Ein Sandmandala für Bielefeld

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Ein Sandmandala für Bielefeld
Ein Sandmandala
für Bielefeld
Weltenwesen im Brückenbau
vom 6. September - 31. Oktober
Do und Fr, 17 - 20 h, Sa und So, 11 - 18 h
Münzstraße 8 I 33602 Bielefeld
Die Ausstellung zeigt u.a. Fotos von Heinrich Harrer, signiert
von S.H. dem 14. Dalai Lama und Manuel Bauer, der die Flucht
eines 6jährigen Mädchens aus Tibet dokumentiert. Die Ausstellung ist dem Mädchenhaus und der Aktion Zuflucht gewidmet.
www.aktion-zuflucht.de TID Tibet Initiative Deutschland e. V.
Regionalgruppe Bielefeld – OWL
im Gefängnis oder Umerziehungslager führen. Dort kommt es regelmäßig zu schweren Misshandlungen und Folter. Kranke und
Verletzte werden kaum medizinisch versorgt. Über 850 namhaft
bekannte Tibeterinnen und Tibeter befinden sich in politischer
Haft – ungezählt diejenigen, die noch auf ein Urteil warten oder
der gängigen Praxis des Verschwindenlassens zum Opfer fielen.
Seit der gewaltsamen Besetzung Tibets durch China 1949/50
wurden Tausende Tibeterinnen und Tibeter getötet, Verhaftet
oder zur Flucht gezwungen. Tausende Klöster, die seit Jahrhunderten den Mittelpunkt des spirituellen und kulturellen Lebens
bildeten , wurden zerstört. Bibliotheken mit wertvollen Handschriften, Wandmalereien und Statuen gingen in Flammen auf,
und damit war ein historisches Kulturerbe unwiederbringlich
verloren.
Mit der chinesischen Siedlungspolitik werden die Tibeter im eigenen Land zur Minderheit gemacht. Die 2006 eröffnete Eisenbahnlinie bringt jede Woche Tausende Chinesen nach Zentraltibet.
Im März 1959 erhob sich das tibetische Volk schließlich gegen
die Besatzungsmacht, um ihr Oberhaupt zu schützen. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Der Dalai Lama musste
ins indische Exil fliehen. Ihm folgte eine beispiellose Fluchtwelle, die bis heute anhält. Über 150.000 Tibeterinnen und Tibeter
leben seither weltweit verstreut, unter anderem im indischen
Dharamsala, dem Sitz des Dalai Lama und der tibetischen Exilregierung.
Die Flucht über den Himalaya ist lebensgefährlich, besonders
für Kinder und Jugendliche, die jedes Jahr zu Hunderten versuchen, das Land zu verlassen. Neben Schnee, Kälte und Eis
erschwert Chinas Grenzpolitik die Flucht: Die angrenzenden
Nachbarländer werden angehalten, tibetische Flüchtlinge zurückzuschicken, und chinesische Grenztruppen schießen auf
Unbewaffnete. Über 1,2 Millionen Menschen sind seit der
völkerrechtswidrigen Besetzung Tibets durch Terror und Gewalt ums Leben gekommen. Von den einst 6.000 Klöstern und
Tempeln blieben noch 13 unversehrt.
Die tief in ihrer religiösen Tradition verwurzelten Tibeterinnen
und Tibeter werden gewaltsam daran gehindert, ihren Glauben
und ihre kulturelle Identität zu leben. Willkürliche Vorschriften,
Überwachung, Bespitzelung und Repressionen sind Alltag. Es
gibt keine Rechtssicherheit. Elementare Menschenrechte wie Presse- und Meinungsfreiheit - gelten in Tibet nicht. Alleine der
Besitz eines Dalai Lama-Bildes kann zu einer mehrjährigen Haft
Allein in der Hauptstadt Lhasa sind bereits mehr als zwei Drittel
der Bewohner Chinesen. Gleichzeitig wird Tibetern der gesellschaftliche und berufliche Aufstieg erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Die offizielle Sprache in Tibet ist de facto Chinesisch. Gewalt wird in den meisten Krisenregionen der Welt mit
Gegengewalt beantwortet. Das tibetische Volk hat sich hingegen
für den gewaltlosen Widerstand entschieden. Entscheidend dazu
beigetragen hat der 14. Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt der
Tibeter.
Im Exil bemüht er sich seit Jahrzehnten um den Dialog mit China
und rückte selbst von der Forderung nach einer staatlichen Unabhängigkeit Tibets ab. Trotz dieses Zugeständnisses lehnt China
jegliche substanzielle Verhandlung mit den Tibetern ab.
Neben dem friedlichen Kampf für die Rechte seines Volkes setzt
sich der Dalai Lama zudem für die Modernisierung und Demokratisierung der tibetischen Gesellschaft ein. So gibt es seit 1960 ein
Parlament im Exil. Der Dalai Lama trat 2011 alle politischen Ämter
an den direkt gewählten Premierminister Dr. Lobsang Sangay ab.
1989 wurde dem Dalai Lama für seine Politik der friedlichen Konfliktlösung und für seinen Einsatz für die Menschlichkeit, der Friedensnobelpreis verliehen. Weltweit wird er für sein unermüdliches
Engagement für den Frieden geschätzt und geachtet.
Seit 1989 setzen wir uns für das Selbstbestimmungsrecht der
Tibeter und die Wahrung der Menschenrechte in Tibet ein. Mit
bundesweit nahezu 60 ehrenamtlichen Regionalgruppen und
Kontaktstellen und fast 2.000 Mitgliedern und Förderern geben
wir Tibet eine starke Stimme.
Christlich - Buddhistische Begegnungswoche
4. - 13. Oktober 2013
in der Altstädter Nicolaikirche täglich von 10:00 – 19:30 h
Streuen eines farbigen Sandmandalas

Ladakh – Land der hohen Pässe (Fotoreportage)

Die Kunst des Tibetischen Buddhismus Diavortag

Begegnungsabend mit tibetisch - buddhistischen Mönchen

Werktagsgottesdienste
„12 Minuten mit Gott“
Sonder- Gottesdienst zum Abschluss
Freies Malen von Mandalas
Farben vermischtem Sand gestreut. Der bunte Sand wird perfekt
platziert, so dass nach tage- und teilweise wochenlanger Arbeit
ein detailreiches Bild entsteht. Mandalas symbolisieren unter anderem die Vergänglichkeit alles Lebens und die Loslösung von der
materiellen Welt, denn nach Fertigstellung eines Sand-Mandalas
wird es wieder zusammengewischt und in einen Fluss gestreut
– also der Erde wiedergegeben – und damit die Vergänglichkeit
aller Dinge eindrucksvoll demonstriert.
Programm
4. - 13. Oktober 2013, täglich 10 – 19:30 h
und sonntags nach dem Gottesdienst
Ein Sandmandala für Bielefeld
Vier Tibetisch-Buddhistische Mönche aus Ladakh streuen in Kooperation mit der RG Bielefeld, der Tibet Initiative Deutschland
und der StadtKirchenArbeit an der Altstädter Nicolaikirche ein
großes Sandmandala.
Das Anfangsritual findet am 4.10.13 von 17:30 -17:50 h statt, die
rituelle Auflösung des Mandalas und der Gang zum Gewässer erfolgt am 13.10.13 ab11:30 h nach dem Sondergottesdienst.
Geshe Thupten Dhargyes, Lobsang Gilek, Thuten Kunchok,
Sonam Punchok leben in Ladakh in verschiedenen Klöstern, wie
Liker Monastery Leh und Hemis Lonpo Skara. Ihr Mutterkloster ist
das Kloster Drepung Lukhil Khangtsen in Mundgod, Südindien.
Hier haben sie studiert.
Sandmandalas haben im tibetischen Buddhismus eine uralte Tradition. Sie werden auf streng rituelle Weise hergestellt
und dienen in erster Linie als Meditationsbilder, bzw. als Hilfe
auf dem Weg zur Erleuchtung. Schon das Streuen eines Sandmandalas erfordert höchste Konzentration. Mandalas werden
immer als Palast dargestellt, dessen Tore in die vier Himmelsrichtungen weisen. Im Zentrum hält sich die transzendente
Gottheit auf. Das Mandala will also dreidimensional verstanden
werden. Bei Sandmandalas werden die Motive aus feinem, mit
7. - 11. Okt., 17:30 h:
Kurzgottesdienste „12 Minuten mit Gott“
Die Inhalte der Kurzgottesdienste sind in dieser Woche einigen
ausgewählten religiösen Grundbegriffen aus christlicher und
buddhistischer Sicht gewidmet.
7. Okt., 19:30 h:
Begegnungsabend mit den Mönchen des Klosters Drepung
An diesem Abend haben Sie Gelegenheit den Mönchen Fragen
zu stellen und mit Ihnen zu diskutieren. Eintritt frei
8. Okt., 19:30 h:
Ladakh - Land der hohen Pässe
Fotoreportage mit Iris Lehmann, Hildesheim
Im westlichen Himalaya liegt Ladakh, das ‚Land der hohen Pässe‘, das heute zu Indien gehört. In der kargen Hochgebirgswüste
mit ihren schneebedeckten Fünf- und Sechstausendern bildet die
Flussoase des Indus die Lebensader dieser Region. Verstreut an
ihren Rändern oder in Seitentälern versteckt liegen kleine Siedlungen, die Hauptstadt Leh und zum Teil jahrhundertealte Klöster. Oft wird das einstige Königreich auch als Klein-Tibet bezeichnet, denn es ist vom tibetischen Buddhismus und der tibetischen
Kultur geprägt. Von Manali aus, einer beliebten Sommerfrische in
alpiner Landschaft, startet die lange Anreise. Über mehrere Pässe,
darunter dem mit 5.360 m zweithöchsten befahrbaren Pass Indiens, führt die Strecke hinauf an den Oberlauf des Indus. Durch
das Obere und Untere Ladakh, von Upshi über Leh und das über
tausend Jahre alte Kloster Alchi geht dann die Jeep- Safari bis hinunter nach Lamayuru, aber auch an den über 4.000 m hoch gelegenen Salzsee Pangong Tso und über den höchsten befahrbaren
Pass, den Khardung La mit seinen 5.606 m, in das Nubra-Tal mit
seinen Sanddünen und Kamelen. Eintritt: 6 €, ermäßigt: 3 €
10. Okt., 19:30 h:
Die Kunst des Tibetischen Buddhismus
Diavortrag mit Alfred Röver, Kassel
Die tibetische Kunst ist Ausdruck der tiefen Religiosität dieses
Volkes. Es ist schwierig, den Begriff „Tibetische Kunst“ einzugrenzen. Einflüsse der Tibet umgebenden Kulturen und Religionsformen, wie Indien, Nepal, Mongolei, Zentralasien und China
und der Ur-Religion Tibets, der Bon, flossen in diese Kunst ein
und befruchteten sie. Diese Kunstformen wurden von den Tibetern in ihrem Sinne abgewandelt, sodass eine eigenständige tibetisch-buddhistische Kunst entstand. Der Vortrag geht auf die
Entstehung des Buddha-Bildnisses ein und führt u.a. über die
Thangka-Malerei, den Bronzeguss und die Architektur Tibets,
hin zu den Gegenständen des täglichen Lebens, die ebenfalls
von der tibetisch-buddhistischen Religion beeinflusst sind.
Eintritt: 6 €, ermäßigt: 3 €
7 - 12. Okt.:
Freies Malen von Mandalas
Zeitweilig wird Gelegenheit gegeben, farbige Mandalas zu
malen oder auszumalen.
13. Okt.,10:30 h:
Schluß-Gottesdienst
Pfr. Armin Piepenbrink-Rademacher unter Beteiligung der
Mönche mit anschl. Auflösungsritual.
Wir möchten auf folgende Veranstaltungen hinweisen:
17. Okt., 20 h:
Das tibetische Totenbuch
Vortrag mit Khenpo Tsundu Tharchin, Benchen Monastery,
Kathmandu, Nepal, (Münzstraße 8, 33206 Bielefeld)
Das Tibetische Totenbuch ist eine buddhistische Schrift aus
dem 8. Jahrhundert, die im 14. Jahrhundert in einer Höhle entdeckt wurde und auf den Begründer des Tibetischen Buddhismus, Padmasambhava zurückgeht. Seit Herbst 2013 ist Khenpo
Tsundu Tharchin Postdoktorant der Universitäten Dresden und
Wien und Humboldt- Forschungsstipendiat. An der Philosophischen Fakultät Dresden wird er unter Prof. Melville, Professor für
mittelalterliche Geschichte, an der Forschungsstelle für vergleichende Ordensgeschichte promovieren.