Lebensart: Reisen

www.anita.com
01/14
KONTAKTE
Ihr Magazin von
Lebensart:
Pilates für Brustkrebs
betroffene Frauen
Reisen:
Edinburgh – Schottlands
schönste Stadt
KONTAKTE
01/14
Vorwort
3
Ballast abwerfen – Kraft tanken
Medizin
„KONTAKTE – Ihr Magazin“ ist eine Zeitschrift
für Frauen nach Brustoperation und wird
kostenlos verteilt.
4
Brustödeme nach Brustkrebsoperationen
Lebensart
6
8
22
Pilates für Brustkrebs betroffene Frauen
Die Färberdynastie Fromholzer
Ein Hilfsprojekt der Firma Anita in Rumänien
Mode
10
12
Wie entsteht ein BH mit nahtlosen Cups bei Anita?
Neuheiten
Marktplatz in Sibiu
Aktuelles
19
Buchempfehlungen
Wellness
Ernährung
20
Kaffee – getrübter oder gesunder Genuss?
Reisen
25
Edinburgh – Schottlands schönste Stadt
Edinburgh - Land und Leute
Impressum:
Herausgeber: Anita Dr. Helbig GmbH, Postfach 1162, D -83094 Brannenburg · Leitung Marketing Services: U. Goldhammer, Dr. C. Friemel
Leitung Redaktion: Susanne Ernst · Redaktion Text: Heide Welke, Ulrike Ascheberg-Klever · Art Direction: Sabrina Wieland
Layout: André Pichler · Bildnachweise: Anita Dr. Helbig GmbH · Lithografie: Kolb Digital KG · Druck: Peschke Druck GmbH · Erscheinungsweise: halbjährlich · Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers Anita Dr. Helbig GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
2
KONTAKTE
Vorwort
Ballast abwerfen
Kraft tanken und gemeinsam Stärke finden
Irmgard Sicking
Dipl.-Berufspädagogin
Liebe Leserinnen und Leser,
als ich 2004 an Brustkrebs erkrankte, schien es mir, als wenn
mir der Boden unter den Füßen
entzogen würde. Ich kann mir vorstellen, dass es Ihnen genauso
erging als Sie Ihre Diagnose erhielten.
Bis zu diesem Zeitpunkt hielt
ich mich für einen positiv denkenden Menschen. Nun war alles anders. Im Vordergrund meines Denkens stand die Frage: Überlebe ich
das? Meine Krankheit wirkte sich
auf meine ganze Person, auf mein
ganzes Leben aus. Ich konnte an
nichts Positives mehr denken. Ich
hatte meinen Mut verloren.
Wie gut, wenn man in solchen
Situationen Menschen treffen kann,
die eine ähnliche Situation durchlebt haben. Andere Betroffene, die
nachvollziehen können, was in
einem vorgeht und eine echte Unterstützung sind. Sicher gibt es in
Ihrem Umfeld auch Selbsthilfegruppen oder Fördervereine, die Ihnen
das geben können, was ich von
diesen Menschen erhielt. Ich habe
dort z. B. gelernt, mich in dieser
Phase bewusst von negativen belastenden Dingen und Menschen
fernzuhalten.
Langsam, aber stetig merkte
ich, dass ich Ballast abwarf und
ich mich leichter fühlte.
Ich habe bewusst erlebt, oder
besser gespürt, welche Menschen
für mich gut waren und welche
eher nicht, weil sie mir keine Kraft
gaben, sondern vielmehr entzogen.
Ihnen wird das auch gelingen,
auch wenn es in manchen Zeiten
nicht so aussieht.
Epikur von Samos hat einmal
gesagt:
„Ein einziger Grundsatz wird Dir
Mut geben, nämlich der, dass kein
Übel ewig währt.“
Mittlerweile sind neun Jahre
vergangen. Es stimmt! Jedes Übel
geht vorbei - von einigem kann
man sich selbst befreien, von anderem nicht.
Gewiss ist aber: Auch das geht
vorbei – nur Mut!
Ich wünsche Ihnen eine gute
Zeit, Menschen, die Sie stützen
und Menschen, die Ihnen Kraft
geben.
Herzlichst Ihre
Irmgard Sicking
Dipl.-Berufspädagogin
Vorsitzende des Fördervereins
für Brustkrebserkrankte Frauen
„Phönix“ e.V.
KONTAKTE I 3
Medizin
Brustödeme nach
Brustkrebsoperationen
Ca. 10.000 Frauen entwickeln jährlich nach brusterhaltenden Operationen
ein sekundäres Lymphödem in Brust, Rücken oder Toraxbereich
Rechts:
Anita care
Lymph-Entlastungsbandage 1100
Die Diagnose Brustkrebs wird jedes
Jahr in Deutschland ca. 70.000 mal
gestellt. Die Diagnosestellung und
die ärztlichen Therapiemethoden
werden immer gezielter. In fast jeder
Region in Deutschland gibt es mittlerweile spezialisierte Brustzentren,
die sich mit der Therapie und Nachsorge dieser häufigsten Krebsform
der Frau beschäftigen. Schon in den
80er Jahren hat sich die Radikalität
der Operations- und Bestrahlungs-
Konsequente Hautpflege
und Versorgungskontrolle
ist unverzichbar
methoden deutlich verbessert. Bis
zu 80% der Frauen werden heute
brusterhaltend operiert und die
Strahlentherapie kann sehr gezielt
die Tumorregion bestrahlen. Diese
modernen Therapiemethoden haben
die Lebensqualität und Nebenwirkungen stark verbessert.
4
KONTAKTE
Auf die radikale Lymphknotenentnahme in der Axelhöhle und auf
die komplette Entfernung der Brust
kann meist verzichtet werden.
Die Sentinelmethode (Wächterlymphknoten), bei der
meist nur noch sehr wenige
Lymphknoten in der Axelhöhle entfernt werden, hat die Komplikation des Auftretens eines Lymphödems am Arm stark reduziert.
Aktuelle Untersuchungen haben
gezeigt, dass nur noch ca. 4-6% der
operierten Frauen ein Armlymphö-
dem mit dieser Operationsmethode
entwickeln. Aber nicht alle Frauen
können mit dieser Methode operiert
werden und die meist unverzichtbare Strahlentherapie wird das
Lymphgefäßsystem weiter schädigen.
Eine meist übersehene und deutlich häufiger auftretende Ödematisierung entsteht an der operierten
Brust oder am ganzen Rumpf. Diese
direkt nach der Operation auftretenden Ödeme bilden sich häufig in
den ersten Wochen wieder zurück.
Bei einer Großzahl von operierten
Frauen entwickelt sich durch die
Medizin
weitere Lymphgefäßschädigung
aufgrund der Strahlentherapie ein
sekundäres Brustlymphödem. Einige große Brustzentren in Deutschland haben gezeigt, dass das frühzeitige Einsetzen der kombinierten
physikalischen Entstauungstherapie/
KPE akute Symptome lindern und
sekundären Lymphödemen vorbeugen kann.
Erste Anzeichen hierfür sind:
· Vergrößerung der Brustwarze
· Volumenzunahme der Brust
· Verhärtungen an Brust und Thorax
· Verstrichene natürliche Hautfalten
· Leichte Schmerzen und Spannungsgefühl in der Brust
· Verstärktes Abzeichnen des BHTrägers auf der betroffenen Seite
Die Therapie bei diesen Ödemformen ist die kombinierte physikalische Entstauungstherapie/KPE.
Diese konservative Therapieform
setzt sich aus folgenden Therapiemaßnahmen zusammen:
1) Manuelle Lymphdrainage
2) Hautpflege
3) Kompressionstherapie
4) Bewegungsübungen
haben, ist diese Entstauungsphase
ohne Probleme unter ambulanten
Bedingungen durchführbar. Je früher
die Diagnose Lymphödem gestellt
wird, je kürzer ist auch die Entstauungsphase. Das tägliche Durchführen der Manuellen Lymphdrainage
und Kompressionstherapie mit geeigneten, individuell angefertigten
Kompressionseinlagen muss ge-
manuelle Lymphdrainage wird nun
noch 1-2 mal pro Woche durchgeführt und die Kompression wird mit
angefertigten Flachstrick-Kompressionsstrümpfen und geeigneten BHs
gewährleistet. Durch die gute Mitarbeit und Selbstbehandlung der
Patienten kann dieses Therapieergebnis gut erhalten werden. Eine
konsequente Hautpflege, Strumpf-
Lebenslauf
währleistet sein. In der ambulanten
Entstauung dauert diese PhaFrühzeitiges Einsetzen
se zwischen 2 Tagen und 3
Wochen. Die stationäre Entder KPE kann lindern und
stauung in einer lympholovorbeugen
gischen Fachklinik, kann je
Zu Beginn dieser Therapie sollte
nach Schweregrad auch einige Woeine Entstauungsphase (Intensivchen andauern.
phase) mit dem behandelnden Arzt
Im Anschluss an eine Intensivund Physiotherapeut geplant werphase beginnt die Erhaltungsphase.
den. Das frühzeitige Einbeziehen
Nun kann die Therapiefrequenz
eines lymphologisch geschulten
meist deutlich reduziert werden. Die
Sanitätshauses ist unverzichtbar. In
den letzten Jahren, in denen sich
immer mehr Therapeuten zu Lymphnetzwerken zusammengeschlossen
Stefan Hemm
Physiotherapeut, Fachlehrer für
Manuelle Lymphdrainage/Kombinierte physikalische Entstauungstherapie.
Mitinhaber der Physiotherapiepraxis HEMM UND BACH, anerkannte lympholog ische
Schwerpunktpraxis Saarbrücken.
Schulungsleitung Deutschland
bei Lymphologic© Medizinische
Weiterbildungs GmbH.
und BH-Kontrolle ist unverzichtbar.
Tipps für betroffene Frauen:
· Keine einschnürenden BH`s tragen
· Leichte Eigenbehandlung erlernen
· Gezielte sportliche Aktivität mit der
Kompressionsversorgung
· Guter BMI senkt das Ödemrisiko
· Keine Überlastung in der Freizeit
und beim Sport
Erfahrungen aus der Praxis haben
gezeigt, dass bei frühzeitiger Therapieeinleitung und einer guten
Mitarbeit der Patientinnen das
Brust-/Rumpflymphödem stark verbessert oder gar ganz gelindert
werden kann.
@
KONTAKTE
5
Lebensart
Pilates für Brustkrebs
betroffene Frauen
Zum Nachahmen empfohlen,
das Pink Ribbon Programm der spanischen Organisation GEPAC
Präsentation des Pink Ribbon Programm im Hauptsitz von GEPAC in Madrid am 12. Juli 2012.
Auf dem Bild finden Sie Patientinnen und Pilates-Trainer: Frau Doreen Puglisi, Gründerin und Direktorin des Pink Ribbon Programm; Frau Natacha Bolaños, Koordinatorin
des Pink Ribbon Programms in Spanien und Trainerin des Bildungsprogramms PRP für Spanien; Frau Fátima Castaño, Onko-Psychologin bei GEPAC, Herr Víctor Rodríguez,
Vorstandsvorsitzende von GEPAC und Frau Yolanda Robledo, Physiotherapeutin.
Seit ihrer Gründung im Jahre 2010
hat die Spanische KrebspatientenGruppe (Grupo Español de Pacientes
con Cáncer - GEPAC) als Ziel, die
Lebensqualität krebserkrankter
Patienten zu verbessern, damit sie
möglichst schnell in das alltägliche,
soziale und berufliche Leben zurückkehren können. Als Betroffene
wissen wir, dass dies nur möglich
ist, wenn der Patient multidisziplinär
behandelt wird, uns die Mittel und
6 I KONTAKTE
Hilfe gegeben werden, um unser
Wohlbefinden zu erhöhen und unsere Lebensqualität vor, während
und nach Krebstherapien zu steigern.
In diesem Zusammenhang haben
wir feststellen können, dass, obwohl
das spanische Gesundheitssystem
als eines der besten Gesundheits-
systeme weltweit wegen seiner
Qualität und des Versicherungsschutzes gilt, immer noch keine
postoperativen Rehabilitationsprogramme anbietet, um vor allem den
Ansprüchen brustkrebserkrankter
Frauen zu entsprechen. Angesichts
dieser Lücke in der onkologischen
Patientennachsorge hat die GEPAC
im Jahre 2012 im Rahmen ihrer Aktivitäten das Pink Ribbon Programm
gestartet, in dem Pilates als Reha-
Lebensart
bilitationsmaßnahme für brustkrebserkrankte Patientinnen angeboten
wird. Durch diese Methode wird die
Beweglichkeit von Arm und Schulter verbessert, das Gleichgewicht
wieder hergestellt, einem späteren
Lymphödem vorgebeugt und das
körperliche und psychische Wohlbefinden erhöht, was letztendlich
zu einer Steigerung der Lebensqualität der Patientinnen führt.
Seit die GEPAC in Spanien das
Pink Ribbon Programm anbietet,
haben über 100 Frauen kostenlos
an dem Programm teilgenommen
und dadurch bessere Beweglichkeit,
Selbstständigkeit und Lebensqualität gewonnen. Dies ist vor allem
der Zusammenarbeit mit einem persönlichen Trainer zu verdanken, der
speziell dafür ausgebildet wurde,
den spezifischen Bedürfnissen brust-
krebsbetroffener Frauen zu begegnen.
Ebenfalls 2012 hat das Fachmagazin Diario Médico der Spanischen
Krebspatienten-Gruppe GEPAC den
Preis „Beste Idee 2012“ (Las Mejores Ideas 2012), für die beste Gesundheitsinitiative in der Kategorie
„Mäzenatentum und Solidarität“
(Mecenazgo y Solidaridad) speziell
für das Pink Ribbon Programm verliehen bekommen. Dieser Preis anerkennt das Programm als eine der
neuartigsten Initiativen im Bereich
der Medizin und des Gesundheitswesens Spaniens.
Angeboten wird das Pink Ribbon
Programm in den Hauptstellen in
Madrid und Barcelona, in Krebspa-
Herr Víctor Rodríguez, Frau Begoña Barragán
und Frau Natacha Bolaños bei der Übergabe des
Preises “Beste Idee 2012” ausgehändigt von
Diario Médico.
tientenverbänden und in vereinbarten Privatpraxen.
Für weitere Infos steht die Spanische Krebspatienten-Gruppe GEPAC
gerne per email info@gepac.es oder
per Telefon -91 563 18 01 - zur
Verfügung.
@
Info
Über GEPAC: Die Spanische Krebspatienten-Gruppe (Grupo Español
de Pacientes con Cáncer - GEPAC) ist eine gemeinnützige Organisation, die 2010 gegründet wurde, um die Interessen der Krebspatienten und ihrer Angehörigen landesweit sowie international zu vertreten. Heutzutage vertritt die GEPAC die wichtigsten Krebspatientengruppen
unseres Landes. Ziel der Gruppe ist u.a. den Zugang aller Krebspatienten auf eine schnelle Diagnose, auf die bestmöglichen Behandlungsmethoden und auf eine uneingeschränkte und multidisziplinären Betreuung zu gewährleisten. Die GEPAC fördert außerdem die
Krebsforschung und setzt sich dafür ein, dass die Krankheit Priorität
auf der politisch-gesundheitlichen Agenda bekommt und die Rechte
der Patienten und deren Angehörigen berücksichtigt werden.
KONTAKTE I 7
Lebensart
Die Färberdynastie Fromholzer
Ein Juwel im Bayerischen Wald –
Hier werden nach alten Rezepturen herrliche Naturstoffe mit einer Vielfalt von Motiven bedruckt.
Als Liebhaber alter Handwerkskunst
besuchte unser Firmeninhaber, Herr
Weber-Unger, die Firma Fromholzer
in Ruhmannsfelden, einem kleinen
Ort im Bayerischen Wald. Was hier
noch in Handarbeit entsteht ist
kunstvoll und zeitlos schön, eine
Bereicherung auch in unseren modernen Zeiten.
Der Inhaber Josef Fromholzer, 85,
der bereits in der 5. Generation die
Färberei und den Handdruck in Ruhmannsfelden betreibt, gewährte ihm
eine Führung durch sein Unternehmen. Erstmals erwähnt wurde der
Ahnherr im Jahre 1648 in Vilshofen.
Ein Vorfahre hat dann eine Färberei
in Straubing übernommen und ein
Spross dieser Familie hat 1821 die
Färberei in Ruhmannsfelden gekauft,
die aber schon seit 1600 bestanden
hat.
8 I KONTAKTE
Es gibt einen kostbaren Reichtum
zu entdecken. Edle Stoffe aus Leinen,
Halbleinen und Baumwolle, bedruckt
in alten, zeitlosen Mustern in höchster Farbechtheit sind zu bewundern.
Ein besonderer Schatz sind die rund
3000 alten Model- und Druckmuster
für den Handdruck, viele schon mehrere hundert Jahre alt aus der Zeit
des Blaudrucks vom 17. Jahrhundert
apfel, Sonnenblumen, Tiere, Pärchen,
Sonnenuhr, Reiter, Landschaften,
Schäferinnen und Schäfer, Ornamente in allen Variationen. Festzüge, religiöse Motive. Zahlreiche
handgeschnitzte Druckstöcke stammen vom 2008 verstorbenen Bruder
des Inhabers, Alois Fromholzer.
Der Bestand an Druckstöcken
wurde durch Ankauf aus alten Werkstätten in ganz Ostbayern erheblich
Uralte Druckstöcke haben einige
vergrößert. Als 2004
Jahrhunderte überdauert und
das berühmte „Haus
kommen heute noch zum Einsatz. für Volkskunst“ der
Gebrüder „Wallach“
an aufwärts. Die Motivvielfalt ist
in der Münchener Residenzstraße
überwältigend und fast unerschöpfschloss, übernahm Josef Fromholzer
lich: Gockel, Paradiesvögel, Granatdie bekannten Wallach-Motive. Dieses um 1900 gegründete Fachgeschäft wurde sehr bald zum Hoflieferanten, staffierte die Oktober-
Lebensart
fest-Umzüge aus und machte das
Dirndl, das bis dahin nur zu Landausflügen getragen wurde, auch in der
Stadt salonfähig. Das erste Dirndl,
die erste Lederhose ist eine prägende Kindheitserinnerung zahlloser
Münchner – und gekauft wurde beides meist bei Wallach. Schon damals,
noch vor dem ersten Weltkrieg, wurden Stoffdrucke vorwiegend in der
Druckerei von Josef Fromholzer produziert. Ein Sommerurlaub im Bayerischen Wald begründete eine
Freundschaft zwischen den beiden
Familien.
Josef Fromholzer lässt es sich nach
wie vor nicht nehmen, die Farben
für den Handdruck selbst zu mischen.
Fast alle Ziffern- und Buchstabenkombinationen für seine Modeln hat
er im Kopf. Die Farben haben höchste Echtheit und das Druckverfahren
beachtet die Grundsätze der Ökologie. Vor dem eigentlichen Druck muss
zunächst der Stoff vorbereitet werden. In mächtigen Maschinen werden die naturfarbenen Stoffballen
ausgekocht, damit die Faser saugfähig wird um die Farbe aufzunehmen. Bis zum fertigen Produkt bedarf
es vieler Schritte, um nur einige zu
Es bedarf vielfältiger Vorbereitung bis auf dem
vorbereiteten Stoff mit Modeln die Farbe mit dem
Druckhammer aufgetragen werden kann.
Das Ergebnis ist wunderschön!
nennen: das Mischen mit dem Rührgerät, die Bestimmung der Farbmenge, das Einfüllen der Druckfarbe und
das Aufstreichen, die Platzierung
und Ansetzen des Models, Aufdrucken der Kanteneinfassung, die Einteilung der Druckfelder, Modelauswahl, Farbauftrag in das Chassis zum
Eintauchen des Models, Abklopfen
des Models mit dem Druckerhammer
– faszinierend und aufwendig! In
der Druckstube stehen lange, breite
Tische, eine Voraussetzung für den
Modelhanddruck. Nach dem Druck
wird der Stoff im mächtigen Indanthrendämpfer gedämpft, oxidiert und
in den Breitwaschmaschinen die
überschüssige Farbe wieder ausgewaschen.
Das Ergebnis lässt sich sehen –
Vorhangstoffe, Tischwäsche, Kissenbezüge, Dirndl- und Kleiderstoffe,
Taschen, Servietten – wunderschön
und zeitlos!
Diese Kostbarkeiten finden Sie
übrigens auch in verschiedenen Museen, hier nur einige: Bauernhaus-
museum Amerang, Holztechnisches
Museum Rosenheim, Augsburger
Textilmuseum – tim.
Vielleicht besuchen Sie aber lieber einmal selbst dieses Juwel im
Bayerischen Wald.
@
Info
Textilhanddruckerei
J.Fromholzer
Marktstr.1,
D-94239 Ruhmannsfelden
www.fromholzer.de
Kaufen kann man die
Produkte bei:
- Berchtesgadener
Handwerkskunst
- Chiemgauer Heimatwerk,
Traunstein
- Kaufhaus Siebzehnrübl,
Schliersee
KONTAKTE I 9
Mode
Wie entsteht ein BH
mit nahtlosen Cups bei Anita?
Thermische Verformung von Textilien.
Erst durch dieses Verfahren konnten sogenannte „T-Shirt-BH‘s“ entwickelt werden
Aus der historischen Hutmacherei
kennen Sie vielleicht den Vorgang,
wenn feuchter Filz über eine Holzform gezogen wird und dabei mit
viel Dampf ein Hut entsteht. So
ähnlich kann man sich auch den
Vorgang vorstellen, wenn bei Anita nahtlose Cups für die BHs geformt
werden.
Die Holzform von damals ist inzwischen einer beheizten Form
gewichen, die sich in einer modernen computergesteuerten Maschine befindet. Diese Verformungstechnik entstand Anfang der 70er
Jahre. Der Grundstein dafür war
das Wissen und die Erfahrung aus
der Hutproduktion. Schritt für Schritt
wurde die Technik weiterentwickelt
bis es Anfang des 21. Jahrhunderts
auch möglich war, die besonders
feinen Stoffe für nahtlose Unterwäsche zu verformen.
In der Fachsprache heißt dieser
Vorgang „molden“ bzw. Molding,
ein Wort, das aus dem Englischen
kommt und übersetzt „thermisch
verformen“ heißt. Im Gegensatz zum
klassischen BH ist der gemoldete
BH eine Variante bei dem die Cups
ohne Nähte auskommen, so dass
sich unter der Oberbekleidung
nichts abzeichnen kann.
Damit es überhaupt möglich ist,
die feinsten Microfaserstoffe oder
filigranen Spitzen dauerhaft in Form
10 I KONTAKTE
zu bringen und gleichzeitig ihre
Qualität beizubehalten, sind einige
Vorgaben unerlässlich. Dazu gehören qualitativ hochwertigstes Material, schwankungsfreie Temperaturen, sekundengenaue Einwirkzeit,
Größe der Verformung bzw. des
BH-Cups. Man könnte den Vorgang
auch mit dem Backen einer Torte
vergleichen, denn auch hier müssen
Lagen Stoff wie mit einer Keksform
ausgestochen.
Der Vorteil dabei ist, dass es
schnell geht und trotzdem sehr
genau ist. Diese Verarbeitung kann
aber nur angewandt werden, wenn
der Ausschnitt nicht zu tief in den
Cup geht, da das Stanzmesser nur
eindimensional arbeitet.
Das Zuschneiden mit dem Bandmesser kommt
dann zum Einsatz,
Die richtige Formgeometrie ist
wenn das Dewichtig für Funktion und Passform
kolleté tiefer geschnitten ist und/
für ein perfektes Ergebnis Zutaten,
oder der Trägeransatz im vermoldeten Bereich endet.
Zeit und Temperatur im Backofen
optimal abgestimmt sein.
Beide Zuschneidearbeiten werden
Zusätzlich ist es wichtig, die
bei Anita von routinierten Spezialisten durchgeführt, die dann das
richtige Formgeometrie für die gewünschte Funktion und Passform
fertig zugeschnittene „Molding“
des BHs zu wählen. Ein weiterer
noch einmal über eine Prüfschabnicht zu vernachlässigender Punkt
lone legen. Bis zu einem Jahr kann
bei der Bereitstellung von Verfores dauern, bis sich ein handwerkmungen ist das präzise Zuschneilich begabter Mitarbeiter diese
den, das allerdings nur möglich
Technik angeeignet hat.
Wie Sie sehen, ist bei der Fertiwird, wenn vorher auf den Milligung von Anita-BHs nach wie vor
meter genau verformt wurde.
Hierbei gibt es zwei Möglichkeispezialisierte Handarbeit nötig, die
ten das Textil zuzuschneiden:
gepaart mit technischer Präzision
Beim Stanzen werden bis zu zehn
zu einem optimalen Ergebnis führt:
Ein passgenauer und gut sitzender
BH, bei dem sich keine Nähte unter
der Oberbekleidung abzeichnen
und in dem Sie sich wohl fühlen
werden.
@
Mode
Kaschierend –
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Federprint
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jedem BH-Set von „Malia“
den passenden Nagellack!
12 I KONTAKTE
Mode
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Slip 1481 Gr. 36 - 44
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Gr. 75 – 95, A – D
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- 48,
Slip 1596 Gr. 36
- 54
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KONTAKTE I 13
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Mode
Modischer
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Gr. 75 - 95 A-E
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20
KONTAKTE I 17
Mode
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So oder ähnlich sprechen Anita care Kundinnen über ihre Situation.
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18 I KONTAKTE
Aktuelles
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Malala Yousafzai, eine mutige 16jährige junge Frau aus Pakistan, die
kürzlich vor der UNO gesprochen hat, um dort ihr Anliegen vorzubringen,
bis 2015 jedem Kind den Zugang zur Bildung zu ermöglichen, hat für ihr
Engagement bereits zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten.
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Seminar-Wellness-Auszeit für Frauen nach Krebs,
ist ein Angebot für Frauen jeden Alters, die sich nach einer Zeit für sich selbst, ihre Seele, Geist und
Körper sehnen und nach Wegen suchen, mehr Leichtigkeit und Freude in ihr Leben zu bringen. Die
viertägige Auszeit eröffnet einen liebevollen Raum, um ganz man selbst zu sein. Nicht die Erkrankung
steht im Mittelpunkt, sondern jede einzelne Frau in ihrer Einzigartigkeit mit allen Themen, die das
Leben momentan bestimmen.
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KONTAKTE I 19
Ernährung
Kaffee - getrübter oder
gesunder Genuss?
Weltweit trinken Hunderte Millionen Menschen Kaffee.
Damit gehört Kaffee zu den populärsten Getränken überhaupt – und das seit mehr als 1000 Jahren.
Während normaler Kaffee praktisch
kalorienfrei ist, sieht es bei Cappuccino
& Co. durch den Milchanteil anders aus.
Allein in Deutschland trinkt jeder
Bundesbürger - statistisch gesehen
- rund 150 Liter Kaffee im Jahr. Damit
liegt Kaffee als Spitzenreiter unter
den Getränken sogar noch vor Wasser oder Bier.
Unter anderem deswegen gehört
Kaffee zu den am besten untersuchten Lebensmitteln. Jährlich werden
einige hundert neue wissenschaftliche Studien veröffentlicht, die sich
mit den Auswirkungen des Kaffees
auf die Gesundheit beschäftigen.
Früher wurde das Trinken von Kaffee
oftmals mit negativen Auswirkungen
auf die Gesundheit in Verbindung
gebracht, doch eine Vielzahl neuer
wissenschaftlicher Studien lässt darauf schließen, dass Kaffee sogar
vorwiegend positive Effekte auf die
Gesundheit ausüben kann.
20 I KONTAKTE
ringeren Koffeingehalt auf, da er in
kleineren Portionen getrunken wird.
Gleichzeitig ist Kaffee praktisch kalorienfrei, da im Getränk fast keine
vom Körper verwertbaren Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette vorhanden sind. Anders sieht dies bei Cappuccino & Co. aus, die aufgrund des
teilweise sehr hohen Milchgehaltes
durchaus Kalorien enthalten.
Man hört imIch lache niemals, bevor ich meinen mer wieder, dass
im Kaffee die
Kaffee hatte. >> Clark Gable <<
unerwünschten
gleichbar vom Koffeingehalt ist eine
Stoffe Acrylamid sowie Furan vorkommen. Und tatsächlich können
100 Gramm-Tafel Bitterschokolade,
sich diese beiden Stoffe bei vielen
wohingegen schwarzer Tee nur etwa
halb so viel Koffein enthält. Auch ein
verschiedenen Nahrungsmitteln bileinfacher Espresso weist einen geden, die unter Hitze zubereitet wurden, also durch Braten, Rösten, Grillen oder Frittieren.
Was steckt nun drin im Kaffee?
Am bekanntesten ist sicherlich das
Koffein, das einen nachweislich
wachmachenden und anregenden
Effekt hat. Kaffee wird deshalb gern
am Morgen und am Nachmittag konsumiert, um den Kreislauf anzuregen
und die Wachheit zu steigern.
Eine Tasse Filterkaffee enthält
etwa 100 Milligramm Koffein; ver-
Ernährung
kinson, bestimmten Krebsarten sowie
Leberzirrhose möglich erscheinen
lassen.
Kaffee in Maßen genossen - drei
bis fünf Tassen täglich - kann dementsprechend für gesunde Menschen
als unbedenklich gelten.
Für die meisten Kaffeetrinker ist
jedoch nicht nur die Wirkung, sondern
vor allem der Genuss maßgeblich.
Kaffee wird in
Kaffee riecht wie frisch gemahlener
70 Ländern der
Welt angebaut
Himmel. >> Jessi Lane Adams <<
und schmeckt je
ten zu reagieren bzw. deren Wirkung
nach Lage und Wetter - ähnlich wie
Wein - immer anders.
zu beschleunigen oder zu verzögern.
Wenn Patienten Medikamente einnehmen, sollte also eine mögliche
Beeinflussung der Wirkung durch
Kaffee berücksichtigt werden.
Das Trinken von Kaffee scheint
einen schützenden Effekt auf verWeitere interessante
schiedene Organe auszuüben: Es
Informationen zum Thema
liegen inzwischen viele UntersuchunKaffee finden Sie unter
www.kaffee-wirkungen.de
gen vor, die einen Schutz vor Diabetes Typ 2, Alzheimer-Demenz, Par-
Info
Sensoriker sorgen dafür, dass auch
bei Kaffeemischungen durch die bewusste Kombination der einzelnen
Provenienzen eine gleichbleibende
Geschmacksqualität gewährleistet
ist.
Am aromatischsten mundet Kaffee,
wenn er erst direkt vor der Zubereitung gemahlen wird und
nicht zu lange und vor
allem nicht offen gelagert wird. Die Wasserqualität ist für das Getränk ebenfalls von
Bedeutung, da Kaffee zu
98 % aus Wasser besteht. Unter Umständen
kann es ratsam sein, das
Copyright Bente Stachowske/Deutscher Kaffeeverband/Fotolia.de
Trotz intensiver Forschung ist unklar, ob eine Gefährdung für den
Menschen besteht, und es gibt deshalb bislang nur Richtwerte - und
keine Grenzwerte - zum Gehalt an
Acrylamid in Lebensmitteln. In einer
Übersichtsstudie von 2012 konnte
beim Menschen kein erhöhtes Krebsrisiko durch eine Acrylamidaufnahme
über die Nahrung festgestellt werden.
Der Genuss von Kaffee kann sowohl
die geistige als auch die körperliche
Leistungsfähigkeit steigern, was sich
vor allem in gehobener Stimmung
sowie Steigerung der Aufmerksamkeit
und Konzentrationsfähigkeit widerspiegelt.
In Skandinavien, wo die Winter
lang und dunkel sind, liegt der Kaffeekonsum sogar doppelt so hoch
wie in Deutschland. Grund dafür
dürfte genau diese stimmungsaufhellende Wirkung des Kaffees sein.
Im Sportbereich wird Kaffee bzw. das
darin enthaltene Koffein schon seit
langem zur Leistungssteigerung eingesetzt. Der Kaffeeinhaltsstoff stand
sogar einige Zeit auf der Dopingliste
der Welt-Doping-Agentur. Diese leistungssteigernde Wirkung des Koffeins zahlt sich vor allem bei Ausdauersportarten wie Radfahren,
Schwimmen oder Laufen aus.
Koffein ist in der Lage, mit einzelnen Inhaltsstoffen von Medikamen-
verwendete Wasser zu filtern, um ein
besseres Geschmacksergebnis zu
erhalten.
So kann (fast) jeder seinen persönlichen Kaffeegenuss finden und
unbeschwert genießen. Dazu muss
man den Kaffee auch nicht einmal
unbedingt mit Champagner anstelle
von Wasser aufgießen, wie es Friedrich der Große manchmal getan haben soll.
@
KONTAKTE I 21
Lebensart
Ein Hilfsprojekt der
Firma Anita in Rumänien
Tagebuch einer außergewöhnlichen Reise im Herbst 2013
unserer Außendienstmitarbeiterin Marion Krause
Wie alles begann … Vor ein paar
Monaten bat mich Herr Ellbracht,
einer meiner Kunden aus Bielefeld,
um Spenden für ein Hilfsprojekt in
Rumänien. Er unterstützt dort seit
Jahren Kliniken, Kinder und Altenheime. So erfuhr er davon, dass in
Rumänien keinerlei Versorgung
stattfindet, wenn eine Frau an Brustkrebs erkrankt und nach der OP nach
Hause geht. Dank einer großzügigen
Spende der Firma Anita konnte Herr
Ellbracht bei seiner nächsten Reise
weit über 60 Frauen mit AnitaProdukten versorgen.
Bei meinem nächsten Besuch in
seiner Firma zeigte mir Herr Ellbracht
die Fotos von dieser Veranstaltung
und erzählte mir mehr von seinem
Projekt. Ich war tief berührt und bat
ihm spontan meine Hilfe für die
Zukunft an.
Donnerstag, 05.09.13
Ich löse mein Versprechen ein und
fliege nach Sibiu in Rumänien. Mich
begleitet ein leicht mulmiges Gefühl,
denn Rumänien ist in Deutschland
doch mit vielen Vorurteilen behaftet.
Um 18.00h erreiche ich mein zentral in der Nähe der Altstadt gelegenes Hotel „Continental Forum“ und
nutze die letzten Sonnenstrahlen
nach meiner Ankunft, um mir einen
22 I KONTAKTE
ersten Überblick über die Stadt zu
verschaffen. Sie ist schön, lebendig,
die Restaurants und Straßen-Cafés
sind gefüllt. Ich suche mir einen
wunderbaren Platz auf der Terrasse
eines Lokals und lasse den Abend
mit einem guten Gefühl ausklingen.
Freitag, 06.09.13
Zum Frühstück suche ich mir ein
nettes Lokal in der Altstadt. So gestärkt breche ich zu einem Stadtrundgang auf eigene Faust auf und
entdecke etwas abgelegen einen
Wochenmarkt, auf dem ich scheinbar die einzige Touristin bin. Die
Stände sind voll mit Obst und Gemüsesorten, die bestimmt nicht den
EU-Normen entsprechen, aber sehr
verlockend aussehen.
Mittags mache ich mich zu Fuß
auf den Weg zum „Astra Freilichtmuseum“. Ein paar Frauen erklären
mir, dass das Museum außerhalb
der Stadt liegt und ich am besten
den Bus nehmen soll, der gleich
kommt. Eine der Frauen ist so nett
und verkauft mir eines ihrer Tickets.
Die älteste der Damen hat den gleichen Weg; als sie hört, dass ich mich
nicht auskenne, weicht sie nicht
mehr von meiner Seite.
Abends treffe ich dann Luminita,
die vom Hotel vermittelte Stadtführerin. Sie führt mich durch die geschichtsträchtige Innenstadt von
Sibiu. Anschließend verabschieden
wir uns bei einem Glas Wein in
einer netten Bar. Ich bekomme von
ihr noch den Tipp, am nächsten Tag
mit dem Bus nach Paltinis zu fahren
– im Winter ein beliebtes Skigebiet
in den Karpaten, im Sommer schön
zum Wandern.
Samstag den 07.09.13
Nach dem Hotelfrühstück zieht es
mich in Richtung Altstadt. Auf dem
großen und dem kleinen Platz ,Piata
Mare‘ und ‚Piata Mica‘ ist ein riesiger Töpfer- und Handwerker-Markt
aufgebaut – eine herrliche Atmosphäre! Um 11Uhr steige ich in den
Bus nach Paltinis. Er fährt durch
viele kleine Dörfer. Immer wieder
erhasche ich einen Blick in Innenhöfe oder Gärten. Die Häuser sind
bunt gestrichen, aber meist sehr
baufällig. Die Straßen teilen wir uns
mit Pferdegespannen. Nach 1,5 Stunden Fahrtzeit sind wir auf 1450 m
angekommen. Luminita hat die schöne Aussicht hier oben gepriesen,
aber ich bin total enttäuscht und
entschließe mich wieder zurück nach
Sibiu zu fahren.
Lebensart
KONTAKTE I 23
Lebensart
Mittlerweile ist auch Herr Ellbracht mit seinen vier Begleitern in
Sibiu angekommen. Wir verabreden
uns für 19 Uhr zum gemeinsamen
Abendessen in einem alten Weinkeller mit urigem Gewölbe. Nach
leckerem Essen und Trinken beenden wir den unterhaltsamen Abend
und verabreden uns für den nächsten Tag um 12 Uhr im Hotel „Apollo“.
haben bereits zum zweiten Mal
betroffene Frauen eingeladen, die
mit Hilfe von Spenden der Firma
Anita, mit einer Silikon-Prothese
und zwei BHs versorgt werden können.
Sonntag den 08.09.13
Morgens lass ich mich ein wenig
treiben und breche dann um 12 Uhr
zum „Apollo“ auf. Gemeinsam mit
den Herren erlebe ich eine weitere
Stadtführung. Diese dauert vier Stunden, ist zwar sehr interessant, doch
die Sonne brennt die ganze Zeit
unerbittlich. Auch dieser Tag wird
mit einem gemeinsamen Abendessen beschlossen.
Montag den 09.09.13
Heute findet der eigentliche Grund
meiner Reise, nämlich der „Brusttag“
statt. Organisiert wird die Veranstaltung von Antonella und Vicky,
zwei Frauen, die in einem Kindergarten arbeiten, in dem Kinder aus
sozial schwachen Familien Zuwendung, Betreuung und eine warme
Mahlzeit erhalten. Durch die Kinder
haben Antonella und Vicky Kontakt
zu vielen Müttern und erleben wie
schicksalhaft sich eine Brustkrebserkrankung, auf die Familien auswirkt. Die Frauen haben nicht nur
mit den Folgen der OP und den Auswirkungen der Chemos und Medikamente zu kämpfen, sie werden oft
von ihren Männern verlassen. Viele verlieren ihren Job, weil die Gesellschaft mit dem Thema „Krebs“
nicht umgehen kann.
Nach der OP werden die Frauen
mit ihren Problemen allein gelassen.
Es findet keinerlei Nachsorge statt,
es gibt keine psychologische Betreuung, keine Prothesen und BHVersorgung. Antonella und Vicky
24 I KONTAKTE
Doch bevor wir uns mit den
Frauen treffen, erleben wir eine
sehr beeindruckende Führung
durch das Kreiskrankenhaus von
Sibiu. Dr. Michael Roman, Ortho-
pädischer Arzt an der Klinik, will
uns auf die herrschenden Missstände aufmerksam machen. Ich
will nicht genauer darauf eingehen,
habe auch keinerlei Fotos gemacht
und kann nur sagen: Wenn ich
nicht dabei gewesen wäre, meine
Phantasie würde nicht ausreichen,
um mir die Umstände, mit denen
die Patienten, die Ärzte und das
Pflegepersonal in Rumäniens Krankenhäusern leben müssen, vorzustellen!
Doch nun zum „Brusttag“. Um
10 Uhr erreicht der LKW den Ort
der Veranstaltung. Schnell werden
die Kisten und Kartons mit BHs
und Prothesen von Anita und anderen Herstellern abgeladen und
in den Saal getragen. Die ersten
Frauen sitzen schon dort und warten geduldig. Nachdem alle Männer den Saal verlassen haben, sind
wir Frauen unter uns. Wir messen
die Unterbrustumfänge, schätzen
Cupgrößen. Es wird probiert und
gesucht, bis wir für jede Frau die
passende Prothese und zwei gut
sitzende BHs gefunden haben. Ahs
und Ohs sind zu hören, wenn die
Frauen sich im Spiegel erblicken
und glücklich sind mit ihrem neuen Spiegelbild. Ich werde aus
Dankbarkeit und Freude gedrückt
und umarmt. Erschöpft, aber zufrieden fahre ich am Ende der
Veranstaltung zurück in mein Hotel.
Das war sie, meine kleine gute
Tat, die nur mit Hilfe vieler Menschen und dank großzügiger Spenden möglich war. Herzlichen Dank
allen, die etwas zu meinen Erfahrungen und Erlebnissen auf dieser
Reise beigetragen haben. Selbst
zwei Monate nach meiner Rückkehr
wirkt die Reise noch nach. Oft
muss ich an Rumänien denken,
das schöne, arme Land mit den
netten, offenen, gastfreundlichen
und stolzen Menschen.
@
Reisen
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Edinburgh –
Schottlands schönste Stadt
Geheimnisvolle Geschichte, jede Menge Museen und herrliche Kunstfestivals
Diese Stadt, seit dem 15. Jahrhundert die Hauptstand Schottlands,
auf sieben Hügeln errichtet und seit
1995 Weltkulturerbe, ist ein lohnendes Ziel! Als ich vor einigen
Jahren von Glasgow aus mit dem
Bus nach Edinburgh fuhr, hat mich
nicht nur die schottische Landschaft
begeistert, sondern ganz besonders
diese lebendige Stadt mit vielen
Reizen und einer unglaublichen
Atmosphäre! Die mittelalterliche
Altstadt, die historischen Gebäude,
die typischen kleinen verwinkelten
Gassen, häufig mit vielen Treppen,
die wunderschönen Parks.
Ein Besuch dieser Stadt lohnt
sich. Am einfachsten kommt man
mit dem Flugzeug hin, entweder
direkt nach Edinburgh oder nach
Glasgow und von dort mit dem Bus
in etwa einer Stunde zum Ziel.
Edinburgh ist durch die Struktur
der Straßen und markante Bezugspunkte eine Stadt, in der man sich
gut zurechtfindet. Die Freundlichkeit
und Hilfsbereitschaft der Menschen
ist groß, falls man nach etwas fragen muss.
Wenn man nur einen Kurztrip
macht, ist auf jeden Fall eine Stadtrundfahrt im offenen DoppeldeckerBus bestens geeignet, um sich zu
orientieren. Dabei kann man an
KONTAKTE
25
jeder Sehenswürdigkeit aussteigen
und später wieder einsteigen (Hop
on hop off). Das Ticket gilt 24 Stunden, so dass man sich für seine
Besichtigungen Zeit lassen kann.
Die Busse verkehren im 30-MinutenTakt. Die Fahrt führt durch die Altstadt und die georgianische Neustadt aus dem 18. Jahrhundert.
Will man zu Fuß auf Erkundungstour gehen ist die Royal Mile(1) der
ideale Ausgangspunkt. Dort finden
Sie die größte Attraktion Schottlands
– die Burg von Edinburgh (2), die
eher den Charakter eines mittelalterlichen Dorfes hat. Überqueren
Sie die Zugbrücke und bestaunen
Sie im Inneren die schottischen
Kronjuwelen und ihre Geschichte.
Ein absolutes Highlight
ist die Burg von Edinburgh
mit ihren Museen
Mehrere Museen lohnen sich anzuschauen, z. B. „Prisons of war“
über die Lebensbedingungen der
Kriegsgefangenen in der Festung.
Es gibt einen Hundefriedhof, der
an den besten Freund von Mensch
und Soldat erinnert. Von den Wehrgängen aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die wunderschönen Princess Street Gardens und
die Stadt. Zwei Stunden sollte man
dafür einplanen.
Wenn Sie die Royal Mile hinuntergehen, sollten Sie sich auf
jeden Fall noch die im gotischen
Stil erbaute St. Giles’s Cathedral
(3), die Hauptkirche Edinburghs, in
der High Street anschauen. Im Verlaufe ihrer wechselvollen Geschichte war sie u. a. Webstube, Gefängnis, Gerichtssaal, Polizeiwache,
Schule und Depot für Galgen!).
26
KONTAKTE
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Reisen
Am anderen Ende der Royal Mile
kommen Sie zum „Palace of Holyroodhouse“ (4). Früher war es der
Schauplatz von politischen Intrigen,
Mord und Komplotten, berühmt vor
allem durch Maria Stuart. Heute ist
es die schottische Residenz der
Queen und kann, wenn sie nicht
da ist, auch besichtigt werden. Gegenüber ist das Schottische Parlament (5), das man ebenfalls besichtigen kann.
Sehenswert ist das naturhistorische Royal Museum (6) mit beeindruckender Jugendstilhalle und
das Museum of Scotland – beide in
der Chambers Street (südlich parallel zur Royal Mile). Hier kann man
viel über die Geschichte Schottlands
erfahren. Der Eintritt ist frei. Die
fünf über die ganze Stadt verstreuten Gebäude der National Galleries
of Scotland (7) zeigen Werke hervorragender Künstler aus allen
Epochen.
Wer wissen möchte, was unter
der Royal Mile liegt, kann gruselige Geistertouren buchen. Whiskyliebhaber können das Scottish
Whisky Heritage Center, direkt vor
der Burg, besuchen, in dem man
viel über Whisky lernen kann und
in dem die Geschmacksunterschiede erklärt werden.
Der Stadtkern mit seinen historischen Gebäuden lädt zum Flanieren ein. In der Princess Street steht
zu Ehren von Sir Walter Scott , dem
berühmten schottischen Dichter
und Schriftsteller, das imposante
Scott Monument (8), das man auch
besteigen kann. Entlang der
Princess Street, stets mit herrlichem
Blick auf die Burg, gibt es Galerien
und viele Geschäfte, im wesentlichen Filialisten und Kaufhäuser,
z.B. das beeindruckende „Jenners“
(9). Hier hat mir besonders die Hutabteilung gefallen mit aufregenden
Modellen, die für Ascot geeignet
wären. Empfehlenswert ist auch
Reisen
Typische Häuserfront in herrlicher Architektur
ein Besuch im fünfstöckigen Kaufhaus Harvey Nichols (10, Saint
Andrew Square) und im Princess
Mall (11, Waverly Bridge) Auch das
in der Leith Street gelegene St.
James Centre (12) ist zu empfehlen.
Die Festivals in Edinburgh locken
jedes Jahr viele Besucher und besonders im August befindet sich die
Stadt im Ausnahmezustand, weil
gleichzeitig mehrere Festivals stattfinden wie z. B. das Edinburgh
Fringe Festival mit Kleinkunst, Theater, Musik, Straßenperformance
usw., das internationale Film-Festival, ein Book-Festival, das Edinburgh International Festival mit
mehr klassischer Kunstausrichtung
und natürlich das berühmte „Military Tattoo“ im Bereich der Burgesplanade, diese beeindruckende Militärparade, bei der manchmal auch die
Queen anwesend ist. Für diese Zeit
sollte man Unterkünfte weit im voraus reservieren.
Die Küche in Edinburgh bietet
Vielfalt. Man isst dort gerne und
hat die höchste Anzahl an Restaurants im Verhältnis zur Einwohnerzahl in ganz Großbritannien.
Cafés und andere Lokale für ein
schnelles Mittagessen gibt es in
der ganzen Innenstadt zur Genüge. Neben internationalen Gerichten gibt es auch spezielle schottische Küche im weltberühmten
Restaurant „The Witchery – by the
castle“, das sich in einem der Tore
der Burg befindet. „Stac Polly“
bietet preiswerte Gerichte an drei
Standorten im Stadtzentrum (Dublin Street, Grindlay Street und St.
Mary’s Street). Hier kann man echt
schottische Gastfreundschaft genießen.
Wer den städtischen Trubel der
Stadt einmal hinter sich lassen
möchte, kann Energie tanken in
wunderschönen Parks, z. B. im
Holyrood Park, im Royal Botanic
Garden mit seinen vor kurzem renovierten Glashäusern oder im
The Meadows.
An Unterkünften wird eine
Menge geboten, Luxushotels, intime Pensionen (B&Bs) und Gasthöfe,
wo man ein herzliches Willkommen und gute Ortskenntnis erhält,
Ferienwohnungen oder Jugendherbergen im Stadtzentrum, wo sich
Rucksackreisende aus aller Welt
treffen - Edinburgh hat einfach
alles!
Es gäbe noch vieles zu erwähnen, aber besser ist, Sie überzeugen sich selbst von der Einzigartigkeit dieser Stadt!
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ANITA Deutschland
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27
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