Das „Aid Business“

Transcription

Das „Aid Business“
Afro-Österreichisches PromotionSblatt
Nr 22 . Sommer 2014 . Kostenlos
Das „Aid Business“
Das deutsche Portal für Hilfsorganisationen vermerkt derzeit
ungefähr 5000 unabhängige Entwicklungsorganisationen. Die
Wahrheit ist jedoch, dass die Anzahl und Tätigkeiten der internationalen Hilfsorganisationen kaum überschaubar sind.
136,7 Milliarden Dollar wurden allein im Jahr 2010 von multilateralen Agenturen in die Entwicklungsarbeit gepumpt. Dies inkludiert auch die Vereinten Nationen, regionale Entwicklungsbanken
und globale Fonds. Die 136,7 Milliarden Dollar machen geschätzt
ein Drittel der gesamten Entwicklungsausgaben aus.
Melissa Ofoedu
S
eit Jahrzehnte entstehen immer mehr Initiativen und Funds, welche massive finanzielle Mittel
besitzen, welche über staatliche Ressourcen hinausgehen. Ein Beispiel ist hier der
Fonds des milliardenschweren Bankers Warren Buffet
und die Bill & Melinda Gates
Stiftung. Der einst reichste
Mann der Welt, der mit dem
Programm "Microsoft" Milliarden verdiente, investierte
einen Großteil seines Vermögens in einen Entwicklungsfund. 36,74 Milliarden Dollar
warten darauf, die Welt etwas
besser zu machen.
Gleichzeitig generieren die
Tätigkeiten des Fonds 56
Milliarden Dollar jährlich an
Gewinn. Die Stiftung hat international 1.194 Mitarbeiter.
Die Entwicklungen der letzten Jahrzenten zeigen daher
vor allem eines: Armut ist zu
einem lukrativen Business
geworden, welches tausende
Jobs generiert. Vom unflexiblen Apparat der Vereinten
Nationen, der alleine in seinen New York Hauptquartier, 8.900 Menschen aus 193
Mitgliedsstaaten beschäftigt
bis hin zu Nichtregierungsorganisationen wie Oxfam,
die in Deutschland 2.400
AVP
Ausstellung in Graz anlässlich des Bundestreffen der Afrika Vernetzungsplattform (AVP) 2013: Der Beniner Austeller diskutiert mit dem AVP-Team über Armut als Konsequenz der Plünderung Afrikas.
Mitarbeiter beschäftigen und
in 15 Ländern tätig sind. Aus
Sicht des internationalen Arbeitsmarktes wäre das Ende
der Armut eine Katastrophe
an sich, da tausende von Jobs
eine Massenarbeitslosigkeit
in westlichen Staaten auslö-
sen könnte. Daher dreht sich
das Rad der Entwicklung
immer weiter und während
das Dickicht an Entwicklungsorganisationen, Fonds,
Stiftungen, Initiativen und
Konferenzen immer unübersichtlicher wird, kristallisiert
sich auch in dieser Industrie
eine Monopolstellung einiger
weniger Entwicklungsorganisationen heraus.
Weiter auf Seite 2
Ethiopian Airlines verleiht Flügel
Die aufstrebende Fluggesellschaft Ethiopian Airlines bietet nun Flüge zwischen Wien
und Addis Abeba an. Dies fördert aber nicht
nur die Beziehungen der beiden Hauptstädte – sie fungieren zugleich als Drehkreuz
für sämtliche weitere Destinationen.
Infos: www.ethiopianairlines.com,
Johanna Hahn
I
m Jahr 1946 wurde in
Äthiopien die heutige
Fluggesellschaft Ethiopian Airlines gegründet. Vorerst
schränkte sich der Betrieb auf
Flüge zwischen Äthiopiens
Hauptstadt Addis Abeba und
Ägyptens Hauptstadt Kairo
ein. Mittlerweile fliegt Ethiopian Airlines nicht nur Destinationen innerhalb Afrikas
an: Mit einer Flotte von 48
Flugzeugen landet Ethiopi-
an Airlines auch in Europa,
Amerika und Asien. Seit
2012 ist Ethiopian Airlines
Mitglied der Star Alliance.
Mit Anfang Juni nimmt Ethiopian Airlines Wien in den
Flugplan auf.
Der Ferrari unter
den Fliegern
Mit den zehn Stück der Boeing 787 etabliert sich die Ethiopian Airline als eine äußerst
luxuriöse Fluggesellschaft
und stellt zugleich die erste
afrikanische Fluggesellschaft
überhaupt dar, die im Besitz
Dreamliner ist. Der Komfort
zeichnet sich für die Fluggäste insbesondere durch die
Atmosphäre aus: Die Fenster
sind größer, die LED-Beleuchtung bietet verschiedene Farbtöne, die Gänge sind
breiter und es gibt mehr Platz
für das Handgepäck. Durch
eine innovative Belüftungstechnik wird Reizhusten und
trockenen Augen durch höhere Luftfeuchtigkeit entgegengewirkt.
Wiedersehen Wien –
Selam Ityoppǝya!
Bei der direkten Verknüpfung
von Wien nach Addis Abeba
handelt es sich nicht nur
um eine bloße Flugstrecke
von Hauptstädten zweier
Kontinente sondern vielmehr um eine Brücke von
einem Kontinent zum anderen. Ob familiärer, touristischer oder geschäftlicher Natur: Dem Reisen
steht dank Ethiopian Airlines nichts mehr im Weg.
Die Wiege der Menschheit bietet sich aber auch
als Zwischenstopp für das
Erreichen weiterer rund
fünfzig Destinationen innerhalb Afrikas an. Aber
Achtung: Bei den hervorragenden Anschlusszeiten
geht sich tatsächlich nur
einer vom weltweit erstklassigen Kaffee aus!
4 x wöchentlich von Wien nach Addis Abeba und retour
Inhalt
Das „Aid Business“
1/2
Ethiopian Airlines verleiht Flügel
1
Gedanken zur Entwicklungsproblematik 2
Keine Jobs in Afrika trotz Wirtschaftsboom
3
„Wir machen uns die Veränderung selbst!“ 3
Ich öffne dir die Tür – durchgehen musst du selbst 4
„Ich krieg dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“ 5
Dj Zipflo (Manfred Rudolf)
6
7. AFRIKA Frühlings BALL
7
INTEGRO 8
Radio Afrika TV und die Tribüne Afrikas leben von ehrenamtlicher Mitarbeit. Wenn Ihnen unsere Arbeit gefällt, unterstützen Sie uns bitte mit einer kleinen Spende!
Spendenkonto 00510032071 - PSK 60000
Tribüne Afrikas
2 Thema
Radio Afrika TV
Gedanken zur Entwicklungsproblematik
Fortsetzung von Seite 1
Wie Armut zu einem international
lukrativen Geschäft wird
Der Einfluss der Bill & Melinda Gates Stiftung beispielsweise ist relativ offensichtlich. Mit nicht enden
wollenden finanziellen Mittel
und politischen Einfluss wird
die entwicklungspolitische
Agenda der USA, der Vereinten Nationen und einer
großen Zahlen von Partnerorganisationen stark von den
Interessen der Gates Stiftung
geprägt. Verlässt man die diskursive Ebene und die Welt
der Zahlen und Fakten und
sieht sich die tatsächlichen
Veränderungen in sogenannten
Entwicklungsländern
an, so ist es schwer Ertrag
und Aufwand als verhältnismäßig zu bezeichnen. Seit
Beginn entwicklungspolitischer Maßnahmen 1945
wurde alleine in Sub-Sahara
Afrika eine Trillion Dollar
investiert. Trotzdem ist diese
Region weit weg von einer
armutsfreien Zone.
Was muss also getan werden,
um „aid“ „effective“ zu machen? Eine Frage, die sich
schon in der „Paris Deklaration“ gestellt wurde. Die Problematik ist jedoch, dass sich
die wenigsten Organisationen
Gedanken über die strukturellen Gründe für Armut
machen. Handelsabkommen
der WTO, wie dem GATT bis
hin zu Strukturanpassungsprogrammen der Weltbank,
sie alle lassen ungleiche
Freihandelsbedingungen entstehen und ermöglichen armen aber ressourcenreichen
Ländern keine Chance auf
nennenswerte Entwicklung.
Die zahlreichen Fonds und
Entwicklungsorganisationen
werden an dieser Struktur
wenig rütteln können, da
auch sie ein Eigeninteresse
am Fortbestehen ihrer Institutionen haben.
In diesem Zusammenhang
findet am 26. Mai 2014 das
Forum Migration & Entwicklung zum 2. Mal statt.
In diesem Jahr steht das
Diaspora Engagement im
Mittelpunkt der Konferenz.
Wie kann die afrikanische
Diaspora Entwicklungspolitik positiv beeinflussen?
Sven/pixelio.de
Entwicklung wird in Bezug auf Afrika hitzig
diskutiert. Der Grat zwischen sich in nicht
eigene Angelegenheiten einmischen und
für einander da sein ist relativ schmal. Vor
allem Wirtschaftsexperten scheinen Entwicklungsprojekte als problematisch einzustufen.
Johanna Hahn
E
ntwicklungsprojekte
waren in Afrika nicht
immer von Nachhaltigkeit oder gleichberechtigter
Kooperation geprägt. Interessant wäre eine flächendeckende Umfrage in Afrika, um
herauszufinden, auf welche
Weise oder ob die Menschen
überhaupt Unterstützung erfahren wollen und ob sie sich
in Entwicklungsprojekten bisweilen bloß eher passiv fühlten oder aktiv sowie partnerschaftlich involviert waren.
Sicht der Wirtschaft
Bekannt sind aus Afrika bisweilen vor allem die Meinungen namhafter Wirtschafter,
die sich eher von Entwicklungsprojekten distanzieren.
So vertritt George Ayittey aus
Ghana die Meinung, dass afrikanische Probleme von Afrikanern gelöst werden sollten.
Als größte Hürde sieht er das
Überwinden von Korruption.
Auch Dambisa Moyo aus
AVP
Diskussionsveranstaltung zum Thema Migration & Entwicklung.
Sambia spricht sich gegen
Hilfe von auswärts aus, da
sie diese als Almosenkultur
empfindet und die Menschen
in Afrika nolens volens zu
Empfängern gemacht werden würden, denen Mitleid
entgegenzubringen sei. In
ihrem Werk „Dead Aid“ geht
sie genauer auf die Problematik ein. James Shikwati lehnt
Entwicklungsprojekte ebenso
ab, da diese den freien Warenaustausch und somit die
Herausbildung einer privaten
Wirtschaft verhindern würde.
Außerdem würde Entwicklungshilfe automatisch mit
wirtschaftlichen und politischen Abhängigkeiten einhergehen.
Firma angeglichen werden
würden. Wichtig sei hierbei,
dass für die einzelnen Akteure persönliche Anreize gesetzt
werden, wenn bestimmte,
für das Land positive Ziele
erreicht werden sollen. Beispielsweise könnte die Entlohnung eines Wirtschaftsministers an die Entwicklung
des BIPs gekoppelt werden.
Dann nämlich würden religiöse oder politische Ziele,
die ansonsten häufig den Interessen der Gemeinschaft
entgegenstehen, in den Hintergrund treten. Und eben religiöse Konflikte und Korruption unter Regierungsbeamten
sollen häufig die Ursache für
die Verzögerung und Dauer
von Entwicklungsprozessen
darstellen.
Laut Dr. Hader wäre es ideal,
wenn sich die kompetentesten
Personen eines jeden Bereichs
treffen und sich gemeinsame, realistische Ziele setzen
würden, ohne dabei Eigeninteressen zu verfolgen. Wäre
ein Land eine Firma, dann
könnten Menschen folglich
tatsächlich etwas unter-nehmen.
*Dr. Hader weist darauf hin, dass die
hier wiedergegebene Meinung seine
persönliche und nicht die der Accenture
GmbH ist.
Ein Land als
Unternehmen
Dr. Christopher Hader, Wirtschaftsexperte und Unternehmensberater von Accenture*,
erklärt, dass ein Land leichter
zu „retten“ wäre, wenn es sich
dabei um eine Firma handeln
würde bzw. einzelne Aspekte
des politischen Daseins einer
Johanna Hahn studiert Afrikawissenschaften (Spezialisierung Sprachwissenschaft
in Bezug auf westafrikanische Sprachen), arbeitet
bei Radieo Afrika TV und
als freie Redakteurin für das
Magazin SOCIETY.
Die afrikanische Wirtschaft boomt, doch die Mehrheit der Bevölkerung spürt davon nichts. Afrika galt in den vergangenen
Jahren als die neue große Wachstumsstory. Vergangenes Jahr
lag das Wirtschaftswachstum laut einer Statistik der Weltbank bei
4,8 Prozent, in diesem Jahr soll es sogar auf 5,3 Prozent steigen.
Florian Rainer
D
ie guten Wachstumsprognosen
verschweigen, wer die
Lasten des Aufschwungs
trägt. Trotz glänzender Zahlen ist die Wirklichkeit für
die Menschen eine andere.
Die Kluft zwischen Arm und
Reich wächst in vielen Staaten, die Umwelt leidet.
2012 schafften es gleich vier
afrikanische Staaten auf die
weltweite Rangliste der zehn
Länder mit den höchsten
Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die
Medien zeichnen eine Erfolgsgeschichte. "Löwen auf
dem Sprung" oder ein "neuer
Goldrausch", so beschreibt
"The Economist" 2011 Afrika
•
•
•
Für Vereinsmitglieder, die
•
Bildungsberatung (auch in der Muttersprache)
Kurse mit anerkannten BFI Wien Abschlüssen
Maßgeschneiderte Kostenfreie Weiterbildung (auf Wunsch direkt)
in den Vereinsräumlichkeiten nach Bedarf der InteresentInnen
Informationen zu Weiterbildung und Förderungen in Wien
Finanziert aus Mitteln des waff
Eine Initiative im Rahmen
des Qualifikationsplans Wien 2020
•
•
ihren Hauptwohnsitz in Wien haben und
über Basiskenntnisse der Deutschen Sprache
verfügen
als einen Kontinent der Hoffnung, Afrika werde in die
Fußstapfen Ostasiens treten.
Afrika und Afrika – dazwischen liegen Welten. Einerseits Ressourcenboom und
Wirtschaftswachstum, andererseits in vielen Staaten immer noch verbreitete Armut,
geringe Bildungschancen, abgehängte Regionen.Die Kritik
am Wirtschaftswunder wird
lauter,. Einer der vier Staaten, der 2012 die Rangliste
der Staaten mit dem höchsten
Wirtschaftswachstum anführte war Libyen, dessen BIP
gleich um 100% in die Höhe
schnellte. Für Lorenzo Fioramonti, Professor für Politik
an der Universität Pretoria
ist dies "kein Wunder, wenn
in einem vom Krieg zerstörten Land nur noch ein Ziegelstein vorhanden ist, dann
reicht bereits die Herstellung
eines weiteren Ziegelsteines
aus, das BIP zu verdoppeln",
In Afrika beruht derzeit der
wirtschaftliche Aufschwung
in erster Linie auf natürlichen
Rohstoffen. Vor allem die
rohstoffreichen Staaten Afrikas seien zum Ziel von Investoren geworden, die in der
Ausbeutung von Ressourcen
das schnelle Geld suchten,
vielfach zulasten der Umwelt.
Im Nigerdelta beispielsweise wurde Öl, das schwarze
Gold, zu schwarzem Gift.
Durch die Roghölförderung
wird die Umwelt zerstört, giftige Chemikalien werden ins
Wasser geleitet und das Land
wird verschmutzt. Schätzungen zufolge werde es etwa 30
Jahre dauern, die in Nigeria
angerichteten Umweltschäden zu beseitigen.
Einige sprechen bereits von
einem Ressourcenfluch. Die
OECD hält dagegen, dass
man überlegen müsse, wie
man die Rohstoffe besser nutzen könne. Allein der Export
reiche nicht aus und mache
die Länder abhängig. Künftig
müsse mehr Wertschöpfung
in Afrika bleiben – sprich:
Die Rohstoffe sollten öfter in
den Herkunftsländern selbst
weiterverarbeitet werden.
Dies schon deshalb, um mehr
Arbeit zu schaffen: Bis zum
Jahr 2045 werde sich die Zahl
der jungen Menschen in Afrika von derzeit 200 Millionen
auf 400 Millionen verdoppeln. Ein Bergbaujob könne
so zu drei weiteren Arbeitsplätzen in der Lieferindustrie
führen. Es müsse schließlich
nicht nur beim Abbau von
Eisen bleiben, daraus könne
Erz gewonnen werden und
am Ende die Produktion von
Autos stehen.
In Afrika kommen Schätzungen zufolge pro Jahr mehrere
Millionen junge Menschen
neu auf den Arbeitsmarkt,
ohne einen Job zu finden. Solange sich dies nicht ändert,
sind die guten Wachstumszahlen nicht mehr als bloße
Statistik. Experten sind sich
einig, dass der Ausbau der
Infrastruktur Prioritäten haben müsste. Insbesondere im
ländlichen Bereich müssen
Straßen gebaut werden und
die Elektrizitätsversorgung
verbessert werde.
Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen sehen vielen
zudem Europa gefordert.
Ziel sollte es sein, eine
Wirtschaftspartnerschaft
mit Afrika auf die Beine zu
stellen. Nach Ansicht der kenianischen Zentralbank bietet
beispielsweise die Landwirtschaft gute Möglichkeiten,
Jobs zu schaffen. Investitionen in diesem Bereich führen
die Menschen am ehesten aus
der Armut. Dazu müssten die
Banken mehr Kredite in diesem Wirtschaftszweig vergeben. Doch wegen fehlender
Sicherheiten schrecken die
Banken oft davor zurück.
„Wir machen uns die Veränderung selbst!“
Dass kleine Schritte mehr als große Sprüche
sind, wie Willy Brandt einmal gesagt hat, ist
für eine Gruppe junger Leute rund um die
Fachhochschule Linz Studiengang Soziale
Arbeit gelebte Realität. Vor 5 Jahren haben
die Studierenden und AbsolventInnen den
Verein für Entwicklungszusammenarbeit
„Daraja – die Brücke“ gegründet. Seit dem
sind sie viele kleine Schritte gegangen und
ihre Arbeit hat Spuren hinterlassen.
Seit 2012 arbeitet der Verein Daraja auch mit einer Massai-Selbsthilfegruppe zusammen (li). Rose hat mit einem Mikrokredit in einen kleinen Marktstand investiert (o). In
der kleinen Klinik erhalten die Mitglieder des Projekts samt Familien eine medizinische Grundversorgung (re). © Michaela Mitterlehner
E
Für wen ist BaquaMi?
Rainer Sturm/pixelio.de
wie er auf einer Konferenz
der Heinrich-Böll-Stiftung in
Berlin sagt. Das BIP stößt bei
der Messung des wirtschaftlichen Wachstums an seine
Grenzen. Faktoren wie etwa
die Kosten durch Umweltzerstörung würden hierbei nicht
berücksichtigt.
Ein junger Verein im Einsatz für Kenia
Werbung
Wir bieten an:
thema 3
Keine Jobs in Afrika trotz Wirtschaftsboom
Sophie Weilandt
BaquaMi öffnet die Türe zur Weiterbildung vor allem für jene beschäftigten WienerInnen, die bis jetzt keine Gelegenheit dazu hatten.
Sie möchten sich weiterbilden um beruflich weiterzukommen oder sich über Weiterbildungsmöglichkeiten in Wien informieren lassen?
Das BaquaMi Team unterstützt Sie gerne dabei.
Tribüne Afrikas
Sommer 2014
Für Rückfragen stehen wir gerne
zur Verfügung:
Das BaQuaMi Team:
Lis.Huzur Krawielicki
E-Mail: h.krawielicki@bfi-wien.or.at
Tel.: 01/50165 3049,
Mobil: 0699 16862255
Fax: 01/5051088
Mag.a Eveldina Velic
E-Mail: e.velic@bfi-wien.or.at
Tel.: 01/50165 3037
Mobil:: 0699 16862253
Fax: 01/5051088
BFI Wien, Plößlgasse 13, 4.OG,
Raum A.403 / 1040 Wien
s ist eigentlich ein Armutszeugnis, dass es
nach wie vor so vieler
Hilfsorganisationen, wohltätiger Vereine und Spendenaktionen in der Welt bedarf.
Es zeigt, dass Hunger, Epidemien, Kindersterblichkeit,
Klimakatastrophen und viele
andere Probleme auf unserem
Planeten nicht in den Griff zu
bekommen sind. Angesichts
dieser Tatsache möchten viele Menschen einen Beitrag
zur Verbesserung dieser Lebensumstände leisten. Doch
wie? Der Verein Daraja – Die
Brücke versteht unter „dem
guten Zweck“ nicht einfach
Almosen an Bedürftige zu
verteilen. Es geht nicht um
Entwicklungshilfe, sondern
um Entwicklungszusammenarbeit, im konkreten Fall mit
dem Projekt Mt. Zion, das
HIV-positive Menschen in
Kenia betreut. Im sechsten
Jahr seines Bestehens unterstützt Daraja – Die Brücke
mittlerweile 140 HIV-positive
Menschen in Emali, Kenia.
Medizinische Versorgung,
Aufklärungsarbeit rund um
HIV und AIDS, Mikrokredite
sowie Businesstrainings, Alphabetisierungskurse und andere Weiterbildungen bilden
die Grundpfeiler der Hilfsmaßnahmen. Daraja – Die
Brücke hat es sich hauptsächlich zur Aufgabe gemacht,
die finanziellen Mittel für
diese Maßnahmen in Österreich aufzutreiben. Doch ist
damit nicht genug: jedes Jahr
reist eine kleine Delegation
aus dem Verein nach Emali,
Kenia, um die unterstützten
Mitglieder zu besuchen, den
Projektverlauf zu begutachten und gemeinsam mit den
Projektkoordinatoren vor Ort
neue Pläne zu entwickeln und
an den bestehenden Zielen zu
arbeiten. Die Kleinstadt Emali weist eine HIV-Rate auf, die
doppelt so hoch wie im Rest
des Landes ist. Der Grund dafür ist die Lage der Stadt, denn
sie liegt an der wichtigsten
Hauptverkehrsroute Ostafrikas, der Mombasa Road. Auf
Grund mangelnder Bildung
und Armut bleibt vielen Frauen vor Ort nur die Prostitution
als Erwerbstätigkeit. Das SexGeschäft gilt als Multiplikator für HIV/AIDS. Reisende
als auch die arme ländliche
Bevölkerung infizieren sich
verstärkt und dadurch wird
Emali zum Knotenpunkt der
Verbreitung von HIV. Hinzu kommt noch das trockene
Klima dieser Region Kenias,
welches durch zunehmend
unregelmäßig auftretende Regenzeiten unterbrochen wird.
Die unregelmäßig auftretenden Regenzeiten verursachen
bei der großteils von Subsistenzlandwirtschaft lebenden
Bevölkerung Nahrungsmittelknappheit und während
des Regens die Häufung von
Malariafällen. Dies schwächt
insbesondere die mit dem HIVirus infizierten Menschen
und steigert dadurch deren
finanziellen Aufwand für Ernährung und Medikamente.
Eine große Schwierigkeit für
die in Emali beheimateten
Menschen, sind diese ohnehin
schon zur Hälfte von existenzieller Armut (<1,25 $/Tag)
betroffen und können genauso häufig weder lesen noch
schreiben. Der Teufelskreis
aus Armut, Prostitution und
neuerlichen HIV-Infektionen
schließt sich.
Ein Ausweg aus dieser Spirale von Armut und Krankheit
ist nur dann möglich, wenn
die Betroffenen in keinem
Abhängigkeitsverhältnis zu
den UnterstützerInnen stehen
und selbst an der Entwicklung
von Hilfsmaßnahmen beteiligt sind, darüber waren sich
die GründerInnen von Daraja
einig. Darum wurde gemeinsam mit der Selbsthilfegruppe
in Emali eine geeignete Ver-
wendung der Spendengelder
eruiert. Schnell war klar,
dass ein Kleinkreditsystem,
das von den Menschen vor
Ort verwaltet wird, der beste Weg sei, die Mitglieder in
die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu führen. Kredite in
der Höhe zwischen 50 und
200 Euro ermöglichen den
Betroffenen ein eigenes Geschäft aufzubauen und sich
und ihren Kindern einen Lebensunterhalt zu sichern.
Auf der anderen Seite der
Brücke, in Österreich, ist
Daraja heute intensiver denn
je damit beschäftigt, Geld
zu sammeln und das Projekt
bekannt zu machen. Benefizkonzerte, Vorträge, Tagungen, Schulworkshops und
vieles mehr sind bereits von
Daraja organisiert worden.
Unterstützung kommt von
Seiten der Fachhochschule
Linz, dem Land Oberösterreich und zahlreichen privaten HelferInnen. Und auch
das Projekt in Emali ist mittlerweile enorm gewachsen:
aus einer Selbsthilfegruppe
wurden acht, eine Klinik
kann von Daraja mitfinanziert
werden und mehrere MitarbeiterInnen betreuen die Arbeit vor Ort. Aus den vielen
kleinen Schritten ist also eine
Brücke entstanden, die es geschafft hat, eine Distanz von
über 6000 km zu überwinden
und Menschen in Österreich
und Kenia im Sinne einer
gemeinsamen Veränderung
miteinander zu verbinden.
Daraja ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und ehrenamtlich tätiger Verein.
„Daraja“ ist Suaheli und bedeutet Brücke. Dies war die Leitidee bei der Gründung
von Daraja: Eine Brücke der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Österreich
und Ländern mit Entwicklungsbedarf, aktuell in Kenia, zu schlagen und die
Menschen an beiden Enden zu verbinden. (www.daraja.at)
Tribüne Afrikas
4 Thema
Radio Afrika TV
Entwicklungsprojekte des Vereins „Menschen für Menschen - Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe“
Ich öffne dir die Tür – durchgehen musst du selbst
Erfolge erzielen zu können,
benötigt es zudem klarer
Strukturen, termingerechter
Abläufe, Transparenz, stimmiger Teams, dynamischer
Zusammenarbeit und realistischer Ziele. Der Verein
„Menschen für Menschen“
setzt daher auf regionale
Schwerpunkte. Auf diese Art
bleibt ein Projekt überschaubar und es kann eine tatsächliche Konzentration, eine
tatsächliche Spezialisierung
stattfinden. Besonders wirksam ist die Berücksichtigung
sämtlicher Lebensbereiche
und deren Wechselwirkung.
Es entwickeln sich nicht nur Länder. Auch
Entwicklungsprojekte werden zunehmend
effektiver und angepasster. Ein Pionier
für funktionierende Entwicklungsarbeit
ist Karlheinz Böhm, der den Verein „Menschen für Menschen. Karlheinz Böhms
Äthiopienhilfe“ gegründet hat.
Johanna Hahn
D
ie NGO und die Bewohner von Derra
können voller Dankbarkeit und auch Stolz auf
gemeinsam geleistete Arbeit
zurückblicken. Das Erfolgsgeheimnis ist die zugrunde liegende Idee: Hilfe zur
Selbstentwicklung und zwar
durch Zusammenarbeit.
Auch wenn der Begriff „Entwicklungshilfe“ als überholt
gilt, so ist die Motivation
für eine solche in Wahrheit
zeitlos: Das Leben ist eine
Art Kreislauf von Geben und
Nehmen. Insofern handelt
es sich bei den ‚Menschen
für
Menschen’-Projekten
nicht um Dienstleistungen
von oben herab, sondern um
Nächstenliebe in ihrer natürlichsten Form. Geben alleine
kann jedoch kontraproduktiv
sein: Hilfe kann angeboten,
darf aber nicht aufgezwungen werden. Daher setzte sich
der Gründer der Organisation
stets vorab mit den betroffenen Menschen in Verbindung
und kommunizierte mit ihnen um den Grundstein für
gemeinsames Schaffen zu
legen.
Zielgerichtete
Förderung
Lebensqualität lässt sich
nicht einfach importieren.
Um zu dieser zu gelangen,
bedarf es gewisser Basics.
Dazu zählen Trinkwasserversorgung, Nahrungsmittel
aus eigener Landwirtschaft,
Eine Quellfassung spendet sauberes Trinkwasser
(© „Menschen für Menschen“)
Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, soziale Einrichtungen und Emanzipation
sind die Bedingungen für ein
Leben mit Entfaltung. Wichtig ist bei einem Aufbau von
Grundlagen auch, dass auf
vorhandene bewährte Traditionen und Lebensweisen
Rücksicht genommen wird.
Erst dann kann selbstständige Versorgung beginnen und
erst dann können Ressourcen
und Potentiale voll ausgeschöpft werden. Die Organisation hat es sich daher zum
Ziel gesetzt lediglich „Werkzeuge“ (wie die Vermittlung
von Wissen und Techniken)
weiterzugeben und keine unpassenden „Geschenke“ zu
verteilen. Denn nur so kann
Hilfe ohne Abhängigkeiten
gewährleistet werden.
Folgendes Beispiel zeigt,
wie wichtig es ist, einen Zusammenhang zwischen der
Region und der Kultur zu erkennen und diese als Ganzes
wahrzunehmen: Das Wasserholen ist traditionellerweise
eine Aufgabe der Frau. Gibt
es einen Brunnen vor Ort,
können Frauen Kurse besuchen anstatt den halben Tag
mit einer körperlich anstrengenden Tätigkeit zu verbringen. Und durch genau diesen
integrierten Ansatz schafft
es die Organisation mit den
Menschen aus Äthiopien ihre
gemeinsamen gewünschten,
erträumten Vorhaben in die
Wirklichkeit umzusetzen.
Ohne Beratung und Kommunikation zwischen Projektmitarbeitern kann nichts
Gemeinsames gelingen. Um
Tribüne Afrikas
Karlheinz Böhm wurde am 16.03.1928 in Darmstadt geboren. Als
Schauspieler wurde er vor allem durch seine Rolle als Kaiser Franz
Joseph in der ‚Sissi’-Trilogie bekannt. 1981 reiste er zum ersten
Mal nach Äthiopien und lernte Menschen der Hauiwa-Gesellschaft
kennen. Mit ihnen gemeinsam begann er das erste Entwicklungsprojekt und gründete die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen. Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe“. Er erkennt besonders
die soziale Benachteiligung der Frauen als Ursache für die Armut
in Äthiopien. Das Hilfestellung-Leisten wurde quasi zu seiner Lebensrolle. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens von der Organisation zog er sich 2011 ins Privatleben zurück. Seine Frau Almaz
Böhm, seit 1986 für die Organisation tätig, wurde einstimmig als
neue Vorstandsvorsitzende gewählt.
Menschen für Menschen
Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe
Verein zur Hilfeleistung für Menschen in Entwicklungsländern
1060 Wien, Capistrangasse 8/10
www.mfm.at
Oben: Almaz und Karlheinz Böhm in Äthiopien (© Rainer Kwiotek)
Oben links: Kinder in einer neuen Schule (© „Menschen für Menschen“)
Unten: 2014 Projektgebiete „Menschen für Menschen“
Diverses 5
Bericht über die Ausstellung zum Thema "Kinder im Krieg" (12. bis zum 28. Februar 2014 im Wiener HGM)
„Ich krieg dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“
"Aktionswoche gegen den
Einsatz von Kindersoldaten"
lud das Heeresgeschichtliche
Museum/MHI zu einer spannenden Expertenrunde ein.
V
om 12. bis zum 28.
Februar 2014 lief im
Heeresgeschichtlichen Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI)
die Ausstellung „Ich krieg
dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“. Bereits zum
5. Mal wurde im HGM der
Schwerpunkt „Kindersoldaten“ gesetzt. Über 156 Gruppen konnten durch die Ausstellung geführt werden.
Ziel der Ausstellung, die zusammen mit „World Vision“
nach Wien geholt wurde, ist
es, ein Bewusstsein für die
Auswirkungen von Kriegen
und bewaffneten Konflikten
auf Kinder und Jugendliche
zu schaffen. Denn – Millionen von Kindern sind weltweit täglich von Kriegen
betroffen. Aber obwohl wir
Kriegsereignisse durch die
Medien heutzutage fast live
miterleben können, bleibt
die Situation der Kinder und
die Auswirkungen des Krieges auf ihr Leben oft schwer
vorstellbar. Die Ausstellung
zeigt anhand von Bildern
und O-Tönen von Kindern
aus Uganda, der Demokratischen Republik Kongo, dem
Libanon und Afghanistan die
besonderen Herausforderungen, mit denen Kinder im
Krieg konfrontiert werden.
Die Besucher werden über
die Situation dieser Kinder
informiert und sie werden
zum Handeln aufgefordert.
Im Rahmen der zahlreichen
Aktivitäten rund um die
Die Moderation übernahm
Mag. Christian Ultsch ("Die
Presse" Ressortleiter Außenpolitik). Weitere Diskussionsteilnehmer waren Dr. M.
Christian Ortner, HR (Direktor HGM/MHI), Christine
Akello (Jugendsozialarbeiterin der African Medical
Research Foundation aus
Uganda), Damir Hamidovic
(jugendlicher Soldat im Balkankrieg) und Dr. Christoph
Kabas (Militärpsychologe
des österreichischen Bundesheeres). Der Eintritt ins
Museum und die Teilnahme
waren frei. Während der Aktionswoche und bei der Dis-
kussionsrunde stellten sich
Frau Christine Akello und
Herr Damir Hamidovic für
Fragen zur Verfügung. Es
war sehr oft ein intensiver
emotionaler Zugang zum
Thema dem sich alle Betroffenen tapfer stellten.
So sprach zum Beispiel
Christine Akello über den
alltäglichen Kampf mit
der LRA (Lord Resistance
Army). Selbst als Kind entführt, musste sie mit eigenen
Augen mitansehen, wie ihr
Vater ermordet wurde. Damir
Hamidovic sprach über seine Flucht aus Bosnien nach
Österreich und wie Jugendliche unterschiedlich auf Krieg
reagieren (Rambos, Angst,
Normal …), wie er hier gut
aufgenommen wurde und
dass Sport, er verwies auf
seine Basketballkarriere, ihm
geholfen hat, diese traumatischen Augenblicke zu verarbeiten und sich abzulenken.
Dr. Christoph Kabas sprach
als Militärpsychologe des österreichischen Bundesheeres
über die individuellen Be-
dürfnisse ehemaliger Kindersoldaten. Als ein mögliches
allgemeines Grundkonzept
zur Hilfe von traumatisierten Menschen wurde auch
eine positive Sozialisierung
oder die Beschäftigung mit
Sport, Kunst und ein normaler Alltag sowie positive zwischenmenschliche Kontakte
und eine Entkriminalisierung
der Kindersoldaten als Täter
in der Gesellschaft genannt.
Dr. M. Christian Ortner, der
Direktor des HGM, brachte
historische Beispiel zu ehemaligen Kindersoldaten vom
Mittelalter bis zum Zweiten
Weltkrieg.
Mit seinem Motto „Kriege
gehören ins Museum“ versucht das HGM das Thema
Kindersoldaten in den Medien und in den Köpfen der
Menschen aktuell zu halten.
Wenn Sie diese Zeilen gelesen haben, so ist sich Mag.
Georg Rütgen, der die Veranstaltung seitens des HGM
betreute sicher, waren die
intensiven Stunden dieses
Projektes nicht umsonst!
Mag. Manfred Litscher,
Öffentlichkeitsarbeit, Heeresgeschichtliches Museum Wien
Ghegastrasse, Objekt 1, 1032 Wien, Tel: 05020110/60110, 0664-8876 3812,
e-mail: pr@hgm.or.at
Anlässlich der Ausstellung "Kinder im Krieg" fand auch eine Diskussionsveranstaltung statt.
Bezahlte Anzeige
Aktive Partnerschaft
Wie der Name der Organisation schon verrät, wird großer Wert darauf gelegt, jedem Menschen auf gleicher
Augenhöhe zu begegnen und
Respekt entgegenzubringen.
Sämtliche Maßnahmen der
Projekte werden daher nicht
über Köpfe hinweg entschieden, sondern gemeinsam mit
der Bevölkerung der jeweiligen Projektregion getroffen.
Die Menschen werden nicht
nur als Rezipienten eingebunden, sondern entscheiden
als aktive Mitarbeiter bei
jedem Schritt selbst mit und
packen selbst an.
Sommer 2014
Die Projekte
Das Projekt in Derra ist bereits erfolgreich abgeschlossen. Die Menschen sind auf keine fremde Hilfe angewiesen und sind dankbar, dass mit dem Projekt ein Grundstein gelegt wurde, der dem Armutskreislauf ein Ende
gesetzt hat. Zu Beginn des Projekts hatten nur zwei Prozent der Bewohner Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Heute ist für neunzig Prozent der Menschen sauberes Trinkwasser verfügbar. Die Menschen haben zudem
die Chance auf Bildung. Dieses Ergebnis ist nahezu unvorstellbar, vor allem wenn man dabei bedenkt, dass
es sich hier nicht um abstrakte Zahlen sondern tatsächlich um Menschen handelt. Auch die Projekte in Nono
Selle, Illubabor, Midda, Merhabete und Babile (inklusive Erer-Tal) wurden bereits in die Verantwortung der
Bevölkerung übergeben.
Momentan ist „Menschen für Menschen“ in neun Projektregionen tätig. Die beiden benachbarten Regionen
Abune Ginde Beret und Ginde Beret werden dabei ausschließlich durch Spenden aus Österreich finanziert.
6 Kultur
Tribüne Afrikas
Radio Afrika TV
Dj Zipflo (Manfred Rudolf)
Seit vielen Jahrzehnten ist DJ Zipflo in der
österreichischen und afrikanischen Musikszene in Wien tätig und setzt innovative
Impulse. Am 25. Dezember 2013 wurde der
bekannte DJ 70 Jahre jung. Mittlerweile feiert er sein 54-jähriges DJ Jubiläum. Wenn er
aus seinem Leben und über seine Karriere
als DJ erzählt, kann man österreichische und
internationale Musikgeschichte erfahren, die
in (leider) keinem Buch steht.
Dorothea Hagen
(DJ Lady Soul)
S
ein erster bezahlter
Auftritt war genau
am 26. Oktober 1959
im 15. Bezirk - im legendären Diefenbachkeller - dem
Stammlokal der Wr. Sportklub-Spieler Hof, Horak,
Kittenberger und Co. Die
angesagte Musik war damals
der Rock 'n Roll. Man spielte
dort Elvis Presley, Fats Domino, Gene Vincent, Bill Haley und Co.
Seitdem hat sich viel geändert. DJ Zipflo hat im Laufe
seines DJ-Seins verschiedenen Strömungen und Entwicklungen in der Musik
miterlebt. Er zeichnet sich
durch seine enorme Vielseitigkeit und Kenntnis in diversen Musikstilen aus.Sein
enormes Archiv von Platten
(ca.18 000 ) und Büchern
– über die Entwicklung im
Blues: vom Country Blues
bis zum Chicago Blues in der
Maxwell Street, vom Rooster
Blues bis hin zum Jazz und
zu afrikanischen Musikstilen
– sind sein großer Reichtum.
So spannt sich sein musikalischer Bogen vom Cotten
Club über den Swing der
30er und 40er Jahre, den Bebop der 50er, den Cool Jazz,
Hard Bop, Free Jazz, Fusion
Musik bis zum heutigen Acid
Jazz. Seine besondere Liebe
gehört aber der Mingus Dynastie und Eric Dolphie (im
Jazz natürlich).
In den 60er-Jahren kam die
erste große Revolution in
der Musik auch nach Europa. Neben dem Rock 'n Roll
kam der Soul (Otis Redding,
Sam & Dave) der Rhythm &
Blues (Ike & Tina Turner),
die Geburtsstunde des Motown bis hin zu den Beatles
und der Flower Power Zeit.
DJ Zipflo war voll im Geschehen und startete auch
seine ersten Jobs als DJ im
Ausland. Es waren SaisonJobs in Hotelbars mit Frank
Sinatra und Co, aber auch in
den aufkommenden Diskotheken so mancher Großstadt.
So hat er es auf insgesamt 16
Jahre Auslandserfahrung in
Europa gebracht.
DJ Zipflo kommt aus einer
Zeit, als man noch zum DJ
aufblickte. Auf die Frage
was einen heutigen DJ von
einem Unterhaltungs-Dienstleister unterscheidet meint
DJ Zipflo: „Das gleiche, was
Jazzmusiker von bloßen „Muckern“ (Möchtegern Musikern) unterscheidet. Wir DJs
stehen in der Tradition von
Thelonious Monk und Miles
Davis. Jazzmusik gab den
Menschen eine ungeheure
Freiheit, dieselbe Freiheit, die
DJs genutzt haben, um neue
Techniken und Klang-Collagen zu entwickeln. Allerdings
sind die DJ-Erfindungen, die
die Popmusik revolutionierten nun doch schon fast so alt
wie Monk und Miles“.
DJ Zipflo ist die Verkörperung eines authentischen
Sounds: „Jeder kann einen
Beat halten und eine heiße
Platte spielen. Aber wenn
du als DJ Soul haben willst,
musst du die Musik studieren
und mit ihr wachsen. Es gibt
genug DJs die zwar technisch
gut sind, aber noch längst
keine Party rocken können.
Es geht nicht darum, wie
ich, 20 000 Vinylscheiben
im Plattenschrank zu haben,
sondern um das Wissen, wer
Sommer 2014
Tribüne Afrikas
Kultur 7
Bericht über eine rauschende Ballnacht am 03.05.2014, Arcotel Wimberger
dir die Gleise gelegt hat, um
die Neugier, was deine Idole
gehört haben. Jeder DJ sollte
zumindest einen Song von
Duke Ellington, John Coltrane, Miles Davis, Sly Stone
und George Clinton kennen.
Lange Zeit galt es als exklusives Markenzeichen eines
DJs, möglichst viele seltene
Platten und einen originellen
Geschmack zu besitzen.
Die Tatsache, dass du Songs
auf deinem Rechner hast,
heißt noch lange nicht, dass
du sie richtig einsetzen
kannst. DJs mögen etwa
„Rappers' Delight“ besitzen –
aber nicht alle haben das Wissen: Dass ich diesen Song vor
diesem Song spielen muss,
dass ich vor jener Platte drei
Sekunden Stille brauche, und
in eine dritte kurz vor dem
Break einsteige. Das gibt es
nirgends nachzulesen.
Neben seiner Tätigkeit als DJ
bringt DJ Zipflo bereits damals viele namhafte MusikerInnen nach Österreich, z. B.
Luther Allison, Alvin Queen,
Louisiana Red, Big Joe Duskin, Little Willie Littlefield,
Katie Webster, Mr. Ackerbilk,
Jenny Carol (Louis Armstrong Band), Mombassa, Chat
Backer, The Creole Zydeco
Farmers, Big Jay McNeely,
Das Pasadena Roof Orchestra, Chris Barber, Sinto, Wolfgang Lackerschmidt, Hannes
Beckmann u.v.m.
Seine zweite große Leidenschaft ist seine Liebe zu
afrikanischen Musikstilen.
Heute ist er nicht nur einer
der bekanntesten DJs für afrikanische Musik, sondern
auch führender Künstlervermittler für Afrika & World
Music in Österreich. Sein
Verein besteht aus drei Geschäftsbereichen: Als Agentur, als Veranstalter (seit
2006) und als Vermittler. Es
ist sein Anspruch auf Veranstaltungen zur hoher Qualität
beizutragen. Mit seiner Organisation betreut er weltweit zahlreiche bedeutende
Künstlerinnen und Künstler
aus den verschiedenen Ländern Afrikas, Lateinamerikas
und Europa sowie erfolgversprechende Newcomer.
Gemeinsam mit den Festivalveranstaltern der Afrika
Tage (Wien), dem Reggae
Sun-splash (Wiesen) , Kasumama Afrika Festival
(NÖ) und Percussion Festival
(Freistadt) hat sich DJ Zipflo
bundesweit einen Namen
gemacht. Diese Festivals
gehören zu den wichtigsten
Sommerveranstaltungen in
"Die Tatsache, dass du Songs auf deinem Rechner hast, heißt
noch lange nicht, dass du sie richtig einsetzen kannst."
DJ Zipflo
Österreich in Sachen World
Musik und werden von seinem Verein auch in der Programm-Erstellung betreut.
Seit 2006 ist DJ Zipflo auch
mit der künstlerischen Leitung für das Kasumama Afrika Festival in Harbach (NÖ)
betraut. Künstlerinnen und
Künstler wie Stella Rambisai Chiweshe (Zimbabwe),
Susu Bilibi (Togo), Jobarteh
Kunda (Westafrika) und
Kim Azas (Benin) treten unter seinem Einfluss auf. Für
das 2. Out of Afrika Festival in Wien 2006 (Donauinsel) stellte er das Musikprogramm zusammen und war
als Berater tätig. Auch mit
Organisationen wie den vidc
/ kulturen in bewegung und
Südwind gibt es immer wieder eine Zusammenarbeit.
Viele afrikanische Künstlerinnen und Künstler treten unter seiner Regie auf
diversen Veranstaltungen
auf. Wie z.B. Tam Tam de
Afrique, Haja Madagascar,
Jayasri, Bongoreggae Band,
Jimmy Fall & Band, Bendula, Mamadou Diabate &
Percussion Mania, Madou
Kone & Band, Keba Cissoko & Band, Tilibo, Courtney Jones, Afrikan Melody
Band, Salah Addin, Lamin
Camara & Afro Mandeng,
Duncan Mlango Makumba, Phillip Lamasisi Yayii,
Prince Zeka. Für das Reggae
Summit Wien - München Prag am 26. + 27. Mai 2006
in der SZENE WIEN wurde
DJ Zipflo (Manfred Rudolf)
als einer der erfahrensten
Reggae DJs des Landes und
Experte gewonnen, um in
der Auswahl der Gruppen
zu unterstützen. Durch seine Kontakte nach München
und Prag kann er Vorschläge
für den Event ausarbeiten.
Beim Weltmusik- Festival
in der Szene Wien führt DJ
Zipflo durchs Programm und
sorgt für den musikalischen
Rahmen. Neben den Festivals veranstaltet DJ Zipflo
(Manfred Rudolf) auch ausgewählte Konzerte und bietet
professionelle Unterstützung
bei der Eventplanung und der
Vermittlung von Künstlern
im In- & Ausland an.
DJ Zipflo ist ein Vorreiter
des interkulturell vernetzten
künstlerischen Arbeitens.
Gemeinsam mit ausgewählten DJ-Kollegen und Kolleginnen aus dem In- und Ausland rockt er in den letzten
Jahrzehnten so manche afrikanische Party. Seine afrikanischen Gäste lieben ihn und
sein Feeling für authentische
afrikanische
Musikstile.
Diese hält er immer auf dem
neuesten Stand. Er zeichnet
sich jenseits seines eigenen
DJ Zipflo hat die Szene mit
seiner Pionierarbeit stark beeinflusst. Trotz gesundheitlicher Einschränkung ließ
er es sich nicht nehmen, am
3. Mai 2014 zum 7. AFRIKA Frühlings BALL in das
Arcotel Wimberger zu kommen. Und das zur Freude
des Organisations-Teams,
das schon seit einem halben
Jahr eine Anerkennung für
ihn vorbreitet hatte. Für seine langjährigen Leistungen
und Engagement in der Verbreitung afrikanischer Musik
und Kultur in Österreich und
weltweit wurde DJ ZIPFLO
beim diesjährigen AFRIKABALL mit dem UBUNTU
EHRENPREIS in der Kategorie „KUTLUR & AWARENESS“ ausgezeichnet.
Überreicht wurde ihm der
Preis von Nii Martey von der
Afrika Vernetzungsplattform
Österreich.
7. AFRIKA Frühlings BALL
Afrikanisch-Österreichisches Ballkomitee (li.), Shurel
Auch 2014 war der Afrikaball wieder ein fulminantes Fest der
Sinne. Gefeiert wurden 17 Jahre Radio Afrika. Wie in den letzten Jahren fand der beliebte und einzigartige Event im eleganten Ambiente des Arcotel Wimbergers statt. Einen farbenprächtiger Markt mit Kunsthandwerk, Stoffen und Kleidern, Speisen
und Getränke aus diversen Ländern Afrikas - all das gab es beim
7. AFRIKA Frühlings BALL.
Stimmung in der Disco bei.
Das diesjährige Motto des
Balls lautete „ Ich bin, weil
du bist – UBUNTU!“ So
wurde auch dieses Jahr
der „Ubuntu Award“ an Persönlichkeiten verliehen, die
sich für ein Empowerment
in den African Communities
eingesetzt haben. Überreicht
wurde der Preis von Michaela Kauer eine der Spitzenkandidatinnen der SPÖ für
die EU Wahl. Wir gratulieren
den Preisträgern!
D
ie von der Ballorganisation kreierte
afrikanisch – österreichische Balleröffnung begeisterte die Gäste und ließen
den Afrikaball 2014 wieder
zu einem unvergesslichen
Abend werden. Teil der etwas
anderen Balleröffnung waren
das Afrikanisch–Österreichische Ballkomitee Team Badin, die Delegation des African Carnevals Team Oluyemi
Ogundele, die phantastische
U & U Dancingcrew (Ghana/Österreich), die kraftvolle
Shurel Reynolds mit Tanz aus
Antigua und die bezaubernde
orientalische Tänzerin Hanene Baileydance aus Algerien.
Eröffnet wurde neben den
afrikanischen Komponisten
und der Fächerpolonaise mit
„Donner und Blitz“ von Johan Strauss. Das Augenmerk
der Ball-Eröffnung des 7.
AFRIKA Frühlings BALLs
wurde von der Ballorganisation auf ein Miteinander der
Künstlerinnen und Künstler,
auf ein außergewöhnliches
afrikanisch – österreichisches
Gesamtkunstwerk gelegt.
Bands
wie
DIESE
GUTE (Österreich) VOICE OF AFRICA (Senegal, Gambia, Austria), NomadenRuf feat. HABIB
SAMANDI(Tunesien, Marokko, Colombia, Greece, Austria, Paraguay) und
PRINCE ZEKA (Republik
Kongo) brachten das Pub-
likum zum Tanzen und Feiern.
PETIT PAYS, der Gaststar
aus Cameroun, lockte auch
viele Afrikanerinnen und Afrikaner aus den Bundesländern zum 7. AFRIKA Frühlings BALL nach Wien. DJ
Baba Ewe, einer der ersten
afrikanischen DJs in Österreich, sorgte mit seinem ausgewählten Musikprogramm
aus vielen afrikanischen Musikstilen für eine ausgelassene und positive Stimmung im
Festsaal.
Sehr heiß wurde es in der Afro-Disco. Dort ging die Post
ab. Kult DJs wie BIG Buffalo
(Guadelupe) und DJ Trigga
(Nigeria) heizten den Gästen
ein. Newcomer in der Afro
DJ Szene wie DJ Lazer (Kenya), DJ Soso (Burundi), DJ
Admir (Bosnien) trugen mit
ihrer Musik zur großartigen
Fatou Kamdem aus Graz
gewann bei der diesjährigen
Tombola den Hauptpreis: Ein
Flug für 2 Personen zu einer
Destination in ein afrikanisches Land nach Wahl. Gesponsert wurde dieser großartige Preis von Äthiopien
Airlines.
Der Abend zeigte wieder die
Vielfältigkeit und den Reichtum afrikanischer Kulturen.
Getanzt und gefeiert wurde
bis in die frühen Morgenstunden. Das positive Feedback der Gäste verlangt eine
Weiterführung der gelungenen Veranstaltung.
privat
Lady Soul und ihr Team arbeiten bereits für den Afrikaball
2015. Tickets für den 8. AFRIKA Frühlings BALL wird es
noch vor Weihnachten geben. Infos auf www.afrikaball.at
künstlerischen Engagements
als Unterstützer begabter
Nachwuchskünstler aus und
als Mensch, der Verbindungen zwischen Künstlern,
Kulturen und Gesellschaft
schafft. Neben seiner künstlerischen, vermittelnden und
organisatorischen Tätigkeit
hat er auch gesellschaftspolitisch ein sehr wachsames Auge und unterstützt
die Anliegen afrikanischer
Menschen und Organisationen in Wien.
Viele seiner Fans und Freunde waren an diesem Abend
anwesend und applaudierten zu dieser längst fälligen
Auszeichnung. Bravo DJ
ZIPFLO!.
NomadenRuf feat Habib Samandi
(u.),
U & U (li.),
Ubuntu Ehrenpreis (re.),
Kontakt:
manfred.rudolf@chello.at
Web: www.zipflo.at
https://www.facebook.com/Dj.Zipflo
©. Germania Jimenez
Reynolds (mi.), Hanene Baileydance (re.), Prince Zeka (u).
© Germania Jimenez
Die Preisträger des UBUNTU
AWARDS 2014 lauten:
Migration & Entwickung:
Teclaire Ngo Tam,
Michael Fanizadeh,
Franz Schmidjel,
Kultur &Awareness:
David Frederick alias DJ Baba Ewe,
Manfred Rudolf alias DJ Zipflo,
Oluyemi Ogundele for AFRICAN CARNEVAL
Migration & Business:
Prince Pallikunnel (Prosi),
African Community Empowerment:
Ike Okafore (Linz),
Emmanuel Kamden (Graz)
Tribüne Afrikas
8 veranstaltungen
Event tipps
22. - 25.05.2014, 20:00 Uhr
Konzert/Tanz: Guintche (Kapverden)
Ort: brut im Künstlerhaus, Karlsplatz 5, 1010 Wien
INTEGRO –
integration on the ground
Bei ‘INTEGRO’ handelt es sich um ein EU-Projekt.
Dabei repräsentiert der Verein Radio Afrika Österreich als Projekt-Partnerland.
24. - 28.05.2014, 20:00 Uhr
Musik/Theater: Macbeth
Ort: Odeon, Taborstraße 10, 1020 Wien
26.05.2014
4. International Symposium: "Entwicklung
entwickeln“
www.afrikaplattform.at
03. - 07.06.2014, 19:30 Uhr
Schauspiel: "Die Neger"
Ort: Theater Akzent, Theresianumgasse 18,
1040 Wien
10. - 12.06.2014, 19:30 Uhr
Coup Fatal
Ort: Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien
12. - 15.06.2014, 10:00 - 22:00 Uhr
AKASAA Festival Wien
Ort: Erholungsgebiet Wiener Berg, Neilreichgaasse/
Wienerfeldgasse, Linie 67, Station Wienerfeldgasse,
1100 Wien
Weitere Termine:
www.radioafrika.net
Radio Afrika TV
Wir beziehen uns für unsere
Definition von ‚Integration‘ auf
den Toolkit von European Network against Racism (ENAR).
Hier entspricht Integration einem wechselseitigen Prozess,
der sich aus einem Zusammenspiel von der Aufnahmegesellschaft mit den Menschen mit
Migrationshintergrund ergibt.
Wichtig dabei ist, Integration
nicht mit einseitiger Anpassung
zu verwechseln.
Der Begriff ‚Migrant‘ ist in
Wahrheit unzureichend geworden, da mit ihm die unterschiedlichsten Personengruppen zusammengefasst werden.
So können mit ‚Migranten‘
beispielsweise
Drittstaatangehörige, Pendler ebenso wie
Menschen aus Ethnischen
Minderheiten gemeint sein.
Er wird sowohl für Menschen,
die sich nur vorübergehend in
einem Land aufhalten benutzt,
wie auch für Menschen, die in
einem Land dauerhaft sesshaft
sind. Wir sind uns dieser Problematik bewusst, möchten in
unserem Projekt aber keine
neuen Personenbezeichnungen
erfinden, sondern uns viel mehr
darauf konzentrieren, tatsächlich alle Menschen vor Ort zu
inkludieren.
Ziele
Durch das Projekt soll die Integrationssituation von Menschen
mit Migrationshintergrund verbessert werden. Ziel ist es, unsere jeweiligen Gesellschaften zu
sensibilisieren, etwaigen Diskriminierungen entgegenzuwirken
und so Menschen unabhängig
von ihrer Herkunft zu integrieren, zu respektieren und ihnen
Chancengleichheit zu gewähren.
Zuerst erfolgt ein sechsmonatiges Pilotprojekt, das auf theoretischer und praktischer Ebene
stattfindet. Das heißt, einerseits
erfassen die Projektpartner einen
wissenschaftlichen IntegrationsReport. Dabei wird der jeweilige
Status Quo der Integrationssituation in den Projektpartnerländern analysiert. Andrerseits
finden in jedem Projektpartnerland Treffen mit Vertretern von
Behörden, NGOs, Gemeinden
und natürlich von MigrantenCommunities zum Erfahrungs-,
Meinungs- und Ideenaustausch
statt. Der weitere Teil des Projekts besteht aus dem gemeinsamen Erarbeiten von Methoden und Handlungsstrategien
für gelungene Integration. Die
Kommunikation ist ein besonders wesentliches Element in
diesem Prozess, da nur mit dieser ein "einander verstehen" in
all seinen Bedeutungen erreicht
werden kann.
kurz: SIMI). Es gibt internationale Meetings für die Projektpartner. Das Kick-Off Meeting
fand von 9.-10. Jänner 2014 in
Belfast statt. Das nächste Treffen wird Anfang Juli in Berlin sein. Neben diesen Treffen
wird es aber auch in jedem der
Partnerländer nationale Treffen
geben.
www.integro-project.org
Partner
Projektdauer: 18 Monate ( Dezember 2013 bis Mai 2015)
Der Projektleiter ist der Verein
The Northern Ireland Council
for Ethnic Minorities (kurz:
NICEM) aus Nordirland. Die
weiteren Projektpartner sind
aus Deutschland (Citizens For
Europe; kurz: CFE), Zypern
(KISA – Action for Equality,
Support, Antiracism) und
Tschechien
(Sdruzeni
pro integraci
a migraci;
Radio Afrika Projektmitarbeiter:
Alexis Neuberg (legal representative/project manager), Johanna Hahn
(implementation officer), Edyta
Ignatowicz-Prumetz (administrative officer)
Text: Johanna Hahn
Buchtipp:
Das wichtigste Vokabular rund um die Pflege
auf Englisch!
Gute Englischkenntnisse sind zur Kommunikation mit
fremdsprachigen PatientInnen in alltäglichen Pflegesituationen unumgänglich. Dieses Buch beinhaltet neben dem
wichtigsten Vokabular für Pflege- und Gesundheitsberufe
wichtige Wortstämme, Suffixe, Basisstrukturen des Englischen sowie viele alltägliche Dialogbeispiele. Unverzichtbar
für Beruf und Ausbildung.
Jibidar
Adèle Jibidar
ist .......
Grundwortschatz Englisch für Pflege- und Gesundheitsberufe
Adèle Jibidar: Grundwortschatz Englisch für
Pflegeberufe
44pt
32pt
Adèle Jibidar
Grundwortschatz
Englisch
für Pflege- und
22pt
Gesundheitsberufe
Englisch-Deutsch
Deutsch-Englisch
16pt
ISBN 978-3-7089-1074-1
www.facultas.at/verlag
Redaktion
Leitung: Alexis Nshimyimana Neuberg
Koordination & Grafik: Regina Modl
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:
Johanna Hahn, Lady Soul, Edyta Ignatowicz-Prumetz,
Florian Rainer
Lektorat: Ruth Papacek
Druck: Probst-Print, Ebreichsdorf
Unsere Adresse: Radio Afrika TV, Tribüne Afrikas,
Argentinierstraße 28/1, 1040 Wien,
Tel./Fax: 01-943 7045
E-Mail: print@radioafrika.net,
office@radioafrika.net, www.radioafrika.net
Radio Afrika TV - Frequenz & Sendezeit
Afrika TV:
Okto TV, Kabel 8:
jeden Mo 20:00 - 20:30 Uhr
Wiederholung:
DI 18:00, MI 16:00,
DO 14:00, FR 12:00,
SA 10:00 Uhr
Live im Internet
www.radioafrika.net, www.okto.tv
11pt
8pt
Radio Afrika International:
Ö1 Campus:, täglich 21:00 - 23:00 Uhr
Live im Internet:
www.radioafrika.net, http://oe1.orf.at/campus/
ORANGE FM 94.0 MHZ:
täglich (außer Do) 9:00 - 10:00 Uhr
Live im Internet:
www.radioafrika.net, http://o94.at
Wenn Ihnen unsere Arbeit gefällt, unterstützen Sie uns bitte mit einer kleinen Spende! Spendenkonto 00510032071 - PSK 60000