Musterseite 98 - 101
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Geburt Vom Wissen um die richtige Zeit Ungeborene wissen in der Regel, wann es Zeit ist, geboren zu werden. Innerhalb der ersten Woche über dem errechneten Geburtstermin ist davon auszugehen, dass es Ihrem Kind genauso gut geht wie noch vor dem Termin. Anschließend steigt das Risiko, dass die Leistung der Plazenta nachlässt und damit die Versorgung des Babys schlechter werden könnte. Ihr Kind wird ab dem berechneten Geburtstermin mit vermehrten Herztonkontrollen und Ultraschalluntersuchungen überwacht. Sollte eine baldige Geburt anzuraten sein, gibt es medikamentöse Möglichkeiten zur Geburtseinleitung mit Hormonen, die natürlich neben der Wehenwirkung auch Nebenwirkungen haben. So steigt zum Beispiel der Einsatz von Schmerzmitteln bei Einleitungen deutlich an. Die Wehen natürlich fördern Wenn die Geburt nicht von alleine losgeht, kann dies vielfältige Gründe haben. Ein ruhiges Gespräch mit der Hebamme oder Ärztin Ihres Vertrauens hilft Ihnen vielleicht, mögliche Ursachen zu finden. Was braucht es Ihrerseits noch, um sich auf die Geburt einzulassen? Ist alles vorbereitet, passt der geplante Geburtsort wirklich für Sie? Oder könnte es auch körperliche Ursachen geben, die einen natürlichen Beginn nicht zulassen? Sollten Sie übereinkommen, dass Sie nun versuchen möchten, die Geburt »in die Gänge« zu bekommen, gibt es auch gute Möglichkeiten der natürlichen Unterstützung. Stimulation der Brustwarzen In alten Zeiten, und auch heute noch in vielen Kulturen, stillten schwangere Frauen an ihrem Entbindungstermin noch ein größeres Geschwisterkind wenigstens 1–2-mal am Tag. Stillen regt die Produktion wehenfördernder Hormone an. Sie können durch sanftes Zwirbeln der Brustwarze auch selbst die Hormonausschüttung fördern. Und Sie können das auch in das Liebesleben mit Ihrem Partner einbeziehen. Auch während eines warmen Bades (nicht wärmer als 38 °C) kann die Stimulation die Wehentätigkeit sehr gut anregen. Zwirbeln Sie immer nur für wenige Minuten und beachten Sie Ihr Körpergefühl. Ganz klar: Aufhören, wenn es unangenehm wird. Den Körper entlasten Entlasten Sie Ihren Körper durch 1 oder 2 Tage leicht verdauliche Schonkost. Essen Sie gerade so viel, dass Sie nicht hungern, aber auch nicht mehr. Trinken Sie reichlich. 98 aus: Engelsing u.a., Homöopathie & Co. (ISBN 9783830421924) © 2010 Karl F. Haug Verlag Ein urweibliches Erlebnis 99 aus: Engelsing u.a., Homöopathie & Co. (ISBN 9783830421924) © 2010 Karl F. Haug Verlag Geburt Versuchen Sie folgenden wehenanregenden Heiltee: ½ Liter Wasser mit einer Zimtstange, einer Prise Pfeffer und 5 Scheibchen frischem Ingwer kalt aufsetzen und zum Kochen bringen, von der Herdplatte nehmen und mit 2 Esslöffel Frauenmantel und 1 Esslöffel Verbenentee 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und am späten Nachmittag über 1 Stunde verteilt langsam trinken. Es gibt auch fertige Teemischungen (Belladonna, Stadelmann, Kemptner Apotheke). Und falls Ihr Darm eher träge ist, kann ein Einlauf oder 2 Klistiere den Körper entlasten. In den Tagen vor der Geburt verspüren viele Frauen von sich aus weniger Hunger und haben häufiger Stuhlgang. Es scheint, als ob der Körper sich entlasten möchte, um sich so auf die Geburtsarbeit vorzubereiten. angewendet werden sollen, muss Ihre Hebamme oder Ärztin entscheiden. Auf keinen Fall darf überdosiert werden! Das würde Ihnen und dem Baby schaden! Rizinuscocktail Der berühmte Rizinuscocktail, Rizinusöl in Mandelmus oder Aprikosensaft gerührt, ist nichts, um »mal auszuprobieren, ob es losgeht«. Dieser alte Hebammenschatz wirkt nicht nur über die dadurch oftmals erhöhte Darmbewegung, sondern greift deutlich in den Hormonstoffwechsel ein. Er wirkt sehr gut zum Beispiel bei Fruchtwasserabgang noch ohne Wehen oder nach der Anwendung von Nelkenblättertampons. Fragen Sie Ihre Geburtsbegleiterinnen, ob diese Methode für Sie in Frage kommt. Nelkenblättertampons Homöopathie Nelkenblätter verkürzen den Gebärmutterhals und bereiten den Muttermund auf die Geburtswehen vor. Hierzu wird 2-mal am Tag für jeweils 2 Stunden ein normalgroßer Tampon, dessen Spitze mit wenig verdünntem Nelkenblätteröl beträufelt wurde, eingeführt. Diese Tampons wirken nachweislich hervorragend. Sie haben Wehen, aber die Geburt schreitet einfach nicht voran? Gerade in der ersten Phase der Geburt können Sie mit den Zauberglobuli Wunder wirken. Lassen Sie, in Absprache mit Ihrer Ärztin oder Hebamme, von folgenden Arzneien in C30 jeweils 4 Globuli unter der Zunge zergehen. Das richtige Mittel sollte spätestens innerhalb 1 Stunde die gewünschte Wirkung zeigen. Achtung: Ob diese Methode für Sie jetzt passend ist und in welchem Mischungsverhältnis diese Tampons Caulophyllum (Frauenwurzel): Denken Sie an diese Globuli-Klassiker, wenn Sie 100 aus: Engelsing u.a., Homöopathie & Co. (ISBN 9783830421924) © 2010 Karl F. Haug Verlag Ein urweibliches Erlebnis häufige, »wilde« Wehen haben, die sehr anstrengend sind, aber die Geburt nicht weiterbringen. Trotz gefühlter heftiger Wehen tut sich am Muttermund einfach gar nichts und die Geburt geht nicht voran. Da kann Caulophyllum Wunder wirken! Chamomilla (Kamille): Totale Reizbarkeit, Zorn und Schmerzüberempfindlichkeit kennzeichnen den Zustand der Kamille. Die Wehenschmerzen erscheinen absolut unerträglich. Der Gebärmuttermund öffnet sich, wenn überhaupt, nur langsam, und die Wehen sind unproduktiv. Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze): Ängstlich, aufgeregt, nervös, reizbar und empfindlich? Selbst die Untersuchung des Muttermundes ist so schmerzhaft, dass Sie nur noch schreien mögen? Das ruft nach den Traubensilberkerzen-Globuli. Typisch sind Wehen, die ständig den Ort wechseln und in Hüften, Oberschenkel und Rücken ausstrahlen. Das heißt medizinisch »verzögerter Geburtsverlauf«. Gelsemium (Gelber Jasmin): Der Gelbe Jasmin hilft, wenn Lampenfieber das eigentliche Problem ist. Erschöpfung und Zittern, Angst, Anspannung und dabei – wen wundert’s? – unproduktive Wehen. Manchen Frauen kommt es so vor, als würde ihr Baby mit den Wehen nach oben steigen anstatt sich in Richtung Geburtskanal auf den Weg zu machen. Pulsatilla (Küchenschelle): Unregelmäßige Wehen, verzögerter Geburtsverlauf, zunehmende weinerliche Erschöpfung der werdenden Mama? Vergebliche Wehen, die Sie vor allem im Rücken spüren? Versuchen Sie unbedingt die Globuli aus der Küchenschelle. Sepia (Tinte des Tintenfischs): Die Sepia-Frau empfindet quälend schmerzhafte, wirklich unerträgliche Wehenschmerzen. Der Muttermund eröffnet sich aber nicht weiter als nur einige Zentimeter. Er erscheint regelrecht verkrampft. In diesem Fall unbedingt an die Tintenfisch-Globuli denken! Muss Wehenschmerz sein? Überall auf der Welt und in allen Kulturen verspüren Frauen Schmerzen bei der Geburt ihrer Kinder. Unser aufrechter Gang und die damit einhergehende kräftigere Beckenbodenmuskulatur sowie der relativ große Kopf unserer Neugeborenen machen die Geburt sicher zu einer größeren Herausforderung für uns Menschen als für andere Säugetiere. Die Wehen ziehen kräftig 101 aus: Engelsing u.a., Homöopathie & Co. (ISBN 9783830421924) © 2010 Karl F. Haug Verlag