Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren Andreas Stieglitz

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Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren Andreas Stieglitz
Andreas Stieglitz
Sardinien
Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren
Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps des Autors
126
131
126
195
Giba
Tratalias
Carbonia
SP2
1236 m
Monte Linas
Iglesias
126
Macomer
Laconi
131dir.
Mamodia
C
os
ta d
de Maria
el Sud
195
Teulada Domus
1017m
Punta Maxia
Golfo
di Cagliari
Golfo
di Quartu
SP17
1023 m
Quartu
S. Elena
125
125
Dorgali
Gola su Gorropu
Bari Sardo
Punta su
Mastixi
Tortolì
Capo
Ferrato
Muravera
Villaputzu
Tertenia
Villasimius
SP20
San Vito
Monte dei
Sette Fratelli
979 m
Monte Genis
Lago di
Mulargia
125
Lago del
Flumineddu
Lago del
Flumendosa
Lanusei
Selargius
Golfo
degli Angeli
Sarroch
Pula
195
(S. 86)
Cagliari
Monastir
131
Cagliari (CAG)
Siliqua
Acquacadda
130
Mandas
Senorbi
Isili
Barumini
Serrenti
San Sperate
Villacidro
Sanluri
(S. 109)
Su Nuraxi
(S. 112)
Giara di Gesturi/
Sa Jara Manna
Guspini
Gonnosfanadiga
Arbus
Montevecchio
Terralba
Punta di
Cala Piombo
Sant’
Antioco
Carloforte
Portoscuso
Gonnesa
Nebida
Capo Pecora
Isola di
Sant’Antioco
Isola di
San Pietro
292
Oristano
Capo San Marco
Golfo di
Oristano
Capo della Frasca
(S. 147)
Sinis-Halbinsel
e
M
(S. 267)
ta
Orgosolo
on
an
te 125
Santu Lussurgiu bbas
Golfo
A
i
Gavoi
di Orosei
no d
Monte Urtigu Altopia
Fonni
Parco Nazionale
Lago
1050 m
Omodeo
del Golfo di Orosei
389
e del Gennargentu
Santa Cristina
Sorgono
Tonara
Baunei
Punta La Marmora
Lotzorai
Monte Grighini
1834 m
Aritzo
673 m Meana Sardo
Arbatax
Cuglieri
S’ Archittu
Capo Mannu
Punta di Foghe
(S. 160)
0
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Cos
Su p
Cos
Mar
di Sardegna
25
N
50 km
Mar Tirreno
Isola Santa Maria Parco Nazionale
Arcipelago La Maddalena
Santa Teresa di Gallura
Isola Maddalena
Capo Testa
La Maddalena
133bis
(S. 238)
Isola Caprera
Cala Vall’ Alta
Palau
Punta dello Scorno
Porto Cervo
SP90
Cannigione
Isola Asinara
Monte
Tinnari
Costa Smeralda
Parco Nazionale
133
216 m
Arzachena
dell’ Asinara
(S. 220)
Punta li
Porto Rotondo
Golfo
San Pantaleo
Canneddi
125
dell’ Asinara
Golfo Aranci
Stintino
Castelsardo
Tempio
Olbia
Calangianus
Isola Tavolara
Pausania
(S. 207)
Porto
Olbia
Torres
Monte Limbara
(OLB)
Telti
127
Isola Molara
199
125
1326 m
Sorso
131dir.
Stagno di
SP42
Monti
San Teodoro
Lago del
Padru
Monte Forte
Coghinas
Sassari
a
Budoni
464 m
Al
Oschiri
Porto
di
Ferro
Alghero
ti
597
n
Borutta
Posada
(AHO)
Ala dei Sardi
o
Porto Conte
Ittiri
Ozieri
La Caletta
Alghero
Buddusò
Mores
128bis
Siniscola
Rada di (S. 169)
Thiesi
Alghero
Capo Comino
131
Villanova
lb Punta Ioanneddu
A
Monteleone
M. Rasu
292
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SP10m
244 m
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1259 m
Bonorva
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SP105
131dir.
Padria
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Pozzomaggiore
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129
Orosei
Se
Bosa
Nuoro
Suni
129
Sardinien: Die 10 Highlights
Sardinien
Andreas Stieglitz
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Sardinien persönlich
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Schnellüberblick
6
12
14
Reiseinfos, Adressen, Websites
Informationsquellen
Wetter und Reisezeit
Anreise und Verkehrsmittel
Übernachten
Essen und Trinken
Aktivurlaub, Sport und Wellness
Feste und Veranstaltungen
Reiseinfos von A bis Z
18
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26
28
31
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36
Panorama –
Daten, Essays, Hintergründe
Steckbrief Sardinien
Geschichte im Überblick
Vier Mohren mit Stirnbinde – die sardische Flagge
Eine grüne Mittelmeerinsel – allen Widrigkeiten
zum Trotz
Das ›rote Gold‹ – Safran auf dem Feld und
in der Küche
Einhundert Köpfe, einhundert Mützen –
die sardische Sprache
Weißes Gold und rotes Volk – Lagunen, Salinen,
Rosaflamingos
Atomkraft, nein danke! – Naturschutz und
Energieversorgung
Eine geologische Schatzkammer – Bergbau
auf Sardinien
Insel der Türme – die einzigartige Nuraghenkultur
Sagra di Sant’Efisio – das größte sardische Volksfest
2
42
44
48
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57
60
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66
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Inhalt
Archaische Klangwelten in modernen Zeiten –
ein Crossover
Costa Smeralda – dolce far niente an einer
geraubten Küste?
Bär, Elefant und seltsame Pilze –
fantastische Felsgebilde
74
77
80
Unterwegs auf Sardinien
Cagliari und der Süden
Quirlige Inselmetropole
Cagliari
An der Südküste, Nora und Pula
Costa del Sud
Campidano und Marmilla, San Sperate
Barumini
Su Nuraxi
Tuili
Giara di Gesturi / Sa Jara Manna
Santa Vittoria di Serri
Durch die Flumendosa-Schlucht, Nuraghe Arrubiu
Panoramafahrt zum Pranu Muteddu
Costa Rei und Umgebung
Villasimius und Capo Carbonara
Iglesias und der Südwesten
Bergbau und Muschelseide
Iglesias
Iglesiente und Costa Verde
Östlich von Iglesias
Von Nebida nach Tratalias, Nebida, Monte Sirai
Tratalias
Sant’Antioco und San Pietro
Oristano, Bosa und der Westen
Quarzstrand und Himmelsleiter
Oristano
Sinis-Halbinsel
Stagno di Cabras, Stagno Sale Porcus
San Giovanni di Sinis und Umgebung
Antikes Tharros
84
86
86
100
102
104
105
109
111
112
113
116
117
118
120
122
124
124
126
132
133
134
135
140
142
143
147
148
150
151
3
Inhalt
Ipogeo di San Salvatore
Rund um den Monte Ferru, Santa Cristina
Parco Archeologico del Nuraghe Losa, Lussurgiu
Bosa
153
153
157
160
Alghero, Sassari und der Nordwesten
166
168
169
181
184
185
187
189
193
194
195
196
198
205
206
207
Klein-Barcelona und Neptunsgrotte
Alghero
Porto Conte, Wanderung zur Punta Giglio
Bergland von Montresta, Von Bosa nach Alghero
Auf der SS292 nach Monteleone Rocca Doria
Monte Minerva, Im Meilogu, Padria
Sant’Andria Priu, Valle dei Nuraghi
San Pietro di Sorres
Von Sant‘Andria Priu nach Alghero
Nordwestzipfel Sardiniens, Stintino-Halbinsel
Von Porto Torres nach Sassari, Porto Torres
Monte d’Accoddi, Sassari
Logudoro
Santa Maria del Regno, Sant’Antioco di Bisarcio
Castelsardo und Umgebung
Olbia und der Nordosten
Wie von Künstlerhand modelliert
Olbia
Entlang der Costa Smeralda, Porto Cervo
San Pantaleo
Arzachena
Palau
Maddalena-Archipel
An der nördlichsten Spitze, Porto Rafael
Santa Teresa di Gallura
Capo Testa
Innere Gallura, Tempio Pausania
Aggius und die Valle della Luna
Monte Limbara
Luogosanto
Capo Coda Cavallo bis Posada
Posada
Nuoro und der Osten
Land der Barbaren
Nuoro
Nördlich von Nuoro
Su Tempiesu, Su Romanzesu
Durch den Supramonte, Oliena
4
214
216
217
220
222
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228
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250
252
252
254
255
256
Inhalt
Unterwegs nach Dorgali
Cala Gonone
Gola su Gorropu
Unterwegs zur Hochebene Golgo
Ogliastra
Barbagia und Gennargentu, Laconi
Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del
Gennargentu
Mamoiada, Orgosolo
258
264
267
269
271
274
Sprachführer
Kulinarisches Lexikon
Register
Abbildungsnachweis / Impressum
288
290
292
296
281
282
Auf Entdeckungstour
Klangskulpturen im Künstlerdorf San Sperate
Geheimnissen auf der Spur –
von Antas nach Su Mannau
Santa Cristina – Abstieg in die
Brunnenkammer
Edles Nass im Eichenfass –
Weinprobe bei Sella & Mosca
Besuch in der Jungsteinzeit – Sant‘Andria Priu
Weltenrichter und 13 Apostel –
Santissima Trinità di Saccargia
Bei den Korbflechterinnen von Castelsardo
Steine, die Geschichte schreiben –
unterwegs in der Gallura
Das Nuraghendorf in der Grotte –
Aufstieg zum Monte Tiscali
Murales – Wandmalereien in Orgosolo
106
128
154
178
190
202
212
224
260
284
Karten und Pläne
s. hintere Umschlagklappe
> Dieses Symbol im Buch verweist auf die
Extra-Reisekarte Sardinien
5
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Inseln haben mich seit jeher fasziniert. Sardinien entdeckte ich 1992. Auf ausgedehnten Wanderungen erkundete ich die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Ich
traf auf Hirten, die mich spontan zum Essen einluden, kam durch abgelegene
Dörfer, in die sich kaum ein Tourist verirrte, begegnete auf Schritt und Tritt
dem reichen Erbe der Insel und war immer wieder von der Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft der Sarden begeistert.
Die landschaftliche Vielfalt Sardiniens ist schier überwältigend. Traumstrände
von karibischer Schönheit kontrastieren mit wildem Bergland, sonnendurchglühte Ebenen wechseln mit tiefen Eichenwäldern. Die aromatisch duftende
Macchia bezaubert im Frühjahr mit ihrer üppigen Blütenpracht, Schafherden
weiden auf den Wiesenhängen, Mufflons und Wildschweine durchstreifen die
wilden Berge und Greifvögel ziehen am Himmel ihre Kreise. Die Zeugen der
bewegten sardischen Geschichte, Tausende von Nuraghen, Steintürme einer
bronzezeitlichen Kultur, erheben sich stolz in der Landschaft. Phönizier, Punier
und Römer haben ihre Spuren hinterlassen, und von der Blütezeit im Mittelalter
zeugen Kirchen im Stil der pisanischen Romanik.
So zeitlos die Insel im Landesinneren auch wirkt, hat sie doch seit den 1960erJahren einen gewaltigen Modernisierungsschub erlebt. Den Wandel von einer
Bauern- in eine Dienstleistungsgesellschaft haben die Sarden erstaunlich gut
bewältigt. Neben ihrem modernen Alltag pflegen sie die alten Traditionen nach
wie vor mit Begeisterung, sei es in der Musik, im Brauchtum oder in kulinarischer Hinsicht.
Sardinien hat viel zu bieten! Begeben Sie sich mit meinem Buch auf Entdeckungsreise – ob Aktivurlaub, kulturelle Highlights, die moderne sardische
Kunst- und Kulturszene, angesagte Szenekneipen oder dolce far niente am
Traumstrand. Egal, was Sie unternehmen – Sie erhalten Informationen und konkrete Tipps, um diese einmalige Insel mit all ihren Facetten zu genießen.
Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und freue mich auf Ihre
Rückmeldung!
Andreas Stieglitz
6
Sardinien ist von Traumstränden gesäumt – Cala Goloritzè am Golf von Orosei
Leser fragen, Autoren antworten
Sardinien persönlich – meine Tipps
Nur wenig Zeit? Sardinien
zum Kennenlernen
Alghero mit seiner spanisch geprägten
Altstadt ist genau der richtige Einstieg
für einen Kurzurlaub auf Sardinien.
Von hier ist es nicht weit zur herrlichen
Küstenlandschaft am Porto Conte. In
die Berge führt eine großartige Panoramafahrt zum Valle dei Nuraghi mit seiner imposanten Nuraghenfestung. Die
Steilküste zwischen Alghero und dem
romantischen Bosa bietet fantastische
Ausblicke auf das Meer. Die zweitgrößte Stadt Sardiniens, Sassari, sowie die
wunderbaren Sandstrände der Stintino-Halbinsel liegen in nächster Nähe.
man sich unbedingt anschauen. Ganz
anders, aber ebenso interessant ist das
Künstlerdorf San Sperate mit seiner
modernen Kunstszene. Der Tafelberg
Giara di Gesturi ist ein faszinierendes
Naturreservat, in dem rassige, halbwilde Pferde frei umherstreifen. Weite
Lagunen, in denen Flamingos heimisch
sind, erstrecken sich auf der Sinis-Halbinsel. Am Capo Testa türmen sich bizarr
Einmaliges Inselerbe – die Nuraghen
Welche Sehenswürdigkeiten
sind ein Muss?
Alghero, Bosa und Castelsardo besitzen
die schönsten Altstädte, aber auch der
centro storico, das historische Stadtzentrum, von Cagliari lohnt einen Rundgang. Die ausdrucksstarken Wandmalereien (murales) von Orgosolo sollte
7
Sardinien persönlich – meine Tipps
Capo Testa
Costa
Smeralda
StintinoHalbinsel
Castelsardo
Was ist ein guter Ausgangspunkt,
um Sardinien zu erkunden?
Sassari
Porto
Conte
Alghero
Valle dei Nuraghi
Supramonte
Bosa
abschnitt. Im einsamen Bergland des
Supramonte öffnet sich die gewaltige
Karstschlucht Gola su Gorropu, die man
auf einer Wanderung erreicht.
Orgosolo
Gola su
Gorropu
SinisHalbinsel
Giara di Gesturi
San Sperate
Cagliari
Nicht verpassen!
geformte Granitfelsen wild durcheinander gewürfelt auf. Das mondäne
Ferienparadies der Costa Smeralda liegt
an einem besonders reizvollen Küsten-
Die Insel ist zu groß, um sie von einem
einzigen Standort aus vollständig zu
erkunden. Im Süden gibt es größere
Feriensiedlungen bei Pula und in Villasimius. Von hier aus lässt sich gut ein
Tagesausflug nach Cagliari unternehmen; als Quartier sollte man die Stadt
dagegen wegen des Verkehrs meiden.
An der Westküste sind Santa Caterina di Pittinuri und Bosa mit Bosa
Marina gute Ausgangspunkte. Im Nordwesten ist Alghero mit Umland ideal,
da von hier auch Bosa und Castelsardo
gut erreichbar sind. Im Norden ist Santa
Teresa di Gallura das größte Ferienzentrum. Von dort aus – ebenso wie von
Palau, Cannigione und der Costa Smeralda – lassen sich die Gallura und der
Maddalena-Archipel gut erkunden.
Hauptferienort an der Ostküste ist
San Teodoro – hier sind die Traumstrände in Reichweite. Für Naturfreunde und
Wanderer besonders reizvoll ist der
Im Inselinneren spielt die Schafzucht nach wie vor eine wichtige Rolle
8
Sardinien persönlich – meine Tipps
Supramonte am Golfo di Orosei. Gute
Ausgangsquartiere sind der Küstenort
Cala Gonone und das landeinwärts gelegene Dorgali. In der Ogliastra mit ihrem gebirgigen Hinterland hat der Ort
Santa Maria Navarrese noch viel von
seinem Charme bewahrt.
Welche archäologischen Stätten
sind besonders sehenswert?
Zu den interessantesten archäologischen Stätten zählt das herrlich auf
einer Landzunge an der Südküste gelegene Nora. Keinesfalls versäumen sollte
man die Besichtigung eines Nuraghen,
etwa Su Nuraxi (UNESCO-Welterbe)
oder Santu Antine. Auch das nuraghische Brunnenheiligtum Santa Cristina
und die jungsteinzeitliche Nekropole
Sant’Andria Priu sind beeindruckend.
Wer das Ungewöhnliche sucht –
Sightseeing einmal anders
Auf ins Inselinnere, denn da ist Sardinien noch besonders urwüchsig!
Einfach mal die Hauptstraße verlassen und auf einer Nebenstraße
fahren, und schon taucht man ein in
Landstriche, wo die Sarden noch unter sich sind. Viele Bergdörfer haben
einen etwas rauen, aber unverfälschten Charme, die Landschaften wirken
oft zeitlos-archaisch. Kommen Sie in
irgendeinem Dorf an einer unscheinbaren Bar vorbei? Anhalten und einen
Espresso trinken, schon kommt man
ins Gespräch mit den Einheimischen.
Übernachten Sie in einem agriturismo
statt in einem Ferienhotel und lassen
Sie sich von mamma kulinarisch nach
sardischer Hausfrauenart verwöhnen!
Oder schließen Sie sich einmal einer
Exkursion an, die von einer örtlichen
Kooperative betreut wird – zum Beispiel auf der Giara di Gesturi oder
dem Supramonte di Baunei. Der Führer wird Ihnen viel Spannendes aus
seiner Heimat berichten können.
Santa Teresa di Gallura
Palau
Cannigione
Castelsardo
Isola Maddalena
ra
llu
Ga
Sassari
Alghero
Bosa Marina Bosa
Santa Caterina
di Pittinuri
Costa
Smeralda
San
Teodoro
Santu Antine
Sant’Andria Priu
Su Dorgali Cala Gonone
p ra
Golfo di
mo
nte Orosei
Santa Cristina
Santa Maria
Navarrese
Su Nuraxi
Cagliari
Pula
Nora
Villasimius
Gute Ausgangspunkte und sehenswerte archäologische Stätten
Wo findet man die schönsten
Strände?
Sardinien bietet Traumstrände von geradezu karibischer Schönheit. Südwestlich von Cagliari liegt die unverbaute
Costa del Sud, östlich der Stadt die
Costa Rei und nebenan Villasimius mit
der beliebten Spiaggia di Simius. Herrlich sind die Sandstrände und hohen
Dünen der abgelegenen Costa Verde,
an der Sinis-Halbinsel erstrecken sich
breite Quarzstrände. Die Meeresbucht
Porto Conte bei Alghero ist von herrlichen Sandstränden gesäumt. Faszinierend sind die feinsandigen Strände der
Stintino-Halbinsel. Die galluresische
Küste besitzt eher grobkörnige, aber
von bizarren Granitfelsen eingerahmte
Strände. Berühmt sind die Rena Bianca
und die Spiaggia Santa Reparata bei
Santa Teresa di Gallura, das Surferpa-
9
Sardinien persönlich – meine Tipps
radies Porto Pollo und die Strände der
Costa Smeralda. Recht einsam sind die
Strände auf dem Capo Coda Cavallo.
Weiter südlich liegt der Traumstrand La
Cinta bei San Teodoro. Schöne Strände
erstrecken sich auch am Golfo di Orosei.
Welche Wandergebiete sind am
schönsten?
Das grandiose Karstmassiv des Supramonte bietet vielfältige Wandermöglichkeiten, darunter die klassischen
Touren zum Monte Tiscali, zur Gola
su Gorropu, zur Cala di Luna und zur
Cala Goloritzè. Weiter südlich, im gebirgigen Hinterland der Ogliastra und
westlich anschließend in der Barbagia
Seulo, setzt sich diese eindrucksvolle
Karstlandschaft mit grandiosen Felsformationen fort, und auch hier gibt
es großartige Wanderungen. Diese
Schöne Strände und Wandergebiete
Santa Teresa di Gallura
Porto Pollo
Spiaggia Santa Reparata,
Rena Bianca
Costa Smeralda
StintinoHalbinsel
Gallura
Capo Coda
Monte
Cavallo
Limbara
San Teodoro
La Cinta
Sassari
gesamte Region ist eine typische Hirtenlandschaft. Besonders freundlich
sind die hier gelegenen Ortschaften
Sadali und Laconi. Ganz anders das
zweite große Wanderrevier der Insel:
Das waldreiche Bergland des Iglesiente
im Südwesten der Insel ist eine ehemalige Bergbauregion. Auch hier gibt es
herrliche Wanderwege, die teils sogar
markiert sind. Im Nordosten nicht weit
von der Costa Smeralda ragen in der
Gallura die bizarren Granitfelsen des
Monte Limbara auf. Das dritthöchste
Gebirge Sardiniens lässt sich auf bequemen Waldwegen erwandern.
Bus oder Mietwagen?
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt
sich die Insel eher schlecht erkunden,
da die Linienbusse meist nur die Ortschaften durchfahren und man die abseits gelegenen Sehenswürdigkeiten
auf diese Weise nur sehr beschwerlich
oder gar nicht erreicht. Ein eigenes
Fahrzeug ist daher unbedingt für eine
Sardinienreise zu empfehlen. Für einen
Besuch der größeren Städte (insbesondere Cagliari) empfiehlt es sich aber,
aufgrund der dichten Verkehrsverhältnisse das Auto stehen zu lassen und mit
Bus oder Bahn hineinzufahren.
Alghero
Porto
Conte
Golfo di
Orosei
Supramonte
Monte Tiscali
Cala di Luna
Gola su Gorropu
Cala
Ogliastra
Laconi
Sadali Goloritzè
Barbagia
Seulo
SinisHalbinsel
Costa Verde
Iglesiente
San Sperate
Costa Rei
Cagliari
Villasimius
Costa del Sud
10
Spiaggia
di Simius
Was sind gute Shoppingziele?
Einkaufsbummel – aber wo?
Die besten Einkaufsmöglichkeiten
bieten sich in Cagliari und in Sassari.
In Alghero ist das Angebot stark auf
Touristen ausgerichtet, ein Schwerpunkt ist Schmuck. Wer sich für traditionelles (Kunst-)Handwerk wie
Web- und Schmiedearbeiten, Filigranschmuck usw. interessiert, findet in
kleineren Orten wie Dorgali, Tonara
oder Santu Lussurgiu schöne Läden.
Zeitgenössische Kunst findet man vor
allem in San Sperate, während Castelsardo für die Korbflechterei berühmt
ist. San Gavino Monreale und die um-
xxxx persönlich – meine Tipps
Im Hinterland der Ogliastra lädt das Gennargentu-Massiv zum Wandern ein
liegenden Bauerndörfer sind für den
Safrananbau bekannt und man kann
das ›rote Gold‹ direkt bei den Produzenten erwerben. Wein kann man bei
den renommierten sardischen Winzergenossenschaften kaufen, zum Beispiel in Oliena, Dorgali oder Jerzu.
Gibt es Orte mit besonderem
Kultur- oder Nightlifeangebot?
Das größte Kulturangebot findet
man in Cagliari, aber selbst kleinere
Ortschaften veranstalten zahlreiche
Feste, Events und Sonderausstellungen. Das ehemalige Judenghetto in
Cagliari, der Ghetto degli Ebrei, dient
heute als lebendiges Museum und Kulturzentrum (www.camuweb.it). Das
Künstlerdorf San Sperate besitzt eine
besonders rege Kulturszene, die sich in
zahlreichen Happenings und auf dem
internationalen Künstlerfestival No
Arte präsentiert. Das Nachtleben von
Cagliari spielt sich in populären Szenetreffs, Diskotheken, Cafés und Trattorien ab. Die spannendste Clubszene findet man in den Ferienorten Villasimius
(auch die Cagliaritaner kommen hier
am Wochenende her), San Teodoro
und natürlich an der Costa Smeralda.
Und noch ein ganz persönlicher
Tipp zum Schluss!
Lassen Sie sich Zeit für Ihre Sardinienreise! Entdecken Sie die Insel mit
Muße und unternehmen Sie spontan
auch mal etwas anderes als geplant.
Verzichten Sie auf eine stundenlange
Autofahrt und machen Sie stattdessen
einen Spaziergang durch ein kleines
Dorf, wo Sie den Einheimischen begegnen, oder eine Strandwanderung,
bei der Sie an der frischen Meeresluft
tief durchatmen können, oder planen
Sie ein sardisches Picknick in der freien
Natur, wo Sie nichts als das ferne Geläut der Weidetiere und vielleicht den
Ruf eines Kuckucks hören. Benvenuti
in Sardegna!
NOCH FRAGEN?
Die können Sie gern per E-Mail stellen,
wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos
im Buch nicht finden:
info@dumontreise.de
Auch über eine Lesermail von Ihnen nach
der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen.
11
Eine grüne Oase – der Botanische Garten
in Cagliari, S. 96
Stiller Rückzugsort – der Kreuzgang im
Franziskanerkloster in Alghero, S. 174
Im Parco di Laconi verbirgt sich die alte
Burgruine des Castello Aymerich, S. 277
Am Capo d’Orso wacht der ›Bärenfels‹
über die Küste, S. 230
Die Kapelle Santa Luisa am Abbruchrand
der Hochebene Giara di Gesturi, S. 115
Fußmassage gratis – am Is-Arutas-Quarzstrand auf der Sinis-Halbinsel, S. 149
Stimmungsvolle Orte, die man völlig ungestört und abseits vom Trubel genießen kann, das mag unser Autor ganz besonders. Schöne Plätzchen im Grünen,
wo der Blick weit über die Landschaft schweift und wo man Ruhe und Entspannung findet, besucht er immer wieder. Magisch ziehen ihn der Tafelberg Giara
di Gesturi und der wie von Künstlerhand modellierte Bärenfels, aber auch der
schimmernde Quarzstrand Is Arutas an. Zeitlos ist die Stimmung im Dörfchen
Padria, im romanischen Kreuzgang des Franziskanerklosters von Alghero, im
romantischen Schlosspark von Laconi und auf der Hochebene Su Golgo.
Chiesa San Pietro – spiritueller Mittelpunkt der Hochebene Su Golgo, S. 273
Am Rande der Zeit – Padria, ein typisches
Dorf Innersardiniens, S. 188
Schnellüberblick
Alghero, Sassari und der Nordwesten
Alghero, der Capo Caccia und die Punta
del Giglio sind von einem besonderen
Zauber. Einzigartig ist der Stufentempel
Monte d’Accoddi, quirlig die Universitätsstadt Sassari. Castelsardo thront malerisch
auf einer Felsnase über dem Meer. S. 166
Castelsardo
Porto Torres
Sassari
Borutta
Porto Conte
Alghero
Oristano, Bosa und der Westen
Die Sinis-Halbinsel mit ihren Lagunen
und dem antiken Tharros schlägt Besucher
in ihren Bann. Malerisch liegt Bosa am
Temo. Aus der Nuraghenzeit stammen
der Brunnentempel Santa Cristina und
die Dreiecksbastion Nuraghe Losa. Zu den
bezaubernden romanischen Kirchen gehört
San Pietro extramuros. S. 140
Bosa
Macomer
Santu Lussurgiu
Santa Cristina
SinisHalbinsel
Oristano
Arborea
Iglesias und der Südwesten
Das einsame Bergland des Sulcis und
Iglesiente mit seinen alten Bergwerken
ist grandios. In seinem Zentrum liegt
das Städtchen Iglesias. S. 122
Guspini
Nebida
S. Pietro
Iglesias
Carloforte
Tratalias
S. Antioco
14
Costa del Sud
Maddalen
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Capo Testa
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La Maddalena
Cos
Palau
Cannigione
G a l l u r a
San Pantaleo
Tempio Pausania
Nuoro
Olbia
Cala Gonone
Mamoiada
Olbia und der Nordosten
Das Ferienparadies der Costa Smeralda
ist sehr exklusiv. In Sichtweite von Korsika
liegt der Maddalena-Archipel. Zeitlos wirkt
Tempio Pausania in der inneren Gallura.
S. 214
Nuoro und der Osten
In der Barbagia schlägt das Herz Sardiniens.
Orgosolo, Oliena und Dorgali kleben an
den steilen Flanken des Supramonte.
Urwüchsig sind die Bergdörfer Aritzo und
Fonni am Gennargentu. S. 250
Santa Maria Navarrese
Su Nuraxi
San Sperate
Cagliari und der Süden
Cagliari ist die lebendige Inselmetropole.
An der Costa del Sud und der Costa Rei
liegen traumhafte Strände. Mit dem
Nuraghen Su Nuraxi und der Hochfläche
Giara di Gesturi hat die Marmilla gleich
zwei Highlights zu bieten. S. 84
Cagliari
15
Reiseinfos, Adressen,
Websites
Ein hoher Fels, an drei Seiten vom Mittelmeer umspült – so präsentiert sich Castelsardo
Informationsquellen
Infos im Internet
Die meisten Websites sind nur auf Italienisch.
www.regione.sardegna.it: offizielle
Website der Regione Autonoma della
Sardegna.
Die offiziellen Webseiten der acht sardischen Provinzen bieten viele Infos:
www.provincia.cagliari.it, Cagliari (CA)
www.provincia.carboniaiglesias.it, Carbonia-Iglesias (CI)
www.provincia.mediocampidano.it,
Medio Campidano (VS)
www.provincia.nuoro.it, Nuoro (NU)
www.provinciaogliastra.gov.it, Ogliastra (OG)
www.provincia.olbia-tempio.it, OlbiaTempio (OT)
www.provincia.or.it, Oristano (OR)
www.provincia.sassari.it, Sassari (SS)
www.comuni-italiani.it: Auflistung
aller italienischen Kommunen mit eigener Website. Bei den Kommunen
findet man wiederum viele touristische Infos.
www.comunas.it/comuni: Übersicht
aller sardischen Kommunen, nach Provinzen geordnet.
www.sardinien.com: Das größte Sardinien-Portal in deutscher Sprache
(Redaktionssitz ist Cagliari). Verlässlich
recherchiert und aktualisiert bietet
das Portal neben Reiseinformationen
aktuelle Nachrichten, Veranstaltungshinweise sowie einen informativen
Blog zum Thema Sardinien.
www.sardegnadigitallibrary.it: Ergiebige Fundquelle von Video-, Ton-
18
und Bilddokumenten sowie Texten
rund um Sardinien. Die Dokumente
– darunter Filme, Bücher, historische
Fotos usw. – lassen sich kostenlos
herunterladen. Gleichfalls von der
Autonomen Region Sardinien betrieben wird das Kulturportal www.
sardegnacultura. it (Archäologie, Architektur, Kunst, Fotografie, Musik,
Museen, Geschichte, sardische Sprache etc.).
www.andreas-stieglitz.de: Website des
Autors mit aktuellen Infos zu Sardinien,
Downloads von GPS-Tracks u. v. m.
www.isolasarda.com: private Website
in mehreren Sprachen mit vielen Infos.
www.360sardinien.net: eine virtuelle
3D-Reise mit rund 400 Aufnahmen.
www.sar.sardegna.it: Amtliche sardische Wettervorhersage.
Fremdenverkehrsämter
Bei der staatlichen Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT erhält man
Auskünfte, Infomaterial etc. Kostenlose Prospekte kann man über www.
enit-italia.de herunterladen.
Italienische Zentrale für
Tourismus ENIT
Direktion für Deutschland, Österreich
und Schweiz
Barckhausstraße 10
60325 Frankfurt am Main
Tel. 069 23 74 34
www.enit-italia.de
Mo–Fr 9.15–17 Uhr
Die sardische Fremdenverkehrszentrale Sardegna Turismo gibt gutes Info-
Informationsquellen
material (auch auf Deutsch) heraus.
Neben dem italienischen gibt es einen
englischsprachigen
Internetauftritt
(auf www.sardegnaturismo.it rechts
oben die englische Fahne anklicken).
Informationsstellen vor Ort
Assessorato del Turismo, Artigianato
e Commercio
Viale Trieste 105
09123 Cagliari, Italien
Kontakt nur über Website oder E-Mail
www.sardegnaturismo.it
sardegnaturismo@regione.sardegna.it
Städtische und kommunale Fremdenverkehrsämter sowie die privat organisierten Fremdenverkehrsvereine Pro
Loco geben ebenfalls Auskünfte und
Tipps. Die Adressen sind an der jeweiligen Stelle im Reiseteil aufgeführt.
Lesetipps
Literarisch ist die Insel erst spät aus
dem Dornröschenschlaf erwacht,
aber immerhin stammt eine Nobelpreisträgerin für Literatur (1926),
Grazia Deledda, aus Sardinien. Seit
den 1970er-Jahren hat sich eine sehr
lebendige Literaturszene von internationalem Rang entwickelt, bei der
es vor allem um Identität und den
Sprung einer wirtschaftlich und sozial
bis in die 1960er-Jahre rückständigen
Gesellschaft in die Moderne geht.
Milena Agus: Die Frau im Mond, München 2009. Der Roman erzählt fantasievoll die Lebensgeschichte einer Frau
aus der Perspektive ihrer Enkelin.
Milena Agus: Die Gräfin der Lüfte,
Hamburg 2010. Von der Kritik gefeierter Roman über drei Schwestern,
die in einem alten palazzo in Cagliari
wohnen.
Sergio Atzeni: Bakunins Sohn, Hamburg 2004. Im Sardinien der 1920er-
Jahre ist diese facettenreiche Biografie angesiedelt, die Wahrheit und
Legende kunstvoll verwischt.
Massimo Carlotto: Die Schöne und der
Alligator, Frankfurt 2003. Fesselnder
Roman, der einen tiefen Einblick in
die sardische Gesellschaft gibt.
Michela De Giorgio, Otto Kallscheuer (Hrsg.): Sardinien. Eine literarische
Einladung, Berlin 2011. Eine Anthologie sardischer Autoren mit kurzen
Textbeispielen.
Grazia Deledda: In zahlreichen Erzählungen und rund 40 Romanen setzt
die Nobelpreisträgerin der archaischen
Hirtenwelt ihrer Heimat Nuoro ein literarisches Denkmal. Leidenschaftliche
Gefühlsregungen – Liebe und Eifersucht, Schuld und Sühne – bilden die
Triebkraft bewegter Handlungen. Ausgelöst durch ungezügelte Leidenschaft
und bedingungslose Liebe, nehmen
Konflikte ihren unausweichlichen und
verhängnisvollen Lauf. Zu ihren bedeutendsten Romanen zählen »Elias Portolu« von 1910 (»Die Maske des Priesters«,
München 1995), »Canne al vento« von
1913 (»Schilf im Wind«, München 1951)
und »Marianna Sirca« von 1915 (»Marianna Sirca«, Mannheim 2004).
Marcello Fois: Sardische Vendetta,
Berlin 2008. Meisterhafter Roman
über die Geschichte eines sardischen
Banditen.
Astrid Beate Koberstein-Pes: Im Schatten des Nuraghen: Roman über die
Bronzezeit auf Sardinien, o. O. 2003.
D. H. Lawrence: Das Meer und Sardinien, Zürich 2007. Brillante Reportage
über eine zehntägige Sardinienreise.
Gavino Ledda: Padre Padrone (»Mein
Vater, mein Herr«, 1975), München
2003. In seinem autobiografischen Roman schildert Ledda schonungslos die
deprimierenden Jahre seiner Kindheit
und Jugend, die Konflikte mit dem
rohen, despotischen Vater und den
einsamen Alltag der Hirten.
19
Reiseinfos
Gavino Ledda: Lingua di falce (»Sprache der Sichel«, Düsseldorf 2001), die
Fortsetzung seiner Autobiografie,
beschreibt den letztlich erfolgreichen
Kampf Leddas um Selbstbestimmung
und die Auseinandersetzung mit der
eigenen Herkunft und Sprache, die
ihn schließlich wieder auf die Insel zurückführt.
Salvatore Niffoi: Die Legende von
Redenta Tiria, Wien 2007. Spannend erzählter Roman über die Schicksale der
Menschen in einem Dorf der Barbagia.
Heinrich von Maltzan: Reise auf der Insel Sardinien (1868, Neuedition 2002).
Amüsant, hintergründig und informativ ist dieser historische Reisebericht,
ein Klassiker der Reiseliteratur!
Giovanni Masala: Sardisch Wort für
Wort, Bielefeld 2009. Das Kompendium für alle, die mehr über die sardische Sprache erfahren und sie vielleicht sogar erlernen möchten.
Michela Murgia: Elf Wege über eine
Insel – Sardische Notizen, Berlin 2012.
Kurzweilig beschreibt die sardische
Autorin ihre Heimat, indem sie jeweils
eine Gegend mit einem Stichwort
(etwa Trockenmauern) verbindet und
die historischen Wurzeln ergründet.
Sergio Frau: Atlantika. Eine detektivische Untersuchung des antiken
Mittelmeerraums, Berlin 2007. Dem
bekannten italienischen Journalisten
zufolge war Sardinien das sagenumwobene Atlantis. Diese faszinierende,
viel beachtete Hypothese untermauert Frau allerdings mit abenteuerlicher, populär- bis pseudowissenschaftlicher Argumentation.
Salvatore Satta: Der Tag des Gerichts,
Berlin 1996. Die Geschichte einer
wohlhabenden Familie aus Nuoro.
Andreas Stieglitz: Wandern auf Sardinien, Ostfildern 2011. Inselwanderführer
mit 35 detailliert beschriebenen Touren.
Flavio Soriga: Der schwarze Regen,
München 2007. Roman über ein kleines Dorf auf Sardinien, in dem ein unerhörtes Verbrechen geschieht.
Giorgio Todde: Das Geheimnis der
Nonna Michela, München 2007. Gesellschaftskritischer Roman mit kriminalistischem Plot, der im Sardinien des
19. Jh. spielt.
Giorgio Todde: Die toten Fischer von
Cagliari, München 2011. Spannend
und mit beeindruckender Lebendigkeit beschreibt Todde in diesem Roman das Sardinien des 19. Jh.
Wetter und Reisezeit
Klima
Sardinien besitzt ein typisch mediterranes Klima mit trocken-heißen
Sommern, in denen die Temperaturen
landeinwärts auf über 40 °C klettern,
und gemäßigten Übergangsjahreszeiten. Im Winter kann es durchaus
recht sonnig, aber ziemlich nass und
kalt sein; gelegentlich fällt Schnee bis
in Höhenlagen von unter 1000 m. Das
milde, ausgeglichenere Küstenklima
kontrastiert mit dem fast kontinenta-
20
len Klima im Landesinneren der großen Insel. In den Bergen ist es generell
kühler und feuchter. Der Süden Sardiniens ist insgesamt etwas wärmer und
trockener als der Norden. Zu allen
Jahreszeiten kann der starke, oft stürmische Nordwestwind Maestrale wehen. Heiß, feucht und staubig ist der
von Südosten kommende Scirocco,
der vor allem im Sommer weht und
die Wüstenglut Afrikas bringt. Der
Himmel ist dann grau, oft liegt Saharasand in der Luft. Mit klarer Sicht
Wetter und Reisezeit
und wolkenlosem Himmel verbunden
ist der kräftige, von Westen wehende
Ponente.
Zuverlässige Wettervorhersage unter: http://sardinienwetter.com und
www.sar.sardegna.it (amtlich).
Reisezeit
Frühling und Herbst sind die ideale Reisezeit. Wer eine grüne Insel entdecken
möchte, die sich noch in ihrer frühlingshaften Blütenpracht präsentiert,
sollte Sardinien zwischen März und
Juni besuchen. Dies ist die ideale Jahreszeit für Aktivurlauber und Naturfreunde. Allerdings muss im zeitigen
Frühjahr mit wechselhafter Witterung
und gelegentlichen Kaltlufteinbrüchen
mit Regenfällen gerechnet werden.
Tagsüber wird es bei Sonnenschein
meist schon angenehm warm, nachts
kann es noch empfindlich kalt sein.
Manche Übernachtungsquartiere, die
im Winter geschlossen sind, können
noch etwas ausgekühlt und klamm
sein. Ab Ostern, wenn die Reisesaison
beginnt, sind fast alle Unterkünfte geöffnet. Das Wetter wird im Spätfrühling zunehmend beständiger und die
Temperaturen können schon sommerlich sein. Nur das Meer ist bis Mitte Mai
noch recht frisch.
Die Sommermonate Juli und August sind Hochsaison. Es herrscht
meist eine drückende Hitze, die alle
Aktivitäten erlahmen lässt, und das
Leben spielt sich hauptsächlich zwischen Strand und klimatisierten Innenräumen ab. Fast alle Italiener
machen dann Urlaub, entsprechend
überlaufen und teuer sind alle touristischen Einrichtungen.
Angenehm wird es wieder im September und Oktober. Das Wetter
ist beständig, die Nächte sind angenehm lau und das aufgewärmte Meer
(durchschnittlich 22 °C im September)
lädt zum Baden ein, während die Temperaturen wieder in den angenehmen
Bereich sinken. Mit den ersten gelegentlichen Regenfällen ergrünt auch
die Natur in den Bergen. Im Verlauf
des Oktobers schließen allerdings bereits die ersten Unterkünfte.
Der nasskalte, oft windige Winter
wird vor allem im Süden von längeren
Schönwetterperioden mit frühlingshaften Temperaturen unterbrochen,
so der sprichwörtlichen secche di Gennaio (Trockenheit des Januars), wenn
sich das Mittelmeerhoch stabilisiert.
Kleidung und Ausrüstung
Im Winter und zeitigen Frühjahr sollte
man an warme Kleidung und Regenschutz für schlechtes Wetter denken.
Funktionswäsche ist ideal. Von Mai bis
September, wenn es sonnig und heiß
ist, empfiehlt sich luftige Baumwollkleidung und ausreichender Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenhut). Bei
Unternehmungen sollte man immer
genügend Trinkwasser dabeihaben.
Klimadiagramm Cagliari
J
F M A M J
J
A
S O N D
30 30 27
23
22 27
18 15
14 15 16 18
Tagestemperaturen in °C
6
6
7
16 19 19 17 14
10 7
9 12
Nachttemperaturen in °C
23 24 23 21 18
15
14 13 14 15 17 20
Wassertemperaturen in °C
4
5 6
7
11 10
9 10
8
6
5 4
Sonnenstunden/Tag
8
8
7
6
4
2
1
1
4
6
8
8
Regentage/Monat
21
Anreise und Verkehrsmittel
Einreise- und
Zollbestimmungen
Trotz offener Grenzen innerhalb
des Schengener Raums muss man einen
Personalausweis oder Reisepass mit sich
führen, da es stichprobenartige Überprüfungen geben kann. Kinder benötigen seit 2012 unabhängig vom Alter
ein eigenes Reisedokument. Bei Anreise mit dem eigenen Fahrzeug müssen
selbstverständlich Führerschein, Fahrzeugschein und internationale Grüne
Versicherungskarte mitgeführt werden.
Bei Aufenthalten über drei Monaten ist
eine Genehmigung (permesso di soggiorno) erforderlich.
Für den persönlichen Gebrauch (ab
18 Jahre) gilt innerhalb der EU Freizügigkeit mit folgenden Einschränkungen: abgabenfrei sind max. 800 Zigaretten, 400 Zigarillos, 200 Zigarren,
1 kg Tabak, 10 l Spirituosen, 20 l Zwischenerzeugnisse, 90 l Wein, 110 l
Bier. Bei Reisen in und durch Drittländer (Schweiz) dürfen zollfrei mitgeführt werden: 200 Zigaretten (oder 50
Zigarren oder 250 g Tabak), 1 l Spirituosen über 22 % oder 2 l Spirituosen
unter 22 %, 50 ml Parfüm, 250 ml Eau
de Toilette, 500 g Kaffee und 100 g
Tee. Steine und archäologische Funde
dürfen nicht ausgeführt werden.
Anreise
... mit dem Flugzeug
Die drei großen internationalen Flughäfen Sardiniens werden von vielen
Fluggesellschaften direkt (teils mit
Umstieg in Deutschland) angeflogen.
Aeroporto Cagliari-Elmas (Mameli):
8 km nordwestlich von Cagliari an der
SS130/SS131, Infoschalter im Ankunfts-
22
bereich, tgl. 8.30–22.30 Uhr, Tel. 070 21
12 11, www.sogaer.it. Gegenüber dem
Ankunftsbereich steht das Gebäude
mit den Mietwagenanbietern, daneben das Parkhaus. Der Busbahnhof
liegt direkt vor der Ankunftshalle –
links, wenn man das Gebäude verlässt.
ARST-Busse fahren halbstündlich ins
Stadtzentrum von Cagliari (Busbahnhof an der Piazza Matteotti), Abfahrt
direkt vor der Ankunftshalle. Fahrkarten müssen vor Fahrtantritt am Kassenautomaten (rechts vor dem Ausgang)
gelöst werden. Der Fahrer verkauft nur
ausnahmsweise Tickets. Es gibt zwei
Taxiunternehmen: Cooperativa Radio
Taxi Quattro Mori, Tel. 070 400 10, und
Radio Taxi Cagliari Rossoblu, Tel. 070
66 55. Fahrt ins Stadtzentrum von Cagliari ca. 15 €, nach Chia ca. 85 €.
Aeroporto Olbia-Costa Smeralda:
am südöstlichen Stadtrand von Olbia
an der SS125, Info-Tel. 0789 56 34 44,
www.geasar.it. Busbahnhof vor dem
Ankunftsbereich (Fahrkartenverkauf
im Bus), rechts daneben das Gebäude
mit allen Mietwagenanbietern. Busverbindungen von ARST (u. a. nach
Olbia), von Deplanu (u. a. Richtung
Oliena), von Nuragica Tours (Sassari/Porto Torres), von Sun Lines (u. a.
Richtung Palau) und von Turmo Travel
(u. a. Alghero, Santa Teresa, Palau,
Cagliari). Taxistand direkt vor der Ankunftshalle. Taxiruf in Olbia Tel. 0789
227 18, am Flughafen Tel. 0789 691 50.
Aeroporto Alghero-Fertilia: etwa
10 km nördlich von Alghero, Tel. 079
93 52 82, www.aeroportodialghero.
it. Busterminal etwa 150 m von der
Ankunftshalle entfernt, ARST-Fahrkartenautomat neben der Bar im
Ankunftsbereich. Busverbindungen:
ARST nach Sassari u. a. inselweite Stre-
Anreise und Verkehrsmittel
cken, FdS nach Alghero, örtliche Linienbusse (Linea Urbana) nach Alghero;
Fahrkartenverkauf im Bus.
Billigflüge von Deutschland: Air
Berlin (www.airberlin.com) steuert
Olbia und Cagliari an, Ryanair (www.
ryanair.com) fliegt nach Alghero und
Cagliari, Germanwings (www.german
wings.com) nach Olbia und Cagliari,
EasyJet (www.easyjet.com) nach Olbia und Cagliari.
Billigflüge von Österreich: Ryanair
nach Alghero, Niki (www.flyniki.com)
nach Olbia und Cagliari, Austrian
(www.austrian.com) nach Olbia und
Cagliari.
Billigflüge aus der Schweiz: Easy
Jet (www.easyjet.com) nach Olbia und
Cagliari, Air Berlin (www.airberlin.
com) nach Olbia und Cagliari, Helvetic
(www.helvetic.com) nach Olbia, Edelweiss (www.edelweissair.ch) nach Olbia und Cagliari, Darwin (www.darwin
airline.com) nach Olbia und Cagliari.
Gute Übersicht aktueller Flugverbindungen der Billigflieger inkl. Lastminute: www.sardinien.com/anreiseper/
flugzeug/air_line.htm
und Livorno–Olbia; Sardinia Ferries
(www.corsica-ferries.de) mit der Route Livorno–Golfo Aranci; Grandi Navi
Veloci (www.gnv. it) mit den Strecken Genua–Olbia und Genua–Porto
Torres; Grimaldi Lines (www.grimal
di-lines.com) mit Civitavecchia–Porto Torres. Internationales Portal aller
Fährverbindungen rund ums Mittelmeer: www.traghetti.com. Übersicht
der Fähren nach Sardinien mit Hafen-Guide:
www.sardinien.com/an
reiseper/faehren/faehren.htm.
... mit dem Autozug
DB-Autozug-Terminals (www.dbauto
zug.de) gibt es in Berlin, Düsseldorf,
Hamburg, Hildesheim, Neu-Isenburg,
Lörrach und München. Die Autozüge
fahren u. a. nach Alessandria (Piemont), von wo es noch 60 km zum
Fährhafen in Genua sind.
Verkehrsmittel vor Ort
Sardinien lässt sich gut individuell bereisen. Empfehlenswert ist ein eigenes
Fahrzeug, da man mit öffentlichen
Bussen nur die Hauptorte erreicht.
... mit dem Schiff
Vom Festland und über Korsika gibt
es zahlreiche Schiffsverbindungen. Die
Fähren sind in der Hochsaison oft ausgebucht. Bei rechtzeitiger Buchung
kann man eventuell von Sonderangeboten profitieren und muss sich nicht
vor Ort am Ticketschalter in eine lange
Warteschlange einreihen. Bei Nachtfahrten ist eine Kabine zu empfehlen,
da man die Nacht sonst auf einem unbequemen Liegesessel verbringen muss.
Die wichtigsten Fährgesellschaften
mit Verbindungen zum Festland: Tirrenia (www.tirrenia.it) mit den Strecken
Civitavecchia–Olbia, Civitavecchia–Arbatax und Civitavecchia–Cagliari sowie Genua–Porto Torres: Moby Lines
(www.moby.it) u. a. mit Genua–Olbia
Mietwagen
An den Flughäfen sind alle namhaften
Mietwagenanbieter
(autonoleggio)
vertreten. Ein empfehlenswerter sardischer Leihwagenvermieter ist Sardinya
(www.autonoleggiosardinya.
it). Ein Preisvergleich mit Buchung
vor Reiseantritt ist empfehlenswert.
Man sollte unbedingt auf die Versicherungsleistung achten. Scheinbar
günstige Angebote beinhalten oft nur
eine Teilkaskoversicherung. Nur eine
Vollkaskoversicherung bietet optimalen Schutz und deckt alle durch Eigenverschuldung oder Dritte verursachten
Schäden am Auto ab. Schäden an Fenstern und Reifen sind aber auch dann in
der Regel nicht versichert.
23
Reiseinfos
Autofahren
Das Straßennetz ist recht gut ausgebaut. Auf Sardinien gibt es keine Autobahnen und mautpflichtigen Strecken.
Hauptverkehrsachse ist die autobahnähnlich ausgebaute Schnellstraße
SS131 Carlo Felice von Cagliari nach
Norden. Sie teilt sich bei Macomer in
die Strecke nach Sassari/Porto Torres
und den Seitenast über Nuoro nach Olbia. Achtung: viele Verkehrskontrollen;
es wird oft geblitzt. Kindersitze sind
für Kinder bis 12 Jahre Vorschrift.
Die Landstraßen sind oft sehr kurvenreich und man sollte viel Zeit einkalkulieren.
Autofahren in der Stadt: In Cagliari herrschen typisch mediterrane
Verkehrsverhältnisse, ein guter Orientierungssinn und ein schnelles Reaktionsvermögen sind von Vorteil. In
den übrigen Städten ist der Verkehr
weniger enervierend, aber generell
ist der Fahrstil etwas abenteuerlich …
Parkplätze sind in den Städten oft rar.
Vorsicht vor Falschparken! Weiß markierte Parkplätze sind gebührenfrei,
blau markierte kostenpflichtig. Parkscheine gibt es am Automaten, in Bars
oder beim Parkwächter.
Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut, auch in kleineren Orten gibt es
zumindest eine Tankstelle. Normale
Öffnungszeiten: Mo–Sa 7.30–12.30,
15.30–19.30 Uhr. Sonntags sind viele
Tankstellen geschlossen. Außerhalb
der Öffnungszeiten kann man den
Tankautomaten benutzen. Es gibt
Bleifrei 95 Oktan (benzina verde/Super), Bleifrei 98/100 Oktan (SuperPlus)
und Dieselkraftstoff (gasolio).
Verkehrsregeln
Allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h, außerhalb 90 km/h, auf
der SS131 zwischen Sanluri und Bauladu (km 44 bis km 108) 110 km/h. Pkw
24
mit Anhänger dürfen außerorts max. 70
km/h fahren. Die Alkoholgrenze liegt
bei 0,5 Promille. Es besteht Anschnallpflicht. Außerorts muss man ganztägig mit Abblendlicht fahren. Handys
im Auto sind nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Das Mitführen einer
reflektierenden Warnweste (in vielen
Supermärkten erhältlich) ist Pflicht. Sie
muss für den Fahrer ohne Verlassen
des Autos erreichbar sein (also nicht im
Kofferraum!). Falls man sich nach einer
Panne oder einem Unfall auf der Fahrbahn aufhalten muss, ist das Tragen der
Warnweste vorgeschrieben. Das Hupen
innerhalb geschlossener Ortschaften ist
außer im Notfall verboten.
Bus
Von den Busbahnhöfen der größeren
Städte fahren Linienbusse (pullman)
über die ganze Insel. Auch kleine Orte
werden angefahren, doch gestaltet sich
die Reiseplanung oft schwierig, da manche Verbindungen umständlich oder
mit Umsteigen (zuweilen ohne direkten
Anschluss) verbunden sind. Aktuelle
Fahrpläne der sardischen Busunternehmen finden sich im Internet sowie als
Übersicht auch in den lokalen Tageszeitungen L’Unione Sarda und La Nuova
Sardegna. Eine gute Übersicht der wichtigsten Verbindungen mit Websites
und Fahrplänen zum Download: www.
sardinien.com/anreiseper/bus/bus.htm.
Fahrkarten kauft man in der Regel
vor Fahrtantritt in Tabakläden (tabacchi), Zeitschriftenkiosken und Bars
bei den Haltestellen. An Busbahnhöfen gibt es auch Fahrkartenschalter.
Manchmal sind Fahrkarten auch im
Bus erhältlich (gelber Aufkleber an
der Tür).
Busunternehmen: Größtes Unternehmen mit umfassendem Streckennetz ist das staatliche ARST (Info-Tel.
800 86 50 42, www.arst.sardegna.it).
Dazu gehört die sardische Schmal-
Anreise und Verkehrsmittel
Auf den kurvenreichen Landstraßen ist ein aufmerksamer Fahrstil wichtig
spurbahn Ferrovie della Sardegna
(FdS; Info-Tel. 800 86 41 46, www.
ferroviesardegna.it) mit ihren Bahn
bussen. Turmo Travel (Tel. 0789 214
87, www.turmotravel.it) ist vor allem in der Gallura vertreten, bietet
viele Verbindungen von Olbia und
betreibt auch die Regionalbusse
auf dem Maddalena-Archipel. Auch
Sunlines (Tel. 0789 20 80 82, www.
sunlines. org), Nicos Group (Tel. 0796
706 13, www.nicosgroup.it) und Deplano (Tel. 0784 29 50 30, www.de
planobus.it) bedienen hauptsächlich
Ziele in der Gallura. Logudoro Tours
(Tel. 079 28 17 28, www.logudoro
tours.it) verbindet den Flughafen
Alghero mit Cagliari, Oristano und
Macomer.
Bahn
Die italienische Staatsbahn Trenitalia
(FS; www.trenitalia.com) verbindet alle
großen Städte Sardiniens. Allerdings
gibt es nur wenige Direktverbindungen; häufig muss in Chilivani (bei Ozieri) umgestiegen werden. FS-Fahrkarten
müssen vor Reiseantritt am Schalter
oder Automaten gekauft werden.
Ein kurvenreiches Streckennetz hat
die sardische Schmalspurbahn Arst
Gestione FdS (Tel. 800 86 50 42, www.
ferroviesardegna.it). Neben einigen regulären Verbindungen mit Dieseltriebwagen (Alghero–Sassari–Nulvi, Macomer–Nuoro, Monserrato–Isili) gibt es
auch Nostalgiefahrten (linee turistiche)
mit dem Trenino Verde auf landschaftlich reizvollen Strecken (Tel. 070 58 02
46, www.treninoverde.com). Diese sind
empfehlenswert!
Fähren und Schiffe
Autofähren verbinden Sardinien mit
den größeren vorgelagerten Inseln.
Die Insel Maddalena erreicht man von
Palau, die Insel San Pietro von Portovesme und die Insel Asinara von Stintino und Porto Torres. Alle anderen
Inseln sind nur mit Personenschiffen
erreichbar.
Taxi
Fahrten kosten ab ca. 1 €/km aufwärts, Zuschläge werden für Sonn-/
Feiertage, Nachtfahrten, Gepäck usw.
erhoben. Eine Tarifübersicht muss ausliegen. Dennoch sollte man sich unbedingt vor Fahrtantritt auf den Preis
einigen.
25
Übernachten
Sardinien bietet Unterkünfte für jeden Geschmack, vom einfachen Privatzimmer bis zur Nobelherberge mit
Luxussuite. Das Angebot konzentriert
sich zwar auf die Küstenregionen,
aber auch im Landesinneren gibt es
vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten. Gerade hier lässt sich das wahre
Sardinien entdecken und es bietet sich
die Gelegenheit, mit Land und Leuten
in Kontakt zu treten.
Die touristischen Urlaubsgebiete
und Ferienkomplexe am Meer sind
zwar meist recht gefällig im neosardischen Baustil angelegt, doch von
künstlichem Charakter. Das Preisniveau ist insgesamt eher gehoben,
aber Privatzimmer (B&B), agriturismo-Höfe und Ferienhäuser bieten oftmals preiswerte Alternativen zu den
Hotels. In den Sommermonaten Juli
und August ist fast alles ausgebucht
und die Preise klettern entsprechend,
während das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Nebensaison eher stimmt.
Hotel
Die Hotels werden in fünf Kategorien eingeteilt, die sich an formalen
Ausstattungsmerkmalen orientieren,
jedoch nichts über den Wohlfühlfaktor verraten. So gibt die Anzahl der
Sterne zwar eine ungefähre Orientierung über den Standard des Hauses, sagt aber letztlich nichts über die
Atmosphäre. Hotels sollten immer vorab gebucht werden – nichts ist so teuer
wie ein Hotelzimmer, das man erst
vor Ort nimmt! Bei der Buchung lohnt
In den Agriturismi taucht man in das sardische Landleben ein
26
Übernachten
sich ein Preisvergleich im Internet,
die Unterschiede können enorm sein.
Die Preise beginnen bei etwa
60 € für das Doppelzimmer in der
Nebensaison. Reiseveranstalter wie
www.ferien-in-sardinien.com
(umfassendes Angebot, gute telefonische
Beratung) oder www.booking.com
haben günstige Online-Kontingente,
die deutlich unter den Preisen einer
direkten Buchung über die Website
des Hotels liegen. Bewertungsportale
wie www.tripadvisor.de sind leicht
manipulierbar und nicht unbedingt so
objektiv, wie es den Anschein hat.
Agriturismo
Zu den schönsten Unterkünften auf
Sardinien gehören agriturismi. Dies
sind Bauernhäuser oder Gutshöfe in
ländlicher Umgebung, wo man meist
komfortabel in einem separaten Trakt
oder Ferienhaus wohnt. Oftmals bieten diese Privatquartiere das denkbar
beste Preis-Leistungs-Verhältnis – eine
persönliche Atmosphäre, gepflegte
Zimmer, Ruhe und dazu meist eine
ausgezeichnete und reichhaltige
Küche, die authentischer nicht sein
könnte. Halbpension ist dann empfehlenswert, wenn man den Abend in
Ruhe genießen und nach dem Essen
nicht mehr fahren möchte. Ein Mindestaufenthalt von zwei Tagen (in der
Hochsaison auch länger) ist oftmals
üblich. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet je nach Saison 50–80 €,
die Halbpension pro Person etwa 40–
70 €. Internetportale wiewww.turis
moverde.it, www.terranostra.it und
www.agriturismo.it/sardegna bieten
gute Suchfunktionen.
Bed & Breakfast
Privatzimmer, nach angelsächsischem
Vorbild B&B genannt, sind inzwischen
auf Sardinien weitverbreitet und eine
preiswerte Übernachtungsmöglichkeit. Die Zimmer sind in der Regel sehr
ordentlich, manchmal übersteigen sie
sogar Hotelstandard. Die Preise liegen etwa zwischen 40 und 80 € fürs
Doppelzimmer – Frühstück natürlich
inklusive.
In den Ortschaften sind die B&Bs
in der Regel auf Informationstafeln
und Wegweisern als Bed & Breakfast
oder affita camere ausgewiesen, allerdings ist eine vorherige Buchung
(am besten per E-Mail oder auch telefonisch) ratsam, da die Häuser ja nur
wenige Zimmer vermieten. Am besten
orientiert man sich vorab im Internet.
Hier findet man B&Bs über die Links
der örtlichen Fremdenverkehrsbüros
(Pro Loco u. ä.).
Eine gute Adresse sind auch
B&B-Portale wie www.anbba.it,
www.bbsardegna.com, www.insar
degnabb.it, www.bed-breakfast-sar
degna.com und www.sardegnabb.it,
wo man gezielt nach Orten oder Regionen suchen kann.
Ferienhäuser und
Apartments
Über verschiedene Reiseveranstalter
lassen sich auch Ferienhäuser oder
Apartments buchen, die sich auf Sardinien großer Beliebtheit erfreuen.
Außer den privaten Ferienhäusern
sind es meist Feriendörfer, die vor
allem an der Ostküste (San Teodoro/
Budoni, Costa Rei, Costa Smeralda)
sehr verbreitet sind. Für Familien oder
wenn man zu mehreren bucht, sind
Ferienhäuser eine preiswerte Alternative zu Hotels, da man auch selbst
kochen kann. Üblich ist allerdings ein
Mindestaufenthalt von einer Woche,
sodass man standortgebunden ist.
Eine rechtzeitige Buchung ist emp-
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Reiseinfos
fehlenswert, da in der Hochsaison
alles ausgebucht ist und sich auch in
der Nebensaison die Suche vor Ort
mühsam gestalten kann. Die Preise
liegen je nach Größe und Ausstattung pro Woche bei 250 € aufwärts
für 4 Personen (Nebensaison) bis über
700 € (Hauptsaison); nur an der Costa
Smeralda ist das Preisniveau deutlich
höher.
Zu den größeren Anbietern im Internet gehören beispielsweise www.
fewo-direkt.de (ein Portal, das über
1600 Ferienhäuser und -wohnungen
von privat mit Kundenbewertungen
vermittelt; bietet viele Suchfunktionen), www.sardinien.de (Sardegna
GmbH UKL, Rungestraße 11, 81479
München; mit vielen Suchfunktionen,
auch telefonische Beratung unter Tel.
089 74 98 66-11) und www.sardegna
travel.de (Sardegna Travel, Buchwaldstraße 12, 22143 Hamburg; regional
gegliedertes Angebot).
Camping
Wild campen ist auf Sardinien verboten. Dafür stehen aber rund 90 Campingplätze zur Auswahl, meist an den
Küsten, vereinzelt auch im Landesinneren. Auch Wohnmobilisten finden
hier gute Plätze. Oft werden auf den
Plätzen auch einfache Bungalows vermietet.
Allerdings ist die Campingsaison
nur kurz und die meisten Plätze sind
lediglich zwischen Mitte Mai und
Ende September geöffnet. Einen
Überblick verschaffen www.camping.
it und das deutschsprachige Forum
www.campingsardinien.de, wo man
auch viele Bewertungen findet.
Über 50 Plätze sind in der Vereinigung Faita Sardegna zusammengeschlossen: Via Is Orrosas, 08040
Lotzorai, Tel. 0782 66 94 61, www.
faitasardegna.it (mit der Möglichkeit,
online zu buchen).
Essen und Trinken
So vielgestaltig wie die Landschaften, so vielfältig ist die Insel auch in
kulinarischer Hinsicht. Die herzhafte
und bodenständige sardische Küche
geht mit der exquisiten italienischen
Kochkunst eine wunderbare Synthese ein. Im Landesinneren bevorzugt
man schmackhafte Pastaspezialitäten
und deftige Fleischgerichte, während an den Küsten Fisch (der leider
rar geworden ist) und Meeresfrüchte
überwiegen. Abgerundet wird das kulinarische Vergnügen durch die ausgezeichneten sardischen Weine.
Antipasti
Wie überall in Italien besteht ein richtiges Mittagessen (pranzo), insbeson-
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dere aber das Abendessen (cena) aus
mehreren Gängen. Zu den beliebten
Vorspeisen (antipasti) gehören Schinken (prosciutto) und Hartwurst (salsiccia sarda), die zusammen mit Oliven,
Schafskäse (pecorino) und gegrilltem
Gemüse gereicht werden. Der Schafskäse kann entweder gereifter Hartkäse
(pecorino staggionato) oder der köstliche quarkähnliche Frischkäse Ricotta
sein. Dazu isst man gerne das hauchdünne Hirtenbrot pane carasau (runde
Scheiben) oder pane pistoccu (eckige
Scheiben). Manchmal wird es aufgewärmt mit einigen Tropfen Olivenöl
und etwas Salz serviert. Dazu mundet
ein Wein ganz vorzüglich. An der Küste isst man auch gerne cozze (Miesmuscheln) und aragoste (Langusten).