rochen -- die platten haie

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rochen -- die platten haie
WEITAUS GEHEIMNISVOLLER ALS IHRE HAI-VERWANDTEN LEBEN ROCHEN IN
ALLEN MEEREN DER ERDE: MIT SEINEM BERICHT ZUM VERHALTEN UND DEN
TAXONOMISCHEN UNTERSCHIEDEN DIESER INTERESSANTEN FISCHGRUPPE
LÜFTET HELMUT DEBELIUS EINIGE DIESER GEHEIMNISSE.
ROCHEN -- DIE PLATTEN HAIE
Rochen stellen mit 340 Arten etwa die Hälfte aller Knorpelfische. Sie besiedeln
Meere aller Temperaturen und viele sind sogar in das Süßwasser vorgedrungen.
Ihre Größen (Länge) reichen von 10 cm eines Zitterrochens bis zu 7 m eines
Sägerochens. Die imposante, bis 6.5 m reichende Flügelspannweite eines Mantas
geht dagegen in die Breite. Annäherung der Körperform an das Ideal für die
jeweilige Lebensweise ist eines der kreativen Prinzipien, nach denen das
Zusammenspiel von Selektion und Mutation ununterbrochen wirksam ist. Wer am
Meeresgrund lebt und sich kein dauerhaftes Versteck baut, ist im Vorteil, wenn er
platt ist. Am besten so platt, daß es nicht mal für einen Schatten reicht -- wie bei den
Rochen. Die meisten von ihnen verbringen ihr Leben auch heute noch am Boden,
wo sich die Gruppe entwickelte und wo die Tiere ihre Nahrung suchen und finden.
Die besteht aus Muscheln, Schnecken, Krebsen Würmern und kleinen Fischen.
Natürlich hat die Abflachung als Anpassung an den Meeresgrund sich über
Zeiträume erstreckt, denen unser Vorstellungsvermögen kaum gewachsen ist. Es
war auch nicht mit der Formwandlung von Höhe zu Breite getan. Das unterständige
Maul der Haie eignete sich zwar bestens für den Beutefang am Boden, nicht aber
zur Aufnahme von Atemwasser dort. Zuviel Sand käme ins Kiemengetriebe. Es
mußten Ansaugstutzen mit Pumpe an der Körperoberseite konstruiert werden: Sie
liegen für den Taucher gut erkennbar hinter den Augen und heißen Spirakel oder
Spritzlöcher. Die Kiemenspalten als Auspuff sind statt dessen bei den Rochen auf
der Unterseite -- im Gegensatz zu allen Haien. Das erleichtert übrigens die
Unterscheidung zwischen haiähnlichen Säge- und Gitarrenrochen und platten, aber
echten Haien wie den Säge- und Engelshaien, deren Kiemenspalten im Rücken
sitzen. Andere Unterscheidungsmerkmale sind die zusammengewachsenen
Brustflossen mit dem Kopf und das Fehlen eines freien oberen Augenlides bei allen
Rochen. Kiemendeckel, wie sie die Knochenfische haben, gibt es bei Knorpelfischen nicht. Die Schwimmbewegung innerhalb der Rochengruppe ist sehr
unterschiedlich: Säge-, Gitarren- und Zitterrochen schwimmen ähnlich wie die Haie
mit "Schwanzantrieb", während die Echten Rochen, die Stech-, Adler- und
Teufelsrochen durch undulierende oder vogelschwingenähnliche Bewegungen
der Brustflossen vorankommen.
FORTPFLANZUNG
Rochen erzeugen ihren Nachwuchs ausschließlich durch Paarung und innere
Befruchtung, wobei das Männchen wie bei den Haien einen oder beide Klasper
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(penisartige Stachel) in die Kloake des Weibchens einführt. Diese röhrenförmigen
männlichen Geschlechtsorgane, die deutlich zwischen den Bauchflossen abstehen,
machen es dem Taucher einfach, bei einer Begegnung mit Rochen die Geschlechter
zu unterscheiden. Innerhalb dieser Knorpelfischgruppe sind die
Kopulationspositionen allerdings unterschiedlich. Wie Howard Hall vor Kalifornien
filmte, paaren sich die dort vorkommenden Adlerrochen Myliobatis californicus beim
Schwimmen: Das Männchen "fliegt" unter das Weibchen, lediglich seinen Rücken
gegen ihre Unterseite gepreßt, um dann die Klasper U-förmig nach oben
einzuführen. Der Autor beobachtete dagegen den Rund-Stechrochen Urolophus
halleri, der am Boden liegend Bauch auf Bauch kopulierte. Das Männchen lag dabei
auf dem Rücken und hatte sich in die Brustflosse des Weibchens verbissen. Bei
einem anderen Stechrochen (U. aurantiacus) liegt das Weibchen bauchseitig auf dem
Boden, das Männchen legt sich darauf, beißt sich auch an der Körperscheibe fest,
bevor er einen Klasper seitlich einschiebt. Im Gegensatz zu den Haien kann die
Kopulation bei bodenlebenden Rochen bis zu einer Stunde dauern. Viele
Knorpelfische formieren sich während der Paarungszeit zu großen Schulen, trotzdem
weiß man noch sehr wenig über die Gesamtabläufe. Beobachtungen an dem
Stechrochen U. halleri zeigen, daß die Geschlechter während der meisten Zeit des
Jahres getrennt leben, die Weibchen dabei in tieferen Zonen. Im späten Winter und
Frühjahr kommen die Weibchen in Flachwasserzonen, um zu paaren, wohin sie auch
zurückkehren, um zu gebären. Während der Paarungsphase liegen morgens die
Weibchen in Gruppen im Sand vergraben oder sogar übereinander: wie kleine Pfeiler
deutlich sichtbar. Im Gegensatz zu den freiliegenden Weibchen sind die vergrabenen
noch nicht bereit, Männchen zu empfangen. Wenn die Männchen dann im Laufe des
Tages erscheinen, kommt es zu wenigen Kopulationen. Nachmittags graben sich die
Männchen ein und die Weibchen gehen in nahegelegenen Seegraswiesen auf
Futtersuche. Nach Anbruch der Dunkelheit kommt es zu den meisten Paarungen.
Vom Java-Kuhnasenrochen (Rhinoptera javanica) und dem gefleckten Adlerrochen
(Aetobatus narinari) weiß man, daß die Weibchen während einer Stunde sich mit 3
oder 4 verschiedenen Männchen paaren. Wie bei den Haien geht es auch bei Rochen
während der Paarung sehr rauh zu, wobei in wenigen Fällen Weibchen von den
Bissen der Männchen dermaßen verwundet werden, daß sie verbluten.
Nach der Befruchtung der Eier gibt es bei Rochen 2 Möglichkeiten der Entwicklung:
Die Echten Rochen (Familie Rajidae) sind ovipar. Bei der Oviparie, der
stammesgeschichtlich ältesten Fortpflanzungsart, legen die Weibchen nach innerer
Befruchtung große, dotterreiche Eier in hornigen Schalen ab, die häufig mit
fadenartigen Verlängerungen zur Befestigung an Tang, Steinen oder Korallen
versehen sind. Die Jungen entwickeln sich aus dem Dotter, bis sie lebensfähig sind
und die Hornkapsel sprengen können. Alle anderen Rochenarten sind ovivipar, wobei
die dünnschaligen Eikapseln bereits in den Eileitern der Mutter gesprengt werden. Die
Embryonen entwickeln sich bis zur Schlupfreife entweder durch Dottersackernährung
oder durch Nährsekrete aus bestimmten Teilen des Eileiters.
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Es gibt keine Plazenta-Verbindung zwischen Kind und Mutter. Die Geburt aus dem
Körper der Mutter erfolgt, sobald die Embryonen voll entwickelt und zu selbständigem
Leben fähig sind. Bislang ist nicht bekannt, daß sich Rochenembryos von
unbefruchteten Eiern ernähren oder sich gegenseitig auffressen, wie das bei
manchen Haien geschieht. Man wird sich in diesem Zusammenhang fragen, wie es
die Sägerochen-Weibchen anstellen, daß sie sich durch die Zähne am Rostrum der
Jungen nicht innerlich verletzen. Die Natur hat vorgesorgt: Die Rostralzähne der
Embryos sind mit einer schützenden Membrane umgeben und die Säge ist in diesem
Stadium noch flexibel! Wenn die Jungen aus der Familie mit den längsten Arten nach
etwa einem Jahr geboren werden, sind sie immerhin schon 60cm lang.
Wie alle Knorpelfische sind auch Rochen Fleischfresser, für viele Taucher dabei aber
selten zu beobachten, weil sie dämmerungs- und nachtaktiv sind. Sie haben
interessante Jagdstrategien entwickelt. Stechrochen wurden dabei beobachtet, wie
sie sich bewegungslos auf ihren Brustflossen abstützten und praktisch eine Höhle
unter ihrem Körper bildeten. Ein hier versehentlich Schutz suchender Fisch oder
Krebs ist dann ohne Chance. Junge Adlerrochen suchen nur Muscheln direkt unter
dem Sediment, während Alttiere mit ihrem ausgeprägten Kopf im tiefen Sand graben.
Der Haiflossen-Gitarrenrochen sowie Stech- und Adlerrochen haben ein spezielles
Malmgebiß entwickelt, um Panzer und Gehäuse von Krabben, Schnecken und
Seeigeln zu knacken. Aber oft sind Rochen auch die Gejagten und da besonders
beliebt bei den engen Verwandten, den Haien (gesehen bei einem
Dämmerungstauchgang): Ein Bogenstirn-Hammerhai hatte auf einer Sandfläche
durch Hin- und Herschwingen seines Kopfes einen im Sand versteckten Stechrochen
aufgespürt, der zu einem nahen Wrack fliehen wollte. Der wesentlich schneller über
ihm schwimmende Hammerhai verhinderte das, indem er ihn mit mit der Frontseite
seines breiten Kopfes mehrfach auf den Meeresboden stieß. Dem fast betäubten
Rochen biß er dann in die linke Brustflosse und kreiste um sein Opfer. Als der
Rochen sich wieder Richtung Wrack bewegte, riß der Hammerhai einen großen
Fleischbrocken aus der rechten Körperhälfte. Mit kreisenden Pausen um sein
bewegungsunfähiges Opfer fraß er ihn nach und nach auf..... Von den Rochen selbst
nutzen nur wenige Arten ihre Beweglichkeit, um Riffbewohner und schnell
schwimmende "Tintenfische" zu jagen, so die Kuhnasen- und Falterrochen. Reine
Planktonfresser sind die riesigen Teufelsrochen, die sich wie die Giganten in der
anderen Knorpelfischgruppe, Wal- und Riesenhai, auf dieselbe Art ernähren: Mit weit
geöffnetem Maul und unter Zuhilfenahme der Kopfflossen seihen sie tierisches
Plankton.
EIGENARTEN DER VERSCHIEDENEN ROCHENFAMILIEN
Die längsten aller Rochen, die waffenstarrenden Sägerochen (Pristidae) leben im
Süß- und Salzwasser, aber nur 4 Arten sind aus den Meeren der Erde bekannt. Sie
unterscheiden sich von den ähnlich aussehenden Sägehaien durch die Kiemen auf
der Bauchseite. Und dadurch, daß die Zähne am Rostrum des Sägerochens - sind
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sie einmal abgebrochen - sich nicht erneuern, während bei den Sägehaien neue
nachwachsen. Diese mit etwa 30 Zahnpaaren besetzten Sägen werden zum Fang von
Fischbeute eingesetzt, indem sie in langsam schwimmende Fischschulen
hineinschießen und die Säge hin und her schwingen. Das bezahnte Rostrum wird
auch dazu benutzt, um nach Krebsen und Muscheln im Sand oder Schlamm zu
graben. Schließlich weiß man von verletzten Haien mit eindeutigen Wunden, daß
Sägerochen sich diesen Angreifern mit ihrer Waffe gut zu erwehren wissen. Sie leben
vor Mangrovenküsten und auch vor Flußmündungen. Die ovoviviparen Sägerochen
gebären bis zu 20 Junge.
Die Familie der Haiflossen-Gitarrenrochen (Rhinidae) besteht nur aus fünf Arten. Der
hintere Teil des Körpers ähnelt doch sehr den Haien, zumal die untere Schwanzflosse
voll ausgebildet ist. Man findet die knapp 3 m langen Fische auf Sandgrund in der
Nähe von Korallenriffen. Sie gebären bis 10 Junge, die sich ovovivipar von einem
Dottersack ernähren. Die eng verwandte Familie Gitarren-rochen (Rhinobatidae) hat
wesentlich mehr Arten. Ihnen fehlt zwar der untere Schwanzflossenlappen, sie
bewegen sich aber auch haiähnlich vorwärts. Die bodengebundenen Gitarrenrochen
sind häufig an kontinentalen Küsten zu finden, aber kaum um ozeanische Inseln. Viele
Arten leben auch im Brack- und Süßwasser. Sie werden max. 2m lang.
Torpedorochen (Torpedinidae) und die verwandten Zitterrochen (Narcinidae)
bestehen aus einer runden oder ovalen Scheibe mit 2 Rückenflossen und einem
kurzen, mit zwei Lappen ausgebildeten Schwanz, der dem Antrieb dient. Sie besitzen
2 nierenförmige elektrische Organe, die sich unter der Haut auf beiden Seiten des
Kopfes befinden, und mit denen manche Arten eine Spannung bis 220 Volt entwickeln
können. Die Torpedorochen nutzen sie dazu, Beute zu machen, Verfolger
abzuschrecken und auch untereinander zu kommunizieren. Leute, die versehentlich
auf einen Zitterrochen getreten sind, berichten von einem Schock, wie wenn man von
einer großen Faust getroffen wird. Fische, auch im Vergleich zum Jäger recht große,
machen den Großteil ihrer Nahrung aus: Es wurde beobachtet, wie an der
kalifornischen Küste ein 1.2m langer Torpedorochen einen 60 cm langen Lachs
verschlang. Die häufigste Beute-Strategie: Im Sand verborgen warten sie auf Fische
in Reichweite und lassen dann elektrische Energie ab, die das Opfer disorientiert
oder bewegungsunfähig macht. Erst danach wird es verspeist. Torpedorochen leben
in der Nähe von Korallenriffen aller tropischen Meere und um Felsen in temperierten
Gewässern. Wenige erreichen 1m Länge, die meisten bleiben unter 50 cm, können
aber bis zu 30 Junge gebären.
Die Familie der Peitschenschwanz-Stechrochen (Dasyatidae) hat über 60 Arten
die zumeist in der Nähe von Riffen angetroffen werden. Sie sind dem Taucher am
besten bekannt, weil er ihnen häufig begegnet. Einige Stechrochen tragen Dornen auf
dem Rücken und alle haben einen oder mehrere Stachel am Schwanz, die aber nur
defensiv eingesetzt werden. Wenn sie provoziert werden, schlagen sie den Schwanz
schützend über ihren Körper, gleich ob es ein Hammerhai ist oder ein menschliches
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Bein. Einige Taucher haben schon Verletzungen davongetragen, zumal diese Rochen
oft eingegraben sind und nur ihre Augen aus dem Sand herausschauen. Viele
Stechrochen wandern aus dem Meer in Flüsse und andere leben nur im Süßwasser.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, was der Mageninhalt eines HonigkorbStechrochens mit 1.5m Scheibendurchmesser beweist: 8 Brassen, 3 Makrelen, 8
Kardinalbarsche, 3 Sardinen, 4 Flachköpfe, 3 Kugelfische, 5 Tintenfische, 2 Krabben
und zwei Schneckenschalen(!) Sie jagen aktiv, wie Filmdokumente vor der
kalifornischen Küste zeigen: Wenn sich dort die Tintenfische in Massen zur Paarung
treffen, gleiten die Stechrochen mit ihren undulierenden Brustflossen elegant durch
die liebestrunkenen Körper und schlagen sich die Bäuche voll. Bis zu 30 Junge
entwickeln sich ovovivipar.
Adlerrochen (Myliobatidae) und Kuhnasenrochen (Rhinopteridae) ähneln sich in
Aussehen und Verhalten sehr und differieren nur in der Schnauzenform. Auch sie
tragen Stachel an ihrem dünnen, lang herausragenden Schwanz. Beide bewegen sich
wie die Peitschen-Stechrochen mit schwingenden Brustflossen meist im 30-MeterBereich vorwärts: Wer ihnen einmal als Taucher in großen Schulen begeg-net ist,
wird immer von der Eleganz dieser vogelähnlich dahingleitenden, etwa 3.5m breiten
Tiere schwärmen. Adlerrochen sieht man einzeln oder nur in wenigen Exemplaren,
während Kuhnasenrochen oft zu Hunderten zusammenschwimmen. Mit ihren bulligen
Köpfen graben sie nach Muscheln und anderen im Sand versteckten Wirbellosen als
Lieblingsnahrung. Die im freien Wasser in Riffnähe schwimmenden Adlerrochen
balzen, indem das Männchen mit seinen Zahnplatten den Rücken des Weibchens
reibt. Das Männchen beißt dann in ihre Brustflosse, um sich festzuhalten, dreht sich
unter sie und beide paaren sich schwimmend ventral. Die Kopulation dauert zwischen
30 und 90 Sekunden und innerhalb einer Stunde kann sich ein Weibchen mit
mehreren Männchen paaren. Von Kuhnasenrochen weiß man, daß sie sich auch
Bauch an Bauch am Meeresgrund paaren, wobei das Männchen auf dem Rücken
liegt. Adlerrochen gebären im Flachwasser max. 4 ovovivipar entwickelte Junge, die
bei Geburt schon 50 cm breit sind, Kuhnasenrochen nur je 1. Es ist bekannt, daß
Haie während der Geburtsperiode diesen Rochen folgen und versuchen, die Jungen
zu fressen.
Die friedlichste Familie trägt den abschreckensten Namen: Teufelsrochen
(Mobulidae). Man trifft ihre Arten über Fels- und Korallenriffen in tropischen und
temperierten Meeren zumeist bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Filtern von
planktonischen Krebsen und kleinen Fischen. Nicht immer ist deshalb das Wasser
glasklar, wenn man als Taucher einem der zwei bekannten Manta-Rochenarten meist
in der Nähe der Wasseroberfläche begegnet. Viel seltener findet man sie ruhend am
Boden. Die wie „Teufels“-Hörner aussehenden Kopfflossen dürften wohl für den
Populärnamen verantwortlich sein. Mantas suchen im Riff gezielt die Dienste von
Putzerfischen, seien es im Indischen Ozean Lippfische oder im Ostpazifik sogar
Kaiserfische. Dabei bekommt man die Gelegenheit, sie auch in imposanten Schulen
schwimmen zu sehen. Manta-Rochen sind auch dafür bekannt, unter Wasser
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Purzelbäume zu schlagen und sogar aus dem Wasser zu springen, um mit lautem
Knall auf die Oberfläche aufzuschlagen. Beliebt sind sie bei Schiffshaltern als
Transportmittel. Von der anderen Teufelsrochen-Gattung Mobula gibt es mehrere
Arten rund um den Erdball: Sie unterscheiden sich vom Manta durch den
bauchseitigen Mund mit Zähnen in beiden Kiefern und dem kleineren Kopf. Während
Mantas über 6 m Breite erreichen, bleiben Mobulas bis auf eine Ausnahme kleiner
als 3 m. Die Teufelsrochen paaren sich im freien Meer und gebären nur 1 - 2 Junge.
Die Echten Rochen (Rajidae) sind eine außergewöhnlich große Familie mit 222 Arten
weltweit. Diese bodengebundenen Rochen besitzen große Brustflossen, die eine sehr
breite Körperscheibe bilden. Kopf und Schnauze sind ausgeprägt, während die
Schwanzflosse z. B. im Vergleich zu Stechrochen klein bleibt. Dafür ist sie oft mit
scharfen Dornen bestückt, die weit bis auf den Rücken reichen. Um die Echten
Rochen auf den Film bannen zu können, gibt es allerdings ein Problem für den
Sporttaucher, denn diese Fische leben überwiegend in nicht erreichbaren Tiefen!
Speziell in tropischen Gewässern gibt es kaum Nachweise durch UW-Fotografen.
Diese Rochenfamilie unterscheidet sich von allen anderen durch die Fortplanzung:
Die Weibchen legen nach innerer Befruchtung große, dotterreiche Eier in hornigen,
kissenartigen Behältnissen ab, die häufig mit fadenartigen Verlängerungen zur
Befestigung an Tang, Steinen oder Korallen versehen sind. Die Jungen entwickeln
sich aus dem Dotter, bis sie lebensfähig sind und die Kapsel sprengen können. Man
nennt diese stammesgeschichtlich älteste Form der Fortpflanzung Oviparie.
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