Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren Andreas Stieglitz
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Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren Andreas Stieglitz
Andreas Stieglitz Sardinien Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps des Autors 126 131 126 195 Giba Tratalias Carbonia SP2 1236 m Monte Linas Iglesias 126 Macomer Laconi 131dir. Mamodia C os ta d de Maria el Sud 195 Teulada Domus 1017m Punta Maxia Golfo di Cagliari Golfo di Quartu SP17 1023 m Quartu S. Elena 125 125 Dorgali Gola su Gorropu Bari Sardo Punta su Mastixi Tortolì Capo Ferrato Muravera Villaputzu Tertenia Villasimius SP20 San Vito Monte dei Sette Fratelli 979 m Monte Genis Lago di Mulargia 125 Lago del Flumineddu Lago del Flumendosa Lanusei Selargius Golfo degli Angeli Sarroch Pula 195 (S. 86) Cagliari Monastir 131 Cagliari (CAG) Siliqua Acquacadda 130 Mandas Senorbi Isili Barumini Serrenti San Sperate Villacidro Sanluri (S. 109) Su Nuraxi (S. 112) Giara di Gesturi/ Sa Jara Manna Guspini Gonnosfanadiga Arbus Montevecchio Terralba Punta di Cala Piombo Sant’ Antioco Carloforte Portoscuso Gonnesa Nebida Capo Pecora Isola di Sant’Antioco Isola di San Pietro 292 Oristano Capo San Marco Golfo di Oristano Capo della Frasca (S. 147) Sinis-Halbinsel e M (S. 267) ta Orgosolo on an te 125 Santu Lussurgiu bbas Golfo A i Gavoi di Orosei no d Monte Urtigu Altopia Fonni Parco Nazionale Lago 1050 m Omodeo del Golfo di Orosei 389 e del Gennargentu Santa Cristina Sorgono Tonara Baunei Punta La Marmora Lotzorai Monte Grighini 1834 m Aritzo 673 m Meana Sardo Arbatax Cuglieri S’ Archittu Capo Mannu Punta di Foghe (S. 160) 0 ei ta V erd o ta R ram Cos Su p Cos Mar di Sardegna 25 N 50 km Mar Tirreno Isola Santa Maria Parco Nazionale Arcipelago La Maddalena Santa Teresa di Gallura Isola Maddalena Capo Testa La Maddalena 133bis (S. 238) Isola Caprera Cala Vall’ Alta Palau Punta dello Scorno Porto Cervo SP90 Cannigione Isola Asinara Monte Tinnari Costa Smeralda Parco Nazionale 133 216 m Arzachena dell’ Asinara (S. 220) Punta li Porto Rotondo Golfo San Pantaleo Canneddi 125 dell’ Asinara Golfo Aranci Stintino Castelsardo Tempio Olbia Calangianus Isola Tavolara Pausania (S. 207) Porto Olbia Torres Monte Limbara (OLB) Telti 127 Isola Molara 199 125 1326 m Sorso 131dir. Stagno di SP42 Monti San Teodoro Lago del Padru Monte Forte Coghinas Sassari a Budoni 464 m Al Oschiri Porto di Ferro Alghero ti 597 n Borutta Posada (AHO) Ala dei Sardi o Porto Conte Ittiri Ozieri La Caletta Alghero Buddusò Mores 128bis Siniscola Rada di (S. 169) Thiesi Alghero Capo Comino 131 Villanova lb Punta Ioanneddu A Monteleone M. Rasu 292 nte SP10m 244 m Mo 1259 m Bonorva Orune SP105 131dir. Padria i l l rote Pozzomaggiore d’O rra 129 Orosei Se Bosa Nuoro Suni 129 Sardinien: Die 10 Highlights Sardinien Andreas Stieglitz Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps des Autors Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer. Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader. Besuchen Sie uns jetzt! www.dumontreise.de/sardinien Inhalt Sardinien persönlich Lieblingsorte Schnellüberblick 6 12 14 Reiseinfos, Adressen, Websites Informationsquellen Wetter und Reisezeit Anreise und Verkehrsmittel Übernachten Essen und Trinken Aktivurlaub, Sport und Wellness Feste und Veranstaltungen Reiseinfos von A bis Z 18 20 22 26 28 31 34 36 Panorama – Daten, Essays, Hintergründe Steckbrief Sardinien Geschichte im Überblick Vier Mohren mit Stirnbinde – die sardische Flagge Eine grüne Mittelmeerinsel – allen Widrigkeiten zum Trotz Das ›rote Gold‹ – Safran auf dem Feld und in der Küche Einhundert Köpfe, einhundert Mützen – die sardische Sprache Weißes Gold und rotes Volk – Lagunen, Salinen, Rosaflamingos Atomkraft, nein danke! – Naturschutz und Energieversorgung Eine geologische Schatzkammer – Bergbau auf Sardinien Insel der Türme – die einzigartige Nuraghenkultur Sagra di Sant’Efisio – das größte sardische Volksfest 2 42 44 48 50 54 57 60 63 66 69 72 Inhalt Archaische Klangwelten in modernen Zeiten – ein Crossover Costa Smeralda – dolce far niente an einer geraubten Küste? Bär, Elefant und seltsame Pilze – fantastische Felsgebilde 74 77 80 Unterwegs auf Sardinien Cagliari und der Süden Quirlige Inselmetropole Cagliari An der Südküste, Nora und Pula Costa del Sud Campidano und Marmilla, San Sperate Barumini Su Nuraxi Tuili Giara di Gesturi / Sa Jara Manna Santa Vittoria di Serri Durch die Flumendosa-Schlucht, Nuraghe Arrubiu Panoramafahrt zum Pranu Muteddu Costa Rei und Umgebung Villasimius und Capo Carbonara Iglesias und der Südwesten Bergbau und Muschelseide Iglesias Iglesiente und Costa Verde Östlich von Iglesias Von Nebida nach Tratalias, Nebida, Monte Sirai Tratalias Sant’Antioco und San Pietro Oristano, Bosa und der Westen Quarzstrand und Himmelsleiter Oristano Sinis-Halbinsel Stagno di Cabras, Stagno Sale Porcus San Giovanni di Sinis und Umgebung Antikes Tharros 84 86 86 100 102 104 105 109 111 112 113 116 117 118 120 122 124 124 126 132 133 134 135 140 142 143 147 148 150 151 3 Inhalt Ipogeo di San Salvatore Rund um den Monte Ferru, Santa Cristina Parco Archeologico del Nuraghe Losa, Lussurgiu Bosa 153 153 157 160 Alghero, Sassari und der Nordwesten 166 168 169 181 184 185 187 189 193 194 195 196 198 205 206 207 Klein-Barcelona und Neptunsgrotte Alghero Porto Conte, Wanderung zur Punta Giglio Bergland von Montresta, Von Bosa nach Alghero Auf der SS292 nach Monteleone Rocca Doria Monte Minerva, Im Meilogu, Padria Sant’Andria Priu, Valle dei Nuraghi San Pietro di Sorres Von Sant‘Andria Priu nach Alghero Nordwestzipfel Sardiniens, Stintino-Halbinsel Von Porto Torres nach Sassari, Porto Torres Monte d’Accoddi, Sassari Logudoro Santa Maria del Regno, Sant’Antioco di Bisarcio Castelsardo und Umgebung Olbia und der Nordosten Wie von Künstlerhand modelliert Olbia Entlang der Costa Smeralda, Porto Cervo San Pantaleo Arzachena Palau Maddalena-Archipel An der nördlichsten Spitze, Porto Rafael Santa Teresa di Gallura Capo Testa Innere Gallura, Tempio Pausania Aggius und die Valle della Luna Monte Limbara Luogosanto Capo Coda Cavallo bis Posada Posada Nuoro und der Osten Land der Barbaren Nuoro Nördlich von Nuoro Su Tempiesu, Su Romanzesu Durch den Supramonte, Oliena 4 214 216 217 220 222 223 228 229 234 236 238 239 242 243 245 246 248 250 252 252 254 255 256 Inhalt Unterwegs nach Dorgali Cala Gonone Gola su Gorropu Unterwegs zur Hochebene Golgo Ogliastra Barbagia und Gennargentu, Laconi Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu Mamoiada, Orgosolo 258 264 267 269 271 274 Sprachführer Kulinarisches Lexikon Register Abbildungsnachweis / Impressum 288 290 292 296 281 282 Auf Entdeckungstour Klangskulpturen im Künstlerdorf San Sperate Geheimnissen auf der Spur – von Antas nach Su Mannau Santa Cristina – Abstieg in die Brunnenkammer Edles Nass im Eichenfass – Weinprobe bei Sella & Mosca Besuch in der Jungsteinzeit – Sant‘Andria Priu Weltenrichter und 13 Apostel – Santissima Trinità di Saccargia Bei den Korbflechterinnen von Castelsardo Steine, die Geschichte schreiben – unterwegs in der Gallura Das Nuraghendorf in der Grotte – Aufstieg zum Monte Tiscali Murales – Wandmalereien in Orgosolo 106 128 154 178 190 202 212 224 260 284 Karten und Pläne s. hintere Umschlagklappe > Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Sardinien 5 Liebe Leserin, lieber Leser, Inseln haben mich seit jeher fasziniert. Sardinien entdeckte ich 1992. Auf ausgedehnten Wanderungen erkundete ich die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Ich traf auf Hirten, die mich spontan zum Essen einluden, kam durch abgelegene Dörfer, in die sich kaum ein Tourist verirrte, begegnete auf Schritt und Tritt dem reichen Erbe der Insel und war immer wieder von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Sarden begeistert. Die landschaftliche Vielfalt Sardiniens ist schier überwältigend. Traumstrände von karibischer Schönheit kontrastieren mit wildem Bergland, sonnendurchglühte Ebenen wechseln mit tiefen Eichenwäldern. Die aromatisch duftende Macchia bezaubert im Frühjahr mit ihrer üppigen Blütenpracht, Schafherden weiden auf den Wiesenhängen, Mufflons und Wildschweine durchstreifen die wilden Berge und Greifvögel ziehen am Himmel ihre Kreise. Die Zeugen der bewegten sardischen Geschichte, Tausende von Nuraghen, Steintürme einer bronzezeitlichen Kultur, erheben sich stolz in der Landschaft. Phönizier, Punier und Römer haben ihre Spuren hinterlassen, und von der Blütezeit im Mittelalter zeugen Kirchen im Stil der pisanischen Romanik. So zeitlos die Insel im Landesinneren auch wirkt, hat sie doch seit den 1960erJahren einen gewaltigen Modernisierungsschub erlebt. Den Wandel von einer Bauern- in eine Dienstleistungsgesellschaft haben die Sarden erstaunlich gut bewältigt. Neben ihrem modernen Alltag pflegen sie die alten Traditionen nach wie vor mit Begeisterung, sei es in der Musik, im Brauchtum oder in kulinarischer Hinsicht. Sardinien hat viel zu bieten! Begeben Sie sich mit meinem Buch auf Entdeckungsreise – ob Aktivurlaub, kulturelle Highlights, die moderne sardische Kunst- und Kulturszene, angesagte Szenekneipen oder dolce far niente am Traumstrand. Egal, was Sie unternehmen – Sie erhalten Informationen und konkrete Tipps, um diese einmalige Insel mit all ihren Facetten zu genießen. Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und freue mich auf Ihre Rückmeldung! Andreas Stieglitz 6 Sardinien ist von Traumstränden gesäumt – Cala Goloritzè am Golf von Orosei Leser fragen, Autoren antworten Sardinien persönlich – meine Tipps Nur wenig Zeit? Sardinien zum Kennenlernen Alghero mit seiner spanisch geprägten Altstadt ist genau der richtige Einstieg für einen Kurzurlaub auf Sardinien. Von hier ist es nicht weit zur herrlichen Küstenlandschaft am Porto Conte. In die Berge führt eine großartige Panoramafahrt zum Valle dei Nuraghi mit seiner imposanten Nuraghenfestung. Die Steilküste zwischen Alghero und dem romantischen Bosa bietet fantastische Ausblicke auf das Meer. Die zweitgrößte Stadt Sardiniens, Sassari, sowie die wunderbaren Sandstrände der Stintino-Halbinsel liegen in nächster Nähe. man sich unbedingt anschauen. Ganz anders, aber ebenso interessant ist das Künstlerdorf San Sperate mit seiner modernen Kunstszene. Der Tafelberg Giara di Gesturi ist ein faszinierendes Naturreservat, in dem rassige, halbwilde Pferde frei umherstreifen. Weite Lagunen, in denen Flamingos heimisch sind, erstrecken sich auf der Sinis-Halbinsel. Am Capo Testa türmen sich bizarr Einmaliges Inselerbe – die Nuraghen Welche Sehenswürdigkeiten sind ein Muss? Alghero, Bosa und Castelsardo besitzen die schönsten Altstädte, aber auch der centro storico, das historische Stadtzentrum, von Cagliari lohnt einen Rundgang. Die ausdrucksstarken Wandmalereien (murales) von Orgosolo sollte 7 Sardinien persönlich – meine Tipps Capo Testa Costa Smeralda StintinoHalbinsel Castelsardo Was ist ein guter Ausgangspunkt, um Sardinien zu erkunden? Sassari Porto Conte Alghero Valle dei Nuraghi Supramonte Bosa abschnitt. Im einsamen Bergland des Supramonte öffnet sich die gewaltige Karstschlucht Gola su Gorropu, die man auf einer Wanderung erreicht. Orgosolo Gola su Gorropu SinisHalbinsel Giara di Gesturi San Sperate Cagliari Nicht verpassen! geformte Granitfelsen wild durcheinander gewürfelt auf. Das mondäne Ferienparadies der Costa Smeralda liegt an einem besonders reizvollen Küsten- Die Insel ist zu groß, um sie von einem einzigen Standort aus vollständig zu erkunden. Im Süden gibt es größere Feriensiedlungen bei Pula und in Villasimius. Von hier aus lässt sich gut ein Tagesausflug nach Cagliari unternehmen; als Quartier sollte man die Stadt dagegen wegen des Verkehrs meiden. An der Westküste sind Santa Caterina di Pittinuri und Bosa mit Bosa Marina gute Ausgangspunkte. Im Nordwesten ist Alghero mit Umland ideal, da von hier auch Bosa und Castelsardo gut erreichbar sind. Im Norden ist Santa Teresa di Gallura das größte Ferienzentrum. Von dort aus – ebenso wie von Palau, Cannigione und der Costa Smeralda – lassen sich die Gallura und der Maddalena-Archipel gut erkunden. Hauptferienort an der Ostküste ist San Teodoro – hier sind die Traumstrände in Reichweite. Für Naturfreunde und Wanderer besonders reizvoll ist der Im Inselinneren spielt die Schafzucht nach wie vor eine wichtige Rolle 8 Sardinien persönlich – meine Tipps Supramonte am Golfo di Orosei. Gute Ausgangsquartiere sind der Küstenort Cala Gonone und das landeinwärts gelegene Dorgali. In der Ogliastra mit ihrem gebirgigen Hinterland hat der Ort Santa Maria Navarrese noch viel von seinem Charme bewahrt. Welche archäologischen Stätten sind besonders sehenswert? Zu den interessantesten archäologischen Stätten zählt das herrlich auf einer Landzunge an der Südküste gelegene Nora. Keinesfalls versäumen sollte man die Besichtigung eines Nuraghen, etwa Su Nuraxi (UNESCO-Welterbe) oder Santu Antine. Auch das nuraghische Brunnenheiligtum Santa Cristina und die jungsteinzeitliche Nekropole Sant’Andria Priu sind beeindruckend. Wer das Ungewöhnliche sucht – Sightseeing einmal anders Auf ins Inselinnere, denn da ist Sardinien noch besonders urwüchsig! Einfach mal die Hauptstraße verlassen und auf einer Nebenstraße fahren, und schon taucht man ein in Landstriche, wo die Sarden noch unter sich sind. Viele Bergdörfer haben einen etwas rauen, aber unverfälschten Charme, die Landschaften wirken oft zeitlos-archaisch. Kommen Sie in irgendeinem Dorf an einer unscheinbaren Bar vorbei? Anhalten und einen Espresso trinken, schon kommt man ins Gespräch mit den Einheimischen. Übernachten Sie in einem agriturismo statt in einem Ferienhotel und lassen Sie sich von mamma kulinarisch nach sardischer Hausfrauenart verwöhnen! Oder schließen Sie sich einmal einer Exkursion an, die von einer örtlichen Kooperative betreut wird – zum Beispiel auf der Giara di Gesturi oder dem Supramonte di Baunei. Der Führer wird Ihnen viel Spannendes aus seiner Heimat berichten können. Santa Teresa di Gallura Palau Cannigione Castelsardo Isola Maddalena ra llu Ga Sassari Alghero Bosa Marina Bosa Santa Caterina di Pittinuri Costa Smeralda San Teodoro Santu Antine Sant’Andria Priu Su Dorgali Cala Gonone p ra Golfo di mo nte Orosei Santa Cristina Santa Maria Navarrese Su Nuraxi Cagliari Pula Nora Villasimius Gute Ausgangspunkte und sehenswerte archäologische Stätten Wo findet man die schönsten Strände? Sardinien bietet Traumstrände von geradezu karibischer Schönheit. Südwestlich von Cagliari liegt die unverbaute Costa del Sud, östlich der Stadt die Costa Rei und nebenan Villasimius mit der beliebten Spiaggia di Simius. Herrlich sind die Sandstrände und hohen Dünen der abgelegenen Costa Verde, an der Sinis-Halbinsel erstrecken sich breite Quarzstrände. Die Meeresbucht Porto Conte bei Alghero ist von herrlichen Sandstränden gesäumt. Faszinierend sind die feinsandigen Strände der Stintino-Halbinsel. Die galluresische Küste besitzt eher grobkörnige, aber von bizarren Granitfelsen eingerahmte Strände. Berühmt sind die Rena Bianca und die Spiaggia Santa Reparata bei Santa Teresa di Gallura, das Surferpa- 9 Sardinien persönlich – meine Tipps radies Porto Pollo und die Strände der Costa Smeralda. Recht einsam sind die Strände auf dem Capo Coda Cavallo. Weiter südlich liegt der Traumstrand La Cinta bei San Teodoro. Schöne Strände erstrecken sich auch am Golfo di Orosei. Welche Wandergebiete sind am schönsten? Das grandiose Karstmassiv des Supramonte bietet vielfältige Wandermöglichkeiten, darunter die klassischen Touren zum Monte Tiscali, zur Gola su Gorropu, zur Cala di Luna und zur Cala Goloritzè. Weiter südlich, im gebirgigen Hinterland der Ogliastra und westlich anschließend in der Barbagia Seulo, setzt sich diese eindrucksvolle Karstlandschaft mit grandiosen Felsformationen fort, und auch hier gibt es großartige Wanderungen. Diese Schöne Strände und Wandergebiete Santa Teresa di Gallura Porto Pollo Spiaggia Santa Reparata, Rena Bianca Costa Smeralda StintinoHalbinsel Gallura Capo Coda Monte Cavallo Limbara San Teodoro La Cinta Sassari gesamte Region ist eine typische Hirtenlandschaft. Besonders freundlich sind die hier gelegenen Ortschaften Sadali und Laconi. Ganz anders das zweite große Wanderrevier der Insel: Das waldreiche Bergland des Iglesiente im Südwesten der Insel ist eine ehemalige Bergbauregion. Auch hier gibt es herrliche Wanderwege, die teils sogar markiert sind. Im Nordosten nicht weit von der Costa Smeralda ragen in der Gallura die bizarren Granitfelsen des Monte Limbara auf. Das dritthöchste Gebirge Sardiniens lässt sich auf bequemen Waldwegen erwandern. Bus oder Mietwagen? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt sich die Insel eher schlecht erkunden, da die Linienbusse meist nur die Ortschaften durchfahren und man die abseits gelegenen Sehenswürdigkeiten auf diese Weise nur sehr beschwerlich oder gar nicht erreicht. Ein eigenes Fahrzeug ist daher unbedingt für eine Sardinienreise zu empfehlen. Für einen Besuch der größeren Städte (insbesondere Cagliari) empfiehlt es sich aber, aufgrund der dichten Verkehrsverhältnisse das Auto stehen zu lassen und mit Bus oder Bahn hineinzufahren. Alghero Porto Conte Golfo di Orosei Supramonte Monte Tiscali Cala di Luna Gola su Gorropu Cala Ogliastra Laconi Sadali Goloritzè Barbagia Seulo SinisHalbinsel Costa Verde Iglesiente San Sperate Costa Rei Cagliari Villasimius Costa del Sud 10 Spiaggia di Simius Was sind gute Shoppingziele? Einkaufsbummel – aber wo? Die besten Einkaufsmöglichkeiten bieten sich in Cagliari und in Sassari. In Alghero ist das Angebot stark auf Touristen ausgerichtet, ein Schwerpunkt ist Schmuck. Wer sich für traditionelles (Kunst-)Handwerk wie Web- und Schmiedearbeiten, Filigranschmuck usw. interessiert, findet in kleineren Orten wie Dorgali, Tonara oder Santu Lussurgiu schöne Läden. Zeitgenössische Kunst findet man vor allem in San Sperate, während Castelsardo für die Korbflechterei berühmt ist. San Gavino Monreale und die um- xxxx persönlich – meine Tipps Im Hinterland der Ogliastra lädt das Gennargentu-Massiv zum Wandern ein liegenden Bauerndörfer sind für den Safrananbau bekannt und man kann das ›rote Gold‹ direkt bei den Produzenten erwerben. Wein kann man bei den renommierten sardischen Winzergenossenschaften kaufen, zum Beispiel in Oliena, Dorgali oder Jerzu. Gibt es Orte mit besonderem Kultur- oder Nightlifeangebot? Das größte Kulturangebot findet man in Cagliari, aber selbst kleinere Ortschaften veranstalten zahlreiche Feste, Events und Sonderausstellungen. Das ehemalige Judenghetto in Cagliari, der Ghetto degli Ebrei, dient heute als lebendiges Museum und Kulturzentrum (www.camuweb.it). Das Künstlerdorf San Sperate besitzt eine besonders rege Kulturszene, die sich in zahlreichen Happenings und auf dem internationalen Künstlerfestival No Arte präsentiert. Das Nachtleben von Cagliari spielt sich in populären Szenetreffs, Diskotheken, Cafés und Trattorien ab. Die spannendste Clubszene findet man in den Ferienorten Villasimius (auch die Cagliaritaner kommen hier am Wochenende her), San Teodoro und natürlich an der Costa Smeralda. Und noch ein ganz persönlicher Tipp zum Schluss! Lassen Sie sich Zeit für Ihre Sardinienreise! Entdecken Sie die Insel mit Muße und unternehmen Sie spontan auch mal etwas anderes als geplant. Verzichten Sie auf eine stundenlange Autofahrt und machen Sie stattdessen einen Spaziergang durch ein kleines Dorf, wo Sie den Einheimischen begegnen, oder eine Strandwanderung, bei der Sie an der frischen Meeresluft tief durchatmen können, oder planen Sie ein sardisches Picknick in der freien Natur, wo Sie nichts als das ferne Geläut der Weidetiere und vielleicht den Ruf eines Kuckucks hören. Benvenuti in Sardegna! NOCH FRAGEN? Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden: info@dumontreise.de Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen. 11 Eine grüne Oase – der Botanische Garten in Cagliari, S. 96 Stiller Rückzugsort – der Kreuzgang im Franziskanerkloster in Alghero, S. 174 Im Parco di Laconi verbirgt sich die alte Burgruine des Castello Aymerich, S. 277 Am Capo d’Orso wacht der ›Bärenfels‹ über die Küste, S. 230 Die Kapelle Santa Luisa am Abbruchrand der Hochebene Giara di Gesturi, S. 115 Fußmassage gratis – am Is-Arutas-Quarzstrand auf der Sinis-Halbinsel, S. 149 Stimmungsvolle Orte, die man völlig ungestört und abseits vom Trubel genießen kann, das mag unser Autor ganz besonders. Schöne Plätzchen im Grünen, wo der Blick weit über die Landschaft schweift und wo man Ruhe und Entspannung findet, besucht er immer wieder. Magisch ziehen ihn der Tafelberg Giara di Gesturi und der wie von Künstlerhand modellierte Bärenfels, aber auch der schimmernde Quarzstrand Is Arutas an. Zeitlos ist die Stimmung im Dörfchen Padria, im romanischen Kreuzgang des Franziskanerklosters von Alghero, im romantischen Schlosspark von Laconi und auf der Hochebene Su Golgo. Chiesa San Pietro – spiritueller Mittelpunkt der Hochebene Su Golgo, S. 273 Am Rande der Zeit – Padria, ein typisches Dorf Innersardiniens, S. 188 Schnellüberblick Alghero, Sassari und der Nordwesten Alghero, der Capo Caccia und die Punta del Giglio sind von einem besonderen Zauber. Einzigartig ist der Stufentempel Monte d’Accoddi, quirlig die Universitätsstadt Sassari. Castelsardo thront malerisch auf einer Felsnase über dem Meer. S. 166 Castelsardo Porto Torres Sassari Borutta Porto Conte Alghero Oristano, Bosa und der Westen Die Sinis-Halbinsel mit ihren Lagunen und dem antiken Tharros schlägt Besucher in ihren Bann. Malerisch liegt Bosa am Temo. Aus der Nuraghenzeit stammen der Brunnentempel Santa Cristina und die Dreiecksbastion Nuraghe Losa. Zu den bezaubernden romanischen Kirchen gehört San Pietro extramuros. S. 140 Bosa Macomer Santu Lussurgiu Santa Cristina SinisHalbinsel Oristano Arborea Iglesias und der Südwesten Das einsame Bergland des Sulcis und Iglesiente mit seinen alten Bergwerken ist grandios. In seinem Zentrum liegt das Städtchen Iglesias. S. 122 Guspini Nebida S. Pietro Iglesias Carloforte Tratalias S. Antioco 14 Costa del Sud Maddalen a-Arc hipe l Capo Testa lda era Sm ta La Maddalena Cos Palau Cannigione G a l l u r a San Pantaleo Tempio Pausania Nuoro Olbia Cala Gonone Mamoiada Olbia und der Nordosten Das Ferienparadies der Costa Smeralda ist sehr exklusiv. In Sichtweite von Korsika liegt der Maddalena-Archipel. Zeitlos wirkt Tempio Pausania in der inneren Gallura. S. 214 Nuoro und der Osten In der Barbagia schlägt das Herz Sardiniens. Orgosolo, Oliena und Dorgali kleben an den steilen Flanken des Supramonte. Urwüchsig sind die Bergdörfer Aritzo und Fonni am Gennargentu. S. 250 Santa Maria Navarrese Su Nuraxi San Sperate Cagliari und der Süden Cagliari ist die lebendige Inselmetropole. An der Costa del Sud und der Costa Rei liegen traumhafte Strände. Mit dem Nuraghen Su Nuraxi und der Hochfläche Giara di Gesturi hat die Marmilla gleich zwei Highlights zu bieten. S. 84 Cagliari 15 Reiseinfos, Adressen, Websites Ein hoher Fels, an drei Seiten vom Mittelmeer umspült – so präsentiert sich Castelsardo Informationsquellen Infos im Internet Die meisten Websites sind nur auf Italienisch. www.regione.sardegna.it: offizielle Website der Regione Autonoma della Sardegna. Die offiziellen Webseiten der acht sardischen Provinzen bieten viele Infos: www.provincia.cagliari.it, Cagliari (CA) www.provincia.carboniaiglesias.it, Carbonia-Iglesias (CI) www.provincia.mediocampidano.it, Medio Campidano (VS) www.provincia.nuoro.it, Nuoro (NU) www.provinciaogliastra.gov.it, Ogliastra (OG) www.provincia.olbia-tempio.it, OlbiaTempio (OT) www.provincia.or.it, Oristano (OR) www.provincia.sassari.it, Sassari (SS) www.comuni-italiani.it: Auflistung aller italienischen Kommunen mit eigener Website. Bei den Kommunen findet man wiederum viele touristische Infos. www.comunas.it/comuni: Übersicht aller sardischen Kommunen, nach Provinzen geordnet. www.sardinien.com: Das größte Sardinien-Portal in deutscher Sprache (Redaktionssitz ist Cagliari). Verlässlich recherchiert und aktualisiert bietet das Portal neben Reiseinformationen aktuelle Nachrichten, Veranstaltungshinweise sowie einen informativen Blog zum Thema Sardinien. www.sardegnadigitallibrary.it: Ergiebige Fundquelle von Video-, Ton- 18 und Bilddokumenten sowie Texten rund um Sardinien. Die Dokumente – darunter Filme, Bücher, historische Fotos usw. – lassen sich kostenlos herunterladen. Gleichfalls von der Autonomen Region Sardinien betrieben wird das Kulturportal www. sardegnacultura. it (Archäologie, Architektur, Kunst, Fotografie, Musik, Museen, Geschichte, sardische Sprache etc.). www.andreas-stieglitz.de: Website des Autors mit aktuellen Infos zu Sardinien, Downloads von GPS-Tracks u. v. m. www.isolasarda.com: private Website in mehreren Sprachen mit vielen Infos. www.360sardinien.net: eine virtuelle 3D-Reise mit rund 400 Aufnahmen. www.sar.sardegna.it: Amtliche sardische Wettervorhersage. Fremdenverkehrsämter Bei der staatlichen Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT erhält man Auskünfte, Infomaterial etc. Kostenlose Prospekte kann man über www. enit-italia.de herunterladen. Italienische Zentrale für Tourismus ENIT Direktion für Deutschland, Österreich und Schweiz Barckhausstraße 10 60325 Frankfurt am Main Tel. 069 23 74 34 www.enit-italia.de Mo–Fr 9.15–17 Uhr Die sardische Fremdenverkehrszentrale Sardegna Turismo gibt gutes Info- Informationsquellen material (auch auf Deutsch) heraus. Neben dem italienischen gibt es einen englischsprachigen Internetauftritt (auf www.sardegnaturismo.it rechts oben die englische Fahne anklicken). Informationsstellen vor Ort Assessorato del Turismo, Artigianato e Commercio Viale Trieste 105 09123 Cagliari, Italien Kontakt nur über Website oder E-Mail www.sardegnaturismo.it sardegnaturismo@regione.sardegna.it Städtische und kommunale Fremdenverkehrsämter sowie die privat organisierten Fremdenverkehrsvereine Pro Loco geben ebenfalls Auskünfte und Tipps. Die Adressen sind an der jeweiligen Stelle im Reiseteil aufgeführt. Lesetipps Literarisch ist die Insel erst spät aus dem Dornröschenschlaf erwacht, aber immerhin stammt eine Nobelpreisträgerin für Literatur (1926), Grazia Deledda, aus Sardinien. Seit den 1970er-Jahren hat sich eine sehr lebendige Literaturszene von internationalem Rang entwickelt, bei der es vor allem um Identität und den Sprung einer wirtschaftlich und sozial bis in die 1960er-Jahre rückständigen Gesellschaft in die Moderne geht. Milena Agus: Die Frau im Mond, München 2009. Der Roman erzählt fantasievoll die Lebensgeschichte einer Frau aus der Perspektive ihrer Enkelin. Milena Agus: Die Gräfin der Lüfte, Hamburg 2010. Von der Kritik gefeierter Roman über drei Schwestern, die in einem alten palazzo in Cagliari wohnen. Sergio Atzeni: Bakunins Sohn, Hamburg 2004. Im Sardinien der 1920er- Jahre ist diese facettenreiche Biografie angesiedelt, die Wahrheit und Legende kunstvoll verwischt. Massimo Carlotto: Die Schöne und der Alligator, Frankfurt 2003. Fesselnder Roman, der einen tiefen Einblick in die sardische Gesellschaft gibt. Michela De Giorgio, Otto Kallscheuer (Hrsg.): Sardinien. Eine literarische Einladung, Berlin 2011. Eine Anthologie sardischer Autoren mit kurzen Textbeispielen. Grazia Deledda: In zahlreichen Erzählungen und rund 40 Romanen setzt die Nobelpreisträgerin der archaischen Hirtenwelt ihrer Heimat Nuoro ein literarisches Denkmal. Leidenschaftliche Gefühlsregungen – Liebe und Eifersucht, Schuld und Sühne – bilden die Triebkraft bewegter Handlungen. Ausgelöst durch ungezügelte Leidenschaft und bedingungslose Liebe, nehmen Konflikte ihren unausweichlichen und verhängnisvollen Lauf. Zu ihren bedeutendsten Romanen zählen »Elias Portolu« von 1910 (»Die Maske des Priesters«, München 1995), »Canne al vento« von 1913 (»Schilf im Wind«, München 1951) und »Marianna Sirca« von 1915 (»Marianna Sirca«, Mannheim 2004). Marcello Fois: Sardische Vendetta, Berlin 2008. Meisterhafter Roman über die Geschichte eines sardischen Banditen. Astrid Beate Koberstein-Pes: Im Schatten des Nuraghen: Roman über die Bronzezeit auf Sardinien, o. O. 2003. D. H. Lawrence: Das Meer und Sardinien, Zürich 2007. Brillante Reportage über eine zehntägige Sardinienreise. Gavino Ledda: Padre Padrone (»Mein Vater, mein Herr«, 1975), München 2003. In seinem autobiografischen Roman schildert Ledda schonungslos die deprimierenden Jahre seiner Kindheit und Jugend, die Konflikte mit dem rohen, despotischen Vater und den einsamen Alltag der Hirten. 19 Reiseinfos Gavino Ledda: Lingua di falce (»Sprache der Sichel«, Düsseldorf 2001), die Fortsetzung seiner Autobiografie, beschreibt den letztlich erfolgreichen Kampf Leddas um Selbstbestimmung und die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und Sprache, die ihn schließlich wieder auf die Insel zurückführt. Salvatore Niffoi: Die Legende von Redenta Tiria, Wien 2007. Spannend erzählter Roman über die Schicksale der Menschen in einem Dorf der Barbagia. Heinrich von Maltzan: Reise auf der Insel Sardinien (1868, Neuedition 2002). Amüsant, hintergründig und informativ ist dieser historische Reisebericht, ein Klassiker der Reiseliteratur! Giovanni Masala: Sardisch Wort für Wort, Bielefeld 2009. Das Kompendium für alle, die mehr über die sardische Sprache erfahren und sie vielleicht sogar erlernen möchten. Michela Murgia: Elf Wege über eine Insel – Sardische Notizen, Berlin 2012. Kurzweilig beschreibt die sardische Autorin ihre Heimat, indem sie jeweils eine Gegend mit einem Stichwort (etwa Trockenmauern) verbindet und die historischen Wurzeln ergründet. Sergio Frau: Atlantika. Eine detektivische Untersuchung des antiken Mittelmeerraums, Berlin 2007. Dem bekannten italienischen Journalisten zufolge war Sardinien das sagenumwobene Atlantis. Diese faszinierende, viel beachtete Hypothese untermauert Frau allerdings mit abenteuerlicher, populär- bis pseudowissenschaftlicher Argumentation. Salvatore Satta: Der Tag des Gerichts, Berlin 1996. Die Geschichte einer wohlhabenden Familie aus Nuoro. Andreas Stieglitz: Wandern auf Sardinien, Ostfildern 2011. Inselwanderführer mit 35 detailliert beschriebenen Touren. Flavio Soriga: Der schwarze Regen, München 2007. Roman über ein kleines Dorf auf Sardinien, in dem ein unerhörtes Verbrechen geschieht. Giorgio Todde: Das Geheimnis der Nonna Michela, München 2007. Gesellschaftskritischer Roman mit kriminalistischem Plot, der im Sardinien des 19. Jh. spielt. Giorgio Todde: Die toten Fischer von Cagliari, München 2011. Spannend und mit beeindruckender Lebendigkeit beschreibt Todde in diesem Roman das Sardinien des 19. Jh. Wetter und Reisezeit Klima Sardinien besitzt ein typisch mediterranes Klima mit trocken-heißen Sommern, in denen die Temperaturen landeinwärts auf über 40 °C klettern, und gemäßigten Übergangsjahreszeiten. Im Winter kann es durchaus recht sonnig, aber ziemlich nass und kalt sein; gelegentlich fällt Schnee bis in Höhenlagen von unter 1000 m. Das milde, ausgeglichenere Küstenklima kontrastiert mit dem fast kontinenta- 20 len Klima im Landesinneren der großen Insel. In den Bergen ist es generell kühler und feuchter. Der Süden Sardiniens ist insgesamt etwas wärmer und trockener als der Norden. Zu allen Jahreszeiten kann der starke, oft stürmische Nordwestwind Maestrale wehen. Heiß, feucht und staubig ist der von Südosten kommende Scirocco, der vor allem im Sommer weht und die Wüstenglut Afrikas bringt. Der Himmel ist dann grau, oft liegt Saharasand in der Luft. Mit klarer Sicht Wetter und Reisezeit und wolkenlosem Himmel verbunden ist der kräftige, von Westen wehende Ponente. Zuverlässige Wettervorhersage unter: http://sardinienwetter.com und www.sar.sardegna.it (amtlich). Reisezeit Frühling und Herbst sind die ideale Reisezeit. Wer eine grüne Insel entdecken möchte, die sich noch in ihrer frühlingshaften Blütenpracht präsentiert, sollte Sardinien zwischen März und Juni besuchen. Dies ist die ideale Jahreszeit für Aktivurlauber und Naturfreunde. Allerdings muss im zeitigen Frühjahr mit wechselhafter Witterung und gelegentlichen Kaltlufteinbrüchen mit Regenfällen gerechnet werden. Tagsüber wird es bei Sonnenschein meist schon angenehm warm, nachts kann es noch empfindlich kalt sein. Manche Übernachtungsquartiere, die im Winter geschlossen sind, können noch etwas ausgekühlt und klamm sein. Ab Ostern, wenn die Reisesaison beginnt, sind fast alle Unterkünfte geöffnet. Das Wetter wird im Spätfrühling zunehmend beständiger und die Temperaturen können schon sommerlich sein. Nur das Meer ist bis Mitte Mai noch recht frisch. Die Sommermonate Juli und August sind Hochsaison. Es herrscht meist eine drückende Hitze, die alle Aktivitäten erlahmen lässt, und das Leben spielt sich hauptsächlich zwischen Strand und klimatisierten Innenräumen ab. Fast alle Italiener machen dann Urlaub, entsprechend überlaufen und teuer sind alle touristischen Einrichtungen. Angenehm wird es wieder im September und Oktober. Das Wetter ist beständig, die Nächte sind angenehm lau und das aufgewärmte Meer (durchschnittlich 22 °C im September) lädt zum Baden ein, während die Temperaturen wieder in den angenehmen Bereich sinken. Mit den ersten gelegentlichen Regenfällen ergrünt auch die Natur in den Bergen. Im Verlauf des Oktobers schließen allerdings bereits die ersten Unterkünfte. Der nasskalte, oft windige Winter wird vor allem im Süden von längeren Schönwetterperioden mit frühlingshaften Temperaturen unterbrochen, so der sprichwörtlichen secche di Gennaio (Trockenheit des Januars), wenn sich das Mittelmeerhoch stabilisiert. Kleidung und Ausrüstung Im Winter und zeitigen Frühjahr sollte man an warme Kleidung und Regenschutz für schlechtes Wetter denken. Funktionswäsche ist ideal. Von Mai bis September, wenn es sonnig und heiß ist, empfiehlt sich luftige Baumwollkleidung und ausreichender Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenhut). Bei Unternehmungen sollte man immer genügend Trinkwasser dabeihaben. Klimadiagramm Cagliari J F M A M J J A S O N D 30 30 27 23 22 27 18 15 14 15 16 18 Tagestemperaturen in °C 6 6 7 16 19 19 17 14 10 7 9 12 Nachttemperaturen in °C 23 24 23 21 18 15 14 13 14 15 17 20 Wassertemperaturen in °C 4 5 6 7 11 10 9 10 8 6 5 4 Sonnenstunden/Tag 8 8 7 6 4 2 1 1 4 6 8 8 Regentage/Monat 21 Anreise und Verkehrsmittel Einreise- und Zollbestimmungen Trotz offener Grenzen innerhalb des Schengener Raums muss man einen Personalausweis oder Reisepass mit sich führen, da es stichprobenartige Überprüfungen geben kann. Kinder benötigen seit 2012 unabhängig vom Alter ein eigenes Reisedokument. Bei Anreise mit dem eigenen Fahrzeug müssen selbstverständlich Führerschein, Fahrzeugschein und internationale Grüne Versicherungskarte mitgeführt werden. Bei Aufenthalten über drei Monaten ist eine Genehmigung (permesso di soggiorno) erforderlich. Für den persönlichen Gebrauch (ab 18 Jahre) gilt innerhalb der EU Freizügigkeit mit folgenden Einschränkungen: abgabenfrei sind max. 800 Zigaretten, 400 Zigarillos, 200 Zigarren, 1 kg Tabak, 10 l Spirituosen, 20 l Zwischenerzeugnisse, 90 l Wein, 110 l Bier. Bei Reisen in und durch Drittländer (Schweiz) dürfen zollfrei mitgeführt werden: 200 Zigaretten (oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak), 1 l Spirituosen über 22 % oder 2 l Spirituosen unter 22 %, 50 ml Parfüm, 250 ml Eau de Toilette, 500 g Kaffee und 100 g Tee. Steine und archäologische Funde dürfen nicht ausgeführt werden. Anreise ... mit dem Flugzeug Die drei großen internationalen Flughäfen Sardiniens werden von vielen Fluggesellschaften direkt (teils mit Umstieg in Deutschland) angeflogen. Aeroporto Cagliari-Elmas (Mameli): 8 km nordwestlich von Cagliari an der SS130/SS131, Infoschalter im Ankunfts- 22 bereich, tgl. 8.30–22.30 Uhr, Tel. 070 21 12 11, www.sogaer.it. Gegenüber dem Ankunftsbereich steht das Gebäude mit den Mietwagenanbietern, daneben das Parkhaus. Der Busbahnhof liegt direkt vor der Ankunftshalle – links, wenn man das Gebäude verlässt. ARST-Busse fahren halbstündlich ins Stadtzentrum von Cagliari (Busbahnhof an der Piazza Matteotti), Abfahrt direkt vor der Ankunftshalle. Fahrkarten müssen vor Fahrtantritt am Kassenautomaten (rechts vor dem Ausgang) gelöst werden. Der Fahrer verkauft nur ausnahmsweise Tickets. Es gibt zwei Taxiunternehmen: Cooperativa Radio Taxi Quattro Mori, Tel. 070 400 10, und Radio Taxi Cagliari Rossoblu, Tel. 070 66 55. Fahrt ins Stadtzentrum von Cagliari ca. 15 €, nach Chia ca. 85 €. Aeroporto Olbia-Costa Smeralda: am südöstlichen Stadtrand von Olbia an der SS125, Info-Tel. 0789 56 34 44, www.geasar.it. Busbahnhof vor dem Ankunftsbereich (Fahrkartenverkauf im Bus), rechts daneben das Gebäude mit allen Mietwagenanbietern. Busverbindungen von ARST (u. a. nach Olbia), von Deplanu (u. a. Richtung Oliena), von Nuragica Tours (Sassari/Porto Torres), von Sun Lines (u. a. Richtung Palau) und von Turmo Travel (u. a. Alghero, Santa Teresa, Palau, Cagliari). Taxistand direkt vor der Ankunftshalle. Taxiruf in Olbia Tel. 0789 227 18, am Flughafen Tel. 0789 691 50. Aeroporto Alghero-Fertilia: etwa 10 km nördlich von Alghero, Tel. 079 93 52 82, www.aeroportodialghero. it. Busterminal etwa 150 m von der Ankunftshalle entfernt, ARST-Fahrkartenautomat neben der Bar im Ankunftsbereich. Busverbindungen: ARST nach Sassari u. a. inselweite Stre- Anreise und Verkehrsmittel cken, FdS nach Alghero, örtliche Linienbusse (Linea Urbana) nach Alghero; Fahrkartenverkauf im Bus. Billigflüge von Deutschland: Air Berlin (www.airberlin.com) steuert Olbia und Cagliari an, Ryanair (www. ryanair.com) fliegt nach Alghero und Cagliari, Germanwings (www.german wings.com) nach Olbia und Cagliari, EasyJet (www.easyjet.com) nach Olbia und Cagliari. Billigflüge von Österreich: Ryanair nach Alghero, Niki (www.flyniki.com) nach Olbia und Cagliari, Austrian (www.austrian.com) nach Olbia und Cagliari. Billigflüge aus der Schweiz: Easy Jet (www.easyjet.com) nach Olbia und Cagliari, Air Berlin (www.airberlin. com) nach Olbia und Cagliari, Helvetic (www.helvetic.com) nach Olbia, Edelweiss (www.edelweissair.ch) nach Olbia und Cagliari, Darwin (www.darwin airline.com) nach Olbia und Cagliari. Gute Übersicht aktueller Flugverbindungen der Billigflieger inkl. Lastminute: www.sardinien.com/anreiseper/ flugzeug/air_line.htm und Livorno–Olbia; Sardinia Ferries (www.corsica-ferries.de) mit der Route Livorno–Golfo Aranci; Grandi Navi Veloci (www.gnv. it) mit den Strecken Genua–Olbia und Genua–Porto Torres; Grimaldi Lines (www.grimal di-lines.com) mit Civitavecchia–Porto Torres. Internationales Portal aller Fährverbindungen rund ums Mittelmeer: www.traghetti.com. Übersicht der Fähren nach Sardinien mit Hafen-Guide: www.sardinien.com/an reiseper/faehren/faehren.htm. ... mit dem Autozug DB-Autozug-Terminals (www.dbauto zug.de) gibt es in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hildesheim, Neu-Isenburg, Lörrach und München. Die Autozüge fahren u. a. nach Alessandria (Piemont), von wo es noch 60 km zum Fährhafen in Genua sind. Verkehrsmittel vor Ort Sardinien lässt sich gut individuell bereisen. Empfehlenswert ist ein eigenes Fahrzeug, da man mit öffentlichen Bussen nur die Hauptorte erreicht. ... mit dem Schiff Vom Festland und über Korsika gibt es zahlreiche Schiffsverbindungen. Die Fähren sind in der Hochsaison oft ausgebucht. Bei rechtzeitiger Buchung kann man eventuell von Sonderangeboten profitieren und muss sich nicht vor Ort am Ticketschalter in eine lange Warteschlange einreihen. Bei Nachtfahrten ist eine Kabine zu empfehlen, da man die Nacht sonst auf einem unbequemen Liegesessel verbringen muss. Die wichtigsten Fährgesellschaften mit Verbindungen zum Festland: Tirrenia (www.tirrenia.it) mit den Strecken Civitavecchia–Olbia, Civitavecchia–Arbatax und Civitavecchia–Cagliari sowie Genua–Porto Torres: Moby Lines (www.moby.it) u. a. mit Genua–Olbia Mietwagen An den Flughäfen sind alle namhaften Mietwagenanbieter (autonoleggio) vertreten. Ein empfehlenswerter sardischer Leihwagenvermieter ist Sardinya (www.autonoleggiosardinya. it). Ein Preisvergleich mit Buchung vor Reiseantritt ist empfehlenswert. Man sollte unbedingt auf die Versicherungsleistung achten. Scheinbar günstige Angebote beinhalten oft nur eine Teilkaskoversicherung. Nur eine Vollkaskoversicherung bietet optimalen Schutz und deckt alle durch Eigenverschuldung oder Dritte verursachten Schäden am Auto ab. Schäden an Fenstern und Reifen sind aber auch dann in der Regel nicht versichert. 23 Reiseinfos Autofahren Das Straßennetz ist recht gut ausgebaut. Auf Sardinien gibt es keine Autobahnen und mautpflichtigen Strecken. Hauptverkehrsachse ist die autobahnähnlich ausgebaute Schnellstraße SS131 Carlo Felice von Cagliari nach Norden. Sie teilt sich bei Macomer in die Strecke nach Sassari/Porto Torres und den Seitenast über Nuoro nach Olbia. Achtung: viele Verkehrskontrollen; es wird oft geblitzt. Kindersitze sind für Kinder bis 12 Jahre Vorschrift. Die Landstraßen sind oft sehr kurvenreich und man sollte viel Zeit einkalkulieren. Autofahren in der Stadt: In Cagliari herrschen typisch mediterrane Verkehrsverhältnisse, ein guter Orientierungssinn und ein schnelles Reaktionsvermögen sind von Vorteil. In den übrigen Städten ist der Verkehr weniger enervierend, aber generell ist der Fahrstil etwas abenteuerlich … Parkplätze sind in den Städten oft rar. Vorsicht vor Falschparken! Weiß markierte Parkplätze sind gebührenfrei, blau markierte kostenpflichtig. Parkscheine gibt es am Automaten, in Bars oder beim Parkwächter. Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut, auch in kleineren Orten gibt es zumindest eine Tankstelle. Normale Öffnungszeiten: Mo–Sa 7.30–12.30, 15.30–19.30 Uhr. Sonntags sind viele Tankstellen geschlossen. Außerhalb der Öffnungszeiten kann man den Tankautomaten benutzen. Es gibt Bleifrei 95 Oktan (benzina verde/Super), Bleifrei 98/100 Oktan (SuperPlus) und Dieselkraftstoff (gasolio). Verkehrsregeln Allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h, außerhalb 90 km/h, auf der SS131 zwischen Sanluri und Bauladu (km 44 bis km 108) 110 km/h. Pkw 24 mit Anhänger dürfen außerorts max. 70 km/h fahren. Die Alkoholgrenze liegt bei 0,5 Promille. Es besteht Anschnallpflicht. Außerorts muss man ganztägig mit Abblendlicht fahren. Handys im Auto sind nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Das Mitführen einer reflektierenden Warnweste (in vielen Supermärkten erhältlich) ist Pflicht. Sie muss für den Fahrer ohne Verlassen des Autos erreichbar sein (also nicht im Kofferraum!). Falls man sich nach einer Panne oder einem Unfall auf der Fahrbahn aufhalten muss, ist das Tragen der Warnweste vorgeschrieben. Das Hupen innerhalb geschlossener Ortschaften ist außer im Notfall verboten. Bus Von den Busbahnhöfen der größeren Städte fahren Linienbusse (pullman) über die ganze Insel. Auch kleine Orte werden angefahren, doch gestaltet sich die Reiseplanung oft schwierig, da manche Verbindungen umständlich oder mit Umsteigen (zuweilen ohne direkten Anschluss) verbunden sind. Aktuelle Fahrpläne der sardischen Busunternehmen finden sich im Internet sowie als Übersicht auch in den lokalen Tageszeitungen L’Unione Sarda und La Nuova Sardegna. Eine gute Übersicht der wichtigsten Verbindungen mit Websites und Fahrplänen zum Download: www. sardinien.com/anreiseper/bus/bus.htm. Fahrkarten kauft man in der Regel vor Fahrtantritt in Tabakläden (tabacchi), Zeitschriftenkiosken und Bars bei den Haltestellen. An Busbahnhöfen gibt es auch Fahrkartenschalter. Manchmal sind Fahrkarten auch im Bus erhältlich (gelber Aufkleber an der Tür). Busunternehmen: Größtes Unternehmen mit umfassendem Streckennetz ist das staatliche ARST (Info-Tel. 800 86 50 42, www.arst.sardegna.it). Dazu gehört die sardische Schmal- Anreise und Verkehrsmittel Auf den kurvenreichen Landstraßen ist ein aufmerksamer Fahrstil wichtig spurbahn Ferrovie della Sardegna (FdS; Info-Tel. 800 86 41 46, www. ferroviesardegna.it) mit ihren Bahn bussen. Turmo Travel (Tel. 0789 214 87, www.turmotravel.it) ist vor allem in der Gallura vertreten, bietet viele Verbindungen von Olbia und betreibt auch die Regionalbusse auf dem Maddalena-Archipel. Auch Sunlines (Tel. 0789 20 80 82, www. sunlines. org), Nicos Group (Tel. 0796 706 13, www.nicosgroup.it) und Deplano (Tel. 0784 29 50 30, www.de planobus.it) bedienen hauptsächlich Ziele in der Gallura. Logudoro Tours (Tel. 079 28 17 28, www.logudoro tours.it) verbindet den Flughafen Alghero mit Cagliari, Oristano und Macomer. Bahn Die italienische Staatsbahn Trenitalia (FS; www.trenitalia.com) verbindet alle großen Städte Sardiniens. Allerdings gibt es nur wenige Direktverbindungen; häufig muss in Chilivani (bei Ozieri) umgestiegen werden. FS-Fahrkarten müssen vor Reiseantritt am Schalter oder Automaten gekauft werden. Ein kurvenreiches Streckennetz hat die sardische Schmalspurbahn Arst Gestione FdS (Tel. 800 86 50 42, www. ferroviesardegna.it). Neben einigen regulären Verbindungen mit Dieseltriebwagen (Alghero–Sassari–Nulvi, Macomer–Nuoro, Monserrato–Isili) gibt es auch Nostalgiefahrten (linee turistiche) mit dem Trenino Verde auf landschaftlich reizvollen Strecken (Tel. 070 58 02 46, www.treninoverde.com). Diese sind empfehlenswert! Fähren und Schiffe Autofähren verbinden Sardinien mit den größeren vorgelagerten Inseln. Die Insel Maddalena erreicht man von Palau, die Insel San Pietro von Portovesme und die Insel Asinara von Stintino und Porto Torres. Alle anderen Inseln sind nur mit Personenschiffen erreichbar. Taxi Fahrten kosten ab ca. 1 €/km aufwärts, Zuschläge werden für Sonn-/ Feiertage, Nachtfahrten, Gepäck usw. erhoben. Eine Tarifübersicht muss ausliegen. Dennoch sollte man sich unbedingt vor Fahrtantritt auf den Preis einigen. 25 Übernachten Sardinien bietet Unterkünfte für jeden Geschmack, vom einfachen Privatzimmer bis zur Nobelherberge mit Luxussuite. Das Angebot konzentriert sich zwar auf die Küstenregionen, aber auch im Landesinneren gibt es vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten. Gerade hier lässt sich das wahre Sardinien entdecken und es bietet sich die Gelegenheit, mit Land und Leuten in Kontakt zu treten. Die touristischen Urlaubsgebiete und Ferienkomplexe am Meer sind zwar meist recht gefällig im neosardischen Baustil angelegt, doch von künstlichem Charakter. Das Preisniveau ist insgesamt eher gehoben, aber Privatzimmer (B&B), agriturismo-Höfe und Ferienhäuser bieten oftmals preiswerte Alternativen zu den Hotels. In den Sommermonaten Juli und August ist fast alles ausgebucht und die Preise klettern entsprechend, während das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Nebensaison eher stimmt. Hotel Die Hotels werden in fünf Kategorien eingeteilt, die sich an formalen Ausstattungsmerkmalen orientieren, jedoch nichts über den Wohlfühlfaktor verraten. So gibt die Anzahl der Sterne zwar eine ungefähre Orientierung über den Standard des Hauses, sagt aber letztlich nichts über die Atmosphäre. Hotels sollten immer vorab gebucht werden – nichts ist so teuer wie ein Hotelzimmer, das man erst vor Ort nimmt! Bei der Buchung lohnt In den Agriturismi taucht man in das sardische Landleben ein 26 Übernachten sich ein Preisvergleich im Internet, die Unterschiede können enorm sein. Die Preise beginnen bei etwa 60 € für das Doppelzimmer in der Nebensaison. Reiseveranstalter wie www.ferien-in-sardinien.com (umfassendes Angebot, gute telefonische Beratung) oder www.booking.com haben günstige Online-Kontingente, die deutlich unter den Preisen einer direkten Buchung über die Website des Hotels liegen. Bewertungsportale wie www.tripadvisor.de sind leicht manipulierbar und nicht unbedingt so objektiv, wie es den Anschein hat. Agriturismo Zu den schönsten Unterkünften auf Sardinien gehören agriturismi. Dies sind Bauernhäuser oder Gutshöfe in ländlicher Umgebung, wo man meist komfortabel in einem separaten Trakt oder Ferienhaus wohnt. Oftmals bieten diese Privatquartiere das denkbar beste Preis-Leistungs-Verhältnis – eine persönliche Atmosphäre, gepflegte Zimmer, Ruhe und dazu meist eine ausgezeichnete und reichhaltige Küche, die authentischer nicht sein könnte. Halbpension ist dann empfehlenswert, wenn man den Abend in Ruhe genießen und nach dem Essen nicht mehr fahren möchte. Ein Mindestaufenthalt von zwei Tagen (in der Hochsaison auch länger) ist oftmals üblich. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet je nach Saison 50–80 €, die Halbpension pro Person etwa 40– 70 €. Internetportale wiewww.turis moverde.it, www.terranostra.it und www.agriturismo.it/sardegna bieten gute Suchfunktionen. Bed & Breakfast Privatzimmer, nach angelsächsischem Vorbild B&B genannt, sind inzwischen auf Sardinien weitverbreitet und eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit. Die Zimmer sind in der Regel sehr ordentlich, manchmal übersteigen sie sogar Hotelstandard. Die Preise liegen etwa zwischen 40 und 80 € fürs Doppelzimmer – Frühstück natürlich inklusive. In den Ortschaften sind die B&Bs in der Regel auf Informationstafeln und Wegweisern als Bed & Breakfast oder affita camere ausgewiesen, allerdings ist eine vorherige Buchung (am besten per E-Mail oder auch telefonisch) ratsam, da die Häuser ja nur wenige Zimmer vermieten. Am besten orientiert man sich vorab im Internet. Hier findet man B&Bs über die Links der örtlichen Fremdenverkehrsbüros (Pro Loco u. ä.). Eine gute Adresse sind auch B&B-Portale wie www.anbba.it, www.bbsardegna.com, www.insar degnabb.it, www.bed-breakfast-sar degna.com und www.sardegnabb.it, wo man gezielt nach Orten oder Regionen suchen kann. Ferienhäuser und Apartments Über verschiedene Reiseveranstalter lassen sich auch Ferienhäuser oder Apartments buchen, die sich auf Sardinien großer Beliebtheit erfreuen. Außer den privaten Ferienhäusern sind es meist Feriendörfer, die vor allem an der Ostküste (San Teodoro/ Budoni, Costa Rei, Costa Smeralda) sehr verbreitet sind. Für Familien oder wenn man zu mehreren bucht, sind Ferienhäuser eine preiswerte Alternative zu Hotels, da man auch selbst kochen kann. Üblich ist allerdings ein Mindestaufenthalt von einer Woche, sodass man standortgebunden ist. Eine rechtzeitige Buchung ist emp- 27 Reiseinfos fehlenswert, da in der Hochsaison alles ausgebucht ist und sich auch in der Nebensaison die Suche vor Ort mühsam gestalten kann. Die Preise liegen je nach Größe und Ausstattung pro Woche bei 250 € aufwärts für 4 Personen (Nebensaison) bis über 700 € (Hauptsaison); nur an der Costa Smeralda ist das Preisniveau deutlich höher. Zu den größeren Anbietern im Internet gehören beispielsweise www. fewo-direkt.de (ein Portal, das über 1600 Ferienhäuser und -wohnungen von privat mit Kundenbewertungen vermittelt; bietet viele Suchfunktionen), www.sardinien.de (Sardegna GmbH UKL, Rungestraße 11, 81479 München; mit vielen Suchfunktionen, auch telefonische Beratung unter Tel. 089 74 98 66-11) und www.sardegna travel.de (Sardegna Travel, Buchwaldstraße 12, 22143 Hamburg; regional gegliedertes Angebot). Camping Wild campen ist auf Sardinien verboten. Dafür stehen aber rund 90 Campingplätze zur Auswahl, meist an den Küsten, vereinzelt auch im Landesinneren. Auch Wohnmobilisten finden hier gute Plätze. Oft werden auf den Plätzen auch einfache Bungalows vermietet. Allerdings ist die Campingsaison nur kurz und die meisten Plätze sind lediglich zwischen Mitte Mai und Ende September geöffnet. Einen Überblick verschaffen www.camping. it und das deutschsprachige Forum www.campingsardinien.de, wo man auch viele Bewertungen findet. Über 50 Plätze sind in der Vereinigung Faita Sardegna zusammengeschlossen: Via Is Orrosas, 08040 Lotzorai, Tel. 0782 66 94 61, www. faitasardegna.it (mit der Möglichkeit, online zu buchen). Essen und Trinken So vielgestaltig wie die Landschaften, so vielfältig ist die Insel auch in kulinarischer Hinsicht. Die herzhafte und bodenständige sardische Küche geht mit der exquisiten italienischen Kochkunst eine wunderbare Synthese ein. Im Landesinneren bevorzugt man schmackhafte Pastaspezialitäten und deftige Fleischgerichte, während an den Küsten Fisch (der leider rar geworden ist) und Meeresfrüchte überwiegen. Abgerundet wird das kulinarische Vergnügen durch die ausgezeichneten sardischen Weine. Antipasti Wie überall in Italien besteht ein richtiges Mittagessen (pranzo), insbeson- 28 dere aber das Abendessen (cena) aus mehreren Gängen. Zu den beliebten Vorspeisen (antipasti) gehören Schinken (prosciutto) und Hartwurst (salsiccia sarda), die zusammen mit Oliven, Schafskäse (pecorino) und gegrilltem Gemüse gereicht werden. Der Schafskäse kann entweder gereifter Hartkäse (pecorino staggionato) oder der köstliche quarkähnliche Frischkäse Ricotta sein. Dazu isst man gerne das hauchdünne Hirtenbrot pane carasau (runde Scheiben) oder pane pistoccu (eckige Scheiben). Manchmal wird es aufgewärmt mit einigen Tropfen Olivenöl und etwas Salz serviert. Dazu mundet ein Wein ganz vorzüglich. An der Küste isst man auch gerne cozze (Miesmuscheln) und aragoste (Langusten).