicherinnen und Österreicher online befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 11 Jahren (7.438.000 Personen). Ø Anzahl Hörbücher 17 Charts 2012 war ein erfolgreiches Jahr für österreichische Künstler. Nicht weniger als sechs heimische Alben konnten sich unter den Top 10 der offiziellen österreichischen Verkaufshitparade „Austria Top 40“ platzieren, unter die Top 100 kamen 26 Alben aus Österreich. Der volkstümliche Schlager, Crossover und populäre Klassik sind dabei die führenden Genres. Single Charts 2012 Album Charts 2012 1. AI SE EU TE PEGO! MICHEL TELÓ 1. LICHTER DER STADT UNHEILIG 2. MA CHÉRIE DJ ANTOINE 2. 21 ADELE 3. ONE DAY/RECKONING SONG AVIDAN, ASAF & THE MOJOS 3. BALLAST DER REPUBLIK die TOTEN HOSEN 4. BACK IN TIME PITBULL 4. BORN TO DIE LANA DEL REY 5. SOMEBODY THAT I USED TO KNOW GOTYE FT. KIMBRA 5. HERZWERK ANDREAS GABALIER 6. CALL ME MAYBE CARLY RAE JEPSEN 6. VOLKSROCK’N’ROLLER ANDREAS GABALIER 7. GANGNAM STYLE PSY 7. WAHNSINNSFLUG AUF WOLKE 7 NOCKALM QUINTETT 8. EUPHORIA LOREEN 8. KIDDY CONTEST VOL.18 KIDDY CONTEST KIDS 9. TAGE WIE DIESE die TOTEN HOSEN 9. VOLKSROCK’N’ROLLER-LIVE ANDREAS GABALIER 10. WE ARE YOUNG FUN. FEAT. JANELLE MONAE 10. NEUJAHRSKONZERT 2012 11. SHE DOESN’T MIND SEAN PAUL JANSONS/ WR. PHILHARMONIKER 12. TACATA TACABRO 11. GRUNDLSEE SEER FLO RIDA 12. RAOP CRO GUSTTAVO LIMA 13. LIBERTY OF ACTION THE BOSSHOSS THE BOSSHOSS 14. AUCH die äRZTE NOTHING BUT THE BEAT david GUETTA 13. 14. 15. WHISTLE BALADA DON’T GIMME THAT 16. I FOLLOW RIVERS TRIGGERFINGER 15. 17. DIAMONDS RIHANNA 16. WRECKING BALL BRUCE SPRINGSTEEN 18. EASY CRO 17. THE TRUTH ABOUT LOVE P!NK 19. TOO CLOSE ALEX CLARE 18. DANKE FüRS ZUHöREN-BEST OF XAVIER NAIDOO 20. I FOLLOW RIVERS LYKKE LI 19. TAKE THE CROWN ROBBIE WILLIAMS MIKE CANDYS 20. LIVING THINGS LINKIN PARK FLO RIDA FEAT. SIA 21. THE ULTIMATE COLLECTION WHITNEY HOUSTON CHRISTINA PERRI 22. SEEED SEEED KLANGKARUSSELL 23. CHRISTMAS MICHAEL BUBLÉ DEICHKIND 24. BEST OF ANDREA BERG CULCHA CANDELA 25. DA KOMM’ ICH HER ANDREAS GABALIER AVICII 26. ENTWEDERUNDODER HUBERT VON GOISERN TRAIN 27. BIS ANS ENDE DER ZEIT AMIGOS DAVID GUETTA 28. BEFEHL VON GANZ UNTEN DEICHKIND MAROON 5 FEAT. WIZ KHALIFA 29. BABEL MUMFORD & SONS ADELE 30. FüR EINEN TAG HELENE FISCHER OF MONSTERS AND MEN 31. MUSIC DAVID GARRETT MARINA & THE DIAMONDS 32. CRAZY DANIELE NEGRONI ANDREAS GABALIER 33. LIVE AT RIVER PLATE AC/DC GOSSIP 34. LIFE IN A BEAUTIFUL LIGHT AMY MACDONALD GESPALTENE PERSOENLICHKEIT XAVAS 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 2012 (IF THE WORLD WOULD END) WILD ONES JAR OF HEARTS SONNENTANZ LEIDER GEIL VON ALLEIN LEVELS DRIVE BY SHE WOLF (FALLING TO PIECES) PAYPHONE SKYFALL LITTLE TALKS PRIMADONNA I SING A LIAD FüR DI MOVE IN THE RIGHT DIRECTION 36. PARTY SHAKER R.I.O. FEAT. NICCO 35. 37. DON’T WAKE ME UP CHRIS BROWN 36. OLD IDEAS LEONARD COHEN 38. GOOD FEELING FLO RIDA 37. SPIRIT OF THE HAWK LEO ROJAS 39. SUMMER JAM R.I.O. FT. U-JEAN 38. MY NAME IS LUCA LUCA HäNNI 40. GIRL ON FIRE ALICIA KEYS 39. THE 2ND LAW MUSE 40. TEMPEST BOB DYLAN 18 Platinauszeichnungen 2012 Platin wird verliehen für: 10.000 verkaufte DVDs 20.000 verkaufte Alben 30.000 verkaufte Singles Interpret titel status Andreas Gabalier Herzwerk 6-fach PLATIN Andreas Gabalier Volks Rock’n’Roller 5-fach PLATIN Unheilig GroSSe Freiheit 4-fach PLATIN Andreas Gabalier Da komm ich her 3-fach PLATIN Michel TelÓ Ai Se Eu Te Pego (Single) 3-fach PLATIN Hubert von Goisern Entwederundoder 2-fach PLATIN Kiddy Contest Kids Kiddy Contest Vol.17 2-fach PLATIN Mariss Jansons & Wr. Philharmoniker Neujahrskonzert 2012 2-fach PLATIN Taio Cruz Hangover (Single) 2-fach PLATIN David Guetta Nothing but the Beat 2-fach PLATIN Unheilig Lichter der Stadt 2-fach PLATIN Gotye Somebody that I used to know (Single) 2-fach PLATIN Amy Winehouse Lioness: Hidden Treasures PLATIN Katy Perry California Gurls (Single) PLATIN Die Amigos Mein Himmel auf Erden PLATIN Hubert von Goisern Brenna tuats guat (Single) PLATIN Rea Garvey Can t stand the silence PLATIN Aura Dione I will love you Mondays (Single) PLATIN David Guetta Titanium ft. Sia (Single) PLATIN Helene Fischer Für einen Tag PLATIN Chants Amor et Passio PLATIN Marc Pircher Lady Unbekannt PLATIN Zaz Zaz PLATIN Snow Patrol Eyes Open PLATIN Bruno Mars Doo-Wops & Hooligans PLATIN Lana del Rey Born to die PLATIN Flo Rida Good Feeling (Single) PLATIN Nockalm Quintett Zieh dich an und geh PLATIN The BossHoss Liberty of Action PLATIN Lana Del Rey Video Games (Single) PLATIN Nockalm Quintett Wahnsinnsflug auf Wolke 7 PLATIN LMFAO Sorry for Party Rocking PLATIN Die Toten Hosen Tage wie diese (Single) PLATIN Gusttavo Lima Balada (Single) PLATIN Fun. feat. Janelle Monae We Are Young (Single) PLATIN Amigos Bis ans Ende der Zeit PLATIN Pitbull Back in time (Single) PLATIN Seer Grundlsee PLATIN Triggerfinger I follow Rivers (Single) PLATIN Adoro Adoro PLATIN Adoro Für immer und dich PLATIN Avicii Levels (Single) PLATIN Carly Rae Jepsen Call Me Maybe (Single) PLATIN Die Kiddy Contest Kids Kiddy Contest Vol.18 PLATIN Michael Bublé Christmas PLATIN Die Toten Hosen Ballast der Republik PLATIN Asaf Avidan & The Mojos One Day /Reckoning Song (single) PLATIN Volbeat Beyond Hell Above Heaven PLATIN 19 Internationaler Musikmarkt —— 1 6,5 Milliarden US$ Umsatz am weltweiten Musikmarkt —— 5 ,6 Milliarden US$ weltweiter Umsatz am Online-Musikmarkt —— „ 21“ von Adele erfolgreichstes Album, „Call Me Maybe“ von Carly Rae Jepsen erfolgreichster Song weltweit —— 2 ,7 Milliarden US$ werden in den Aufbau neuer Talente investiert Plus von 9% bei Downloads, insgesamt ausgeglichenes Ergebnis Der Gesamtumsatz am weltweiten Musikmarkt beträgt 2012 rund 16,5 Milliarden US$, das bedeutet erstmals seit 1999 eine geringfügige Steigerung von 0,3%. Hauptverantwortlich für diesen Umschwung ist die positive Entwicklung am OnlineMusikmarkt. Die Umsätze mit Downloads und Streaming-Diensten sind laut IFPI Digital Music Report 2013 – wie jedes Jahr seit der erstmaligen Präsentation des Berichtes im Jahr 2004 – neuerlich gestiegen. Weltweit wurde im Jahr 2012 ein Umsatz von 5,6 Mrd. US$ (ca. vier Milliarden Euro) erzielt, eine Steigerung von 9% gegenüber 2011. Damit steuern die „Digital Sales“ bereits 34% zu den Gesamterlösen bei, 2011 waren es 32%. In Österreich liegt das Wachstum am Online-Musikmarkt auf internationalem Niveau. Die heimischen Umsätze mit Internetund Handy-Musikdownloads sind im Vergleich zu 2011 um 10% auf 26,5 Millionen Euro gestiegen. Der Zugang zu digitalen Musikangeboten wird für Konsumenten weltweit immer einfacher, das Angebot immer vielfältiger. Mehr als 500 legale Internet- und Handy-Musikshops in mehr als 100 Ländern stehen bereits zur Verfügung, im Jahr 2011 waren es erst 23 Länder. Insgesamt wurden rund 4,3 Milliarden Downloads (Songs und Alben zusammengerechnet) verkauft. Die Downloads von Einzelsongs sind um 8% auf 2,3 Milliarden gestiegen, der Download ganzer Alben sogar um 17% auf 207 Millionen. Hohe Wachstumsraten bei Streaming-Diensten Streaming-Dienste haben sich zu einem wesentlichen Bestandteil des Musikmarktes entwickelt. Weltweit gibt es bereits 20 Millionen zahlende Abonnenten, eine Steigerung von 44% gegenüber 2011. Am Online-Musikmarkt hat Streaming einen Anteil von rund 10%; in Europa ist dieser Anteil aufgrund des enormen Wachstums in Skandinavien noch höher. In Finnland, Norwegen und Schweden ist der Streaming-Dienst Spotify bereits der umsatzstärkste Online-Musikanbieter. 20 Die Umsatzanteile einzelner Musikformate Gemessen an den Anteilen einzelner Einnahmequellen erreichen physische Produkte einen Umsatzanteil von 58%, gefolgt von Downloads mit 34%. Lizenzeinnahmen aus Sendung und Aufführung von Musik (Performance Rights) kommen auf 6% und Synchrights auf 2%. Die erfolgreichsten Songs und Alben weltweit Die sich weltweit verbreitenden Online-Musikangebote haben auch eine zunehmende Internationalisierung erfolgreicher Künstler zur Folge. So finden sich etwa bei den erfolgreichsten Singles des vergangenen Jahres Künstler aus Kanada (Carly Rae Jepsen), Südkorea (Psy), Australien (Gotye) oder Brasilien (Michel Telo) unter den Top Ten. Carly Rae Jepsen verkaufte ihren Hit Call Me Maybe 12,5 Millionen Mal und ist damit der internationale Top-Seller bei den Song-Downloads, gefolgt von Gotye mit Somebody That I Used To Know (11,7 Millionen). Der Gangnam Style von Psy schafft es mit 9,7 Millionen Verkäufen weltweit auf Platz 3. Maroon 5 können mit Payphone und One More Night sogar zwei Songs unter die Top Ten platzieren, zusammengerechnet konnten Maroon 5 16 Millionen Songs verkaufen. Adeles Erfolgsalbum 21 sicherte sich bereits 2011 Platz 1 bei den Albumverkäufen und schafft es auch 2012 wieder ganz an die Spitze (8,3 Millionen Einheiten verkauft). Platz 2 belegt Taylor Swift mit Red (5,2 Millionen Mal verkauft), gefolgt von zwei One-Direction-Alben: Up All Night (4,5 Millionen) und Take Me Home (4,4 Millionen). Internationaler Musikmarkt Umsatz in Mrd. US$ (Handelsmarkt) 16,5(+0,3%) 2012 16,4(−2,5%) 2011 16,8 2010 Internationaler Musikmarkt Digital Sales in Mrd. US$ 5,6(+9%) 2012 5,1(+6%) 2011 4,8 2010 „The music industry has adapted to the internet world, learned how to meet the needs of consumers and monetised the digital marketplace.“ Frances Moore, Chief Executive IFPI Songbestseller weltweit 2012 Künstler Song Verkäufe in Mio. 1 Carly Rae Jepsen Call Me Maybe 2 Gotye Somebody That I Used To Know 11.8 3 Psy Gangnam Style 9.7 4 Fun We Are Young 9.6 5 Maroon 5 Payphone 9.1 6 Michel Teló Ai Se Eu te Pego 7.2 7 Nicki Minaj Starships 7.2 8 Maroon 5 One More Night 6.9 9 Flo Rida Whistle 6.6 Wild Ones 6.5 10 Flo Rida 12.5 Albumbestseller weltweit 2012 Künstler Album Verkäufe in Mio. 1 Adele 21 8.3 2 Taylor Swift Red 5.2 3 One Direction Up All Night 4.5 4 One Direction Take Me Home 4.4 5 Lana Del Rey Born To Die 3.4 6 P!nk The Truth About Love 2.6 7 Rod Stewart Merry Christmas, Baby 2.6 8 Rihanna Unapologetic 2.3 9 Mumford & Sons Babel 2.3 Overexposed 2.2 10 Maroon 5 Weitere Highlights des „Investing in Music“-Reports: •• R und 5.000 KünstlerInnen und Bands sind bei MajorLabels und weitere Zehntausende bei Independentlabels unter Vertrag. Jeder vierte Künstler ist neu unter Vertrag. •• In großen Märkten wird bis zu einer Million Euro pro Künstler investiert, um ein neues Album am Markt zu platzieren – darin enthalten sind Kosten für die Produktion zahlreicher unterschiedlicher Formate, Künstler-Vorauszahlungen sowie Marketing- und Vertriebsausgaben. •• M usikaufnahmen sind der Motor der Musikwirtschaft und werden nicht durch Livemusik ersetzt, sondern sind das Sprungbrett für eine erfolgreiche Livemusikkarriere. Die Top fünf Live-Acts 2011 – U2, Bon Jovi, Take That, Roger Waters und Taylor Swift – verfügen alle über einen umfassenden Katalog von Musikaufnahmen, der sie bekannt gemacht hat. 2,7 Milliarden US$ (2,1 Mrd. Euro) werden in den Aufbau neuer Talente investiert. Das entspricht 16% der gesamten Musikindustrie-Einnahmen Eine Künstlerkarriere aufzubauen erfordert heute mehr differenziertes Know-how als je zuvor. Musiklabels bieten Kreativen eine professionelle Herstellungs- und Verbreitungsinfrastruktur, die im Alleingang kaum leistbar wäre. Viele KünstlerInnen entscheiden sich auch deshalb für eine Zusammenarbeit mit einem Label, weil sie sich dann besser auf ihr Schaffen konzentrieren können. 2,1 Milliarden Euro wurden 2011 für sogenanntes „A&R (Artist & Repertoire)“, also in den Aufbau von neuen Talenten, investiert. Das entspricht mehr als 16% des gesamten Branchenumsatzes. Keine andere Branche investiert einen so hohen Anteil ihres Umsatzes in Forschung & Entwicklung. Laut EU Industrial R&D Investment Scoreboard kommt beispielsweise der Pharma- und Biotechnologie Sektor auf 15,3%, die Software- und Computerindustrie auf 9,6%. Diese Zahlen wurden im Rahmen des IFPI „Investing in Music“- Reports 2012 erhoben. Der Report beleuchtet auch die Zusammenarbeit zwischen Labels und KünstlerInnen. So streben etwa mehr als 70% der KünstlerInnen einen Vertrag mit einem Major- oder Independentlabel an. Die größten Benefits sehen Künstler in der Unterstützung bei Marketing und Promotion, bei Konzerttourneen, bei Kontakten zu Radio- und TV-Stationen sowie in der finanziellen Unterstützung in Form von Vorauszahlungen für Musikproduktionen. Internationaler Musikmarkt Ausgaben für Forschung und Entwicklung 16% Musik 15% Pharma/Biotech 10% Software/Computer 8% Hardware 21 IHS-Studie: Österreich profitiert jährlich mit 3,35 Mrd. Euro von der Musikwirtschaft —— 3,35 Milliarden Euro jährliche Wertschöpfung —— 1,29% an der gesamtösterreichischen Wertschöpfung —— 60.000 Beschäftigte Die Musikwirtschaft zählt seit Langem zu den klassischen und wichtigen Teilmärkten der Kreativwirtschaft. Das IHS (Institut für Höhere Studien) hat im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien die wirtschaftliche Bedeutung der Musikwirtschaft für Österreich quantifiziert. Die Studie „Ökonomische Effekte der Musikwirtschaft“ belegt einmal mehr, dass die heimische Musikwirtschaft neben ihrer kulturellen Bedeutung auch ein signifikanter Wirtschaftsfaktor ist. Insgesamt wird eine jährliche Bruttowertschöpfung von 3,35 Milliarden Euro erzielt (das entspricht einem Anteil von 1,29% am gesamten Bruttonationalprodukt), 61.511 Personen finden in der Musikbranche Beschäftigung. Die öffentliche Hand nimmt rund 1,35 Mrd. Euro an Steuern und Sozialbeiträgen ein. Alleine in Wien beträgt die musikinduzierte Bruttowertschöpfung 1,03 Milliarden Euro oder 1,52% der gesamten Bruttowertschöpfung. Mehr als 19.580 Arbeitsplätze sind dabei Wien zuzuordnen. Dies unterstreicht die Bedeutung Wiens als Musikwirtschaftsstandort. Die direkte Wertschöpfung (Kernbereich der Musikwirtschaft) blieb zwar nominell bei rund 2,1 Milliarden Euro verglichen mit 1998 auf dem gleichen Niveau, real (d. h. inflationsbereinigt) gab allerdings die direkte Wertschöpfung um 18,5% und die Beschäftigung um 4% nach. Laut IHS-Studie ist auch von einer gedämpften Einkommenssituation bei den Beschäftigten in der Musikwirtschaft auszugehen. Untersucht wurden die Hauptsegmente Produktion, Handel, Ausbildung und Aufführung. Dabei zeigt sich, dass die an öffentliche Finanzierungsstrukturen angebundenen Sektoren Ausbildung und Aufführung (Festspiele, Musiktheater, Konzerthäuser etc.) in den letzten zehn Jahren gewachsen sind, die marktwirtschaftlich finanzierten Bereiche Produktion und Handel hingegen an Wertschöpfung und Beschäftigung verloren haben. Die Gründe liegen einerseits darin, dass trotz der 22 zahlreichen legalen Online-Musikangebote die Gratismentalität nach wie vor weit verbreitet ist, und daher ein großer Teil des Musikkonsums nicht in Wertschöpfung umgemünzt werden kann (siehe GfK-Studie auf Seite 15). Andererseits fließen 95% der Bundesfördermittel (rund 110 Millionen Euro jährlich) in den traditionellen und staatsnahen Bereich, während sich der Österreichische Musikfonds – dessen Aufgabe die Förderung Weitere Ergebnisse der IHS-Studie: •• F ür Österreich wurde ein Produktionswert von rund 6,1 Milliarden Euro generiert, für Wien lag der Produktionswert bei 1,7 Milliarden Euro. •• Z u den am meisten profitierenden Güterklassen zählen für Österreich in erster Linie der Sektor Kultur-, Sport- und Unterhaltungsdienstleistungen (768 Millionen Euro Wertschöpfung), Erziehungs- und Unterrichtsdienstleistungen (606 Millionen Euro) sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen (409 Millionen Euro). •• D er ausgelöste Nettokonsum in Österreich belief sich auf rund 908 Millionen Euro, in Wien betrug der Nettokonsum 292 Millionen Euro. •• D ie öffentliche Hand nahm rund 1,35 Milliarden Euro an Steuern und Sozialbeiträgen ein. Unter Einrechnung der musikindizierten Tourismuseffekte wäre der Effekt noch wesentlich größer. •• In Österreich haben knapp 5.500 Unternehmen ihren Schwerpunkt in musikalischer Geschäftstätigkeit. Gesamteffekte Musikwirtschaft Bruttowertschöpfung in Mio. Euro Wien Andere Länder Gesamt 1.029,1 3.345,1 4.374,2 Beschäftigungseffekte in Personenjahren Wien Andere Länder Gesamt 19.582 41.929 61.511 Beschäftigungseffekte in Vollzeitäquivalenten Wien Andere Länder Gesamt 15.697 34.795 50.492 Konsum in Mio. Euro Wien Andere Länder Gesamt 291.7 615.9 907.6 Sozialversicherung (SV) und Steuern in Mio. Euro SV Bund Wien Andere Länder Gesamt 657.0 543.9 55.6 89.4 1.345.9 Quelle: IHS, Ökonomische Effekte der Musikwirtschaft, 2012 von zeitgenössischer heimischer Musik ist – mit rund 500.000 Euro Bundesförderung pro Jahr begnügen muss. Die Studie kritisiert in diesem Zusammenhang, dass nachhaltige wirtschaftliche Effekte nicht ausschließlich von Festspielen und historischer Musik ausgehen, sondern einer lebendigen Kulturwirtschaft – also der Entwicklung der kreativen Primärproduktion (d.h. MusikerInnen, Musiklabels, Tonstudios, Distribution/Musikverlage) – bedürfen. Die Branche fordert daher ein Bündel an Aktivitäten, um den Musikwirtschaftsstandort Österreich erhalten zu können. Das beginnt bei einem zeitgemäßen Urheberrecht, das die Kreativen schützt und sie nicht zu Verlierern technologischer Entwicklungen macht. Weiters sollte der Österreichische Musikfonds auf ein jährliches Fördervolumen von 5 Millionen Euro für Produktion, Export und Toursupport angehoben werden, und letztlich sind auch steuerliche Anreize für Investitionen in der Musikbranche zu überlegen. „Wir sehen die Ergebnisse der Studie mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil die Musikwirtschaft mit mehr als 60.000 Jobs und einer jährlichen Wertschöpfung von 3,35 Milliarden Euro ein signifikanter Wirtschaftsfaktor ist. Weinend, weil wir aufgrund des Umbruchs am Musikmarkt Einbußen vor allem in der kreativen Primärproduktion hinnehmen müssen. Gerade diese Leistungen von Musikern, Labels, Verlagen und Tonstudios sind aber für nachhaltige wirtschaftliche Effekte besonders wichtig.“ Dr. Franz Medwenitsch, Geschäftsführer IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft 23 Österreichische Verwertungsgesellschaften im Dienste der Kreativen In der Praxis ist es Künstlern und Produzenten meist nicht möglich, ihre Verwertungsrechte individuell wahrzunehmen. Das gilt insbesondere für Massennutzungen wie beispielsweise die Sendung von Musik in Radio und Fernsehen. Hier kommen die Verwertungsgesellschaften als freiwillige Zusammenschlüsse von Künstlern und Rechteinhabern ins Spiel. Sie schließen Verträge mit Rechtenutzern ab, sorgen für das Inkasso von Lizenzgebühren und verteilen die Lizenzeinnahmen wieder an die einzelnen Rechteinhaber. Verwertungsgesellschaften erfüllen vielfältige Aufgaben Ein kurze Aufzählung der wichtigsten Aufgaben von Verwertungsgesellschaften zeigt, wie vielfältig und aufwendig deren Tätigkeit ist: Abschluss von Wahrnehmungsverträgen mit Komponisten, Autoren, Interpreten, Labels, Verlagen und anderen Rechteinhabern, Abschluss von Gesamtverträgen mit Rechtenutzerorganisationen und von Einzelverträgen mit einer Vielzahl von Rechtenutzern wie Radio- und TV-Stationen, die Einforderung und Erfassung von Nutzungsmeldungen von den Rechtenutzern, die Dokumentation der angemeldeten Werke und Produktionen, die Überprüfung des Lizenzerwerbs durch die Rechtenutzer, der Abschluss von Gegenseitigkeitsverträgen mit ausländischen Verwertungsgesellschaften. Und last but not least das Inkasso der Lizenzgebühren und die Weiterleitung an die Rechteinhaber. Ein paar Zahlen am Beispiel der LSG, der gemeinsamen Verwertungsgesellschaft der Künstler und Labels: Die LSG nimmt die Rechte von rund 18.000 Interpreten und Labels wahr und wertet für die Verteilung rund 200.000 Stunden Sendezeit von über 100 Radio- und TV-Stationen pro Jahr aus. Außerdem nehmen Verwertungsgesellschaften auch soziale und kulturelle Funktionen für ihre Mitglieder wahr. Zur Finanzierung dieser Aufgaben sind per Gesetz 50 Prozent der Einnahmen aus der Leerkassettenvergütung zweckgewidmet. Darüber hinaus widmen die Gesellschaften auf freiwilliger Basis auch aus anderen Einnahmen Gelder für derartige Aufgaben. Diese Mittel fließen in die Fonds für soziale und kulturelle Zwecke (SKE-Fonds). Daraus werden soziale Unterstützungen und kulturelle Förderungen finanziert. Die Vorteile für Rechtenutzer: Alle Rechte aus einer Hand Jede Verwertungsgesellschaft ist für ihren Bereich eine zentrale Lizenzierungsstelle. Sie ermöglicht es dem Rechtenutzer wie z. B. einem Radiosender, bei einer einzigen Verwertungsge- 24 sellschaft die von ihr verwalteten Nutzungsrechte in der Regel am gesamten Weltrepertoire zu erwerben. Dadurch erspart sich dieser Radiosender den Erwerb von Lizenzen von unzähligen Komponisten, Interpreten, Labels etc. im In- und Ausland, was in der Praxis gar nicht möglich wäre. Der Radiosender muss sich über die gesamte Vertragsperiode um nichts mehr kümmern, kann das gesamte Musikrepertoire rund um die Uhr spielen und weiß genau über die Kosten Bescheid. Die Vorteile für Rechteinhaber: Lizenzerlöse In der Praxis ist es für einzelne Rechteinhaber nicht möglich, Verträge mit sämtlichen Nutzern ihrer Werke abzuschließen bzw. überhaupt feststellen zu können, wer aller diese Werke weltweit nützt, die Preise zu verhandeln, Tantiemen einzufordern etc. Deshalb übertragen sie ihre Rechte an eine Verwertungsgesellschaft, die die Nutzung ihrer Werke erfasst, dafür Lizenzeinnahmen kassiert und diese an die Rechteinhaber weiterleitet. Verwertungsgesellschaften agieren also treuhändig für die Rechteinhaber und sind gesetzlich zwingend NonProfit-Organisationen. Sämtliche Einnahmen werden abzüglich des Verwaltungsaufwandes an die Rechteinhaber ausgeschüttet. Die Einnahmen aus den Verwertungsrechten sind für viele Kunstschaffende ein zentraler Bestandteil ihrer wirtschaftlichen Existenz. Die Arbeit ihrer Verwertungsgesellschaften trägt wesentlich dazu bei, dass sie sich ihrer künstlerischen Tätigkeit widmen und davon leben können. Die Rechtebündelung in Verwertungsgesellschaften bedeutet auch, dass die Gesellschaften eine wesentlich stärkere Verhandlungsposition gegenüber den Rechtenutzern haben, als dies einzelne Künstler und Rechteinhaber alleine erreichen könnten. Sie profitieren von den Synergien und der Verhandlungsstärke einer kollektiven Rechtewahrnehmung in ihrer Gesellschaft. Behördliche Aufsicht Neben der internen Kontrolle durch den Aufsichtsrat und der jährlichen Kontrolle durch Wirtschaftsprüfer gibt es auch die staatliche Aufsicht über die Verwertungsgesellschaften. Diese ist eine eigenständige Behörde, die dem Bundesministerium für Justiz untergeordnet ist. Die Aufsichtsbehörde für Verwertungsgesellschaften kontrolliert die Einhaltung der Bestimmungen des Verwertungsgesellschaftengesetzes. In Österreich gibt es acht Verwertungsgesellschaften: AKM – Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) reg. Gen.m.b.H. www.akm.at austro mechana Gesellschaft zur Wahrnehmung mechanisch-musikalischer Urheberrechte Gesellschaft m. b. H. www.aume.at Literar-Mechana Wahrnehmungsgesellschaft für Urheberrechte GesmbH www.literar.at LSG – Wahrnehmung von Leistungsschutzrechten Ges.m.b.H. www.lsg.at VAM – Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien GmbH, www.vam.cc VBK – Verwertungsgesellschaft Bildende Kunst, Fotografie und Choreografie GmbH www.vbk.at VDFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden, Genossenschaft mit beschränkter Haftung www.vdfs.at VGR – Verwertungsgesellschaft Rundfunk GmbH www.vg-rundfunk.at Einnahmen und Verteilung von Verwertungsgesellschaften 2011 Sonstige Vergütungen und Lizenzerträge 1% Online Ton- und Bildtonträger 1% 4% Radio & TV Live-Aufführungen 40% 9% Leerkassetten- und Reprografievergütung 10% Aus dem Ausland 12% Öffentliche Wiedergabe 23% Verwaltungsaufwand 11% Ausschüttung an Kunstschaffende – Tantiemen 84% 5% Quelle: „Kunst hat Recht. Weißbuch zur Bedeutung des geistigen Eigentums für Österreichs Kunstschaffende“, Wien 2013 Soziale und kulturelle Leistungen 25 Amadeus Austrian Music Awards 2013 Alle Informationen, Fotos und Videos rund um die Verleihung auf www.amadeusawards.at Die Nominierten und die Gewinner Lebenswerk Alternative Jazz STS Der Nino aus Wien 5/8erl in Ehr’n Giantree Georg Breinschmid Mile Me Deaf Hans Theessink & Terry Evans Soap & Skin Meena Cryle Sofa Surfers Wolfgang Muthspiel Album des Jahres Bis ans Meer Nik P. Narrow Soap & Skin Soweit Sonar Julian Le Play Electronic Pop The Princess Parov Stelar A.G. Trio DelaDap Volks Rock’N’Roller Andreas Gabalier Darius & Finlay Elija Klangkarussell GuGabriel Louie Austen Julian Le Play Parov Stelar Trackshittaz Hard & Heavy Schlager Alkbottle Allessa Devastating Enemy DJ Ötzi Kontrust Nik P. Solrize Nockalm Quintett The Sorrow Oliver Haidt HipHop Volkstümliche Musik 1773 x TRISHES Andreas Gabalier Def lll Die Jungen Zillertaler Nazar Hansi Hinterseer Raf Camora Marc Pircher S3 (Miles Bonny & Brenk Sinatra) Ursprung Buam Song des Jahres Berlin Nik P. Einer von uns lügt Nockalm Quintett SonnentanzKlangkarussell Voyage, Voyage Soap & Skin Wien-Berlin Keiner mag Faustmann Best Live Act powered by oeticket.com Alkbottle Andreas Gabalier Die Seer Parov Stelar Udo Jürgens FM4-Award A.G. Trio Atomique Catastrophe & Cure Ehren-Amadeus für genreund völkerverbindende Musik Hubert von Goisern Der Nino aus Wien Best Live Act International Mauracher Die Toten Hosen 26 Impressum: Herausgeber: IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft Seilerstätte 18–20, 1010 Wien Geschäftsführung: Dr. Franz Medwenitsch Projektleitung: Mag. Thomas Böhm Konzeption: krumpel gmbH Redaktion: Thomas Böhm & krumpel gmbH www.ifpi.at