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PROGRAMM September - Dezember 2011
Kleist:
Krise und Experiment
Doppelausstellung Berlin - Frankfurt (Oder)
KLEIST: KRISE UND EXPERIMENT
Rahmenprogramm
© Kleist-Ausstellung Ephraim-Palais, Foto: Ali Ghandtschi
Kleist war an der Jahrhundertwende 1800 ein Krisenspezialist, der Deutschland als einen bewegungsarmen
Wartesaal empfand. Er versuchte, seine Zeitgenossen
mit futurischen Experimenten nicht nur in der Literatur,
sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen wachzurütteln, mit Ideen zur Militär- und Finanzreform des
preußischen Staates, mit der Erfindung einer „Lasterschule“ nach dem Programm einer „gegensätzischen“
Pädagogik, mit dem Entwurf eines U-Boots oder einer
„Bombenpost“ oder der Installierung einer hauptstädtischen Boulevardzeitung zur Camouflierung operativen
politischen Handelns.
Kleists 200. Todestag am 21.11. 2011 wird zum Anlass,
den Zusammenhang von Krise, Kritik und Reformideen
damals und heute zu diskutieren. Im Zentrum dieser
Auseinandersetzung steht die Doppelausstellung
„Kleist: Krise und Experiment“, die zeitgleich im Berliner Ephraim-Palais und im Kleist-Museum, Frankfurt
(Oder) zu sehen ist. Das Rahmenprogramm der beiden
federführenden Einrichtungen Heinrich-von-KleistGesellschaft und Kleist-Museum wird gefördert von
der Kulturstiftung des Bundes und dem Land Brandenburg. Es ergänzt die Themenräume der Ausstellung mit
wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen und
verspricht lebhafte Diskussionen zwischen den Zeiten.
Die Abschlussveranstaltungen der Heinrich-von-KleistGesellschaft im Kleist-Jahr werden gefördert von der
Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie
unter: www.heinrich-von-kleist.org
Mo 5.9. ⅼ 20.00 uhr
Sagen aus der Oderregion und der Neumark
Lesung
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Im Rahmen der deutsch-polnischen Konferenz „OderSagen: Allerlei Geschichten entlang der Oder und aus
der Neumark“ lesen der Direktor des Kleist-Museum,
Dr. Wolfgang de Bruyn, und Anette Handke, Pressefrau
des Hauses, Sagen und Geschichten aus der Region.
Die von der Lübbering-Stiftung ausgerichtete Konferenz
findet am 5. und 6. September am Collegium Polonicum
in Slubice statt. Kooperationspartner sind die Fundacja
na rzecz Collegium Polonicum und das Kleist-Museum.
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds
für Regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit Polen-Brandenburg gefördert - Grenzen überwinden durch gemeinsame Investition in die Zukunft.
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 €
Fr 9.9. ⅼ 19.00-22.00 uhr
18.15 Uhr Charitévorfall und andere merkwürdige
Begebenheiten
Kurze Nacht der Frankfurter Museen
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Heinrich von Kleist gab von Oktober 1810 bis März 1811
die „Berliner Abendblätter“, die erste Tageszeitung in
Berlin, heraus. Durch den Abdruck der Polizeinachrichten, etlicher Anekdoten und merkwürdiger Begebenheiten hatte das Blatt auch den Charakter einer
Boulevardzeitung – und war zunächst wirtschaftlich
sehr erfolgreich.
Daniel Heinz, geboren in Frankfurt (Oder), Absolvent der
Frankfurter Schauspielschule und jetzt Schauspieler
in Schwedt, liest Merk- und Denkwürdiges, Skurriles
und Absurdes aus Heinrich von Kleists Abendblättern.
Eintritt frei
Sa 10.9. ⅼ 15.45 uhr
Über Sinn und Unsinn von Dichterjubiläen
Podiumsdiskussion
Literaturhaus Berlin
Wolfgang Bunzel (Freies Deutsches Hochstift), Anette Handke (Kleist-Museum) und Bernhard Judex (Int.
Thomas-Bernhard-Gesellschaft) sprechen über Ziele,
Vorstellungen, Wünsche und praktische Erfahrungen
mit Jubiläen. Im Rahmen der Jahrestagung und dem
25-jährigen Jubiläum der ALG-Arbeitsgemeinschaft
literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten.
Di 13.9. ⅼ 16.00 uhr
Kleist: Rätsel, Kämpfe, Brüche (I)
Heinrich von Kleist und Frankfurt (Oder)
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Anlässlich des Kleist-Jahres haben die Volkshochschule
und das Kleist-Museum eine Kooperation vereinbart.
Die Zusammenarbeit beider Kulturinstitutionen beginnt
mit einer fünfteiligen Veranstaltungsreihe, die den großen Dichter der Stadt in einzelnen Facetten vorstellt. In
Frankfurt wurde Kleist geboren, verlebte seine Kindheit
und seine Studienzeit. Doch wie sah die Stadt um 1800
eigentlich aus? Wie gestaltete sich das damalige Leben?
Welche Eindrücke seiner Heimat begleiteten Kleist?
Und welche Spuren führen uns noch heute zu ihm?
Über Kleist und Frankfurt spricht Hans-Jürgen Rehfeld,
Bibliothekar des Kleist-Museums. ⅼ Ticket: 5,00 €
Nähere Informationen: www.vhs-frankfurt-oder.de.
Mi 14.9. ⅼ 16.00 uhr
Kleist – Krise und Experiment
Führung für die Volkshochschule
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Im Rahmen der Kooperation zwischen der
Volkshochschule Frankfurt (Oder) und
dem Kleist-Museum wird der Frankfurter
Teil der Doppelausstellung zum KleistJahr 2011 vorgestellt. Eine Exkursion zur
Berliner Ausstellung findet am 24.9. statt.
Ticket: 2,00 € ⅼ Nähere Informationen: www.vhs-
frankfurt-oder.de.
© Tilman Küntzel
Mi 17.9. ⅼ 19.00 uhr
DENKRAUM 2
Kleist als Projektemacher
Gespräch mit Prof. Dr. Markus Krajewski und
Rafael Horzon. Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger
betahaus | Berlin
Im Rahmenprogramm der Doppelausstellung „Kleist:
Krise und Experiment“ organisiert die Heinrich-vonKleist-Gesellschaft in Berlin und Frankfurt (Oder)
„Denkräume“ zu einzelnen Ausstellungsmodulen.
Wissenschaftler, Künstler, Journalisten und Schriftsteller nähern sich im Expertengespräch und im Dialog mit
dem Publikum Kleists Leben und Werk.
„Was kann man heute, was hat man zu Zeiten Kleists
unter einem ‚Projektemacher‘ zu verstehen? Einen
unsoliden Charakter, der nicht weiß, was er will, oder
einen ‚Vorfechter für die Nachwelt‘ (so Adam Müller
über Kleist), der sein Leben als ständiges Experiment
betrachtet und dabei ‚Projekte für die Zukunft‘ (Friedrich Schlegel) entwirft? - War Kleist ein solcher Projektemacher? Er entstammte einer märkischen Adelsfamilie und erlebte Zeiten einer grandiosen Entsicherung
der Ständegesellschaft, in der gerade die Karrieren
von Aristokraten neu zu definieren waren. Aus einer
permanenten Krisenerfahrung heraus entwickelte er
seine Ideen und neue Lebensentwürfe sowie eine Reihe
von Diskursexperimenten in Militär, Wissenschaft oder
Literatur. Als Persönlichkeit, Dramatiker und Erzähler
mit extremen Positionen und von seinen Zeitgenossen
unverstanden, gilt Kleist heute als moderner Charakter,
der um 1800 in die politischen und gesellschaftlichen
Umbrüche in Deutschland geriet. Der Medienhistoriker
Markus Krajewski und das Multitalent Rafael Horzon ziehen Verbindungen zur patchwork-identity der
jüngsten Generationen und diskutieren die
Qualitäten des Projektemachers damals
wie heute. Veranstaltungsort dieses Denkraums ist das betahaus | Berlin, das unabhängigen Kreativen und Wissensarbeitern
flexible Arbeitsräume zur Verfügung stellt,
die als Plattform für Netzwerk, Innovation
und Produktion dienen. ⅼ Ticket: 5,00 €,
erm. 3,00 €
Di 20.9. ⅼ 19.00 uhr
Kleist zufolge … (VI)
Alexander Weigel und Hans Brosch im Gespräch
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
1975 fand im Deutschen Theater die Doppelpremiere
von Adolf Dresens Kleist-Inszenierungen „Der Prinz von
Homburg“ und „Der zerbrochne Krug“ statt. Die Aufführungen waren Teil des legendären Kleist-Projektes
1975/77 am DT, das neben dieser Doppelinszenierung
die Text-Collage „Dichter in Preussen“ und Kleists
„Michael Kohlhaas“ in einer Dramatisierung von
Dresen zeigte.
Der damalige Dramaturg Alexander Weigel und der Bühnen- und Kostümbildner Hans Brosch erinnern an das
Theaterereignis, das erstmals nach 1945 Kleist wieder
auf die Bühne des Deutschen Theaters brachte.
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 €
Mo 21.9. ⅼ 19.30 uhr
DENKRAUM 3
Homosexualität als Katalysator dichterischer Kreativität oder gibt es eine schwule Ästhetik? Kleist als
Exempel.
Gespräch mit Prof. Dr. Heinrich Detering und
Prof. Dr. Dieter Ingenschay, Joachim Bartoholomae
Lesung: Cora Frost
SchwuZ
„Ich habe deinen schönen Leib oft, wenn du in Thun vor meinen
Augen in den See stiegest, mit wahrhaft mädchenhaften Gefühlen
betrachtet. (...) Ich heirathe niemals, sei (du) die Frau mir, die
Kinder, und die Enkel!“
Diese Zeilen entstammen einem Brief, den Heinrich von
Kleist im Januar 1805 an seinen Freund Ernst von Pfuel
schrieb. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1902 bildet er
die Grundlage für Spekulationen über Kleists sexuelle
Identität: Was war emphatisch gesteigerte Männerfreundschaft, was Männerliebe? Fakt ist, dass letztere
zu Zeiten Kleists kaum öffentlich geäußert werden
konnte. Aus dem Zwang zur Tarnung aber kann sich
dichterische Potenz entwickeln: Was nicht ausgesprochen oder gezeigt werden darf, bringt Bilder hervor, die
zugleich enthüllen und verhüllen.
Gemeinsam gehen die Literaturwissenschaftler
Heinrich Detering und Dieter Ingenschay dem Zusammenhang von sexuellem Begehren, Camouflage und
Kreativität nach: Gibt es eine homosexuelle Ästhetik?
Unterstützt werden Sie dabei von Joachim Bartholomae, Verleger und Lektor des Männerschwarm-Verlags.
Kleists Texte werden gelesen von der Schauspielerin
und Sängerin Cora Frost. ⅼ Ticket: 7,00 €, erm. 5,00 €
© Kleist-Ausstellung Ephraim-Palais, Foto: Ali Ghandtschiv
Do 29.9. ⅼ 19.00 uhr
Wir in Thun – Kleist in der Schweiz
Schweizer Kleistfeier in Berlin
Nikolaikirche | Stadtmuseum Berlin
Der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss wurde 1971
in Thun geboren, der Stadt, in der Heinrich von Kleist
1802/03 lebte und arbeitete. Wie prägt eine Umgebung
das Schreiben? Gibt es Gemeinsamkeiten, wie Kleist
und Bärfuss die Stadt erlebten? Auf diese und weitere
Fragen antwortet Bärfuss in einem Essay, den er am 27.
Mai in Thun zu den Feiern zu Kleists 200. Todestag erstmals vorstellte und nun auch dem Berliner Publikum zu
Gehör bringt. Die in Berlin lebende Schweizer Musikerin
und Komponistin Laura Galatti hat ein musikalisches
Penthesilea-Projekt entwickelt, das sich mit Othmar
Schoecks Vertonung des Kleistschen Dramas und
Heinrich von Kleists Satz über „die allmählige Verfertigung der Gedanken beim Reden“ auseinander setzt.
Ihre CD-Komposition „Das Penthesilea-Projekt“ sucht
gezielt den direkten inhaltlichen Bezug zur Schweizer
Kleist-Feier in Berlin und interagiert mit dem grandiosen Raumklang der Nikolaikirche. ⅼ Ticket: 5,00 €,
erm. 3,00 € ⅼ Eine gemeinsame Veranstaltung der Projektgruppe
„Kleist in Thun 2011“, des Kleist-Museums, Frankfurt (Oder), und des
Stadtmuseums Berlin mit freundlicher Unterstützung der Schweizerischen Botschaft in Berlin und von Literaare, Thun.
So 09.10. ⅼ 11.00 uhr
Heinrich von Kleist: Die Biographie
Lesung Prof. Dr. Günter Blamberger, Ruth Reinecke,
Moderation Gabriella Gönczy
Collegium Hungaricum Berlin
In seiner großen Biographie zeichnet Günter Blamberger einen neuen Kleist: Anders als üblich erzählt er
nicht vom Ende her, vom Selbstmord, sondern wählt die
offene Perspektive, das Präsens, den Augenblick, wie er
von Kleist selbst erlebt worden ist. Damit gelingt es ihm,
das Beunruhigende und Staunenswerte offenzulegen,
den Zündstoff in Kleists Leben und Werk zu zeigen.
Entstanden ist das packende und anschauliche Porträt
eines der großen deutschen literarischen Genies, die
definitive Biographie für unsere Zeit. ⅼ Eintritt frei ⅼ Eine
Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater.
So 9.10. ⅼ 19.00 uhr
DENKRAUM 4
Riskante Bewegungen: Kleists Baxer-Anekdote
u.a. mit Prof. Dr. Heather Cameron (angefragt)
und Dr. Jan Söffner
Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger
Johann-Trollmann-Halle, Box Camp
Angesichts der Destabilisierung der gesellschaftlichen und politischen Ordnung durch die Französische
Revolution und die Napoleonischen Kriege begann
Kleist, sich in seinen Werken mit Szenarien des Kontrollverlusts zu beschäftigen. Als einer der ersten
deutschen Schriftsteller griff er hierfür auf die Welt des
Kampfsports zurück: „Das Leben selbst ist ein Kampf mit dem
Schicksal; und es verhält sich auch mit dem Handeln wie mit dem
Ringen. Der Athlet kann, in dem Augenblick, da er seinen Gegner
umfasst hält, schlechthin nach keiner anderen Rücksicht, als nach
bloß augenblicklichen Eingebungen verfahren; und derjenige, der
berechnen wollte, welche Muskeln er anstrengen, welche Glieder
er in Bewegung setzen soll, um zu überwinden, würde unfehlbar
den Kürzeren ziehen, und unterliegen.“ („Von der Überlegung“)
Ring- und Boxkampf liefern Kleist Modelle für eine
Philosophie kreativen Handelns in Situationen, deren
Ausgang unberechenbar ist. Am 9. Oktober diskutieren
in der Johann-Trollmann-Halle Boxer und Wissenschaftler über die Faszination riskanter Bewegungen.
Ticket: 7,00 €, erm. 5,00 €
© Gesa Gräven, Berlin
Mo 10.10. ⅼ 19.00 uhr
DENKRAUM 5
„Bad News are Good News“: Kleist als Katastrophenspezialist in Dichtung und Berliner Abendblättern
mit Prof. Dr. Peter von Becker, Prof. Dr. Justus Fetscher
Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger
Verlagshaus „Der Tagesspiegel“
Im Oktober 1810 begann Kleist, die Berliner Abendblätter herauszugeben – die erste deutsche Boulevardzeitung, in der literarische Texte gleichrangig neben
Sensationsnachrichten abgedruckt wurden. Kleist
lebte im wahrsten Sinne des Wortes von schlechten
Nachrichten: Erst die offizielle Lizenz, Polizeimeldungen abdrucken zu dürfen, sicherte seine Auflage. Als
ihm diese im Frühjahr 1811 entzogen wurde, sank das
Interesse rapide, sodass die Berliner Abendblätter bald
darauf eingestellt werden mussten. Dass schlechte
Nachrichten gute Nachrichten sind, gilt aber auch für
uns Leser, die wir den katastrophischen Szenarien in
Kleists Werken einige der bedeutendsten Novellen der
deutschen Literatur verdanken.
Große Literatur erzählt in den seltensten Fällen von
glücklichen Zeiten, vielmehr sind Elend, Unglück und
Katastrophen ihr Metier. Warum faszinieren schlechte
Nachrichten? Darüber diskutieren Journalisten und
Kleist-Experten am 10. Oktober. ⅼ Ticket: 5,00 €,
erm. 3,00 €
Di 11.10. ⅼ 16.00 uhr
Kleist: Rätsel, Kämpfe, Brüche (II)
Kleist, der Dichter
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Kleists literarisches Werk umfasst acht Dramen, acht
Erzählungen und einige Gedichte. Der Kurs gibt einen
Überblick über die Dichterbiographie und beschäftigt
sich näher mit der Komödie „Der zerbrochne Krug“ und
der Erzählung „Die Marquise von O...“, insbesondere im
Vergleich zu den berühmten Verfilmungen beider Werke
(Gustav von Ucicky 1937; Eric Rohmer 1976).
Über die Werke Kleists spricht Dr. Barbara Gribnitz,
wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kleist-Museum.
Ticket: 5,00 €
Mi 12.10. ⅼ 19.00 uhr
Aus Kleists Nachlass
Vortrag und Gespräch
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
Als eine besondere Kostbarkeit wird während der
Kleist-Ausstellung im Ephraim-Palais Berlin das Manuskript „Der zerbrochene Krug“ – eine Leihgabe der
Staatsbibliothek zu Berlin – gestaffelt präsentiert.
Dr. Jutta Weber, stellvertretende Leiterin der Handschriftenabteilung sowie Referatsleiterin für Nachlässe und Autographen der Staatsbibliothek zu Berlin,
Preußischer Kulturbesitz, stellt die Bestände des
Kleist-Nachlasses ihres Hauses im Zusammenhang mit
anderen Nachlässen vor. Es moderiert Dr. Wolfgang de
Bruyn, Direktor des Kleist-Museums, Frankfurt (Oder).
Eine gemeinsame Veranstaltung von Stadtmuseum
Berlin, Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) und Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Ticket: 3,00 €, erm. 2,00 €
Di 18.-30.10.
Kleist? Klasse!
Abschlussprojekt der Kleist Klasse 2011
Die 25 Schülerinnen und Schüler der Kleist-Klasse
des Städtischen Gymnasiums I Frankfurt (Oder) arbeiten sich schon seit vier Jahren an Kleist ab. Sie haben
Kleist gespielt, gerappt, gemalt und gelesen. Innerhalb
einer Projektwoche werden sie nun zum Finale auflaufen. Ein museumspädagogisches Projekt des KleistMuseums. ⅼ Geschlossene Veranstaltung ⅼ Mehr Informationen unter: 0335 – 284 998 96.
Fr 21.10. ⅼ 19.00 uhr
DENKRAUM 6
„Gehört das Bild mir, das der Spiegel strahlt …“
Dr. Jens Bisky im Gespräch mit Norbert Bisky
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Jens Bisky, Journalist, Autor, promovierter Kulturwissenschaftler, Vorstandsmitglied der Heinrich-vonKleist-Gesellschaft und Kleist-Biograph diskutiert mit
seinem Bruder Norbert Bisky, einem wichtigen und
national sowie international erfolgreichen deutschen
Künstler, der von sich sagt: „Ich habe angefangen zu
malen, weil ich ein tiefes Misstrauen Worten gegenüber
entwickelt habe“, über Kleists Bild und dessen Rezeption, über Kunst und Literatur. Norbert Bisky sagte in einem „Zeit“-Interview zu seinem künstlerischen Ansatz:
„Ich habe, wenn ich male, keine Betrachter im Kopf,
sondern mich selbst. Ich versuche die Bilder so gut zu
machen, wie ich kann und meine eigenen Visionen zu
verarbeiten. (…) Die Besucher kommen wieder mit ihren
eigenen Geschichten, mit ihrer eigenen Biographie,
mit den Dingen, die sie so im Kopf haben. Ich glaube,
zuallererst sind Bilder ein Spiegel, in den man hineinschaut.“ ⅼ Ticket: 7,00 €, erm. 5,00 €
© Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Di 23.10. ⅼ 11.00 uhr
„KLEIST – Eine Ansichtssache“
Ausstellungseröffnung
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Im Kleist-Museum werden für einen kurzen Zeitraum
die bildkünstlerischen Arbeiten gezeigt, die für das
Sonderheft der Zeitschrift "die horen"entstanden sind.
Eintritt frei
So 23.10. ⅼ 13.00 uhr
„KLEIST – Eine Ansichtssache“
Lesungen, Gespräche und Musik
Kleist Forum / Foyer, Frankfurt (Oder)
Anlässlich des Kleist-Jahres wurden die schreibende
und die bildende Zunft eingeladen, sich Kleists Werk,
Leben und seinem Bildnis zu nähern.
Entstanden ist eine höchst spannende Collage aus
Texten und Bildern für das Sonderheft „Kleist“ der
Zeitschrift „die horen“, das in Frankfurt (Oder) in Kooperation mit dem Kleist-Museum seine Premiere erlebt.
Beiträger für den von Christa Wolf, Katja Lange-Müller,
Christoph Hein und Jürgen Krätzer herausgegebenen
Band sind u. a. Egon Bahr, Volker Braun, Roza Domascyna, Wieland Förster, Sylvia Hagen, Ulla Hahn, Christoph
Hein, Dieter Hildebrandt, Martin Hoffmann, Günter
Kunert, Martin Lüdke, Beate Mitzscherlich, Armin
Petras, Nuria Quevedo, Hans Scheib, Reinhard Stangl,
Antje Vollmer, Hans-Eckardt Wenzel, Matthias Zschokke, Wolfgang Krause Zwieback. Einige dieser Autorinnen
und Autoren und Bildenden Künstlerinnen und Künstler
kommen zu diesem Kleist-Tag mit Wort, Bild und Musik
nach Frankfurt. ⅼ Ticket: 7,00 €, erm. 5,00 € ⅼ Eine gemein-
same Veranstaltung von Kleist-Museum, Akademie der Künste, Berlin,
und "die horen" - Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik .
Mo 24.10. ⅼ 10.00 uhr
„… gib mir Vertraun“
Wissenschaftliches Kolloquium
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Das Kolloquium nimmt das Motto der diesjährigen
Kleist-Festtage auf und stellt den Begriff des "Vertrauens" ins Zentrum der Diskussion.
Neun aus einer öffentlichen Ausschreibung ausgewählte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Fribourg (Schweiz), Heidelberg,
Aachen, Freiburg, Erlangen, Berlin und Frankfurt (Oder)
präsentieren ihre Forschungsergebnisse. Die Vorträge
beschäftigen sich u.a. mit dem Zusammenhang zwischen Recht und Vertrauen, mit den Vertrauensbrüchen
bei Kleist und Schiller, der sprachlichen und narrativen
Darstellung von Vertrauen oder mit der philosophischen
Debatte um Geschichtsvertrauen. Beispielwerke sind
Kleists Erzählungen „Die Verlobung in St. Domingo“
und „Das Erdbeben in Chili“, sein Schauspiel „Das
Käthchen von Heilbronn“ und die wenig beachtete Idylle
„Der Schrecken im Bade“.
Interessiertes Publikum ist sehr willkommen, bitte
voranmelden unter 0335 - 53 11 55.
Tagungsleitung: Prof. Dr. Anne Fleig, Freie Universität
Berlin, und Dr. Barbara Gribnitz, Kleist-Museum
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 € ⅼ Wissenschaftliches Kolloquium des
Kleist-Museums in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neuere
Deutsche Literatur am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin.
Mo 24.10. ⅼ 19.00 uhr
Robert Löhr liest „Das Hamlet-Komplott“
Lesung und Gespräch
Europa-Universität Viadrina, Senatssaal im
Hauptgebäude, Frankfurt (Oder)
Nachdem im „Erlkönig-Manöver“ der wahre König
Frankreichs gerettet werden sollte, geht es diesmal um
nichts weniger als die tausendjährige Reichskrone, die
Heinrich von Kleist auf einer Insel im Bodensee ausgegraben hat: Als fahrender Schauspieltrupp getarnt, wollen Goethe und Kleist, Schlegel, Tieck und Madame de
Staëhl höchstpersönlich, vorbei an der französischen
Geheimpolizei, die größte Krone der Christenheit aus
der schwäbischen Provinz nach Preußen schaffen …
„Das komischste Buch seit Langem“, urteilte die Literaturkritik über Löhrs Erstling. Löhr lässt Goethe, Schiller,
Kleist und viele andere Dichter in aberwitzigen Abenteuern aufeinandertreffen und erzählt mit unzähligen
Zitaten gespickt eine absurde Geschichte in der Tradition klassischer Mantel-und-Degen-Romane.
Robert Löhr, geboren 1973, ist Journalist und Drehbuchautor und verfasste neben zahlreichen Filmskripten
und Theaterstücken u. a. „Das Erlkönig-Manöver“ und
„Das Hamlet-Komplott“. Seine Werke sind in fünfundzwanzig Sprachen übersetzt worden. Löhr lebt in Berlin
und arbeitet neben dem Schreiben als Regisseur und
Schauspieler. Moderation: Anette Handke.
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 € ⅼ Eine gemeinsame Veranstaltung des
Kleist-Museums und der Europa Universität Viadrina.
© Prinz Friedrich von Homburg, Maxim Gorki Theater, Berlin
Di 25.10. ⅼ 18.00 uhr
Prinz Friedrich von Homburg
Einführung
Do 27.10. ⅼ 18.00 uhr
Amphitryon
Einführung
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Im Rahmen der Kleist Festtage gibt das Maxim Gorki
Theater Berlin im Kleist Forum in Frankfurt (Oder) gleich
mehrere Gastspiele. An zwei Abenden werden um 19.30
Uhr verschiedene Stücke gezeigt. Am 25. Oktober inszeniert Arnim Petras „Prinz Friedrich von Homburg“ und
am 27. Oktober wird „Amphitryon“ unter der Regie von
Jan Bosse aufgeführt. Zu beiden Vorstellungen findet
im Vorfeld jeweils um 18 Uhr eine Einführung im KleistMuseum statt. ⅼ Eintritt frei
© Amphitryon, Maxim Gorki Theater, Berlin
Mi 26.10. ⅼ 19.00 uhr
Ragtime
Filmvorführung
Ein Film von Milos Forman / Mit: James Cagney, Howard
E. Rollins, Mandy Pantinkin, Brad Douruf, Elizabeth
McGovern u.a.
Europa-Universität Viadrina/Audimax, Frankfurt (Oder)
1981 verfilmte Milos Forman den gleichnamigen, preisgekrönten Roman von E.L. Doctorow. Im Mittelpunkt
einer der drei Erzählstränge der opulenten Saga steht
Coalhouse Walker, ein junger Farbiger, der, von seiner
rassistischen Umwelt gedemütigt, zu einem gnadenund gesetzlosen Kämpfer für Gerechtigkeit, einem
„amerikanischen Michael Kohlhaas“, wird. Der glänzend
besetzte und realisierte Film, der acht Oscar-Nominierungen erhielt, entfaltet ein beeindruckendes Sittengemälde New Yorks und der amerikanischen Ostküste zu
Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit einer Einführung in
den Film von Dr. Barbara Gribnitz. ⅼ Ticket: 5,00 €, erm.
3,00 € ⅼ Eine gemeinsame Veranstaltung der Europa-Universität Via-
drina in Kooperation mit dem Kleinen Kino e.V. und dem Kleist-Museum.
Fr 28.10. ⅼ 19.30 uhr
Der ganze Kleist! – Die Brandenburger Kleist-Ausgabe
1988 – 2010
Lesung und Gespräch
Kleist Forum, Frankfurt (Oder)
2010 schlossen Roland Reuß und Peter Staengle von
der Universität Heidelberg ein wirkliches JahrhundertProjekt ab. Der 21. und damit letzte Band der Brandenburger Kleist-Ausgabe (BKA) – einer „Kritischen
Ausgabe sämtlicher Texte nach Wortlaut, Orthographie,
Zeichensetzung aller erhaltenen Handschriften und
Drucke“ Heinrich von Kleists – erschien im Stroemfeld
Verlag. Finanzierung und Zugang zu Handschriften
zu erlangen war maßgeblicher Teil der Verlagsarbeit
unter der Leitung von K.D. Wolff. 1988 hatten Reuß
und Staengle ohne institutionalisiertes „Hinterland“,
der eine eben zu Achim von Arnim promoviert, der
andere an seiner Dissertation zu Hölderlin arbeitend,
gegen durchaus mächtige Widerstände in Forschung
und Forschungsverwaltung die Arbeit an der „Brandenburger Kleist-Ausgabe“ begonnen. Als erster Band
erschien „Die Verlobung in St. Domingo“, 2010 dann der
letzte Band „Briefe 3“. Roland Reuß, Peter Staengle und
K.D. Wolff stellen die Brandenburger Kleist-Ausgabe,
unterstützt von Schauspielerinnen und Schauspielern,
die Passagen aus dem Werk lesen, mit interessanten
Geschichten über die Editionsgeschichte vor.
Ticket: 7,00 €, erm. 5,00 € ⅼ Eine Veranstaltung des
Kleist-Museums in Kooperation mit dem Kleistforum.
Mo 4.11. ⅼ 19.30 uhr
DENKRAUM 7
Wartesaal Deutschland (1800/2000)
mit Prof. Dr. Joseph Vogl, Prof. Dr. Herfried Münkler
Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger
Ort wird noch bekannt gegeben
Kleist empfand das Preußen Friedrich Wilhelms III. als
Wartesaal, das – zutiefst reformbedürftig – im Wettbewerb der europäischen Staaten unterzugehen drohte.
In den Berliner Abendblättern mischte er sich in die
Tagespolitik ein und optierte dabei für die Position der
preussischen Reformer. Der damaligen Entsicherung
der Ständegesellschaft lässt sich diejenige der heutigen Mittelstandsgesellschaft gegenüberstellen: Der
Kulturwissenschaftler Joseph Vogl („Das Gespenst des
Kapitals“) und Prof. Dr. Herfried Münkler („Mitte und
Maß“) schlagen eine Brücke von der damaligen Reformbedürftigkeit zur Debatte um die Reformbedürftigkeit
der Bundesrepublik, von den liberalen Forderungen um
1800 zur aktuellen Krise des Liberalismus. Im Sinne
Kleists interessiert dabei nicht zuletzt die Frage, in
welcher Art und Weise die Literatur auf die Krisenerfahrung einer destabilisierten Ordnung damals wie heute
reagiert. ⅼ Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 €
So 6.11. ⅼ 11 uhr
Kleist zufolge... (VIII)
Kleist in der Biographie
Dr. Michael Opitz im Gespräch mit
Prof. Dr. Günter Blamberger
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Wie kein anderer deutscher Dichter hat Kleist die Leser
fasziniert. Doch was ist sein Geheimnis? Woher kommt
die Tragik seines Lebens? Was sagt uns sein Werk heute? In seiner großen Biographie zeichnet Günter Blamberger einen neuen Kleist: Anders als üblich erzählt er
nicht vom Ende her, vom Selbstmord, sondern wählt die
offene Perspektive, das Präsens, den Augenblick, wie er
von Kleist selbst erlebt worden ist. Damit gelingt es ihm,
das Beunruhigende und Staunenswerte offenzulegen,
den Zündstoff in Kleists Leben und Werk zu zeigen.
Entstanden ist das packende und anschauliche Porträt
eines der großen deutschen literarischen Genies. Prof.
Dr. Günter Blamberger, stellt "die definitive Biographie
für unsere Zeit" (S. Fischer) in Kleists Geburtsstadt vor.
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 €
© Kleist-Ausstellung Ephraim-Palais, Foto: Ali Ghandtschiv
Mo 7.11. ⅼ 19.30 uhr
DENKRAUM 8
Über die allmählige Verfertigung eines Dichters beim
Dichten
Gespräch mit Prof Dr. Michael Lentz und Studenten des
Deutschen Literaturinstituts in Leipzig. Lesungen durch
die Autoren.
Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger
Ort wird noch bekannt gegeben
Wie wird ein ehemaliger Soldat ohne große Bildung wie
Kleist zum Schriftsteller? War die Melancholie über
den vergeblichen Liebesversuch mit seiner Verlobten Wilhelmine die Muse und das Therapeuticum die
Poesie? Brauchte es eine Gemeinschaft von Literaten,
die als Schutz und Katalysator von Kleists Kreativität
diente? Den realen dichterischen Konkurrenzkampf mit
den Schweizer Freunden Gessner und Wieland oder
den imaginären mit Shakespeare? Spornte Kleist die
Erinnerung an seinen Vorfahren Ewald von Kleist an,
der vom Soldaten zum gefeierten Poeten wurde? Kleist
gab über die Ursprünge seines Schreibens selbst nichts
preis. Anders als Schiller oder Goethe verfasste er keine
großen dichtungstheoretischen Schriften, aber kleine
Essays, und einer davon verrät schon im Titel, was das
entscheidende Bewegungsmoment von Kreativität sein
könnte, jenseits aller Legenden über die geheimnisvollen Kräfte der großen Genies: Über die allmählige
Verfertigung der Gedanken beim Reden. Mehr als 200
Jahre nach dem Entstehen dieses einflussreichen
Textes diskutieren Michael Lentz, Lyriker und Professor
für Kreatives Schreiben am Deutschen Literaturinstitut, und seine Studenten über das Schöpferische und
dessen Ursprung. ⅼ Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 €
Mo 7.11. ⅼ 15.00 uhr
Kleist in Kundus
Auftaktveranstaltung
Ein Audiowalk mit Heinrich von Kleist durch Potsdam 2011
Schule des zweiten Bildungsweges „Heinrich von
Kleist“, Potsdam
In dem Audio-Walk stehen Heinrich von Kleist, seine
militärische Laufbahn sowie die Stadt Potsdam als
Soldaten - und Garnisonstadt im Mittelpunkt einer
doku-fiktionalen Recherche. Die unterschiedlichen
Handlungstränge oszillieren auf einer Zeitachse
zwischen 1799 bis 2011 und spielen mit historischen
und aktuellen Bezügen. Potsdam spielt bis heute eine
Rolle als militärisches Strategie- und Machtzentrum.
In einer Interviewrecherche mit militärischem Personal
und Einwohnern wird über die militärische Bedeutung
der Stadt, über Gerüchte, Geheimhaltung, Spionage
recherchiert. Das dokumentarische Material verbindet
sich mit der literarischen und historischen Recherche zu Kleists Leben als Soldat und zu militärischen
Referenzen in seinem Werk zu einem doku-fiktionalen
Audiowalk. ⅼ Ein Projekt der Agentur Kriwomasow in Kooperation
mit dem Kleistfestival 2011 des Maxim-Gorki-Theaters und dem KleistMuseum, Frankfurt (Oder), gefördert von der Bundeskulturstiftung und
dem Land Brandenburg .
Di 8.11. ⅼ 16.00 uhr
Kleist: Rätsel, Kämpfe, Brüche (III)
Kleist, der Journalist
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Zwei Zeitschriften gab Kleist heraus: In Dresden den
„Phöbus - Ein Journal für die Kunst“ (1808) und danach
die „Berliner Abendblätter“ (1. Oktober 1810 - 30. März
1811). Während das Kunstjournal schon von Beginn
an auf wenig Aufmerksamkeit stieß, erlebte Kleist mit
seiner Berliner Tageszeitung, der ersten Preußens, in
den ersten Monaten einen großen Erfolg - dank der
Polizeimeldungen, die er exklusiv veröffentlichte. Dieser
Versuch der „Volksunterhaltung“ mittels Sensationsnachrichten und die Gründe des letztendlichen Scheiterns werden im Mittelpunkt stehen.
Über die journalistischen Werke Heinrich von Kleists
spricht Dr. Barbara Gribnitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kleist-Museum. ⅼ Ticket: 5,00 €
© Kleist-Ausstellung Ephraim-Palais, Foto: Ali Ghandtschiv
Di 8.11. ⅼ 20.00 uhr
DENKRAUM 9
Kleist im Diskurs: Amt und Lebensentwürfe
Lesung & Gespräch mit Prof. Dr. Norbert Lammert (Präsident des Deutschen Bundestages) und Prof. Dr. Günter
Blamberger. Einführung: László Földényi
Collegium Hungaricum Berlin
„Ich will kein Amt nehmen“, schreibt Kleist. „Warum will ich
es nicht? - O wie viele Antworten liegen mir auf der Seele! Ich
kann nicht eingreifen in ein Interesse, das ich mit meiner Vernunft
nicht prüfen darf. Ich soll tun, was der Staat von mir verlangt,
und doch soll ich nicht untersuchen, ob das, was er von mir verlangt, gut ist.“ Der Kleist-Liebhaber und -Kenner Norbert
Lammert hat das zweithöchste Amt in unserem Staate
inne. Aus dieser Perspektive heraus liest er Kleists Briefe und verdeutlicht dessen Vorstellungen und Lebensentwürfe. Mal nah, mal fern von Ämtern untersucht er
im Gespräch mit Günter Blamberger die Rolle Kleists im
preußischen Machtgefüge. ⅼ Ticket: 3,00 € ⅼ Eine Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater und dem Gragger-Institut am CHB.
Tickets erhältlich an der Theaterkasse des Maxim Gorki Theaters
(Tel. 030.20221-115).
Mi 9.11. ⅼ 20.00 uhr
Kleist – Bilder und Spuren
Lesungen und Gespräche
Akademie der Künste, Berlin
Zur Präsentation des Kleist-Sonderheftes der Zeitschrift "die horen" lädt die Akademie der Künste zu
Gesprächen und Lesungen mit Autorinnen und Autoren
sowie Herausgebern des Bandes ein, u.a. mit Christoph
Hein, Katja Lange-Müller und Jürgen Krätzer.
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 € ⅼ Kartenreservierung (030) 20057-
1000. Eine gemeinsame Veranstaltung von Akademie der Künste, KleistMuseum, Frankfurt (Oder) und "die horen" - Zeitschrift für Literatur,
Kunst und Kritik.
Fr 18.11. ⅼ 10.00 uhr
Bundesweiter Vorlesetag
Kleist gelesen von Wolfgang de Bruyn
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Wie in jedem Jahr beteiligt sich das Kleist-Museum an
diesem Vorlese-Projekt. Im Kleist-Jahr stellt der Direktor des Kleist-Museums den in Frankfurt geborenen
Dichter Schülerinnen und Schülern durch eine Lesung
aus dem "Zerbrochnen Krug" in einer Prosafassung für
Kinder vor. ⅼ Eintritt frei
Fr 18.11. ⅼ 16.00 uhr
Bundesweiter Vorlesetag
Kleist gelesen von Dieter Beuermann
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
Seine Begeisterung für Kleist reicht in die eigene Schulzeit zurück. Der Vorsitzende des Vereins der Freunde
und Förderer des Stadtmuseums Berlin e.V. hat Kleist
Texte ausgewählt und liest sie Schülerinnen und Schülern von 8-10 Jahren gemeinsam mit seiner Frau und
Lesepatin Inga Beuermann vor. ⅼ Eintritt frei
17.-19.11. ⅼ 13.00 uhr
„Ökonomie des Opfers: Literatur im Zeichen des
Selbstmords“
Kongress
Collegium Hungaricum Berlin
Zum Abschluss des Gedenkjahres zu Heinrich von
Kleists 200. Todestag veranstaltet die Heinrich-vonKleist-Gesellschaft eine internationale Tagung, auf der
über Kleists Einzelschicksal hinaus gefragt werden
soll, ob es einen fatalen Zusammenhang gibt zwischen
Dichtung, die den Erwartungshorizont der Zeitgenossen radikal sprengt, und dem Freitod des Dichters. An
letzten Worten ist die Nachwelt interessiert, weil sie als
authentische Konfessionen gelten, in denen die Summe
des Lebens gezogen wird. Von Todgeweihten erwartet
man keine Dichtung, sondern Wahrheit. Auf diesem „autobiographischen Pakt“ beruht die ungeheure Wirkung
von Kleists Briefen vor seinem Selbstmord, in denen
ein seinen Zeitgenossen kaum bekannter Dramatiker
und Erzähler seine „letzte Chance“ sucht. Denn Kleists
Kalkül hier ist der strategische Entwurf eines Autorbildes für die Nachwelt, die Kontrolle der Kommunikation posthum. Der Korpus der letzten Briefe Kleists
folgt insofern einer Ökonomie des Opfers, ebenso wie
sein heiter-ausgelassener Selbstmord selbst, der als
eine zugleich heikle wie grandiose Inszenierung zur
Sicherung seines Nachruhms begriffen werden kann.
Von den Zeitgenossen, vor allem von Goethe, wurden
danach Person und Werk gleichermaßen pathologisiert.
Goethes „Schauder und Abscheu“ vor dem hypochondrischen Dichter hält Kleist allerdings überhaupt nur
im Gedächtnis. Das verhindert seine Kanonisierung im
19. und ermöglicht sie im 20. Jahrhundert, der Exklusion folgt die Inklusion. Er wird ein „Vorfechter für
die Nachwelt“ (Adam Müller), die gegenidealistische
Literatur der Moderne entdeckt in ihm ihr Vorbild: Franz
Kafka, Robert Musil, Alfred Döblin u.a.m. Wer monströs
als Subjekt aus der Geschichte verschwindet, taucht
irgendwann als Objekt von Geschichten wieder auf,
erreicht endlich Aufmerksamkeit in Nachrufen, Erzählungen, mündlicher und schriftlicher Historiographie.
So paradox funktioniert die Ökonomie des Opfers.
Tagungsleitung: Prof. Dr. Günter Blamberger (Universität zu
Köln). Tagungsassistenz: Sebastian Goth, Christine Thewes,
(Universität zu Köln), Iglhaut + von Grote.
Kontakt: christine.thewes@uni-koeln.de. Kooperationspartner:
Collegium Hungaricum Berlin, Dr. Martin Treml (ZfL Berlin)
ReferentInnen (Änderungen vorbehalten)
PD Dr. Jörn Ahrens, Dr. Wiebke Amthor, Prof. Dr. Andrea Bartl,
Prof. Dr. Klaus Bergdolt, Ulrich Blumenbach, Prof. Dr. Justus
Fetscher, Prof. Dr. Lásló F. Földényi, Prof. Dr. Walter Hinderer,
Prof. Dr. Bettina von Jagow, Prof. Dr. Claudia Liebrand, Prof.
Dr. Thomas Macho, Prof. Dr. Gerhard Neumann, PD Dr. Harald
Neumeyer, Prof. Dr. Ryosuke Ohashi, Prof. Dr. Ernst Ribbat, Dr.
Martin Roussel, Dr. Adam Sobozcinski, Dr. Martin Treml, PD Dr.
Daniel Weidner, Dr. des. Simon Aeberhard, Wilhelm Droste
So 20.11. ⅼ 11.00 uhr
Verleihung des Kleist-Preises an Sibylle Lewitscharoff
Laudatio: Martin Mosebach
In Kooperation mit dem Suhrkamp-Verlag
Berliner Ensemble
So 20.11. ⅼ 19.00 uhr
Deutschland im Spiegel Kleists
Ein Abend zu Ehren Kleists mit den Kleist-Preisträgern
Konzeption und Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger,
Hermann Beil. Grußwort: Dr. Norbert Lammert
Berliner Ensemble
Die Kleistpreisträger vorangegangener Jahre tragen
Kurztexte vor und entwerfen ein individuelles Portrait
von Kleist. Diese persönliche Auseinandersetzung mit
Kleists Texten wird von Hermann Beil inszeniert und
von Prof. Dr. Blamberger moderiert. Das Grußwort hält
der Präsident des Deutschen Bundestages, Dr. Norbert
Lammert.
200. Todestag Heinrich von Kleists
Mo 21.11. ⅼ 24 Stunden
World Wide Reading
Am 21. November 2011 jährt sich der Todestag Heinrich
von Kleists zum 200. Mal. Das internationale literaturfestival berlin (ilb) und die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft veranstalten aus diesem Anlass gemeinsam mit
Kulturinstitutionen, Schulen, Radiostationen und allen
interessierten Personen eine weltweite Lesung von
Briefen und Werken des Dichters.
Weitere Informationen sind abrufbar unter www.heinrich-von-kleist.org/
Mo 21.11. ⅼ 15.00 uhr
Lesung
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Blanche Kommerell liest Texte von Kleist. ⅼ Eintritt frei
Mo 21.11. ⅼ 17.00 uhr
Lesung
Nikolaikirche ⅼ Stadtmuseum Berlin
Leo Solter liest Texte von Kleist. ⅼ Eintritt frei
Mo 21.11. ⅼ ab 11.00 uhr
Ehrung und Gedenken an Heinrich von Kleist
Literarisches Colloquium Berlin und Kleist-Grab am
Kleinen Wannsee
Am 200. Jahrestag des Todes Heinrich von Kleists wird
der mit Mitteln der Cornelsen Kulturstiftung neugestaltete Landschaftspark in unmittelbarer Nähe zum Grab
am Kleinen Wannsee der Öffentlichkeit übergeben. Anschließend findet zu Ehren des Dichters eine Kranzniederlegung u.a. mit Vertretern des Berliner Senats, des
Landesdenkmalamtes Berlin, der Heinrich-von-KleistGesellschaft, des Kleist-Museums, des Bundes und der
Stadt Frankfurt (Oder) am Grab statt. Parallel dazu wird
ein Hörspiel des Berliner Künstlers Paul Plamper in Zusammenarbeit mit dem Maxim Gorki Theater zu hören
sein: Mit Audioplayern kann vom S-Bahnhof Wannsee
aus die Landschaft und die Geschichte von Heinrich von
Kleist und Henriette Vogel erkundet werden.
Danach lädt das Literarische Colloquium am Sandwerder in seine Räumlichkeiten ein. Gegen 13:30 Uhr liest
Ulrich Matthes aus den letzten Briefen Heinrich von
Kleists.
Di 29.11. ⅼ 19.00 uhr
Die Kleist-Preisträgerin 2011, Sibylle Lewitscharoff,
zu Gast
Lesung und Gespräch
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Der Kleist-Preis 2011 geht an die Berliner Autorin
Sibylle Lewitscharoff. Ihr unlängst erschienener Roman
"Blumenberg", eine fiktive Hommage an den Philosophen Hans Blumenberg, ist voll mitreißendem
Sprachwitz. Die Autorin erzählt von einem hochsympathischen Weltbenenner, dem das Unbenennbare in
Gestalt eines freundlichen Löwen begegnet.
Sibylle Lewitscharoffs Werke wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis,
den Berliner Literaturpreis und den Preis der Leipziger
Buchmesse. Der renommierte Kleist-Preis wird Sibylle
Lewitscharoff am 20. November 2011 im Berliner Ensemble übergeben. In der Kleist-Stadt wird die Autorin
Passagen aus ihrem neuen Buch lesen und über ihre
Beziehung zu Heinrich von Kleist sprechen.
Ticket: 5,00 €, erm. 3,00 €
Di 13.12. ⅼ 16.00 uhr
Kleist: Rätsel, Kämpfe, Brüche (IV)
Tod am Wannsee
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
In der Biographie Kleists gibt es einige weiße Flecken.
Irritierender Weise sind wir über die letzten zwei Tage
seines Lebens sehr gut informiert: Grund dafür sind die
polizeilichen Vernehmungsprotokolle. So können wir
den Geschehnissen vom 20. und 21. November 1811
am Kleinen Wannsee relativ nah folgen. Zusammen mit
den Abschiedsbriefen entsteht ein bewegendes Bild der
beiden „Luftschiffer“ Henriette Vogel und Heinrich von
Kleist. Über Kleists Abschiedsbrief und seine letzten
Tage am Wannsee spricht Anette Handke, Pressefrau
des Kleist-Museums. ⅼ Ticket: 5,00 €
Vorschau
Di 17.1. ⅼ 19.00 uhr
Norbert Lammert liest Kleist-Briefe
Lesung
Nikolaikirche | Stadtmuseum Berlin
Ticket: 8,00 €, erm. 5,00 €
Fr 27.1. ⅼ 16.00 uhr
DENKRAUM 10
„Allerneuester Erziehungsplan“ – ein Vorschlag
Heinrich von Kleists
Preisverleihung des Schülerwettbewerbs der Heinrichvon-Kleist-Gesellschaft
u. a. mit Prof. Dr. Justus Fetscher
Moderation: Prof. Dr. Günter Blamberger
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
„Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden!“ Dieser höchst aufschlussreiche Wunsch stammt
bekanntermaßen nicht aus Kleists Feder, sondern aus
der einiger gewitzter Werbefachleute. Dennoch scheint
es, als hätten sie Kleists Allerneuesten Erziehungsplan
zur Hand gehabt, als sie ein kleines Mädchen mit dem
scheinbar großen Wunsch nach einem Bausparvertrag und ihren alternativen Kommune-Vater erfanden.
Stimmt es, dass „große Männer, in der Regel, immer von
unbedeutenden und obskuren Eltern abstammen“, wie
Heinrich von Kleist unter dem Pseudonym C. J. Levanus behauptet? Und dass unangepasste Hippie-Eltern
zwangsläufig angepasste Spießer-Kinder hervorbringen? Kleists These fußt auf der Beobachtung, dass
„ein Mensch, dessen Zustand indifferent ist, nicht nur
augenblicklich aufhört, es zu sein, sobald er mit einem
anderen, dessen Eigenschaften, gleichviel auf welche
Weise, bestimmt sind, in Berührung tritt: sein Wesen
sogar wird, um mich so auszudrücken, gänzlich in
den entgegengesetzten Pol hinübergespielt; er nimmt
die Bedingung + an, wenn jener von der Bedingung –,
und die Bedingung –, wenn jener von der Bedingung
+ ist.“ Wenn aber Eltern und Kinder zwangsläufig in
einem gegensätzlichen Verhältnis stehen, wie erklärt
sich dann die Harmonie zwischen Eltern und Kindern
unserer Tage? Und was würde Kleist zu „HelikopterEltern“ und „Bumerang-Kindern“ sagen und schreiben?
So wünschenswert das neue (Ein)Verständnis zwischen
den Generationen auch erscheinen mag: Ist es nicht
immer auch der Konflikt zwischen den Generationen
gewesen, der gesellschaftliche Veränderungen initi-
iert hat? Gibt es also einen kausalen Zusammenhang
zwischen der aktuellen Harmonie der Generationen und
der Erfahrung des gesellschaftlichen Stillstands, des
Reformstaus, der Ideenlosigkeit? Diskussion mit den
Siegerinnen und Siegern des Schülerwettbewerbs zum
Kleist-Jahr 2011. ⅼ Eintritt frei
Sa 28.1. ⅼ ab 18.00 uhr
Thema: Kleist und die Wissenschaft?
Stadtmuseum Berlin
Lange Nacht der Museen
Weitere Angebote
Fr 30.9. 19.00 uhr ⅼ So 16.10. 14.00 uhr
So 20.11. 14.00 uhr ⅼ Di 27.12. 14.00 uhr
Kleists Berliner Skandale
Literarischer Stadtspaziergang
Goethe fand Kleists Stücke skandalös, das Berliner
Nationaltheater wollte sie nicht spielen. Kleist rächte sich am Theaterdirektor Iffland, indem er ihn als
Homosexuellen bloßstellte. Den preußischen König,
den Staatskanzler und den Rektor der neu eröffneten
Universität empörten die von Kleist herausgegebenen
„Berliner Abendblätter“. Der Spaziergang führt zu Orten,
über die er schrieb und an denen er für Unruhe sorgte.
Er beginnt an Kleists letzter Wohnadresse, geht über
Gendarmenmarkt und Schlossplatz und endet am
Ephraim-Palais. ⅼ Ticket: 9,50 €, erm. 7,00 € ⅼ Treffpunkt: U Mohrenstraße, Bahnsteig ⅼ Kontakt und Anmeldung: StattReisen Berlin ⅼ info@stattreisenberlin.de ⅼ www.
stattreisenberlin.de ⅼ Telefon 030. 45 53 02 8
Jeden Samstag, 14.00 – 17.00 uhr
Schreibwerkstatt
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
„Was für ein Unterschied ist zwischen rechtfertigen und
entschuldigen?“ Dies ist eine der Fragen, mit der Kleist
seine Verlobte herausforderte. Über 200 Jahre später
sind diese „Denkübungen“ auch heute noch aktuell.
Lassen Sie sich von der Ausstellung inspirieren und
bringen sie Ihre Gedanken mit Federkiel, Metall- oder
Glasfeder zu Papier. Unter fachkundiger Anleitung
entstehen so ganz persönliche Ausstellungs-Souvenirs.
Nur Museumseintritt, Schreibwerkstatt: frei (um eine Spende für das Material wird gebeten)
Führungen
jeden ersten Sonntag im Monat, 11.00 uhr
Brüche und Widersprüche in Kleists Leben und Werk
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
Ticket: 8,00 € / erm. 5,00 € inkl. Museumseintritt.
Diese Führung ist auch buchbar: 40,00 € bis 10 Personen,
ab 11 Personen 4, 00 € pro Person zzgl. erm. Museumseintritt.
© Ausstellung im Kleist-Museum, Foto: Ali Ghandtschi
Jeden ersten Mittwoch im Monat,
16.00 Uhr
Kleist: Blickpunkte
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Ticket: 4,00 € / erm. 3,00 € inkl. Museumseintritt.
Diese Führung ist auch buchbar: Mo-Fr 20,00 € bis 10 Personen (zzgl. erm. Museumseintritt), ab 11 Personen 4 € pro
Person. | Sa, So 30,00 € bis 10 Personen (zzgl. erm. Museumseintritt), ab 11 Personen 5 € pro Person.
Museumspädagogik
Führung + Schreibwerkstatt
Begegnung mit Kleist
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
Nach einer dialogischen Führung durch die Ausstellung
tauchen die Schülerinnen und Schüler in der Schreibwerkstatt in die Zeit Heinrich von Kleists ein. Beim Schreiben mit Federkiel, Metall- oder Glasfeder stellen sie
sich den Fragen des Dichters, die schon seine Verlobte
Wilhelmine von Zenge herausforderten: „Was für ein
Unterschied ist zwischen rechtfertigen und entschuldigen? Was knüpft die Menschen mehr mit Banden des
Vertrauens aneinander, Tugenden oder Schwächen?“
Dabei erkunden die jungen Kleistleser ganz nebenbei,
wer damals eigentlich Briefe schrieb und welche Regeln
es zu beachten galt. In Zeiten von E-Mail und SMS
können die Schreibenden dabei ihren Gedanken und
Gefühlen mit der eigenen Schrift einen ästhetischen
Ausdruck verleihen. ⅼ Empfohlen ab 5. Klasse ⅼ 90 Minuten
Ticket: 50,00 € pro Gruppe mit bis zu 15 Teilnehmern, inkl.
Museumseintritt und Material ⅼ zwei Gruppen können
gleichzeitig betreut werden I Buchung unter 030. 24 00 21 62
Museum + Theater
Kleist mal zwei
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
Maxim Gorki Theater Berlin
In einer Führung durch die Ausstellung „Krise und
Experiment“ kommen die Schülerinnen und Schüler
mit Kleists zentralen Lebensthemen in Berührung. Im
anschließenden Theaterworkshop greifen sie diese Themen spielerisch auf. Die Besonderheiten der Inszenierung stehen dabei im Mittelpunkt. Den Abschluss bildet
der Besuch einer Vorstellung im Maxim Gorki Theater,
z. B. „Penthesilea“, „Der zerbrochne Krug“ oder „Das
Käthchen von Heilbronn“. ⅼ Empfohlen für: Deutsch-,
Darstellendes Spiel und Ethikkurse ab Klasse 9-12 ⅼ Di, Do
oder Fr nach Absprache, jeweils 10–14 Uhr, abhängig von der
jeweiligen Inszenierung ⅼ Ticket: Schülerführung 30,00 € ⅼ
Theaterworkshop in Verbindung mit einem Theaterbesuch
frei ⅼ Vorstellung: 9,00 € p. P., unter der Woche Gruppenermäßigung (ab 10 Personen): 8,00 €. Buchung unter Telefon
030. 20 22 13 15 oder E-Mail: theaterpaedagogik@gorki.de
Für Grundschulklassen
Heinrich von Kleist – Der starke Jonas
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Raus aus der Schule und ab ins Museum! Kinder lernen
Kleists Texte zu verstehen, indem sie sich spielerisch an
sie heranpirschen. In dieser Museumsstunde erleben
die Grundschüler, wie schnell sich Gerüchte verbreiten
und welcher Witz sich in Kleists Texten verbirgt.
Dauer: 2 Unterrichtsstunden
Für Schüler der Sekundarstufe I
Der junge Kleist
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Wir begeben uns auf Spurensuche: Wo und wie lebte
Kleist? Und wie sah eigentlich die Stadt Frankfurt an
der Oder zur Kleistzeit aus? Wir laden ein zum Stadtrundgang und zum Besuch der Ausstellung „Kleist:
Krise und Experiment“.
Dauer: 1 Unterrichtsstunde
Für Schüler der Sekundarstufe II
Kleist im Abitur?
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Entsprechend dem Abiturthema entwickeln wir mit
Ihnen gemeinsam ein Tagesprogramm mit Führungen
und Spezialseminaren.
Für alle
Die Kleist-WG – Kein Gast eine Last!
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Mehr als 200 Jugendliche gestalteten fantasievolle
Installationen zu Heinrich von Kleist und haben sich
auf diese Weise intensiv und kreativ mit Leben und
Werk auseinandergesetzt. Die Kleist-WG ist ein museumspädagogisches Projekt, das sich genau dort befindet, wo einst Kleists Geburtshaus stand: In der Großen
Oderstraße 26/27 und somit in unmittelbarer Nähe des
Kleist-Museums. ⅼ Kontakt für Lehrer und Schülergruppen: Christina Dalchau ⅼ Telefon 0335. 28 49 98 96
dalchau@kleist-museum.de
Pressekontakte
Stadtmuseum Berlin
Anja Schulze
Telefon 030. 24 00 21 53
presse@stadtmuseum.de
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Anette Handke
Telefon 0335. 50 08 03 00
handke@kleist-museum.de
ARTEFAKT Kulturkonzepte
Telefon 030. 440 10 720
mail@artefakt-berlin.de
InformIert statt blamIert.
Alles, was Sie wissen müssen. Alle 20 Minuten.
Literatur Spannung Unterhaltung
Stöbern. Reinlesen. Mitnehmen.
Programmflyer_Kleistjahr_Gans_100x70_RZ.indd
1
•
•
Friedrichstraße
www.kulturkaufhaus.de
Mo-Sa 10-24 Uhr
30.08.11
Veranstaltungsorte
Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, Plenarsaal
Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Berliner Ensemble / Theater am Schiffbauerdamm
Bertolt-Brecht-Platz1, 10117 Berlin
betahaus | Berlin
Prinzessinnenstraße 19-20, 10969 Berlin
Collegium Hungaricum Berlin
Dorotheenstraße 12, 10117 Berlin
Der Tagesspiegel Verlag
Askanischer Platz 3, 10963 Berlin.
Ephraim-Palais | Stadtmuseum Berlin
Poststraße 16, 10178 Berlin
Europa-Universität Viadrina, Auditorium Maximum
Logenstraße 2, 15230 Frankfurt (Oder)
Europa-Universität Viadrina, Senatssaal
Große Scharrnstrasse 59, 15230 Frankfurt (Oder)
Hertie School of Governance
Quartier 110, Friedrichstraße 180, 10117 Berlin
Johann-Trollmann-Halle, Box Camp
Bergmannstraße 29, 10961 Berlin
Kleist Forum
Platz der Einheit 1, 15230 Frankfurt (Oder)
Kleist-Museum
Faberstraße 7, 15230 Frankfurt (Oder)
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5, 14109 Berlin
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
Nikolaikirche | Stadtmuseum Berlin
Nikolaikirchplatz, 10178 Berlin
Schule des zweiten Bildungsweges
"Heinrich von Kleist", Potsdam
Friedrich-Ebert-Straße 17, 14467 Potsdam
SchwuZ
Mehringdamm 61, 10961 Berlin
Kleist App
Mit Kleist unterwegs: Die Kleist App für Android und
iPhone bietet Informationen zum Kleist-Jahr, Ausstellung, Veranstaltungen, sowie einen Quiz und kleine
Überraschungen. Weitere Informationen und Download
unter www.heinrich-von-kleist.org/app
„KLEIST: KRISE UND EXPERIMENT“
DOPPELAUSSTELLUNG ZUM KLEIST-JAHR 2011
Ephraim-Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
21.5.2011 bis 29.1.2012
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
22.5.2011 bis 29.1.2012
www.heinrich-von-kleist.org
Ephraim Palais ⅼ Stadtmuseum Berlin
Poststraße 16, 10178 Berlin
www.stadtmuseum.de
Infoline 030. 24 00 21 62
info@stadtmuseum.de
Di, Do - So 10.00-18.00 Uhr ⅼ Mi 12.00-20.00 Uhr
Eintritt: 5,00 €, erm. 3,00 €
Eintritt frei: an jedem 1. Mittwoch im Monat
Bis 18 Jahre: Eintritt frei / Schulklassen bitte anmelden
Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)
Faberstraße 7, 15230 Frankfurt (Oder)
www.heinrich-von-kleist.org
Telefon 0335. 53 11 55
info@kleist-museum.de
Di - So 10.00-18.00 Uhr
Eintritt: 3,00 €, erm. 2,00 €, Schüler 0,50 €
Programmplanung
Nele Güntheroth, Anette Handke, Christine Thewes,
Meike-Marie Thiele
Planung und Gestaltung
www.iglhaut-vongrote.de
Ein Gemeinschaftsprojekt der Heinrich-von-KleistGesellschaft, des Kleist-Museums, Frankfurt (Oder)
und der Stiftung Stadtmuseum Berlin, gefördert von
der Kulturstiftung des Bundes.
Weitere Förderer des Programms
Kleiststadt
Medienpartner