Vortrag - Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des Bezirks
Transcription
Vortrag - Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des Bezirks
Medikamentöse Ansätze bei Methamphetaminabhängigkeit 15.5.2013 Hochstadter Gespräche Dr. med Roland Härtel-Petri roland.haertel@bezirkskrankenhaus-bayreuth.de www.bezirksliniken-oberfranken.de Inhalt Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Ziel medikamentöser Behandlung. Kleiner Rückgriff auf Neurotoxizität, typische Dosierungen und Symptome im Entzug und in der Rekonvaleszenz.. (wie lange medikamentös welches Zielsymptom behandeln?) Substanzen Antidepressivas andere Medikamente Dopaminagonistisch wirkende Substanzen eigentliche „Substitutionsbehandlung“ mit d-Amphetamin …. in der medikalisierten Psychiatrie…. Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN würden die meisten unserer Patienten gerne ein Medikament bekommen, dass all die Jahre einer neurotischen Entwicklung zurückdreht, oder den frustrierten Rückzug aus dem Arbeitsleben verhindert, oder die Folgen langjährigen Suchtmittelkonsums mit EINER harmlosen Pille „wieder gut“ macht… Und wir ÄRZTE würden natürlich gerne ein Medikament geben welches unsere Patienten sofort wieder die gesamte Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglicht…. Daher der Vortrag aus sehr ärztlicher Sicht…… Crystal - Entzug Problem: Entzug nicht vegetativ, nicht körperlich sichtbar….. Wird ( z.B. von Opiatpat. Und (wurde?) von vielen Kollegen) nicht ernst genommen…. Suchtdruck (Craving), Emot. Instabilität- Gereiztheit, vermehrtes Schlafbedürfnis dann unerholsamer Schlaf, (DROGENTRÄUME) Depressionen mit Suizidalität, Antriebsmangel vs. Hyperkinet. Syndrom Anhedonie Heißhungerattacken (Essstörungen) Dauer: > 2-3 Wochen! Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Anders als bei Medikamenten: Meth wird aufgenommen und zerstört die Speicherbläschen und die Energieversorgung Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN D-amph-Neurotoxizität, unzählige Literatur…. Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN The ugly side of amphetamines: short- and long-term toxicity of 3,4methylenedioxymethamphetamine (MDMA, 'Ecstasy'), methamphetamine and D-amphetamine. Biol Chem. 2011 Jan;392(1-2):103-15. Amphetamines induce apoptosis and regulation of bcl-x splice variants in neocortical neurons G. STUMM, J. SCHLEGEL, T. SCHÄFER, C. WÜRZ, H. D. MENNEL, J.-C. KRIEG and H. VEDDER, June 1, 1999 The FASEB Journal vol. 13 no. 9 1065-1072 Robinson, T. E., Kolb, B. (1997) Persistent structural modifications in nucleus accumbens and prefrontal cortex neurons produced by previous experience with amphetamine. J. Neurosci. 17,8491-8497 Yamamoto, H., Yamamoto, T., Goji, K., Yang, X., Kawai, N., Baba, A., Moroji, T. (1996) Non-aminergic effects of amphetamine on the NMDA receptor in primary cultured cortical cells. Ann. N. Y. Acad. Sci. 801,327-339 die folgenden Bilder sind trotzdem vereinfachend und waren nicht gemacht um die Neurotoxizität zu beweisen, sondern hinzuschauen, wo gibt es Störungenpassen die mit den bewiesenen Störungen durch längere Substanzeinnahme zusammen? Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN http://www.loni.ucla.edu/~thompson/MEDIA/METH/discover_Text_black.jpg UCLA: Thompson © Neurobiologie: Hinweise auf Dopamin-“Erholung“ Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Loss of Dopamine Transporters in Methamphetamine Abusers Recovers with Protracted Abstinence. Volkow et al.,The Journal of Neuroscience, December 1, 2001, 21(23):9414-9418 (PET mit DAT=Dopamin-Radioligand) >9 Monate Abstinenz. Kognitive Besserungen gehen einher mit Dauer der Abstinenz und mit vermehrter Dopaminbindungs-fähigkeit NEUE REZEPTOREN ES NORMALISIERT SICH WIEDER! ABER ES DAUERT ZEIT! Neurokognitive/Executive Störungen…. …….. Funktionsstörungen….. Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Rationale für Medikation im Entzug und ? während der ambulanten/stationären Rehabilitationsphase? Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Pat. ist depressiv, antriebsgemindert, vermindert Leistungsfähig im (protrahierten) Entzug. Dies entspricht nicht dem Selbstbild d. Pat. Dies entspricht nicht den Erwartungen der Gesellschaft Intrapsychischer und interpersoneller Konflikt mit Schwächung des Selbstwertgefühls und Steigerung der Rückfallgefahr! Die Erholung kann > 1 Jahr benötigen……. Medikamentöser Versuch sehr verlockend….. Inhalt Ziel medikamentöser Behandlung. Kleiner Rückgriff auf Neurotoxizität, typische Dosierungen und Symptome im Entzug und in der Rekonvaleszenz.. (wie lange medikamentös welches Zielsymptom behandeln?) Substanzen Antidepressivas andere Medikamente Dopaminagonistisch wirkende Substanzen eigentliche „Substitutionsbehandlung“ mit d-Amphetamin Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Metaanalysen…. Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN ersparen einem ja manchmal die Arbeit… UND, nach 20 Jahren Methamphetamin-Forschung in anderen Ländern sind mittlerweile einige Studien da die man zusammenfassen kann…… Aripiprazole =Abilify ® verschlechtert! Leider, leider…. • es lohnt trotzdem noch weiter zuzuhören….. • Studien konkret: • 1. SSRI Sertraline Does Not Help Methamphetamine Abusers Quit Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Shoptaw, S., et al. Randomized, placebo-controlled trial of sertraline and contingency management for the treatment of methamphetamine dependence. Drug and Alcohol Dependence 85(1):12-18, 2006. N=229 Alter: 18 - 65, um Behandlung nachfragend. vier Gruppen: Urintests Montag, Mittwoch und Freitag nahmen Teil an 90-minuteen “psychological support group” 3x pro Woche des “Matrix Model relapse prevention program”. This standardized, manual-driven model is evidence-based and incorporates social learning, behavioral and cognitive therapies, and psychological and HIV-risk education „Retention rate“ Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN kommt jemand regelmäßig zu den Therapiesitzungen, oder bricht er die ambulante Behandlung ab…. Sertraline Does Not Help Methamphetamine Abusers Quit Shoptaw, S., et al. Randomized, placebo-controlled trial of sertraline and contingency management for the treatment of methamphetamine dependence. Drug and Alcohol Dependence 85(1):12-18, 2006. Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Mit Matrix besser als Placebo Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN aber mit Sertralin immer schlechter als Placebo…. Keine Aussage über Langzeitergebnis, aber.. Leider-leider Sertraline Does Not Help Methamphetamine Abusers Quit Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Shoptaw, S., et al. Randomized, placebo-controlled trial of sertraline and contingency management for the treatment of methamphetamine dependence. Drug and Alcohol Dependence 85(1):12-18, 2006. The researchers concluded that treatment with sertraline did not relieve the depression associated with methamphetamine withdrawal or decrease methamphetamine use, and its side effects reduced the amount of time participants spent in treatment. The team recommends that clinicians not give SSRIs to people withdrawing from methamphetamine unless an underlying primary depressive disorder is definitively diagnosed. The recommendation reflects their own results and those of previous smaller studies with fluoxetine (Prozac) and paroxetine (Paxil), both of which were also found to have no effect on depressive symptoms during methamphetamine withdrawal. Together, these findings suggest that the etiology of mood disorder during methamphetamine withdrawal differs from that of primary depression. If medication is needed, only non-SSRI antidepressants, such as bupropion, should be used. UND nicht vergessen…. Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Gefahr der Auslösung eines Serotonergen Syndroms: Neuro: Tremor, Hyperreflexie Klonusauslösung, Myoklonien (Muskelzuckungen), veget.Hyperhidrosis (Schwitzen), Durchfälle, Mydriasis,) psych: Ruhelosigkeit (Agitiertheit), Angstzustände, Verwirrtheit, hypomanisches Bild Hyperthermie, Rhabdomyolyse, disseminierter intravasaler Gerinnung, Delir. Durch additive Effekte der ATS-Drogen mit den SSRI/ comb. NSRI, dualen….). Patienten über dieses Risiko aufklären! Weitere Antidepressivas Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Leider eher Studie zur Frage ob man sich bei Geschlechtsverkehr schützt • …leider ohne sicheren Vergleich der Depressivitätswerte vor dem Start…. • (den Tod billigend in Kauf nehmendes parasuizidales Verhalten in der „darkroom-Homosexuellenszene“ ist ein bekanntes Phänomen…) • Und in dieser Szene Haltung: “lieber endlich HIVangesteckt und dann damit leben können als die ständige Angst davor“ • andere Studien erwartet. • N=151=72+79, ambulant, 12 Wochen +30 Tage follow-up. • Ziel: Abstinenz. NachweisTests 3x/Woche, • Interv. Medikation (150mg Bupropion ret 2x/Tag vs. Placebo) UND 1x 90 Minuten Gruppen-PT/Woche • Mess: Anzahl derer die EINE abstinente Woche/Verhältnis hatte… • Weitere Daten…Selbstangaben Drogenkonsum • Ergebnis: Kein Unterschied zu Placebo…… • Subgruppe (eher nicht täglicher Konsum) scheint zu profitieren…… • Zyban ®-Raucherentwöhnung ret., Elontril ® -Antidepressivum- beide keine Zulassung zur Behandlung einer F15.7/ F15.3 (Krankenkasse Regress) • Chem. Phenetylamin • Krampfanfälle dosisabhängig (Cave:! ambulante „Drogisten“ nehmen Substanzen nachdem Motto: „viel hilft viel“, die Warnungen der Ärzte sind doch „übervorsichtig- da geht noch was…..“) • Induktion von Psychosen! • Positive DS möglich. Bupropion-Methabhängige • N=151=72+79, ambulant, 12 Wochen +30 Tage follow-up. • Ziel: Abstinenz. NachweisTests 3x/Woche, • Interv. Medikation (150mg B ret 2x/Tagvs. Placebo) UND 1x 90 Minuten Gruppen-PT/Woche • Anzahl derer die EINE abstinente Woche/Verhältnis hatte… • Weitere Daten…Selbstangaben Drogenkonsum • Ergebnis: Kein Unterschied zu Placebo…… • Subgruppe (eher nicht täglicher Konsum) scheint zu profitieren…… • (Zyban ®, Elontril ® beide nicht die Zulassung zur Behandlung einer F15.7/ F15.3 (Krankenakasse Regress) …schade… • plausibel aus den Theorien zur Sucht,.. Belohnungssystem opioide Übertragung? • (wieso weniger Craving?) • Vielleicht gibt es da einen anderen Wirkmechanismus des Naltrexones….. (opiatantagonist) …….. • Abilify durchgefallen Leider, leider, die Metaanalysen hatten es angedeutet…. • es lohnt trotzdem noch zuzuhören….. • Denn es gibt ja auch harm reduction als Ziel….. • Und andere pharmakologische Herangehensweisen……. Tierversuche- Affen • Was verhindert die intravenöse SELBSTadministration (per Knopfdruck) Thesen: AGONISTEN/ Medikamente • „Die Abhängigkeit wir aufrecht erhalten durch den erworbenen Mangel eines Neurotransmitters /Ungleichgewicht“ medikamentös eingreifen….. Thesen A) um jemanden eine Psychotherapie zu ermöglichen gebe ich anfangs (um frühe Rückfälle zu vermeiden) Medikamente…. (?? und auch Dopaminagonisten die die Stimmung steigern und die Realitätseinschätzung vermindern können?- ) …oder nur so viel, dass die Depressionen und Antriebsstörung sich normalisiert? Aber:....wie messe ich dies NORMAL bei Menschen die sich hochgeputscht hatten und diesen Hochzustand (wie Maniker) besser finden und dieses HOCH als Vergleich für seinen bereits normalen Zustand heran ziehen und deshalb unzufrieden sind ? Thesen: AGONISTEN/ Medikamente B) Die Veränderungen im Belohnungssystem (unabhängig von Neurotoxizität) sind bei frühem Beginn so gravierend, dass normale Motivatoren/normale Erlebnisse nicht mehr ausreichen Unheilbarkeit: lebenslange Substitution (…Erlaubnis des i.v. Beikonsums in Opiatsubstitution) B) PT bringt eh nix, ist zu teuer……. C) echte amb. Therapie steht nicht zur Verfügung, stationär kann/will Pat nicht gehen, ist ja wirklich in gefährdetem Job und 6 Monate Lohnfortzahlung???? irgendwie muss ich meinen Patienten ja helfen…..? D) Substitution hat bei Opiatabhängigkeit bessere Ergebnisse… (Abstinenz ist später evtl. wieder Ziel) Gegen die (akuten) „Entzugssymptome“ • • • • Craving …und gegen die kognitiven Störungen! ….Motivation …..Anhedonie • Dopaminagonisten Man könnte auch Bupropion dazu zählen…. • Dopaminerg:Noradrenerg = 2:1 • Und ist Phenethylamin….. • Aber……… lassen wir es bei den Antidepressivas.. • Zielsymptome…… (Depressivität, Antriebsstörung, geringe Focussierung, Anhedonie) Atomexetin (Strattera ®) Sicher bei 30 mg Methamphetamin… Crystal-Meth, C, Pharmakologie / Toxikologie Konsumformen und Wirkungseintritt: • • • • oral (20-30 Min.) nasal, überwiegend (5-10 Min.) Rauchen (~ 1-3 Min.) parenteral (i.v.) (< 1 Min.) Dosierung: • „therapeutische“ Dosis oral 3 mg pro/Tag: 10-30 mg, (3-10 Pervitin-Tabl.) Blutspiegel (therapeutisch): 10–50 ng/ml Heutzutage: UNI LEIPZIG Befunde aus 200 – 400 positiven Fällen pro Jahr (Verkehrskontrollen Blutabnahmen): Blutspiegel Konsumenten bis > 2000 ng/ml • Mittelwert ansteigend, derzeit ca. 300 ng/ml • • 10-50X höhere Konzentrationen im Blut…. 1 Line Crystal ca. 100mg, bei abhängigem Konsum >1000mg Verändert nach © Dr. Trauer Uni Leipzig Schade, Studie hilft auch nicht…. USA: Ling/Shoptaw zu MP läuft noch Modafinil weitere Studien ! Deshalb doch Dopaminagonist? Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Effects of Modafinil on Dopamine and Dopamine Transporters in the Male Human Brain Clinical Implications Nora D. Volkow, MD; Joanna S. Fowler, PhD; Jean Logan, PhD; David Alexoff, BSE; Wei Zhu, PhD; Frank Telang, MD; Gene-Jack Wang, MD; Millard Jayne, RN; Jacob M. Hooker, PhD; Christopher Wong, BA; Barbara Hubbard, RN; Pauline Carter, RN; Donald Warner, AA; Payton King, BA; Colleen Shea, MS; Youwen Xu, MS; Lisa Muench, BA; Karen Apelskog-Torres, AA JAMA. 2009;301(11):1148-1154. Das deutet auf Abhängigkeitspotential…. Denn: Nucleus Accumbens = Hauptort der Abhängigkeit….. Wie Amphetamin und Methamphetamin…… Nicht BTMG • Modafinil wäre auf S3 im Drogenentzug einsetzbar. • Studie müsste in Ethikkomission etc. • Manpower zur Zeit nicht vorhanden und bei langer Datensammlungszeit personelle Kontinuität ungewiss. Koffein fehlt • Studien zu Guarana ( hochdosiert Coffein mit Tannin aus Guaranapflanze) fehlen. • (wirkt über Adenosinhemmung indirekt Dopaminerg) • Adenosin ist bei Methkonsum nicht involviert, also Kausalität??? • Harm reduction und Therapie ? Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN wie können wir das Klientel überhaupt erreichen? „Erreichung“ der Betroffenen und „Haltequote“ sind keine ökonomischen Fragen sondern machen eine Aussage ob hilfsbedürftige die Hilfe erhalten und eine Perspektive entwickeln können aus dem Kreislauf in der gefühlskalten teils gewalttätigen Szene auszusteigen! Harm reduction Harm Reduction Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Kontakt zum Drogenhilfssystem herstellen •Reduktion i.v.-Konsum (HIV/Hep. C) •„physische Stabilisierung“ Abklärung Begleiterkrankungen etc. •Herauslösung aus kriminellen Umfeld (Beschaffungsdruck) •Wirken solche Strategien? Welche Methode bei Heroinabhängigkeit ist da am wirksamsten? Amphetaminsubstitution Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Wirksam: d-amphetamin (retardiert) Kleinere Studien eindeutig positiv. Nicht vermehrt Psychosen und selbst bei amphetaminabhängigen Schizophrenen Patienten! ABER: Anders als Methadon/Heroin: Auch damphetamin NEUROTOXISCHE SUBSTANZ Charnaud B, Griffith V: Levels of intravenous drug misuse among clients prescribed oral dexamphetamine or oral methadon: a comparison. Drug and Alcohol Dependence 52, 1998: 79-84 Pilot randomized controlled study of dexamphetamine substitution for amphetamine dependence. Addiction Volume 96 Page 1289 - James Shearer, Alex Wodak, Richard P. Mattick, Ingrid van Beek, John Lewis, Wayne Hall, Kate Dolan September 2001 The prescription of dexamphetamine to patients with schizophrenia and amphetamine dependence. Tom Carnwath, Tim Garvey, Mark Holland. Journal of Psychopharmacology 16(4) (2002) 373–377 ältere Überlegung Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN die auch heute gelten muss! Z.B.: Fleming PM, Roberts D: Is the presciption of amphetamine justified as a harm reduction measure? Journal of Royal Social and Health, 127-131 (1994) Bei 50 min Einzelgespräch/Woche unter (niedrig dosierter) Substitution KEINE besseren Ergebnisse als Placebo ! ! Nicht verwechseln! • Es geht in diesen Studienergebnissen bisher nicht um Abstinenz, nur um Schadensminimierung! • Und wenn Sie merken, dass ich trotzdem dafür zu sein scheine, und Bedarf für Großstädte sehe, und für die akute Entzugsbehandlung: • ABSTINENZ durch Psychotherapie und damit ein ERFÜLLTES, zufriedenstellendes Leben ist Ziel! • Denn die medikamentösen Ergebnise sind „ernüchternd“…. Jetzt wird es verzweifelt… • Beispiel Kokain… Tradition • Auch Sigmund Freud glaubte (1887) -in damals entschuldbaren- naiven naturwissenschaftlichmechanistischem Weltbild……. …. mit Kokain könne die Morphinsucht (Opiat) behandelt werden…. Bernfeld, Siegfried (1953), "Freud's Studies on Cocaine, 1884-1887". Journal of the American Psychoanalytic Association 1, Nr. 4, Oktober 1953, S. 581-613. Freud, Sigmund (1960), Briefe 1873-1939. Herausgegeben von Ernst (und Lucie) Freud. Frankfurt am Main. Haas, Eberhard (1983), "Freuds Kokainepisode und das Problem der Sucht". Jahrbuch der Psychoanalyse, Bd 15, S. 171-228. Israëls, Han (1993), Het geval Freud. Amsterdam (auf deutsch: Der Fall Freud. Die Geburt der Psychoanalyse aus der Lüge. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1999). Jones, Ernest (1953), The Life and Work of Sigmund Freud: Volume I - The Formative Years and the Great Discoveries 1856-1900. New York. Scheidt, Jürgen vom (1973), "Sigmund Freud und das Kokain". Psyche 27, S. 385-430 Und noch skuriler • Die Substanzen werden als „cognitive Neuroenhancer“ bezeichnet……. • (Modafinil wird dazu gezählt) …das sind Agonisten • Also „milde Substitutionsversuche“ Zusammenfassung • Medikamentöse Ansätze sind enttäuschend. • Nur Bupropion mit Vorsicht und „off-label“. Wenn privat zu bezahlen teurer als kristallines Methamphetamin….! • SSRI nicht wirksam (nur depressive Subgruppe) • Agonisten (Methylphenidat u.a. )noch nicht gut untersucht (off-label und BTMG!, teuerer !). • Substitution als Schadensminimierung für die Zukunft? • Wir brauchen Studien zu dem Thema für den akuten Entzug (Guarana-Koffein vs. Modafinil vs. Placebo). Denn das Ziel die akuten Entzugssymptome zu lindern, ist bei anderen Substanzen wirksam. ….sonst…. • Versuchen Patienten sich mit Researchchemicals „synthetischem Kokain“ wie Mephedrone u.a. selber zu substituieren…. • Und wir können uns dann ganz akademisch korrekt fragen: „Gegen die Entzugssymptome (normal fühlen) oder für einen Kick bzw. für ein besonderes Gefühl?“ Danke für die Aufmerksamkeit Kosten • Offlabel use Modafinil: Teuer, GKV würde nicht zahlen…. • Meth ist billiger- über Eigenkonsumsbedarfdeckung wird auch der Verkaufsbedaf gedeckt (Dealen). • Methylphenidat und ADHS • Aus USA weitere Studien zu Methylphenidat (hochdosiert) und Methabhängigkeit erwartet….. • Hausärzte und Psychiater lassen sich leicht von den Amphetaminentzugssymptomen durch die Patienten auf die ADHS-Diagnose lenken und verordnen fälschlicher weise Methylphenidat! • In USA Erfahrungen und Warnungen aus der ADHSBehandlung….. Literatur ADHS im Erwachsenenalter-Leitlinien“ auf der Basis eines Expertenkonsensus mit Unterstützung der DGPPN, Der Nervenarzt 10/2003, Seite 939 bis 946, Herausgeber: D. Ebert, J. Krause, C. Roth-Sackenheim. AWMF-Leitlinie Nummer 028/019 2007 der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. Deutscher Ärzteverlag. 3. überarbeitete Auflage 2007 ISBN 978-3-7691-0492-9, Seite 239 bis 254 Bright GM. 2008 :Abuse of medications employed for the treatment of ADHD: results from a large-scale community survey. Medscape J Med. 2008 May 7;10(5):111. BAS 2010 Dokumentation der 22. Tagung des Netzwerks Sucht in Bayern: „ADHS und Sucht – Besondere Anforderungen bei Substitution und PSB?“ 13.10. 2010 Nürnberg. http://www.bas-muenchen.de/fileadmin/documents/pdf/Publikationen/Tagungsdokumentationen/BAS_Doku_22_Netzwerktagung_2010_Nue.pdf Brackins T, Brahm NC, Kissack JC. 2011: Treatments for methamphetamine abuse: a literature review for the clinician. J Pharm Pract. 2011 Dec;24(6):541-50. Epub 2011 Nov 17. Castaneda R, Levy R, Hardy M, Trujillo M. Long-acting stimulants for the treatment of attention-deficit disorder in cocaine-dependent adults. Psychiatr Serv 2000; 51: 169– 71. Charnaud B, Griffiths V 1989: Levels of intravenous drug misuse among clients prescribed oral dexamphetamine or oral methadone: a comparison. Drug and Alcohol Dependence Volume 52, Issue 1, 1 September 1998, Pages 79–84 DSM IV 292.0 (diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen, Ausgabe Saß, Wittchen, Zaudig, 2003 Hogrefe-Verlag). Elkashef AM, Rawson RA, Anderson AL, Li SH, Holmes T, Smith EV, Chiang N, Kahn R, Vocci F, Ling W, Pearce VJ, McCann M, Campbell J, Gorodetzky C, Haning W, Carlton B, Mawhinney J, Weis D. 2008 Bupropion for the treatment of methamphetamine dependence Neuropsychopharmacology. 2008 Apr;33(5):1162-70. Epub 2007 Jun 20. European clinical guidelines for hyperkinetic disorder – first upgrade Taylor et al. Eur Child Adolesc Psychiatry (S1) 2004 Galloway GP, Buscemi R, Coyle JR, Flower K, Siegrist JD, Fiske LA, Baggott MJ, Li L, Polcin D, Chen CY, Mendelson J (2011): A randomized, placebo-controlled trial of sustained-release dextroamphetamine for treatment of methamphetamine addiction..Clin Pharmacol Ther. 2011 Feb;89(2):276-82. doi: 10.1038/clpt.2010.307. Epub 2010 Dec 22. George S 2003: An audit of the effectiveness of amphetamine isomer ratios as a marker of Dexedrine compliance in amphetamine abusers. Addict Biol. 2003 Dec;8(4):43943. Grabowski J, Rhoades H, Schmitz J, Stotts A, Daruzska LA, Creson D, Moeller FG: 2001 Dextroamphetamine for cocaine-dependence treatment: a double-blind randomized clinical trial. J Clin Psychopharmacol. 2001 Oct;21(5):522-6. Grabowski J, Rhoades H, Stotts A, Cowan K, Kopecky C, Dougherty A, Moeller FG, Hassan S, Schmitz J. 2004: Agonist-like or antagonist-like treatment for cocaine dependence with methadone for heroin dependence: two double-blind randomized clinical trials. Neuropsychopharmacology. 2004 May;29(5):969-81. Greenwald MK, Lundahl LH, Steinmiller CL 2010 Sustained Release d-Amphetamine Reduces Cocaine but not ‘Speedball'-Seeking in Buprenorphine-Maintained Volunteers: A Test of Dual-Agonist Pharmacotherapy for Cocaine/Heroin Polydrug Abusers Neuropsychopharmacology. 2010 December; 35(13): 2624–2637. ICD 10: Internationale Klassifikation psychischer Störungen der WHO , dt. Herausgeber H. Dilling, 1.Aufl. 1991, Verlag Hans Huber, Bern,Göttingn, Toronto Karila L, Reynaud M, Aubin HJ, Rolland B, Guardia D, Cottencin O, Benyamina A 2008: Pharmacological treatments for cocaine dependence: is there something new? Curr Pharm Des. 2011;17(14):1359-68. Klee H,Wright S, Carnwath T,Merrill J. Role of substitute therapy in the treatment of problem amphetamine use. Drug Alcohol Rev 2001; 20: 417–29. Literatur Greenwald MK, Lundahl LH, Steinmiller CL 2010 Sustained Release d-Amphetamine Reduces Cocaine but not ‘Speedball'-Seeking in Buprenorphine-Maintained Volunteers: A Test of Dual-Agonist Pharmacotherapy for Cocaine/Heroin Polydrug Abusers Neuropsychopharmacology. 2010 December; 35(13): 2624–2637. ICD 10: Internationale Klassifikation psychischer Störungen der WHO , dt. Herausgeber H. Dilling, 1.Aufl. 1991, Verlag Hans Huber, Bern,Göttingn, Toronto Karila L, Reynaud M, Aubin HJ, Rolland B, Guardia D, Cottencin O, Benyamina A 2008: Pharmacological treatments for cocaine dependence: is there something new? Curr Pharm Des. 2011;17(14):1359-68. Klee H,Wright S, Carnwath T,Merrill J. Role of substitute therapy in the treatment of problem amphetamine use. Drug Alcohol Rev 2001; 20: 417–29. Kollins SH. 2008: A qualitative review of issues arising in the use of psycho-stimulant medications in patients with ADHD and co-morbid substance use disorders. Curr Med Res Opin. 2008 May;24(5):1345-57. Epub 2008 Apr 1. Levin FR, Evans SM, Brooks DJ, Kalbag AS, Garawi F, Nunes EV. 2006: Treatment of methadone-maintained patients with adult ADHD: double-blind comparison of methylphenidate, bupropion and placebo. Drug Alcohol Depend. 2006 Feb 1;81(2):137-48. Levin FR, Evans SM, Brooks DJ, Garawi F. Treatment of cocaine dependent treatment seekers with adult ADHD: double-blind comparison of methylphenidate and placebo. Drug Alcohol Depend 2007; 87: 20–9. Longo M, Wickes W, Smout M, Harrison S, Cahill S, White JM. Randomized controlled trial of dexamphetamine maintenance for the treatment of methamphetamine dependence. Addiction 2010; 105: 146–54. Mattick RP, Darke S. 1995: Drug replacement treatments: is amphetamine substitution a horse of a different colour? Drug Alcohol Rev. 1995;14(4):389-94. Moeller FG, Schmitz JM, Herin D, Kjome KL.2008: Use of stimulants to treat cocaine and methamphetamine abuse. Curr Psychiatry Rep. 2008 Oct;10(5):385-91. Nutt 2007: Evidence based guidelines for management of attention deficit hyper activitiy disorder in adolescence and in adults. Recommendations from the British association for psychopharmacology 2007 Jan. 21 (1): 10-41. Rush CR, Stoops WW, Lile JA, Glaser PE, Hays LR. 2011:Physiological and subjective effects of acute intranasal methamphetamine during atomoxetine maintenance. Pharmacol Biochem Behav. 2011 Nov;100(1):40-7. doi: 10.1016/j.pbb.2011.06.024. Epub 2011 Jul 23. Shoptaw S, Heinzerling KG, Rotheram-Fuller E, Steward T, Wang J, Swanson AN, De La Garza R, Newton T, Ling W. Randomized, placebo-controlled trial of bupropion for the treatment of methamphetamine dependence. Drug Alcohol Depend 2008; 96: 222–32. Tiihonen J, Kuoppasalmi K, Fohr J, Tuomola P, Kuikanmaki O, Vorma H, Sokero P, Haukka J,Meririnne E. A comparison of aripiprazole, methylphenidate, and placebo for amphetamine dependence.Am J Psychiatry 2007; 164: 160–2. Tretter F, Erbas B, Schaefer F, Funck A, Wodarz N 2010: BAS Empfehlung zum Umgang mit Suchtkranken bei adultem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) http://www.bas-muenchen.de/fileadmin/documents/pdf/Publikationen/BAS_ADHS_Empfehlungen_2010.pdf White R. 2000: Dexamphetamine substitution in the treatment of amphetamine abuse: an initial investigation. Addiction. 2000 Feb;95(2):229-38. Wigal SB. 2009: Efficacy and safety limitations of attention-deficit hyperactivity disorder pharmacotherapy in children and adults. CNS Drugs. 2009;23 Suppl 1:21-31. Williams RJ, Goodale LA, Shay-Fiddler MA, Gloster SP, Chang SY. 2004, Methylphenidate and dextroamphetamine abuse in substance-abusing adolescents. Am J Addict. 2004 Jul-Sep;13(4):381-9. • Rationale hinter Opiatgestützter Behandlung war und ist, dass durch den Wegfall des Entzugssyndroms der/die Betroffene • 1. im „Schtgedächtnis“ nicht weiter eine verstärkung des heroin/Amphetaminkosnums erfährt durch den raschen Wegfall des aversiven Reizes durch die präferierte Substanz. Pat. Hierdurch aus dem Teufelskreislauf des Beschaffungsdruck mit ichdystonem Verhalten (den eigenen Körper verkaufen/geliebte Personen wie Eltern bestehlen) mit den negativen Auswirkungen für das Selbstwertgefühl herauszulösen • Für die Gesellschaft die Notwendigkeit des Beschaffungsdrucks mit Diebstahl u.ä. zu reduzieren un ddie Notwendikeit zu Dealen und andere Abnehmerkreise zu finden Ausweitung des Drogenproblems. • Auch bei der Opiatsubstitution ist die Chronifizierung der Abhängigkeit ein altbekanntes Problem. Es herrscht bei der Mehrzahl der Therapeuten nicht die Vorstellung mit dem medikament eine KAUSALE Therapie (Ersatz eines genetischen oder erworbenen Mangels im Opiatsystem zu beheben), sondern eine für den betroffenen weniger belastende und kostengünstigere Behandlung zur Verfügung zu stellen….. • „Correcting neurochemical deficits in cocainedependent individuals improves memory and impulse control, and reduces drug craving that may decrease cocaine use. • We hypothesize that using medications aimed at reversing known neurochemical imbalances is likely to be more productive than current approaches.”….. • “This view is also consistent with treatment paradigms used in neuropsychiatry and general medicine.” Medikamente Kommunalunternehmen Kliniken und Heime des BEZIRKS OBERFRANKEN Alle klass und modernen AD probiert, ohne reproduzierbaren Erfolg! aber bei Subgruppe “depressiv” AD hilfreich. Newton, T. et al (Biological Psychiatry, Dec, 2005) Bupropion reduces craving and reinforcing effects of methamphetamine in a laboratory self-administration study. Elkashef, A. et al (Neuropsychopharmcology, 2007) Bupropion reduces meth use in an outpatient trial, with particularly strong effect with less severe users. Tiihonen, J. et al (recently completed; reported at the ACNP methamphetamine satelite meeting in Kona, Hawaii) Methylphenidate SR (sustained release) has shown promise in a recent Finnish study with very heavy amphetamine injectors Erste Ergebnisse zu Naltrexon (Nemexin) ermutigend.