Prozess- und Organisations- management in der Ausbildung

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Prozess- und Organisations- management in der Ausbildung
PRAXIS
Aus Modellversuchen
Prozess- und Organisationsmanagement in der Ausbildung
MARGIT FRACKMANN, WILFRID LAMMERS
E Unter dem Arbeitstitel „Prozess- und Organisationsmanagement“ ist ein neuer Modellversuch am 1. 4. 1999 gestartet. Modellversuchsträger ist die Siemens Berufsausbildung
Sie/Er muss
• fachliche und soziale Abläufe erkennen und steuern
können
• über ein vernetztes Denken im Zusammenhang mit der
Prozesslandschaft verfügen
• die Notwendigkeit einer funktionsübergreifenden Zusammenarbeit erkennen und Entscheidungen treffen
können
• Regeln für die Zusammenarbeit vereinbaren, effektives
Feedback geben und danach handeln können
• eine Ergebnisorientierung am Gesamtziel haben und eine
konstruktive Konfliktbearbeitung (im Team) leisten
• sie/er sollte bei sich selbst und anderen visionäres Denken zulassen.
Dieses Anforderungsprofil ist in Modellversuchsziele umgesetzt worden, die bei der Entwicklung von Ausbildungsmodulen in ein transferfähiges didaktisches Konzept einmünden sollen:
• Von Beginn an soll im Mittelpunkt der Ausbildung
systemisches Denken stehen und das bereichsspezifische
Wissen für die Auszubildenden erkennbar im Zusammenhang mit dem Gesamtsystem einzuordnen sein.
• Die Vermittlung und Aneignung fachspezifischen Wissens soll in Verknüpfung mit einer an den zukünftigen
Arbeitsplätzen abgeforderten Handlungslogik erfolgen.
• Auszubildende sollen über ihre eigenen Verhaltensweisen reflektieren und die Folgewirkung von „mental models“ auf Prozessabläufe und -ergebnisse erkennen.
• Teamarbeit (vor allem Förderung sozialen Verhaltens in
Bezug auf eine „lernende Organisation“) wird bevorzugt
eingesetzt.
am Standort Berlin, die wissenschaftliche
Begleitung wurde vom Institut für Berufspädagogik der Universität Hannover übernommen. Modellversuchspartner sind mehrere kleinere Betriebe aus der Elektrobranche
und dem Bereich der Veranstaltungstechnik.
Zielgruppe des Modellversuchs sind Auszubildende der
Ausbildungsberufe Mechatroniker/-in, Fachkraft für Veranstaltungstechnik, IT-System-Elektroniker/-in, Industrieelektroniker/-in, Industriemechaniker/-in, Zerspanungstechniker/-in, Industriekaufmann/-frau.
Vor allem in den oben genannten neu geordneten Ausbildungsberufen ist der Veränderung in der betrieblichen Organisation in Richtung Geschäftsprozessorientierung Rechnung getragen worden.
Die Diskussion darüber, über welche Fähigkeiten eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter verfügen muss, um einerseits
Prozesse zu analysieren, zu beurteilen und andererseits
auch aktiv Prozesse zu steuern und zu managen, führte im
Modellversuchsteam zu folgendem Ergebnis:
Insgesamt ist im Modellversuch die Entwicklung von vier
Modulen geplant, die auf ihre Umsetzbarkeit hin auch in
anderen Betrieben überprüft werden sollen:
Modul A Grundlagenvermittlung Prozessmanagement
Modul B Selbstqualifizierungskonzept für das Ausbildungspersonal
Modul C Prozessmanagement in einer umfassenden LernArbeitsaufgabe
Modul D Prozessmanagement in der betrieblichen Praxis.
Erste Ergebnisse sind unter der Website www.mv-pro.de
abrufbar.
Vor allem das Modul A steht bereits jetzt als Planspiel (mit
Anleitung) anderen Betrieben oder sonstigen Interessierten
für einen eigenen Einsatz zur Verfügung.
In dem Planspiel wird eine tayloristisch organisierte Fabrik
simuliert, deren Mitarbeiter gekündigt haben und die nun
von den Auszubildenden übernommen werden soll. Die
Übernahme wird durch bestimmte minimale Anweisungen
begleitet und soll in mehreren Durchgängen zu einer im
Sinne des „business reengineering“ geführten Fabrikorganisation führen. Dabei steht die Aktivität der Spieler (Auszubildenden) im Vordergrund.
BWP 5/2000
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PRAXIS
Elisabeth M. Krekel
Beate Seusing
(Hrsg.)
Mit Bildungscontrolling
die Weiterbildung
verbessern
Bildungscontrolling –
ein Konzept zur
Optimierung der
betrieblichen Weiterbildung
Berichte zur beruflichen Bildung
233
Bundesinstitut für Berufsbildung
Bildungscontrolling –
ein Konzept zur Optimierung
der betrieblichen
Weiterbildungsarbeit
Hrsg.: Elisabeth M. Krekel,
Beate Seusing
Unternehmen setzen zunehmend Bildungscontrolling als ein Instrument zur Planung
und Steuerung betrieblicher Bildungsprozesse ein.
Die Beiträge zeigen, wie Unternehmen ihre
Qualifizierungsbedarfe rechtzeitig erkennen und ihre Belegschaft auf die notwendigen Anforderungen vorbereiten können.
Des Weiteren werden Möglichkeiten der
Erfassung und Bewertung des Nutzens
beruflicher Bildung thematisiert.
Christina Bötel
Elisabeth M. Krekel
(Hrsg.)
BIBB 1999, ISBN 3–7639–0887–0,
112 Seiten, Preis 24,– DM
Bedarfsanalyse,
Nutzungsbewertung
und Benchmarking
– Zentrale Elemente des
Bildungscontrollings
Berichte zur beruflichen Bildung
240
Bundesinstitut für Berufsbildung
Bestellungen
sind zu richten an
W. Bertelsmann Verlag,
PF 10 06 33,
33506 Bielefeld,
Telefon: 05 21- 911 01 - 11
Telefax: 05 21- 911 01 - 19
E-mail: service@wbv.de
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Die Ziele, die mit diesem Planspiel verfolgt werden, sind
folgende:
• Wichtigkeit von Regeln für eine Zusammenarbeit erkennen,
• Wahrnehmung von Prozessen in ihren fachlichen und
sozialen Abläufen und Blockaden der Prozesse durch
„mental models“
• Notwendigkeit einer funktionsübergreifenden Zusammenarbeit erleben
• Stellenwert des Gesamtergebnisses und der Teilergebnisse für den Erfolg erkennen
• Analyse- und Messinstrumentarien für Prozesse als
Werkzeuge vermitteln
• vernetztes Denken (in genetischer Vorform) praktizieren.
Grundgedanke ist, dass bei richtiger pädagogischer Aufbereitung und Begleitung dieses Planspiels viele Voraussetzungen für das erfolgreiche Management von Prozessen
hier im Kern erarbeitet und in einer ersten Umsetzung von
den Auszubildenden selbstständig erprobt werden können.
Auch weitere Ergebnisse des Modellversuchs sowie alle
Veröffentlichungen werden unter der oben genannten
Adresse fortlaufend abrufbar sein.
Bedarfsanalyse, Nutzenbewertung und Benchmarking –
Zentrale Elemente des
Bildungscontrollings
Selbstlernen am (virtuellen) Kundenauftrag – gewerkeübergreifende
berufliche Bildung im Handwerk
durch Multimedia stützen
Hrsg.: Christina Bötel,
Elisabeth M. Krekel
MICHAEL SANDER, JÖRG VEIT
Im Vordergrund des betrieblichen Bildungscontrollings steht die Verzahnung
von Bildungs- und Produktionsabläufen
sowie die Darstellung des Bildungserfolges
in Bezug auf die Unternehmensentwicklung. Es werden drei zentrale Elemente
des Bildungscontrollings aufgegriffen: die
Bedarfsanalyse, die den Ausgangspunkt
des Controllingprozesses bildet, die Nutzenbewertung, mit deren Hilfe Betriebe
versuchen, den Beitrag der betrieblichen
Bildung am Unternehmenserfolg nachzuweisen, und das Benchmarking, das als ein
weiteres modernes Managementinstrument mehr und mehr auch in Bildungsbereiche eindringt.
BIBB 2000, ISBN 3–7639–0911–7,
182 Seiten, Preis 24,– DM
BWP 5/2000
E Zu diesem Thema startete Anfang 1999 im
Elektro-Technologie-Zentrum (etz) in Stuttgart
ein Modellversuch. Inzwischen wurde daraus
ein „Zwillingsmodellversuch“, dessen wissenschaftliche Begleitung an der Universität Bremen erfolgt.
Innovationen in Technik und Arbeit, eine Verschärfung gesetzlicher Umweltverordnungen, neue Formen der Betriebsund Arbeitsorganisation, veränderte Kundenwünsche sowie Novellierungen der Handwerksordnungen führen gegenwärtig zu einem grundlegenden Wandel der gebäudetechnischen Branchen. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden systemübergreifenden und ökologischen Sichtweise des Bauens ist davon auszugehen, dass die traditionellen Gewerke der Sanitär-, Heizungs- und Klima- sowie
der Elektrotechnik im Rahmen von Kundenaufträgen