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MITTAGSTISCH KOSTENLOS! ZUM MITNEHMEN! NO. 20 • AUGUST 2010 COURIER HERAUSGEGEBEN VON Im BIG EASY und OKTOBER S. 12, 13 Ladi Geisler swingt im BIG EASY S. 4 Ynonne Bauer hilft den Rechten S. 8 bis 11 Der HH-COURIER hat die Idee: Macht aus dem Hertie-Bunker eine Markthalle S. 16, 17 ALL YOU CAN EAT An jedem Montag im August: CHICKEN WINGS 10,00 € Soviel essen wie Sie wollen, aber nur einmal bezahlen! (INNERHALB VON 2 STUNDEN. 1 MAL PRO PERSON UND TAG) COURIER WIR HABEN HUNGER H artmut Mehdorn hat die Deutsche Bahn AG in den Ruin geführt, Ole ist weg, die Schul-Reform im Eimer. Ehrlich: Wen interessiert das eigentlich noch? Interessant ist der Alltag, beispielsweise: Was ist los mit dem Essen in unseren Schulen? Es schmeckt nicht, das Anstehen dauert zu lange. Und die Preise? Zu hoch – bis zu fünf Euro. Da eilen unsere lieben Kinder lieber zu McDonald’s. Hamburger Schüler sind mit ihrer Kantine nicht zufrieden. Und dann noch das: Wolfgang Schäuble, das ist unser Bundesfinanzminister, ließ die Mehrwertsteuer auf angeliefertes Schulessen von sieben auf 19 Prozent erhöhen. Eine tolle Leistung. Der Fast-Food-Burger um die Ecke, mit lediglich sieben Prozent besteuert, ist freilich eine ungesunde, aber die billigere Alternative. Hinzu kommt: Es gibt keine Tischdeko, keine Blumen und Servietten. Es fehlt die Atmosphäre. Die Schüler fühlen sich nicht wohl. Doch gesundes Essen kostet Geld. Viele Eltern können sich das nicht leisten. Tendenz steigend. Hartz IV-Kinder haben Hunger. Es lohnt daher ein Blick über den Tellerrand. In Schweden und Finnland ist das Essen für alle Kinder kostenlos. Während die Zubereitung früher in staatlicher Verantwortung lag, liefern heute private Unternehmen die Mahlzeiten an. In vielen Schulen wird darüber hinaus selbst gekocht und für benachbarte Schulen mitproduziert. Für beide Länder gelten „Richtlinien für Schulmahlzeiten“. Diesem Ernährungsstandard liegen „Nordische Ernährungsempfehlungen“ zugrunde, die Limonaden ausschließen, und Milch gibt’s nur mit einem Fettgehalt von 1,5 Prozent. Ein Salatbuffet ist vorgeschrieben. Vorbildhaft! Ob sich bei uns da etwas ändern wird? Wetten das nicht... Impressum: Telephon : 040 / 611 832-0 Herausgegeben von Oktober Restaurationsbetriebe GmbH Fax: 040 / 611 832-18 www. bigeasy-online.de Diesterwegstraße 1 info@cafeoktober.de 22305 Hamburg Es gilt die Anzeigen-Preisliste Nr.2/Januar 2010 Leserbriefe bitte an: info@cafeoktober.de 3 Es lohnt sich, in unseren Restaurants einen Gelben Zettel für Lob oder Tadel auszufüllen. Werden Sie auf unsere Kosten einfach satt! Gewinner im August: 1 Essen für 2 Personen Frau Wiebke Kühne 24794 Bünsdorf Also, beim nächsten Besuch im BIG EASY oder OKTOBER: Gelben Zettel einwerfen und gewinnen! Ihre R R E B E TTO O K O OK B COURIER Mit dem „Knackbass“ begeisterte Ladi Geisler Generationen von Swing-Fans. Am 14. August tritt er zum Brunch im BIG EASY Barmbek auf. RENTNER? VON WEGEN. I n der Tat, er ist eine lebende Legende: Ladi Geisler, eine Instanz der MusikSzene. Ladi, in Prag geboren, spielte bereits als Kind Geige und versuchte sich auf der Trompete. 1943 dann seine Einberufung zur Luftwaffe nach Dänemark, drei Jahre später Entlassung nach Hamburg. Dort fand er seine Berufung. Als Gitarrist wurde er Mitglied des Trios von Horst Wende, dessen Band vom NWDR engagiert wurde. Zugleich spielte er in Nachtclubs, wie dem „Tarantella“ im vormaligen und teueren „Hotel Esplanade“ am Stephansplatz. 1955 folgte die Festanstellung beim NDR. Doch Geislers Talent war darüber hinaus begehrt. Evelyn Künneke, Helmut Zacharias, Friedel Hensch, Esther und Abi Ofarim, schließlich Hildegard Knef – sie alle liebten Ladi, so sehr, daß sie während ihrer Platten-Aufnahmen auf Ladis Know-how nicht verzichten mochten, bis er in einer Kneipe und bei Korn den noch unbekannten Freddy Quinn kennenlernte. Fortan trug Freddys Gitarren-Sound die Handschrift Ladi Geislers. Ladi avancierte zum gefragtesten Gitarristen der Plattenfirmen Polydor, Philips, Electrola – nicht selten mit mehr als 1.500 Aufnahmen pro Jahr. Schlager, Rock’n Roll, Beat, Jazz. Aber auch als Studioinhaber („Studio 17“), Live-Musiker, Radiomoderator oder Bandleader seines eigenen Trios machte er Furore. Ladis einzigartig-swingender Stil der 4 alten Schule ist untrennbar mit Bert Kaempfert verbunden. Und James Last war es, der ihm einen damals modernen E-Bass verkaufte. Geisler, der immer ein Faible für die neueste Technik hatte, griff zu und verhalf später seinem nächsten Brötchengeber, dem Easy-Listening-Gott Bert Kaempfert, zu seinem Markenzeichen, dem Knackbass-Sound. In manchen Berufen will und kann man nicht in Rente gehen. Sie fesseln, geben Kraft und halten einen am Leben. Und: Man wird im Alter immer besser. Vielen Musikern geht es da so, genau wie Ladi, der nun seit mehr als 60 Jahren Gitarre spielt. Ein ganz Großer seiner Zunft tritt am 15.August im BIG EASY Barmbek auf. COURIER Wer sich einst auf dem U-Bahnhof abknutschte, bekam es mit der Polizei zu tun. Doch dann schwappte die Aufklärungs-Welle in die Kinos – mit Jutta Speidel & Co. BAD PORNO STATT SISSI „Schulmädchen-Report“-Darsteller Jutta Speidel, Annemarie Wendl: „Dann wurde das Ding ganz groß“ A ch, erinnern Sie sich noch an den „Schulmädchen-Report“? 1970 begann die Welle. In zusammen geschusterten Episoden. Da benutzen Mädchen Stoffelefanten zum Masturbieren, versuchten es lesbisch mit der Freundin aus dem Ballettunterricht oder stifteten den Bademeister zum flotten Dreier an. Die Bundesbürger waren ganz wild auf die „Schulmädchen-Reports“. Allein die erste „Report“-Reihe zog mehr als sieben Millionen Deutsche in die Kinos. Selbst international wurde die Serie ein Erfolg, insgesamt 13 Teile wurden in 38 Länder verkauft und weltweit von mehr als hundert Millionen Menschen gesehen. Das sind Zahlen, von denen deutsche Produktionen heute nur träumen können. 1971 wird das erfolgreichste Jahr für den deutschen Sexfilm. Von 90 Produktionen drehte es sich in 38 um Sex. Die Titel – absurd: „Die goldene Banane von Bad Porno“ oder „Mädchen beim Frauenarzt“, ein Machwerk, bei dem die Kamera ausschließlich die Ego-Perspektive des Doktors zeigte. Ein Meister dieses Fachs war der Regisseur Franz Marischka, Sohn des Operettenstars Hubert Marischka und Neffe des „Sissi“-Regisseurs Ernst Marischka. Der kurbelte 20 Sex-Klamotten herunter. Sie hießen: „Abarten der körperlichen Liebe“, „Die Stoßburg - Wenn nachts die Keuschheitsgürtel klappern“, „Laß jukken, Kumpel“ oder „Liebesgrüße aus der Lederhose“. Einige der Drehbücher waren alles andere als harmlos. Episoden handelten vom Inzest mit dem Stiefvater, Bruder oder Großvater, minutenlang wurde eine Vergewaltigung gezeigt. Angelockt vom schnellen Geld, machten auch spätere TV-Stars im Bums-Zirkus mit. „Schwarzwald Klink“-Sunnyboy Sascha Hehn, Heiner Lauterbach und Katja Bienert („Praxis Bülowbogen“) setzten über die versauten Filme an zum Karrieresprung. Ingrid Steeger wurde gar zum Sexfilmstar der Siebziger. Und Annemarie Wendl – in der „Lindenstraße“ die burschikose Hausmeisterin Else Kling – spielte in einem halben Dutzend Sexklamotten mit. Konstantin Wecker bekennt sich offen zu seinen Rollen in Filmen wie „Geilermanns Töchter“ oder „Beim Jodeln juckt die Lederhose“: „Mir persönlich hätte es nicht das Geringste ausgemacht, richtig zur Sache zu gehen vor der Kamera.“ Jutta Speidel dagegen will schockiert gewesen sein, als sie am Set des ersten „Schulmädchen Reports“ ihren Text las: „Ich habe Unzucht getrieben. Geküßt habe ich ihn. Auf den Bauch. Zuerst auf den Bauch, dann wurde sein Ding ganz groß. Dann habe ich das auch geküßt.“ Dann 5 dachte Speidel: „Hoffentlich kriegt meine Mutter nicht heraus, in was für einem Episodenfilm ich da mitgespielt habe.“ COURIER Vertagen, verschleppen, vertrösten – wie der Bildungsnotstand verwaltet wird. TRINKGELD FÜR DIE BETUCHTEN D er Bildungsnotstand ist so alt wie die Bundesrepublik selbst. Es ist ein hausgemachtes Übel. Ein Debakel unter Konrad Adenauer, katastrophal unter Ludwig Erhard, eine Plage auch für Willy Brandt. Bis heute, bis in die Gegenwart. Und unsere Kanzlerin, die in der „FAZ“ nicht mehr als Kanzlerin daherkommt, sondern nur noch als „Frau Merkel“? Gucken wir zurück: CDU/CSU, FDP und SPD hatten die Bildung früh beerdigt. Still und leise. Es sei kein Geld da. Dann: 1965 protestierten Studenten wie Schüler. In den Innenstädten brach der Verkehr zusammen. Der „Bildungsbürger“ wurde zur Wahlurne gerufen. Es galt, den 5. Deutschen Bundestag zu wählen. Die Parteien setzten auf die „Jungwähler“. Ja, so der Schwur der Politiker, es werde sich etwas ändern – nach der Wahl. Ludwig Erhard gewann. Doch nichts geschah. Statt dessen beschimpfte Erhard Literaten wie Günter Grass und Rolf Hochhuth als „ganz kleine Pinscher“. Und nun? Frau Merkel leistete sich einen Meineid: Deutschland solle in Zukunft eine „Bildungsrepublik“ werden. Bund und Länder trafen sich zum wiederholten Mal zum Bildungsgipfel. Ergebnis? Keines. Der Föderalismus waltete, die Länderfür- sten bockten. Die Länder verlangten mehr Geld aus dem Mehrwertsteueraufkommen. Die Kanzlerin sagte: Nein. Bis 2015, so versprachen es Kanzlerin und Ministerpräsidenten sodann, werde man zehn Prozent vom Bruttoinlandsprodukt in die Bildung investieren: sieben Prozent für Kitas, Schulen, Hochschulen, drei Prozent für die Forschung. Doch wieder geschah nichts. Der Bildungsgipfel verlief sich im Wolkigen, beim zweiten im Dezember 2009 hätten die Ergebnisse auf ein Blatt Papier gepaßt – auf ein leeres. Die Krux ist immer gleich: Bildung ist, vor allem nach der Föderalismusreform, Ländersache. Der Bund hat hier wenig bis nichts zu melden. Dabei will die Bundesregierung Schulen und Hochschulen durchaus unterstützen. Aber sie darf nicht. Die Länder dürfen es. Aber sie wollen oder können nicht. Je nach Interpretation. Und so kommt es regelmäßig zum bildungspolitischen Auflauf: vertagen, verschleppen, vertrösten. Erneut bremsten die Landesfürsten den Ehrgeiz der Kanzlerin aus. Die Machtlosigkeit der Bundesregierung hat einen einfachen Grund: Kooperationsverbot. Der sperrige Begriff geht auf die Föderalismus-Reform 2006 zurück. 6 Das Kooperationsverbot verbietet Finanzhilfen durch den Bund „für bedeutsame Investitionen der Länder und Gemeinden“, wenn für diese Bereiche allein die Länder für die Gesetzgebung zuständig sind – wie halt bei der Bildung. Wie wenig die Länder selbst seit 2008 getan haben, zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Darin urteilte Bildungsexperte Klaus Klemm harsch: Bei Krippenausbau und besseren Chancen für Jugendliche ohne Schulabschluß seien Fortschritte „nicht einmal im Ansatz erkennbar“. Um für das angestrebte Ziel, einen Krippenplatz für mehr als jedes dritte Kind zu bieten, fehlten bis 2013 zusätzlich 320.000 Plätze. Merkels „Bildungsrepublik“ werde so zur „Fata Morgana“. Vor einem Druck der Straße müssen sich unsere Politiker nicht mehr fürchten. Der „Bildungsbürger“ hockt inzwischen resignierend in der Kneipe. Halt, es gibt doch etwas Neues: das von den Liberalen stammende „Nationale Stipendienprogramm“. Da wird die Chancengleichheit ausgemerzt. Monatlich 300 Euro bekommt jeder Studikus – einkommensunabhängig, also auch derjenige, der das „Trinkgeld“ gar nicht benötigt, der mit seinem Porsche vor der Uni parkt. COURIER Der Bundestag will von der UN-Konvention gegen Korruptionsbekämpfung nichts wissen. BIMBES Reichstag (um 1870): Bestechung wird gegeißelt – aber nur die im Ausland W enn sich ungehörige Beamte ungehörig bestechen lassen, wandern sie in den Knast. Doch wenn es um sie selbst geht, schließen deutsche Politiker dieAugen. Seit nunmehr sieben Jahren verweigert der Bundestag die Unterschrift unter die Anti-Korruptions-Konvention. Dabei haben selbst Entwicklungsländer wesentlich strengere Vorschriften akzeptiert. Wenn Bedienstete der „Gesellschaft für technische Zusammenarbeit“ (GTZ) nun aber in die Dritte Welt eilen (sie beschäftigt inzwischen über 13.000 Mitarbeiter), sind sie hochwillkommen. Deutsche Entwicklungshelfer treten dann in Staaten, wie in Bangladesch, Kenia oder Sierra Leone auf. Denen erzählen sie, warum sie die Umsetzung der UNKonvention gegen Korruptionsbekämpfung (UNCAC) unbedingt vorantreiben müßten. Und sie erklären ihnen: Wie das Anti-Korruptions-Vertragswerk in nationale Gesetze umzusetzen sei. Während ihrer Nachhilfestunden kön- nen die Lehrmeister aus Deutschland allerdings nur hoffen, daß ihre Schüler keine kritischen Fragen stellen. Denn die GTZ-Experten verlieren bei der Korruptionsbekämpfung jede Glaubwürdigkeit. Zwar hat die Bundesrepublik, der Eigentümer der GTZ, die Anti-KorruptionsKonvention unterschrieben, aber anders als 143 andere Staaten noch nicht ratifiziert. Warum? Die Korruptions-Klausel betrifft die Abgeordneten des Bundestages schließlich selbst. Eigenartig. Oder? „Peinlich“, findet das Christian Humborg von der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International. „Mit Steuergeldern soll anderen Staaten vermittelt werden, wie sie Korruption bekämpfen. Dabei schafft es Deutschland selbst nicht, den Anforderungen der UNKonvention gerecht zu werden.“ Deutschland eine Bimbes-Republik? Zumindest ist das Verhältnis zur Korruption zwiespältig. So wird Bestechung und Bestechlichkeit gegeißelt – aber nur dann, wenn sie in anderen Ländern zum Alltag 7 gehören, etwa zu Griechenland. Andererseits produzieren bundesdeutsche Konzerne Negativschlagzeilen am Fließband: Siemens oder MAN beispielsweise. Unlängst der Autobauer Daimler. Bis 1999 konnten deutsche Unternehmen im Ausland Bestechungsgelder im übrigen noch von der Steuer absetzen, egal in welcher Höhe. Hätten Sie das gewußt? COURIER 8 COURIER Rechtsruck in Holland, Österreich, Ungarn, Tschechin, Dänemark und in den USA. Seit Obama regiert, wird auch der Ku-Klux-Klan wieder hoffähig. Und in Deutschland? Da steht der Heinrich Bauer Verlag der rechten Szene bei. DER SKANDAL IM SKANDAL „Große Hexenmeister“ Nathan Forrest: Erst wurde ausgepeitscht, dann aufgehängt D er Ku-Klux-Klan – eine rassistische Gesellschaft in den USA, in Tennessee 1865 von sechs ehemaligen Offizieren der unterlegenen Armee der Süd-Staaten gegründet. Eigentlich war der Klan anfangs ein geselliger Klub, so eine Art Poker-Runde. Doch alsbald konzentrierte er sich auf grobe „Streiche“. Er schikanierte Farbige. Dann wurde der Klan grundsätzlich: die Weißen seien von Natur aus den Schwarzen überlegen. Sie wurden geteert und gefedert. Später griff der Terror auf Katholiken oder Kommunisten über. So entwikkelte sich der Klan zu einer brutal-radikalen Organisation. Der ehemalige SüdStaaten-General Nathan Bedford Forrest avancierte zum ersten „Großen Hexenmeister“ . 500.000 aktive Mitglieder samt unzähliger Sympathisanten folgten ihm wie Lemminge. In Roben oder Tücher gekleidet, maskiert und mit spitzen Kapuzen, überfielen sie ihre Gegner, verbrannten in der Nähe ihrer Häuser erst Kreuze. Dann peitschten sie ihre Opfer aus, dann hingen sie sie an Bäumen auf. Doch Ortsgruppen („Klaverns“) wurden dermaßen unkontrollierbar und gewalttätig, daß der „Große Hexenmeister“ den Klan 1869 auflöste. Nicht überall wurden seine Befehle befolgt. In einigen Süd-Staaten nahm die Gewalt sogar zu. 1915 feierte der Klan aber Wiederauferstehung. Jetzt nannte er sich „Invisible Empire, Knights of the Ku-Klux-Klan“ („Unsichtbares Reich, Ritter des KuKlux-Klans“) – „The Birth of a Nation“, der erfolgreichste Stummfilm aller Zeiten, löste den Weckruf aus, schließlich spielte der Ku-Klux-Klan die Hauptrolle, der über anderthalb Stunden glorifiziernd und mystifizierend daher kam. Das brutale Rührstück schaufelte dem Klan jetzt drei Millionen Mitglieder zu. Unter dem Führer Wesley H. Evans erlebte der Klan seinen Höhepunkt. Er bestach hunderte Richter, Sheriffs und Bürgermeister, zudem wuchs der Klan unter seiner Ära auf fünf Millionen Mitglieder an. Einige Ku-Kluxer brachten es gar zu angesehenen Politikern im Senat wie dem Kongreß. Aber Wesley H. Evans setzte sich über bestehende Gesetze hinweg und agierte als eigene Macht im Staat. Innerhalb des Klans kam es darüber zu Streitigkeiten, Abspaltungen und separaten Klan-Gründungen. Eine Vergewaltigungsaffäre um den „Großen Drachen“ D. C. Stephenson brachte das Faß zum Überlaufen. Vom Klan fallen gelassen, produzierte Stephenson Enthüllungen am laufenden Band. Folge: Politiker traten zurück. Hinzu kam die Weltwirtschaftskrise, die dem Klan zusetzte, bis Evans „seinen“ längst 9 schwächelnden Klan für einige Tausende Dollar an die „Konkurrenz“ verkaufte. Die neuen Herren, James H. Colescott und Samuel Green, wollten sich mit dem Dritten Reich verbünden. Doch der japanische Angriff auf Pearl Harbor und Hitlers Kriegserklärung an die USA machte diese Pläne zunichte. Konsequenz: 1944 erfolgte die zweiteAuflösung. Heute zählt Ku-Klux-Klan als Rührstück Hollywoods: In den USA erfolgreichster Stummfilm COURIER Klan-Präsenz (in Washington, ganz unten in Tennesee, 1920): „Entartung des politischen Systems“ der Klan, der allerdings keine feste Struktur mehr hat, wieder 15.000Anhänger. Der Zulauf nimmt seit Obamas Präsidentschaft stetig zu. Schließlich tauchte der Klan in Deutschland auf. Das erste Mal vor gut zwanzig Jahren. Im Herbst 1991 fuhren im sauerländischen Neuenrade drei junge Männer vor, feuerten Schüsse in die Luft und warfen Steine auf ein Haus, in dem Bulgaren, Türken und Albaner lebten. Noch am selben Abend wurde das Trio geschnappt. Die Polizei beschlagnahmte Pistolen und Molotow-Cocktails. Bemerkenswert: Ein 19jähriger hatte vier Aufkleber in der Tasche, die einen Kapuzenmann mit Axt zeigten. Aufschrift: KKK (Ku-Klux-Klan) Herford, Postfach 1747, Bielefeld. Im Bergischen Land, im Ruhrgebiet, in Ostwestfalen – überall tauchten plötzlich Aufkleber des Klans auf. „Vorwärts im Kampf für die arische Rasse“, verkündete da ein maskierter Reiter. Daneben kursierte eine Broschüre mit dem Titel „Deutsche Klansmänner“, ein wirres Sammelsurium dämlichster Sprüche wie: „Die Zeit für eine weiße Revolution schreitet näher.“ Die geistige Nähe des Klans zum Nationalsozialismus wirkt auf deutsche Rechtsextremisten wie ein Magnet. Im Rhein- 10 COURIER Auf Rechtskurs: Verleger Dietmar Munier Main-Gebiet gehören Verbindungen zwischen deutschen Neonazis und Klan-Mitgliedern der U.S. Army längst zum normalenAlltag. Und der Sommer 2010? In Wandsbek „protestierte“ im letzten Monat das rechts-extreme „Aktionsbüro Norddeutschland“, gemeinsam mit der NDP. Lautstark wetterten 50 Kameraden samt einiger Nazissen gegen die Schulreform, sie hetzten gegen Kinder migrantischer Herkunft. Doch diesen „bedeutenden Tag“ erlebten die Irrgläubigen als Trauma: Vuvuzelas tröteten sie ins Aus. Das ist die harmlose Seite. Weit erschrekkender ist das: Der Ku-Klux-Klan hat in Hamburg längst Fuß gefaßt, über das „Aktionsbüro Norddeutschland“ ist dem Klan die Gründung einer „Filiale“ gelungen. Auf dem Hamburger NPD-Landesparteitag, Anfang Juli im Vereinshaus eines Kleingartenvereins in Bramfeld, ist das absurde „Bündnis“ konspirativ besiegelt worden. Damit nicht genug. Seit Dezember vertreibt die Verlagsunion des Heinrich-Bauer-Verlages ein rechtes Monatsmagazin, eine Novität, eine Art Nachrichten-Magazin im „Focus“Stil. Titel: „Zuerst!“ Die Macher sind Rechtsextremisten wie der Herausgeber Dietmar Munier. Sein Anspruch klingt unverfänglich, aber er macht deutlich: Stimmung gegen Multikultur und gegen demokratische Politiker. Dagegen setzt das Magazin eine angeblich heile Struktur gesunder ethnisch getrennter Völker. Zu lesen sind: „Von der Ausländer-Integration zur Inländer-Diskriminierung“, „ImAlltag werden immer öfter Migranten bevorzugt und Deutsche benachteiligt“, „Multikultibazillus“ oder, in platter NS-Diktion, „Entartung unseres politischen Systems“. Die Urheber solcher schrägen Headlines sind Verdient über rechts: Yvonne Bauer keine Unbekannten: „Zuerst!“-Herausgeber Dietmar Munier gehörte erst zur Gemeinschaft Junges Ostpreußen, dann den Jungen Nationaldemokraten an. Sein politischer Ziehvater war der Chefredakteur des „Ostpreußenblattes“ (heute: „Preussische Allgemeine Zeitung“), Hugo Wellems. Wellems wiederum trat bereits als 18jähriger der NSDAPbei und brachte es unter dem Doktor Joseph Goebbels zum Abteilungsleiter im Propaganda-Ministerium wie zum Autor des nationalsozialistischen Bestsellers „Der Führer in der Westmark“. Bis zu seinem Tod wollte er Ostpreußen zurück „ins Reich“ holen. Selbstverständlich auch Schlesien und Pommern. Der eigentliche Skandal aber ist: Yvonne Bauer, Tochter des Verlegers Heinz Bauer, hat den Vertrieb des rechten „Zuerst!“ erst möglich gemacht. Dank ihrer Verlagsunion erreichen rechte Märchen endlich auch die Kioske. Ansonsten verdient Bauer mit „TV Movie“ oder „Bravo“ sein Geld. Yvonne Bauer, des Verlegers Kronprinzessin, wird den rechten Hintergrund des Magazins „Zuerst!“ wohl nicht durchschaut haben. Wie auch. Sie ist zu jung, politisch darum wohl auch wenig deutungsfähig. Sie wird sich auf den Namen Günther Deschner verlassen haben, den vormaligen Ressortleiter Kultur der „Welt“ und nunmehrigen „Zuerst!“-Chefredakteur. Doch irgendwann geriet Deschner aus dem Ruder: Deschner publizierte nach seinem Ausscheiden bei der „Welt“ in der „Deutsche Militärzeitschrift“, ein Blatt, das die Verehrung soldatischer Helden während des Zweiten Weltkrieges im Programm führt. Klar, dazu gehört vor allem die Heroisierung der Waffen-SS. „ZUERST!“-Zielgruppe: rechtsradikale Dumpfbacken 11 COURIER MITTAGSTISCH GÜLTIG TÄGLICH BIS 17.00 UHR Pizza „Hawaii“ mit Schinken und Ananas . . . . . . € 5,50 Vegetarische Nudeln Karotten, Champignons, Zucchini, Tomatensauce . . . . . . . € 5,90 Curry-Gulasch (vom Schwein) scharf, Reis . . . . . . . . . . . . . . . . . € 7,20 Puten-Medaillons Knoblauch-Sahne-Kräutersauce, Pommes frites . . . . . . . . . . . . . . . € 6,70 Lachssteak auf Penne in Rahmspinat . . . . . . € 6,90 9. bis 15. August (Änderungen vorbehalten) Pizza „Salami“ Salami, Käse, frische Tomaten und Peperoni . . . . . . . . . . . . . . . . Penne con carne di manzo Penne mit Rinderhack, Paprika, Zwiebel-Rahm, Käse, überbacken . . . . . . . . . . . . . . . . . Schweinesteak Dijonsenf-Zwiebel-Sauce, Pommes frites, . . . . . . . . . . . . . . Gemüseauflauf mit Tagesgemüse, Kartoffeln, überbacken . . . . . . . . . . . . . . . . . Seelachs-Filet Pfeffer-Rahmsauce, Salzkartoffeln, Salat . . . . . . . . . . € 5,50 € 5,90 Puten-Medaillons Sauce Bearnaise, Potato Wedges € 6,90 Canneloni, vegetarisch mit Spinat, Tomaten-Käse-Sahne-Sauce, überbacken . . . . . . . . . . . . . . . . . € 6,00 Zander-Filet, gegrillt mit Kartoffeln, Spinat in Rahm, Salat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . € 6,90 23. bis 29. August Pizza „Rustica“ Schinken, Zwiebeln, Oliven . . . . Penne „Frutti die Mare“ Knoblauch, Tomatenwürfel, fruchtige Tomatensauce . . . . . . . Kartoffel-Bluhmenkohl-Gratin In Gorgonzola-Sauce, mit Käse überbacken. . . . . . . . . . Schweinemedaillons Mit Champignons und Zwiebeln in Bratensauce, Pommes frites . . Fisch-Filet, gebraten mit Shrimps und Erbsen in Rahmsauce, Reis, Salat. . . . . . € 5,50 € 6,20 € 6,90 20255 Hamburg Eimsbüttel Telefon 040 / 23 93 99 55 Täglich geöffnet von 8.00 Uhr morgens bis 4.00 Uhr früh € 7,20 Heubergredder 38 30. August bis 5. September € 7,20 16. bis 22. August Pizza „Giallonino“ mit Hähnchenbrust, Spinat und Crème fraîche. . . . . . . . . . . . € 5,50 Hacksteak à la Parisienne Pfeffer-Rahmsauce, Pommes frites . . . . . . . . . . . . . . . € 6,50 Pizza „Passione“ mit geräuchertem Lachs, Crème fraîche und frischem Dill Gemüse-Reis-Pfanne buntes Gemüse mit Tomatensauce und Reis . . . . Hähnchenbrustfiletss auf Blattspinat in Rahm, mit Reis Schweinebraten mit Rotkohl und Bratkartoffeln. . Lachsfilet in Dill-Senf-Sauce, Butterkartoffeln und Salat. . . . . . € 5,50 € 5,90 € 6,50 € 7,20 € 6,90 GERICHTE DASKAFFEEGEDECK SÄMTLICHE AUCH GUT VERPACKT € 3,50 ZUM MITNEHMEN! 12 22297 Hamburg Alsterdorf Telefon 040 / 51 62 46 Täglich geöffnet ab 8.00 Uhr morgens bis spät Nachts www.restaurant-bigeasy.de IMMER MONTAGS: 1 GERICHT ZUM SATTESSEN! SEITE 2 Nuss-Schoko-Kuchen und 1 Becher Kaffee 22305 Hamburg Barmbek Telefon 040 / 69 79 50 12 Täglich geöffnet von 8.00 Uhr morgens bis 4.00 Uhr früh Vor Sonn- und Feiertagen durchgehend Osterstraße 173 € 6,50 € 6,70 € 6,50 Fuhlsbüttler Straße 113 AN ALLEN SONN- UND FEIERTAGEN VON 10 BIS 15 UHR BRUNCH FÜR € 8.50 NUR IM BIG EASY BARMBEK: MIT LIVE-MUSIC FRÜHSCHOPPEN VON 11 BIS 14 UHR (Änderungen vorbehalten) 2. bis 8. August COURIER IMMER MONTAGS: 1 GERICHT ZUM SATTESSEN! SEITE 2 DIE MITTAGSKARTE GÜLTIG TÄGLICH BIS 17.00 UHR 2. bis 8. August Pizza „Tacchino“ mit geräucherter Putenbrust, Ananas und Kokos . . . . . . . . . . . € 5,50 Gemüse-Reis-Pfanne mit gebratenem Hähnchenfleisch . . . . . . . . . . . . . € 6,00 Putensteak in Gorgonzola-Sauce mit Bratkartoffeln . . . . . . . . . . . . € 8,90 Pasta Broccoli Penne-Nudeln mit Broccoli in Tomaten-Sahne-Sauce, mit Käse überbacken. . . . . . . . . . € 5,90 Calamari „Italia“ in pikanter Tomaten-Sahne-Sauce mit Kapern, Oliven und Peperoni auf Spaghetti, Salat . . . . . . . . . . . € 7,00 (Änderungen vorbehalten) 9. bis 15. August Pizza mit Hähnchenbrust Paprika und Asia-Sauce . . . . . . . € 5,50 Kartoffel-Puffer mit Räucherlachs Crème Fraîche und Lachs . . . . . . € 6,00 Hähnchen-Geschnetzeltes in Champignon-Pfeffer-Rahm mit Spätzle . . . . . . . . . . . . . . . . . € 6,90 Gemüse-Curry mit Käse überbacken. . . . . . . . . . € 5,90 Goldbarsch-Filet, gebraten mit Champignon-Kräuter-Sauce, Salzkartoffeln und Salat . . . . . . . € 7,00 16. bis 22. August Pizza „Calzone“ mit Käse, Champignons und Schinken gefüllte Pizzatasche. . . € 5,50 Spätzle-Pfanne Rinder-Geschnetzeltes mit Paprika und Zwiebeln in Rahm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . € 6,50 Cordon Bleu vom Schwein paniertes Schweine-Schnitzel mit Schinken und Käse gefüllt, Bratkartoffeln, Sauce Hollandaise € 6,90 Kartoffel-Blumenkohl-Gratin in Gorgonzola-Sauce, mit Käse überbacken. . . . . . . . . . € 5,90 Kabeljau-Filet, gebraten auf Senf-Dill-Sauce, mit Reis und Salat . . . . . . . . . . . . € 6,90 23. bis 29. August Pizza Funghi e Salami mit Champignons und Salami. . . € 5,50 Schweine-Braten mit Apfel-Rotkohl, Salzkartoffeln, Bratensauce . . . . € 6,90 Farfalle-Nudeln mit Erbsen und Paprika in Tomaten-Sahne-Sauce . . . . . . € 5,50 Lammfleisch mit Kichererbsen in Joghurt-Curry-Sauce, dazu Basmati-Rei . . . . . . . . . . . s € 6,50 Schollen-Filet in Estragon-Rahm mit Salzkartoffeln und Salat . . . . € 6,90 30. August bis 5. September Pizza „Passione“ mit Räucher-Lachs, Crème fraîche und frischem Dill . . . . . . . . . . . . € 5,50 Puten-Geschnetzeltes „Winzer Art“ mit Speckweintrauben in delikater Sahne, dazu Spätzle . € 7,00 Gnocchi-Gratin mit Broccoli in Tomaten-Sahne-Sauce . . . . . . € 5,90 2 Hähnchenbrust-Filets auf Spaghetti in Knoblauch-Spinat-Sauce . . . . € 6,90 Seelachsfilet, gebraten auf Zucchini-Dill-Rahm mit Reis und Salat . . . . . . . . . . . . € 6,90 GERICHTE DAS KAFFEEGEDECK SÄMTLICHE AUCH GUT VERPACKT Nuss-Schoko-Kuchen und 1 Becher Kaffee € 3,50 ZUM MITNEHMEN! 13 BARMBEK Wiesendamm 10 Telefon: 040/29 15 64 HARBURG Schloßmühlendamm 23 Telefon: 040/77 26 18 SCHANZE Neuer Pferdemarkt 16 Telefon: 040/18 07 32 74 LÜNEBURG Obere Schrangenstraße 1 Telefon: 04131/22 35 892 BRUNCH ANALLEN SONN- UND FEIERTAGEN VON 10.00 BIS 14.00 UHR Verschiedene Sorten Antipasti große Auswahl an Aufschnitt: Roastbeef, Lachs, Wurst, Käseplatten und Vieles mehr Warme Gerichte Suppen zur Auswahl, Pasta mit Fleisch oder Gemüse Süßes Puddings, Rote Grütze, Joghurt mit Früchten, Obstplatten... ...und noch viel mehr! FÜR € 6,90 (OHNE GETRÄNKE) COURIER Raus aus der Hartz IV-Falle. Rein in die Selbständigkeit. News gbt es im BIG EASY in der Osterstraße 173. HOPPLA, JETZT KOMM’ ICH V or Jahren quälte den Professor nur ein Gedanke. Wie könnte einem etablierten Unternehmen Paroli geboten werden? Dann trug er seinen Studenten eine Geschäftsidee vor. Er wollte Tee verkaufen, lediglich eine einzige Sorte, ihn nur in Großpackungen anbieten, ohne Zwischenhandel. Der Einfall wurde eine irre Erfolgsgeschichte. Heute ist das Tee-Haus der größte Tee-Versandhandel Deutschlands. Mit 160.000 Kunden. Jährlicher Umsatz: fast acht Millionen Euro. Die Konkurrenten „Teekanne“ oder „Messmer“ guckten ungläubig. Das Tee-Haus hat vielenArbeitslosen einen Job besorgt. Günter Faltin, so der Name des Gründers des Tee-Hauses, studierte Volkswirtschaft. Er ist eines der Aushängeschilder der Freien Universität Berlin und Erfinder der „Projektwerkstatt“. Die „Projektwerkstatt“ will Mut machen, Hartz IV-Empfänger ihren Stolz zurückgeben. Die „Projektwerkstatt“ entwickelt Geschäftsideen, sie feilt solange daran, bis sich Wettbewerbsvorteile herauskristallisieren. Wer permanent auf der Straße sitzt, wer die Schnauze voll hat von der Diktatur der Arge, der sollte am 12. August zum Frühstück ins BIG EASY in die Osterstraße 173 kommen. Voraussetzung: früh aufstehen, denn die „Projektwerkstatt“ beginnt bereits um 8 Uhr. Und die Kosten? Kaffee wie Brötchen zahlt jeder selbst, nur jene, die bereits ein Konzept im Kopf oder auf dem Papier haben und es bewer- tet haben wollen, müssen dann 30 Euro berappen. Bitte melden Sie sich an: Hans-Dieter Neumann, Telephon 040/22 71 72 40 oder startup@neucon.de. DIE O BBERR FÜR KÜCHE, SERVICE UND BAR TTO K O K O UND E TEAMS SUCHEN MITARBEITER M Sie suchen eine neue Herausforderung? M Sie haben Erfahrung im Servicebereich? M Sie können an der Bar arbeiten? M Sie sind belastbar, freundlich, zuverlässig? M Sie möchten bei uns arbeiten? M Dann sollten wir uns kennen lernen! Fragen Sie unsere Personalverwaltung: Montag bis Donnerstag, von 15.00 bis 18.00 Uhr Telefon: 14 040 / 61 18 32-13 COURIER TÄGLICH VON 8 BIS 14 UHR Wir möchten, daß Sie gut in den Tag starten! Deshalb bieten wir eine große Auswahl an Frühstücks-Variationen. Bereits fertig zusammengestellt oder als Einzelnes, das Sie sich nach ihrem Geschmack aussuchen können. Mit im Hause gebackenen Brötchen, immer knusprig-frisch Und dann noch: Kaffee satt nach dem ersten Becher vom Montag bis zum Sonnabend bis um 11.30 Alles Käse! Im OKTOBER oder BIG EASY stimmt das wirklich! Ob auf der Pizza, in der Gorgonzola-Sauce oder auf der Brunch-Buffet-Platte. Es ist wirklich alles Käse, was Sie bei uns zu essen bekommen. So etwas wie Analog-„Käse“ kommt hier nicht auf den Teller! 15 COURIER Mediterraner Stand in der Markthalle Berlin-Kreuzberg 16 COURIER Der Barmbeker Hertie-Bunker nervt. Soll er abgerissen werden? Mitnichten. Der HH-COURIER plädiert: Machen wir aus dem Schandfleck eine Markthalle. DIE ENTDECKUNG EINES NEUEN GESTIRNS I rgendwie sieht er traurig aus, der Hertie-Klotz. Nun wird er zum Barmbeker Schandfleck, während sich der vorherige Tiefstand, der S- und U-Bahnhof, aufhübschen läßt. Aber die Renovierung dauert Jahre. Und solange an den Bahnsteigen gebaut wird, solange wird Hertie das „schwarzes Schaf“ bleiben. Der grobe Hertie-Brocken wird uns also vorerst erhalten bleiben. Warum? Der Eigentümer, eine Heuschrecke, ist selbst pleite, die Insolvenz noch nicht abgeschlossen. Dabei gibt es tolle Ideen. So aus dem Hertie-Haus ein Kultur- und Kommunikationszentrum zu machen, wie es mit der „Fabrik“ gelungen ist. Doch wer sollte die Kosten übernehmen, beispielsweise die Miete? Oder dieser faszinierende Vorschlag des HHCOURIER: Der Berliner Senat hat verwaiste Fabrik-Hallen wieder Leben eingehaucht, die es an der Spree seit 1900 gibt. Aus altenArbeitsstätten wurden neue gezaubert. In den Gebäuden entstanden Markthallen mit mediterranem Flair. Wunderbare Basare. Schinken, Geflügel, ungezählt die Kräuter-Angebote, unglaublich die Vielzahl der Olivenöle, ein Genuß die Anhäufung der Ziegenkäse. Mittelständische Händler sicherten sich ihre Existenz, einmal davon abgesehen, daß zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen wurden. Ein schönes Beispiel ist die Markthalle in Berlin-Kreuzberg. Paprika, Tomaten (weder aus Holland noch Spanien), Knoblauch, Fisch, Lamm, Brot, Pasta und Rotwein-Genuß an den Ständen im Stehen. Hier ist nur schwer auszumachen, welche Küche dominiert. Italien, Portugal, Frankreich, Spanien, Griechenland? Das ist auch wurscht. Die Wieder-Entdeckung der Markthallen, die rund um das Mittelmeer seit Jahrhunderten ohnehin zum leckeren Alltag gehören, ist wie die Entdeckung eines neuen Gestirns, zumindest in Berlin. In Hamburg aber gibt es noch keine Markthalle, außer, daß wir uns den Fischmarkt als Markthalle vorstellen. Doch dazu reicht die Phantasie nicht aus.Aber dazu: In das alte Schlachthofgebäude an der Feldstraße vor dem Heiligengeistfeld zog 1974 der erste Supermarkt ein, am Ende der letzte, der Real-Markt, aus. Ein idealer Standort für eine Markthalle. Der HHCOURIER plädiert: Schafft in Hamburg endlich Markthallen. So wie in Berlin, so wie in Barcelona, so wie in Marseille, so wie in Napoli oder in Palermo. Markthallen (in Berlin 2010, Bild Mitte: Alexanderplatz 1914), Ausverkauf bei Hertie 17 COURIER Hitler, Goebbels, Speer oder des Führers Hund Blondi – bis zum Erbrechen dienen sie dem Guido Knopp als Geisel. PROFESSOR UN-RAT D er Doktor Guido Knopp sei der wendigste „Geschichtspornograph“, spottet der New Yorker Historiker Wulf Kansteiner. Christian Brükkner, die deutsche Stimme Robert De Niros, findet, daß Guido Knopps Drittes Reich irgendwie sehr bedeutsam gewesen sein muß. Wenn Guido Knopp das Dritte Reich weich zeichnet, seufzt Deutschland auf und schluckt Bier. Erinnerungen werden wach. An den Vater, den SS-Standartenführer oder an den Opa, den WehrmachtsOberst – mit „Judensachen“ oder Partisanen-Erschießungen hatten sie alle nichts zu tun. Statt dessen fallen Worte wie „Ehre“, „Anständigkeit“ und der legendäre Schlüsselsatz: „Der Führer wußte nichts davon.“ Guido Knopp ist ihr Lauterkeitszeuge. Er gibt das sogar zu: „Wir machen Fernsehen für den Arbeiter von der Werkbank.“ Na also. Tauchen während des Zappens „historische“ Aufnahmen auf, reicht der Hörtest: Wenn maliziöse Musik den Fernseh-Konsumenten erschlägt, dann ist Knopp der Dirigent. Es folgen Gesichter der Zeitzeugen, einige zusammenhanglose Wortschnipsel, schließlich – endlich, endlich – Hitler, Goebbels, Speer oder des Führers Hund Blondi, bis zum Erbrechen aber immer wieder dieselbe Knopp-Geisel: der Zombi Rochus Misch, des Führers letzter Telephonist. Guido Knopp ist jemand, der nicht unterscheiden kann zwischen Fiktion und Dokumentation. Der Zuschauer erfährt nicht, was dokumentarisch, ausgedacht, nachgestellt und inszeniert ist. Der Professor Doktor Guido Knopp ist der Jürgen Fliege unter den Historikern, schließlich erreichen seine Hitlereien inzwischen selbst Fans der „Verbotenen Liebe“. Der Professor flüstert ihnen zu, wer ein guter (Erwin Rommel) und wer ein böser Nationalsozialist (Wilhelm Keitel) sei. Auch „Marienhof“-Gucker sind begeistert, haben sie doch erst durch Guido Knopp erfahren, warum der Dritte Weltkrieg ausgeblieben sei: Was wäre geschehen, wenn Gorbatschow 1989 den Pfarrer Rainer Eppelmann oder Vaclav Havel nicht mit Kerzen und Plakaten hätte rumlaufen, sondern ihn teeren und federn lassen? Genau: Lichtblitz, Druckwelle, halt dieApokalypse. Guido Knopp versteht sein NS-Regime als „Counterfactual History” („Tatsachen widersprechende Historie“), woraus sich eine interessante Frage ergibt: Was wäre, wenn Guido Knopp nicht nur Redaktionsleiter Zeitgeschichte, sondern obendrein Programmdirektor des ZDF wäre? Dann würde „Julia, Wege zum Glück“ im Führer-Bunker spielen. Zu Zeiten der Hitler-Tagebücher des Konrad Kujau, da war Guido Knopp auf dem Mainzer Lerchenberg noch einer unter vielen, da trug er auch noch Paul Breitners schreckliche Frisur. Würde die „National-Zeitung“ die Alt-Photos, die Guido Knopp als „Paul Breitner“ zeigen, veröffentlichen, er würde sich schämen. Vielleicht hat Udo Walz Hand angelegt. Daher setzte die Popularität des Professors wohl erst mit Verspätung ein. Guido Knopps Führer hockt mitten „Unter uns“ und im „ARD-Buffet“. Knopp wähnt den Diktator in der „Oliver Geissen Show“, nur als „Küchenschlacht“-Gast bleibt der Diktator den Deutschen noch erspart. 18 Guido Knopps Guido-Mobil ist die dramatisch-plakative Bildfolge. Das Böse sieht bei ihm wenig böse aus. Dazu behauptet der Professor, die Uniformen seiner Spielszenen seien „ganz authentisch“. Auch habe er, der Professor, die Gestik, Mimik und den Habitus des Dritten Reiches getroffen. Solch ein Wunder hatte nicht einmal sein Hitler-Konkurrent Stefan Aust geschafft, als der den „Spiegel“ noch mit NS-Müll zunageln durfte. Und das will etwas heißen. Guido Knopps Sensationen sind billig, sie kosten lediglich ein Drittel eines Spielfilms gleicher Länge, auch wenn eine Minute Bundesarchiv-Film bis zu 9.000 Euro teuer sein kann. So gönnt sich das ZDF Experten, wie den ewig klammen Ian Kershaw oder der lange vor dem „Stern“ auf Konrad Kujau hereingefallene Eberhard Jäckel. Guido Knopp sieht sich als Genie, ist er doch zugleich „Historiker, Publizist, Autor, Essayist, Moderator, Filmemacher“. Zuviel des Guten. 63 COCKTAILS COURIER MIT UND OHNEALKOHOL NURAUS MARKENPRODUKTEN COFFEE TO GO IN JEDEM € 1,60 19 : C I S U O M G N E A V LI L Y M SA CAIPIRINHA € 4, 50 BIGEASYFUHLE: 7.AUGUST BIGEASYOSTERSTRASSE: 14.AUGUST OKTOBER HARBURG: 21.AUGUST BIGEASYALSTERDORF: 28.AUGUST OKTOBER BARMBEK: 4. SEPTEMBER AB 20.00 UHR l EINTRITT FREI