KSA-News Nr. 16 / 21. Februar 2011
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KSA-News Nr. 16 / 21. Februar 2011
KSA - NEWS Inhalt Nr. 16 / 21. Februar 2011 SANTIAGO – Staatsrätin Chassot besucht Schule MADRID - Konferenz Schweizer Schulen Europa/Afrika BERLIN – Tagung der Deutschen Auslandsschulen CHUR - Patronat im Wandel SINGAPUR und ACCRA - Neue Schulleiter EHEMALIGE ERZÄHLEN – Arnold Flüeler, ehemaliger Schüler der Schweizer Schule Santiago de Chile Wichtige Termine im Jahr 2011 18. Februar Spatenstich für das neue Schulhaus in Querétaro 11. Juni 5-jähriges Bestehen der Schweizer Schule am neuen Standort in Bergamo 17. Juni der 40-Jahr-Jubiläum Schweizer Schule Madrid 3. Juli Einführungskurs für neue Schulleiter, Präsidenten, Finanzverantwortliche und Verwalter in Schaffhausen 4. bis 6. Juli Konferenz der Schweizer Schulen im Ausland in Schaffhausen 6. bis 8. Juli Weiterbildungskurs für Lehrperso- nen „Einführung in die Didaktik des Deutschen als Fremd-/Zweitspra- che“; voraussichtlich in Zürich 11. bis 12. Juli Weiterbildungskurs für Lehrperso- nen „Schreibförderung und gezielte Korrektur“ oder „Leseverstehen und Wortschatzarbeit im Fachunterricht“; voraussichtlich in Zürich 5. September Eröffnung des „Campus di Caslino“, Filialschule Mailand der Schweizer Schule SANTIAGO - Staatsrätin Isabelle Chassot zu Besuch in Chile Staatsrätin Isabelle Chassot besuchte am Donnerstag, 2. Dezember 2010, in Begleitung der Botschafterin, Frau Yvonne Baumann, unsere Schweizer Schule in Santiago. Isabelle Chassot ist Staatsrätin des Kantons Freiburg und gleichzeitig Präsidentin der Kantonalen Erziehungsdirektorenkonferenz. Sie ist damit die höchste Autorität in Erziehungsbelang en in der Schweiz. Damit hält Frau Chassot gewissermassen dasselbe Mandat inne, wie der Erziehungsminister in Chile. Frau Chassot interessierte besonders die Vorschule und der Übertritt in die Primarstufe. Sie besuchte einige Unterrichtsstunden und unterhielt sich auch mit der Konrektorin und den Lehrpersonen. Zum Abschluss hielt sie vor unseren Gymnasiastinnen und Gymnasiasten einen Vortrag zum Thema „Bildungssystem der Schweiz“. Sie hob vor allem die Vorzüge der Matura für die Persönlichkeitsentwicklung hervor und zeigte die akademischen und beruflichen Perspektiven von Gymnasiumsabgängern auf. Auf ihrem Programm stand auch ein Besuch der Rektorenkonferenz der Universitäten Chiles (CRUCH), die mit verschiedenen Schweizer Universitäten Austauschprogramme unterhalten. Zudem unterhält die Eidgenossenschaft etliche Stipendienprogramme für chilenische Studierende (Master) an Schweizer Universitäten. Natürlich kam bei den Diskussionen auch die Anerkennung der Schweizer Matura durch die CRUCH zur Sprache. Noch bestehen einige Vorbehalte, der Vorstoss wurde aber wohlwollend zur Kenntnis genommen. Für uns als Schweizer Schule ist der direkte Zugang mit der Schweizer Matura an die chilenischen Universitäten von grosser Bedeutung. Der Aufwand, unseren Studentinnen und Studenten die Matura anzubieten, ist sehr gross: Der finanzielle Aufwand ist erheblich höher, als wenn wir nur den chilenischen Abschluss anbieten würden, und auch die Struktur der Lehrpläne sowie deren inhaltliche Tiefe unterscheiden sich sehr. Seit Frau Chassots Besuch konnte die Schweizer Schule mit zwei Universitäten in Chile ein Abkommen abschlies sen, das einen direkten Zugang zu allen Fachrichtungen erlaubt. Weitere können im Verlauf des nächsten Halbjahres abgeschlossen werden. Somit haben unsere Gymnasiasten die Möglichkeit, hier in Chile ihre tertiäre Ausbildung zu absolvieren oder aber – und das ist neu – sich an Universitäten aus serhalb Chiles, sei es in Europa oder den USA, zu immatrikulieren. Wir bedanken uns herzlich bei Isabelle Chassot für das Interesse an unserer Schweizer Schule in Santiago! Fritz Lingenhag, Schulleiter Schweizer Schule Santiago de Chile KSA - NEWS MADRID - Konferenz 2010 der Schweizer Schulen in Europa/Afrika Die jährliche Direktorenkonferenz der Schweizer Schulen in Europa und Afrika fand vom 4. bis 7. November 2010 in Spanien statt. Gastgeber war dieses Jahr die Schweizer Schule Madrid. Während der Konferenz der sieben Direktorinnen und Direktoren der Schweizer Schulen von Madrid, Barcelona, Accra, Mailand, Bergamo, Rom und Catania wurden verschiedene Themen besprochen: •Pflichtstunden an den Schulen für Deutsch und Spanisch/Italienisch/Englisch •Vergleich der Stundentafeln auf den verschiedenen obligatorischen Schulstufen •Deutsch-Lehrmittel auf den verschiedenen Stufen der obligatorischen Schulzeit •Deutschniveau und Deutschdiplome •vergleichende Prüfungen •Englischprüfungen •Lohnabgleich •Elterngespräche •Rekrutierung von Schweizer Lehrkräften Schliesslich wurde entschieden, wo die Konferenz 2011 stattfinden wird: Nächstes Jahr werden wir in Bergamo zu Gast sein. Der rege Informations-, Erfahrungs- und Gedankenaustausch war sehr nützlich und eine wahre Bereicherung für alle Beteiligten. Die Direktorinnen und Direktoren besuch- ten auch die Schweizer Schule Madrid, die sich auf einem schönen Gelände etwas ausserhalb der Stadt befindet. Der Einblick in die verschiedenen Schulklassen war für alle sehr spannend. Das Treffen begann mit einem ausgezeichneten Abendessen in einem typisch spanischen Restaurant in Madrid. Anwesend war auch Marco Rizzi, Schulpräsident bis Ende des Jahres. Den kulturellen Höhepunkt bildete schliesslich ein Besuch des Prado am Samstag. Unter der professionellen Führung des Vaters eines ehemaligen Schülers fand die Besichtigung der Goya-Werke statt. Nach intensiven Tagen kam dann der Moment des Abschieds. Leider werden wir uns aber nicht alle an der PSK 2011 in Schaffhausen wieder sehen, da Urs und Stefano nicht mehr dabei sein werden. Wir wünschen Euch alles Gute sowohl für Eure berufliche als auch Eure private Zukunft! Ein herzlicher Dank für die tolle Gastfreundschaft geht an die Schweizer Schule Madrid und für die exzellente Organisation der Tagung an Urs Bucher. Loretta Brodbeck, Schulleiterin Schweizer Schule Catania BERLIN - Tagung der Deutschen Auslandsschulen im Auswärtigen Amt 127 von 140 Schulleiterinnen und Schulleitern der Deutschen Auslandsschulen nahmen an der diesjährigen Konferenz in Berlin teil, die vom 4. bis 6. Januar 2011 stattfand. Organisiert wird der Anlass von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) in Köln. Das Komitee für Schweizer Schulen im Ausland (KSA) sowie das schweizerische Bundesamt für Kultur (BAK) unterhalten ausgezeichnete Beziehungen zur ZfA. An vielen Standorten besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen. Der Präsident und die Geschäftsführerin des KSA sowie die Präsidentin Staatsministerin Cornelia Pieper befragt von der AuslandMichael Brocker vom WDR schweizer-Ausbildungskommission sind der Einladung zur diesjährigen Tagung gefolgt. Die Teilnehmer wurden von Staatsministerin Cornelia Pieper sowie von vier weiteren Vertretern des Auswärtigen Amtes herzlich willkommen geheissen. Staatsministerin Pieper unterstrich die Bedeutung der Auslandsschulen als Faktoren der Deutschen Ausbildungs- und Kulturpolitik im Ausland und sicherte ihnen ihre volle Unterstützung zu. Sie sieht Bildung als Schlüssel zu Wachstum und will die Deutschen Auslandsschulen zu den modernsten der Welt machen. Dabei soll auch die duale Berufsbildung ihren Platz erhalten, was an zwölf Standorten im kaufmännischen Bereich bereits der Fall ist. Das Programm der Konferenz bot neben einer engagierten Podiumsdiskussion zum Thema „Was kann die deutsche Wirtschaft zur Förderung von innovativen Lernformen beitragen?“ auch Beiträge aus der Praxis, zum Beispiel ein Projekt der Deutschen Schule in Singapur und derjenigen in Chiang Mai (Thailand): Die „Globale Schule“. Es handelt KSA - NEWS sich um eine besondere Form des Fernlernens mit elek tronischen Medien. Eine Lehrperson der Hauptschule unterrichtet zeitgleich Schülerinnen und Schüler an mehreren Standorten, die über weite Distanzen via Video-KonferenzSystem verbunden sind. Die Schülerinnen und Schüler am Fernstandort werden aktiv in den laufenden Unterricht eingebunden, das heisst, sie diskutieren ohne zeitliche Verzö- gerung mit ihren Klassenkameraden die Unterrichtsinhalte, erhalten Unterstützung durch die Lehrperson und messen ihre Leistungen an denselben Herausforderungen. Irène Spicher Geschäftsführerin KSA MAILAND / CHUR – Patronat im Wandel Der Kanton Graubünden und die Scuola Svizzera di Milano sind seit Jahren durch ein Patronatsverhältnis miteinander verbunden. Beim ersten Hinsehen kann der Ausdruck „Patronat“ durchaus ein bisschen staubig wirken. Auch beim Hinhören will er nicht wirklich hell klingen. Nun, die Schule und ihr Patronatskanton müssen ja nicht Klischees bedienen und aus Bündner Sicht bin ich froh darüber. Nach meiner Wahrnehmung hat sich das Patronatsverhältnis über die Jahre hinweg dynamisch zu einem Austauschverhältnis entwickelt. Zu verdanken ist diese Entwicklung zunächst den guten und persönlichen Kontakten zwischen der Bündner Regierung mit ihren Erziehungsdirektoren und den leitenden Personen der Scuola Svizzera, darüber hinaus aber auch und insbesondere, den bemerkenswerten Leistungen der Schule. Vorteilhaft für die Entwicklung eines Austauschverhältnisses ist zweifellos, dass sich Graubünden und Mailand geografisch nahe sind, und dass Deutsch sowie Italienisch hier wie dort einen hohen Stellenwert haben. Beide Faktoren vermitteln einzigartige Chancen, welche heute beide Seiten nutzen. Exkursionen und Ausflüge nach Graubünden zeigen Angehörigen der Scuola Svizzera die Angebote und Schönheit des Kantons und ermöglichen emotionale Bindungen. Diese Bindungen festigt eine intensivere Zusammenarbeit. So hat die Scuola Svizzera dazu beigetragen, Bündner Lehrpersonen auf das Erteilen von Italienischunterricht vorzubereiten. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass die Schule seit dem Jahr 2004 die schweizerisch anerkannten Bündner Maturitätszeugnisse abgibt. Heute ist die Scuola Svizzera voll integriert im Kreis der Bündner Gymnasien und ein in Mailand absolviertes Austauschjahr wird in Graubünden voll angerechnet. Mit Blick in die Zukunft könnte der Schüleraustausch auf gymnasialer Stufe mit besseren Rahmenbedingungen noch attraktiver werden. Nutzbar wären zudem die reichen Erfahrungen der Scuola Svizzera mit ihrer Tagesschule, dem Mittagstisch und diversen Betreuungsangeboten, welche in Graubünden zunehmend gewünscht werden. Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass sich das partnerschaftliche Austauschverhältnis zwischen der Scuola Svizzera di Milano und dem Kanton Graubünden weiterhin dynamisch entwickelt und Früchte trägt. Ebenso wünsche ich den Verantwortlichen Glück und Segen für die anstehenden strategischen Weichenstellungen der Schule. Dr. Hermann Laim ehem. Departementssekretär EKUD Kanton Graubünden, Chur ACCRA – Neuer Schulleiter ab 1.08.11: Hans Peter Rüegg Hans Peter Rüegg besuchte den afrikanischen Kontinent bereits vor zwei Jahren, als er eine längere Reise durch Afrika machte. Er ist Vater zweier erwachsener Kinder und arbeitet seit über zwanzig Jahren als Sekundarlehrer Phil I. Seit acht Jahren ist er zudem auch Gesamtschulleiter an der Sekundarschule in Brüttisellen ZH. Herr Rüegg freut sich darauf, seine langjährige Berufserfahrung einbringen zu können sowie auf bereichernde und herausfordernde Erfahrungen. SINGAPUR – Neuer Schulleiter ab 1.08.11: Björn Engeli Björn Engeli ist vor fünf Jahren mit seiner Familie nach Singapur gekommen und arbeitet seitdem an der Schweizer Schule Singapur. Vor drei Jahren wurde er zum stellvertretenden Schulleiter gewählt. Herr Engeli wird die Nachfolge von Hans Hürlimann antreten, der zuvor während vier Jahren als Schulleiter tätig war. KSA - NEWS EHEMALIGE ERZÄHLEN Arnold Flüeler, ehemaliger Schüler der Schweizer Schule Santiago de Chile An einem Tag im März im Jahre 1957 durfte auch ich meinen ersten Schultag in der Schweizer Schule in Santiago erleben. Da sich meine Eltern entschieden hatten, mich nicht in den Kindergarten zu schicken, wusste ich noch viel weniger als alle meine Mitschüler, was auf mich zukam. Meine Mutter brachte mich in das Schulhaus an der Avenida José Domingo Cañas. Sie übergab mich dort meiner ersten Lehrerin, Frau Doris Blank. Das Schulhaus war eine alte Villa mit vielen Zimmern. Alle Räume waren mit alten Schulmöbeln und Wandtafeln zu Schulzimmern umfunktioniert worden. Bald waren die „Anfangsschwierigkeiten“ überwunden und in Claudio, Claudia, Melinda, Sonia, Reni, Thomas, Robi, Ruben und wie sie alle hiessen, habe ich gute Klassenkameraden gefunden. Den langen Schulweg habe ich, nach über fünfzig Jahren, immer noch gut in Erinnerung. Da wir damals ausserhalb der Stadt am Ende der Avenida Vitacura auf einer Chacra wohnten, brachte mich mein Vater mit dem Auto zur Schule. An der Pedro de Valdivia wurden jeweils in den Monaten März und April die von den Bäumen heruntergefallenen Blätter von Strassenarbeitern zusammengetragen und angezündet. Der dadurch entstandene Rauch trübte die Sichtverhältnisse teilweise erheblich, und der Geruch drang auch ins Wageninnere. Noch heute erinnert mich der Geruch von verbrennendem Laub an den Schulweg während den Herbstmonaten in Chile. Anfänglich war Doris Blank in der ersten Klasse unsere Lehrerin. Nach etwa einem halben Jahr wurde unser Klassenzug von Frau Berti Johner übernommen. An die Zeit mit Berti Johner mag ich mich noch sehr gut erinnern. Sie war eine strenge, aber stets korrekte Lehrerin. Berti Johner habe ich zum letzten Mal im Juni 2007 in Rapperswil getroffen und mit ihr alte Erinnerungen ausgetauscht. Von der dritten bis zur fünften Primarklasse war Max Mathys unser Klassenlehrer. Neben dem normalen Schulunterricht leitete er unser Klassenlager in Quinteros mit Unterricht „al aire libre“ und das jährliche Skilager in Lagunillas. Meine heutigen Skifahrkenntnisse haben ihren Ursprung in der damaligen Zeit. Die sechste Primarklasse habe ich bei Peter Schär erlebt. Neben den Klassenlehrern, welche uns auf Deutsch unterrichteten, hatten wir Spanischunterricht bei Fräulein Juanita Ochoa. Unser Klassenlehrer in der Sekundarschule war Mario Macias, er unterrichtete im Hauptfach Spanisch. Besonders erinnere ich mich an die Unterrichtsstunden von Herrn Brunner in Biologie und Herrn Egli in Mathematik. In der letzten Sekundarklasse, also kurz vor dem Abschluss, übersiedelte ich mit meinen Eltern in die Schweiz, wo ich an der Kantonsschule in Zürich die Mittelschule abschliessen konnte. Das Colegio Suizo habe ich auch heute noch in bester Erinnerung. Bei meinen letzten Reisen nach Chile in den Jahren 1999 und 2006 gehörte ein Besuch des CSS zum Pflichtprogramm… Arnold Flüeler ehemaliger Schüler der Schweizer Schule Santiago de Chile Lehrerin Fräulein Berti Johner bei der Arbeit Herausgegeben durch Komitee für Schweizer Schulen im Ausland Alpenstrasse 26, CH-3006 Bern www.schweizerschulen.ch spring@aso.ch Redaktionsschluss für die 17. Ausgabe: 29. April 2011 Gestaltung und Grafik: Andrea Spring Druck: Geiger Druck AG