pressedossier - Collection de l`Art Brut
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PRESSEDOSSIER Kommentierte Medienvorschau: Donnerstag 30. Juni 2016, 11 Uhr Anmeldung: Sophie Guyot, Medienverantwortliche sophie.guyot@lausanne.ch COLLECTION DE L’ART BRUT LAUSANNE Avenue des Bergières 11, CH-1004 Lausanne +41 21 315 25 70 – art.brut@lausanne.ch – www.artbrut.ch COLLECTION DE L’ART BRUT PEOPLE Der Titel dieser Ausstellung scheint im Widerspruch zur Anonymität der Art-Brut-Künstler zu stehen, die nicht nach Ruhm streben. Diese in der Öffentlichkeit oft kaum bekannten autodidaktischen Frauen und Männer stellen in ihren Werken auch Filmstars, Musiker, Sänger, Sportler oder auch Politiker dar. Einige sind von der Berühmtheit dieser Figuren fasziniert. Die «People», die im Scheinwerferlicht der Medien stehen, sind Teil einer kollektiven Ikonografie und gehören zu einer visuellen Volkskultur, die auch von den Art-Brut-Künstlern geteilt wird. Zunächst hatte Jean Dubuffet behauptet, die Art Brut sei «unberührt von Kultur» und damit die akademische, offizielle Kultur gemeint. Später musste er einräumen, dass es weder eine kulturelle Unberührtheit noch eine absolute kulturelle Anpassung gibt. Die Ausstellung präsentiert eine Galerie von Porträts, die alle aus der Museumssammlung stammen. Zahlreiche Prominente treten auf, zum Beispiel Gary Cooper, Marilyn Monroe und Sharon Stone, Elvis Presley und Johnny Hallyday, Bernard Hinault und Champions anderer Kategorien, aber auch Abraham Lincoln und Aung San Suu Kyi neben Prince Charles und Camilla. Die Werke, die oft nach gedruckten Fotografien oder Filmstills geschaffen wurden, sind Bilder von Bildern. Allerdings sind die Art-Brut-Künstler nicht den kulturellen Codes unterworfen, welche die von ihnen genutzten Reproduktionen bestimmen. Sie eignen sich Bildfragmente unserer Gesellschaft an, um sie in ihre eigene Welt zu integrieren. Sie handeln in aller Freiheit und scheinen ihren Sujets gelegentlich sogar völlig respektlos zu begegnen. Für jene, die KreativWorkshops besuchen, sind die Abbildungen aus Zeitschriften und Büchern nichts weiter als ein Motiv, das als Ausgangspunkt ihrer Zeichnungen dient. Häufig sind die Stars lediglich Figuren auf Glanzpapier, deren Identität keine Rolle spielt. Ihre in einem sehr persönlichen Stil neu gestalteten oder neu erfundenen Gesichter sind beinahe desakralisiert. Die Kreativität der Art-Brut-Künstler lässt niemanden gleichgültig. Einige Berühmtheiten wie David Bowie waren von der Intensität der in der Collection de l’Art Brut präsentierten Werke beeindruckt: «Dank der Schweiz entdeckte ich die Art Brut, und dies wirkte sich stark auf mein Leben und mein Schaffen aus. Ich erinnere mich, dass ich Brian Eno ins Lausanner Museum mitnahm, wo wir stundenlang die Werke bewunderten und über den Schaffensprozess sowie die Grenzen nachdachten, die ein Künstler in seiner Suche zu überschreiten bereit ist…» Kuratorium: Anic Zanzi, Konservatorin an der Collection de l’Art Brut PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT Curzio di Giovanni, Sharon Stone, 2010, Bleistift, Farbstift und Kugelschreiber, 34 × 24 cm Foto: Sarah Baehler, Atelier de numérisation - Ville de Lausanne, Collection de l’Art Brut, Lausanne PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT PUBLIKATION Die als Zeitschrift gestaltete Publikation vereint Texte der Journalist/innen Michel Audétat von Le Matin Dimanche, Jean-Blaise Besençon von L’Illustré, Luc Debraine von L’Hebdo, Edward M. Gómez, einem Kunstkritiker und freischaffenden Journalisten aus New York, sowie Florence Millioud Henriques von 24heures. People, herausgegeben von Anic Zanzi, Lausanne: Collection de l’Art Brut, 2016, 38 Seiten. Mit Unterstützung der Association des amis de l’Art Brut (AAAB). PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT AUSZÜGE AUS DER PUBLIKATION Die Darstellung von Berühmheiten, eine Verlockung für einige Art-Brut-Künstler von Edward M. Gómez, freischaffender Journalist, NY Meist ist das Werk eines Art-Brut-Künstlers zutiefst persönlich. Es erkundet eine Innenwelt. Doch wie die Künstler mit abgeschlossener Ausbildung können auch die Art-Brut-Künstler ihre Aufmerksamkeit der Aussenwelt zuwenden: der Gesellschaft, in der sie leben, und den Personen, die sie umgeben. Die Darstellung von Berühmtheiten lässt sich als anschauliches Beispiel für die Anstrengungen betrachten, die sie aufbringen, um mit dem Rest der Welt in Verbindung zu treten. Stars in Nahaufnahmen. Travelling über einen Nichtunterschied von Florence Millioud-Henriques, 24heures Marilyn an der Spitze, gefolgt von Shirley und Humphrey, aber auch Gary, Gina und Tyrone, ganz Hollywood ist auf den Ausstellungswänden der Collection de l’Art Brut vertreten. Eine Art Walk of Fame, sieht man davon ab, dass die Künstler, von ihrer Leidenschaft für das Gesicht und von innerem Feuer getragen, hier lediglich eine Abfolge von Archetypen sehen: einen Zug von Menschen, die es darzustellen und nochmals darzustellen gilt. Es gibt keinen Star, den man verehren müsste, und keine «People», die zu beneiden wären. Keine Vorbilder, denen man folgen sollte, sondern nur Gesichter, die zu erforschen sind. Kugelschreiber solo von Jean-Blaise Besençon, L’Illustré Die Amerikanerin Gene Merritt hat nie ausdrücklich erklärt, welche Kraft sie antrieb, sich an einem Tag des Jahrs 1997 als 56-Jährige mit solcher Leidenschaft dem Zeichnen zu verschreiben. Sicher ist lediglich, dass es kurz nach dem Verkauf ihrer Gitarre war. Sie hatte sie verkauft, um sich Bier zu kaufen. Für den Erwerb weiterer Flaschen dienten die Zeichnungen möglicherweise als Tauschmittel. Ihres Musikinstruments beraubt, fand die Künstlerin in einem einfachen Kugelschreiber und einem Blatt Papier ein neues Ausdrucksmittel. Unsichtbare und Sichtbare von Michel Audétat, Le Matin Dimanche Wenn der Art-Brut-Künstler nach Bildern aus der Zeitschriftenpresse zu schaffen beginnt, spiegelt sich in seiner Tätigkeit etwas von diesem Krieg um die Sichtbarkeit, doch auf häufig paradoxe Weise. Beim Betrachten dieser Werke verblüfft vor allem, das man die Berühmtheiten nicht wiedererkennt. Für den Sport von Luc Debraine, L’Hebdo Der Sport ist die Kunst, sich seiner selbst, seiner Zwänge und seiner Grenzen zu entledigen. Sucht der Art-Brut-Künstler nicht nach dem gleichen? Will er nicht durch die zwanghafte Ausübung des Zeichnens, des Malens oder der Assemblage von Abfallmaterialien seine eigene Bedingtheit überwinden? Dann würde er sich in diese Götter der Flugbahn, des Balls oder des Velos projizieren, deren umgekehrtes Abbild er ist. PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT BILDER ZUHANDEN DER MEDIEN Alle Bilder: Atelier de numérisation – Ville de Lausanne (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Curzio di Giovanni Philip Glass, 2010 Bleistift und Farbstift auf Papier 34 x 24 cm Foto: Caroline Smyrliadis, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Curzio di Giovanni Sharon Stone, 2010 Bleistift, Farbstift und Kugelschreiber auf Papier 34 x 24 cm Foto: Sarah Baehler, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Yves-Jules Fleuri Carla, c’est Nicolas leur tendre complicité etc., 2008 Acryl und schwarzer Filzstift auf kartoniertem Papier 55,1 x 72,3 cm Foto: Caroline Smyrliadis, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Yves-Jules Fleuri Charles en Camilla cen l'uniek staatslroeks!, 2005 Acryl und schwarzer Filzstift auf kartoniertem Papier 73 x 54.9 cm Foto: Michael Legentil, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT Gene Merritt [-'Clark-Gabel’s'-], 1995 –1996 Kugelschreiber und Bleistift auf Papier 25,5 x 35.5 cm Foto: Claudine Garcia, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Gene Merritt [-'ElviS-PrESley'-], 1995 –1996 Tusche auf Papier , 28 x 21.2 cm Foto: Morgane Détraz, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Dominique Hérion Sylvie Vartan, o. J. Pastell auf Papier 33 x 22 cm Foto: Olivier Laffely, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne Théo Willi Brandt, 1981 Farbfilzstift und schwarzer Farbstift auf Papier 25 x 37,5 cm Foto: Olivier Laffely, (AN) Collection de l’Art Brut, Lausanne PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT DIE COLLECTION DE L’ART BRUT FEIERT IHREN 40. GEBURTSTAG Während des ganzen Jahrs 2016 begeht das Museum dieses Jubiläum mit Veranstaltungen in Zusammenhang mit der Art Brut. FÜHRUNGEN MIT MONSIEUR JEAN Führungen durch die Dauerausstellung (40 Min.) mit Animationen von Romain Daroles, Schauspieler der Manufacture (Haute Ecole de Théâtre de la Suisse Romande). Regie: Nicolas Zlatoff. Sonntag 9. Oktober 2016 Sonntag 20. November 2016 14:30 16:00 Freier Eintritt, ohne Reservierung. BEGEGNUNGEN MIT Die Collection de l’Art Brut lädt Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur – Kunstschaffende, Musiker, Schriftsteller, Filmemacher – ein, einen Abend mit dem Publikum zu verbringen und über ihre Entdeckung der Art Brut und des Lausanner Museums zu erzählen. Alle Begegnungen finden in der Collection de l’Art Brut in Lausanne statt. 24. Juni um 19 Uhr Kiyoko Lerner und Mark Stokes, über Henry Darger Projektion und Diskussion Begegnung rund um den amerikanischen Art-Brut-Künstler Henry Darger, dessen Werke in der Collection de l’Art Brut und in anderen internationalen Institutionen (MoMA, NY, American Folk Art Museum, NY, Musée d’art moderne de la Ville de Paris) zu finden sind. Projektion des Dokumentarfilms Revolutions of the Night: The Enigma of Henry Darger (von Mark Stokes, USA, 2012,1’44, OV mit Untertiteln) und Begegnung mit Kiyoko Lerner, der ehemaligen Vermieterin Dargers, dessen Werke sie mit ihrem Mann erbte und insbesondere der Collection de l’Art Brut schenkte. Freier Eintritt, Reservierung empfohlen: per Mail: art.brut@lausanne.ch per Telefon: + 41 21 315 25 70 oder auf der Website der Collection de l’Art Brut, www.artbrut.ch, Seite «agenda» PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT DIE GÄRTEN DER ART BRUT – 4. AUSGABE – KONZERT UND PROJEKTION 18:00: Türöffnung 18:30–23:00: Verpflegung vor Ort, Food Trucks 20:30: Konzert von Albin de la Simone, begleitet von zwei Musikerinnen 22:00: Präsentation und Projektion des Films André et les martiens von Philippe Lespinasse, C-P Productions, 2015, 66 Min. In Anwesenheit des Filmemachers Bei Regen findet die Veranstaltung in der Salle Paderewski, Allée Ernest-Ansermet 3, 1003 Lausanne, statt. Auskunft ab Mittwoch 29. Juni unter Tel.-Nr. 021/ 315 25 70 oder auf www.artbrut.ch PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT WICHTIGE DATEN Kommentierte Vorschau Donnerstag 30. Juni 2016, 11.00 Uhr für die Medien mit Anic Zanzi, Konservatorin an der Collection de l’Art Brut, Lausanne Anmeldung: sophie.guyot@lausanne.ch Öffentliche Vernissage Samstag 2. Juli 2016, 18.00 Uhr, in der Collection de l’Art Brut, Lausanne Kostenlose Führung Samstag 10. September 2016, 14.15 Uhr Gratiseintritt ins Museum am 10. und 11. September: Europäische Tage des Denkmals Workshops für das Samstag 10. September, 14 Uhr junge Publikum (6–10-Jährige) Samstag 8. Oktober, 14 Uhr Dauer: 1h45 Preis: 10.-/ Kind Führungen Für Klassen (ab 4 Jahren) und Gruppen in Französisch, Deutsch, Englisch und Italienisch. Auf Anfrage Besichtigungen Reservierung obligatorisch mit Klasse Di, Mi und Fr 11–18 Uhr Do 9–18 Uhr Kontakt und Anmeldungen für alle auf www.artbrut.ch > agenda oder unter Tel. 021/ 315 25 7070 Besichtigungen und Workshops nach Massgabe der verfügbaren Plätze PEOPLE 03.07. – 13.11.2016 COLLECTION DE L’ART BRUT PRAKTISCHE INFORMATIONEN Pressematerial Abbildungen und Pressedossier zum Herunterladen auf www.artbrut.ch unter der Rubrik: média > dossiers de presse. Medienkontakt Sophie Guyot Tel. +41 21 315 25 84 (Di, Mi Morgen, Do) sophie.guyot@lausanne.ch Adresse Collection de l'Art Brut Avenue des Bergières 11 CH – 1004 Lausanne www.artbrut.ch Tel. +41 21 315 25 70 Fax +41 21 315 25 71 art.brut@lausanne.ch Öffnungszeiten Di bis So 11–18 Uhr inkl. Feiertage, Montag 1. August und Bettagsmontag Im Juli und August täglich geöffnet An jedem ersten Samstag im Monat Eintritt frei Eintrittspreis Fr. 10.Ermässigt: Fr. 5.– Gruppen ab 6 Personen: Fr. 5.– Arbeitsuchende und Kinder bis 16 Jahren: Eintritt frei Anreise Mit dem Bus Von St-François: Linie 2, Haltestelle Beaulieu-Jomini. Vom Bahnhof: Linien 3 und 21, Haltestelle Beaulieu-Jomini. Zu Fuss: 25 Min. vom Bahnhof; 10 Min. von der Place de la Riponne Mit dem Auto: Autobahn, Ausfahrt Lausanne-Blécherette, den Wegweisern Palais de Beaulieu folgen. Parking Beaulieu. Beschränkte Mobilität: Die Ausstellung People ist für Personen mit beschränkter Mobilität teilweise zugänglich. DIE COLLECTION DE L’ART BRUT DANKT FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG: IN PARTNERSCHAFT MIT: PEOPLE 03.07. – 13.11.2016