Band: Faceshift (S) Genre: Heavy Metal Label: Mighty Music Album

Band: Faceshift (S) Genre: Heavy Metal Label: Mighty Music Album

Band: Faceshift (S)
Genre: Heavy Metal
Label: Mighty Music
Album Titel: All Crumbles Down
Spielzeit: 48:57
VÖ: 13.04.15
Mit "All Crumbles Down" von Faceshift steht wieder eine Metal Veröffentlichung aus dem Land in den Startlöchern,
dass derzeit wohl am häufigsten (gute) Bands aus dem Boden stampft; Schweden. Dabei ist Faceshift, trotz der raren
Veröffentlichungen, sozusagen ein alter Hase. Es handelt sich nämlich erst um das zweite Langspielwerk der seit
2005 existierenden Truppe.
Fans der Band werden schon zwei Songs kennen, "A New Beginning" und "Awaken", diese wurden bereits 2012
veröffentlicht, bekommen aber ein neuen Anstrich verpasst.
Ein großes Kompliment geht an das schöne, stimmige Coverartwork. Weniger ist manchmal mehr und es erfüllt
seinen Zweck, denn es macht – zumindest gilt das für mich – neugierig.
Düster und melancholisch ist der erste Eindruck, welchen ich beim Hören vom Opener, "Betrayed", empfinde.
Geprägt vom episch-melodischen Gesangstil von Timo Horvinen, fühlt man förmlich den Frust und den Verrat, den
der Song thematisch ausdrücken möchte.
Soundtechnisch wird die Platte stark von den Gitarren und dem Gesang dominiert. Der Bass ist so abgemischt, dass
man ihn kaum wahrnimmt, aber wäre er nicht dabei, würde das Fehlen sofort bemerkt werden. Gut hinbekommen!
Einzig die Drums überzeugen lediglich über die sehr aktive Spielweiße, aber Snare und Base hätten ruhig etwas mehr
kick und tiefe vertragen können. Es klingt, im Vergleich zum Rest, nicht so aggressiv und bildet daher einen Kontrast
zum Rest, welchen man als positiv oder negativ auslegen kann. Mir persönlich hätte es eben mehr Wums vertragen
können.
Aber da sich Stefan Norgren richtig ins Zeug legt und sich selber kaum (und somit auch dem Hörer) keine
Verschnaufpause gönnt, fängt er diesen Mangel gut ab. Manche werden vielleicht sagen, dass ein stärkerer
Drumsound mit dieser Spielweise das Ganze Überlagern würde, aber man muss bedenken, dass Herr Norgren die
ganze Zeit gegen die die Gitarren ankämpfen muss, anstatt in einer wohligen Harmonie zu selbigen zu selbigen zu
agieren.
Harmonisch geht es auf diesem Album auch thematisch sicher nicht zu werke. Melancholie und Frustration
bestimmen die Atmosphäre.
Handwerklich ist alles sehr solide eingespielt und die Instrumente werden beherrscht.
Mit "The Lie" findet man den schnellsten Song der Platte und bewegt sich schon Richtung Thrash Metal, mit
schönem melodischem Refrain. Wer hier kein Verlangen verspürt, den Nacken zu schütteln, der sollte in den
Schlager wechseln. Metal in Reinkultur.
Viele Songs versuchen die Melancholie im Vers zu versprühen, um im Refrain dann ein Licht im Dunkeln zu zeigen.
Das klappt aber nicht immer.
"Awaken" ist für mich da der beste Song, der den schmalen Grat zwischen Depression, Frustration aber auch
Befreiungsschlag und Hoffnung hinbekommt.
Sehr überrascht hat mich dann der Song "When All Crumbles Down". Diese Ballade sticht vom Rest der Platte hervor.
Ruhig, keine Drums und der Fokus auf die Stimme. Besonders der "Uh"-Chor im Refrain hat es mir angetan. Das alles
ist pure Atmosphäre. So sollten meiner Meinung nach Balladen klingen und nicht wie diese weichlich-süßlichen
Radiosongs.
Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau w.steiner@metal-only.de www.metal-only.de
Fazit:
Handwerklich ist alles super, die Atmosphäre wird konsequent durchgezogen und auch der Sound stimmt
weitestgehend.
Einflüsse von Tool, Pantera und Alice In Chains sind hörbar. Abzüge gibt es wegen des angesprochenen Drumsounds,
in Kombination mit den dominanten Gitarren und das trotz der langen Zeit die man sich für das Songwriting nehmen
konnte und um zwei alte Songs zu recyceln. Diese sind zwar gut, aber man hätte sie auch als Bonus beifügen können.
Da die Atmosphäre düster ist und "All Crumbles Down" deswegen auch kein Dauerläufer im CD-Spieler sein wird,
hier meine Empfehlung; hört euch meine drei Anspieltipps an und wenn euch diese gefallen, könnt ihr bedenkenlos
zugreifen.
Punkte: 7/10
Anspieltipps: The Lie, Awaken, When All Crumbles Down
Weblink: www.facebook.com/faceshiftswe , http://mightymusic.dk/albums/faceshift/
Lineup:
Timo Hovinen – Vocals
Petri Tarvainen – Guitars
David Bertilsson - Guitar / Vocal
Mika Kajanen - Bass
Stefan Norgren – Drums / Vocal
Tracklist:
01. Betrayed
02. The Lie
03. Pieces
04. A New Beginning
05. Someone To Be
06. Of Dignity And Shame
07. Awaken
08. Painted Life
09. Stand Alone
10. On The Inside
11. When All Crumbles Down
Autor: Rocky
Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau w.steiner@metal-only.de www.metal-only.de