T_Korg Pa800 - MM-Musik-Media
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T_Korg Pa800 - MM-Musik-Media
050 keyboards test Schon im jüngsten KEYBOARDS-Vergleichstest der aktuellen Top-Portables konnte Korgs Pa800 mit den umfangreichsten WorkstationFeatures glänzen. Nun rüstet der Hersteller mit der neusten OS-Version 1.5 nochmals diverse Features nach. Ob da noch Wünsche offen bleiben? text & foto: Henrik Bruns Korg Pa800 Version 1.5 – Betriebssystem-Update Porti up to date Herzstücke der kostenfreien Erweiterung sind ein neuer Modus zur Aufnahme von authentischen Gitarrenspielweisen in MIDI-Arrangements und die Funktion, mit dem Pa800 MP3s abzuspielen und zu verwalten. Der Update-Prozess ist denkbar einfach. Nach dem Download der Software von www.korg.de/pa800-betriebssystem.html sichern Sie das Betriebssystem auf einem USB-Stick, den Sie an das ausgeschaltete Korg-Keyboard andocken. Halten Sie beim Einschalten den Taster INTRO 1 gedrückt – das war’s fast schon: Das Pa800 öffnet nun automatisch das MEDIA-Display-Menü, von wo aus Sie die neue OS-Version bequem anwählen und die Installation starten können. Ob der Stick mit weiteren Daten gefüllt ist und ob Sie das Update in einen Ordner gepackt haben oder nicht, spielt keine Rolle – das Update wird korrekt erkannt. Ohne den Trick mit dem INTRO-1-Taster zeigt das Pa800 diese Datei jedoch nicht an. Neue Saiten aufgezogen ... ... hat Korg dem Pa800 jetzt zumindest virtuell und ist damit nach Roland der zweite Hersteller, der einem Keyboard einen so genannten GUITAR MODE einpflanzt. Anders als bei der E-Serie ist hier das Saitenzupfen allerdings nicht auch aufs KEYBOARDS 5.2007 len und Sty rds.de ie g g e p r boa de-A uitar-Mo e unter www.key G it m le d pie Mo Klangbeis ohne/mit Guitarh ic le g Ver Livespielen ausgelegt. Der neue Modus im Pa800 ist ausschließlich im STYLE RECORD MODE verfügbar. Die neue Funktion ist also ein Recording- bzw. Programmier-Tool für authentisch klingende MIDI-Gitarrensample-Tracks in UserStyles. Außerdem lassen sich mit der Funktion auch MIDI-Files in Richtung „authentische Gitarrenbegleitung“ aufpimpen – aber alles der Reihe nach. Damit Sie typische Gitarrenlagen und –Spielweisen auf dem Keyboard realisieren können, ist die 61er Tastatur in dem Spezialmodus in drei Sektionen unterteilt: • Die unterste Oktave liefert, jeweils auf einer Taste, diverse STRUMMING TYPES, also akkordische Auf- und Abschlagvarianten sowie die Möglichkeit, den Mehrklang auch abrupt abzudämpfen. • Die Oktave darüber ist den SINGLE STRINGS vorbehalten. Ab C2 sind die Tasten gestimmt wie eine Gitarre: Es erklingen nacheinander E (tiefes), A, D, G, H, E (hohes). In diese Oktave greifen Sie, wenn für ein Arrangement realistisch klingende Arpeggien gefragt sind. Der Rest der Keyboard-Oktave ist mit weiteren Strumming-Varianten belegt – wohl, um schnell zwischen Single-Notes und Akkordspielweise wechseln zu können. • Die oberen drei Oktaven triggern die sogenannten RX NOISES. Das sind allerlei Nebengeräusche wie Klopfen am Korpus, BundUmgreif-Sounds oder Saitenziehen und -rutschen. Akkordtypen und Referenztöne müssen Sie manuell eingeben; eine Akkordsteuerung wie bei Roland – dort gibt es im Guitar Mode eine Fingered-Zone für die linke Hand – ist nicht vorgesehen. Zusätzlich gibt es bei Korg die Funktion CAPOTASTO: Ein virtueller Kapodaster kann „zwischen die Bünde“ gestülpt werden – damit sind Akkordumkehrungen und Oktavlagen wie auf einer echten Gitarre auf dem Keyboard bequem zu greifen. Einige Styles hat der Hersteller gleich mit neuen Gitarren-Tracks einspielen lassen. Auch sie werden in einem „Musical Resources“-Paket kostenlos zum Download angeboten. Des Weiteren liefert das Update zwölf neue Gitarren-Programs mit, darunter Nylon-, Steel-, Folk-, 12-String- und Electric-Guitars. Sie belegen die Pages 19 und 20 der Guitar Bank. Es handelt sich meiner Ansicht nach nicht um komplett neu gesampelte Klänge, sondern um umgemappte Varianten von Sounds aus dem Pa800-ROM. Sinn des Ganzen ist ein spezieller Zuschnitt der Programs auf den Guitar Mode – © 2007 MM-Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG KÖLN 051 die Spielweisen, die der Modus liefert, sind auch in den Klängen berücksichtigt. Der erste Sound „Clean Guitar RX6“ erinnert vom Aufbau her beispielsweise stark an eine Mega-Voice aus dem Yamaha Tyros: Der Korg-Sound besteht aus diversen Velocity-Zonen, die drei verschiedene Anschlagstärken, Flageolet-Töne, Slides und RX-Effekte liefern – live spielen lässt sich das Ergebnis kaum, sondern der Sinn dahinter ist das gezielte Ansteuern der Velocity-Zonen durch Eingabe im Guitar-Mode. In weiteren neuen Menüs können Sie die Volumes der einzelnen RX-Noises separat einstellen oder Sie „humanizen“, sodass Sie sich per Zufallsprogramm unter Ihr Spiel mischen. Vom Guitar Mode profitieren sogar vorhandene Gitarren-Tracks in Standard-MIDI-Files: Solche Spuren kann das Korg-Keyboard analysieren und dann systemexklusiv mit RX-Effekten und in spezifischen Gitarrenlagen wiedergeben. Der neue Guitar Mode mit Griffbrett-Anzeige. Neben der Wahl von Referenzton und Akkordtyp lässt sich ein virtueller Kapodaster einsetzen. Im MP3 Record Mode lassen sich die Aufnahmequalität und das Ziellaufwerk einstellen. nen sich hören lassen, Sample-Artefakte treten erst in den Extremeinstellungen auf. Weiteres Feature ist das MP3-RECORDING. Direkt in dem komprimierten Format aufzeichnen können Sie auf Wunsch Ihre Live-Performance auf dem Pa800 – inklusive Begleitautomatik, TCHelicon-gestützte Vocals und gegebenenfalls ein über die Audio-Inputs des Keyboards eingeschleiftes Line-Signal. Die Aufnahme können Sie auf einem Ziellaufwerk Ihrer Wahl abspeichern. Fazit Wir machen jetzt in MP3 Optional bietet Korg, wie schon für die Pa1Modelle, ein MP3-Board an. Das Pa800 benötigt sein eigenes Modul, das auf die Bezeichnung EXBP-Dual MP3 hört. Platz findet es unter der oberen der zwei Blenden auf der Rückseite, unter denen sich verschiedene Anschlusskabel verbergen (der untere, zweite Einbauschacht ist für das ebenfalls optionale VGA-Board reserviert). Für das Bewältigen der zwei Steckverbindungen und zwei Fixierschrauben müssen Sie sicher kein Korg-Servicetechniker sein, um das MP3-Board einbauen zu können. So weit, so gut. Das Betriebssystem 1.5 hat nun einige Menüansichten in petto, auf die Sie erst dann Zugriff haben, wenn das Modul im Kasten steckt. Mittels der Funktionen JUKEBOX und SONG BOOK können Sie Playlists ihrer MP3s anlegen, die Sie dann beispielsweise als Pausenmusik während eines Gigs verwenden. Speichern lassen sich die Audiofiles im (für große Bibliotheken zu kleinen) Flash-ROM, auf USB-Sticks oder auf einer Festplatte (Option). Kleiner Leckerbissen ist die Verwendung von MP3s im internen Doppelsequenzer des Pa800: Genauso wie vorher MIDI-Files können Sie hier nun zwei MP3s ineinander überblenden (die Pa1-Modelle schaffen mit ihrem Board nur eines zurzeit). Dank eines im Hintergrund werkelnden TIME-STRETCHING-Algoritmus’ lässt sich die Abspielgeschwindigkeit eines MP3s um bis zu 30 Prozent nach oben oder unten verändern, ohne dass sich dabei die Tonhöhe verändert. Für Tonhöhenänderungen unabhängig von der Geschwindigkeit wiederum ist ein PITCH SHIFTING zuständig – die Audiofiles lassen sich um sechs Halbtöne nach unten und fünf Halbtöne nach oben transponieren. Die Ergebnisse kön- Dies und das Vielleicht inspiriert durch das „Display-Gliding“ im eigenen Haus – gemeint ist die X/Y-Controlling-Fähigkeit des Touchscreens der M3-Workstation – nutzt jetzt auch Korgs jüngstes PaKeyboard die Möglichkeiten der Berührungsempfindlichkeit besser aus. TOUCH CONTROL gibt’s für Slider, Regler, die virtuellen Zugriegel und für Nummernfelder. Wo vorher manchmal Werteeintippen gefragt war, bringt jetzt ein Wischen übers Display oft den gleichen Effekt. Weitere wertvolle Neuerung ist ein semi-parametrischer Master-EQ, den Sie im GLOBAL MODE erreichen – im ersten Test des Pa800 hatten wir dessen Fehlen noch moniert. Die Verwendung des Equalizers zwackt zwar zwei der 120 Stimmen der Klangerzeugung ab, doch sollte das nicht weiter stören. Schließlich dürfen Sie noch ein wenig mehr Farbe ins Spiel bringen: Wahlweise blau, grün oder orange schimmert ab sofort die Hintergrundbeleuchtung des Displays. Der Style Record Mode hat neben dem Guitar Mode noch weitere neue Menüs erhalten, die auch für Nicht-Gitarren-Spuren von Nutzen sind. Eines davon ist der EXPRESSION MONITOR, der gefilterte Informationen über eventuell unerwünschte MIDI-Controller-11-Meldungen in Spuren liefert – die man sich sonst erst langwierig im Event-Editor heraussuchen müsste. Ihren Voicings dürfen Sie zudem mehr Feinschliff geben – möglich machen das ein neuer NTTTyp-Parameter (Noten-Transpositions-Tabellen) für User-Style-Akkordspuren, der die Begleitautomatik engere Lagen spielen lässt, sowie die neuen Akkorderkennungstypen Flat fifth (5b) und der verminderte Septimenakkord (dim7). Pa800-Besitzer können sich über eine vorbildliche Produktpflege freuen – per Update wurden völlig neue Funktionen nachgerüstet, die ein flexibles Instrument zweifellos noch leistungsfähiger machen. Etwas fummelig ist es, in den Guitar Mode zu gelangen: Sie müssen zunächst einen Style zum Editieren „scharf schalten“, dann eine seiner Begleitspuren als Guitar Track definieren. Man wünscht sich, zu Übungszwekken schneller an die virtuelle Gitarre zu kommen. Haben Sie aber erst mal den Bogen raus, wollen Sie beim Aufzeichnen von Guitar-Tracks sicher bald nicht mehr ohne. Flott im Zugriff und kinderleicht in der Bedienung sind dagegen die MP3-Funktionen. Die Anschaffung des dazu gehörenden Boards lohnt sich allein schon, wenn mal schnell eine Performance unkompliziert am Pa800 mitgeschnitten werden soll. Außerdem fühlt sich die PortableWorkstation durch die bessere Interaktion zwischen Touchscreen und User-Fingern schon ein bisschen besser an. Die weiteren neuen Menüs bügeln meist kleine Unstimmigkeiten aus oder ergänzen Detailfunktionen. Ein „Must Have“ also für Pa800-Spieler und vielleicht der letzte Kick, um potenzielle Korg-Keyboarder vom Pa800 zu überzeugen. ↵ profil Hersteller / Vertrieb: Korg, 35041 Marburg Internet: www.korg.de UvP / Straßenpreis: Update auf OS 1.5: kostenlos Dual-MP3-Board für Korg Pa800: E 285,– / ca. E 235,– + Guitar Mode + MP3-Unterstützung + neuer Master-EQ + sinnvolle Detailverbesserungen – etwas umständlicher Zugriff auf den Guitar Mode © 2007 MM-Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG KÖLN 5.2007 KEYBOARDS