School of Rock - Hochschule Koblenz
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School of Rock - Hochschule Koblenz
1. Allgemeines Das Projekt 'School of Rock' ist eine Kooperation mit der Clemens-Brentano-/ Overberg RealschulePlus, der Hochschule Koblenz im Fachbereich Sozialwissenschaften sowie der Musiker-Initiative 'Koblenz Music Live e.V.'. Bei dem Projekt selbst handelt es sich um ein Bandprojekt im Rahmen einer Schülerband. Die 'School of Rock' wurde nach Abschluss einer dreimonatigen Orientierungsphase von einem Student der Hochschule Koblenz im Studiengang Soziale Arbeit (B. A.), im Rahmen der Projektwerkstatt, vom 21. Oktober 2013 bis 27. Januar 2014 an der ClemensBrentano-/ Overberg RealschulePlus durchgeführt und richtete sich an die Schüler der 7. bis 10. Klasse. Im Anschluss wurde das Projekt ausführlich evaluiert. Durch wöchentliche Bandproben in einem externen Klassenraum auf dem zentralen Schulhof, sollte das Projekt, im Sinne der Elementaren Musikpädagogik, zu einer Stärkung der sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten beitragen (vgl. Hill / Josties 2007, S. 30). Die Musikstücke, die im Laufe des Projekts einstudiert wurden, sind der Fokus für die Entfaltung kreativer Ressourcen. Durch die Hilfe des Sozialpädagogen Volker Cornet von der Musiker-Initiative 'Koblenz Music Live' e.V., stand ein vollständiges Bandequipment zur Verfügung. Schüler aus sozial schwächeren Umfeldern hatten somit die Möglichkeit, sich musikalisch zu erproben und die ersten Erfahrungen mit Musikinstrumenten zu machen. Das bereitgestellte Equipment von 'Music Live' inklusive Transporter umfasste folgende Instrumente bzw. Equipment: • Komplettes Schlagzeug, • zwei E-Gitarren, • einen E-Bass, • Keyboard, • Gesangsanlage inkl. Boxen, Kabel, Mikrophone, • Verstärker für Gitarren und Bass. 2. Ausgangssituation An der Clemens-Brentano-/ Overberg RealschulePlus Koblenz konnte beobachtet werden, dass die Musik wie auch die bildende Kunst immer weiter in den Hintergrund des Schulunterrichts treten und die Lehrkräfte viel Mühe aufbringen müssen, um ihre Schüler für diese elementaren Bereiche begeistern zu können. Um SchülerInnen einen Zugang zum praktischen musikalischen Schaffen zu ermöglichen, wurde das Projekt 'School of Rock' ins Leben gerufen. Das Projekt selbst wurde erstmals an der Clemens-Brentano-/ Overberg RealschulePlus Koblenz durchgeführt und richtete sich an sechs bis zehn SchülerInnen der 7. bis 10. Klassenstufe. Mit Hilfe des Rockmobils und der Bereitstellung von Instrumenten, Soundequipment und Betreuung sowie Beratung wird die Eigenständigkeit der SchülerInnen aktiviert. Dabei setzt das Projekt auf die Partizipation der SchülerInnen, da ihnen kein Musikstil aufgezwungen werden soll, um der Kreativität und dem Einfluss der verschiedenartigen Musikvorlieben freien Lauf lassen zu können (vgl. Hill / Josties 2007, S. 30). 3. Projektziele und Evaluation Durch das gemeinsame Musizieren wurden die verschiedenartigen Sozialkompetenzen und musikalischen Fähigkeiten der teilnehmenden SchülerInnen gefordert und gefördert. Des Weiteren trug dies auch zur Entfaltung der individuellen Charakterzüge und der allgemeinen Persönlichkeit bei. Die konkrete Zielsetzung lautete: Richtziel: Die Teilnehmer haben durch das gemeinsame Musizieren eine Stärkung innerhalb ihrer Handlungskompetenzen und ihrer Persönlichkeitsentwicklung erfahren. Grob- und Feinziele: 1. Grobziel: Die Schüler vertrauen mehr in ihre eigenen Fähigkeiten. Feinziele: Die Teilnehmer besitzen ein starkes Selbstvertrauen, sind in der Lage sich den anderen Teilnehmern zu öffnen und verfügen über ein verbessertes Durchsetzungsvermögen. Alle Ziele wurden vollends erfüllt. Am Projekt nahmen SchülerInnen teil, die nie zuvor ein Instrument spielten und konnten ihre ersten Grundakkorde erlernen. Des Weiteren wurde der Zusammenhalt der 'Schulband' so stark, dass keiner Scham hatte sich selbst auszuprobieren, um somit aktiv bei den Proben mitwirken zu können. 2. Grobziel: Durch gemeinsames Musizieren werden soziale Kompetenzen erlangt. Feinziele: Soziale Kompetenzen die innerhalb des Projekts erlangt werden, können auch außerhalb des Schulkontextes angewendet werden. Entstehende Konflikte im laufende Projekt werden innerhalb des laufenden Projekts offen angesprochen und die Teilnehmer nehmen gegenseitige Rücksicht und hören einander zu. Die insgesamt elf teilnehmenden Schüler kannten sich untereinander gar nicht oder nur flüchtig, obwohl sie teilweise aus derselben Klasse kamen. Erst während der Projektdurchführung hatten sie zum ersten mal intensiven Kontakt zu Mitschülern oder Klassenkameraden, der sich durch starke Zusammenarbeit und Mitarbeit entwickelte. Alle Entscheidungen, die innerhalb der Proben zu fällen waren, wurden unter Moderation des Projektleiters getroffen, unter gegenseitiger Rücksichtnahme und der dazugehörigen Achtung des Gegenübers. Teilnehmer, die in ihrem Können nicht den Mut aufbrachten dies zu zeigen, wurden von der Gruppe ermutigt und gelobt. Dies führte zu mehr Selbstvertrauen der Einzelnen und mehr Einsatz und Willenskraft beim Einüben neuer Musikstücke. 3. Grobziel: Die Frustrationstoleranz und das Durchhaltevermögen der Schüler soll gesteigert werden. Feinziele: Die Teilnehmer können besser mit Konflikten umgehen und halten an den gesetzten Zielen fest. Alle von den Schülern selbstständig ausgesuchten Musiktitel konnten verwirklicht werden. Auch wenn innerhalb einer Probe nur ein Stück gespielt wurde und ein paar Schüler schon alle Abläufe des Liedes beherrschten und andere nicht, wurden diese nicht entmutigt oder gelangweilt. Kompetentere Mitschüler unterstützten die anderen Teilnehmer und wurden selbst zu 'Lehrern'. 4. Grobziel: Die Kontinuität und die Nachhaltigkeit des Projekts soll bewahrt werden. Feinziele: Die angemeldeten Schüler besuchen das Projekt regelmäßig. Entschuldigungen müssen rechtzeitig eingereicht werden, damit das Projekt notfalls umgestaltet werden kann. Durch das Projekt selbst, sollen die Schüler motiviert werden, auch nach Projektende weiterhin musikalisch aktiv zu sein. Innerhalb der Durchführungszeit hat nur ein Schüler ohne Begründung das Projekt verlassen. Alle anderen Teilnehmer waren regelmäßig anwesend. Nach Abschluss des Projekts wurde den Schülern die Möglichkeit geboten, aktiv in weiteren Bandprojekten von 'Music Live' mitzuwirken. Bei dem 'Newcomer Festival' FirstSteps wird die Projektband ihre einstudierten Lieder der Öffentlichkeit präsentieren. 4. Fazit Während der dreimonatigen Eingangsphase wurde der Musikunterricht in der 8. und 9. Klassenstufe vom Projektleiter selbst gestaltet und in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 das Projekt vorgestellt, um Interessenten zur Teilnahme zu animieren. Anfangs war nicht klar, ob und in welchem Ausmaß das Projekt angenommen wird. Am Ende der drei Monate zeigte sich seitens der Schüler noch kein offenes Interesse und es stellte sich die Frage, ob das Projekt überhaupt stattfinden wird. Durch Werbung mithilfe von Plakate an beiden Schulstandorten, einer eigens für das Projekt eingerichteten E-Mailadresse und Werbung auf der Schulhomepage, sowie einer Facebook-Gruppe, fanden sich zum 14.10.2013 direkt nach den Herbstferien sieben Schüler ein, die bei dem Schulbandprojekt mitwirkten wollten. Durch die Unterstützung und kompetente Beratung von Seiten Herrn Volker Cornets von der Musikerinitiative Music Live e.V. Koblenz, wurde ein reibungsloser Ablauf des Projekts gewährleistet. Nach den ersten Proben, die in einem 'Container-Klassenraum' direkt auf dem Schulhof stattfanden, wurde das Projekt schnell populärer und erfreute sich bald auch neuen Zuwachses. Insgesamt nahmen vier SängerInnen, ein Keyboarder, zwei Gitarristinnen, ein Bassist und zwei Schlagzeuger an der Schulband teil. Folgende Titel wurden aus einem großen Fundus von der Schülerschaft selbst ausgewählt und mit einer eigenen persönlichen Note einstudiert. Interpret Titel James Arthur Impossible Blur Song #2 Liquido Narcotic Die persönliche Entwicklung und Entfaltung der Schüler veränderte sich von Woche zu Woche immer mehr und das Projekt selbst wurde von allen Teilnehmern sehr ernst genommen. Obwohl es sich um eine außerschulische Aktivität für die SchülerInnen handelte, kamen sie regelmäßig und nahmen mit einer Menge Spaß teil. In der theoriegeleiteten Begleitveranstaltung an der Hochschule Koblenz, sowie nach Rücksprache mit dem Schulleiter Joachim Schmitz, der Schulsozialarbeiterin Anke Theisen und dem Geschäftsführer Volker Cornet von 'Music Live', wurde nach dem erfolgreich durchgeführten Projekt beschlossen, dass dieses weiterhin in Kooperation mit 'Music Live', in Form eines weiterführenden Bandprojekt bestehen bleibt. Des Weiteren haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre einstudierten Musikstücke auf dem 'Newcomer Festival - FirstSteps' der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die 'School of Rock' selbst war trotz anfänglicher Zweifel ein großer Erfolg. Den Schülern wird als Dank für die Teilnehme dies in ihren Jahreszeugnissen bestätigt. Darüber hinaus nimmt das Projekt an 'Durch Zusammenarbeit gewinnen!' teil. Zum zehnten Mal schreiben das Bundesjugendministerium und die BKJ gemeinsam die 'MIXED UP Preise für gelungene Kooperationen zwischen Kultur und Schule' aus und das Projekt 'School of Rock' nimmt bei diesem Wettbewerb teil. 5. Literatur Hill, Burkhard / Josties, Elke (2007) (Hrsg.): Jugend, Musik und Soziale Arbeit. Anregungen für die sozialpädagogische Praxis. Weinheim und München: Juventa. Fabian Götze 6. Anhang