kairo bodega la

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kairo bodega la
Das Kundenmagazin der FOSS-Gruppe für analytische Systemlösungen für die Lebensmittel-, Milch-,
Fleisch- und Getreideindustrie Vol. 30, No 3, 2006
Vollautomatische Produktion
von Milchprodukten
Wein-Konferenz von FOSS:
Neue Aufgaben warten
Eine Million Proben
In Focus
“In Focus” ist die Fachzeitschrift der
FOSS-Gruppe für instrumentelle und
analytische Problemlösungen bei der
Inhaltsstoffbestimmung,
Qualitäts-
kontrolle und Forschung in den Bereichen Lebensmittel-, Milch-, Fleischund Getreideindustrie.
“In Focus” wird, nach schriftlicher
Anmeldung, kostenlos verteilt. Bitte
wenden Sie sich an unseren Leserservice.
50 Jahre und
noch mehr
Veranstaltungsort: Oper in Kopenhagen, Datum: 03. Juni 2006. Zahlreiche elegant gekleidete Gäste befinden sich im neuen Opernhaus in Kopenhagen, um anlässlich des 50jährigen Firmenjubiläums von FOSS zu feiern.
Eine Vielzahl anderer Veranstaltungen hatte bereits stattgefunden, Konferenzen für Kunden als kleines Dankeschön für die gute Zusammenarbeit. Das Jubiläumsjahr ist noch nicht
vorbei. Es besteht beispielsweise noch bis Ende des Jahres die Möglichkeit, eine Reise nach
Grönland zu gewinnen.
Obwohl das 50. Jubiläumsjahr bisher sehr erfolgreich verlief, wird FOSS natürlich
nicht mit den Feierlichkeiten im 51. Jubiläumsjahr fortfahren. Für jemanden, der seinen
50. Geburtstag gefeiert hat, ist der 51. Geburtstag auch nicht von so großer Bedeutung.
Das 50-jährige Jubiläum ist jedenfalls ein guter Anlass, um sich weiter auf die Zukunft zu
fokussieren.
In dieser Ausgabe werden Sie schon mal einen kleinen Einblick bekommen, was die Zukunft unseren Kunden bringen wird. Durch die Steuerung des Produktionsprozesses kommt
man der Zukunftsvision immer näher, hoch automatisierte Molkereibetriebe zu schaffen,
die fast von alleine arbeiten. Eine effektive nass-chemische Analyse kann Tausende von
reibungslosen Analysen bewältigen. Durch NIR-Analysen, die im Netzwerk betrieben werden, können Millionen von Daten in einer riesigen, leistungsfähigen Datenbank gespeichert
werden.
Diese und andere Geschichten verdeutlichen, dass die Analytik mehr und mehr ein Teil
des Geschäftsprozesses wird. Und ich bin mir sicher, dass sich dieser Trend auch in der
Zukunft fortführen wird. Bei den vielen Konferenzen haben unsere Kunden bestätigt, dass
die Analytik eine wichtige Rolle bei der Qualität, der Lebensmittelsicherheit und bei einer
wirtschaftlichen Produktverarbeitung spielt.
FOSS wird auch weiterhin seine Kunden bei diesen und zukünftigen Herausforderungen
unterstützen. Die Jubiläumsfeiern sind abgeschlossen, aber ich denke, dass wir auch sicherlich bald wieder Grund haben werden, zu feiern.
Hochachtungsvoll,
Peter Foss
Präsident der FOSS-Firmengruppe
Verantwortlicher Herausgeber:
Ola Johansson, FOSS
(OJN@foss.dk)
Redaktion
Chefredakteurin
Elsa Claesson Lundin (ELN@foss.dk)
Redakteur
Richard Mills (RIM@foss.dk)
Graphikerin/ Stellv. Chefredakteurin
Åsa Österberg (AOG@foss.dk)
Adresse: FOSS Analytical AB
P.O. Box 70
SE-263 21 Höganäs
Sweden
E-Mail info@foss.dk
Leserservice:
Sandra Strahl (SAS@foss.de)
Druck:
CA Andersson, Malmö
Copyright 2006 by FOSS Analytical.
Alle Rechte vorbehalten.
Titelbild: Standort Fonterra
Mit freundlicher Genehmigung von
Fonterra, Neuseeland
Inhalt:
NIR: Die Zukunftsaussichten
4
Warum hat NIR bei der Analyse von Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten so gute Zukunftsaussichten?
Wein-Konferenz von FOSS:
Neue Aufgaben warten
6
Untersuchung von mehr als 100.000 Proben mit
dem Kjeltec™ 2300
8
Eine Million Proben
9
Der MeatMaster™-Effekt 10
Vollautomatische Produktion von Milchprodukten 12
Fonterra bleibt beim globalen Kräftespiel der
Milchwirtschaft in Führung
Bestimmung des Gesamt-Stickstoffgehaltes in
frischen Reisblättern unter Anwendung der
Spektroskopie im sichtbaren und im NIR-Bereich
14
Automatische Datenübertragung mit der
Vernetzungsfunktion des MicroFoss™
16
Futtermitteluntersuchungen mit dem Fibertec™
17
XDS Process Analytics™ bei der Molkerei
TINE, Tolga
18
News & Events
20
Richard Clatworthy, technischer Manager und
Verkaufsleiter bei der Lebensmittelgruppe St.
Merryn, beschreibt, wie der MeatMaster™ die
Kosten für Rohmaterialien senken und Produktionskapazitäten freisetzen kann. Mehr dazu auf
Seite 10.
FOSS feierte vom 30.-31. März das Jubiläumsjahr mit einer Getreide- und Futtermittelkonferenz in Bologna,
Italien. Unter den teilnehmenden Gästen war auch das Unternehmen Provimi, das einen umfangreichen
Pool an Analysensystemen hat. Die Firmengruppe unterhält ein Netzwerk an Analysensystemen, mit dem eine
ausgezeichnete Übersicht und Auswertung der Tätigkeiten ermöglicht wird.
NIR: Die Zukunftsaussichten
Warum hat NIR (Nah-Infrarot-Reflexion) bei
der Analyse von Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten so gute Zukunftsaussichten? Ganz einfach: …da die Geschäftsbeziehungen in einer immer kleiner werdenden
Geschäftswelt zunehmend auf objektiver Basis
beruhen, erklärt Torben Ladegaard, Geschäftsführer bei FOSS. Daher wird auch jede Verbesserung bei der Genauigkeit und Transparenz
von Untersuchungen zu einer Optimierung der
Kosten und Gewinnspannen beitragen. Anders
ausgedrückt: “Wir haben dieselben Ziele wie
unsere Kunden: Zuverlässigkeit, Genauigkeit,
einfache Bedienung und Schnelligkeit.“ Torben Ladegaard erinnert daran, als FOSS zur
Jahrhundertwende die strategische Entscheidung traf, dass alle Systemneuentwicklungen
in der Lage sein müssen, Analysenergebnisse
vollständig auf andere Systeme zu übertragen.
Dadurch können dieselben Kalibrationsalgorithmen von einem System zum anderen übertragen werden und in einigen Fällen sogar von
einer NIR-Produktserie zu einer anderen. Wir
ermöglichen unseren Kunden damit enorme
Kosteneinsparungen bei der Entwicklung und
dem Unterhalt von Kalibrationen, insbesondere bei einem großen Instrumentenpool. “Diese
Entscheidung hat zwar unsere Entwicklungsund Herstellungskosten beträchtlich erhöht,
war aber im Sinne unserer Kunden und auch
für die Marktentwicklung notwendig” sagt
Ladegaard. FOSS investiert jährlich mehr als
20 Mio. EURO in die Entwicklung von neuen
Produkten und beinahe die Hälfte davon in die
Entwicklung von Software und chemometrischen Methoden.
Was ist das Ergebnis? “85 Prozent der weltweiten milchwirtschaftlichen Produktion, 80
Prozent des gesamten Getreidehandels and 75
Prozent aller gebrauten Biere der Welt werden anhand von Analysensystemen von FOSS
untersucht.“ Der italienische Pastahersteller
„Barilla“ nutzt NIR-Systeme von FOSS zur
Kontrolle des Hartweizens in den Mühlen und
Fabriken, zur Kontrolle der Endprodukte und
sogar zur Unterstützung bei der Getreideauswahl. NIR-Untersuchungen finden genau dort
statt, wo sich die agronomischen, wirtschaftlichen und technologischen Aspekte von Getreide und den Inhaltsstoffen treffen und an
jedem Schritt der Getreideverarbeitung, sagt
Roberto Ranieri, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung und Rohstoffverantwortlicher bei Barilla.
In ähnlicher Weise beschreibt Paul Gerardy,
Direktor des Provimi-Zentrums für Forschung
und Entwicklung, NIR als gemeinsamen Nenner für alle Teilbereiche der Futtermittelherstellung: Einkauf, Probennahme, Laboruntersuchungen, Qualitätskontrolle, Erstellung von
Futterrezepturen, Produktion, Vertrieb und
Marketing und sogar für das Management.
Provimi: Ein typisches Beispiel
Im März 2006 bestand Provimis Netzwerk aus
92 NIR-Analysensystemen. 31 der Systeme
waren direkt bei der Provimi-Gruppe installiert und die übrigen 61 bei Kunden weltweit.
Diese eindrucksvolle Zahl ist in den letzten
zweieinhalb Jahren um jeweils 2 Systeme pro
Monat gewachsen. Das Netzwerk beruht auf
18 Laboratorien, welche einheitlich die gleiche Ausrüstung und die gleichen Methoden
nutzen, ebenso auf der zentralen Behandlung
von spektroskopischen Daten und den dazugehörigen chemischen Referenzanalysen und
darauf, dass alle Laboratorien die gleichen Kalibrationen verwenden.
Von September 1998 bis Juli 2005 hat das
Provimi-Netzwerk 180.000 Analysen von
43.000 Rohmaterialproben und 120.000 Analysen von 26.000 Futtermittelproben durchgeführt. Insgesamt wurden also 300.000 Proben
analysiert. Der Gruppe stehen heute 43 Kalibrationen für verschiedene Rohmaterialien, 9
Kalibrationen für Fertigfutter und 2 Kalibra-
Torben Ladegaard, Geschäftsführer bei
FOSS: “Wir haben dieselben Ziele wie
unsere Kunden: Zuverlässigkeit, Genauigkeit, einfache Bedienung und Schnelligkeit.“
tionen für Trockenfutter/Heimtiernahrung zur
Verfügung. Obwohl Provimis Investition in
NIR schon eindrucksvoll genug ist, fuhr Paul
Gerardy dennoch fort, die Vorteile der NIRTechnologie bei der Optimierung des Einkaufs
von Rohmaterialien und der Minimierung der
Herstellungskosten von Futtermitteln zu erläutern.
Außerdem ist die Geschwindigkeit von
NIR-Untersuchungen beachtlich. Eine Analyse
dauert 1 bis 2 Minuten und gibt dem Anwender die notwendigen Informationen über den
Feuchtegehalt, Eiweiß, Fett, Rohfaser, Asche
oder Stärke. Die Ergebnisse sind sogar noch
vor der Entladung eines Lastwagens erhältlich. Zum anderen lässt die NIR-Technologie
eine objektive Bewertung bei der Warenannahme zu. Die Behebung von Mängeln kann
sofort veranlasst werden, falls die Qualitätsanforderungen nicht erfüllt wurden. Schließlich
kann durch NIR die Anzahl der notwendigen
chemischen Analysen drastisch gesenkt werden. Generell können 95 % der Proben anhand
der NIR-Technologie untersucht werden, was
zu Einsparungen von 0,20 - 0,25 EURO pro
Vol. 30, No 3, 2006
Rohmaterialmatrix, die in ihrer Zusammensetzung den einen oder anderen Inhaltsstoff
in höherer Konzentration enthält als nötig, in
niedrigeren Mengen eingesetzt werden. Oder,
wie Paul Gerardy sagt, “eine genaue Kontrolle
der Rohstoffe ermöglicht Durchschnittswerte,
die der Realität besser entsprechen.”
Paul Gerardy von Provimi empfiehlt
allen Unternehmen mit einer Produktion von 50.000 Tonnen Futtermittel pro
Jahr, in ein NIR-System zu investieren.
Tonne Futter führt. Paul Gerardy empfiehlt allen Unternehmen, die mehr als 50.000 Tonnen
Futter pro Jahr produzieren, NIR-Systeme zu
installieren.
Die Anwendung von NIR-Systemen hilft,
die Futterrezepturen zu optimieren. Falls NIR
keine Anwendung findet, ist das Endprodukt
schon fertig, bevor die Analysenergebnisse
für die verwendeten Rohmaterialien vorliegen. In solchen Fällen können Abweichungen
und Fehler erst bei der Qualitätskontrolle der
Endprodukte festgestellt werden. Aber dann
ist es in den meisten Fällen schon zu spät. Mit
Hilfe von NIR können Entscheidungen zur
vorliegenden Rohstoffzusammensetzung vorgenommen werden. Beispielsweise kann eine
NIR bringt 2 EURO pro Tonne Futter
Als praktisches Beispiel erläuterte Paul Gerardy die Situation eines Kunden mit zwei Silos á
300 t mit Soja 44. Je nachdem, ob man sich den
Proteingehalt des angelieferten Sojas per Jahr,
per Monat oder per 300 Tonnen anschaut, können Einsparungen bei der Zusammenstellung
der Futterrezepturen in Höhe von 1,70 EUR,
2,05 EUR oder 2,42 EUR pro Tonne Soja
erzielt werden. Das entspricht Einsparungen
in Höhe von 0,34 EUR, 0,41 EUR oder 0,48
EUR pro Tonne Futter. Ähnliche Betrachtungen können bei der Leistung des Viehbestandes herangezogen werden. Wird Geflügel mit
Soja eines Proteingehaltes von 46 % anstelle
von 45 % gefüttert, führt dieses zu einem Verlust an nicht umgesetzten Aminosäuren, dem
ein Wert von 12 EUR pro Tonne Soja oder 2,4
EUR pro Tonne Futter entspricht. Eine monatliche Korrektur des Proteingehaltes würde
zu Einsparungen in Höhe von 1,68 EUR pro
Tonne Soja oder 0,34 pro Tonne Futter führen, während eine Kontrolle des Proteingehaltes pro Charge zu Einsparungen in Höhe
von 2,34 EUR pro Tonne Soja bzw. 0,47 EUR
pro Tonne Futter führen könnte. Werden auch
noch Kosteneinsparungen bei der Erstellung
der Futterrezepturen berücksichtigt, erhält
man beträchtliche Einsparungen: 3,73 EUR
pro Tonne Soja oder 0,75 pro Tonne Futter
auf monatlicher Basis oder gar 4,76 EUR pro
Tonne Soja bzw. 0,95 EUR pro Tonne Futter.
Bei gleicher Handhabung aller Rohstoffe, die
in einer Futterrezeptur enthalten sind, und in
allen Bereichen der Futtermühle kann eine
richtige Anwendung der NIR zu Einsparungen
“ in der Größenordnung von 2 - 5 EUR pro
Tonne Futter pro Jahr führen“.
Die Provimi-Gruppe
Provimi wurde im Jahre 1927 als eine
Handelsgesellschaft für niederländische
Landwirte gegründet. In den 30er Jahren
brachte man ein Futtermittel unter dem
gleichen Namen auf den Markt (Provimi =
PROteine, VItamine und MIneralien). Die
Gruppe hat sich seitdem zunehmend international ausgerichtet und verzeichnet heute
mehr als 100 Herstellungsorte in mehr als
30 Ländern. Von den ca. 9.000 Mitarbeitern
sind mehr als 600 Wissenschaftler. Provimi
war bahnbrechend für das Futtergeschäft in
Osteuropa und ist heute marktführend auf
dem Gebiet der Tierernährung. Provimis
Aktien werden an der Börse in Paris gehandelt. Weitere Informationen finden Sie
unter www.provimi.com
Mycotoxine: Das „AUS“ für NIR?
Was die Bestimmung von Mycotoxinen in
Getreide angeht, sieht es gegenwärtig nicht
so aus, als ob sich der Gehalt im Wirtsorganismus mit NIR bestimmen ließe. Das ist in
Expertenkreisen schon seit einiger Zeit bekannt und wurde kürzlich auf einer Konferenz zur Untersuchung von Mycotoxinen, die
von Arvalis (Frankreichs Technisches Institut
für Getreide und Futter) am 4. April 2006 in
Paris organisiert wurde, bestätigt. Es wurden
Versuchsergebnisse, die in Zusammenarbeit
mit der ONIC (Nationales Büro für interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet
Getreide) an mehr als 300 Weizenproben der
Erntejahre 2002, 2003 und 2004 durchgeführt
wurden, präsentiert. Die Proben enthielten
DON-Werte im Bereich von 10 bis 4.500
ppb. Die Abweichungen betrugen je nach
Vol. 30, No 3, 2006 Instrument 800 ppb bis 950 ppb. Derartige
Abweichungen sind laut Bestimmungen des
von der EU seit dem 01. Juli 2006 festgesetzten Grenzwertes in Höhe von 1.250 ppb nicht
erlaubt.
In einem zweiten Validierungsprojekt wurde die Ernte des Jahres 2005 untersucht. Hier
lagen die DON-Werte generell sehr niedrig.
Auch hier zeigten sich die Ergebnisse als unzureichend. Es wurden sogar Werte zu 100 %
falsch vorhergesagt. Arvalis hat selbst etwa
90 Proben mit einem vorhergesagten Gehalt
auf dem Niveau von 1.250 ppb untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Getreide,
je nach Instrument, in 43 - 70 % der Fälle
korrekt eingestuft werden konnte, dass aber
in 37 - 57 % der Fälle falsch negative und in
20 - 56% der Fälle falsch positive Ergebnis-
se erzielt wurden. Wie Brigitte Mahaut von
Arvalis berichtet, hat die ONIC daraufhin
beschlossen, diese Kalibrationen nicht für die
Ernte 2006 zuzulassen.
Trotzdem wurden Forschungsprojekte zur
Anwendung der NIR für die Bestimmung
von Mycotoxinen nicht völlig abgebrochen.
Tatsache ist, dass NIR nicht besonders für
die Bestimmung von Verunreinigungen in
sehr niedrigen Konzentrationen im Bereich
des EU-Grenzwertes geeignet ist. Die Technik könnte jedoch für die Bestimmung höherer Gehalte sinnvoll sein und damit für das
Screening stark befallener Getreidepartien
eingesetzt werden. Eine Ausweitung der Versuche auf Getreide mit hohen DON-Werten
und die Anwendung neuer mathematischer
Modelle wird daher vorgeschlagen.

von Benoît Contour, mitwirkender Autor
Wein-Konferenz von FOSS
am 15. Juni 2006 in Barcelona, Spanien
Neue Aufgaben warten
Trends beim Weinverbrauch, das politische
Programm in Europa und die Anwendung
neuer Technologien bei der Weinherstellung,
das waren die Themen bei der Jubiläumskonferenz von FOSS. Fachliche Beiträge zu
Abrechnungssystemen, zur Prozesskontrolle
und zur Qualitätsverbesserung sowie zur Bestimmung von Ochratoxin erwiesen sich als
höchst aktuell für eine Industrie, die sich im
Umbruch befindet.
Nachlassende Nachfrage und neue
Reformen
Brian Howard, Leiter des Bereiches Geschäftsentwicklung bei “Wine Intelligence” in Großbritannien, bezog sich auf Informationen aus
aller Welt, um ein Bild nachlassender Nachfrage in allen Wein herstellenden Ländern, mit
Ausnahme der USA, aufzuzeigen. Die Überproduktion wird noch zunehmen. “Der See
wird sich zu einem Meer ausweiten”, wie er
sagt.
Eine „Beteiligung“ der Verbraucher ist der
Schlüssel zum Erfolg. “Sie kann die Preise um
bis zu 20% nach oben treiben“, sagt er und
bezieht sich dabei insbesondere auf Erfolge in
Australien. Große Handelsketten kontrollieren
bis zu 60% der Verbraucher und geben an, was
„in“ ist und was nicht.
Markenbildung und die Meinung der Verbraucher sind entscheidend. Eine Untersuchung von „Wine Intelligence“ verdeutlichte
sehr gut, dass die Verbraucher oftmals gar
nicht wissen, was für einen Wein sie trinken.
Es kam heraus, dass in England 40% der
Weintrinker mit einer Vorliebe für spanischen
„Rioja“-Wein angaben, dass sie keinen spanischen Wein mögen.
Howard unterstrich mit diesem Beispiel die
Notwendigkeit, mehr Marketing zu betreiben.
“Der Verbraucher braucht eine Vorstellung
davon, was einzigartig am Wein ist und was
ihn von anderen unterscheidet”, sagt er.
Rafael De Michelena Saval aus Spanien ist
Mitglied der „EU Permanent Group of Consultative Committee in Wine“ (Beratungsausschuss für Wein). Er unterstreicht ebenfalls die
Überproduktion in der EU und sagt:” Dreißig
bis vierzig Millionen Hektoliter finden keinen
Abnehmer. Das ist ein großes Problem.” Saval
beschreibt die Zielsetzungen der kommenden
EU-Reformen. Diese wollen die Wettbewerbs-
fähigkeit der europäischen Weinhersteller
stärken und den Ruf europäischer Qualitätsweine verbessern, um verloren gegangene
Marktanteile zurück zu gewinnen und neue
Marktanteile in der EU und der ganzen Welt
zu erobern. „Wir müssen unsere einzigartigen
Traditionen bewahren, aber gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit durch eine bessere
Anpassung an die Verbraucherwünsche steigern“, sagt Saval.
Die richtige Technologie kann eine wichtige
Rolle bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Weinindustrie spielen,
zum Beispiel bei Abrechnungsanalysen und
bei der Sicherung der Qualität zu einem durch
Verbraucherwünsche vorgegebenen Preis.
“Durch neue Technologien können wir flexibler auf neue Anforderungen reagieren“.
Weitere Informationen zur vorgeschlagenen
Weinreform der EU finden Sie unter: http://
ec.europa.eu/agriculture/capreform/wine/index_en.htm
Qualität im Zeitalter der Veränderungen
Torben Ladegaard, Geschäftsführer bei FOSS,
Vol. 30, No 3, 2006
erklärt, dass FOSS stets versucht, fünf bis
sechs Jahre in die Zukunft zu schauen, wenn
es um die Verbesserung der bisherigen Analysentechnologie geht. “In Dänemark haben wir
ein Sprichwort, welches in deutscher Sprache so etwa lautet: „Wenn ein Sturm kommt,
kannst du entweder ein Loch graben oder eine
Windmühle bauen.“ „Jetzt ist es Zeit, Windmühlen zu bauen”, sagt er und erklärt, dass
es viele Herausforderungen dieser Art gibt.
Ein Beispiel ist die Milchwirtschaft. Hier haben Innovationen bei der Analysentechnik zu
Qualitätsverbesserungen in der gesamten Versorgungskette geführt. Zuverlässige Milchuntersuchungen haben bewirkt, dass eine Abrechnung nicht mehr nur über die Quantität,
sondern auch über die Qualität erfolgt. Dasselbe könnte auch für die Weinindustrie gelten.
Mit Blick auf Entwicklungen in der „Neuen
Welt“ beschrieb Eric Wilkes, leitender Chemiker bei der Weinkellerei Fosters in Australien,
die heutige Realität der Massenproduktion. In
Australien werden 85% des Weines von zehn
Unternehmen hergestellt. Fosters hat zehn
Kellereien, sieben Abfüllstationen, 15.800
Hektar Weingärten und produziert etwa 350
Millionen Hektoliter Wein pro Jahr. Die Produktion derartiger Mengen erfordert eine gute
Kontrolle des Herstellungsprozesses, um eine
gute Qualität zu garantieren. „Wir müssen die
Ingenieure und Wissenschaftler in die Kellereien holen“, sagt Wilkes. Untersuchungen mit
Hilfe der FTIR sind ein wertvolles Hilfsmittel
zur Sicherung der Qualität und des Herstellungsprozesses. “Im Voraus planen zu können,
sichert uns unglaubliche wirtschaftliche Vorteile“, sagt er.
Wilkes deutet insbesondere auf die Vorteile der FTIR in Kombination mit anderen
Techniken hin. Zum Beispiel können FTIRAnalysen in Verbindung mit der Satellitennavigation dazu verwendet werden, einen Plan für
die Weinlese zu erstellen, indem festgestellt
wird, welche Gebiete eines Weingartens wann
bereit für die Ernte sind. Ein anderes Beispiel
ist die Anwendung der FTIR zur Kontrolle des
Fermentationsprozesses. Durch eine dynamische Rückführung wird eine Echtzeitkontrolle
des Fermentationsprozesses möglich. Dadurch
lassen sich die Fermentationsbedingungen so
einstellen, dass ein Produkt unter kontrollierten Bedingungen maßgeschneidert hergestellt
werden kann. “Zum ersten Mal habe ich das
Gefühl, dass wir den Fermentationsprozess
voll unter Kontrolle haben”, betont Wilkes.
Bezahlung für Qualität statt nur für
Quantität
Professor Ulrich Fischer von der DLR Rheinpfalz, Abteilung Weinbau und Önologie, zeigte
auf, wie ein neues Abrechnungsmodell auf der
Grundlage des GrapeScan-Systems von FOSS
dazu beigetragen hat, die Qualität vom Zeitpunkt der Traubenannahme sicherzustellen.
“Das übergreifende Ziel ist, den ganzen Prozess aus der Perspektive des Marktes oder des
Verbrauchers zu steuern“, erzählt Professor
Fischer. Das System ermöglicht dieses durch
zuverlässige und objektive Daten hinsichtlich
der Reife und des Gesundheitszustandes der
Trauben. Dadurch werden eine gerechte Bezahlung des Weinbauers, eine effektive Trennung der Trauben nach Qualitätsmerkmalen
und die Auswahl von geeigneten Prozess- und
Fermentationsbedingungen zur optimalen
Weinherstellung möglich. „Die Qualität liegt
jetzt im Mittelpunkt und nicht, wie früher, nur
die Quantität.“
Eine robuste Kalibration ist dabei unabkömmlich. Die ursprünglich von FOSS gelieferte Kalibration wurde durch Messwerte
während der Jahre 1999-2004 von fünf Forschungsstationen an die regionalen Bedingungen angepasst. Der Wert, der aus der neuen
Abrechnungsmethode resultiert, wurde den
Herstellern durch Vergleich von guten und
schlechten Weinen und deren ursprünglichen
Ergebnissen für die Abrechnung demonstriert.
“Der Weinbauer muss verstehen, wie die Qualität bei der Weinannahme die spätere Qualität des Weines beeinflusst“, sagt Professor
Fischer.
Kann man mit FTIR Ochratoxin messen?
Matthieu Dubernet, Leiter der Dubernet Weinlaboratorien in Frankreich, präsentierte seine
Untersuchungen zu den Möglichkeiten der
FTIR bei der Bestimmung von Ochratoxin A
(OTA). Die vorhandenen Methoden sind sehr
teuer und haben eine Genauigkeit von nur
50%.
Obwohl es nicht möglich ist, den Gehalt
von OTA mit FTIR zu berechnen, kann man
doch die Aktivität von Metaboliten des Pilzes
Aspergillus carbonarius, der für das Vorkommen von OTA in Trauben verantwortlich ist,
bestimmen. Diese Aktivität korreliert mit dem
Gehalt an Glukon- und Zitronensäure. “Das
Ziel ist, gefährdete Weine zu erkennen”, sagt
Dubernet.
Die Methode steckt noch in den Kinderschuhen und stützt sich nur auf Daten aus einer bestimmten geographischen Region. Sie
könnte sich jedoch als wichtig erweisen, da
die Handhabung von Mycotoxinen eine große
Herausforderung für die Lebensmittelindustrie
darstellt.
Differenzierung als Schlüssel für den
Erfolg kleinerer Hersteller
Für Manuel García Ortega, Geschäftsführer
der Bodegas Ollauri Rioja, war es am Wich-
tigsten, auf einem Markt mit starkem Wettbewerb zu überleben. “Früher war der Verkauf
einfacher“, sagt er. “Heute verkaufen wir, was
wir können, wo wir können und zu den Preisen, die wir bekommen können.“
Die Abstimmung von Technologie und Tradition ist seine Strategie zur Herstellung von
Qualitätsweinen. Die neue Kellerei in Olauri
bestätigt diese Einstellung. Achtzig Prozent
der Anlagenfläche liegt an einem Berghang, in
dem eine Förderanlage eingebaut ist. Dadurch
kann der Wein besonders behandelt werden,
während eine gleich bleibende Temperatur sichergestellt wird. FTIR-Untersuchungen und
andere Technologien kommen an besonderen
Schlüsselpositionen zum Einsatz. “Wir haben
die Erfahrung und das Know-how. Lassen Sie
uns jetzt den Wettbewerb gegen „Billig“-Weine aus der neuen Welt aufnehmen“, sagt Ortega.
Die Zukunftsvision
Peter Foss, Präsident der FOSS-Firmengruppe,
zog ein Resümee der Konferenz, bei dem er
die Bedeutung eines nützlichen Ideenaustausches mit der Anwendung neuer Technologien
hervorhob. Durch das Engagement von FOSS
für die Industrie werden, nach Meinung von
Peter Foss, lokale Kalibrationen regional oder
sogar global werden. Das wäre die Basis für
Netzwerke, so wie sie schon erfolgreich in der
Getreideindustrie eingesetzt werden. Abrechnungssysteme werden die Qualität der Weine
verbessern. Durch eine vorhersagbare Qualität werden Hersteller ihre Zielmärkte genauer
adressieren können.
Weitere Parameter, wie z.B. die Färbung,
werden als Optionen zur Routineuntersuchung
zur Verfügung stehen. “Die richtigen Hilfsmittel in den Händen geeigneter Entscheidungsträger können einen großen Unterschied ausmachen“, so Peter Foss.

von Richard Mills, FOSS
Vol. 30, No 3, 2006 Ägypten:
Untersuchung von mehr als 100.000 Proben mit
dem Kjeltec™ 2300
Tarek Soliman mit zwei Kjeltec™-Systemen 2300 der CLFF
Das „Central Laboratory for Food and Feed“
(CLFF) ist das höchste Kontrollorgan für Lebens- und Futtermittel in Ägypten. Es befindet
sich auf dem Gelände des landwirtschaftlichen
Forschungsinstitutes in Kairo. Das Laboratorium für Proteinuntersuchungen ist eine der
Abteilungen des CLFF.
Als das CLFF 1980 gegründet wurde, war
es nur ein kleines Labor, bestehend aus einem Zimmer, das Proteinuntersuchungen für
Futtermittelhersteller durchführte. Damals
wurden etwa 500-600 Proben pro Jahr untersucht. Seitdem wurde das Labor schrittweise
ausgebaut und hat mittlerweile auch die Verantwortung für die Untersuchung der Feuchte,
des Rohfaser- und des Fettgehaltes usw. übernommen.
Mit zunehmendem Probenaufkommen wurde auch die Zahl der Mitarbeiter erhöht. Da
alle Analysen manuell durchgeführt wurden,
bekam man jedoch schon bald Zeitprobleme.
1990 wurde dann das erste Kjeltec™ 1002 gekauft. Die Zahl der anfallenden Proben stieg
jedoch weiterhin erheblich an und schon im
Jahr 1992 wurde in ein Kjeltec™ 1030 investiert.
Als die Zahl der täglich zu untersuchenden
Proben auf 200 angestiegen war, entschied
sich Chemieingenieur Tarek Soliman, Leiter
des Proteinlabors, ein weiteres Instrument anzuschaffen. Im August 2000 wurde das nächste System von FOSS bei der CLFF installiert.
Die Wahl fiel auf ein Kjeltec 2300 wegen der
schnellen und genauen Analysen und der sicheren Bedienung. Die Arbeitsbelastung stieg
jedoch weiterhin und im Februar 2002 wurden zusätzlich drei Systeme der Kjeltec-Serie
2300 installiert, um ältere Systeme am CLFF
zu ersetzen.
Die Kunden der CLFF sind Getreideimporteure und Futtermühlen aus Ägypten. Die
Aufgabe des Laboratoriums besteht darin, die
Angabe der Inhaltsstoffe von importierten
Gütern und von in Ägypten hergestellten Endprodukten zu überprüfen. Schnelle und genaue
Analysen spielen dabei eine große Rolle, um
die Produkte umgehend für den Markt freigeben zu können.
Die CLFF konnte feststellen, dass das Kjeltec 2300 den Anforderungen in Bezug auf
Probendurchsatz, Schnelligkeit und einfacher
Bedienung optimal entsprochen hat. Es gab
keine Probleme bei der Akkreditierung des
Laboratoriums nach DIN EN ISO 17025.
Die Analysensysteme sind einfach in der
Bedienung und die Anwender sind froh über
die Ergebnisse, die sie mit den Geräten erzielen. Die Kunden sind ebenfalls zufrieden, da
die Analysenergebnisse schnell vorliegen und
damit die Produkte unverzüglich freigegeben
werden können.
Wegen des hohen Probenaufkommens müssen oft Überstunden gemacht werden. Die
Kjeltec-Systeme haben sich im täglichen 14
Stunden-Betrieb problemlos bewährt.
Das Zählwerk an dem ersten Kjeltec 2300
der CLFF zeigt mehr als 40.000 analysierte
Proben an und auf den anderen drei Systemen
wurden zusammen mehr als 70.000 Proben
analysiert. Damit wurden bei der CLFF mehr
als 110.000 Proben in weniger als 4 Jahren, bei
minimalem Unterhalt, untersucht. Diese Zahlen sprechen für sich und dokumentieren, dass
das System sehr leistungsfähig ist.

von Dr Mohamed Atta, Clinilab Ägypten
CLFF – das Zentrallabor für Lebens- und Futtermittel
Das Zentrallabor für Lebens- und Futtermittel
wurde 1980 von Dr. Akila Hamza mit Unterstützung von Professor Youssef Wally, dem
damaligen Landwirtschaftsminister Ägyptens, gegründet. Als hochqualifizierter Landwirtschaftsingenieur hatte Dr. Hamza am
dänischen Laboratorium für Proteinchemie
promoviert. Das dänische Laboratorium war
mit Ausrüstung und Ratschlägen bei der Etablierung behilflich und die IFU (Denmark’s
Industrialization Fund for Developing Countries) beteiligte sich mit einem Kapital von 2,1
Millionen DKK. Das CLFF ist heute auf dem
nationalen Markt etabliert und finanziell gesund. “Wir sind stolz darauf, bei der Finazierung des CLFF geholfen zu haben und freuen
uns über die Entwicklung des Laboratoriums”
sagt Sven Riskær, Geschäftsführer der IFU.
Das CLFF hat heute ca. 400 Mitarbeiter.
www.clff.net
Vol. 30, No 3, 2006
Eine Fülle an Messdaten von Analysensystemen, die im
Netzwerk betrieben werden, verbessert die Entscheidungsfindung bei der Tierfutterherstellung
1.000.000
Eine Million Proben
Im September 2003 rief der amerikanische
Tierfutterhersteller, Doane Pet Care, ein Netzwerk von NIR-Systemen an 20 Standorten in
Amerika ins Leben. Im Februar dieses Jahres
führte das Unternehmen die 1 millionste Probe auf einem System am Standort in Birmingham, Alabama, durch.
Das Netzwerk wurde schon in der Ausgabe 1 des „In focus“ im Jahr 2005 beschrieben.
Wir nahmen noch einmal mit Scott Witt, dem
Manager für Inhaltsstoffe bei Doane Pet Care,
Kontakt auf, um zu hören, wie das System
seitdem läuft und welche Auswirkungen es auf
den täglichen Betrieb gehabt hat. Das System
sammelt im Wesentlichen Messdaten von allen Produktionsstätten. Die Messdaten werden
in eine zentrale Datenbank eingespeist, die einen wertvollen Pool an Informationen für das
operative Management bietet. Das Netzwerk
ist außerordentlich wirkungsvoll beim Unterhalt der Systeme, die über einen weiten geographischen Raum verteilt sind. Die einzelnen
Geräte können überwacht und Kalibrationen
können von einer zentralen Stelle aus aktualisiert werden.
Heute gibt es kaum noch etwas, was nicht
irgendwann in dem Netzwerk von Doane Pet
Care untersucht wird. Scott Witt erzählt: Alle
Standorte sind vernetzt. 95% der Tonnage wird
durch ein NIR-System überprüft und von fast
jedem Inhaltsstoff wurden vorher Daten in die
NIR-Datenbank eingegeben.
Zusätzlich wurde das System erst kürzlich
um die Ergebnisse aller chemischen Analysen erweitert, was einen vollständigen Überblick aller analytischen Daten von sämtlichen
Standorten ergibt.
Ein stabiles und erweiterbares Netzwerk
Das Netzwerk läuft gut. “Solange sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit innerhalb angemessener Grenzen halten, sehe ich keine Probleme”, sagt Scott. Zur Sicherheit wurde eine
Vielzahl an Routineprogrammen erstellt. Es
gibt beispielsweise ein spezielles Schema für
den Austausch von Lampen in den Systemen.
Dieses beinhaltet einen rechtzeitigen Lampenwechsel innerhalb der erwarteten Lebensdauer,
um zu verhindern, dass die Lampen ausfallen.
Neue Geräte lassen sich problemlos in das
Netzwerk einfügen. “Es dauert ungefähr einen
Tag, ein neues Gerät im Netzwerk zu installieren”, sagt Scott.
Vorausschauendes Management Das Netzwerk ermöglicht ein vorausschauendes Handeln. Scott beschreibt, dass die Daten
von einer Million von Proben gefunden werden können, solange jede Probe eine Probenidentifikation hat. Diese Informationen bilden
eine solide Grundlage. “Wir sind lange nicht
mehr so abhängig von den Lieferanten wie
früher”, sagt Scott.
Im Gegenteil, das System wird als Hilfe bei
der täglichen Entscheidungsfindung genutzt.
Bei der Anlieferung einer Ware mit ungewöhnlich hohem oder niedrigem Proteingehalt kann
sofort überprüft werden, ob schon mal eine
ähnliche Probe dabei gewesen ist. „Störungen
können auf diese Weise ganz hervorragend behoben werden“, sagt Scott.
Mittlerweile wetteifern nun die einzelnen
Standorte, wer die besten Ergebnisse erzielt.
Auf diese Weise wird dazu beigetragen, neue
Qualitätsziele zu erreichen.
Zukunftsplanungen
Da jede Probe die Anzahl der Ergebnisse stetig
erhöht, erweitert sich auch die Datenbank im
Netzwerk stetig. Zukünftig möchte Scott den
Probendurchlauf noch erhöhen. Ein Ziel ist die
kontinuierliche Online-Messung, um die Ergebnisse automatisch für die Prozesskontrolle
zu nutzen. Bei der Herstellung von Trockenfutter für Hunde ist der Wassergehalt kritisch
für die Schmackhaftigkeit. Könnten Messungen kontinuierlich durchgeführt werden, wäre
der Wassergehalt besser kontrollierbar. Dies
würde sich sowohl auf die Produktqualität als
auch auf den -ertrag auswirken.
„Wir haben gerade begonnen, uns mit den
Themen Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen zu beschäftigen, sagt Scott.

von Richard Mills, FOSS
Hintergrundinformationen
Die Firma Doane Pet Care stellt Tierfutter
für über 600 Kunden in aller Welt her. Zu
den Produkten gehören trockene, halbfeuchte und weiche Trockenfutter, einschließlich
Hundekuchen. Hauptbestandteile sind Getreide und Lebensmittel wie Weizen, Mais,
Sojaschrot, Reis, Mehl, Geflügelmehl sowie Fleisch- und Knochenmehl.
Es existiert ein umfassendes Programm
zur Qualifizierung der Lieferanten. Dazu
gehört die Untersuchung der angelieferten
Rohwaren auf deren ernährungsphysiologische Wertigkeit sowie eine Untersuchung auf Bakterien und andere schädliche
Substanzen. Die Produkte jeder einzelnen
Fabrik werden kontinuierlich gemäß Spezifikationen und behördlicher Vorschriften
kontrolliert.
Proben aus der Produktion wurden früher mit Hilfe von chemischen Methoden
in Kombination mit NIR-Filter-Systemen
untersucht.
Die ersten NIR-Systeme von FOSS wurden im Jahr 2000 installiert. Es folgten viele weitere, die jetzt alle in einem Netzwerk
miteinander verbunden sind.
Vol. 30, No 3, 2006 Richard Clatworthy, technischer Manager und Verkaufsleiter bei der Lebensmittelgruppe St. Merryn, beschreibt, wie der MeatMaster™ die Kosten für Rohmaterialien
senken und die Produktionskapazitäten freisetzen kann.
Großbritannien:
Der
MeatMaster™-Effekt
Richard Clatworthy arbeitet seit 11 Jahren für
die St. Merryn Gruppe und ist seit deren Gründung im Jahr 1995 im Werk Victoria tätig. Er
gibt einen kurzen Einblick, welchen positiven
Effekt der MeatMaster™ auf die Produktion
haben kann.
Ich bin technischer Leiter der Produktionsanlage in Victoria (Cornwall). In dieser Position
muss ich unter anderem auch den Fettgehalt
von fertig verpacktem Hackfleisch kontrollieren. Im Laufe der Jahre haben wir verschiedene Methoden für die Bestimmung des Fettgehaltes angewendet, in den meisten Fällen
mit Systemen von FOSS. Zuerst hatten wir
das Fosslet™, welches zumindest damals eine
führende Technologie darstellte. Das Gerät
erforderte große Vorsicht und die Anwendung
von Chemikalien zur Fettextraktion, die heute
nicht mehr zulässig sind. Danach nutzten wir
irgendein noch nicht ausgereiftes Analysensystem auf der Basis von Röntgenstrahlen. Da
wir die Effektivität weiter steigern mussten,
haben wir FOSS dabei unterstützt, den ersten
Meatspec™ zu entwickeln. Hierbei handelte
es sich ursprünglich um einen Getreideanalysator, der sehr erfolgreich für die Nutzung in
der Fleischwirtschaft modifiziert wurde. Weitere von FOSS entwickelte Systeme waren das
Infratec™ und das FoodScan™ Pro.
Auf der Suche nach einem proaktiven
In-Line-System
Die oben genannten Systeme sind für den Offline-Betrieb entwickelt und geben Ergebnisse
nur als Rückblick an. Es war daher sinnvoll für
uns, nach Systemen Ausschau zu halten, die
Ergebnisse noch vor und während des Verarbeitungsprozesses liefern konnten.
Wir haben mehrere Systeme von verschiedenen Herstellern getestet. Obwohl diese
Systeme genau genug waren, erwies sich die
Kalibrierung als äußerst schwierig. Außerdem
waren die Kalibrierungen nicht stabil und das
Abdriften der Werte erforderte andauernde
Anpassungen.
Der nächste logische Schritt war daher, sich
den MeatMaster™ anzuschauen, ein System
der neuesten Generation von In-Line-Systemen für die Produktion. Das System untersucht den Fettgehalt für das gesamte Produkt
und gibt das Gewicht und den Fettgehalt der
jeweiligen Charge sowie jeder einzelnen Verpackung an. Wir geben diese Informationen
an unsere Lieferanten weiter, um sicher zu
stellen, dass die angelieferten Rohwaren den
gestellten Anforderungen entsprechen. Diese
äußerst wichtige Möglichkeit stand uns vor
der Anschaffung des MeatMasters nicht zur
Verfügung.
Wir haben uns für den MeatMaster entschieden, weil das System eine ZweistrahlRöntgentechnik für die kontinuierliche Untersuchung unserer Produktionslinie verwendet
und genaue Ergebnisse für alle Arten von frischem, gefrorenem, gehacktem und gemischtem Fleisch angibt. Das Fleisch wird entweder lose, in Boxen oder verpackt untersucht.
Beim MeatMaster gibt es ein eingebautes Förderband, auf dem das Fleisch das Messgerät
durchläuft. Dadurch konnten wir pro Charge
etwa 1.000 kg in Kisten verpacktes Fleisch
noch vor dem Produktionsprozess gezielt zusammenstellen.
Eine Genauigkeit von 0,5 Prozent
Der MeatMaster wird mit einer Kalibration
geliefert, die eine Fettbestimmung mit einer
Genauigkeit von einem Prozent oder besser
erlaubt. Dadurch ist eine gute Steuerung möglich, aber wir wollten das noch optimieren und
wählten einen wissenschaftlichen Ansatz, der
sich ausgezahlt hat.
Die ursprüngliche Kalibration wurde Seite
an Seite mit dem FoodScan als Referenz durchgeführt. Das war für uns ein guter Ausgangspunkt, aber wir wollten, wie bereits erwähnt,
eine bessere Genauigkeit als den in der Spezifikation angegebenen Wert von 1%. Es dauerte etwa zwei Monate, bis wir die Ergebnisse
von ungefähr 3.000 Fleischproben mit einem
Fettgehalt von unter 5% bis 28% vorliegen
hatten. Diese Ergebnisse stammten teilweise
vom FoodScan, teilweise (20 % der gesammelten Proben) von einem externen Laboratorium, das die Methode von Werner Schmidt
für die Fettbestimmung verwendete. Dadurch
sind wir jetzt sicher, dass wir jede Charge mit
einer Toleranz von 0,5 % oder besser fahren
können. Es hat mich beeindruckt, dass sich die
Kalibration in den letzten 6 Monaten, seit wir
die Anlage fahren, nicht geändert hat.
Ein anderer Vorteil des MeatMasters
ist, dass das System Metall und nichtmagnetisches, rostfreies Stahl bis hinunter zu
einer Größe von 3 mm detektieren kann. Das
ersetzt zwar nicht unsere gegenwärtigen Metalldetektoren, gibt uns aber einen zusätzlichen
Schutz vor dem Eindringen von Metallen und
der Schädigung unserer Produktionsanlage.
Förderband
10
Vol. 30, No 3, 2006
Bedienung der QS-Station
Wirtschaftliche Vorteile
Unser MeatMaster hilft uns dabei, wirtschaftliche Vorteile aus der Maximierung des Fettgehaltes in der Produktion zu erzielen sowie
Informationen über die Qualität des angelieferten Fleisches zu erhalten. Diese Effekte reichen von der besseren Ausnutzung hochwertiger Rohwaren bis zur optimalen Einhaltung
von Spezifikationen durch die Zulieferer. Zusätzlich konnten wir die Anzahl der Nachmischungen und die damit verbundenen Kosten
und Kapazitätsverluste beträchtlich senken.
Sehen wir uns zunächst einmal die Fettwerte an, so können Verluste beim Rohmaterial,
das außerhalb der Fleischspezifikationen liegt,
recht hoch sein. Der MeatMaster kann diese
Verluste zwar nicht vollständig ausschließen,
sie jedoch deutlich senken.
Die Abbildung unten zeigt, wie die hergestellten Fleischprodukte in einem engen
Bereich von 18-20 % Fettgehalt, mit einem
mittleren Fettgehalt von 19 %, eingegrenzt
werden können. Die Produktion der vorigen
Jahre ergab eine flachere Kurve mit einem viel
größeren Anteil an magerem Fleisch.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass wir
auf dem richtigen Kurs sind und die erwarteten
Vol. 30, No 3, 2006 Einsparungen realisieren können. Wir lassen
jetzt 95 % der Produkte über den MeatMaster
laufen.
Einen weiteren bedeutenden Vorteil sehen
wir bei St. Merryn Victoria in der beträchtlichen Senkung von Nachmischungen, da wir
jetzt genaue Chargen mit bekanntem Fettgehalt und Gewicht herstellen können. In der
Woche vor der Installation des MeatMasters
hatten wir noch Kapazitätsverluste von ungefähr 37% aufgrund von Nachmischungen von
Hackfleisch-Chargen, die nicht den Vorgaben
entsprachen. Wie aus der Abbildung ersichtlich wird, konnte diese Zahl beträchtlich gesenkt werden. Die wesentliche Änderung trat
in der Kalenderwoche 38 ein. Das Produktionsvermögen konnte um ca. 30 % gesteigert
werden, was bei zunehmenden Aufträgen zu
erheblichen Gewinnsteigerungen für St. Merryn führen könnte. Es gibt aber noch andere
Aspekte in der Produktion, die berücksichtigt
werden müssen, so können wir diese potentiellen Gewinne z.B. erst nach dem Ausbau des
Verpackungsbereiches voll nutzen.
Insgesamt gesehen sind wir jedoch auf dem
richtigen Weg zu einer größeren und leistungsfähigeren Produktion.
Schlussfolgerung
Der MeatMaster war eine wegweisende Investition in die Zukunft für die Anlage St.
Merryn Victoria. Diese Investition führte zu
einer Erhöhung unserer Produktionsleistung,
einer besseren Steuerung der Qualität unserer
Produkte und zur optimalen Anwendung von
Rohstoffen.
Aufgrund der vorläufigen Berechnungen
können wir schon heute sagen, dass sich diese
Investition in wesentlich kürzerer Zeit als einem Jahr bezahlt machen wird. Deshalb können wir den MeatMaster allen Unternehmen,
die eine Anlage mit ähnlichen Prozessen haben, nur empfehlen.

von Richard Clatworthy, St. Merryn Food
Group, UK
Die Lebensmittelgruppe St. Merryn
Die St. Merryn Food Group wurde 1987 gegründet und 2003 von der Grampian Country Food erworben, operiert jedoch immer
noch unter dem Namen St Merryn.
Jährlich werden im Schnitt 250.000 Rinder und 800.000 Schafe verarbeitet.
Zu den Produkten gehören für den Absatz
im Einzelhandel verpacktes Frischfleisch
(Steaks und Bratenfleisch), weiter verarbeitetes Frischfleisch (Hamburger, Kebab etc.)
sowie Hackfleisch, alles fertig verpackt mit
den Etiketten der jeweiligen Einzelhandelskette. Außerdem werden auch Teilstücke
für die Fleischereiabteilungen in größeren
Märkten produziert.
Insgesamt sind das mehr als 120 Millionen Verbraucherverpackungen für den Einzelhandel pro Jahr.
www.stmerrynfoodgroup.co.ok
11
Vollautomatische
Produktion von Milchprodukten
Vision für das Jahr 2020. Ein Produktionsleiter sitzt an seinem Computer. Für die Planung der Produktion nutzt er Daten eines Tankfahrzeuges,
das noch auf dem Weg zur Produktionsanlage ist. Im Hintergrund hört man das leise Brummen von vollautomatischen Maschinen, die unermüdlich
in der völlig verdunkelten Anlage arbeiten, um die Anwendung von Rohmaterialien bis auf einen Milliliter genau zu optimieren, den Energieverbrauch zu minimieren und die Qualität der Endprodukte zu einem im Voraus bestimmten Ergebnis anspruchsvoller Kunden zu machen. Diese
Vision nimmt bei dem neuseeländischen Hersteller von Milchprodukten, Fonterra, schon Formen an. Fonterra bleibt damit im globalen Kräftespiel
der Milchwirtschaft in Führung.
Die neuseeländische Milchwirtschaft floriert und liegt im internationalen Wettbewerb
ganz vorne. Seit im 18. Jahrhundert die ersten
Milchkühe auf die Insel kamen, haben Pioniere
wie Henry Reynolds, Gründer der Buttermarke
“Anchor”, neue Hilfsmittel und Technologien
genutzt, die es einer neu entstehenden Industrie ermöglichten, auf einem globalen Markt
zu wachsen. Der gleiche Pioniergeist hat der
Industrie geholfen, den schockartigen Verlust
ihres Hauptmarktes durch den EU-Beitritt
Großbritanniens 1973 zu überwinden. Heute
äußert er sich durch einen kompromisslos modernen Ausblick auf die Milchwirtschaft.
Fonterra wurde 2001 durch Zusammenlegung der beiden größten Genossenschaften
12
mit der neuseeländischen Milchbehörde gegründet. Dadurch konnte ein großer Rationalisierungseffekt genutzt werden. Heute erwirtschaftet Fonterra mehr als ein Drittel aller
Umsätze in der Milchwirtschaft und verkauft
Produkte, die in Australien, Südamerika und
den USA hergestellt werden. Fonterra ist weltweit führend in der Beschaffung und Verarbeitung von Milch in großen Mengen.
Wirtschaftlichkeit durch Größe
Max Parkin, Direktor der internationalen Produktion, sagt: “Eine gewisse Größe und eine
gut organisierte Kette von Zulieferern ermöglichen Prozesse in einem noch nie dagewesenen Ausmaß.“
Fonterra hat 24 Herstellungsanlagen, einschließlich einer „Riesenanlage“, die etwa 14
Millionen Liter Milch pro Tag verarbeitet. Die
Firma hat 89 Lagerhäuser und verschifft in 11
Häfen. Durch eine internationale Lieferkette
beliefert Fonterra etwa 5.000 Kunden (ohne
Einzelhandel) in 140 Ländern.
In dieser Größenordnung zu arbeiten, stellt
natürlich eine besondere Herausforderung dar.
Natürlich gibt es auch hier unzählige Probleme, von der zurzeit auch die gesamte Milchwirtschaft betroffen ist. Beispielsweise spielen
demographische Effekte und ein sich ändernder Arbeitsmarkt, welcher die Versorgung mit
gut ausgebildeten Arbeitskräften erschwert,
eine große Rolle. Ethische Geschäftsprakti-
Vol. 30, No 3, 2006
deutung sind: „Ausbeute, Ausbeute und Ausbeute“, sagt Parkin. Der notwendige Technologiesprung ist jedoch noch nicht passiert.
Änderungen sind jedoch schon zu erkennen.
Laut Parkin ist die Anwendung von Spraytechniken bei der Trocknung der erste Schritt.
Heute trocknet die Firma 25 Tonnen Milch pro
Stunde in der Trocknungsanlage, während vor
20 Jahren noch fünf Tonnen als hoch angesehen wurden.
Max Parkin, Direktor der internationalen
Produktion
ken und diverse Umweltaspekte sind wichtig und ein Teil dessen, was die Kunden von
uns erwarten. Limitierende Faktoren wie eine
gut funktionierende Wasserversorgung - man
braucht etwa 50 - 80 Liter Wasser, um 30 Liter
Milch herzustellen - schränken in einigen Ländern die Produktion ein. Der Rückverfolgbarkeit sowie der Kenntnis über die Inhaltsstoffe
in der gesamten Lieferkette kommen vermehrt
Bedeutung zu.
Das Internet ändert zudem die Art und Weise der Geschäftsbeziehungen. Die Liste der
besonderen Herausforderungen lässt sich noch
fortführen.
Technologie und Veränderung
Einer der Gründe, warum die neuseeländische Milchwirtschaft seit Ende 1880 so stark
expandieren konnte, war die Anwendung
neuer Technologien, wie beispielsweise die
Verwendung von Milchmaschinen im Jahre
1890. Fonterra folgt dieser Tradition bei den
heutigen globalen Herausforderungen. Parkin
meint: “Da sich der Arbeitsmarkt wandelt und
Niedriglohnländer unseren Markt verändern,
ist es wichtig, dass Anlagen und Systeme strategisch genutzt werden, um einen Mehrwert
bei Produkten und Dienstleistungen zu schaffen.“
Parkin sieht einen Wandel von Probennahmen und Analysen hin zu Echtzeitmessungen
an kritischen Kontrollpunkten voraus. Qualitätsparameter werden schon bald auf den
Tankfahrzeugen kontrolliert und im Voraus
dem Werk mitgeteilt werden.
Dadurch kann das Werk das Beste aus dem
ankommenden Rohmaterial machen. Beispielsweise können Informationen über den
Kaseingehalt eine größere Ausbeute bei der
Käseherstellung bedeuten. „Nach der Produktqualität gibt es nur drei Dinge, die für
einen Hersteller von Milchprodukten von Be-
Vol. 30, No 3, 2006 Die Vision einer vollautomatischen
Produktionsstätte
“Unsere Vision heißt LOMU (Lights out Manufacturing units): Die Vision von vollautomatisierten Produktionsstätten“, sagt Max
Parkin und erklärt das Konzept von Produktionsanlagen, die so weit automatisiert sind,
dass man das Licht ausschalten könnte. Eine
strategische Zusammenarbeit mit Lieferanten
von Schlüsseltechnologien ist entscheidend
für den Erfolg der LOMU-Vision. Für das
Projekt werden schon interne und externe Ressourcen zur Erfüllung des gemeinsamen Ziels
gesammelt. “LOMU ist unser Mann auf dem
Mond,” erzählt Max Parkin.
Wie weit ist Fonterra mit der Verwirklichung der Vision gekommen? Beispiel: Technisierung von Anlagen. Für die Verpackung
von Milchpulver wurde ein vollautomatisches
Verpackungssystem entwickelt. Nach dem erfolgreichen Test eines Prototypen werden in
Kürze Installationen in mehreren Anlagen folgen. Ein weiterer Erfolg liegt auf dem Gebiet
der Prozesssteuerung.
Zu Höchstform auflaufen
Fonterra hat ein automatisches Steuerungssystem (APC) in der Produktion integriert.
Das APC-System ist ein Überwachungssystem, das über dem Steuerungssystem der
Anlage steht, um eine bessere Kontrolle für
eine optimale Qualität und für minimale Änderungen des Prozesses zu bieten. “Das System ist immer in Höchstform und die Anlage
fährt die ganze Zeit“, erzählt Parkin.
Er erklärt, dass das System “selbstständig“
denkt. Es ist an Messgeräte angeschlossen,
die an kritischen Kontrollpunkten installiert
sind. Dadurch wird eine automatische Steuerung des Prozesses möglich. Zum Beispiel
kann bei Milchpulveranlagen eine optimale
Steuerung der Trockner durch Informationen
von Messgeräten auf Infrarotbasis erzielt
werden. Das Ergebnis ist ein gleichbleibender Wassergehalt der Produkte. Hinzu kommt
eine bessere Ausbeute durch eine effektivere
Energieanwendung während der Trocknung.
113 Anwendungen des Systems sind bis heute
entwickelt worden.
Mit den Herausforderungen wachsen
Parkin sagt: “Wegen der externen Faktoren
werden wir in den nächsten 15 Jahren mehr
technologische Änderungen in unserer Industrie sehen als je zuvor. Die daraus entstehenden Vorteile lassen sich wahrscheinlich nur
durch entsprechende Betriebsgrößen verwirklichen.“ In dieser Hinsicht sind Firmen wie
Fonterra beispielhaft dafür, wie man sinkenden Milchpreisen, als Ergebnisse von Reformen der EU und der WTO, einem Mangel an
qualifizierten Arbeitskräften, Verbraucherforderungen nach besserer Produktinformation
und schärferen behördlichen Anforderungen
begegnet. Fonterra plant auch weiterhin Technologien einzusetzen, um Produktqualität und
Sicherheit in die Versorgungskette einzubauen.
Systeme für eine verbesserte Prozesskontrolle
werden dabei sozusagen zu einer Lebensform.
Vor allem, unterstreicht Parkin, wird Fonterra die Vision eines immer effektiveren
Molkereiprozesses im Auge behalten, um den
Änderungen des globalen Milchmarktes begegnen zu können. “Unsere Vision von vollautomatischen Herstellungsanlagen, bei denen
sozusagen das Licht aus sein könnte, ist dabei,
Realität zu werden“, sagt er.

von Richard Mills, FOSS. Der Originalbeitrag
wurde in Dairy Industries International veröffentlicht.
Fonterra wurde 2001 gegründet und gehört
mehr als 11.600 Genossenschaftsbauern.
Unter den zehn größten Molkereien in der
Welt ist Fonterra führend im Export von
Milchprodukten und steht alleine für mehr
als ein Drittel des gesamten Welthandels.
Dank Fonterra ist Neuseeland heute führend in der Beschaffung und Verarbeitung
von Milch in Größtmengen.
Fonterras globale Lieferkette erstreckt
sich von Milchbauern in Neuseeland bis
hin zu Kunden in 140 Ländern. Die logistische Kette besteht aus den Produktionsanlagen, der Vermarktung von Qualität zu
vernünftigen Kosten und aus einem Verteilungssystem mit nahtloser Integration
von der Kuh bis zum Konsumenten.
13
Der Stickstoffgehalt in frischen Reisblättern von
drei verschiedenen Anbaustellen wurde mit Hilfe
von NIR untersucht.
Südkorea:
Bestimmung des Gesamt-Stickstoffgehaltes in
frischen Reisblättern unter Anwendung der
Spektroskopie im sichtbaren und im NIR-Bereich
Der Geschmack von Reis hängt stark von seinem Proteingehalt ab. Dieser wiederum wird vom Stickstoffgehalt des Bodens und der Blätter beeinflusst. Die Stickstoffdüngung spielt daher eine Rolle beim Reisanbau.
Die Zielsetzung dieser Untersuchung war, Leitlinien für Reisbauern auszuarbeiten.
Zusammenfassung
Der Stickstoffgehalt in frischen Reisblättern
von drei verschiedenen Anbaugebieten wurde
mit Hilfe der NIR-Spektroskopie bestimmt.
Unter Berücksichtigung aller Proben waren
die Korrelationskoeffizienten (R2) für die Kalibrationen 0,879, 0,858 und 0,819 für Proben
aus Iksan, Buan und Joungeup. Nach der Elimination von Ausreißern konnte die Kalibration verbessert werden. Die R2-Werte für Iksan,
Buan und Joungeup waren 0,896, 0,878 and
0,880. Der berechnete R2-Wert für alle Proben
war 0,911.
Einleitung
Bei der Feststellung des Nährstoffgehaltes
von Reis wird der Stickstoffgehalt traditionell durch Trocknung und Vermahlung von
frischen Reisblättern bestimmt. Um diese
zeitraubenden Prozesse zu vermeiden, war die
Zielsetzung, die klassische chemische Analyse
durch eine Untersuchung mit Hilfe der NIRSpektroskopie zu ersetzen.
Die NIR ist eine zerstörungsfreie Methode
zur Bestimmung innerer und äußerer Eigenschaften von Proben. Diese Technik benötigt
normalerweise keine Extraktion, Filtration,
Verdünnung, Reaktion mit Reagenzien oder
Erwärmung. Die gemessenen Proben werden
nicht zerstört.1,2 NIR kann auch zur Feststellung von Probenveränderungen während der
Lagerung und Verarbeitung herangezogen
werden. Da keine Chemikalien verwendet
werden, ist NIR sehr umweltfreundlich. Berichte belegen, dass eine genaue Bestimmung
des Stickstoffgehaltes in Blättern, insbesondere in Grünfutter, mit Hilfe der NIR möglich
ist.3-5
Proben und Methoden
Proben Reis (Oryza sativa var. Dongjin1hobyeo) und einige andere Sorten, die früh, mit-
Herr Young-Rip Kwon (rechts im Bild) und Frau Ji-Sun Kim
14
Vol. 30, No 3, 2006
Region
N
Durchschnitt
Bereich
SEC
N1-VR
SECV
Iksan
150
3,583
2,58-4,47
0,156
0,832
0,193
Buan
101
3,229
2,37-4,04
0,173
0,878
0,199
Jeongeup
116
3,748
2,91-4,80
0,170
0,813
0,206
Total
367
3,532
2,16-4,76
0,153
0,863
0,195
Tabelle 1. Ergebnisse für die Validierung der Bestimmung des Stickstoffgehaltes mit Hilfe der PLS-(Partial Least Squares) Methode
SEC: (engl.:standard error of calibration) Standardfehler der Kalibration, SECV: (engl.:
standard error of cross validation) Standardfehler der Kreuzvalidation, 1-VR: (engl.: 1variance ratio) 1-VR-Korrelation
Region
Ausreißereliminierung
Bias
Slope
SD
(%)
SEP
(%)
N
R2
Iksan
Vorher
Nachher
-0,004
0,000
0,997
1,000
0,477
0,471
0,166
0,152
153
150
0,878
0,896
Buan
Vorher
Nachher
-0,011
-0,000
1,010
1,000
0,491
0,484
0,184
0,168
103
101
0,858
0,878
Jeongeup
Vorher
Nachher
0,004
0,001
0,953
1,001
0,473
0,479
0,202
0,165
120
116
0,819
0,880
Total
Vorher
Nachher
-0,001
0,001
0,976
0,995
0,522
0,525
0,174
0,157
376
369
0,889
0,911
Tabelle 2. Kalibration für frische Reisblätter mit Hilfe der PLS- (Partial Least Squares) Methode
Hintergrundinformationen
Jeollabuk-do (Nord Jeolla) ist eine Provinz im Südwesten Koreas in der Region Honam. Die Provinzhauptstadt ist Jeonju
mit etwa 2 Millionen Einwohnern. Die Ebene im westlichen
Teil der Provinz ist Koreas wichtigste Kornkammer. Neben
Reis werden auch Baumwolle, Gerste und Hanf angebaut.
Die Verwaltung für die ländliche Entwicklung beschäftigt
185 Personen und konzentriert sich auf die Entwicklung von
Anbautechniken von landwirtschaftlichen Produkten hoher
Qualität zu niedrigen Kosten sowie auf die Implementierung
und praktische Anwendung dieser Techniken.
Die Universität von Kyungpook liegt in der Stadt Daegu.
Die Universität wurde 1951 gegründet und hat etwa 24.000
Studenten sowie 825 Fakultäten.
SD: Standardabweichung, SEP: Standardfehler der Vorhersage, N: (engl: number of
samples) Anzahl Proben
tel und spät reifend sind, wurden verwendet.
Die Probennahme wurde an drei verschiedenen Anbaustellen durchgeführt, Iksan, Buan
und Jeongeup. Die Aussaat wurde am 30.
April 2004 und die Aussetzung der Pflanzen
am 30. Mai 2004 vorgenommen. Der Abstand
zwischen den Pflanzen betrug 30 x 15 cm. Die
Proben wurden am 1., 6., 12., 19. und 26. Juli
eingesammelt.
NIR-Messung und Berechnung NIR-Spektren wurden mit dem NIRSystems™ 6500 von
FOSS aufgenommen. Die Spektren wurden im
Relflexionsmodus (400-2 500 nm) aufgenommen. Eine PLS-(Partial Least Squares) Kalibration wurde unter Verwendung der ersten
Ableitung (1,4,4,1) mit Hilfe der WinISI 1.5
Software erstellt.
Chemische Analyse Der Stickstoffgehalt
in frischen Reisblättern wurde mit Hilfe des
Kjeltec™ 1035 von FOSS bestimmt.
Vol. 30, No 3, 2006 Ergebnisse und Diskussion
Die Spektren der verschiedenen Proben wurden aufgenommen und nach Anbauort einem
Validierungstest unterzogen. Die Tabellen 1
und 2 zeigen, dass der mittlere Stickstoffgehalt, 1-VR und die SECV-Werte für alle Anbaustellen ähnlich waren. Achsenabschnitt
(Bias), Steigung und R2-Werte waren nach
der Eliminierung von Ausreißern höher als
vorher, während die Standardabweichung
(SD) und der Standardfehler der Vorhersage
(SEP) kleiner waren als vorher. Die globalen
H-Werte zeigten keine klare Tendenz an. Die
Werte für die SEP- und die Bias-Grenze waren
unverändert.
Schlussfolgerungen
NIR kann für die Bestimmung des Stickstoffgehaltes in frischen Reisblättern verwendet
werden und die traditionelle chemische Analyse ersetzen. Die Einführung von NIR wird
dazu beitragen, den Einsatz von Chemikalien
und den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Weiterhin ist anzumerken, dass die Proben nach der
Analyse weiter verwendet werden können.
The Future Waves, ed A M C Davies and P
Williams. NIR Publications, Chichester, UK,
p.537 (1996).
2. P C Williams, H M Corderiro and MFT
Harnden, Cereal Foods World 36, 571
(1991).
3. N Berardo, C Cunico, A Tava and M Odoardi, in Leaping Ahead with Near Infrared Spectroscopy, ed G D Batten, PC Flinn, L A Welsh
and A B Blakeney. NIR Publications, Chichester, UK, p.231 (1995).
4. A Blanco, D Alomar and R Fuchslocher,
in Near Infrared Spectroscopy: Proceedings
of the 10th International Conference, ed A
M C Davies and R K Cho. NIR Publications,
Chichester, UK, p.299 (2002).
5. P Dardenne, R Agneessens and G Sinnaeve,
in Near Infrared Spectroscopy:
The Future Waves, ed A M C Davies and P
Williams. NIR Publications, Chichester, UK,
p.531 (1996).

von Young-Rip Kwon, Dong-Chil Choi und JeongSik Choi, Jeollabuk-do Agricultural Research and
Extension Services und Sang-Hyun Seo und RaeKwang Cho, Kyungpook National University
Literaturhinweise
1. B D A Roza, A Martinez, S Modrono and B.
Santos, in Near Infrared Spectroscopy:
15
Schweden:
Automatische Datenübertragung mit
der Vernetzungsfunktion des MicroFoss™
Der schwedische Molkereigigant “Skånemejerier” setzt das MicroFoss™-System sehr
innovativ ein. Die Anlage in Malmö ist die
erste, welche die Vernetzungsfunktion des
MicroFoss™ nutzt. In Lunnarp befindet sich
das dritte Werk, das mit einem MicroFoss ausgestattet ist.
Skånemejerier erwartet weitere beträchtliche
Zeiteinsparungen durch die Aufrüstung des
MicroFoss mit der neuen Vernetzungsoption. “Der große Vorteil besteht darin, dass die
Analysenergebnisse automatisch in unserem
LIMS-System gespeichert werden“, sagt der
Laboringenieur Gustavo Moyano. “Früher
haben wir die Ergebnisse von unserem MicroFoss abgelesen und dann manuell in den
Datenspeicher eingegeben. Durch die neuen
Möglichkeiten gewinnen wir bei jeder Probe
etwas Zeit. Bei vielen Proben ist das Einsparungspotential enorm hoch.”
Derzeit werden mit dem MicroFoss in
Malmö etwa 5.000 Proben pro Jahr untersucht.
Nächstes Jahr sollen auch Enterobacteriaceae
in süßen Produkten bestimmt werden, was die
Analysenanzahl auf 15.000 pro Jahr ansteigen
lässt. Wahrscheinlich wird sich die Molkerei
dazu entschließen, das MicroFoss auch für andere Untersuchungen anzuwenden.
neu ist, haben wir jedoch unsere Arbeitsroutinen bisher nicht umgestellt.“
option des MicroFoss ist aufregend und wir
sehen für uns ein großes Potential”, sagt er.
MicroFoss Nr. 3
Gustavo Moyano arbeitet sowohl am Standort Malmö als auch in Lunnarp. Er war schon
beim Einfahren des MicroFoss in Malmö beteiligt und wiederholt dieses nun in Lunnarp.
“In Lunnarp sind wir noch beim Einfahren.
Wir haben uns daher noch nicht darum gekümmert, wie viele Analysen wir hier pro Jahr
durchführen werden. Nach dem Einfahren
werden es wahrscheinlich 20.000 Analysen
auf Hefen und Schimmelpilze, etwa 16.000
auf Enterobacteriaceae und etwa 6.000 auf
Milchsäurebakterien sein. Wir ziehen es vor,
schrittweise vorzugehen und fangen wahrscheinlich mit der Untersuchung auf Enterobacteriaceae an.“
“Wir wollen auch in Lunnarp die Vernetzungsfunktion nutzen. Durch die automatische
Speicherung von Analysenergebnissen in unserem Datenspeicher sparen wir eine Menge
Zeit“.
Der Leiter der Anlage, Göran Nyström,
kann dem nur zustimmen. “Die Vernetzungs-
MicroFoss in Kristianstad
Bei Skånemejerier in Kristianstad, wo Käse
hergestellt wird, arbeitet man schon seit vier
Jahren erfolgreich mit dem MicroFoss. Das
System machte es möglich, die mikrobiologischen Untersuchungen im Hause selbst durchzuführen, anstatt sie an ein externes Auftragslabor zu vergeben.
“Mit MicroFoss führen wir 4.000 Analysen
auf TVC, 1.500 Untersuchungen auf Hefen
und Schimmelpilze sowie 800 auf Enterobacteriaceae pro Jahr durch“, erzählt Helena Persson. “Wir sind noch nicht sehr mit der neuen
Funktion vertraut und kennen daher auch nicht
alle neuen Möglichkeiten. Das Konzept hört
sich aber durchaus interessant an und wir werden wahrscheinlich demnächst unser MicroFoss aufrüsten.“

von Michele Sandersen, FOSS Skandinavia
Leichter Zugriff von jedem beliebigen
Computer
“Dank der Vernetzungsfunktion des MicroFoss
kann ich von beliebigen Orten die ankommenden Ergebnisse prüfen, solange ein Computer
in der Nähe ist”, sagt Gustavo Moyano. “Ich
kann an einer anderen Stelle in der Molkerei
oder sogar außerhalb des Werkes sein. Ich muss
nur Zugang zu einem PC haben. Ich kann auch
Warnungen über mein Handy bekommen, falls
Ergebnisse außerhalb der definierten Werte
liegen. Da die Vernetzungsfähigkeit noch so
Durch die Vernetzungsfunktion des MicroFoss™ kann der Anwender an einem beliebigen Computer sitzen und die einkommenden
Analysenergebnisse kontrollieren. Über das
eigene Handy kann der Anwender gewarnt
werden, falls Ergebnisse außerhalb definierter
Werte liegen.
16
Vol. 30, No 3, 2006
Futtermitteluntersuchungen
mit dem Fibertec™
Ein neues Fibertec™ dient als verlässliche Grundlage für chemische
Analysen und NIR-Untersuchungen
Havens Voeders ist ein privater Mischfutterhersteller aus Maashees in den Niederlanden.
Die Firma hat etwa 85 Angestellte und stellt
Produkte für die professionelle Fütterung als
auch für den Privatbereich her. Eine flache
Organisation fördert die Kommunikation
zwischen den Angestellten, erlaubt kurze Entscheidungswege und eine schnelle Anpassung
an Marktbedingungen. Die Produktionsanlagen ermöglichen kundenspezifische Produkte, insbesondere für Kunden, die in größeren
Mengen kaufen.
”Während Flexibilität und eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Bedingungen
von grundlegender Bedeutung sind, ist die
Qualitätskontrolle absolut vorrangig”, sagt B.
Philipse, Ernährungswissenschaftler und Laborleiter bei Havens. “Selbstverständlich sind
Lebensmittel und auch die Qualitätskontrolle
fundamentale Bereiche unserer Organisation.
Für uns ist die Produktqualität das wichtigste
Verkaufsargument. Bei uns gibt es daher drei
Angestellte, die sich ausschließlich mit der
Qualitätssicherung befassen.”
Chemische Analyse und NIR
Um den hohen Anforderungen der Entwicklung von verschiedenen Mischfuttern und der
Produktqualität entsprechen zu können, hat die
Vol. 30, No 3, 2006 Firma sich schon seit Langem entschieden, ein
eigenes Labor einzurichten. Dadurch werden
die Abhängigkeit von externen Laboratorien
und ein langes Warten auf Analysenergebnisse
vermieden.
Herr Philipse erklärt, auf welche Weise eine
grundlegende Analyse der Hauptbestandteile
nach dem ‘Weender’-Verfahren durchgeführt
wird. Chemische Analysen sind unentbehrlich für die Prüfung der Qualität und stellen
als solche auch eine zuverlässige Plattform
für die Routineanalysen mit dem FOSS NIRSystems™ 5000 in der Produktion dar. NIRMessungen sind ideal für eine schnelle und
genaue Bestimmung der Qualität von Rohwaren. “Das Fibertec™ wird nicht für die Kalibrierung unseres NIR-Systemes verwendet.
Hierzu haben wir Kalibrationen von externen
Quellen. Es kommt hingegen bei der Kontrolle von sogenannten NIR-Ausreißern zum Einsatz. Für uns ist das Fibertec die international
anerkannte Richtmethode für die Bestimmung
von Faserstoffen”, sagt Philipse.
Eine amtlich anerkannte Lösung für die
chemische Analyse
Ein Problem bei Havens Voeders war, dass
ältere Systeme für die chemische Analyse ersetzt werden mussten. “Wir haben schon seit
Langem nach einem Eratz für unser altes Fibertec Ausschau gehalten.
Aber alle Systeme, die wir getestet haben,
konnten unseren Anforderungen nicht ausreichend entsprechen“, sagt Philipse.
Er erklärt auch, dass die Zuverlässigkeit des
Systems von ausschlaggebender Bedeutung
war. Weiterhin gilt im internationalen Handel immer noch die traditionelle “Weender“Methode“ zur Bestimmung der Faserstoffe,
die 1860 von Henneberg und Stohmann in
Deutschland entwickelt wurde, als Standard.
Derzeit ist diese Methode jedenfalls nicht
ersetzbar.
Man entschied sich schließlich für ein
Fibertec-System zur Bestimmung der Faserstoffe nach Weender, van Soest und anderen
anerkannten Verfahren. Das Gerät wird hauptsächlich für die Bestimmung von Rohfasern
und Detergentien-Faserstoffen eingesetzt. Mit
dem Gerät können einstufige oder mehrstufige
Extraktionen, einschließlich der Koch-, Spülund Filtriervorgänge unter kontrollierten und
reproduzierbaren Bedingungen durchgeführt
werden. Zu den analysierten Proben gehören
sowohl Rohstoffe als auch Fertigprodukte wie
z.B. Weizen, Gerste, Luzerne, Rübenkraut,
Sonnenblumen, Schweinefutter und Legehennenfutter.
“Das Fibertec ist zuverlässig, einfach zu
bedienen und bietet eine wertvolle Unterstützung für unsere Routineuntersuchungen“, fasst
Philipse zusammen.
Weitere Informationen über Havens Voeders finden Sie unter: www.havens.nl.

von Richard Mills, FOSS
Chemische Analysen sind unentbehrlich für
die Prüfung der Qualität und stellen eine zuverlässige Plattform für Routineanalysen von
ankommenden Rohwaren mit NIR-Methoden
dar.
17
Norwegen:
XDS Process Analytics™
bei der Molkerei TINE, Tolga
Das XDS-Projekt wurde im Sommer 2004 ins
Leben gerufen und hat mittlerweile zu der Installation und Inbetriebnahme eines gut funktionierenden XDS Process Analytics™ bei
TINE im östlichen Tolga, Norwegen, geführt.
Das System steuert die Produktion von Butter. Für dieses Jahr wird eine Produktion von
2.500 Tonnen Butter erwartet, einschließlich
ungesalzener, gesalzener (1,5 %) und extra gesalzener (2,5 %) Butter. Der maximal zugelassene Wassergehalt sämtlicher Sorten beträgt
16 %.
Die erste Projektbesprechung fand im Februar in der Fabrik in Tolga statt. Darauf folgte
ein gemeinsamer Besuch bei einer Molkerei in
Umeå, Schweden, bei der schon ein NIRS Process Analytics II installiert war.
Im März 2005 brachte FOSS das neue XDS
Process Analytics™ mit folgenden Vorteilen gegenüber dem älteren System II auf den
Markt:
• Verbesserte Leistungsfähigkeit durch eine
neue Technologie
• XDS Process Analytics mit NIR-Scanning
• Besseres Datenintervall – jetzt 0,5 nm
• Einfachere Installation und Wartung
• Das System ist robuster und entspricht
IP65-Anforderungen
Tolga entschied sich dafür, ein neues XDS
Process Analytics zu installieren und gleichzeitig an der Auswertung künftiger Butter-
18
applikationen teilzunehmen. Zielsetzung
dieser Tests war die Bestätigung im direkten
Vergleich, dass bei der In-Line-Kontrolle zur
Butterherstellung die Transmissionstechnik
genauer als die Reflexionstechnik ist.
Ein Testplan über einen Zeitraum von 3,5
Monaten wurde erstellt. Zwei gleichartige
Messzellen wurden unmittelbar nebeneinander mit optischen Fasern, etwa 2 m vom
Ausgang der automatischen Anlage zur Butterherstellung installiert. Die Messergebnisse
beider Zellen wurden sowohl miteinander als
auch mit den Ergebnissen der Referenzanalysen verglichen. Die Ergebnisse von beiden
Messzellen waren in Ordnung, wobei die Zelle mit Transmissionsmessung die besten Leistungskenndaten aufwies. Die Unterschiede
zwischen beiden Zellen waren nicht sehr groß,
die gewählte Lösung mit der Transmissionstechnik zeigte jedoch die bessere Genauigkeit.
Der Abstand zwischen den beiden Zellen war
2 mm.
Da das XDS Process Analytics als Neugerät
noch nicht mit fertig anwendbaren Kalibrationen ausgestattet war, führte diese Situation zu
einer zusätzlichen Arbeitsbelastung für alle
Beteiligten. TINE musste weitere Referenzanalysen durchführen und FOSS sollte die Kalibration jeweils anhand der neuen Spektren
und Referenzwerte erweitern und erneuern.
Um diesen Prozess zu beschleunigen, wurden
bewusst Proben mit abweichenden Werten ge-
50 Jahre Jarlsberg
Früher haben die norwegischen Milchbauern Käse aus Sauermilch hergestellt.
„Gammalost”, “Pultost” und “Skjørost”
(so ähnlich wie Hüttenkäse) waren die üblichen Sorten.
Während des 18. Jh. wurden jedoch
Experten aus der Schweiz nach Norwegen geholt, um die norwegischen Bauern
besser in die Land- und Milchwirtschaft
einzuweisen. Auf diese Weise wurde auch
der Grundstein für eine moderne Käseherstellung gelegt.
Ein Produkt, das noch an den schweizerischen Einfluss erinnert, ist der Jarlsberg
Käse. Jarlsberg hat die gleiche Konsistenz
wie Emmentaler, mit einer ähnlichen
Lochstruktur. Seit seiner Einführung im
Jahr 1956 hat sich Jarlsberg als ein enormer Exporterfolg erwiesen und ist heute
nicht nur in vielen Ländern in Europa,
sondern auch in den USA, Kanada und
Australien erhältlich.
TINE erwartet, dass 2006 ungefähr
25.000 Tonnen Jarlsberg produziert werden.
Vol. 30, No 3, 2006
125 Jahre TINE
Die genossenschaftliche Bewegung erreichte Tolga im Jahre 1856 mit der Gründung der ersten genossenschaftlichen
Molkerei in Nordeuropa durch 40 örtliche
Milchbauern, die bald zu einem Paradebeispiel für das ganze Land wurde. Im
Jahre 1881 wurde dann der erste landesweite Milchwirtschaftsverband gegründet, der als Vorläufer von TINE betrachtet
wird. TINE betreibt heute 52 Molkereien
im ganzen Land.
Die Produktpalette umfasst Milch, Sahne, Butter, Käse, Joghurt und Produkte auf
Basis von saurer Sahne. Dieses Jahr feiert
die TINE-Gruppe 125 Jahre genossenschaftlicher Geschichte.
zogen. Dieses war am Besten beim Anfahren
und Beenden des täglichen Produktionsprozesses möglich.
Wie aus den Graphiken ersichtlich, wurden
die Ergebnisse schnell besser. Schon kurz nach
der Inbetriebnahme des XDS Process Analytics wurden die Schwankungen des Wassergehaltes wesentlich geringer. Die Ergebnisse
zeigen, dass der mittlere Wassergehalt von
etwa 15 % auf 15,38 % und weiter auf 15,58 %
erhöht werden konnte. Butter mit einem Wassergehalt von mehr als 16 % wird als Tierfutter verwendet, was zu beträchtlichen Verlusten
für TINE führt.
Eines der bedeutendsten Vorteile des neuen Systems ist, dass der Bediener sich sehr
schnell mit dem System vertraut fühlt, erzählt
der Produktionsleiter Trond V. Lund. Das hat
dazu geführt, dass die Anlage zur Herstellung
von Butter völlig ohne Aufsicht mit optimalen
Ergebnissen gefahren werden kann.
Rückblickend auf ein Jahr Erfahrung seit
der Installation des XDS PA Systemes kann
man sagen, dass der Projektleiter Sven Malmberg mit seinem Team bei FOSS wirklich gute
Arbeit geleistet hat. FOSS hat die Anlage
mehrfach besucht und außerdem Erneuerungen der Kalibrationen über das Internet durchgeführt. Der PC in der Produktion ist mit der
Software PC Anywhere ausgestattet, welche
die Service- und die Kalibrationserneuerung
über ein Modem zulässt.
Die Software des Systems kann die Pumpen
für die Wasserzugabe automatisch kontrollieren. Wir haben jedoch beschlossen, diese Option noch nicht zu implementieren. Die Prozessbediener stellen die Pumpen immer noch von
Hand, nach den über das Display angezeigten
Werten, ein. Wir machen das deshalb, weil
die Bediener dem System nicht blind vertrauen sollen und um ihnen das Gefühl zu geben,
dass sie immer noch den Prozess kontrollieren, erklärt Trond V. Lund. Er gesteht jedoch,
dass man mit einer automatischen Kontrolle
den Wassergehalt auf einen Wert von 15,7 %
einstellen könnte. Es wird daher noch geprüft,
ob nicht doch eine automatische Kontrolle eingeführt wird.
Die Temperaturbehandlung der Sahne für
die Butterherstellung erfolgt im Sommer und
Winter nach unterschiedlichen Methoden. Da
dies die erste Saison unter Anwendung des
XDS Process Analytics in Tolga ist, kann man
noch nicht sagen, ob die verwendete Kalibration stabil genug ist, beiden Verarbeitungsmethoden zu entsprechen. Dieses Jahr wurde
noch keine besondere Kalibration für “Sommersahne” verwendet. Erst die Erfahrung wird
zeigen, ob so eine Anpassung notwendig sein
wird.

von Trond V. Lund, Produktionsleiter, TINE,
Tolga und Erik Eide, mitwirkender Autor,
Landteknikk
% Water
+2 SD
-2 SD
% Water
Average
Variations caused by changes in cream content
No of analyses
Ergebnisse von Butteruntersuchungen, die im Labor durchgeführt wurden.
Die erste XDS-Kalibration kam am 1. September 2005 zum Einsatz und
wurde am 1. Januar 2006 durch eine robustere Kalibration ersetzt.
Vol. 30, No 3, 2006 Die Abbildung zeigt die Änderung des Wassergehaltes während eines Tages. Der Peak ist auf einen Produktionsstopp der
automatischen Butterherstellung zurückzuführen.
19
OSS News & Events
FOSS News & Events
FOSS News & Events
Konferenz für Milch und Milchprodukte:
Durch Kooperationen lassen sich die globalen
Herausforderungen meistern
Die Konferenz für Milch und Milchprodukte, die anlässlich des 50jährigen Jubiläums von FOSS am 18. Mai 2006 stattfand, brachte
Kunden von FOSS mit Experten zusammen, um einen Überblick der
Einflussfaktoren der Industrie abzugeben.
Mark Voorbergen, Global Industry Specialist von Rabobank in den
Niederlanden, skizzierte drei Erfolgskriterien für heutige Milchproduzenten: höchst effizient sein, eine starke Marke aufbauen bzw. erhalten
oder Nischenprodukte anbieten. Hersteller müssen sehr groß sein, um
alle drei Faktoren zu verbinden, denn dies erfordert ein hohes Maß an
unternehmerischer Tätigkeit.
Philippe Jachnik, Head of Professional & International Affairs bei der
ATLA (Französischer Milchverarbeitungsverband), betonte, wie wichtig es ist, angesichts der anhaltenden Unsicherheit, bedingt durch die
Umsetzung der CAP Reform von 2003 und des zunehmenden Druckes
der WTO gegen die Maßnahmen der EU Protektionswirtschaft, strategische Verbindungen einzugehen. Jachnik sagte: Landwirte benötigen
feste Vertragsbeziehungen zu Partnern in der EU oder darüber hinaus.“
Management in der Lieferkette
Neben Themen wie Preisdruck und Fusionen sind verändernde Kundenpräferenzen und Tierschutz ebenso Themen für die Milchindustrie,
meint Torben Ladegaard, Managing Director von FOSS.
„On-farm“-Kontrolle und effizientere Analysen bei den zentralen
Milchprüflaboratorien sowie eine stärkere Prozesskontrolle werden in
Zukunft notwendig. Die Herausforderungen kommen schneller auf uns
zu als angenommen.
Max Parkin, Direktor der Internationalen Produktion bei Fonterra,
Neuseeland, beschrieb eine großtechnische Methode als Antwort auf
die heutigen Herausforderungen. Fonterra besitzt 24 Werke, angefangen bei einer Produktionskapazität von 200.000 Litern Milch bis hin zu
einer Riesen-Analage von einer Kapazität von 14 Millionen Litern pro
Tag. Eine innovative Technologie und eine enge Kooperation mit einem
Lieferanten wie FOSS ist ein essentieller Faktor bei der Herstellungsstrategie. Die Organisation bei Fonterra sieht ein vollautomatisiertes
System, das so genannte „Lights out Manufacturing“-System an einem
der Standorte vor. Ein automatisches Kontrollsystem ist Bestandteil.
„Es ist so, als ob Ihr bester Mitarbeiter jeden Tag seinen besten Tag
hat“, sagt Parkin.
Hanno Lehmann, Projektmanager der Sachsenmilch AG/Mitglied der
Unternehmensgruppe Theo Müller, erklärte, auf welche Weise die Analysentechnik Hand in Hand mit der Prozesstechnik geht. Ein System der
Serie Process Analytics, das wir mit unserer neuen Butterungsmaschine
verbunden haben, ermöglicht es uns, den Wassergehalt in Butter bis an
die erlaubte Grenze zwischen 15,9 und 16 % zu regulieren.
Von der Familienfarm zur Familienfirma
Henrik Nygaard, Advisory Manager bei der Dänischen Rindervereinigung, erklärte den Zuhörern, auf welche Weise proaktives Herdenmanagement eine bedeutende Rolle zur Verbesserung der Ausgangsprodukte und der Qualität am Anfang der Lieferkette haben kann. Durch
eine bessere Situation der Eutergesundheit und der Fortpflanzung der
Tiere lässt sich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit pro Kuh um circa
165 € erhöhen, sagt Nygaard. Der Landwirt wird zum Manager und
Leiter, der ständig in Kontakt mit dem Beraterteam steht. Die Zusammenarbeit ist ein sehr wichtiger Aspekt hierbei.
Wie sieht es bei kleineren Unternehmern aus?
Poul Johannes Pedersen, Geschäftsführer von Thise Dairy in Dänemark,
verdeutlichte ganz anschaulich, wie ein kleines Unternehmen überleben
kann. Er erzählte, wie Thise es geschafft hat, nicht nur Bio-Milch, sondern 0,5%ige Milch von Jerseykühen zu vertreiben, insbesondere an
Kunden, die in hohem Maße an der Herkunft der gekauften Produkte interessiert sind. Ein kleiner Betrieb benötigt einen guten Partner,
beispielsweise für das Marketing. „Mit unseren Partnern können wir
gemeinsam stark agieren.“
Der Weg nach vorne
Als Zusammenfassung der Konferenz betonte Peter Foss, Präsident der
FOSS-Gruppe, die wachsende Rolle der Analytik, um die Effizienz in
der Lieferkette zu verbessern – von dem Milchhof bis hin zum Milchprüflaboratorium sowie für kleine und große Hersteller. „Unser Ziel ist
es, auch weiterhin die Milchindustrie durch Innovationen und Partnerschaften zu unterstützen.

20
Vol. 30, No 3, 2006
FO
OSS News & Events
FOSS News & Events
FOSS News & Events
Alles über Amylose
Eine neue Standardmethode ist gerade von der ISO veröffentlicht worden. Aber warum ist dies so wichtig? Dr. Jürgen Möller, Laborleiter bei
FOSS, erklärt die Umstände.
“Amylose und Amylopektin sind zwei Stärkefraktionen“, sagt Dr. Möller. „Amylose ist sehr wichtig für die Kocheigenschaften von Reis, genauer gesagt für die Klebeeigenschaft von Reis. Je höher der Amylosegehalt ist, desto weniger klebrig ist der Reis.
Natürlich ist die Klebrigkeit nicht der einzige Aspekt bei der Reisqualität.
Amylose gehört zu der Stärkefraktion, die im menschlichen Verdauungstrakt leichter aufgenommen werden kann. In einigen Ländern ist
Reis mit einem geringeren Amylosegehalt für diätetische Zwecke sehr
begehrt. Menschen mit Diabetes bevorzugen Reis mit einem niedrigeren
Amylosegehalt, der aber nicht zu klebrig sein sollte, sagt Dr. Möller.
Amylose ist daher ein wichtiger Parameter für den Handel und die
Verarbeitung von Reis sowie für die Züchtung neuer Sorten.
FOSS hat im Jahre 2002 ein Projekt zur Entwicklung von Standards
für die Amylosebestimmung ins Leben gerufen. 23 Labore von fünf
Kontinenten nahmen an dieser Entwicklung teil. Die neuen Standards
sind jetzt von der ISO veröffentlicht worden.
ISO/DIS 6647-1:2005 Reis – Bestimmung des Amylosegehaltes – Teil
1 : Referenzmethode
ISO/DIS 6647-2:2005 Rice – Bestimmung des Amylosegehaltes – Teil
2 : Routinemethoden
Eine Analysenoption, die in den Standards erwähnt wird, ist das
FIAstar™ von FOSS. Die Mühle Cyclotec™ eignet sich optimal zur
Probenvorbereitung. Der gemahlene Reis kann auf diese Weise direkt
genutzt werden, ohne ihn vorher sieben oder die Partikelgröße kontrollieren zu müssen. In der Referenzmethode kann das Soxtec™ für die
Entfettung genutzt werden.
Eine solide Basis für indirekte Methoden
Die neue ISO-Methode wird zu einheitlicheren Bestimmungen führen
und damit als Basis für eine Kalibration einer indirekten Analysenmethode wie Nah-Infrarot dienen können. Dr. Möller sagt: „Eine wichtige
Möglichkeit besteht darin, eine Kalibration für ein Infratec™ erstellen
zu können und diese direkt bei der Warenannahme und Handelsstelle
für schnelle Analysen auf Abrechnungsbasis zu nutzen. Weitere Informationen über die Analyse von Amylose finden Sie unter: www.foss.dk
und im Kundenmagazin “In focus“ Nr. 2/2005 im Artikel „Evaluation
of FIAstar for determination of amylose in rice”.

Die Zufriedenheit unserer Kunden liegt uns am Herzen
Die Kundenzufriedenheit steht bei FOSS im Mittelpunkt. Erst kürzlich
haben wir die jährliche Befragung an unsere Kunden verschickt. Im
Durchschnitt lag die allgemeine Kundenzufriedenheit bei 4,02 auf einer
Skala von 1 - 5. Dies ist eine Verbesserung zum letzten Jahr, wo der
Durchschnittswert noch bei 3,85 lag.
Insgesamt haben weltweit 1.449 Kunden den Fragebogen ausgefüllt
zurückgeschickt. Es ging um Fragen zu den Produkten, zum Verkauf,
zur Applikationsunterstützung und um den Service. Neben einer hohen Zufriedenheitsquote kamen aber auch Verbesserungsvorschläge für
FOSS seitens der Kunden bei der Umfrage heraus. Auf diese Bereiche
werden wir uns konzentrieren und unsere Leistung verbessern, während
wir die hohe Kundenzufriedenheit in anderen Bereichen halten werden.
An dieser Stelle möchten wir uns dafür bedanken, dass Sie sich die
Zeit genommen haben, den Fragebogen auszufüllen. Ihre Angaben sind
uns sehr wichtig und helfen uns dabei, noch besser zu werden und die
Zufriedenheit unserer Kunden kontinuierlich zu erhöhen. Sollten Sie irgendwelche Anmerkungen oder Feedback haben, zögern Sie nicht, mit
uns Kontakt aufzunehmen.

Vol. 30, No 3, 2006 21
FO
OSS News & Events
FOSS News & Events
FOSS News & Events
Großer Erfolg beim 9. Pan-Amerika Milchkongress
- FEPALE
Der Verband der Milchproduzenten in Lateinamerika kommt jedes zweite Jahr zusammen, um die Entwicklungen des Marktes auf dem gesamten Kontinent zu diskutieren. Da FOSS den lateinamerikanischen Markt
für sehr wichtig erachtet, haben wir zusammen mit unserem Händler
vor Ort, Polimate in Porto Allegre, mit einem 25m²-Ausstellungsstand
an dem Kongress teilgenommen. Ein Vortrag von Trine Andersen zum
Thema „Verbesserung der Milchqualität durch Anpassung der Bezahlungssysteme und Herdenkontrolle“ rundete die Teilnahme ab.
Die Ausstellung wurde von 1.730 Teilnehmern aus 36 verschiedenen
Ländern besucht. Neben anderen Systemen wurde natürlich das erst
kürzlich auf den Markt gebrachte MilkoScan FT2 ausgestellt. Dieses
und auch das FoodScan wurden beim Kongress in Betrieb genommen
und konnten von den Besuchern begutachtet werden. Obwohl der Kongress zeitlich ungünstig stattfand, genauer gesagt während der Fußball-
Weltmeisterschaft, kamen doch zahlreiche Kunden, sogar während der
Endspiele. 
Die Untersuchung von Bakterien verändert sich im
Laufe der Zeit
Es gibt seit Kurzem ein verbessertes BactoScan™ FC. Dies ist ein Update des erfolgreichen BactoScan™ mit optimierter Leistungsfähigkeit.
Der Druck auf die Milchpreise, weniger Betriebe und ein steigender
Trend in Richtung einer zentralisierten Milchprüfung sind nur einige
der Befürchtungen der Milchprüflaboratorien heutzutage. Das verbesserte BactoScan FC bietet zweierlei Vorteile: Neue Funktionalität für
die heutigen Laboratorien und Flexibilität im Hinblick auf Produktkonfiguration, Bezahlung und Support, um sich verschiedenen Geschäftsmodellen anzupassen.
Neue Leistungsfähigkeit
Neue Leistungsmerkmale, wie beispielsweise eine automatische Datenkonvertierung für bevorstehende Anforderungen der EU/IDF unterstützen Laboratorien, sich für 2007 vorzubereiten. Eine neue Softwarefunktion sorgt dafür, dass der Verbrauch der Trägerflüssigkeit bis zu
75% reduziert wird, wenn das System nicht in Betrieb ist.
Eine ordnungsgemäße Einstufung wird durch enge Spezifikationen
zur Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit erlangt. Das bessere Reinigungssystem verhindert die
Kontamination der Proben.
Flexible Bezahlungssysteme
Zusätzlich sorgen flexible Bezahlungssysteme und Servicevereinbarungen dafür, eine
Topqualität und eine optimale
Leistung auf einem wirtschaftlichen Preisniveau zu halten. Dadurch bekommen FOSS-Kun-
22
den eine einzigartige Leistungsfähigkeit und Unterstützung zu einem
fairen Preis. Trine Andersen, Leiterin des Geschäftsbereiches Milch
und Milchprodukte sagt: „In einigen Ländern haben wir schon das flexible Bezahlungssystem „Pay per sample“ eingeführt.“
Erweiterte Garantie- und optionale Servicebedingungen
Die Garantieleistung des BactoScan FC wurde von einem Jahr auf zwei
Jahre erweitert. Kunden können unter verschiedenen Wartungsverträgen auswählen, von einem einfachen Basisvertrag zu einem umfassenden Platin-Paket. FOSS hat weltweit mehr als 50 Mitarbeiter, die
sich einzig und allein um den Service und den Support der BactoScan
kümmern.
FOSS und die Milchindustrie
Seit Jahrzehnten hat FOSS Molkereien und Milchprüflaboratorien unterstützt, Analysen effizient durchzuführen. Die Analysensysteme von
FOSS haben sich besonders bei der Milchleistungsprüfung, der Rohmilchbestimmung, der Standardisierung bei der Milchproduktion und
bei der Prüfung der Endproduktqualität ausgezeichnet.
Durch bewährte Messprinzipien bieten Analysensysteme von FOSS
Komfort, Schnelligkeit und Arbeitsersparnis, wobei eine hohe analytische Kapazität und geringe Kosten pro Probe gewährleistet werden.
Bei allen Systemen legt FOSS auf folgende Eigenschaften besonderen
Wert: Geringer Kalibrierungsaufwand, Benutzerfreundlichkeit sowie
eine hohe Betriebszeit der Systeme.
Die Analysensysteme von FOSS umfassen Inhaltsstoffanalysen, somatische Zellzählungen, hygienische Qualitätskontrollen der Rohmilch
sowie Endproduktkontrollen auf Inhaltsstoffe und Mikroorganismen.

Vol. 30, No 3, 2006
FO
OSS News & Events
FOSS News & Events
FOSS News & Events
Das neue MilkoScan™ FT2 verspricht kontinuierlichen Erfolg bei der Produktion von Milchprodukten
Mit dem neuen MilkoScan™ FT2 hat FOSS ein Analysensystem auf
den Markt gebracht, das für Molkereien viele Vorteile bietet.
Das MilkoScan FT2 verspricht eine 20%ige Verbesserung der
Messgenauigkeit für die Schlüsselparameter in Milch, verglichen mit
dem bewährten MilkoScan FT 120 von FOSS. Dadurch können Molkereien die Standardisierung der Schlüsselparameter viel genauer den
gewünschten Produktionszielen anpassen und dadurch Rohstoffe sparen. Neben anderen Vorteilen ist besonders die Aussicht, schnellere Ergebnisse für einen kontinuierlichen Produktionsablauf zu bekommen,
herausragend.
Das MilkoScan FT2 ist ein sehr robustes System. Das stabile FTIRInterferometer ist unempfindlich gegenüber Vibration. Das System besitzt außerdem ein spritzwasser- und staubgeschütztes Gehäuse. Eine
lange Lebensdauer der Systemkomponenten reduziert die Instandhaltungskosten, bis zu 30% im Vergleich zum MilkoScan FT120.
Verbesserungen am Durchflusssystem beschleunigen die Analyse
von viskosen Milchprodukten. Kondensmilch kann nun direkt gemessen werden ohne vorherige Verdünnung. Die FOSS Integrator Software
ermöglicht die lückenlose Datenüberwachung und dient der Produktdokumentation.
Das neue MilkoScan FT2 baut auf dem großen Erfolg des innovativen MilkoScan FT 120 auf. Wünsche und Anforderungen von zahlreichen MilkoScan-Nutzern sowie 50 Jahre Erfahrung seitens FOSS bei
der Entwicklung von Analysensystemen für die Milchindustrie bilden
die Basis für das neue System.
Das MilkoScan FT2 ist die logische Konsequenz für Molkereien, die
Ihre Produktionseffizienz und Produktqualität sichern und auch erhöhen
möchten. Allerdings wird auch das MilkoScan FT120 weiter erhältlich
sein – nun zu einem etwas günstigeren Preis.
Milchleistungsprüfung, der Rohmilchbestimmung, der Standardisierung bei der Milchproduktion und bei der Prüfung der Endproduktqualität ausgezeichnet.
Durch bewährte Messprinzipien bieten Analysensysteme von FOSS
Komfort, Schnelligkeit und Arbeitsersparnis, wobei eine hohe analytische Kapazität und geringe Kosten pro Probe gewährleistet werden. Bei
allen Systemen von FOSS wird auf folgende Eigenschaften besonderen
Wert gelegt: Geringer Kalibrierungsaufwand, Benutzerfreundlichkeit
sowie eine hohe Betriebszeit der Systeme.
Die Analysensysteme von FOSS umfassen Inhaltsstoffanalysen, somatische Zellzählungen, hygienische Qualitätskontrollen der Rohmilch
sowie Endproduktkontrollen auf Inhaltsstoffe und Mikroorganismen.
Die Systeme sind speziell für den Gebrauch im Labor, an der Produktionslinie und für die kontinuierliche Prozessoptimierung konstruiert.
Deshalb sind von vielen Instrumenten sowohl eine Version für das Labor als auch für die Produktion erhältlich.
Als anerkannter Marktführer im Bereich analytischer Lösungen ist
FOSS ein Unternehmen im Privatbesitz mit über 1.100 Mitarbeitern
weltweit. Die Standorte für Produktion sowie für Forschung und Entwicklung befinden sich in Dänemark, Schweden und den USA. Die
Systeme werden durch Service- und Vertriebsgesellschaften in 21 Ländern und von mehr als 75 Generalvertretungen verkauft und betreut.

FOSS und die Milchindustrie
Seit Jahrzehnten hat FOSS Molkereien und Milchprüflaboratorien unterstützt, Analysen effizient durchzuführen.
Die Analysensysteme von FOSS haben sich besonders bei der
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auch Ihr Einverständnis, dass der Beitrag in elektronischer Form (z.B.
Internet) veröffentlicht werden kann. Beiträge sind in deutscher oder
englischer Sprache abzufassen, mit einer kurzen Überschrift einschließ-
Vol. 30, No 3, 2006 lich der Namen des/der Autor(s)/en, vorzugsweise mit vollem Namen
und dem Namen der Firma oder Institution, bei der die Arbeit durchgeführt wurde. Jeder veröffentlichte Beitrag wird mit einem Honorar
von 1000 € vergütet. Die Einreichung von Beiträgen in elektronischer
Form (E-Mail oder CD-ROM/Diskette) wird bevorzugt. Bitte stellen
Sie sicher, dass die Dateien eindeutig gekennzeichnet sind. Bilder
sollten im TIFF-Format mit einer Auflösung von 300 dpi in Farbe,
CMYK bzw. S/W eingereicht werden.
23
FO
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Sie werden dann zweimal monatlich im Jubiläums-
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jahr den Newsletter FOSS 50 erhalten. Der Newslet-
gilt. Wie ließe sich dieses 50-jährige Jubiläum besser
ter enthält Informationen über Applikationen im
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P/N 9999 3041, Issue 1 DE, November 2006
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