BFW Profil Innenseiten.indd - Deutsche Berufsförderungswerke
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BFW-Profil Individuelle Wege in Arbeit & Beschäftigung | 2014 01 2 Inhaltsverzeichnis Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Geschäftsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Prinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Prozesse und Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Angebotsportfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Anhang: Historische Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 BFW-Profil 3 Editorial 28 Berufsförderungswerke in Deutschland, nahezu 100 Niederlassungen – und ein Geschäftsmodell. Die Deutschen Berufsförderungswerke haben in den vergangenen Jahren ihr Profil geschärft und eine neue, bundesweit einheitliche Form der beruflichen Rehabilitation entwickelt. Einheitliches Geschäftsmodell mit geschärftem Profil Für diese Neuaufstellung gab es einen guten Grund und eine klare Zielsetzung: Auf dem Weg in eine sich verändernde Gesellschaft haben die Deutschen Berufsförderungswerke ihr Leistungsangebot so ausgerichtet, dass sie die Anforderungen rund um Arbeit und Gesundheit proaktiv aufgreifen, die mit dem demografischen Wandel verbunden sind. Mit den Schwerpunkten auf Integration, Individualisierung und Wirtschaftlichkeit wurden erfolgreiche Wege beschritten, um Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen und Unternehmen damit bei der Sicherung ihrer Arbeitskräfte zu unterstützen. Dieses veränderte Profil möchten wir Rehabilitationsträgern, Arbeitgebern sowie Politik und Sozialverbänden in der vorliegenden Broschüre vorstellen. Dabei geht es weniger darum, eine komplette Übersicht des gesamten Angebotes in allen Berufsförderungswerken zu geben – die regionale Vielfalt würde den zur Verfügung stehenden Rahmen sprengen. Es geht uns auch nicht um bloße Imageeffekte. Vielmehr wollen wir im Sinne einer Unternehmensphilosophie zeigen, wie unser Verständnis einer zukunftsfähigen beruflichen Rehabilitation aussieht, was unseren Geschäftszweck ausmacht und wie das neue, einheitliche Geschäftsmodell ganz konkret aussehen. Das BFW-Verständnis einer zukunftsfähigen beruflichen Rehabilitation Das Spektrum an Lösungen, das wir für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen vorhalten, ist breit – und es bleibt so dynamisch wie die sich verändernde Gesellschaft. Denn wir wollen die vielfältigen Bedarfe unserer Kunden stets so optimal und passgenau wie möglich bedienen. Auf die Frage, wie wir das machen, gibt das „BFW-Profil“ klare Antworten und damit genau die Transparenz, die wir unseren Kunden und Partnern bieten wollen. Nutzen Sie die Gelegenheit und informieren Sie sich. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Die Deutschen Berufsförderungswerke 2014 | 01 4 Einleitung Die gesellschaftlichen In den vergangenen Jahren hat sich die Landschaft der beruflichen Rehabilitation in Erwartungen an die Deutschland durch gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen grundlegend gewandelt. berufliche Rehabilitation Um in diesem Umfeld gemeinsam nach außen auftreten zu können und die Synergien haben sich geändert. einer etablierten überregionalen Struktur konsequent zu nutzen, haben sich 2009 alle 28 Berufsförderungswerke (BFW) unter dem Namen Die Deutschen Berufsförderungswerke e.V. zusammengeschlossen. Wir haben uns den neuen Herausforderungen gestellt und die Zielsetzungen und Prinzipien, die unser tägliches Handeln leiten, auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft. Diese Überlegungen spiegeln sich in den von uns entwickelten Strukturen und Prozessen. Um die Veränderungen für alle Akteure sichtbar und für unsere Teilnehmenden erlebbar zu machen, soll das hier vorgelegte Profil Klarheit über die neue Form der beruflichen Rehabilitation Erwachsener in Berufsförderungswerken geben. Wir gestalten den Weg Grundlage ist für uns das Reha-Modell, das in Zusammenarbeit und Absprache mit den der Veränderung. Rehabilitationsträgern, wissenschaftlich begleitet durch die Universität Hamburg, ab 2006 entwickelt wurde und in der Folge durch die Arbeit und den Bericht der wissenschaftlichen Fachgruppe RehaFutur bereichert und bestätigt wurde. Der vorliegende Text benennt Eckpunkte, die zu einer deutlichen Veränderung von Kernprozessen in unseren BFW und in unserem Netzwerk führten und unsere Innovationskraft unter Beweis stellen. Mit diesem Profil halten Sie ein von der Arbeitsgemeinschaft Die Deutschen Berufsförderungswerke e.V. getragenes Bekenntnis in Händen, das Ihnen die Ziele, Bausteine und Qualitätsstandards unseres Geschäftsmodells vorstellt. An der Entwicklung haben alle 28 Berufsförderungswerke mitgewirkt und ihre Erfahrungen und Visionen eingebracht. Auf Basis dieses abgestimmten Konzepts werden wir den Prozess der Weiterentwicklung steuern und vorantreiben. Unser Profil richtet sich an die Rehabilitationsträger (§6 SGB IX) und die Politik, aber auch an Sozialverbände, Unternehmen und Betriebe, für die wir Partner bei allen Themen rund um Beschäftigung und Gesundheit sein wollen. Wir beschreiben, wie wir die Zukunft der beruflichen Rehabilitation mit den Schwerpunkten Integration, Individualisierung und Wirtschaftlichkeit gemeinsam gestalten und weiterentwickeln, ohne unseren besonderen Fokus auf das Soziale aufzugeben. BFW-Profil 5 Was macht das Geschäftsmodell BFW aus? Welche Prinzipien leiten unser Handeln? Aus welchen Bausteinen besteht das System BFW? Wie sichern wir unsere Qualität? Wo liegen unsere historischen Wurzeln? Mit der vorliegenden Broschüre geben wir Ihnen in einer strukturierten Form Antworten auf diese Fragen und schärfen unser Profil in der deutschen Reha-Landschaft. Geschäftsmodell Wir machen Ihnen das Geschäftsmodell BFW mit unserem Selbstverständnis, unserem Menschenbild und unserer Innovationsfähigkeit transparent. Wir stellen Ihnen vor, was uns ausmacht und welche Ziele wir verfolgen. Prinzipien Prinzipien sind im BFW kein Selbstzweck, sondern handlungsleitend für unsere Arbeit. Unsere Prinzipien haben Einfluss auf die Gestaltung und Weiterentwicklung aller Systembestandteile und machen die Besonderheiten des Geschäftsmodells BFW deutlich. System Das System BFW setzt sich aus zahlreichen Strukturen, Prozessen, Instrumenten und Dienstleistungen zusammen. Alle Systembestandteile werden kontinuierlich daraufhin überprüft, ob sie zur Erreichung unserer Zielsetzungen und zur Umsetzung sich ändernder gesellschaftlicher Anforderungen geeignet sind. Qualität Die Qualität unserer Leistungserbringung und ihre Messbarkeit sind von zentraler Bedeutung. Durch unsere Qualitätsstandards stellen wir eine hohe Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sicher und machen unsere Dienstleistungen für Reha-Träger und Unternehmen nachvollziehbar und transparent. Historische Wurzeln Was unser Handeln leitet, wird vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung noch deutlicher. Im Anhang können Sie sich über wesentliche Meilensteine der beruflichen Rehabilitation in Deutschland informieren. 2014 | 01 7 Geschäftsmodell SELBSTVERSTÄNDNIS UND IDENTITÄT Berufliche Rehabilitation hat in Deutschland eine lange Tradition, deren Wurzeln bis in das späte 19. Jahrhundert zurückreichen. Dieser Tradition und dem damit verbundenen Menschenbild fühlen wir uns bis heute verpflichtet. Unsere Kernaufgabe ist es, die Voraussetzungen zu schaffen für gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung durch ihre dauerhafte berufliche Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Dieser Auftrag determiniert nicht nur unsere Dienstleistungsangebote, sondern prägt auch unser Selbstverständnis: Wir sind soziale Dienstleister Wir sind für Leistungsberechtigte, Rehabilitationsträger und Betriebe zuverlässige Partner und Berater in Fragen von beruflicher Qualifizierung und Integration, Arbeitsplatzgestaltung und betrieblichem Gesundheitsmanagement: Unseren Rehabilitationsträgern gegenüber verpflichten wir uns zu Effektivität und Effizienz, indem jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin genau die Leistungen erhält, die erforderlich sind. Unsere Teilnehmenden dürfen sicher sein, dass ihre Bedarfe die Art und die Qualität unserer Dienstleistungen bestimmen. Unternehmen können sich darauf verlassen, dass unsere Absolventen qualitativ hochwertige Qualifizierungen durchlaufen haben: nach neuesten berufspädagogischen Standards und abgestimmt auf die Arbeitsplatzanforderungen des gegenwärtigen Arbeitsmarktes, an modernen Maschinen und Geräten und mit der jeweils neuesten Technologie. Wir ergreifen Partei für Menschen mit Behinderung Wir stehen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und all unserem Wissen für Menschen mit Behinderung ein. Indem wir unsere Angebotsstruktur an den individuellen Bedürfnissen ausrichten, sind wir in der Lage, die erforderlichen Hilfen schnell und passgenau zu erbringen. Dadurch stellen wir sicher, dass umfänglich beeinträchtigte Menschen genau die beruflichen Bildungsleistungen und Besonderen Hilfen erhalten, die sie brauchen. Damit sind wir ein unverzichtbarer Baustein im Gesamtsystem medizinischer und beruflicher Rehabilitation. Wir sind vielfältig vernetzt Der Gedanke der Inklusion von Menschen mit Behinderung ist für uns handlungsleitend. Darum erbringen wir unsere Leistungen prinzipiell in Kooperation mit Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes und anderen Anbietern sozialer Dienstleistungen. Wir verfügen über vielfältige regionale und überregionale Arbeitsbeziehungen und bauen diese Netzwerke laufend aus. Die Deutschen Berufsförderungswerke bieten als flächendeckendes Netzwerk Leistungen an, die über die Möglichkeiten eines einzelnen Berufsförderungswerkes hinausgehen. Wir verantworten Werte nachhaltig. Wir sind den Bedürfnissen unserer Kunden verpflichtet. Wir engagieren uns für Menschen mit Behinderung. Wir sind Teil eines Gesamtsystems. 2014 | 01 8 Wir nehmen den Wandel als Chance an. Wir sind kompetente Gestalter und Berater. Wir gestalten die Zukunft beruflicher Rehabilitation. Wir setzen neue Ideen in die Praxis um. ZUKUNFTSFÄHIGKEIT Unsere Visionen für eine Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation bauen auf unserem neuen Selbstverständnis auf und werden auch in Zukunft geprägt sein von dem Respekt vor der Vielfalt der menschlichen Existenz. Der Mensch mit Behinderung wird von uns in seiner ganzen Persönlichkeit angenommen. Die Zukunftsfähigkeit wird durch die umfassende Modernisierung der Leistungserbringung in besonderer Weise ermöglicht. Damit wird dem Wandel der gesellschaftlichen Entwicklungen, den Anforderungen des Arbeitsmarktes, der demografischen Vorausschau, veränderten Krankheitsbildern und deren Ausprägungen Rechnung getragen und der daraus abgeleitete Unterstützungsbedarf identifiziert. Wir lösen Probleme Wir verstehen uns nicht nur als Erbringer von Dienstleistungen, sondern auch als Gestalter. Unsere fundierten Kenntnisse über Anforderungen des Arbeitsmarktes, zu Fragen der Gesundheit am Arbeitsplatz und Kompensationsmöglichkeiten bei (drohender) Krankheit oder Behinderung ermöglichen es uns, Reha-Angebote individuell zu gestalten. Wir haben den Anspruch, auch zukünftig aktiv an der Gestaltung von Rehabilitations- und Qualifizierungsprozessen mitzuwirken und kompetente Berater bei der Erarbeitung von Lösungen für komplexe Probleme bei der Teilhabe von Menschen zu sein. Wir sind innovativ Anforderungen des Arbeitsmarktes sowie Altersstrukturen und Belastungssituationen in unserer Gesellschaft verändern sich. Damit unterliegen auch die Unterstützungsbedürfnisse einem ständigen Wandel. Wir haben den Anspruch, unsere Leistungen kontinuierlich an diese Veränderungsprozesse anzupassen. Dazu arbeiten wir eng mit der Wissenschaft zusammen. Mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu Fragen der Rehabilitation und zur Gestaltung von Arbeitsplätzen und -prozessen treiben wir die Professionalisierung der beruflichen Rehabilitation voran. Die im Folgenden näher beschriebenen Elemente unseres Leistungsprofils zeigen an vielen Stellen konkrete Lösungsansätze auf oder bieten eine gute Grundlage zur Weiterentwicklung unserer Leistungsfähigkeit. Basis ist unser über lange Jahre erworbenes Know-how und unsere Fähigkeit des Transfers auf neue und wichtige Aufgaben. Wir öffnen neue Wege Wir verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der beruflichen Rehabilitation Erwachsener. Aus der Entwicklung und Umsetzung des Reha-Modells haben wir wichtige BFW-Profil 9 neue Impulse erhalten und sind in der Lage, Teilnehmenden, die über die unterschiedlichsten Zugangswege zu uns kommen, mit individuellen Angeboten zu versorgen. Im Dialog mit den Reha-Trägern und unseren Kooperationspartnern setzen wir unser Know-how für die Öffnung individueller Integrationswege ein. ZIELE Integration Der Sinn und Zweck der Geschäftstätigkeit von Berufsförderungswerken im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags ist die nachhaltige Integration von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben. Alles Handeln in unserem Netzwerk Die Deutschen Berufsförderungswerke ist darauf ausgerichtet, dieses Ziel zu erreichen. Alle Leistungen sind allein zu dem Zweck konzipiert worden, langfristig die individuelle Teilhabe am Arbeitsleben zu sichern. Wir entwickeln gemeinsam mit dem betroffenen Menschen und in Abstimmung mit dem Leistungsträger diejenigen Kompetenzen, die ihn erfolgreich und dauerhaft am Arbeitsprozess teilhaben lassen. Integration ist unser oberster Leitgedanke. Berufsförderungswerke stellen dahingehend ein spezifisches System aus Strukturen, Prozessen, Instrumenten und Dienstleistungen zur Verfügung, mit denen jeder Mensch auf seinem individuellen Weg zur beruflichen Teilhabe unterstützt und begleitet wird. Die konsequente Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und pädagogischer Prinzipien ist handlungsleitend und die enge Vernetzung mit der Wirtschaft sichert die Qualität, praktische Relevanz und den nachhaltigen Erfolg unserer Arbeit. Wirtschaftlichkeit Wir setzen das Gebot von Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit um. Mit einer bedarfsorientierten Steuerung des Reha-Prozesses und einem diversifizierten Dienstleistungsportfolio stellen wir sicher, dass wir unsere Ziele auch bei geänderten rechtlichen, gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen effizient erreichen können. Wir stellen unsere Leistungsfähigkeit kontinuierlich auf den Prüfstand und entwickeln sie orientiert am Bedarf unserer Kunden weiter. Wir messen unser Handeln an Effizienz und Effektivität. Wirtschaftlich zu arbeiten bedeutet für uns auch, durch eine nachhaltige Integration, wie wir sie im Netzwerk der Berufsförderungswerke erbringen, Beiträge zum Einkommen und zu den sozialen Sicherungssystemen zu ermöglichen. Durch gezielte berufliche Rehabilitation lassen sich auch indirekte Kosten in Form von Krankengeld, Arbeitslosengeld und Grundsicherung reduzieren. Wir setzen die Grundsätze „Prävention vor Reha“ und „Reha vor Rente“ konsequent um. 2014 | 01 10 Prinzipien INTEGRATIONSORIENTIERUNG Das Ziel der nachhaltigen beruflichen Integration leitet Teilnehmenden über den gesamten Verlauf der Rehabilitationsmaßnahme und ist der Maßstab jeden Handelns für alle am Prozess Beteiligten. Integrationsorientierung als handlungsleitendes Prinzip wirkt unmittelbar auf die Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der beruflichen Rehabilitationsleistungen der Berufsförderungswerke. Die Konkretisierung dieses Prinzips wird sichtbar in unserem Angebotsportfolio, unseren internen und externen Steuerungsprozessen, den zugrunde liegenden Instrumenten und Verfahren sowie in den Inhalten unserer Berichterstattung. Die grundsätzliche Neuausrichtung unserer Arbeit zeigt sich darin, dass wir jeden Baustein unserer Leistungserbringung kritisch überprüft und so ausgeformt haben, dass er dem Leitgedanken der Integration dient. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir dabei auf die interne Personalentwicklung als eine wichtige Ressource unserer Einrichtungen. INDIVIDUALISIERUNG Wir berücksichtigen gleichermaßen die Teilnehmenden wie die Bedarfe des Arbeitsmarktes und der Reha-Träger als Ausgangspunkte für den individuellen Integrationsprozess des Einzelnen. Individuelle Integrationswege stellen die unterschiedlichen Lebenssituationen unserer Teilnehmenden in den Fokus: Wir berücksichtigen in jedem Einzelfall die Art der Behinderung mit ihren konkreten Auswirkungen auf berufliche Teilhabe, die beruflichen Vorerfahrungen und persönlichen Ressourcen sowie die regionale Herkunft und den zur Verfügung stehenden Arbeitsmarkt. Hieraus resultiert im Grundsatz eine Abkehr von standardisierten Verläufen. Individualisierung ist untrennbar mit dem Prinzip der Integrationsorientierung verbunden und notwendige Bedingung für erfolgreiche Integration. Wir haben Steuerungsmechanismen entwickelt, mit denen wir individuelle Ziele und individuelle Leistungsportfolios zu deren Erreichung definieren. Die Wahrnehmung einer aktiven Rolle durch unsere Teilnehmenden ist dabei bestimmend für den Erfolg und wird von uns gefordert und gefördert. BFW-Profil 11 SELBSTBESTIMMTE TEILHABE Unsere Teilnehmenden treffen die Entscheidungen für ihren Reha- und Integrationsprozess weitestgehend selbst. Selbstbestimmte Teilhabe bedeutet die direkte Einbeziehung der Leistungsberechtigten in den gesamten Reha-Prozess von der Zieldefinition über die Steuerung bis hin zur Integration. Der gesetzlich verankerte Anspruch auf selbstbestimmte Teilhabe, der zugleich ein wichtiges Handlungsfeld in RehaFutur darstellt, wird in unseren Berufsförderungswerken mit Leben gefüllt. Die Umsetzung dieses Prinzips ist nur möglich, wenn alle Akteure eigenaktiv an dem gemeinsamen Prozess der Leistungserbringung mitwirken und dazu befähigt werden, diesen Anspruch anzunehmen und umzusetzen. Das erfordert auch bei Leistungserbringern und Leistungsträgern ein verändertes Rollenverständnis und gibt dem Beratungsprozess im Vorfeld einer jeden Leistungserbringung eine zentrale Bedeutung. Selbstbestimmte Teilhabe wird für unsere Teilnehmenden auch erlebbar in den demokratischen Mitwirkungsstrukturen und in der handlungsorientierten Konzeption unserer Leistungsangebote. GLEICHRANGIGE KOMPETENZENTWICKLUNG Nur wer selbstverantwortlich und zuverlässig handelt, teamorientiert arbeitet und über sichere fachliche und methodische Fähigkeiten verfügt, erfüllt dauerhaft die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Berufliche Handlungskompetenz erfordert die gleichrangige Beachtung und integrative Förderung der Trias von Fach-, Schlüssel- und Gesundheitskompetenz. Die Weiterentwicklung unserer didaktischen Konzeption wird besonders in der gleichrangigen Förderung der Gesundheitskompetenz deutlich, womit die Dimension der Selbstfürsorge unserer Teilnehmenden im Sinne des Erhalts und der Förderung von individuellen physischen und psychischen Ressourcen Berücksichtigung findet. Diese Sichtweise spiegelt sich zudem in der zunehmenden Beachtung betrieblichen Gesundheitsmanagements in Unternehmen. 2014 | 01 12 HERSTELLUNG VON BESCHÄFTIGUNGSFÄHIGKEIT Dauerhafte Teilhabe am Arbeitsleben setzt die eigenverantwortliche Wahrnehmung beruflicher Aufgaben auch unter sich ändernden Bedingungen voraus. Beschäftigungsfähig zu sein heißt, über mehr als aktuell nachgefragte, arbeitsmarktrelevante Qualifikationen zu verfügen. Gemeint ist vielmehr die Fähigkeit, auf veränderte Bedingungen reflektiert, selbstbewusst und zielgerichtet reagieren zu können. Dieser Fähigkeit kommt in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt zentrale Bedeutung zu. Wir stärken unsere Teilnehmenden durch die Methoden der gleichrangigen Kompetenzentwicklung und geben ihnen dadurch Möglichkeiten an die Hand, die über ihre aktuelle Beschäftigungssituation hinausweisen. Sie werden zur aktiven Wahrnehmung der Arbeitswelt und Mitwirkung im Arbeitsleben befähigt. INTERDISZIPLINARITÄT Erfolgreiche berufliche Rehabilitation ist immer Teamarbeit von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen. In einem Berufsförderungswerk arbeiten Fachleute mit vielfältigen Professionen wie z. B. Reha-Ausbilder, Psychologen, Ärzte, Sozialpädagogen und Therapeuten im Interesse der Leistungsberechtigten zusammen. In einem koordinierten Prozess von individueller Zieldefinition und Integrationswegeplanung erbringt jede Fachdisziplin ihren Beitrag. Die koordinierte, gleichrangige, zielorientierte Leistungserbringung in einem komplexen Prozess gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen macht Interdisziplinarität aus. Der Beitrag des Einzelnen trägt zum Gesamterfolg bei und das Ergebnis ist mehr als eine additive Leistungserbringung. Der spezifische Mehrwert unserer Arbeit entsteht erst durch das Prinzip der Interdisziplinarität. BFW-Profil 14 Strukturen Durch das RIM stellen wir die ganzheitliche Steuerung des RehaProzesses sicher. REHA- UND INTEGRATIONSMANAGEMENT Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Reha- und Integrationsmanagement (RIM) steuern, koordinieren und unterstützen den gesamten Reha-Prozess. Sie nehmen dabei die Funktion von Lotsen wahr, die alle wesentlichen Prozessschritte im Auge behalten und dafür sorgen, dass alle Leistungsbestandteile im Sinne der mit dem RehaTräger und den Teilnehmern und Teilnehmerinnen vereinbarten Ziele erbracht werden. Im Reha- und Integrationsmanagement laufen alle Informationen über den Entwicklungsstand der Leistungsberechtigten und über die Mittel und Wege zu deren Förderung zusammen. Es bildet damit die zentrale Stelle für die betroffenen Menschen und die am Reha-Prozess beteiligten internen und externen Akteure für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Maßnahmeverlauf. Zentrale Steuerungs- und Dokumentationsinstrumente sind die zwischen BFW und Teilnehmenden geschlossenen Zielvereinbarungen, die regelmäßig fortgeschrieben und dokumentiert werden. Wir bieten alle benötigten Hilfen aus einer Hand an. BESONDERE HILFEN Wegen der Art oder Schwere ihrer Behinderung oder um ihren Integrationserfolg auf Dauer zu sichern, sind unsere Teilnehmenden auf die Besonderen Hilfen der Berufsförderungswerke angewiesen. Die Leistungserbringung der Besonderen Hilfen erfolgt flexibel während der gesamten Dauer des Reha-Prozesses und geht auch auf die spezifischen Bedarfe einzelner Zielgruppen ein. Im Sinne der Zielgruppenorientierung gibt es unter den Berufsförderungswerken Spezialeinrichtungen für blinde, sehbehinderte und rollstuhlfahrende Menschen. Wir verfügen über spezialisiertes Know-how zur Integration von Menschen mit psychischen und anderen schweren Erkrankungen. Besondere Hilfen richten sich zudem an Menschen in besonderen Lebenssituationen wie Alleinerziehende, unterstützen Leistungsberechtigte mit Migrationshintergrund und orientieren sich verstärkt an den Bedürfnissen einer älter werdenden Belegschaft in Unternehmen. Das Alleinstellungsmerkmal der Besonderen Hilfen der Berufsförderungswerke ergibt sich aus ihrem umfassenden Angebot und der Leistungserbringung nach dem Prinzip der interdisziplinären Teamarbeit. Auch die strukturellen Voraussetzungen der BFW wie Barrierefreiheit und zielgruppenspezifische Konzeptionen stellen per se schon Besondere Hilfen dar. BFW-Profil 15 Fachleute mit medizinischen, psychologischen, sozialpädagogischen und therapeutischen Qualifikationen arbeiten hier zusammen. Die Besonderen Hilfen erstrecken sich dabei auch auf den pädagogischen Prozess und umfassen spezifische pädagogische und sonderpädagogische Leistungen. Alle Beteiligten inklusive der Ausbilderinnen und Ausbilder sind in diesen Prozess aktiv eingebunden. Berufliche Qualifizierung kann nur gelingen, wenn auch in dem didaktischmethodischen Ansatz auf die behinderungsbedingten Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen wird. WOHNEN, FREIZEIT UND VERPFLEGUNG Die Wohnangebote sind ebenfalls Teil unserer Besonderen Hilfen und unterstützen unsere Teilnehmenden durch eine bedarfsgerechte Unterbringung. In Abhängigkeit von den persönlichen Bedarfen stellen wir z. B. rollstuhlgerechte Zimmer, Eltern-Kind-Zimmer oder Allergikerzimmer zur Verfügung und sorgen für die erforderliche behinderungsbedingte Ausstattung der Räume. Der individuelle RehaProzess erfordert spezifische Unterstützungsleistungen. Unsere Freizeitangebote bieten den Leistungsberechtigten einen physischen und psychischen Ausgleich zum Alltag und unterstützen den Rehabilitationsprozess durch die Förderung von selbstbestimmtem und selbstverantwortlichem Handeln. Wir stellen geeignete Sport- und Freizeiträume sowie die erforderliche fachliche Begleitung und Anleitung zur Verfügung, um sinnvolle Freizeit-, Kultur- und Bewegungsangebote zu ermöglichen und fördern die Inanspruchnahme von Angeboten im Umfeld. Die Verpflegung auf der Basis moderner ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse bietet ein breites, gesundheitliche Aspekte berücksichtigendes Angebot. Unsere Leistungen im Bereich Wohnen, Freizeit und Verpflegung sind als bedarfsorientierte Wahlleistung für den Reha-Träger fester Bestandteil des Rehabilitationsprozesses. 2014 | 01 16 Prozesse und Instrumente Aus der engen Zusammenarbeit ziehen BFW und Betriebe einen unmittelbaren Nutzen. INDIVIDUELLES UND PRAXISORIENTIERTES LERNEN Betriebliche Kooperationen Die engen Kontakte, die jedes unserer Berufsförderungswerke zu Betrieben hält, garantieren den direkten Praxisbezug unserer Qualifizierung, unterstützen unsere Innovationsfähigkeit und sichern in hohem Maße die Vermittlungschancen für unsere Teilnehmenden. Während sie von den Erfahrungen des betrieblichen Alltags profitieren, nutzen Unternehmen unsere Kompetenzen zunehmend in Zeiten eines wachsenden Fachkräftebedarfs. Unsere betrieblichen Kooperationspartner unterstützen die Arbeit der Berufsförderungswerke zum einen, indem sie Plätze für betriebliche Phasen zur Verfügung stellen und zum anderen, indem sie uns am „Lernort Betrieb“ die Möglichkeit eröffnen, Fachinhalte in der Praxis durchzuführen und Teilnehmer gezielt „on the job“ zu fördern. Wir kennen die Bedarfe von Unternehmen in der Region und über die Region hinaus aus erster Hand und können darauf passgenau reagieren. Die Netzwerkstruktur der Arbeitsgemeinschaft Die Deutschen Berufsförderungswerke sichert im regionalen und überregionalen Kontext die Kommunikation und den Erfahrungsaustausch. Alle Mitgliedseinrichtungen unterstützen sich gegenseitig und nutzen untereinander die jeweils aufgebauten regionalen Kontakte. Erfolgreiche Integration setzt eine erwachsenengerechte Qualifizierung voraus. Qualifizierungsorte Lernen und Wissensvermittlung in Berufsförderungswerken werden unterstützt durch ein System aus unterschiedlichen Lernumgebungen, in denen berufsspezifische Arbeitsplätze eingerichtet sind. Dadurch stellen wir eine erwachsenengerechte Qualifizierung für unsere Teilnehmenden sicher, die sich eng an realen Abläufen und Anforderungen orientiert und so der Forderung von Betrieben nach Praxisnähe nachkommt. Dabei bilden Lernunternehmen das Zentrum der Qualifizierungsorte. In diesen Strukturen werden Unternehmen idealtypisch in ihrem organisatorischen Aufbau und ihren Arbeitsund Geschäftsprozessen so abgebildet, dass sie unseren Teilnehmenden die praxisnahe Bearbeitung prozess- oder projektbezogener Aufgaben ermöglichen. In den Fällen, in denen die Einrichtung von Lernunternehmen aus organisatorischen oder didaktischen Gründen nicht sinnvoll ist, schaffen wir andere Qualifizierungsorte, in denen ebenfalls problemlösendes, handlungsorientiertes Lernen in zusammenhängenden und praxisnahen Arbeits- und Geschäftsprozessen im Vordergrund steht. BFW-Profil 17 Blended Learning Blended Learning in Berufsförderungswerken stellt eine Umsetzungsmöglichkeit handlungsorientierter Bildungsangebote für Teil- und Vollqualifizierungen dar. Durch Technologieunterstützung in Kombination mit anderen Lernformen werden variable Lernmöglichkeiten eröffnet. Wir bieten integrierte Lernkonzepte an. Mit der Nutzung elektronischer und digitaler Medien für die Vermittlung von Lerninhalten und die Organisation von Lernvorgängen eröffnen sich den Berufsförderungswerken zeitgemäße Möglichkeiten, den Teilnehmern und Teilnehmerinnen individualisierte Lernprozesse anzubieten. Lernplattformen und computergestützte Kommunikation sorgen dafür, dass von verschiedenen Lernorten aus Zugriff auf Lerninhalte und Bildungsangebote besteht. Die Nutzung dieses Angebotes bietet sich z. B. während Phasen der medizinischen Rehabilitation oder in Krankheitsphasen an, wird aber auch gezielt in betrieblichen Phasen oder in der Präsenzausbildung eingesetzt. Selbstqualifizierendes Lernen Selbstqualifizierende Lernprozesse sind Voraussetzung für die Entwicklung von Selbstlernkompetenz. Hierunter wird die Fähigkeit und Bereitschaft verstanden, Verantwortung für die Gestaltung der eigenen Lernprozesse zu übernehmen. Wir fördern die Fähigkeit zum selbstständigen lebenslangen Lernen. Wir unterstützen selbstqualifizierendes Lernen durch vielfältige methodisch-didaktische Ansätze. Hierzu zählen Elemente wie z. B. Selbstlernarbeitsplätze oder Selbstlernzentren. Selbstlernkompetenz fördern wir ebenso durch Projektarbeit und Aufträge, die nach dem Prinzip der vollständigen Handlung aufgebaut sind. Modularisierung Individuelle Integrationswege erfordern eine Vielfalt an Qualifizierungsangeboten, die wir über eine konsequente Modularisierung anerkannter Ausbildungen sicherstellen. Auf diesem Wege können wir Teile dieser Ausbildungen als geschlossene Qualifizierungen anbieten wie auch Module aus unterschiedlichen Qualifizierungsgängen zu innovativen Qualifizierungsangeboten kombinieren. Die Gestaltung von Qualifizierungen sichert Flexibilität und Individualisierung. Ein Modul in der beruflichen Bildung ist eine in sich abgeschlossene Lehr- oder Lerneinheit, die auf einen Kompetenz- und Handlungszusammenhang bezogen ist. Auch Module unterliegen dem Primat der Handlungsorientierung. Die Einheiten bleiben immer Teil eines Ganzen und basieren somit auf dem deutschen Berufskonzept. Ebenso werden eigenständig entwickelte Qualifizierungsinhalte ohne Bezug zu bestehenden Berufsbildern in modularer Form konzipiert. 2014 | 01 18 Unser Fokus ist der Arbeitsmarkt. Profiling ist professionelle Kompetenz- und Ressourcenanalyse. Integrationsunterstützende Instrumente Diese Instrumente umfassen eine Palette von unterstützenden und begleitenden Leistungen, die auf eine direkte Integration in den Arbeitsmarkt abzielen. Berufsförderungswerke haben dafür Konzepte entwickelt, die u. a. die Vermittlung von Bewerbungsstrategien beinhalten und Bestandteil des Curriculums sind. Zurückgegriffen wird darüber hinaus auf Arbeitgeberdatenbanken, Arbeitsmarktportale und das Netzwerk der Deutschen Berufsförderungswerke. Regionale Arbeitsmarktanalysen unterstützen die Fokussierung auf vielversprechende Arbeitsfelder. Kooperationen mit Arbeitgebern und mit weiteren Akteuren wie z. B. Integrationsfachdiensten sichern größtmöglichen Erfolg. PROFILING UND MONITORING Profiling stellt ein auf wissenschaftlicher Grundlage entwickeltes und validiertes Verfahren zur Planung, Steuerung, Erfolgskontrolle und Dokumentation des gesamten RehaProzesses dar. Es dient der Individualisierung und Optimierung der Reha-Leistungen in Bezug auf die Bedarfe und Ziele der Leistungsberechtigten. Integrationsziele und Wege in Beschäftigung werden auf individueller Ebene für die betroffenen Menschen ermittelt und verbindlich in Zielvereinbarungen festgeschrieben. Profiling hat vor allem die Funktion, integrationsorientiert Stärken sowie Schwächen zu erkennen und beides im Sinne einer zielgerichteten Kompetenzentwicklung als Basis des Steuerungsprozesses des Integrationsweges zu nutzen. Hier wird auch und gerade der Abgleich von Fremd- und Selbsteinschätzung vorgenommen, um realistische Bilder und Wege zu erzeugen. In Absprache mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen werden gleichzeitig die Förderbedarfe ermittelt und verbindlich vereinbart, wodurch die Selbstbestimmung und Selbstverantwortung des Einzelnen gefördert wird. Monitoring misst kontinuierlich die Kompetenzentwicklung. BFW-Profil Mit dem Monitoring erfolgt ein kontinuierlicher Abgleich zwischen vereinbarten Maßnahmen und dem Grad der Zielerreichung sowie die Anpassung von Zielvereinbarungen im Bedarfsfall. Damit werden die individuell erforderlichen Leistungen zur Eingliederung steuerbar. Der betriebliche Teil der Ausbildung (z. B. Praktikum) wird in das Prozessmonitoring einbezogen. 19 BERICHTSMANAGEMENT Auf der Grundlage des wissenschaftlich evaluierten Profilings gibt ein abgestimmtes und einheitliches Berichtswesen allen Akteuren regelmäßig Auskunft über die vereinbarten Ziele und den erreichten Stand. Das Berichtsmanagement erfolgt zeitlich parallel zum Prozessprofiling und -monitoring und nutzt die darin enthaltenen Informationen. Abgestimmte Berichte unterstützen die Kommunikation aller Prozessbeteiligten. Die Inhalte der Berichte sind mit den Teilnehmenden abgestimmt und sind zugleich Grundlage für Gespräche mit den Vertreterinnen und Vertretern der Rehabilitationsträger. Besonders herausgehoben werden die Ergebnisse relevanter Merkmale aus dem Profiling bezüglich der Fach, Schlüssel- und Gesundheitskompetenzen, die ergänzt werden durch Hinweise auf Aktivitäten, Leistungen und Angebote zur konkreten Integrationsförderung. ABSOLVENTENMANAGEMENT Integrationsrelevante Informationen werden im gesamten Verlauf des Reha-Prozesses erhoben und können mit Abschluss der Maßnahme dem Arbeitgeberservice der jeweiligen Arbeitsagentur in einer vereinbarten Form und zu festgelegten Zeitpunkten zur Verfügung gestellt werden. Absolventenmanagement ist damit eine verbindliche Verfahrensabsprache zur Synchronisierung und Verzahnung der Vermittlungsaktivitäten der Rehabilitationsträger — hier speziell der Agentur für Arbeit — und des Reha- und Integrationsmanagements der Berufsförderungswerke. Wir unterstützen den Übergang in Beschäftigung. Ziel des Absolventenmanagements ist die zeitnahe und nachhaltige Integration in den ersten Arbeitsmarkt. 2014 | 01 20 Angebotsportfolio PRÄVENTION Durch Beratung von Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Reha-Trägern und Krankenkassen tragen wir zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Beschäftigungsverhältnissen bei. Diese Beratungsleistungen können in Form eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements, durch Unterstützung beim Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder durch Einzelgespräche mit Betroffenen erbracht werden. Unsere Dienstleistungen werden nachfrageorientiert entwickelt und durch die entsprechenden Professionen erbracht. REHAASSESSMENT® Eine Voraussetzung für individuelle Integration ist ein aussagekräftiges Assessment. RehaAssessment® bezeichnet die umfassende Klärung der Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung in Bezug auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Der Abgleich kann sich sowohl auf einen konkreten oder perspektivisch angestrebten Arbeitsplatz beziehen als auch auf ein Spektrum von Anforderungen einer Berufsrichtung. Darüber hinaus ermöglichen unsere Assessment-Verfahren die umfassende Erhebung der integrationsfördernden und -hemmenden Bedingungen im Lebensumfeld der Teilnehmenden. Aus der Betrachtung des Fähigkeitsprofils ihrer bisherigen biografischen Erfahrungen und ihres sozialen Umfelds gestalten wir gemeinsam ihre Ziele und Integrationswege. Dabei kommt es auf eine realistische Einschätzung der Arbeitsplatzmöglichkeiten an. REHA-VORBEREITUNG Aufgrund der teilweise zeitlich weit zurückliegenden Lernerfahrungen, der ungewohnten Formen handlungsorientierten Lernens und der Auseinandersetzung mit einem Leben mit Behinderung kann eine Reha-Vorbereitung eine sinnvolle Phase im Reha-Prozess darstellen. Der Beratungsprozess im Vorfeld und ein möglicherweise vorgeschaltetes Assessment geben Hinweise auf die Notwendigkeit einer Reha-Vorbereitung. BFW-Profil 21 Die Inhalte der Reha-Vorbereitung gehen über die Vermittlung von Kulturtechniken hinaus, indem sie den Betroffenen mit handlungsorientierten Konzepten wie z. B. dem Projektlernen Methoden der Problemlösung an die Hand geben. Zugleich wird das soziale Lernen in Gruppen gefördert, Raum für die Auseinandersetzung mit der Behinderung gegeben und der schwierige Prozess einer beruflichen Neuorientierung unterstützt. Innerhalb der Reha-Vorbereitung gibt es zielgruppenspezifische Angebote, die auch den Folgen besonderer Behinderungen Rechnung tragen. Beispiele hierfür sind die Vermittlung von lebenspraktischen Fertigkeiten, Mobilitätstraining, Erlernen der Braille-Schrift, aber auch spezielle Angebote für psychisch vorerkrankte Teilnehmer. QUALIFIZIERUNGSANGEBOTE In ihrer Gesamtheit stellen die Berufsförderungswerke ein attraktives und zukunftsorientiertes Portfolio an beruflichen Qualifizierungsfeldern zur Verfügung. Die Ausprägung in den einzelnen Berufsförderungswerken wird bestimmt durch Arbeitsmarktschwerpunkte, das Vorhandensein von Know-how und das Aufgreifen von Trends. Diese Vielfalt spiegelt sich wider in mehr als zweihundert berufsqualifizierenden Angeboten mit Kammer- oder Fachschulabschluss, Staatsexamen, Qualifizierungsmodulen mit vielfältiger inhaltlicher und zeitlicher Struktur sowie auf spezifische Arbeitsplätze ausgerichteten Anpassungs-Qualifizierungen. Das vollständige und ständig aktualisierte Angebot findet sich unter www.arge-bfw.de. INTEGRATIONSMASSNAHMEN Leistungsberechtigte mit besonderen Vermittlungshemmnissen haben die Möglichkeit, Integrationsmaßnahmen der Berufsförderungswerke in Anspruch zu nehmen. Der Fokus liegt auf Kurzzeitmaßnahmen mit hohen betrieblichen Anteilen, in der Regel aufsetzend auf vorhandene berufliche oder tätigkeitsspezifische Kompetenzen. Hierbei finden sich auch spezielle Angebote für besondere Behinderungsformen. Diese Angebote eignen sich ebenfalls für ältere arbeitsuchende Menschen mit Behinderung. 2014 | 01 22 NACHBETREUUNG Nachsorge gehört zum Selbstverständnis der Berufsförderungswerke. Teilnehmenden, die nach Abschluss der Qualifizierung noch keinen Arbeitsplatz gefunden haben, können die Vermittlungs- und Unterstützungsangebote der BFW weiterhin in Anspruch nehmen. Dazu gibt es spezielle Angebote wie z. B. Jobtrain. Wir greifen damit die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention in Bezug auf lebenslanges Lernen von Menschen mit Behinderung auf und fühlen uns dauerhaft dem Kompetenzerhalt unserer Teilnehmenden verpflichtet. Dafür halten wir entsprechende Angebote vor. WOHNORTNAHE AMBULANTE LEISTUNGEN In vielen Regionen der Bundesrepublik bieten wir ergänzend zu unseren stationären Angeboten ambulante und wohnortnahe Dienstleistungen an. Damit entsprechen wir den Wünschen von Teilnehmenden, die in ihren gewohnten sozialen Bezügen verbleiben wollen und zugleich die individualisierten Leistungen der BFW benötigen. Zugleich wird dem Grundgedanken der UN-Behindertenrechtskonvention Rechnung getragen, die in die Förderstrategien der Reha-Träger Eingang gefunden hat und ambulanten den Vorzug vor stationären Angeboten gibt. Wir stellen Leistungsberechtigten und Unternehmen unser Know-how in innovativer Weise zur Verfügung und unterliegen dabei den gleichen Qualitätsansprüchen wie an den originären BFW-Standorten. Unser Angebot umfasst vielfältige Qualifizierungsangebote im betrieblichen Kontext, die mit Qualifizierungsphasen in den BFW oder deren regionalen Stellen kombiniert werden können. Insbesondere in der möglichen Kombination von Assessment, zielgenau zugeschnittenen Besonderen Hilfen, Integrationsangeboten und Begleitung im Unternehmen liegt der besondere Charakter der wohnortnahen ambulanten Leistungen begründet. BFW-Profil 24 Qualitätssicherung Wir stellen hohe Ansprüche an die Qualität, Wirkung und Wirtschaftlichkeit unserer Leistungen. Aus diesem Grund betreiben alle Berufsförderungswerke ein Qualitätsmanagement, das für eine Sicherstellung von definierten Gütestandards und deren permanente Optimierung sorgt. Die Qualitätsstandards bestimmen sich aus einer konsequenten Umsetzung des Reha-Modells sowie der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der mit den Leistungsträgern vereinbarten Qualitätsgrundsätzen. Ein besonderes Ziel für die Weiterentwicklung unseres Qualitätsmanagements ist es, Qualitätsparameter zu messen, mit Kennzahlen zu belegen, aus den Daten managementrelevante Informationen zu generieren und in Steuerungsaktivitäten umzusetzen. Seit dem Jahr 2005 sind alle Berufsförderungswerke durch externe anerkannte Institutionen zertifiziert und werden in periodischen Abständen reauditiert. In allen unseren Häusern ist das Qualitätsmanagement organisatorisch an der Unternehmensleitung angesiedelt. Zur Sicherung der Qualität unserer Leistungserbringung haben wir für uns wesentliche Qualitätsversprechen definiert und mit Qualitätskriterien verknüpft. Es handelt sich hierbei überwiegend nicht um klassische quantifizierbare Messgrößen, sondern um qualitative Kriterien, anhand derer wir unsere Leistungsversprechen nachvollziehbar und nachweisbar machen. Die Kriterien sind in Abstimmung mit unseren Reha-Trägern entstanden. INTEGRATIONSORIENTIERUNG Qualitätsversprechen Wir haben Konzepte und Umsetzungsstrategien, die auf das Ziel der Eingliederung ausgerichtet sind und denen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtet sind. Qualitätskriterien • Einbindung eines Vermittlungskonzepts in das Curriculum • Konzept für Bewerbungsstrategien • Arbeitgeberdatenbank • Durchführung regionaler Arbeitsmarktanalysen • Webbasierte Unterstützungsinstrumente • Stellenbörse • Vermittlungsnetzwerk Die Deutschen Berufsförderungswerke • Erhebung der Integrationsquoten sofort, 6 und 12 Monate nach Ende der Maßnahme (anstelle der 2-Jahresnachbefragung) • Qualitätsinstrument der Deutschen Rentenversicherung (Berliner Fragebogen) BFW-Profil 25 WIRTSCHAFTLICHKEIT Qualitätsversprechen Wir erbringen unsere Leistungen nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit und messen die Erfolge unserer Maßnahmen. Qualitätskriterien • Durchführung von Maßnahmen zur Optimierung von Erlösen und Kosten • Permanente kritische Analyse und Optimierung von Strukturen und Prozessen • Vorgabe von Kennzahlen für Ziele INDIVIDUALISIERUNG Qualitätsversprechen Wir haben ein Konzept und ein Angebotsportfolio, das eine möglichst individuelle Gestaltung der Inhalte, Dauer, Wege, Orte und Kosten unserer Leistungen ermöglicht. Qualitätskriterien • Reha- und Integrationsmanagement • Ausrichtung der Angebote auch auf besondere Zielgruppen • Maßnahmeintegriertes und prozessbegleitendes Profiling • Abgestimmtes Berichtsmanagement (Zwischenbericht mit Zielvereinbarungen und Abschlussbericht) • Variabilität der Lernorte • Modulare Qualifizierungsstruktur • Verankerung von Handlungsorientierung im Curriculum • Interdisziplinäre Teamarbeit SELBSTBESTIMMTE TEILHABE Qualitätsversprechen Wir gestalten den gesamten Reha-Prozess gemeinsam mit unseren Teilnehmern und Teilnehmerinnen und ermöglichen ihnen ihre selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben. Qualitätskriterien • Regelmäßige schriftliche Teilnehmerbefragungen • Beschwerdemanagement • Gewählte Rehabilitandenvertretung 2014 | 01 26 • Geschäftsordnung für die Rehabilitandenvertretung • Jour fixe zur Mitgestaltung und Mitwirkung • Regelmäßiger Austausch zwischen Reha-Vertretung und Geschäftsführung • Individuelle von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen unterzeichnete Ziel- und Leistungsvereinbarungen GLEICHRANGIGE KOMPETENZENTWICKLUNG Qualitätsversprechen Wir zielen darauf ab, dass unsere Teilnehmenden am Ende ihrer individuellen Qualifizierung über diejenigen Kompetenzen verfügen, die der Arbeitsmarkt von ihnen fordert. Qualitätskriterien • Maßnahmeintegriertes und prozessbegleitendes Profiling • Systematische Gegenüberstellung von berufs- und arbeitsplatzspezifischen Anforderungen mit dem Fähigkeitsprofil des Teilnehmers (Matching) • Verankerung der Methodik der „ganzheitlichen handlungsorientierten beruflichen Rehabilitation Erwachsener“ im Curriculum • Besondere Hilfen zur Kompetenzförderung HERSTELLUNG VON BESCHÄFTIGUNGSFÄHIGKEIT Qualitätsversprechen Wir setzen Methoden ein, mit denen unsere Teilnehmenden befähigt werden, in ihrer zukünftigen Arbeitswirklichkeit selbstbewusst und eigenverantwortlich mit Veränderungen umzugehen. Qualitätskriterien • Gleichrangige Förderung von Fach-, Schlüssel- und Gesundheitskompetenz • Durchführung selbstständiger Recherchen • Aktive Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche • Befähigung zum selbstständigen Bewerbungshandeln • Förderung von Praxisorientierung im Lernort Betrieb • Kombinierte betriebliche Angebote • Unterstützungsangebote nach Abschluss BFW-Profil 27 INTERDISZIPLINARITÄT Qualitätsversprechen Wir erbringen unsere Leistungen in Teams aus professionell qualifizierten Fachleuten mit anerkannten Qualifikationen und organisieren ihre Zusammenarbeit verbindlich. Qualitätskriterien • Adäquate Führungs- und Personalstruktur in Bezug auf Qualifikationen, Personalausstattung und die Sicherstellung der Interdisziplinarität • Personalentwicklungskonzept • Definierte und verbindliche Verfahren zur Regelung der interdisziplinären Zusammenarbeit • Organisation des Integrationsprozesses in multiprofessionellen Teams REHA- UND INTEGRATIONSMANAGEMENT Qualitätsversprechen Wir haben ein Reha- und Integrationsmanagement, das den Reha-Prozess in Abstimmung mit allen handelnden Akteuren steuert, dokumentiert und für Entscheidungen sorgt. Qualitätskriterien • Definierte Leistungsbeschreibung für das Reha- und Integrationsmanagement • Festgelegte Verantwortlichkeiten • Schnittstellenmanagement • Messung von Abbruch- und Integrationsquoten inkl. Umsetzungen, Unterbrechungen und Leistungswechsel • Berichtsmanagement BESONDERE HILFEN Qualitätsversprechen Wir haben eine Struktur der Besonderen Hilfen, die komplexe Angebote gemäß §35 SGB IX ermöglicht. Qualitätskriterien • Leistungsbeschreibung Besondere Hilfen mit Angeboten im Rahmen der Erfordernisse in den Kernbereichen (Pädagogik und Sonderpädagogik, Medizin, Psychologie, Sozialpädagogik, Physiotherapie, Sport und Gesundheit) 2014 | 01 28 • Angebote zur Förderung der Gesundheitskompetenz (z. B. Umgang mit Behinderung, Suchtprävention, Ernährung und Bewegung, Stressmanagement) • Angebote für spezifische Berufe und Zielgruppen (z. B. Menschen mit Sehbehinderung, Menschen mit Hörbehinderung, Menschen mit Körperbehinderung, Menschen mit psychischer Beeinträchtigung) INFRASTRUKTUR Qualitätsversprechen Wir haben eine Infrastruktur, die durch moderne Ausstattung und reha-spezifisch ausgebildetes Personal eine praxisorientierte Qualifizierung unserer Teilnehmenden unterstützt. Qualitätskriterien • Adäquate Infrastruktur für Qualifizierungsangebote inkl. technischer Infrastruktur • Bedarfsgerechte Wohnangebote z. B. auch für Rollstuhlfahrer, Blinde, Hörgeschädigte, Allergiker, Alleinerziehende • Freizeit-, Kultur- und Bewegungsangebote • Verpflegung nach modernsten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen • Arbeitsschutz INDIVIDUELLES UND PRAXISORIENTIERTES LERNEN Qualitätsversprechen Wir haben eine Qualifizierungsorganisation nach dem pädagogischen Standard der Handlungsorientierung, die reale Arbeits- und Geschäftsprozesse abbildet. Qualitätskriterien • Leistungsbeschreibung des pädagogischen Konzepts auf Basis der Handlungsorientierten Ausbildung • Modularisierte Qualifizierungsverläufe • Leistungsbeschreibung betrieblicher Phasen • Lernfeldprinzip und Geschäftsprozessorientierung • Förderung selbstqualifizierenden Lernens im Curriculum • Selbstlernzentrum, -arbeitsplätze • Bedarfsgerechte Einbindung von Blended Learning • Benchmarking der Prüfungsergebnisse • Teilnehmerbefragungen • Zeugnis mit fachlicher Modulbewertung und qualifizierendes Zeugnis • Arbeitgeberbefragungen BFW-Profil 29 PROFILING UND MONITORING Qualitätsversprechen Wir führen ein wissenschaftlich fundiertes Prozessprofiling durch, das Grundlage für die Zielvereinbarungen mit den Leistungsberechtigten und die Kommunikation nach innen und außen ist. Qualitätskriterien • Wissenschaftlich evaluierte Profilingbögen • Wissenschaftlich basierte Kompetenz- und Ressourcenanalyse • Bedarfssteuerung und Verlaufsdokumentation (Berichtsmanagement) BERICHTSMANAGEMENT Qualitätsversprechen Wir berichten den Reha-Trägern zu definierten Zeitpunkten bzw. konkreten Anlässen über die mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen vereinbarten Ziele und den Grad der Zielerreichung. Qualitätskriterien • Verwendung einheitlicher und abgestimmter Berichtsbögen • Informationsweitergabe mittels Zwischen- und Abschlussberichte • Integration der Profiling-Ergebnisse ABSOLVENTENMANAGEMENT Qualitätsversprechen Wir stellen über verbindliche Verfahrensabsprachen sicher, dass die Integrationsaktivitäten der Reha-Träger, des Arbeitgeberservices der Agentur für Arbeit und des RIM synchronisiert und verzahnt werden. Qualitätskriterien • Einstellung des jeweiligen Bewerberprofils in die JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit auf Wunsch • Dokumentation der Integrationsaktivitäten • Bewertung der berufsbezogenen Schlüsselkompetenzen • Bewertung der Integrationschancen • Erstellung eines Vorschlags zum individuellen Arbeitsmarkt 2014 | 01 30 DIENSTLEISTUNGS- UND ANGEBOTSPORTFOLIO Qualitätsversprechen Wir haben ein mit den Reha-Trägern abgestimmtes Dienstleistungs- und Angebotsportfolio, das wir zielgruppen- und arbeitsmarktorientiert innovativ weiterentwickeln. Qualitätskriterien • Bedarfsorientiertes RehaAssessment® auch für besondere Zielgruppen • Vorbereitende Angebote für Qualifizierungsmaßnahmen, auch zielgruppenspezifisch • Angebote Vollqualifizierungen mit Fachschul-, Kammerabschluss oder Staatsexamen (in standardisierten oder individuellen Verläufen) • Angebote Teilqualifizierungen (in individualisierten Verläufen) • Zielgruppenspezifische Angebote (z. B. behinderungsspezifisch) • Kombinierte betriebliche Angebote (z. B. betriebliche Rehabilitation) • Angebote mit Leistungsdifferenzierung • Unterstützungsangebote nach Abschluss WOHNORTNAHE AMBULANTE LEISTUNGEN Qualitätsversprechen Wir führen in Abstimmung mit den regionalen Reha-Trägern ambulante Angebote vor Ort durch, bei denen wir die Ressourcen der Stammhäuser oder des Netzwerkes der Deutschen Berufsförderungswerke nutzen. Qualitätskriterien • RegionalCenter und Außenstellen mit spezifischem Angebotsportfolio • Spezifische Leistungshandbücher QUALITÄTSMANAGEMENT Qualitätsversprechen Wir stellen eine hohe Prozess- und Ergebnisqualität sicher, indem wir sowohl die Leistungserbringung als auch die Leistungsergebnisse dokumentieren. Qualitätskriterien • Qualitätsmanagementsystem mit QM-Handbuch • Zertifizierung • Audits • QM-Beauftragte und Qualitätszirkel • Leistungshandbücher • Datenschutzvereinbarungen BFW-Profil 32 Anhang: Historische Wurzeln Menschen mit Behinderungen gab es zu allen Zeiten und ihr Leben war von der Urzeit bis heute zusätzlich zu ihren spezifischen Behinderungen vom Verhalten und der Einstellung von Politik und Gesellschaft abhängig. So gab es im Verlauf vieler Jahrhunderte ebenso viele Hinweise auf Unterstützung und Hilfe wie auf soziale und gesellschaftliche Ausgrenzung. Die Wurzeln unseres heutigen Systems der Sozialstaatlichkeit reichen bis in das Ende des 19. Jahrhunderts zurück, die gesetzliche Verankerung der beruflichen Rehabilitation erfolgte sukzessive seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ein flächendeckendes Netzwerk von Berufsförderungswerken, wie wir es heute kennen, entstand in den 60er und 70er Jahren in den alten und nach der Wiedervereinigung auch in den neuen Bundesländern. BFW-Profil ZEITPUNKT GESETZ / MEILENSTEIN 1260 Gründung der Knappschaft 1884 Unfallversicherungsgesetz (erstmalige sozialgesetzliche Verankerung von Prävention, Rehabilitation und Entschädigungen) 1920 Preußisches Krüppelfürsorgegesetz (versorgungsrechtliche Grundlage für die Kriegsversehrten in Folge des 1. Weltkrieges) 1941 Atlantik-Charta 1948 UN-Menschenrechtsdeklaration 1950 Aufnahme der generellen Gleichstellung aller Menschen in die Europäische Menschenrechtskonvention 1952 Ratifizierung durch den Deutschen Bundestag 1957 Erteilung des Auftrags für die Rehabilitation an die Bundesanstalt für Arbeit 1959 Verankerung der Rehabilitation in der Rentenversicherung 1961 Verabschiedung der Europäischen Sozialcharta durch den Europarat 1964 Ratifizierung im Deutschen Bundestag 1969 Erweiterung des Auftrags an die Bundesanstalt für Arbeit durch das Arbeitsförderungsgesetz 1969 Gründung der „Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation“ 1970 „Aktionsprogramm Rehabilitation“ der Bundesregierung (Initiierung des flächendeckenden Netzes u. a. von Berufsförderungswerken) 1974 Rehabilitationsangleichungsgesetz 33 ZEITPUNKT GESETZ / MEILENSTEIN 1974 Verankerung der Rehabilitation in der Krankenversicherung 1975 Sozialgesetzbuch I: Regelung der Sozialversicherung behinderter Menschen und deren Recht auf Eingliederung 1978 Abschluss der Einrichtungsneubauten bei den BFW 1990 Ausweitung des Netzes der Berufsförderungswerke auf die neuen Bundesländer 1994 Aufnahme des Benachteiligungsverbots in Artikel 3 des Grundgesetzes 1996 Wachstums- und Beschäftigungsförderungsgesetz 1999 Kündigung der Kostengrundsätze und Abschluss des Rahmenvertrages zwischen Reha-Trägern und BFW 2001 Zusammenfassung von Rehabilitations- und Schwerbehindertenrecht zu einem Sozialgesetzbuch, dem SGB IX 2002 Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen 2003 Entlassung der BFW in die wirtschaftliche Eigenständigkeit 2006 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz für den zivilrechtlichen Geltungsbereich 2006 Verabschiedung der Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) durch die UNO-Generalversammlung 2009 Bestätigung des „Konzepts Sozialwirtschaft“ durch das Europäische Parlament 2009 Ratifizierung der UN-BRK und Inkrafttreten in Deutschland Nach dem Kostendeckungsprinzip wurden die BFW aufgrund einer veränderten Sozialund Förderpolitik 1999 in die wirtschaftliche Eigenständigkeit entlassen und unterliegen bei gleichbleibendem sozialen Fokus den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit. In der Umsetzung des SGB IX und anderen gesetzlichen Grundlagen, die die Rolle von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft definieren, sind wir weiterhin dem Konzept der Sozialstaatlichkeit verpflichtet und streben in erster Linie das Ziel gesellschaftlicher Rentabilität an. Unser Profil ist Ausdruck unseres Bestrebens, die aus den Zielen Integration und Wirtschaftlichkeit entstehenden Anforderungen auch in Zukunft im Sinne unserer Teilnehmenden bestmöglich aufeinander abzustimmen. 2014 | 01 Impressum Herausgeber: Die Deutschen Berufsförderungswerke e.V. Arbeitsgemeinschaft Geschäftsstelle Knobelsdorffstraße 92, 14059 Berlin Telefon: + 49 30 3002-1253 Telefax: + 49 30 3002-1256 E-Mail: info@arge-bfw.de www.arge-bfw.de Die Deutschen Berufsförderungswerke im Überblick BFW Bad Pyrmont Winzenbergstraße 43 , 31812 Bad Pyrmont Tel. 05281 601-141, Fax 05281 601-144 info@bfw-badpyrmont.de, www.bfw-badpyrmont.de BFW Hamm Caldenhofer Weg 225, 59063 Hamm Tel. 02381 587-820, Fax 02381 587-99 829 info@bfw-hamm.de, www.bfw-hamm.de BFW Nürnberg Schleswiger Straße 101, 90427 Nürnberg Tel. 0911 938-7271, Fax 0911 938-7239 info@bfw-nuernberg.de, www.bfw-nuernberg.de BFW Bad Wildbad Paulinenstraße 132, 75323 Bad Wildbad Tel. 07081 175-300, Fax 07081 175-303 info@bfw-badwildbad.de, www.bfw-badwildbad.de BFW Heidelberg Bonhoefferstraße 17, 69123 Heidelberg Tel. 06221 88-2110, Fax 06221 88-3101 info@bfw-heidelberg.de, www.bfw-heidelberg.de BFW Oberhausen Bebelstraße 56, 46049 Oberhausen Tel. 0208 8588-301, Fax 0208 8588-401 info@bfw-oberhausen.de, www.bfw-oberhausen.de BFW Berlin-Brandenburg Epiphanienweg 1, 14059 Berlin Tel. 030 30399-108, Fax 030 30399-144 info@bfw-berlin.de www.bfw-berlin-brandenburg.de BFW Heidelberg-Schlierbach Schlierbacher Landstr. 200a 69118 Heidelberg-Schlierbach Tel. 06221 562-7705, Fax 06221 562-7708 elisabeth.vogler@med.uni-heidelberg.de www.bfw-heidelberg-schlierbach.de BFW Sachsen-Anhalt Am Schütz 5, 39418 Staßfurt Tel. 03925 22-1713 Fax 03925 62-1128 info@bfw-sachsen-anhalt.de www.bfw-sachsen-anhalt.de BFW Berlin-Brandenburg Kastanienallee 25, 16567 Mühlenbeck Tel. 033056 86-450, Fax 033056 86-896 info@bfw-brandenburg.de www.bfw-berlin-brandenburg.de BFW Koblenz Sebastian-Kneipp-Str. 10, 56179 Vallendar Tel. 0261 6406-0, Fax 0261 6406-427 info@bfw-koblenz.de, www.bfw-koblenz.de BFW Schömberg Bühlhof 6, 75328 Schömberg Tel. 07084 933-135, Fax 07084 933-833 info@bfw-schoemberg.de, www.bfw-schoemberg.de BFW Birkenfeld Walter-Bleicker-Platz, 55765 Birkenfeld/Nahe Tel. 06782 18-1450, Fax 06782 18-1104 sekretariat@el-stift.de, www.bfw-birkenfeld.de BFW Köln Sürther Straße 171, 50999 Köln Tel. 0221 3597-281, Fax 0221 3597-340 info@bfw-koeln.de, www.bfw-koeln.de BFW Stralsund Große Parower Str. 133, 18435 Stralsund Tel. 03831 23-2417, Fax 03831 23-2622 info@bfw-stralsund.de, www.bfw-stralsund.de BFW Dortmund Hacheneyer Straße 180, 44265 Dortmund Tel. 0231 7109-208, Fax 0231 7109-325 info@bfw-dortmund.de, www.bfw-dortmund.de BFW Leipzig Georg-Schumann-Str. 148, 04159 Leipzig Tel. 0341 9175-305, Fax 0341 9175-104 info@bfw-leipzig.de, www.bfw-leipzig.de BFW Thüringen Am Rathausplatz 2, 07580 Seelingstädt Tel. 036608 7-240, Fax 033608 7-112 b.piehler@bfw-thueringen.de, www.bfw-thueringen.de BFW Dresden Hellerhofstraße 35, 01129 Dresden Tel. 0351 8548-101, Fax 0351 8548-505 reha@bfw-dresden.de, www.bfw-dresden.de BFW Mainz Lortzingstraße 4, 55127 Mainz Tel. 06131 784-10, Fax 06131 784-57 info@bfw-mainz.de, www.bfw-mainz.de BFW Weser-Ems Apfelallee 1, 27777 Bookholzberg Tel. 04223 72-203, Fax 04223 72-105 info@bfw-weser-ems.de, www.bfw-weser-ems.de BFW Düren Karl-Arnold-Str. 132-134, 52349 Düren Tel. 02421 598-126, Fax 02421 598-190 info@bfw-dueren.de, www.bfw-dueren.de BFW München Moosacher Straße 31, 85614 Kirchseeon Tel. 08091 51-1159, Fax 08091 51-3303 info@bfw-muenchen.de, www.bfw-muenchen.de BFW Würzburg Helen-Keller-Straße 5, 97209 Veitshöchheim Tel. 0931 9001-172, Fax 0931 9001-105 info@bfw-wuerzburg.de, www.bfw-wuerzburg.de BFW Frankfurt/M. Huizener Straße 60, 61118 Bad Vilbel Tel. 06101 400-410, Fax 06101 400-172 info@bfw-frankfurt.de, www.bfw-frankfurt.de BFW Goslar Schützenallee 6-9, 38644 Goslar Tel. 05321 702-289, Fax 05321 702-113 info@bfw-goslar.de, www.bfw-goslar.de BFW Halle Bugenhagenstraße 30, 06110 Halle (Saale) Tel. 0345 1334-666, Fax 0345 1334-333 info@bfw-halle.de, www.bfw-halle.de BFW Hamburg August-Krogmann-Str. 52, 22159 Hamburg Tel. 040 64581-1806, Fax 040 64581-1272 info@bfw-hamburg.de, www.bfw-hamburg.de Die Deutschen Berufsförderungswerke e. V. Arbeitsgemeinschaft Knobelsdorffstraße 92, 14059 Berlin Tel. 030 3002-1253, Fax 030 3002-1256 info@arge-bfw.de, www.arge-bfw.de Berufsförderungswerke Außenstellen der Berufsförderungswerke Berufsförderungswerke mit Spezialeinrichtung für blinde/sehbehinderte Menschen Berufsförderungswerke mit Spezialeinrichtung für schwerstbehinderte Menschen