Newsletter Mai/Juni 2016

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Newsletter Mai/Juni 2016
Neues von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA)
Studium in Deutschland? Beraterin für
Deutschunterricht informiert an High Schools
Natascha Milde, Beraterin für Deutschunterricht (BDU) in
Olympia, hat zahlreiche High Schools in Alaska, Oregon
und Washington besucht, um die Schülerinnen und Schüler
über Studienmöglichkeiten in Deutschland zu informieren.
Argumente für ein Studium an deutschen Universitäten
gibt es genug: An erster Stelle ist zu nennen, dass in
Deutschland – anders als in den USA – an öffentlichen
Hochschulen keine Tuition Fees anfallen. Momentan
studieren mehr als 300.000 internationale Studenten an
deutschen Hochschulen, die Zahl US-amerikanischer
Studenten liegt bei über 10.000, wobei die Tendenz
steigend ist.
Weitere
Informationen,
zum Beispiel zu
Möglichkeiten
finanzieller
Förderungen,
finden sich auf
der Homepage
des Deutschen
Natascha Milde im Gespräch mit
Akademischen
Deutschschülerinnen und -schülern der West
AustauschValley Highschool; Foto: Rick Beck
dienstes:
www.daad.org.
„Die Schüler der West Valley High School haben sich sehr
für die Möglichkeit in Deutschland zu studieren
interessiert. Am Tag nach dem Vortrag gab es noch Fragen
und einige Schülerinnen und Schüler erwägen ernsthaft
diese Möglichkeit. Das Video Germany, New Horizons kam
auch gut an.” (Rick Beck, West Valley High School, Yakima,
WA)
„Ich finde es sehr wichtig, dass die Schülerinnen und
Schüler Informationen über das Studium in Deutschland
bekommen. Meine Schüler waren aufmerksam und
interessiert. Ich habe drei Schüler, die jetzt tatsächlich in
Deutschland studieren wollen. Einer sagte:‚Bevor Frau
Milde bei uns war, wusste ich nicht, dass ich sowas
machen könnte.‘“ (Alysha Holmquist, Enumclaw High
School, Enumclaw, WA)
Natascha Milde, BDU Olympia, olympia@auslandsschulwesen.de
Thema Studium und Beruf:
Materialien auf PASCH-net
Jugendliche aus Deutschland und
Indonesien erzählen in der Filmreihe Das
mach ich nach der Schule von ihren
Zukunftsplänen: Studium, Ausbildung oder
erst einmal ein Jahr lang jobben und sich
orientieren? Die kurzen Videobeiträge
lassen sich vielfältig im Unterricht
einsetzen (Sprachniveau A2/B1) und
werden außerdem von begleitendem
Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte flankiert:
http://www.paschnet.de/pas/cls/sch/jus/sua/de3375268.htm
PASCH-net bietet unter der Rubrik
Studieren in Deutschland außerdem viele
Themen rund ums Studium für
Schülerinnen und Schüler: Hier werden
Universitätsstädte vorgestellt, Einblicke in
das Studentenleben gewährt und
grundlegende Informationen zum Studium
in Deutschland zusammengestellt:
http://www.paschnet.de/pas/cls/sch/deindex.htm
Unter http://www.paschnet.de/pas/cls/sch/jus/sua/de3383007.htm
erklären zwei Jugendliche in kurzen Filmen
von study-in.de den Weg an eine deutsche
Hochschule Schritt für Schritt. Zu jedem der
Filme gibt es ein Arbeitsblatt für den
Einsatz im Unterricht.
Friederike Braun, BDU Richmond,
richmond@auslandsschulwesen.de
Partnerschulen der ZfA im Fokus
Es stellt sich vor: die Russell Middle School, Omaha, NE
Fragen an die Deutschlehrerin Amber Hollenbeck
Nörgeln in Alaska
ZfA-Fortbildung in Anchorage
Was zeichnet das Deutschprogramm der Russell Middle
School aus?
Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 der
Millard Public Schools belegen jeweils zwölf Wochen
Spanisch, Französisch und Deutsch. Am Ende des
Schuljahres treffen sie eine Wahl über ihre Zweitsprache an
der Middle School. Sehr viele Schülerinnen und Schüler der
Russell Middle School entscheiden sich für Deutsch.
Was fasziniert dich daran, Deutsch zu unterrichten?
Eigentlich war ich ursprünglich davon fasziniert, Deutsch zu
lernen. Die Freude und das Interesse an Sprache, Kultur
und Geschichte der deutschsprachigen Länder will ich mit
meinen Schülerinnen und Schülern teilen und auch in ihnen
wecken.
Auf welche Weise gelingt meaningful learning in deinem
Deutschprogramm?
So viel wie möglich unterstütze und fördere ich Kontakte
mit deutschen Muttersprachlern. Vielleicht das beste
Beispiel ist ein jährlicher Skype-Anruf bei meiner Freundin,
die in der ehemaligen DDR aufwuchs. Das machen wir als
Höhepunkt einer Einheit über das geteilte Deutschland und
die Öffnung der Grenze.
Woran zeigen deine Schülerinnen und Schüler das größte
Interesse?
Meine Schülerinnen und Schüler sind sehr neugierig und
zeigen das größte Interesse an denjenigen
Unterrichtsstunden, die Kultur und Geschichte mit
einbeziehen. Viele wollen die Sprache ihrer Herkunft lernen
und manche wollen sogar später einmal in Deutschland
leben oder studieren.
Was sagt die Schulleiterin, Teresa Perkins, zu deinem
Deutschprogramm?
„At Russell Middle School, students are drawn to the
German program in part due to the depth of the
opportunities to learn about the culture and history of the
language. Students experience authentic interactions with
people who have recently been to Germany, with people
who are native speakers and with the customs and
traditions surrounding the language.”
Irene Mrázek, BDU Denver, denver@auslandsschulwesen.de
Sichtlich gute Laune hatten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des ZfA-Workshops in Anchorage;
Foto: Natascha Milde
Im Frühjahr war es wieder soweit: In den
Räumlichkeiten des Anchorage School
District fand auf Einladung von BDU
Natascha Milde ein Seminartag für
Lehrkräfte aus Alaska statt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der
sich Lehrerinnen und Lehrer aus
Immersionsschulen, Grundschulen,
Mittelschulen und High Schools einfanden,
standen Informationen zu aktuellen
Entwicklungen im DaF-Unterricht, eine
Präsentation über „Studieren in
Deutschland“ sowie kommende Projekte
zum Thema STEM.
Im Workshop zum Thema „Besser
(aus)sprechen“ erfuhren die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand
von „Höhepunkte beim Essen“ und mit
Hilfe des „Nörgel-Bingo“, wie man
Aussprache und Intonation der deutschen
Sprache auf spielerische und
unterhaltsame Art und Weise lehren und
lernen kann und nahmen interessante
Anregungen mit in die nächsten
Schulstunden.
Natascha Milde, BDU Olympia,
olympia@auslandsschulwesen.de
DSD I: Das „Erste Mal“ in Pueblo, CO
Die Centennial High School ist die erste Schule im Pueblo
County, an der in diesem Frühjahr die Prüfungen zum
Deutschen Sprachdiplom der Stufe I (DSD I) durchgeführt
wurden. Anlässlich dieser Premiere fand ein Interview mit
der Leiterin des Deutschprogramms, Sabine Moosbrugger,
statt.
DSD Statewide in Georgia:
Erstmals Prüfungen zum DSD I
abgelegt
In diesem Jahr fand das DSD I zum ersten Mal an der
Centennial High statt. Welche Erfahrungen möchtest du
gerne an andere Schulen weitergeben?
Macht es unbedingt! Das DSD ist eine so zentrale und
wichtige Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler
gewesen. Ich habe mich so über die Leistungen meiner
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 und
Prüflinge gefreut. Viele konnten viel, viel mehr als ich es
12 an der Whitewater High School vertieft in die
Prüfungsaufgaben zum DSD I; Foto: Patrick Wallace
erwartet hatte. Insgesamt finde ich es wichtig, dass die
Lernenden eine Bewertung von außen erhalten. Es geht
Dieses Jahr wurde zum ersten Mal auf der
jetzt nicht mehr nur um meine eigenen Eindrücke und
Basis eines Memorandum of Understanding
meine Bewertung ihrer Leistungen.
(MoU) zwischen der ZfA, dem Georgia
Department of Education und der
Was haben die Prüflinge über die Prüfungen gesagt?
Kennesaw State University (KSU) das
Meine Schülerinnen und Schüler haben sich wie nach der
Länderprojekt DSD Statewide in Georgia
Besteigung des Pikes Peak gefühlt (ein nahegelegener,
durchgeführt.
über 4.300 Meter hoher Berg, der erstmalig 1820
erklommen wurde – Anm. der Interviewerin). Sie sind alle
Rund 40 Schülerinnen und Schüler aus vier
sehr stolz, das DSD absolviert zu haben. Gleich am Tag
unterschiedlichen High Schools konnten am
nach der Prüfung haben wir mit einem deutschen
9. März 2016 zum ersten Mal den
Frühstück ihr Durchhaltevermögen gebührend gefeiert.
schriftlichen Teil der DSD I-Prüfung
Interessanterweise empfanden sie selber den Prüfungsteil
schreiben.
zum Leseverstehen als die größte Herausforderung.
Welche Auswirkungen wird deiner Einschätzung nach das
DSD langfristig auf dein Deutschprogramm haben?
Respekt und Werbung: Das sind die beiden Schlagwörter,
die ich spontan als Auswirkung des DSD sehe. Das DSD
steigert bereits mittelfristig die Anmeldezahlen an der
Centennial High. Da das DSD an meiner Schule zurzeit ein
Alleinstellungsmerkmal für die Region ist, steigen die
Anmeldezahlen für die Schule und auch für mein
Deutschprogramm spürbar. Das DSD passt bestens ebenso
zur CTE (Career and Technical Education, DSD I) wie zu den
AP Prüfungen (DSD II) – beide Diplomstufen zum CountySchwerpunkt „College Ready“! So gratulierte die für die
Schule zuständige Superintendentin, Dr. Constance Jones,
allen Prüflingen zur Teilnahme am DSD und zeigte sich
auch insgesamt ganz euphorisch!
Irene Mrázek, BDU Denver, denver@auslandsschulwesen.de
Zehn Tage später kamen die Prüflinge mit
ihren Lehrkräften an die KSU, um den
mündlichen Teil der Prüfung abzulegen, der
aus einem Gespräch über verschiedene
Fragen zum Alltag der Schülerinnen und
Schüler und aus einer Präsentation eines
selbstgewählten Themas besteht. Dabei
hatten sich die Jugendlichen Themen
ausgesucht, die von Exkursionen nach
Deutschland bis zum Lacrossespielen
reichten, es wurde sowohl von der eigenen
künstlerischen Tätigkeit als auch von der
multikulturellen Familie berichtet.
Michael Göttert, BDU Atlanta,
atlanta@auslandsschulwesen.de
Studienland Deutschland – Und hier haben die BDU studiert
Alexander Wildgans:
„Ich habe an der Universität Regensburg studiert. Regensburg hat als
eher kleine Uni-Stadt viel zu bieten. Als Student/in pendelt man
zwischen Campus, Wohnung und Altstadt am besten mit dem Fahrrad.
Besonders im Sommer sind die Altstadt mit ihren vielen Cafés und das
Umland bis hin zum Bayerischen Wald attraktive Ziele. Und wem es zu
klein wird, fährt schnell mit dem Zug nach München.“
Irene Mrázek:
„Ich habe an der Technischen Universität in
Dortmund studiert. Die TU hat einen
großzügigen, außerhalb des Stadtzentrums
gelegenen Standort. Die Studienangebote sind
vielfältig und breit angelegt – die Studierenden
fühlen sich ausgesprochen wohl, nicht zuletzt
auch wegen des mehrfach preisgekrönten MensaEssens und der zahlreichen Wohnangebote für
die Studierenden!“
Friederike Braun:
„Ich habe an der Ludwig-Maximilians-Universität
(LMU) München studiert. Die Uni liegt mitten in
der Stadt. Auf Natur muss man dennoch nicht
verzichten, weil der Englische Garten nur ein paar
Schritte weit entfernt ist. In der Aula der
geschichtsträchtigen Uni ist ein Museum, das an
die Widerstandsbewegung Weiße Rose erinnert.
Die LMU zählt zu den so genannten ExzellenzUniversitäten und brachte schon etliche
Nobelpreisträger hervor."
Julia Ibold:
„Ich habe an der Freien Universität Berlin
im grünen Villenbezirk Dahlem studiert.
Besonders gefallen haben mir Seminare
und Vorlesungen am Osteuropa-Institut
der FU, da hier in fast familiärer Lern- und
Arbeitsatmosphäre anspruchsvolle Lehre
und Forschung betrieben wurden. Auch
war es gerade zu Beginn der 80er Jahre
ein idealer Ort, um mit Studenten aus
Osteuropa in engen Kontakt zu treten.“
Anka Fehling:
„Das gemütliche Flair einer
kleinen Universitätsstadt war
kennzeichnend für mein Studium
an
der
Friedrich-SchillerUniversität Jena. Persönliche
Nähe, überschaubare Strukturen,
Offenheit, und eine lebhafte
Studentenszene trugen zum
Wohlfühlen bei. Über all dem war
stets ein Hauch der deutschen
Romantik und der Klassik
spürbar.“
Natascha Milde:
„Ich habe an der Universität
Hamburg studiert. Entscheidend
für meine Wahl waren in erster
Linie die Stadt selbst und dann
auch die Universität. Besonders
gut gefallen haben mir das
vielfältige Lehrangebot der Uni,
die Lage mitten in der Stadt
sowie die gründliche und
umfassende
pädagogische
Ausbildung. Am schönsten war
es, zwischen den Seminaren kurz
einmal eine kleine Segeltour auf
der Alster machen zu können.“
Michael Göttert:
„Siegen mag eher an der Peripherie als im Zentrum
liegen, aber mir hat gefallen, dass man an der Uni
Siegen eine gute Betreuung erfuhr und dort eine
ganze Reihe hervorragender Anglisten und
Germanisten gelehrt haben. Seminare in
Traumgrößen von sechs Studierenden ermöglichten
eine viel intensivere Auseinandersetzung mit dem
Gegenstand, als es an anderen Unis der Fall
gewesen wäre.“
Impressum: Friederike Braun, BDU Richmond, richmond@auslandsschulwesen.de