Die „Turtles“ - mag - ebm

Transcription

Die „Turtles“ - mag - ebm
02 ° 2009
Die „Turtles“
kommen
Ein Beatmungsspezialist
wird zum Universalgenie
° 16 Das bisschen Haushalt : Macht Robo von allein ° 18 Plug and play: Eine
heiß-kalte Partnerschaft ° 21 Die sanfte Wand : Luftschleieranlagen sparen
Geld und Energie ° 22 Normalität : Hans-Jochen Beilke blickt in die Zukunft
Industrie im
Reisfeld
ebm-NADI International Pvt. Ltd.
26 /3, G. N.T. Road Erukkencherry
Chennai – 600 118
India
Telefon : + 91 44 26720103
Fax : + 91 44 25371149
E-Mail : sales@ ebmnadi.com
www.ebmnadi.com
Editorial
mag 02°2009
Vor nicht allzu langer Zeit kamen einem
bei Indien automatisch Bilder von Tempeln,
heiligen Flüssen, Mönchen und überfüllten
Basaren mit Ochsenkarren, Elefanten
und Schlangenbeschwörern in den Sinn.
Dennoch knüpfte ebm schon 1985 Geschäfts­kontakte, als die Importzölle noch
195 Prozent betrugen. Zehn Jahre später
wurde in Chennai das ebm-Nadi Joint
Venture gegründet. Seitdem füllt es die
Lücke im Bereich hochqualitativer Lüfter
für Indiens rasant wachsende Wirt­schaft,
und wuchs allein in den vergangenen drei
Jahren um 400 Prozent.
J. B. Kamdar (60),
Geschäftsführer Chennai ist das neue Detroit Südasiens. Ein
ebm-Nadi International
Telefon: + 91 44 25 58 53 60 Drittel der indischen Automobilindustrie ist hier
jbk@ebmnadi.com ansässig und IT wie Telekommunikation sind
auch stark im Kommen. Aus der Vogelperspektive
Liebe Leser, 2009 ist nicht nur das Jahr, das
dem wir uns selbst mit Schwung aus dem Krisenverdeutlicht der zweite ebm-Nadi Gebäudekomplex,
sich mit einem großen „K“ in die Geschichte ein- sumpf ziehen und diese Evolutionsstufe erreichen
ein expandierendes
Industriegebiet
können. Dass dies mehr
ist als Pfeifen im Wald,
kerben wird, es ist auch eingebettet
das Darwin-Jahr.inDer
belegen Reisfelder,
nicht nur die vielen
positiven Rückmelgroße Naturforscher wäre inmitten
im Februar 200
Jahre
grün
wogender
anschaulich
dungen
unserer
Kunden,
sondern
auch Indien
die harten
alt geworden. Und im LichtEntwicklung
seiner Evolutionstheund Gegensätze, die das heutige
orie betrachtet wird deutlich: Es ist wieder ein- Zahlen. Wir registrieren, dass bereits gestoppte
charakterisieren. Heute fahre ich durch überfüllte
mal nicht die Größe, die den Fortbestand einer Aufträge nun doch abgerufen werden, neue ProStraßen,
dieIndussich plötzlich
in Schnellstraßen
Art, eines Unternehmens oder
einer ganzen
jekte in unsere
Entwicklungsabteilungoder
eingespeist
trie sichert. Es ist die Fähigkeit
zur
Veränderung
und
Anschlussaufträge
erteilt
werden.
Und wenn
Überwege ergießen, wo Ochsenkarren mit einem
und Anpassung. Wer anstehende Veränderungen
die Märkte wieder anspringen, wird die Nachfrage
Mercedes-Benz, einem
Volvo-Bus
schneller in Angriff nimmt und besser umsetzt als
nach innovativen, energieeffizienten Lösungen für
einer
Rikscha um
Platz ringen. Branchen wachsen. Wir
andere, wird aus der Kriseund
gestärkt
hervorgehen.
die unterschiedlichsten
Fit für die
nächste Runde
Thomas Borst
Geschäftsführer
Vertrieb Gruppe
„Krise nutzen“ lautet daher das Motto einer Kommunikationskampagne, mit der wir unsere Kunden
und Partner dazu aufrufen, gemeinsam am Strang
der Innovation zu ziehen. Denn wir sind überzeugt,
dass heute die Weichen gestellt werden müssen,
um morgen fit für die nächste Runde der Evolution zu sein. Und Innovation ist der Schopf, an
und unsere Kunden sind darauf gut vorbereitet.
Nicht zuletzt dank der EC-Technologie. Die gehört
in allen Leistungskategorien zum Besten, was auf
dem Markt erhältlich ist, und unterbietet schon
heute die Grenzwerte der ab 2015 geltenden
Energieklasse IE 3 um Längen. Die nächste Stufe
der Evolution kann also kommen: Wir sind bereit.
3
Inhalt
22
10
21
15
18
16
mag 02°2009
10 Das Geheimnis der Schildkröte
Mit dem „Turtle Blower“ wurde der Markt der CPAPBeatmungsgebläse geboren. Heute hat sich der robuste
Lüfter auch in vielen anderen Branchen durchgesetzt
15 „Studieren geht über Probieren“
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie André Runge : der
Experte für Wärme- und Strömungssimulation im Gespräch
16 Robo allein zu Haus
360°
06 Bereit, Herr Sigloch?
07 Supplier of the Year
07 Innovationsforum
08 Hybrid-Ventilatoren
08 GWA Profi 2009
09 Neue Produkte
Wer heute noch selber saugt oder mäht, hat gestern
morgen verpasst : Roboter übernehmen gerne den Haushalt
18 Plug and play!
Zwei Firmen, eine Lösung : Wie eine Entwicklungspartnerschaft das Optimum für den Kunden bringt
21 Warmes Willkommen
Mit innovativen Luftschleieranlagen von Teddington lässt
sich in angenehmem Klima Geld und Energie sparen
22 „Normalität ist Ausnahmezustand“
Organisches Wachstum muss das Ziel sein, fordert der
Vorsitzende der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe
Hans-Jochen Beilke
24
25
26
27
tech.talk Axial, diagonal, radial ?
Service Termine, tech.mag & Impressum
Tellerrand Alle einsteigen, bitte!
ebm-papst in der Welt Industrie im Reisfeld
5
360 °
-
Uwe Sigloch
feilte an
der neuen
ÖkodesignRichtlinie
der EU mit
Sind Sie bereit,
Herr Sigloch ?
Die Ökodesign-Richtlinie der EU zielt darauf ab, den Energieverbrauch elektrischer
Produkte zu senken. Die Durchführungsmaßnahmen für Ventilatoren werden voraussichtlich Anfang 2010 zum Gesetz. Uwe Sigloch, Market Manager Lüftungs- und Klimatechnik bei ebm-papst, ist seit drei Jahren an der Erarbeitung der Vorgaben beteiligt.
Viele Ventilatoren-Hersteller empfinden die vorgeschlagene Richtlinie
als zu streng. Wie bewerten Sie die Vorgaben ?
Die Mindestanforderungen an Ventilatoren wurden im Zuge einer von der EU europaweit ausgeschriebenen Studie ermittelt. Die Hersteller waren von Anfang an über
den VDMA in den Prozess eingebunden. Es wäre unverständlich, wenn nun die
Stimmung umgeschlagen ist. Ich bin davon überzeugt, dass eine Verordnung mit
hohen Mindestanforderungen der europäischen Ventilatoren-Industrie nur Vorteile
bringt. Es werden mehr höher qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Ganz abgesehen
von der originären Zielsetzung: CO² -Reduktion um 20 Prozent bis 2020 !
Was ändert sich durch die Richtlinie auf dem europäischen Markt ?
Wenn die Richtlinie verabschiedet wird, müssen alle Ventilatoren mit einer Leistung
ab 125 Watt die vorgegebene Mindesteffizienz aufweisen. Dies führt zu einem
niedrigeren Verbrauch elektrischer Energie bei gleichbleibendem Komfort. Weil nur
konforme Produkte, die das „CE“-Zeichen tragen, in Europa verbreitet werden dürfen, werden einige Ventilatoren vom europäischen Markt verschwinden oder durch
bessere ersetzt. Von der Richtlinie sind auch Ventilatoren betroffen, die zum Beispiel
in Klimageräte eingebaut werden. Auch diese Ventilatoren müssen die Mindestanforderungen erfüllen. Dies ist dann auch für Geräte relevant, die aus Drittländern
importiert werden.
Was bedeutet die Richtlinie für ebm-papst ?
Unser Produktportfolio wird sich nach Einführung der Richtlinie noch stärker von
Ventilatoren mit AC-Technologie zu solchen mit der energieeffizienten EC-Technologie hin verschieben. Das ist für uns allerdings kein Problem, da wir jetzt schon für
jeden Ventilator mit AC-Technologie ein Pendant mit EC-Technologie anbieten. Wir
bei ebm-papst sind also bereit für die neuen Vorgaben.
6
Kurz gemeldet
Dem Ruf zum 14. ebm-papst Marathon in Niedernhall
folgten 3.018 Teilnehmer. Damit verzeichnete das internationale
Lauffest erneut einen Zuwachs – von Duo-Marathon über
Inlineskating bis zum klassischen Marathon.
Für die neuen Vertriebsmitarbeiter in den internationalen Niederlassungen hat ebm-papst Mitte Mai ein Auftaktprogramm
veranstaltet. Beim Kick-Start-Treffen besuchten 15 Mitarbeiter aus zehn Ländern sechs Tage lang die deutschen Standorte. Künftig soll dieser innovative Integrationsprozess ein- bis
zweimal jährlich stattfinden.
2009 bezieht der führende chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei Produkte von ebm-papst St. Georgen im
Wert von über vier Millionen US-Dollar. Dies legt ein Rahmenvertrag fest.
Nach dem Umweltpreis im Frühjahr erhielt ebm-papst nun auch
den ersten Umwelttechnikpreis des Landes Baden-Württemberg für besonders innovative Produkte. Umweltministerin
Tanja Gönner überreichte den Preis für die besonders energieeffiziente EC-HyBlade®-Axialventilatorreihe.
Bei der feierlichen Übergabe der Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ wurde ebm-papst
im Werk Hollenbach nicht nur mit einem Pokal geehrt, sondern
auch durch die Rede des Chefvolkswirts der Deutschen Bank
Prof. Dr. Norbert Walter. Der blickt optimistisch in die Zukunft:
„Wir sind wunderbare Erfinder. Was wir noch werden müssen,
sind wunderbare Verkäufer.“
Investition in die Zukunft: An den drei Standorten Mulfingen,
Landshut und St. Georgen starteten 69 Auszubildende in ihre
Karriere in gewerblichen und kaufmännischen Berufen. Das sind
trotz der aktuellen wirtschaftlichen Situation zwei mehr als 2008.
Mit dem Stora Inneklimatpriset erhielt ebm-papst auf der
Energie- und Hausmesse EnBo09 die höchste Auszeichnung
Schwedens im Bereich der Klima- und Kühltechnik.
mag 02°2009
Zum Thema Effizienz
Das dritte Innovationsforum
Ende September richtete ebm-papst das 3. Innovationsforum zum
Thema „Zukunft Effizienz“ in Mulfingen aus. Die thematischen
Schwerpunkte lagen an zwei Tagen zum einen auf Kältetechnik,
Kühltheken, Wärmepumpen, zum anderen auf Energie, Industrie,
Klimatechnik. 20 Spezialisten, von Kunden und ebm-papst, präsentierten die neuesten Produkte und Technologien zum Thema Effizienz.
Die Kunden hatten die Möglichkeit, an beiden Fachtagen teilzunehmen oder sich auf einen Schwerpunkt zu konzentrieren.
Auszeichnung beim Siemens MC Lieferantentag : Jochen Frei (Siemens),
Alfred Müller (Vertriebsleiter Inland ebm-papst), Friedrich Klein (Regionalleiter
Vertrieb ebm-papst)
Es kann nur einen geben
Siemens: ebm-papst bester Lieferant
Beim ersten Siemens Motion Control (MC) Lieferantentag in Erlangen wurde
ebm-papst als Supplier of the Year ausgezeichnet. Die Mulfinger wurden für langjährige, konstruktive Zusammenarbeit bei Entwicklungsvorhaben, für innovative
technische Lösungen, optimale Verfügbarkeit der Ansprechpartner, hervorragende Logistikleistung und als zuverlässiger Systemlieferant geehrt. ebm-papst
erfüllt damit die vier zentralen Lieferanten-Anforderungen von Siemens: innovative
Produkte, perfekte Qualität, exzellente Liefertreue, wett­bewerbsfähiger Preis.
Zu der Auszeichnung mit rund 100 Teilnehmern waren die 30 besten Lieferanten
von Siemens MC geladen. Insgesamt greift der Geschäftsbereich für Steuerungen,
Motoren und Automation auf rund 250 Zulieferer zurück.
Das Motto des 3. Innovationsforums: Zukunft Effizienz
So viel Energie spart ebm-papst am Standort Mulfingen jedes Jahr mit
Grundwasser-Brunnenkühlung und effizienter EC-Lüftungstechnik:
495.000.000.000 kWh
500.000
kWh
Energie verbrauchten die Deutschen 2007 zum Heizen ihrer
Wohnungen. Das sind pro Haushalt:
22
Quellen:
Statistisches
Bundesamt;
dena; ebm-papst
JAHRE
ist es her, dass Argus Vision
die erste MikroprozessorSteuerung für Brennwerttechnik entwickelte.
87 %
1989
17.530 kWh
der von Haushalten benötigten Energie entfallen auf
die Erzeugung von Wärme. Davon drei Viertel auf
Raumheizung sowie rund ein Viertel auf warmes Wasser.
Der Rest entfällt auf Elektrogeräte und Beleuchtung.
ebm-papst Landshut ( damals noch SEL/mvl) liefert als erster Hersteller
EC-Radialgebläse für die damals neue Gas-Brennwert-Heiztechnik.
7
360 °
Hand in Hand
ecopower®-Hybrid-Ventilation zahlt sich aus
Marketingprofis: Kurt Klein (wob), Thomas Borst, Kai Halter
Drei zu eins
Marketingpreis GWA Profi 2009
Der Gesamtverband der Kommunikationsagenturen GWA hat ebm-papst den
Marketingpreis GWA Profi 2009 für den Gesamtmarkenauftritt in der Kategorie Industriegüter 0,5 bis zwei Milliarden Euro Umsatz verliehen. Die Jury
würdigte damit die gelungene Positionierung der alleinigen Marke ebm-papst
aus den drei traditionsreichen Unternehmen ebm, PAPST und mvl, die man
gemeinsam mit der Agentur wob geleistet habe. Damit sei 2003 die Entwicklung von drei regional denkenden Unternehmen zum mittelständischen Weltmarktführer der Luft- und Antriebstechnik vollzogen worden. Ziel des Awards,
für den sich in diesem Jahr auch Siemens, STIHL, Lufthansa und BASF beworben hatten, ist die Auszeichnung umfassender, kreativer und langfristig angelegter B2B-Markenführung und deren Präsentation in der Öffentlichkeit.
Vorbildlich effizient
Der internationale Energy Efficiency Award
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und die Deutsche Messe AG
haben ebm-papst den mit 15.000 Euro dotierten 1. Preis des internationalen
Energy Efficiency Award verliehen. Die dena zeichnet mit dem Preis die vorbildliche Energieeffizienz beim Neubau des Werks in Hollenbach aus. Am 2008 in
Betrieb genommenen Standort wird der gesamte Wärmebedarf durch vorhandene Wärmelasten gedeckt. Die Beheizung erfolgt vollständig durch die Nutzung
der Abwärme aus der Produktion. Bei der Auswahl der Komponenten wurde auf
modernste, energieeffiziente Technologien geachtet. Mit diesen Maßnahmen
konnte der Energiebedarf des „grünen“ Werks für Heizung, Lüftung und Kühlung
um 91 Prozent gesenkt werden.
Eine Reduzierung, die sich auch
rechnet: Die Energiekosten sinken
so um rund 87.000 Euro im Jahr.
8
Warum Strom verbrauchen, wenn es der Wind alleine schafft, hatte sich
CSR Edmonds gefragt. Die australische Firma mit Sitz nördlich von Sydney ist Marktführer bei vom Wind angetriebenen Dachventilatoren. Doch
wenn sich bei Hitze kein Lüftchen rührt, benötigt die umweltfreundliche
Innovation Hilfe. Die kommt seit Jahren von einem EC-Motor.
Dieser Hybrid-Ventilator funktioniert ganz einfach: Wind und
EC-Motoren arbeiten Hand in Hand. Bläst der Wind stark genug, hat der
Antrieb Pause. Reicht das nicht aus, übernimmt der EC-Motor automatisch den Antrieb des Ventilators – flüsterleise und höchst energieeffizient. Bis zu drei Viertel weniger Energie verbraucht der gemeinsam
entwickelte ecopower®-Hybrid-Ventilator im Vergleich zu herkömmlichen Dachventilatoren. Bei einem Gebäude mit zehn ecopower®-600Einheiten reduziert sich die CO² -Emission um 12,3 Tonnen – die Belastung für den Geldbeutel um rund 3.000 Euro. Das Hybrid-System eignet
sich besonders für Schulen, Turnhallen, Umkleideräume, Garagen, Werkund Montagehallen sowie Supermärkte. Seit 2008 nimmt der innovative
Dachventilator von der Generalvertretung Ventfair aus auch den deutschen Markt ins Visier.
In Australien erobert er bereits seit 2005 den Markt – und die Anerkennung der Experten. So wurde der Hybrid-Ventilator vom australischen
Institut für Heizung, Lüftung, Klima (AIRAH) nun mit dem Jahrespreis für
hervorragende Leistungen ausgezeichnet.
d
Win
Einfaches Prinzip, effiziente Lösung: der Hybrid-Dachventilator
mag 02°2009
Mehr Informationen: www.ebmpapst.com/produkt-news
Klein, aber dynamisch
präsentiert sich die neue Generation von
Außenläufermotoren. Die kompakt
gebauten Kraftprotze machen den
Getriebeeinsatz überflüssig, bringen ihre
hochintelligente Steuerungselektronik mit
und sind auch noch preisgünstig.
Fertig, los !
Intelligente
Alternative
EC-Technology
In Kühltheken, Wohnungslüftungen
oder Schaltschränken weht bald
ein frischer Wind: Die neuen
Kompakt-Radialmodule haben alle
nötigen Anschlusselemente an
Bord und
können so
schnell und
einfach montiert werden.
Die Antriebsmotoren der
Baureihen M3G084,
M3G112 sowie
M3G150 sind kompakt
und besitzen eine
integrierte Elektronik. Sie
eignen sich perfekt für Anwendungen in Ventilatoren, Gebläsen, Pumpen und
Kompressoren. Eine intelligente Alternative zu
IEC-Norm-Motoren mit Frequenz­umrichter.
Perfekte Kommunikation
Doppelt = zwei Drittel Die neuen Doppelradialgebläse
Das Gebläse NRG 118 wartet mit einer besonderen
Kommunikationsschnittstelle
auf: speziell ausgelegt für
die Feuerungsautomaten der Partnerfirma
Argus Vision, die
in der Heiztechnik
zum Einsatz
kommen.
der „High Power“-Baureihe bringen zwei Drittel mehr Leistung.
Von hohen Gegendrücken lassen sich
die Automotive-Gebläse daher
nicht beeindrucken – und
zwar über die gesamten
garantierten 25.000
energieeffizienten
Stunden Lebensdauer.
Wo EC drauf steht, ist auch EC
drin. Wer auf die EC-Technologie
von ebm-papst setzt, kann dies
jetzt mit dem EC-Siegel zeigen.
Fragen
Sie Ihren
Ansprechpartner im
Vertrieb.
Volles Programm Aus dem Schwarzwald kommt
die Power-to-Motion-Antriebspalette, die Energie spart und dabei
noch effizienter ist. Von robusten, preiswerten Bürsten- über
hochdynamische EC- bis zu drehmomentstarken Außenläufermotoren gibt es hier optimal abgestimmte Antriebssysteme.
9
Solutions
Das
Geheimnis der
Schildkröte
Ursprünglich speziell für Beatmungsgeräte entwickelt, erweist
sich der „Turtle Blower“ inzwischen als robustes Universalgenie
mag 02°2009
„Der Markt des
CPAP-Gebläses
wurde bei uns
geboren", betont
Produktmanager
Claudius Klose stolz
D
as Gehäuse hat dem Turtle Blower seinen Spitznamen beschert: Das
kleine schwarze Kunststoffchassis mit den fünf Schraubdomen und
dem Gebläseauslass erinnert an eine kleine Schildkröte. Welche Aufgabe das vermeintliche Reptil erfüllt, verrät seine Produktbezeichnung: CPAPRadialgebläse ECI 30.20. Entwickelt wurde das kompakte Gebläse für medizinische Beatmungshilfen. Es unterstützt Patienten, die unter Atemaussetzern
leiden, dabei, nachts ausreichend mit Luft versorgt zu werden. Da das Gerät
direkt neben dem Bett eingesetzt wird, muss die kleine Schildkröte vor allem
zwei Dinge können: sehr leise sein und sich dynamisch-druckvoll den Atmungs­
bedürfnissen des Patienten anpassen. Sie kann aber noch viel mehr.
Vor zehn Jahren erkannten Ingenieure bei ebm-papst in St. Georgen, dass
sie durch ihr Know-how in der Luft- und Antriebstechnik geradezu prädestiniert
waren, Gebläse zur Unterstützung von Schlafapnoe-Patienten zu entwickeln. Die
ersten Geräte waren jedoch noch groß und schwer. Das änderte sich, als 2003
der schwedische Beatmungsspezialist Breas ein handlicheres Modell auf den
Markt bringen wollte und damit dem Trend der Medizintechnik folgte, kleinere
Geräte anzubieten, die auch mobil betrieben werden können. In den Messständen und Entwicklungslabors in St. Georgen begann man daraufhin zu tüfteln:
„Der Markt des CPAP-Gebläses wurde 1999 bei uns geboren, aber der Startschuss für den Turtle Blower ist 2003 in einer Projektarbeit mit Breas gefallen“,
konstatiert Produktmanager Claudius Klose. „Der ECI 30.20- Antrieb, der dabei
entwickelt wurde, war der Urtyp des Antriebs für den Turtle Blower.“ Den bisherigen Motor wandelten die Ingenieure vom Außen- zum Innenläufer um und
machten damit eine gewaltige Miniaturisierung möglich: „Der Turtle Blower baut
viermal kleiner als das Vorgängergebläse, hat zudem einen höheren Leistungsbereich und wiegt gerade mal ein halbes Pfund“, fasst Klose zusammen.
Für den Einsatz in CPAP-Beatmungsgeräten muss das Gebläse ganz spezifische Anforderungen erfüllen. Es unterstützt die körpereigenen Atmungsreflexe durch geregeltes Einblasen von Luft. Deren Fördermenge und -druck
müssen dabei ständig an die eigene Atmung des Patienten angepasst werden.
11
SOLUTIONS
Bei diesen Anwendungen sorgt das Universalgenie für ordentlichen Druck:
Schlafapnoe
CPAP-Beatmung
Bei diesem Krankheitsbild treten Atem­stillstände während des Schlafes auf.
Der Körper leidet dabei unter Sauerstoffmangel und erzeugt Auf­weckreaktionen,
die vom Betroffenen nicht wahrgenommen werden. Die Folgen des wenig
erholsamen Schlafes sind große
Tagesmüdigkeit und zum Teil schwere
Erkrankungen
wie Herzinfarkte,
Schlaganfälle und
Depressionen.
Der kontinuierliche positive
Luftwegedruck (Continuous
Positive Airway Pressure) ist eine
im klinischen wie im häuslichen
Bereich eingesetzte medizinische
Beatmungsform, die die zu
schwache Eigenatmung des
Patienten dynamisch unterstützt.
Sie gewährleistet ein ausreichendes Atemvolumen,
indem sie kontinuierlich
den angeforderten
Atemfluss prüft und
ergänzt. Atemtiefe,
Atemfrequenz und
Luftdurchfluss
bestimmt der Patient
also selbst. CPAP
wird vorwiegend
zur Behandlung von
Schlafapnoe eingesetzt.
Heißluftlöten
Im Gegensatz zum Löten mit Kolben wird die Lötstelle nicht
durch den direkten Kontakt mit dem heißen Werk­zeug erhitzt,
sondern von einem heißen Luftstrom auf die Temperatur
oberhalb des Schmelzpunktes gebracht.
Der Antrieb des Gebläses muss daher äußerst flexibel seine Drehzahl verändern können. Dementsprechend dynamisch konstruierten die Entwickler
in St. Georgen das Gebläse für einen maximalen Arbeitspunkt, bei dem eine
Druckschwankung von vier auf 20 Millibar binnen 200 Millisekunden möglich ist.
Schaumkäfig sowie in einer Schallbox. Lufteinlass und -auslass werden wie
bei einem Auspuff mäanderförmig geführt und dadurch optimal schallminimiert.
Damit erzielt beispielsweise das Breas iSleep-Gerät einen Wert von 21 dB (A)
Schallleistung – einen idealen Nachtruhewert.
Die Laufruhe des Gebläses erreichten die St.
Georgener durch einen eisenlosen Motor.
Anstelle der Statorzähne wurden Luftspulen
verwendet. Dadurch hat der Motor keinen
magnetischen Widerstand, erzeugt weniger
Körperschall und hat geringere Leistungsverluste. Weil bei der verwendeten ECTechnik auch die Bürsten als Verschleißteil wegfallen, macht das Gebläse seinem
Spitznamen auch in Sachen Lebensdauer alle Ehre: Rund 20.000 Stunden, also
Mit knapp sieben Zentimetern
Durchmesser ist der Turtle
Blower ein druckvoller Winzling.
Ruhig, robust und günstig Von einem aufheulenden Motor wird dabei niemand aus dem
Schlaf gerissen. Der Turtle Blower ist mit einer
Lautstärke von 40 dB(A) Schalldruck ein eher stiller Zeitgenosse. Das hängt auch
mit seiner laufruhigen Bauweise zusammen, die extrem vibrationsarm ist. Im
Beatmungsgerät wird das Gebläse noch zusätzlich gedämmt und liegt in einem
12
mag 02°2009
Brennstoffzelle
Die Brennstoffzelle wandelt in
chemischen Stoffen gebundene
Energie direkt in elektrischen
Strom um. Im Gegensatz dazu
wird bei Verbrennungsmotoren
die chemische Energie zunächst
in thermische Energie umgewandelt. Die Brennstoffzelle
hat einen potenziell höheren
Wirkungsgrad und ist bei Verwendung
von Wasserstoff zudem emissionsfrei, da bei
der Reaktion als Abfallprodukt nur Wasser entsteht.
Reformer
Die meisten Brennstoffzellen arbeiten mit Wasserstoff. Den können sie
entweder industriell vorgefertigt in den Tank bekommen oder er wird direkt
vor Ort durch Reformierung aus einem primären Rohstoff wie Propangas
gewonnen. Dabei wird der Rohstoff unter Einsatz eines Katalysators bei
hohen Temperaturen in ein wasserstoffreiches Gas umgewandelt.
weit über zwei Jahre, läuft die Schildkröte im „Rund-um-die-Uhr“-Betrieb – auch
in widrigen Umgebungen. „Staubpartikel können dem Gebläse kaum etwas anhaben, im Prinzip funktioniert der Turtle Blower ja wie ein Staubsauger“, betont der
Produktmanager die Robustheit des Radialgebläses. Die für den EC-Motor typische hohe Energieeffizienz bedeutet nicht nur geringeren Stromverbrauch, sondern im Fall des Turtle Blowers vor allem auch bessere Dynamik. Dass er daher
enorm wettbewerbsfähig ist, hängt sowohl mit diesen zahlreichen technischen
Vorteilen zusammen, aber auch mit seiner Wirtschaftlichkeit: Dank vergleichsweise niedriger Produktionskosten ist er auch für den Kunden kostengünstig.
Einer für alles Zwar ist der Einsatz in Beatmungsgeräten heute eindeutig
das Kerngeschäft des Turtle Blowers, sein Geheimnis ist aber auch anderen
Rauchansaugsystem
Dieses aktive System zur Branderkennung saugt
über ein Rohrsystem kontinuierlich Luftproben
aus den überwachten Räumen an und führt sie
einer Detektionseinheit zu. Dort analysieren
optische Messkammern den Rauchpartikelanteil.
Dank physikalischer Filter und in der Software
hinterlegter Brandmustererkennung wird dabei
ein sehr hoher Schutz vor Täuschungsalarm
erreicht. Zu den weiteren Vorteilen von
Rauchansaugsystemen zählen ferner
die hohe Sensibilität für Rauch­
partikel, die bessere
Wartungsfreundlichkeit
und die Möglichkeit
einer verdeckten,
nahezu un­sichtbaren
Installation.
Branchen nicht verborgen geblieben: hoher Druck mit geringem Fördervolumen. Das ideale Arbeitsniveau für die CPAP-Anwendung ist durchaus auch in
anderen Bereichen gefragt.
So finden sich die Standardversionen des Gebläses auch in Geräten zum
Heißluftlöten sowie Rauchansaugsystemen. Zum Beispiel in der TITANUS®Produktfamilie der Firma Wagner Group GmbH, dem richtungsweisenden und
weltweit führenden Anbieter für innovative Gesamtlösungen im Brandschutz.
Hier sorgt der Standard-Turtle Blower dafür, dass aus dem überwachten Bereich
konstant Luft entnommen und über ein bis zu 560 Meter langes Rohrsystem der
Detektionseinheit zugeführt wird. Die kontinuierliche Saugleistung wird bei dieser sensiblen Aufgabe zuverlässig über den hohen Druck des Gebläses bereitgestellt. Da das Gebläse extrem robust ist, eignet sich dieses Rauchmeldesystem
13
Solutions
CPAP-Radialgebläse ECI 30.20
Im Messstand
überzeugte das
CPAP-Radialge­bläse nicht
nur Produktmanager
Claudius Klose
Durchmesser: 68,5 mm klein
Gewicht: 250 g leicht
Lautstärke: 40 dB (A) leise
Lebensdauer: 20.000 Stunden lang
Leistung: 4 auf 20 mbar in 200 msec schnell
besonders für problematische Bereiche, in denen viel Staub oder gar Strahlung
auftritt. Praktisch unhörbar ist das System auch, da der Detektor, in dem die
leise Schildkröte saugt, außerhalb der überwachten Räume sitzt. So ist das
System dafür geeignet, beispielsweise in Krankenhausabteilungen oder Hotelzimmern Rauchentwicklung sehr frühzeitig zu detektieren.
Neu gewickelt Auch die Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG in Putzbrunn
bei München wurde auf den leistungsstarken Turtle Blower aufmerksam. Der
Marktführer im Bereich von Flüssiggasheizungen für Freizeitfahrzeuge und Boote
entwickelte eine Brennstoffzelle, die mit einer herkömmlichen Propangasflasche
betrieben werden kann. Da der Brennstoff der Zelle jedoch Wasserstoff ist, muss
das Propangas zunächst in einem sogenannten Reformer umgewandelt werden.
14
Im portablen Brennstoffzellen-System VeGA ließ sich das Gebläse gleich für zwei
unterschiedliche Aufgaben einsetzen. Im Reformer versorgt der Turtle Blower die
katalytischen Brenner, die für den Reformierprozess die erforderliche Wärme
bereitstellen. Bei der Brennstoffzelle führt das Gebläse ebenfalls unter hohem
Druck den Sauerstoff aus der Umgebungsluft der Kathode zu. Beide Aufgaben
erledigt ein Turtle Blower.
Obwohl das Standard-CPAP-Radialgebläse mit 20 Millibar im Arbeitspunkt
bereits einen hohen Druck leistet, mussten die Ingenieure in St. Georgen für
Truma die Motorwicklung des Antriebs verändern, denn gefordert war ein höherer Arbeitspunkt. Nun baut das Gebläse in dieser Anwendung einen Arbeitsdruck von bis zu 45 Millibar auf – und macht es nicht erst dadurch zu einem
echt starken Universalgenie.
INterview
mag 02°2009
„Studieren geht über Probieren“
Wer Probleme mit der Wärme in seinen elektronischen Anlagen
hat, fragt André Runge – der weiß, wie man richtig simuliert
André Runge
Wo Wärme abgeführt werden muss, werden Lüfter benötigt. Dass die optimal eingesetzt werden,
dafür sorgt ebm-papst in enger Zusammenarbeit
mit Delta IDL. Der Ingenieurbetrieb mit Sitz im norddeutschen Greifswald hat sich auf Simulationen von
Wärme- und Luftströmung spezialisiert. Die Experten bieten seit 2002 Entwärmungskonzepte und
Konstruktionen für große wie kleine Kunden sowie
selbst entwickelte Produkte an. Wie die Zusammenarbeit aussieht und welche Chancen und Risiken
in der Wärme- und Strömungssimulation stecken,
erläutert Delta-IDL-Gründer und Geschäftsführer
André Runge.
Lässt sich der Vorteil der Simulation
in Zahlen ausdrücken?
Nein, das fällt mir schwer. Der wesent­
liche Vorteil gegenüber der Messung ist, dass man Ursache
und Wirkung sehen
kann. Wenn zum
Beispiel
bei
In dieser 3-DSimulation einer
Elektronik-Baugruppe
ist das Strömungsverhalten
exakt zu erkennen
der Messung Akustik und Temperatur stimmen,
heißt das noch lange nicht, dass damit das Optimum erreicht ist. Die Simulation ermöglicht ein
Eins-zu-eins-Abbild, in dem das Strömungsverhalten genau zu erkennen ist. Da sieht man in
manchen Fällen, dass ein Stück Blech genügt, um
die Strömung abzuschotten oder zu führen – und
das gesamte Problem des Kunden ist gelöst. Der
Unterschied ist aber in Zahlen nur schwer fassbar,
solange nicht parallel gemessen und simuliert wird.
Deutlicher wird es bei der virtuellen Erprobung verschiedener Varianten eines Produktes, also wenn
das Simulationsmodell steht. Hier bietet sich auch
ein eindrucksvoller zeitlicher Vorteil.
Wo stößt die Simulation an ihre Grenzen?
Wir können so gute Simulationen anbieten, weil
wir die Erfahrung haben und weil wir neben eigenen Messungen und über die Messberichte der
Kunden unsere Simulationen verifizieren können.
Ohne Erfahrung mit den Simulationstools sind
keine zufriedenstellenden Ergebnisse zu erwarten.
Es gibt aber immer wieder Anwendungen, bei
denen Probieren über Studieren geht und von uns
auch die Messung unterstützend zur Simulation hinzugezogen wird. Vor allem dann,
wenn es zu viele Einflüsse von
außen gibt, die man nicht
beeinflussen oder
genau fassen
kann.
Die größte Fehlerquelle bei der Simulation ist
also der Mensch?
Der Mensch und das Vertrauen in die verwendeten
Daten. Das Wichtigste ist dabei die Kommunikation. Wir stellen häufig fest, dass in verschiedenen
Branchen die „Sprache“ im gleichen Projekt unterschiedlich ist – manchmal wird sogar in derselben
Branche unterschiedlich gesprochen, im fachlichen
Sinn. Wir arbeiten unter anderem mit Checklisten,
um Missverständnisse zu vermeiden.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit ebm-papst
konkret aus?
Aus den Konzepten heraus versuchen wir, die entsprechenden Lüfter zu ermitteln. Wenn wir nichts
Standardmäßiges finden, Messergebnisse, Kennlinien unter speziellen Druckverhältnissen oder
Muster benötigen, fragen wir direkt nach. ebmpapst recherchiert dann schnell und unkompliziert.
Gemeinsam ermitteln wir so die optimale Lösung
für den Kunden, mit der er zum Beispiel Drehzahlen
und damit Kosten, Energie und Geräusche reduzieren kann. Das ist eine sehr enge Zusammenarbeit.
Was hat Sie dazu bewogen,
selbst die Lüfter zu verwenden?
Für unsere eigenen Produkte haben wir uns
schnell dazu entschieden, weil wir aus der Erfahrung unserer Kunden gelernt haben: Diese griffen
aus Kostengründen zum Teil auf günstigere Lüfter
aus Fernost zurück. Die entsprechen dann jedoch
eher selten den Erwartungen hinsichtlich Geräusch,
Luft- oder Garantieleistung – und kosten daher am
Ende doch nicht weniger. Bei ebm-papst bekommen wir die besten Produkte, die auf dem
Markt erhältlich sind.
15
Solutions
TRILOBITE
Vorreiter der Saug­roboter:
Der Trilobite errechnet
sich den effektivsten Weg,
einen Raum zu saugen.
Mithilfe von Ultraschall
erkennt er Hindernisse
und umfährt sie. Das
händische Saugen reduziert
er bei regelmäßigem Einsatz
auf ein Mal im Monat.
Robo
allein zu Haus
Staubsaugen? Rasenmähen? Das erledigen heute Roboter:
selbstständig, leise, zuverlässig und ohne Murren
Guck mal, wer mäht denn da? Das fragen sich
die Nachbarn, wenn der Automower® wie von
Geisterhand über den Rasen fährt. Scheinbar ohne
erkennbares Muster werden die Grashalme überall
auf Länge gestutzt. Zur selben Zeit dreht im Haus
ein urzeitlich aussehendes, flaches Getier seine
Runden über Parkett und Teppiche: Der Trilobite hinterlässt auf seinem Weg durch die Wohnung einen
staubfreien Boden. Immer stärker entlasten uns
Haushaltsroboter von lästigen Tätigkeiten in Haus
und Hof. Möglich wird das auch durch EC-Technik.
Hohe Leistung auf kleinem Raum Ein ausgestorbener Gliederfüßler aus dem Erdaltertum stand
Pate, als Electrolux um die Jahrtausendwende den
ersten vollautomatischen Staubsauger der Welt entwickelte: der Trilobit. Flach und flink wie das Urzeittier fährt der Saugroboter Trilobite, ohne anzuecken,
16
über Fußböden. Dass die danach blitzsauber sind,
ermöglicht auch ebm-papst.
Die Gebläseteile hatte Electrolux selbst entwickelt. Nun suchten die schwedischen Spezialisten
für Haushaltsgeräte den passenden Motor, der die
hohen Anforderungen an das Sauggebläse stemmen konnte und darüber hinaus noch kostengünstig war. „Die geforderte Luftleistung ließ sich bei der
begrenzten Baugröße nur durch eine hohe Drehzahl erzielen“, verrät Achim Labitzke, Produktmanager bei ebm-papst in St. Georgen. Allerdings
kam aus Kostengründen nur ein einphasiger Variodrive in Frage, der üblicherweise mit einer Aufnahmeleistung von zehn Watt arbeitet. Nun sollte
er mit 55 Watt eine Laufleistung von bis zu 18.000
Umdrehungen bringen. „Über die Optimierung der
Motorleistung brachten wir Kostenaspekt und Leistungsanspruch zusammen und entwickelten einen
leistungsfähigen Saugantrieb“, erzählt Labitzke. Mit
einem Gesamtwirkungsgrad von bis zu 45 Prozent
liegt der Trilobite um zehn Punkte über einem herkömmlichen Staubsauger, der zudem meist Druck
im Saugschlauch verliert.
Der EC-Motor erreicht auch trotz der hohen
Drehzahlen eine erstaunlich lange Lebensdauer
von 2.000 Stunden und einen Wirkungsgrad von
75 Prozent. Der ist für langen Akkubetrieb unerlässlich, denn immerhin verbraucht der Saugantrieb zwei Drittel der Energie des Trilobite. Darüber hinaus ist der EC-Motor von Haus aus leise.
Um dem gesamten Gebläse zu einem maximalen
Geräuschpegel von 75 Dezibel zu verhelfen, wurde
es in St. Georgen zusätzlich akustisch optimiert.
Nun summt der vollautomatische Sauger durch
die Wohnung, ohne dass er beim Telefonieren oder
Fernsehen stört.
mag 02°2009
AUTOMOWER ®
Innerhalb der Fläche, die
durch ein an der Rasenkante verlegtes Kabel
begrenzt wird, bahnt
sich der Automower ®
selbstständig seinen
Weg über den Rasen:
bei Tag und Nacht,
bei Sonne und Regen
und sogar auf
Hanglagen mit einer
Steigung von bis
zu 35 Prozent.
Auf Messers Schneide Mit deutlich unter 64
Dezibel Arbeitslautstärke schleicht sich auch der
automatische Rasenmäher von Husqvarna an seinen von Hand geschobenen Kollegen vorbei. Mit
dem Saugroboter verbinden den Automower ®
aber noch mehr Gemeinsamkeiten. Vor allem der
von ebm-papst Landshut gelieferte Schneideantrieb stellt auch ein Paradebeispiel für ein KostenNutzen-optimiertes Produkt dar: „Zunächst waren
wir uns nicht sicher, ob die Anforderungen für den
neuen Motor nicht eine Nummer zu groß sind“, gibt
Siegbert Hartauer aus dem niederbayrischen Vertrieb die anfänglichen Bedenken wieder. Denn Husqvarna setzte auf die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte.
Seit 1994 lassen die Schweden einen einsträngigen bürstenlosen Gleichstrommotor aus Landshut die Schnittmesser in den vier Automower ®-
Modellen
210 C, 220 AC,
230 ACX und Solar
Hybrid rotieren. Das
schwache Anlaufmoment, der
Nachteil des günstigen einsträngigen
Motors, macht Husqvarna durch einen mechanischen Trick wett: Die rasierklingenscharfen Messer
stehen nicht fest auf der rotierenden Scheibe, sondern klappen erst aus, wenn die Arbeitsdrehzahl
erreicht ist. Anfang 2009 kam nun der 260 ACX auf
den Markt. Das größte Modell der automatischen
Mäher ist für semiprofessionelle Zwecke und einen
Mähbereich von rund 6.000 Quadratmetern ausgelegt und benötigte einen stärkeren Motor. Zwar
kam der BG 3633 bislang als Ventilatorenantrieb
mit einer Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden in Heizgebläsen zum Einsatz, doch bei den von
Husqvarna
geforderten
50 Watt Abgabeleistung wurde es
dem Motor dann doch zu
warm. Bis die Landshuter Ingenieure
die Lösung entdeckten: Ein veränderter Kühlflügel
führt nun noch mehr Wärme ab und ermöglicht,
dem Motor mehr Leistung abzutrotzen. Sein idealer Arbeitspunkt liegt bei 1.750 Umdrehungen mit
einer Abgabeleistung von mehr als 45 Watt – und
einem Wirkungsgrad von 63 Prozent. Mit dieser
Energieeffizienz schneidet der Auto­mower® eine
Menge Grashalme, bevor er wieder an die Ladestation muss. Und noch eine Eigenschaft verbindet ihn mit dem staubsaugenden Kollegen:
Man muss ihn nicht zur Arbeit überreden und
er erwartet hinterher kein Lob.
17
Solutions
Plug and play!
Gemeinsam stärker: Diesen Leitsatz haben Güntner und ebm-papst beherzigt und in
Entwicklungspartnerschaft den sinnvollen Einsatz von energieeffizienten EC-Ventilatoren
bei Wärmetauschern für die Kälte- und Klimatechnik möglich gemacht
Sparen ist für den Endkunden nicht gleich sparen:
Die Güntner AG & Co. KG hatte seit 2006 für ihre
Geräte Strom sparende EC-Ventilatoren von ebmpapst als Alternative zu AC-Ventilatoren angeboten.
Das Hauptargument war damals nur die höhere
Energieeffizienz. Doch auf dem Markt kam das
Angebot bis 2008 nicht so gut an, wie sich das
weltweit führende Unternehmen in der Wärmeübertragungstechnik das gedacht hatte. Güntner
recherchierte die Gründe für die Zurückhaltung und
entschloss sich, das Konzept zu überarbeiten und
ebm-papst dabei zu integrieren.
Ein guter Ansatz „Güntner erkannte, dass die
Möglichkeiten, die im EC-Ventilator liegen, von
den Kunden nicht im optimalen Umfang genutzt
wurden“, blickt der Mulfinger Projektingenieur
Martin Schulz zurück. Denn die Firma mit Sitz in
Fürstenfeldbruck bezog von ebm-papst EC-Axialventilatoren in einer kompletten Baureihe von 500
bis 910 Millimeter Durchmesser. Die Ventilatoren
wurden je nach Anwendung schon von ebm-papst
auf eine Drehzahl programmiert. Damit wurden
Eins-zu-eins-Ersatztypen für die bislang ausschließlich eingesetzten AC-Ventilatoren generiert.
Das Gerät verbraucht weniger Energie und bietet
dadurch eine langfristige Ersparnis, liegt aber bei
18
den Investitionskosten auf den ersten Blick höher.
Da die Leistungselektronik in den EC-Ventilatoren
integriert ist, spart der Kunde jedoch den Schaltschrank.
Für Güntner liegt der Vorteil auch darin, einen
flexiblen Motor in verschiedenen Geräten einsetzen
zu können. Das bedingt jedoch, dass die Ventilatoren für jeden Typen anders programmiert werden
müssen. Die EC-Ventilatoren waren dafür durchaus mit einer umfangreichen Schnittstelle ausgelegt, die Endkunden nutzen konnten. „Das war aber
der Knackpunkt“, erinnert sich Jörg Köcher, Leiter
Güntner Controls, „denn die Kunden wollen nicht
selbst programmieren, sondern einen funktionierenden, perfekt auf Schall und Leistung ausgelegten Wärmetauscher erhalten.“ Daraufhin überarbeitete Güntner das ganze Konzept hinsichtlich
Bedienbarkeit.
Plug and play Die technische Herausforderung
war das Bussystem, die automatische Einstellung
der Arbeitspunkte und damit die Plug-and-playFähigkeit. „Wir wollten, dass die Geräte funktionieren wie ein neuer Drucker, den ich anschließe, und
dann verbindet er sich von selbst“, erklärt Köcher
den Plan. „Das hat uns Kopfzerbrechen bereitet.
Wie sollte sich ein Ventilator selbst verbinden, ohne
dass man ihm vorher eine Busadresse gibt, und
was passiert, wenn zwei Ventilatoren die gleiche
Adresse haben?“
Daher entschloss sich Güntner, einen Controller zu entwickeln, der sämtliche kältetechnischen
Regelungsfunktionen durchführt und genau diese
Plug-and-play-Fähigkeit anbietet. Hierfür sollte mittels eines Bussystems auf die Informationen im Ventilator zurückgegriffen und diese für die Regelung
nutzbar gemacht werden. Weiterhin sollten Daten
in die Ventilatoren geschrieben werden, die für die
Einstellung des Wärmetauschers wichtig sind. Man
diskutierte über die Anforderungen an die Ventilatoren. „Zunächst mussten wir uns finden, bis wir uns
auf der Konzeptseite getroffen haben“, fasst Köcher
den nicht immer einfachen Abstimmungsprozess
zusammen, der schließlich aber zu einer erfolgreichen Lösung führte: „Jede Firma konzentrierte sich
auf ihre Kernkompetenz: Güntner auf die Wärmetauscherseite, ebm-papst auf die Motorenseite und
Strömungstechnik.“
Hohe Anforderungen „Eine neue Reihe ECVentilatoren von 450 bis 990 Millimeter Durchmesser mit speziell für und mit Güntner entwickelter Buskommunikation, strömungstechnisch
auf Güntner-Düsen angepasst – und das alles in
mag 02°2009
Jörg Köcher, Leiter
von Güntner Controls,
sorgte dafür, dass
der Wärmetauscher
energieeffizient
arbeitet
Martin Schulz,
Projektingenieur
bei ebm-papst,
sorgte für die
passenden
EC-Ventilatoren
„Zunächst mussten wir uns finden,
dann konzentrierte sich jeder auf
seine Kernkompetenz“ Jörg Köcher
19
Solutions
einer geforderten Entwicklungszeit von zwölf Monaten“, fasst Martin Schulz die Entwicklungsanforderungen zusammen.
Mit diesen Randbedingungen starteten die
Ingenieure in Mulfingen, legten 26 Motor-Elektronik-Laufrad-Kombinationen fest und ordneten sie
den Betriebsbereichen zu. Die komplette Reihe
wurde mit energiesparenden EC-Motoren mit neuester HyBlade®-Flügeltechnologie ausgestattet.
Nachdem die Mulfinger die Elektroniken entwickelt
hatten, bauten sie die Ventilatortypen als Muster
auf. Im Kombimesskanal wurden Luft- und Schallleistung in den Güntner-Düsen gemessen. „Damit
konnten wir Güntner genaue Messdaten der Venti­
latoren in ihrer Applikation zur Verfügung stellen“,
berichtet Schulz.
Komfortable Regelung Parallel zur Ventilatorentwicklung bei ebm-papst fand die Entwicklung
des Güntner Motor Management (GMM) in Fürstenfeldbruck statt. Dieser Controller übernimmt die
regelungstechnischen Funktionen, die Programmierung sowie die Datenauswertung der EC-Ventilatoren im Kältekreislauf. Die Ventilatoren dienen in
diesem Regelkreis als Aktoren, die die Wärmeabfuhr über den Wärmetauscher sicherstellen. Durch
die Kommunikation über ein Bussystem
bekommt der GMM detaillierte Informationen, die helfen, die Regelung genauer
und komfortabler zu machen. Dadurch,
dass der Controller die Kennlinien der
Ventilatoren kennt, weiß er schon während des Ansteuerns, mit welcher Reaktion im Regelkreis zu rechnen ist. Weiterhin kann der Controller auf Drehzahl, elektrische
Leistung, Stromaufnahme, Betriebszustand, Fehlermeldungen und viele weitere Daten der Ventilatoren
zurückgreifen. Dies alles erhöht als Zusatznutzen
den Informationsgehalt und damit die Betriebssicherheit der Anlage. Zudem überprüft der Controller den Ventilatortyp, egal ob bei einem Neugerät
Energieeffizient, intelligent, funktionell: Jörg Köcher und Martin Schulz freuen sich
über die Vorteile der energieeffizienten Geräte – und der Entwicklungspartnerschaft
oder im Servicefall nach mehreren Jahren Betrieb.
In beiden Fällen übernimmt der GMM automatisch
die Programmierung. „In der alten Lösung war das
Problem, dass man keinerlei Visualisierungsmöglichkeiten hatte. Als nähmen Sie an Ihrer Mikrowelle
das Display weg: Man konnte keinen Wert ändern,
Optimales Management Ein Hauptvorteil der
intelligenten Regelung liegt in einem optimalen Energiemanagement. Es wird vom Ventilator immer nur genau die Luftmenge abgefordert,
die auch benötigt wird. „In Kombination mit der
ohnehin äußerst energieeffizienten EC-Technologie kann ein Paket angeboten werden,
das an Energieeffizienz nicht zu übertreffen ist“, betont Schulz. Und Köcher
ergänzt: „Unsere Vorteile sind Kundenvorteile. Wir bieten damit energieeffiziente, intelligente Geräte an, die erweiterte Funktionen besitzen. Hier haben
wir ein innovatives System entwickelt,
das uns einen Vorsprung auf dem Markt verschafft.
Außerdem wird durch die Mehrfachnutzung der
EC-Ventilatoren für verschiedene Geräte unsere
Lagerhaltung deutlich geringer.“ Der Erfolg der
Entwicklungspartnerschaft zeigt sich auch im Vertrieb: Seit der Markteinführung im April gehen die
Stückzahlen stark nach oben.
„In Kombination mit der
EC-Technologie kann Güntner ein
unschlagbar energieeffizientes
Paket anbieten.“ Martin Schulz
20
konnte nicht sehen, in welchem Betriebszustand
sich die Regelung befindet, man sah einfach nicht,
was drinnen passiert“, erklärt Jörg Köcher. Durch
die exakt aufeinander abgestimmten Funktionen
wird neben der einfacheren Bedienung auch insgesamt eine beträchtliche Kosteneinsparung bei
Inbetriebnahme und Betriebskosten ermöglicht.
Solutions
mag 02°2009
Warmes Willkommen
Luftschleier von Teddington halten die kalte
Luft vor der Tür und den Energieverbrauch niedrig
A
us heißer Luft lässt sich Geld machen.
Im wohltemperierten Verkaufsraum eines
Supermarkts zeigen Kunden eine höhere Kaufbereitschaft und der Krankenstand der Mitarbeiter sinkt
beträchtlich. Werden die Türen aber häufig geöffnet,
muss das Wohlfühlklima ständig mit frischer warmer
Luft versorgt werden. Denn durch den natürlichen Luftaustausch strömt die warme Luft im oberen Bereich der
Tür hinaus, die kalte Luft unten herein. Ein Türluftschleier
stoppt diesen unerwünschten Austausch mit einem warmen Luftstrom und hilft dadurch, bis zu 80 Prozent Energiekosten zu sparen.
Sparen mit Druck Die Firma Teddington im Westerwald setzt bei ihren energiesparenden Evolvent Luftschleieranlagen auf ein Druckkammer-Düsen-System.
In der Druckkammer wird der Luftstrom komprimiert,
über konvexe Düsenwangen gleichmäßig verteilt und
als beschleunigter Strahl ausgebracht. Dadurch entsteht
über die gesamte Ausblasbreite ein homogener Schleier,
der den Raum, auch an hohen Türöffnungen, von der
Außenluft abschirmt. Das Evolvent Druckkammer-DüsenSystem benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Lamellen-Systemen, die Teddington auch anbietet, weniger
Luft und spart dadurch bis zu 40 Prozent Energie – den
Eigenbedarf des Gerätes an Heizenergie. Diesen Vorteil
bieten die Evolvent Düsengeräte bei allen Anforderungen.
Und die sind äußerst unterschiedlich: von der Abschottung klimatisierter Räume über das „Einschließen“
unangenehmer Gerüche, wie in Abfallverwertungsanlagen, bis hin zur Abschirmung großer Rolltore.
Geht es im Eingangsbereich eines Kaufhauses
darum, konstant einen möglichst leisen und komfortablen Luftschleier zu erzeugen, kommt es beim vier
Meter hohen Tor einer Werkshalle darauf an, große Leistung bereitzustellen. Bei der Optimierung der luftseitigen
Geräteleistung ist ebm-papst Entwicklungspartner von
Teddington. „Wir machen dort alles, was die Luft bewegt“,
erklärt Winfried Schaefer, Regionalleiter Vertrieb, „und liefern unterschiedlichste Produkte, vom Axialventilator über
das doppelflutige, bis hin zum rückwärtsgekrümmten Radialgebläse.“ Die unterschiedlichen Leistungsanforderungen
an die Teddington Anlagen werden dabei auf zwei Arten
abgedeckt: Durch die verschiedenen Baugrößen der einzelnen Produkte und die Anzahl der in der Anlage eingesetzten Gebläse. Die Anlagen sind modular aufgebaut, daher
werden, je nach geforderter Leistung und Breite, mehrere
Gebläse nebeneinander eingesetzt.
Mehr EC Teddington greift dabei gerne auf die von ebmpapst Mulfingen angebotenen, gut ausgestatteten Test- und
Versuchseinrichtungen zurück. Erst Anfang 2009 wurde die
gesamte Produktpalette hinsichtlich Geräuschentwicklung
und Leistung nach umfangreichen Messungen optimiert.
„Immer mehr Endkunden entdecken auch die EC-Technik für
sich, die wir alternativ zum AC-Standard anbieten“, berichtet Schaefer. Betrachtet man beispielsweise ein großes
Einkaufszentrum, in dem die Türen von morgens bis abends
offen stehen, amortisiert sich die mit EC-Lüftern bestückte
Luftschleieranlage schnell. Die sorgt noch energieeffizienter und leiser für ein gleichbleibend gutes Klima. Und das
trägt auch zum Wohlbefinden des Kunden bei.
21
Interview
„Die Normalität ist
der Ausnahmezustand“
Von Diskussionen über die Dimension der Krise hat Hans-Jochen Beilke genug. Stattdessen
empfiehlt der Vorsitzende der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe, die richtigen Schlüsse
aus den Turbulenzen der letzten Monate zu ziehen, und plädiert für organisches Wachstum
Herr Beilke, was bedeutet für Sie organisches Wachstum?
Ich bin überzeugt, dass die Weltwirtschaft nur organisch gesund wächst. Künstliche Blasen platzen. Da wir alle unsere Unternehmen unter Volllast fahren,
solange das Geschäft brummt, trifft uns die Krise natürlich mit Vehemenz. Organisches Wachstum hingegen orientiert sich beispielsweise am Bevölkerungszuwachs. Die Weltbevölkerung legt netto im Jahr um knapp 80 Millionen Erdenbürger zu. Diese Menschen werden irgendwann konsumieren, sie möchten
einen Fernsehapparat, einen Kühlschrank und ein Auto haben. Hieraus lässt
sich organisches Wachstum ableiten. Wenn man dann noch die Innovation
berücksichtigt, die neue latent vorhandene Bedürfnisse befriedigt, halte ich ein
Wachstum zwischen drei und vier Prozent jährlich für organisch. Nur in diesen
Dimensionen ist Wachstum nachhaltig und weitgehend frei von Rückschlägen.
Aber am zyklischen Auf und Ab kommen wir nicht vorbei?
Wir haben 20 Quartale in Folge Aufschwung hinter uns. Derzeit geht es abwärts.
Eigentlich haben alle gewusst, dass es nicht ewig aufwärtsgehen kann. McKinsey hat 400 Unternehmen über 30 Jahre begleitet. Resultat: Nach drei bis
sieben Jahren überdurchschnittlicher Ergebnisse fallen selbst High Performer
auf den Industrieschnitt zurück. Auch wenn wir bei ebm-papst vergleichsweise
wenig anfällig sind, weil wir als Innovationsführer im Vorteil sind, müssen wir
lernen, schnell zu bleiben und Normalität als Ausnahmezustand zu sehen.
Sonst werden wir träge und satt. Folgerichtig lautet die Konsequenz, dass im
Abschwung bereits die Weichen für zukünftiges Wachstum zu stellen sind. Es
lohnt sich, die Zeit zu nutzen, um schlechte Gewohnheiten abzulegen und eingefahrene Prozesse auf den Prüfstand zu stellen. Und dies geht im Abschwung
viel besser als in Zeiten des Aufschwungs.
Wie balanciert ebm-papst Marktschwankungen aus?
Anders als vor zehn Jahren können wir heute, wie viele andere Unternehmen
in Deutschland, über Stundenkontenabbau und Kurzarbeit viel besser atmen
als in der Vergangenheit. Dies verschafft dem Standort Bundesrepublik einen
22
komparativen Vorteil. ebm-papst hat durch zwei Fakten weitere Vorteile, die die
Konsequenzen der Krise mildern. Erstens sind wir global präsent und breit diversifiziert. So können wir die Entwicklung unterschiedlichster Branchen ausbalancieren. Zweitens hilft uns das zunehmende Umweltbewusstsein auf der Welt,
unsere energiesparenden Motoren und Ventilatoren auch in Krisenzeiten an
den Kunden zu bringen. Wir waren die Ersten, die diesen Trend erkannt haben.
Welche Schlüsselmärkte haben Sie dabei im Visier?
Ob Solarindustrie, Pelletheizung, Windkraft, Wärmepumpen oder Brennwertkessel – allein in diesen fünf Zukunftssegmenten bieten wir passende Lösungen
rund um Luft, Klima und Antriebe.
Viele suchen nach der richtigen Strategie.
Haben Sie den Königsweg gefunden?
Differenzierung gilt als Mittel der Wahl für die strategische Ausrichtung unseres
mag 02°2009
Unternehmens. Die daraus resultierenden Alleinstellungsmerkmale sind ein
wichtiges Gut, um Marktanteile zu behaupten und neues Terrain zu erschließen.
Deshalb befassen wir uns systematisch ohne externe Berater mit der strategischen Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells. Wir sind beispielsweise
auf einem guten Weg, uns vom Komponentenlieferanten zum Systempartner
zu entwickeln. Unsere Tochtergesellschaften in Großbritannien, Italien und den
USA haben das erfolgreich vorgemacht. Weil wir uns auch als lernendes Unternehmen verstehen, haben wir aus deren Erfolgsmodellen die richtigen Schlüsse
zum Nutzen unserer Kunden gezogen.
zen und brauchen verlässliche Partner entlang der Wertschöpfungskette.
Deshalb unterstützen wir einzelne Zulieferer auch, wenn sie unverschuldet in eine kritische Situation kommen. Es gibt Einzelfälle, in denen wir
langjährigen Partnern auf unbürokratischem Weg die Liquidität gesichert
haben. Das zahlt sich für unseren partnerschaftlichen Leistungsverbund
langfristig aus.
Intensivierung im Vertrieb und Nähe zum Kunden zu zeigen,
gilt den Medien zufolge in der Krise als Königsdisziplin.
Mit diesem Unsinn sollte man ein für alle Mal aufräumen. Wer jetzt erst begreift,
welchen Stellenwert der Kunde hat, hat das Spiel schon lange verloren. Wir
machen heute nichts anderes als vor einem oder drei Jahren – das aber nachhaltig intensiv und nah am Puls der Märkte.
Was schafft noch Wettbewerbsvorteile?
Vor allem eine „kreativ unbequeme“ Innovationskultur. Deshalb stehen erneut
viele Produkte kurz vor der Markteinführung. Dies ist das Resultat aus kontinuier-
„Wer jetzt erst den
Stellenwert des Kunden
begreift, hat schon verloren.“
Hans-Jochen Beilke,
Vorsitzender der Geschäftsführung ebm-papst Gruppe
licher Grundlagenforschung und dem permanenten Dialog mit unseren Kunden.
90 Prozent unserer Innovationen entstehen aus der Auseinandersetzung mit den
Anforderungen unserer Abnehmer. Übrigens gilt auch eine gute Firmenkultur mit
niedergeschriebenen und gelebten Werten als Säule in schwierigen Zeiten.
Wie zeigen sich diese Werte?
Einerseits im fairen, partnerschaftlichen Umgang mit allen Marktteilnehmern
und unseren Mitarbeitern. Andererseits auch in Loyalität und Solidarität innerhalb des Unternehmens. Unsere leitenden Mitarbeiter und die Geschäftsleitung
beispielsweise verzichteten geschlossen freiwillig auf einen Teil ihrer Bezüge
und solidarisierten sich mit den Fertigungsmitarbeitern in Kurzarbeit.
Stichwort Lieferanten-Management:
Gehen Sie in diesen Zeiten anders mit Ihren Zulieferern um?
Keineswegs. Wir konzentrieren uns schon lange auf unsere Kern­kompeten­
Der Wettbewerb um die besten Talente hält an. Was unternimmt
ebm-papst konkret, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen?
Trotz generellem Einstellungsstopp übernahmen wir 2009 bisher alle Auszubildenden und BA-Studenten. Schließlich wissen wir, welche engagierten Mitarbeiter wir da bekommen. Wir halten ebenfalls unsere vielfältigen Engagements aufrecht. Ob Stiftungsprofessur, Hochschulengagement oder Initiativen wie Jugend
forscht und Wissensfabrik – gemeinsam mit anderen Unternehmen legen wir
hier Fundamente für Qualifikation und Technikbegeisterung. So schafft strategisches Talent-Management einen Wettbewerbsvorsprung im Aufschwung.
Wagen Sie eine Prognose? Wann erwarten Sie den Aufschwung?
Ich glaube, wir erleben eine Rückbesinnung auf das eingangs erwähnte organische Wachstum. Bis wir wieder das Niveau von 2008 erreichen, werden also
zwei, drei Jahre ins Land gehen. Zuversicht ist jedoch bereits zum Jahres­
wechsel 2009/2010 wieder angesagt.
23
tech.talk
Axial, diagonal, radial ?
Warum es verschiedene Lüfterformen gibt
Dr.-Ing. Michael B. Schmitz
Leitung Forschung und
Entwicklung Aerodynamik
und Simulation
ebm-papst St. Georgen
Drei Beispiele für Axial-, Diagonalund Radiallüfter
24
Kurz gesagt, soll ein Lüfter Luft bewegen, einen be­stimmten Druck erzeugen, und das möglichst effizient
und leise. Um zum Beispiel elektronische Bauteile zu
kühlen, benötigt man kalte Luft, die die Wärme aufnimmt, und Druck, der sie gegen den Widerstand durch
das Bauteil abführt.
Für viele Anwendungsfälle sind Ventilatoren die
beste Option hinsichtlich Geräusch und Wirkungsgrad.
Zudem besitzen sie wenig bewegte Teile und generieren
einen kontinuierlichen Luftstrom bei kleinstem Bauraum.
Um zu verstehen, ob für eine bestimmte Anwendung ein
Axial-, Radial- oder Diagonallüfter optimal ist, soll kurz
die prinzipielle Funktionsweise beschrieben werden.
Der Druck entscheidet In Axiallüftern entsteht der
Druckaufbau dadurch, dass die einströmende Luft
durch die Schaufeln umgelenkt wird und den Lüfter
auf spiralförmigen Bahnen verlässt. Dabei hängt der
Druckaufbau ab vom Winkel, den die Luftströmung relativ zum Schaufelprofil bildet. Soll mehr Druck erreicht
werden, muss dieser Winkel vergrößert werden. Dieses
Prinzip hat seine Grenzen: Wird der Anströmwinkel zu
groß, reißt die Profilströmung ab und der Lüfter arbeitet
ineffizient und mit mehr Geräusch.
Wird mehr Druck benötigt, werden Lüfter eingesetzt,
die zusätzlich zu den beschriebenen Effekten die Zentrifugalkräfte benutzen. Wie in jedem rotierenden System ist auch die Luft im Lüfterrad Zentrifugalkräften
ausgesetzt, die sie nach außen schleudern. Werden
Axiallüfter bei kleinen Volumenströmen betrieben, blockiert ein Teil der Luft den Schaufelkanal und zwingt die
durchströmende Luft auf eine radiale Bahn durch den
Lüfter. Die Zentrifugalkräfte sind dann zunehmend am Druckaufbau beteiligt. Der
Axiallüfter verhält sich in diesem
Betriebsbereich ähnlich wie ein
Radialventilator. Entsprechend
kommen dann Diagonal- oder
Radial­ventilatoren zum Einsatz, wenn relativ zum Volumenstrom mehr Druckaufbau benötigt wird. Bei reinen
Radiallüftern ist der Zentrifugaleffekt sogar der dominierende Mechanismus, den es gilt bestmöglich umzusetzen. Bei gleichem Radaußendurchmesser und gleicher
Drehzahl können Radialventilatoren wesentlich höhere
Drücke erreichen als Axialventilatoren, deren Anwendungsbereich immer da ist, wo relativ große Luftmengen mit minimalem Aufwand bewegt werden müssen.
Neue Messtechnik Mit diesen grundsätzlichen Überlegungen kann dann der Lüfter aerodynamisch ausgelegt
und optimiert werden. Dazu wurden in der Vergangenheit
experimentelle Methoden entwickelt und verfeinert, die
zusammen mit mathematischen Modellen auch heute
noch die Grundlage der Lüfterentwicklung bilden.
Heute werden zunehmend computergestützte
Methoden angewendet, die es erlauben, sogenannte
numerische Experimente durchzuführen. Computational Fluid Dynamic (CFD) wird überall dort eingesetzt,
wo Stoff- und Wärmetransportaufgaben zu lösen sind.
Prinzipiell kann mit CFD ein Lüfter nur mit den Vorgaben für Volumenstrom und Druck ausgelegt werden. Die
Optimierung einzelner Lüfterkomponenten sowie des
Gesamtsystems sind heute die Designziele hin zu leiseren und effizienteren Produkten. Beispiele dafür sind
die verwundenen Blätter moderner Lüfter oder spezifische Blattspitzenformen. Heute ist es möglich, Lüfter
für spezifische Anwendungen auszulegen und entsprechend optimierte Systeme zu realisieren. Die Stärken
von CFD sind die einfache Variantenänderung und die
detaillierte Analyse der Strömung. Damit haben sich
auch die Anforderungen an die Messtechnik verändert.
Experimente werden heute nicht nur im Auslegeprozess benötigt, sondern dienen auch zum
Nachweis und als Auswahlkriterium
für zuvor berechnete Varianten
neuer Lüfterkonzepte.
Instationäre Strömungs­
simulation eines einge­bauten Axiallüfters (links)
und Visualisierung des
Blattspitzenwirbels (rechts)
Service
mag 02°2009
Hier sind wir:
Messen & Termine
Impressum
Messen
4. Deutscher Maschinenbau-Gipfel,
Berlin, 13. + 14. Oktober 2009
Busworld, Kortrijk, 16. – 21. Oktober 2009
Elmia Subcontractor, Jönköping, 10. – 13. November 2009
SPS/IPC/Drives, Nürnberg, 24. – 26. November 2009
Aqua Therm, Prag, 24. – 28. November 2009
AHR Expo, Orlando, 25. – 27. Januar 2010
VSK, Utrecht, 1. – 5. Februar 2010
Interclima, Paris, 9. – 12. Februar 2010
Energiesparmesse, Wels, 3. – 7. März 2010
Mir Klimata, Moskau, 9. – 12. März 2010
ISH China, Bejing, 10. – 12. März 2010
Nordbygg, Stockholm, 23. – 26. März 2010
Mostra Convegno, Mailand, 23. – 27. März 2010
Herausgeber:
ebm-papst Mulfingen
GmbH & Co. KG
Bachmühle 2
D-74673 Mulfingen
www.ebmpapst.com
Verantwortlich
für den Inhalt:
Thomas Borst
Chefredaktion:
Kai Halter,
+49 (0) 7938 / 81 – 532
mag@de.ebmpapst.com
Chefin vom Dienst:
Katrin Lindner
Redaktion:
pr+co. gmbh
www.prco.de
Termine
„Jugend forscht“, Künzelsau, 25. – 27. Februar 2010
Fußball Hallenmasters für A-Junioren, Mulfingen, 9. + 10. Januar 2010
Gestaltung
und Produktion:
pr+co. gmbh
www.prco.de
Art Direction:
Gernot Walter
Autoren:
Steffen Beck
Norbert HIller
Stefan Schanz
Dr.-Ing. Michael B. Schmitz
Julian Stutz
Monika Unkelbach
Technik zum Nachlesen
Fotografie:
Detlef Göckeritz
Electrolux
Husqvarna
KD Busch
Simon Koy
Die richtige Technik entscheidet:
Ventilatoren für zentrale und dezentrale Klimasysteme
-8811 - SC-10/09
Art.-Nr. 40023-7
Printed in Germany
Interessieren Sie sich für technische Daten, Entwicklungen und Produkte?
In der aktuellen Ausgabe unserer Schwesterpublikation tech.mag finden Sie
wieder reichlich Technik zum Nachlesen:
-3,0’
tech.ma g
02/2009
HLESEN
ZUM NAC
TECHNIK
Umfangreicher Baukasten für individuelle Antriebsauslegung:
Neues ECI-Antriebskonzept setzt auf Modulbauweise
Illustration:
Gernot Walter
www.rotwerk.net
Auch bei „Kleinigkeiten“ Know-how für spezielle Zulieferteile gefragt:
Kondenswasserpumpe für Wärmepumpentrockner
Reproduktion und
Herstellung:
Bertsch KG
Medienproduktion
www.bertsch-media.de
ebm-papst
& Co. KG
Mulfingen GmbH
Bachmühle 2
n
D-74673 Mulfinge
/ 81-0
Phone +49 (0) 7938
/ 81-110
Fax +49 (0) 7938
pst.com
info1@de.ebmpa
ebm-papst
St. Georgen GmbH
& Co. KG
Straße1
Hermann-PapstD-78112 St. Georgen
-0
Phone +49 (0) 7724-81
-1309
Fax +49 (0) 7724-81
pst.com
info2@de.ebmpa
Gesundes Klima bei hoher Energieeffizienz:
EC-Ventilatoren für Schullüftungskonzepte
ebm-papst
Landshut GmbH
raße 25
Hofmark-Aich-St
t
D-84030 Landshu
-0
Phone +49 (0) 871-707
-465
Fax +49 (0) 871-707
pst.com
info3@de.ebmpa
com
www.ebmpapst.
Dies ist der neue
Claim
Dies ist der neue
Praxiserfahrungen konsequent umgesetzt:
EC-Motoren einer neuen Generation
apst
Claim von ebm-p
Das tech.mag 2/2009 ist ab November 2009 verfügbar.
Bitte wenden Sie sich an Ihren Ansprechpartner im Vertrieb oder an
Corinna.Schittenhelm@de.ebmpapst.com.
von ebm-papst
25
Tellerrand
mag 02°2009
Alle einsteigen, bitte!
Früher Notwendigkeit, heute ein besonderer Service: Der Buszubringer von
ebm-papst befördert Mitarbeiter aus dem ganzen Landkreis an ihre Arbeitsstelle
Ein Unternehmen im Grünen sieht sich manchmal vor besondere Aufgaben gestellt. Zum Beispiel
die Frage, wie ein Mitarbeiter an seinen Arbeitsplatz kommt? Aber der findige Hohenloher hat für
jedes Problem auch eine Lösung. Um in der ländlichen Gegend Mitarbeiter zu werben, richtete ebmpapst bereits 1963 einen Buszubringerdienst ein,
zunächst mit unternehmenseigenen Kleinbussen.
Damit waren die Entfernungen zwischen dem Firmensitz Mulfingen und den verstreuten Ortschaften
des Landkreises auch für diejenigen kein Problem
mehr, die – damals gang und gäbe – kein eigenes
Fahrzeug hatten. 1975 kam der erste werkseigene
Bus zum Einsatz, in Spitzenzeiten wurde der Fuhrpark auf acht firmeneigene Busse ausgebaut. Was
klein begann, ist heute ein fester Service für viele.
528.000 Kilometer Mehr als eine halbe Million
Kilometer fahren die zwölf Busse im Jahr durch den
Landkreis. An 128 Haltestellen in einem Umkreis von
25 Kilometern
26
um Mulfingen holen sie insgesamt rund 1.200 ebmpapst-Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb ab und bringen sie sicher und günstig zu ihrem Arbeitsplatz.
Einen weiten Fußweg hat dabei niemand, denn
die Busstationen sind jeweils nur zweieinhalb Kilometer voneinander entfernt. Damit der Zubringerservice erschwinglich bleibt, arbeitet ebm-papst
mit Subunternehmen und dem öffentlichen Personennahverkehr dreier Landkreise zusammen.
Man weiß sich zu helfen Mit einem 39-Sitzer
sammelte Karl Hofmann, Busfahrer der ersten
Stunde, vor 25 Jahren seine Fahrgäste ein. Der Bus
bediente zeitversetzt zwei Linien: Schrozberg und
Krautheim – und die Passagiere waren überwiegend weiblich. „Der persönliche Kontakt war das
Schönste“, erinnert sich Karl Hofmann. Vor allem
im Winter, wenn es mal schwierig wurde, pünktlich nach Mulfingen zu kommen, blieb die Fahrgemeinschaft trotzdem gelassen. „Früher gab es eben
noch keine Handys. Wenn wir im Schnee stecken
geblieben sind oder wegen Glatteis nicht weiterfahren konnten, dann haben wir jemanden
nach Hause geschickt, der in der
Firma Bescheid gegeben
hat. Und einmal
sind alle
aus-
Von 1963 an brachten Kleinbusse aus dem
eigenen Fuhrpark Mitarbeiter zur Arbeit
gestiegen und teilweise nur auf Socken weiter­
geschlittert, weil es so glatt war.“
Günstig für alle Beteiligten Dass der Fahrdienst
auch heute noch so beliebt ist, erklärt Logistikleiter
Joachim Ruck unter anderem mit den steigenden
Energiepreisen. „Die Busse sind für unsere Mitarbeiter einfach eine interessante Alternative zum eigenen
Fahrzeug.“ Derzeit hat ebm-papst nur noch einen
einzigen eigenen Bus. „Die Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Partnern ist, was Auslastung
und Kosten angeht, für alle Beteiligten effektiv, vor
allem eben für unsere Mitarbeiter“, so Joachim Ruck.
Gekonnt wird hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden: maximale Auslastung zugunsten
des sozialen Engagements in der Region. So kommt
der Fahrdienst zum Beispiel beim Regionalwettbewerb Jugend forscht, bei Ausflügen der örtlichen Vereine, beim Kinderferienprogramm
Von Künzelsau, Krautund natürlich beim ebm-papst Marathon
heim, Bad Mergentheim
zum Einsatz. Einen schönen Nebeneffekt hat
Schrozberg und Blaufelden
der Fahrdienst außerdem noch: Die Umwelt
starten täglich die Busse in
wird
entlastet – und das ist auch wichtig für
Richtung Mulfingen, Hollenbach und Niederstetten
das Unternehmen im Grünen.
J. B. Kamdar (60),
Geschäftsführer
ebm-Nadi International
Telefon: + 91 44 25 58 53 60
jbk@ebmnadi.com
Vor nicht allzu langer Zeit kamen einem
bei Indien automatisch Bilder von Tempeln,
heiligen Flüssen, Mönchen und überfüllten
Basaren mit Ochsenkarren, Elefanten
und Schlangenbeschwörern in den Sinn.
Dennoch knüpfte ebm schon 1985 Geschäfts­kontakte, als die Importzölle noch
195 Prozent betrugen. Zehn Jahre später
wurde in Chennai das ebm-Nadi Joint
Venture gegründet. Seitdem füllt es die
Lücke im Bereich hochqualitativer Lüfter
für Indiens rasant wachsende Wirt­schaft,
und wuchs allein in den vergangenen drei
Jahren um 400 Prozent.
Chennai ist das neue Detroit Südasiens. Ein
Drittel der indischen Automobilindustrie ist hier
ansässig und IT wie Telekommunikation sind
auch stark im Kommen. Aus der Vogelperspektive
verdeutlicht der zweite ebm-Nadi Gebäudekomplex,
eingebettet in ein expandierendes Industriegebiet
inmitten grün wogender Reisfelder, anschaulich
Entwicklung und Gegensätze, die das heutige Indien
charakterisieren. Heute fahre ich durch überfüllte
Straßen, die sich plötzlich in Schnellstraßen oder
Überwege ergießen, wo Ochsenkarren mit einem
Mercedes-Benz, einem Volvo-Bus
und einer Rikscha um Platz ringen.
Für Ökostrom.
Energiekosten*
CO2-Ausstoß*
Energiekosten*
– 30 %
CO2-Ausstoß*
– 30 %
Energiekosten*
– 30 %
AC
EC
AC
– 30 %
EC
CO2-Ausstoß*
– 30 %
* Detailrechnungen auf unserer Website
herkömmliche Technologie
AC
EC
AC
– 30 %
EC
ebm-papst EC-Technologie
* Detailrechnungen
auf unserer Website
herkömmliche Technologie
Warum sollte eine Photovoltaik-Anlage
Strom
sparen, wenn sie unendlich davon aus kostenloser Quelle generieren kann? Die Antwort liegt in der Gesamtwirtebm-papst EC-Technologie
* Detailrechnungen
auf unserer Website
schaftlichkeit
der Anlage. Und
hier kommtTechnologie
ebm-papst EC-Technologie ins Spiel. Unsere energiesparenden EC-Ventilatoren kühlen die wichtige Leistungselektronik,
AC
EC
herkömmliche
AC
EC
Warum
eine
Photovoltaik-Anlage
Strom
sparen,
unendlich davon
aus kostenloser
Quelleund
generieren
Antwort liegt in der
Gesamt
wirtdie
dafürsollte
sorgt,
dass
der erzeugte
Strom
nutzbar
wird.wenn
Durchsieelektronische
Regelbarkeit,
Langlebigkeit
äußerst kann?
geringeDieLeitungsaufnahme
sorgen
unsere
ebm-papst
EC-Technologie
schaftlichkeit
der Anlage.
Und hierverbesserten
kommt ebm-papst
EC-Technologie
ins Spiel.
energiesparenden
kühlen die bei.
wichtige
Produkte
für einen
entscheidend
Wirkungsgrad.
Sie tragen
damitUnsere
zur Wirtschaftlichkeit
desEC-Ventilatoren
ganzen Solarkraftwerks
MehrLeistungselektronik,
Informationen zur
Warum
eine
Photovoltaik-Anlage
sparen,
unendlich davon
aus kostenloser
Quelleund
generieren
Antwort liegt in der
Gesamt
wirtdie
dafürsollte
sorgt,
dass
der erzeugte
StromStrom
nutzbar
wird.wenn
Durchsieelektronische
Regelbarkeit,
Langlebigkeit
äußerst kann?
geringeDieLeitungsaufnahme
sorgen
unsere
ebm-papst
EC-Technologie:
www.eco.ebmpapst.com
schaftlichkeit
der Anlage.
Und hierverbesserten
kommt ebm-papst
EC-Technologie
ins Spiel.
energiesparenden
kühlen die bei.
wichtige
Produkte
für einen
entscheidend
Wirkungsgrad.
Sie tragen
damitUnsere
zur Wirtschaftlichkeit
desEC-Ventilatoren
ganzen Solarkraftwerks
MehrLeistungselektronik,
Informationen zur
die dafür sorgt,
dass der erzeugte
Strom nutzbar wird. Durch elektronische Regelbarkeit, Langlebigkeit und äußerst geringe Leitungsaufnahme sorgen unsere
ebm-papst
EC-Technologie:
www.eco.ebmpapst.com
Produkte für einen entscheidend verbesserten Wirkungsgrad. Sie tragen damit zur Wirtschaftlichkeit des ganzen Solarkraftwerks bei. Mehr Informationen zur
ebm-papst EC-Technologie: www.eco.ebmpapst.com
Die Wahl der Ingenieure
Die Wahl der Ingenieure
Deutsch 50005-7-8811 · PRCO-09/09-3,0’
Der Ökonom.