Katharina arndt

Transcription

Katharina arndt
K A T H A R I N A A R N D T
ADORE
Katharina
Arndt
ADOR E
adore
Katharina arndt
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drawings 06
Kate
Megan
Katy
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Sasha
Scarlett
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LED writ ings 66
Everything looks different from above
a poem for Gero
NOT CRY IN PUPLIC ... (for Radiohead)
my therapist said ... (for my Therapist)
Hardbodies (for American Psycho)
impatient / pathological / postkoital (for me)
that‘s not my problem
who cares
i don‘t give a fuck
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K a te
2011, colored pencil drawing on paper
07: Kate 1 (Moss), 40x30cm
08: Kate 2 (Moss), 50x40cm
09: Kate 3 (Moss), 50x40cm
10-11: Kate 4 (Moss), 50x70cm
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M e gan
2011, colored pencil drawing on paper
13: Megan 1 (Fox), 40x30cm
14: Megan 2 (Fox), 50x40cm
15: Megan 3 (Fox), 80x60cm
16-17: Megan 4 (Fox), 30x40cm
18-19: Megan 5 (Fox), 50x70cm
20-21: Megan 6 (Fox), 30x45cm
22-23: Megan 7 (Fox), 30x45cm
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Katy
Katy (Perry), 70x50cm,
2011, colored pencil drawing on paper
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A n gelina
2011, colored pencil drawing on paper
27: Angelina 1 (Jolie), 30x21cm
28: Angelina 2 (Jolie), 30x40cm
29: Angelina 3 (Jolie), 24x30cm
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S a sha
2011, colored pencil drawing on paper
31:
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Sasha 4 (Grey), 125x60cm
Sasha 1 (Grey), 93x62cm
Sasha 2 (Grey), 60x50cm
Sasha 5 (Grey), 50x40cm
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S c arlett
2011, colored pencil drawing on paper
37:
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Scarlett 1 (Johansson), 70x50cm
Scarlett 3 (Johansson), 30x40cm
Scarlett 4 (Johansson), 80x60cm
Scarlett 5 (Johansson), 70x50cm
Scarlett 2 (Johansson), 50x40cm
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H e i di
Heidi (Klum), 50x70cm,
2011, colored pencil drawings on paper
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Pam
2011, colored pencil drawing on paper
45: Pam 1 (Anderson), 100x70cm
46-47: Pam 2 (Anderson), 80x80cm
48-49: Pam 3 (Anderson), 50x70cm
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J e nna
2011, colored pencil drawing on paper
51: Jenna 3 (Jameson), 70x50cm
52-53: Jenna 2 (Jameson), 50x70cm
54-56: Jenna 1 (Jameson), 50x70cm
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t h e boys
2011, colored pencil drawing on paper
57: Cristiano (Ronaldo), 100x70cm
58-59: DAvid (Beckham), 100x70cm
60: Marlon (Brando), 100x70cm
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von Michelle van der Veen
Mein erster Kontakt mit Werken von Katharina Arndt waren nicht
die Buntstiftzeichnungen, sondern Stickereien auf Leinwand aus
der Serie „Kunst kommt von Können“ von 2008/09. Mit diesen
Stickarbeiten hat sie traditionelle Muster einer altmodischen
Formschönheit mit sehr modernen Schimpfworten verbunden.
Diese Verbundenheit ist anfänglich irritierend dekorativ, im
nächsten Moment verblüffend, wenn die aggressive Botschaft
das Gehirn erreicht. Diese sehr alte textile Technik bekommt in
den Arbeiten eine vollständig andere Verwendung als traditionell üblich. Im Mittelalter diente das Sticken zum Verzieren von
liturgischen Gewändern, später sorgte es für Beschäftigung
der Mädchen aus gutem Hause. Katharina Arndt wandelt diese
historischen Aufgaben des Stickens für ihre Kunstwerke.
Den Buntstiftzeichnungen liegt diese Strategie ebenfalls zu
Grunde. Wir sehen farblich manipulierte Portraits von jungen
Berühmtheiten, Ikonen unserer Zeit. Bei näherer Betrachtung
werden jedoch Veränderungen sichtbar, die den Beobachter
zum Nachdenken anregen. Der Serie „Pam“ (Pamela Anderson)
fehlen sämtliche Tätowierungen des ehemaligen BaywatchStars, sie haben es nicht auf die Zeichnung geschafft. Die
bekannte Schauspielerin wirkt dadurch eigenartig nackt, von
der Künstlerin ihres persönlich gewählten Ausdrucks beraubt.
Dieses Phänomen tritt noch deutlicher bei der Serie „Jungs“
hervor. Ich denke im Besonderen an die Zeichnung von David
Beckham. Der berühmte Fußballstar ist real stark tätowiert und
trägt seinen Körperschmuck gerne zur Schau. Katharina Arndt
hat ihm diese Möglichkeit genommen, in ihrer Arbeit muss
er dem Beobachter gezwungenermaßen sein ursprüngliches
Äußeres präsentieren. Als Vorlage für die Beckham Zeichnung
diente eine international erfolgreiche Werbekampagne eines
bekannten Luxuslabels. Der Markenname des Konzerns hält
ebenfalls keinen Einzug in die Zeichnung. Die abstrakte Farbgebung verursacht eine sofortige Distanzierung des Betrachters zum zunächst vertrauten Motiv. Es bleibt ein giftgrüner
David Beckham, der sich aus nicht bekanntem Grund auf einem
weißen Laken räkelt und seinen Zuschauer mit gruselig pinken
Augen taxiert. Der ungewöhnlich harte Ausdruck Beckhams
wirft in dieser speziellen Farbkombination die Frage auf, ob ihm
seine Rolle als ehemals erfolgreicher Nationalspieler und ständiges Sexsymbol doch nicht zusagt. Vielleicht lauert hinter der
öffentlichen Fassade etwas gefährlich Unzufriedenes.
Die farbliche Manipulation ermöglicht der menschlichen
Wahrnehmung die suggerierte Werbebotschaft der Berühmtheiten neu zu interpretieren. Beispielhaft hierfür ist die Selbst_62
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darstellung des amerikanischen Pornostars Sasha Grey. Den
direkten Blickkontakt suchend, erscheint sie nicht gefährlich
wie Beckham, sondern strahlt vielmehr Wissen aus. Nach einer
fünfjährigen Karriere in der amerikanischen Pornoindustrie darf
ein bestimmtes Wissen über menschliche Abgründe, Wünsche
und Verlangen auch bejaht werden. Aber was wusste Sasha
Grey vor ihrer Laufbahn? Den wissenden Blick trägt sie bereits
als Teenager, schnell nachweisbar an Katharina Arndts Serie.
Zudem wirkt sie äußerst unnahbar und stark. Wer ihren beruflichen Hintergrund nicht kennt, wird sie daher als selbstbewusste starke Frau wahrnehmen. Formal ähnelt die Darstellung
von Sasha Grey den Aktfotografien eines Helmut Newton: Vollkommenheit und Stärke finden sich in der Nacktheit.
Wir sehen eine moderne Art der Erotik und Inszenierung.
Die abgebildeten Frauen sind in der heutigen Konsumwelt
austauschbar, so lang ihr Anblick vertraut ist. Die hohe Konsumgeschwindigkeit der Gesellschaft hat zur Folge, dass Berühmtheiten von heute, demnächst bereits durch neue ersetzt sind. Es
gibt keine langangelegten Kampagnen mit einem Model mehr.
Keine wirklichen Markengesichter, mit denen eine Identifizierung stattfindet oder gewünscht wäre. Jugend ist das einzige
Bindeglied der Industrie. In ihren Arbeiten hält Katharina Arndt
die Sternstunden der Berühmtheiten fest, die Höhepunkte ihrer
Selbstdarstellung und Werbewirksamkeit. Bezeichnenderweise heben die Zeichnungen die Austauschbarkeit hervor.
Die Schauspielerin Megan Fox schaut lasziv wie der Pornostar
Sasha Grey. Die beiden Frauen ermöglichen identische Konnotationen und fördern ein einheitliches weibliches Bild. In der
gleichen Dimension bewegen sich auch das Model Heidi Klum
und die Sängerin Katy Perry. Sogar Branchenübergreifend sind
Posen und Mimik gleich.
Bei den „Jungs“ findet sich eine erfrischende Ausnahme,
ein Rückgriff auf eine historische Ästhetik. „Marlon“ - eine
Zeichnung des jungen Marlon Brando hat mit der Darstellung
der anderen Männer nichts gemein. Er ist nicht nackt, sondern
trägt Jeans und T-Shirt. Vor ihm steht Alkohol. Hier erhaschen
wir einen Eindruck einer Zeit, in der die großen Idole Clark
Gable, Marlon Brando und James Dean hießen. Diese teilen
einen anderen Repräsentationskontext, ihre Bildsprache
weicht von der eines David Beckhams ab. In der Darstellung von Marlon Brando wird sein eigenwilliger Charakter
und seine draufgängerische Art betont. Eine lässig gerauchte
Zigarette und eindrucksvolle schauspielerische Leistung erhob
James Dean zum Sexsymbol. David Beckham muss sich dafür
ausziehen, sollte aber dauerhaft nicht anders auffallen. Die
aktuelle Definition von Sexappeal schließt nicht nur schlechte
Eigenschaften wie Rauchen und Trinken aus, sondern auch das
Hervorheben des eigenen Willens oder der persönlichen Eigenarten. Nacktheit und Jugend lautet die Devise gleichermaßen
für Männer wie für Frauen.
Bei ihnen geht der Trend zweifelsohne weiter. Marilyn
Monroe vereinte Skandale um ihre Affären mit legendärer
Erotik, ausgelöst durch ein fliegendes Kleid. Nachrichten dieser
Art schockieren heute nicht mehr. Die junge Schauspielerin
Megan Fox geizt weder mit ihrem weiblichen Reizen, noch mit
Skandalen und trotzdem ist ihre Zeit im Showbusiness bereits
vorüber. In Hollywood zählt Nacktheit, echte Diven sind zu unbequem und aus der Mode gekommen. Katharina Arndt hat Megan
Fox eine umfangreiche Serie von Zeichnungen gewidmet.
Insgesamt sieben Bilder unterschiedlichen Formats existieren
und dokumentieren diverse aufreizende Posen mit dazugehörigen Klischees, die Megan Fox mit ihrem Image zu pflegen
versucht. Auch die blutverschmierte Darstellung einer Untoten
ist dabei keine echte Ausnahme, denn mit ihr verkörperte die
Amerikanerin ein männermordendes Schulmädchen in dem Film
„Jennifer’s Body“ 2009. Ebenfalls ein verbreitetes Klischee
in der Gesellschaft. Das spielerische Verarbeiten bekannter
Klischees findet sich vielfach in Katharina Arndts Arbeiten. Das
kindlich Spielerische wird durch die Art und Weise des Zeichnens, großformatig mit Neonbuntstiften, verstärkt.
Mit der Serie „Angelina“ (Angelina Jolie) hat sie eine
Hommage an die Schauspielerin und ihre legendären Lippen
geschaffen, die das Zentrum der Serie bilden. Durch die
Farbkombination aus Blau und Gelb scheint die Darstellung
ausschließlich aus Lippen zu bestehen.
Eine humoristische Hommage an die triumphierende Weiblichkeit folgte schließlich mit den Arbeiten der Serie „Jenna“.
Die Vorlagen stammen aus der amerikanischen Horrorkomödie
„Zombie Strippers“ von 2008. Hauptdarstellerin Jenna Jameson
ist wie Sasha Grey ein ehemaliger Pornostar und einziges Motiv
der dreiteiligen Serie.
Katharina Arndt erreicht in ihren Arbeiten eine Wandlung
des passiven Konsums von Werbebotschaften zum aktiven kritischen Betrachten. Sie bietet uns damit eine neue, ungewohnte
Sichtweise auf die alltägliche Medienwelt an und lädt dazu ein,
den Umgang mit dieser differenziert zu analysieren. Die Wahl
ihres Mediums Buntstiftzeichnung erscheint in Zeiten von Fotografie und digitaler Bildbearbeitung zunächst seltsam bizarr.
Die Farbgebung erinnert an einen Andy Warhol. Doch hat Andy
Warhol für seine wiederholten farblichen Manipulationen eine
technische Neuerung, den Siebdruck, genutzt, greift Katharina
Arndt auf ein klassisches Medium zurück. Ging Warhol mit
seiner Factory in den 1960ern revolutionäre Wege und wandte
sich ab vom Unikat und der künstlerischen Autorenschaft,
wendet sich Katharina Arndt diesen Konzepten wieder zu.
Singuläre Darstellungen sind selten geworden, Bilder werden
vielfach reproduziert und auf der ganzen Welt bekannt. Zeitgenössische Berühmtheiten werden in Deutschland, Amerika
und Japan gleichermaßen erkannt. Die Personen, die von
Plakatwänden blicken sind entmenschlicht und austauschbar.
Katharina Arndt bildet Persönlichkeiten ab, ihre Arbeiten sind
Unikate und damit einzigartig. Sie führt ein abgenutztes Bild
zurück in ein Kunstwerk und stoppt somit die Bildinflation.
Die zeichnerische Technik ist dabei Teil des reaktionären
Prozesses, den die Arbeiten durchlaufen. Zeichnen bedeutet,
viel Zeit mit dem gewählten Motiv zu verbringen, sich damit
auseinander zu setzen. Zeit, die Werbeaufnahmen nicht
gewidmet wird. Das Prinzip der länger währenden Auseinandersetzung mit dem favorisierten Motiv findet sich ebenso in
Techniken wie dem Sticken oder dem Löten von Leuchtschriften
und zieht sich somit durch das Gesamtwerk der Künstlerin.
Im Kontext ihrer Einzelpräsentationen werden die Zeichnungen mit LED-Objekten ergänzt. „Postkoital“, „Pathologisch“
oder „My therapist said…“. Ausdrücke und Floskeln, die wie
Werbebotschaften inflationär genutzt werden. Es ist hilfreich
Zeichnungen und Lichtarbeiten zusammen zu betrachten. „My
therapist said...“ bezieht sich auf das junge Phänomen der
gesellschaftlichen Akzeptanz von Psychotherapie. Jeder hat
einen Therapeuten und schämt sich nicht diesen zu zitieren.
Dieser Bezug ermöglicht eine wieder andere Sichtweise auf die
Zeichnungen als aktuelle Bilder unserer Gegenwart.
Doch was macht die Arbeiten so außergewöhnlich. Für mich
ist es die Kombination von starken Frauen, Erotik, versteckter
Bildsprache, Medienwelt, dem kindlichen Ansatz und darüber
hinaus die schlichte Schönheit, die den Arbeiten innewohnt.
Bilder, die über die Theorie hinaus ästhetischen Wert haben,
sind heute keine Norm mehr in der Kunst. Das hat eine vollkommene Berechtigung, da erstklassige Kunst nicht schön sein
muss und wir uns nicht dazu verleiten lassen sollten weniger
ansehnliche Darstellungen weniger wert zu schätzen.1 Ich
persönlich schätze Katharina Arndts Arbeiten aber auch für ihre
klare Schönheit.
1 Gombrich, Ernst H.: Die Geschichte der Kunst. 16., bearb. und neu gest. Aufl. London: Phaidon, 2000. S.15
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by Michelle van der Veen
(english translation by John L. Faulk)
My first encounter with the works of Katharina Arndt was not
her colored pencil drawings but rather her embroideries on
canvas that were part of her series “Art comes from Ability”
in 2008/09. These pieces combined traditional patterns, which
possess an old-fashioned shapeliness, with modern swear
words. This connection is at first irritatingly decorative, then
bewildering as the aggressive message reaches the brain. This
ancient textile technique thus achieves in the works a completely different use than is normally the case. In the Middle
Ages, embroidery was primarily used to decorate liturgical
garments; later it served as an activity to keep young women
from good homes occupied. Katharina Arndt transforms these
historical aspects of embroidery for her work.
This strategy also forms the basis of her colored pencil drawings. We see manipulated color portraits of celebrities, icons of
our time. Upon closer inspection, however, changes become
visible, alterations which spur one to reflection. In the series
“Pam” (Pamela Anderson), for example, there are no tattoos to
be seen on the body of the former Baywatch star – they didn’t
make the cut, as it were. The famous actress appears strangely
naked, robbed of her preferred form of expression.
The phenomenon becomes even more apparent in the series
„Jungs“ (boys). I’m thinking in particular of the drawing of David Beckham. The well-known soccer player is, in fact, excessively tattooed and enjoys ostentatiously flaunting his body art.
In her work, by contrast, Katharina Arndt has stripped him of
this possibility, forcing him to present his natural, almost pristine self to the observer. Photos from a successful international
advertising campaign for a luxury brand served as the template
for these drawings, but the brand name itself can not be found
in the portrait. The abstract coloring immediately distances the
observer, alienating him from this initially familiar motif. What
remains is a lime-green David Beckham, sprawling for no apparent reason on a white sheet and sizing up his audience with
creepy pink eyes. Beckham’s unusually harsh expression in this
special color combination raises the question of whether his
role as soccer player extraordinaire and sex symbol really appeals to him. Or is there perhaps a dangerous dissatisfaction
lurking behind the public façade?
This manipulation of color permits, indeed encourages, a
reinterpretation of generally accepted celebrity advertising
messages. A beautiful example of this is the portrayal of the
American porno star Sasha Grey. Seeking direct eye contact,
she doesn’t exude any of Beckham’s danger, but rather radi_64
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ates knowledge. After five years in the American porno industry, one most likely knows quite a bit about the abysmal depths
of humanity, about desire and craving. But what did Sasha Grey
know before she began her career? What’s immediately evident in Katharina Arndt’s series is that Grey had that knowing
look even as a teenager. More importantly, she appears aloof
and strong. Those who know nothing of her professional background will perceive her as a self-confident woman. From a
technical standpoint, the portrayal of Sasha Grey resembles the
nude photographs of Helmut Newton: perfection and strength
are to be found in nudity.
What we’re seeing here is a modern form of eroticism and
staging. The women shown are, in today’s world, interchangeable as long as the sight of them is familiar. The fast-paced
nature of our consumer society means today’s celebrities will
be replaced by new ones tomorrow. Long-term campaigns with
one model are a thing of the past. Gone also are the days when
an identification with the “face” of a brand occurred and was
desired. The only common denominator in the industry today is
youth. Katharina Arndt manages to capture these celebrities
at the height of their fame, at the apex of their publicity value
and the cultivation of their image. Significantly, the drawings
emphasize this interchangeability. The actress Megan Fox has
the same lascivious look as Sasha Grey. Both women permit
identical connotations and convey a uniformly female image.
The model Heidi Klum and the singer Katy Perry are also to be
found in this dimension. Indeed, the poses and expressions are
the same, regardless of industry.
There’s one refreshing exception to be found among the
“Jungs,” achieved in this case by recourse to an historic aesthetic. “Marlon,” a drawing of the young Marlon Brando, has
absolutely nothing in common with the images of the other
men. He’s not naked, but wears jeans and a t-shirt instead.
There’s alcohol in front of him. Here we catch a glimpse of another time, an era in which the idols were named Clark Gable,
Marlon Brando and James Dean. They share a different representational context; their visual language deviates significantly
from the imagery of a typical David Beckham ad campaign.
The depiction of Marlon Brando, for example, emphasizes his
headstrong character and rather reckless behavior. For James
Dean, it was a combination of impressive performances and a
uniquely casual way of smoking a cigarette that helped make
him a sex symbol. David Beckham has to take off his clothes
to reach a similar status, but he is not expected to attract our
attention otherwise. The current definition of sex appeal not
only precludes unappetizing attributes like smoking and drinking, but it also rules out any accentuation of one’s own will or
idiosyncrasies. The name of the game today – for men as well
as women – is youth and nudity.
There’s no doubt that, at least for them, the trend will continue. Marilyn Monroe managed to combine scandal with a legendary eroticism, unleashed by a flying dress, but news of this
kind no longer shocks us. The young actress Megan Fox has
made generous public display of both her feminine charms and
her private scandals, and nevertheless her best days in show
business appear to be over. The only thing that really counts in
Hollywood is nudity; genuine divas are too much trouble and
have fallen out of fashion anyway. Katharina Arndt has dedicated a comprehensive series of drawings to Megan Fox. There
are a total of seven images in various formats documenting
a number of provocative poses and their associated clichés,
which Megan Fox attempts to cultivate with her image. Even the
blood-smeared depiction of a zombie is no true exception, as it
was in this role that the American starred in the 2009 film “Jennifer’s Body,” wreaking havoc among the locals as a murderous cheerleader (yet another widespread cliché). The playful
reworking of familiar clichés is one element found frequently
in the works of Katharina Arndt. This childlike playfulness is
heightened by the manner of drawing, which here takes the
form of colored pencil on large-format canvases. In the series
“Angelina” (Angelina Jolie) she has created an homage to the
actress and her legendary lips, which form the center of the
series. The combination of stark blues and yellows make the
illustrations appear as if they are only comprised of lips.
A humorous homage to triumphant femininity follows in the
works which make up the series “Jenna”. The inspiration for
these images comes from the 2008 American horror comedy
“Zombie Strippers”. Jenna Jameson, who played the lead role
and, like Sasha Gray, is a former porno star, is the singular motif
in this 3-part series.
What Katharina Arndt achieves in her works is a transformation, turning the passive consumption of advertising messages
into the active process of critical observation. In so doing she
offers us a new, unfamiliar way of seeing our everyday media
landscape, so overflowing with its competing messages and
seductions, and invites us to bring a higher degree of sophistication to our analysis of this world and the way we interact
with it. Her decision to work with colored pencils in a time of
digital photography and PhotoShop at first appears strangely
bizarre. The coloring is reminiscent of Andy Warhol. But whereas Warhol used a technical innovation – the screen printing
process – for his repeated colorful manipulations, Katharina
Arndt draws on a classical medium. And in contrast to Warhol, who blazed his own revolutionary trail at the Factory in the
1960’s and turned away from the ideas of uniqueness and artistic authorship, Katharina Arndt devotes her full and undivided
attention to precisely these concepts. Unique, singular representations have become rare; images today are reproduced ad
infinitum (many would say ad nauseam) and known around the
world. Contemporary celebrities are recognized in equal measure in Germany, America and Japan. The people who stare out
at us from billboards have been dehumanized and are interchangeable. Katharina Arndt depicts personalities, each work
unique, one of a kind. She takes used up, worn-out images and
turns them into works of art, thereby putting a stop once and
for all to image inflation.
The drawing technique is thereby part of a reactionary process which runs through the work. Drawing means spending a
lot of time with one’s chosen motif, to grapple with the object
of one’s attention. Such time and attention isn’t spent on advertising campaigns. This notion of a prolonged interaction, or
discourse, with a favored motif can be found in activities like
embroidery or the soldering of neon signage, and it pervades
the work of this artist.
In the context of her one-woman exhibition the drawings
have been supplemented by LED pieces. “Post-coital,” “Pathological” or “My therapist said…” – expressions and phrases
that are used in an inflationary manner, much like advertising
slogans. It’s helpful to view the drawings and the light works
together. “My therapist said…” refers to the still rather new
phenomenon of our culture’s acceptance of psychotherapy.
Everyone has a therapist and is not the least bit ashamed of
quoting him or her. This reference makes possible yet another
perspective on the drawings, namely, as topical images of our
modern-day world.
After all, what is it that makes the works so extraordinary,
so sublime? In my opinion it’s the combination of strong women, eroticism, a hidden visual lexicon, the world of media, the
childlike approach and above all the unadorned beauty inherent
in the pieces. Images which possess value above and beyond
the theoretical are no longer the norm in art, and there is a
perfect justification for this. First-rate art need not be beautiful, and we shouldn’t let ourselves be fooled into believing that
less attractive portrayals are less deserving of our praise.1 I,
personally, hold Katharina Arndt’s works in high regard, but I
also value them for their clear beauty.
1 Gombrich, Ernst H.: Die Geschichte der Kunst. 16., bearb. und neu gest. Aufl. London: Phaidon, 2000. S.15
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LED writings
2010 / 2011, LEDs, resistors, acrylic glass, bolts, cain, power supply
66-67: Everything looks different from above, 15x200cm
68: a poem for Gero, 100x80cm
69: NOT CRY IN PUPLIC ... (for Radiohead), 85x108cm
70: my therapist said ... (for my Therapist), 20x120cm
71: Hardbodies (for American Psycho), 20x95cm
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72:
73:
74:
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impatient / pathological / postkoital (for me), 65x65cm
that‘s not my problem, 20x121cm
who cares, 25x70cm
i don‘t give a fuck , 22x107cm
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K atharin a ar n d t
work 2011
Katharina Arndt, Berlin
copyright text Michelle van der Veen, Münster
translation John L. Faulk, Berlin
printing eigenart weltweit, Gelsenkirchen
binding Buchbinderei Löber, Essen
copyright
Katharina Arndt
www.katharina-arndt.com
www.facebook.com/Katharina.Arndt.Fanpage
represented by
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Galerie Kolja Steinrötter
Hüfferstr. 18
48149 Münster
+49(0) 251 2607899
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edition of 69 copies
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