Engineering 2015/16

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Engineering 2015/16
Erfahrungsbericht Austauschsemester
Student:
Laurenz Rosemann
Department:
Maschinenbau und Produktion
Studiengang:
Maschinenbau - Entwicklung und Konstruktion
Austauschzeitraum:
WS 2015/ fall semester 15
Gastuniversität:
Binghamton University /
SUNY (State University of New York) at Binghamton
Stadt:
Vestal, New York
Land:
USA
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Inhaltsverzeichnis
1. Vorbereitung in Deutschland………………………………………………………………………………………….3-5
2. Beschreibung der Universität…………………………………………………………………………………………….5
3. Beschreibung des Departments/Campus……………………………………………………………………….5-7
4. Beschreibung der belegten Module und des Unterrichtes……………………………………………..8-9
5. Betreuung………………………………………………………………………………………………………………………10
6. Unterkunft und Leben im Allgemeinen……………………………………………………………………….10-12
7. Kostenübersicht………………………………………………………………………………………………………………13
8. Was mir noch wichtig war……………………………………………………………………………………………….14
9. Fazit meines Aufenthaltes……………………………………………………………………………………………….14
10. Wichtige Links und Kontaktdaten……………………………………………………………………………..15-16
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1. Vorbereitung in Deutschland
Schon vor langer Zeit hatte ich einen längeren Aufenthalt in den USA geplant, sodass das
Austauschprogamm der HAW Hamburg eine gute Möglichkeit war, dieses Vorhaben in die
Tat umzusetzen. Zu Beginn musste ich fristgerecht für meine Bewerbung folgende
Unterlagen bei der Hochschule einreichen:
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maschinengeschriebener , lückenloser Lebenslauf
ein Motivationsschreiben mit Darstellung des angestrebten Studienziels
einen Studienplan, der die gewählten Kurse auflistet
zwei Empfehlungsschreiben von lehrenden Professoren
Leistungsnachweis (HELIOS-Ausdruck)
DAAD-Sprachzeugnis
Oft ist es schwierig, die verlangten Empfehlungsschreiben von Professoren zu erhalten, da
diese aufgrund der großen Zahl an Studenten keine individuelle Bewertung des Einzelnen
durchführen können bzw. wollen. Da ich schon länger im Institut für Konstruktion und
Produktentwicklung gearbeitet hatte, waren die Motivationsschreiben glücklicherweise kein
unüberwindliches Hindernis für mich.
Das DAAD-Sprachzeugnis bezüglich meiner Englischkenntnisse konnte ich an der Hamburg
School of Engineering erlangen. Dieses hat in meinem Falle ca. drei Stunden in Anspruch
genommen, wobei meine Sprech-, Lese-, Schreib- und Hörkenntnisse in englischer Sprache
getestet und bewertet wurden.
Etwa eine Woche nach Eingang meiner Bewerbung, habe ich eine Einladung zu einem
persönlichen Gespräch bekommen. In diesem Gespräch saßen mir Prof. Keuchel
(Auslandsbeauftragter am Department Maschinenbau und Produktion), Hella Rieger
(Student Exchange Coordinator) und Christine Reinking (International Student Coordinator)
gegenüber. In einem ca. 30 minütigen Gespräch in englischer Sprache, wurden mir Fragen
bezüglich meines geplanten Auslandsaufenthaltes gestellt.
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Was sind Ihre Pläne für das Ausland?
Wieso haben Sie die USA als Ziel ausgewählt?
Wieso die Binghamton University?
Wie finanzieren Sie den Auslandsaufenthalt?
Welche Kurse möchten Sie belegen und warum?
Haben Sie schon Erfahrung mit einem (längeren) Aufenthalt in den USA gemacht?
Was sind Ihre Hobbies?
Warum haben Sie sich für ein Maschinenbaustudium entschieden?
Haben Sie schon Berufserfahrung gesammelt?
Welches Fach gefällt Ihnen in Ihrem Studium am besten?
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Natürlich werden alle Fragen in Englisch gestellt und sollten genauso beantwortet werden.
Nach dem Gespräch werden alle Bewerber nach einem Punktesystem bewertet und eine
Rangliste erstellt, anhand derer die Plätze im Austauschprogramm verteilt wurden.
Etwa zwei Wochen später bekam ich meine Zusage für das Austauschprogramm, wobei
damit noch nicht gesichert war, dass ich anschließend die Reise tatsächlich antreten durfte,
vorher mussten noch alle nötigen Bedingungen erfüllt werden, die die US-Hochschule an
Ihre Studenten stellt. Als größte Herausforderung sehen die Studenten den TOEFL-Test,
welcher ein international anerkannter Englischnachweis ist. Meine US-Hochschule verlangte
eine Mindestpunktzahl von 79 Punkten für ausländische Studenten. Da der TOEFL-Test ein
wenig anspruchsvoller ist, und jeder Versuch 240$ kostet, sollte man ca. zwei bis drei
Wochen Vorbereitungszeit einplanen. 79 Punkte sind gut machbar, doch sollte man kein
Risiko eingehen, die geforderten Punkte nicht zu erreichen, da ein Zweitversuch
möglicherweise nicht fristgerecht vorgenommen werden kann.
Neben einer Liste von weiteren geforderten Unterlagen, musste ich mich um mein US-Visum
kümmern. Als Austauschstudent brauchte ich ein J-1-Visum, welches ich zunächst durch
Ausfüllen des DS-160 Formulars auf der Internetseite des US-Konsulates beantragen musste.
Beim Ausfüllen des DS-160 sollte man sehr sorgfältig vorgehen, da auch kleinste Fehler dazu
führen können, dass der Antrag abgelehnt wird. Nach der Zahlung der SEVIS-Gebühr von
180$, wird ein Termin im US-Amerikanischen Konsulats für das Visagespräch vereinbart.
Auch das erfolgt im Internet.
Zeitgleich erstellt die US-Hochschule das DS-2019 Formular, welches eine Bestätigung des
Austauschprogramms darstellt. Dieses wird per Post zugestellt und muss zum Visagespräch
mitgebracht werden. Ich hatte Bedenken, dass mein DS-2019 pünktlich in Deutschland
ankommt. Von daher habe ich um Express-Versand aus den USA gebeten, was kein Problem
für meine US-Hochschule war. Also empfehle ich hier unbedingt die Dringlichkeit des
Formulars zu betonen.
Am Tag des Visagespräches werden folgenden Unterlagen verlangt und sollten unbedingt
mitgebracht werden:
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gültiger Reisepass
Antragsformular DS-160 – Bestätigungsseite
Passfoto
Terminbestätigung
DS-2019 Formular (unterschriebenes Original)
SEVIS-Gebühr
Zum Visagespräch sollte man mindestens 45 Minuten früher erscheinen, da meistens eine
Schlange von Menschen vor dem Konsulat entsteht und somit der Zutritt verzögert wird. Ich
habe trotz vieler Geschichten über schlechte Erfahrungen Anderer einen sehr positiven
Eindruck vom Visagespräch bekommen. Der Grenzbeamte war sehr freundlich und hat
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lediglich nach meinen Absichten in den USA gefragt, welche ich mit dem
Austauschprogramm gut begründen konnte.
Nach ca. ein bis zwei Wochen bekommt man den Reisepass (inkl. Visa) und das DS-2019
Formular per Post zugeschickt.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der vor der Abreise geklärt werden sollte, ist der
Versicherungsschutz im Ausland. Die Binghamton University schreibt dabei für internationale
Studenten eine Versicherung (HTH Worldwide Insurance Services) vor. Sollte man bereits
eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen haben, hat man die Möglichkeit die
vorgeschirebene Versicherung abzulehnen. Hierfür muss man nachweisen, dass der
Versicherungsschutz mindestens genauso umfangreich ist, wie der der HTH Worldwide
Insurance Services. Die Erfolgsaussichten, dass die heimische Versicherung akzeptiert wird,
werden dabei aber als sehr schlecht eingestuft, weshalb ich bei der Versicherung durch die
HTH Worldwide Insurance Services geblieben bin. Außerdem sind 542,25$ für ein ganzes
Semester ein akzeptabler Preis.
2. Beschreibung der Universität
Mein Austauschsemester hat mich an die State University of New York (SUNY) at
Binghamton (oder kurz Binghamton University) geführt. Die Universität gehört offiziell zur
Stadt Vestal, allerdings liegt die Universität geografisch gesehen deutlich näher an der Stadt
Binghamton, welche in diesem Fall auch namensgebend ist. Binghamton liegt im Broome
County und ist mit seinen 50.000 Einwohnern eher überschaubar. Jedoch ist Binghamton
von vier weiteren Städten umgeben, sodass die Metropolregion ca. 250.000 Einwohner
zählt. Die Stadt liegt etwa 180 mi. (ca. 290 km) westlich von New York City und etwa 200 mi.
(ca. 320 km) östlich von Buffalo. An der Universität selber studieren in etwa 16.800
Studenten in sechs unterschiedlichen Colleges und Schools, an denen 641 Angestellte für die
Lehre zuständig sind. Von den 16.800 Studenten sind ca. 13.500 undergraduates und 3.300
postgraduates.
Die 1946 gegründete Universität ist ein im Vergleich zu anderen eine sehr junge Universität,
jedoch konnte Sie sich in den letzten Jahren zu einer der besten staatlichen Universitäten
der USA (public Ivy) entwickeln.
3. Beschreibung des Departments / Campus
Durch meine Fachrichtung Maschinenbau, studierte ich während meiner Zeit in Binghamton
an der Thomas J. Watson School of Engineering and Applied Science, welche nach einem
Gründungsmitglied der vor Ort gegründeten Firma IBM benannt ist.
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Die Thomas J. Watson School of Engineering and Applied Science bietet folgende
Fachrichtungen und Programme zu Studium an:
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Engineering Design Division
Biomedical Engineering
Computer Science
Electrical and Computer Engineering
Material Science and Engineering
Mechanical Engineering
System Science and Industrial Engineering
Die Thomas J. Watson School of Engineering and Applied Science befindet sich auf dem
neuen Teil des Campus, dem Innovative Technologies Complex (ITC). Auf diesem
Neubaugebiet befinden sich zwei Gebäude, wobei eines das Engineering and Science
Building ist. Dieses Gebäude wurde im Jahr 2015 fertig gestellt und hat ca. 80 Millionen USDollar gekostet. Leider befinden sich dort lediglich die Vorlesungsräume für die
postgraduates, sodass ich in diesem Gebäude nur Labore durchgeführt und
Professorensprechstunden besucht habe. Der neue Teil des Campus befindet sich ein wenig
abgelegen von dem Hauptteil des Campus, auf welchem das Engineering Building steht
welches für die undergraduates vorgesehen ist. Dieses Gebäude enthält Werkstätten, Lernund Büroräume, sowohl einen Vorlesungssaal 170 Plätzen.
Für den Fall, dass mehr Platz benötigt wird, können in der Lecture Hall weitere Räume
angemietet werden, welche mehrere hundert Studenten aufnehmen können.
Abb. 1: Neues Engineering and Science Building
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Der Campus ist alles in allem sehr groß, sodass dort ein Bussystem, das OCCT (Off-CampusCollege-Transport), eingerichtet wurde, das von allen Studenten mit Ihrer ID-Card
(Studierendenausweis) kostenlos genutzt werden kann. Die Linien des Bussystems enden
oder starten immer auf dem Campus, sodass man im Minutentakt in die Stadt fahren kann.
Außerdem gibt es ein städtisches Bussystem, das BCT (Broome-County-Transit). Auch dieses
kann von den Studenten der Binghamton University kostenlos genutzt werden, sobald die
ID-Card dem Busfahrer vorgezeigt wird.
Die Größe des Campus hat dazu geführt, dass dort eine eigene Polizeistation errichtet
wurde. Normalerweise stehen auf den Polizeiautos in den USA entweder der Name der
Stadt, oder der des Countys, was bei den Polizeiautos auf dem Campus durch „University
Police“ ersetzt wurde.
Auf der angehängten Campuskarte ist erkennbar, dass der Hauptteil des Campus die Form
eines Gehirns (the brain) hat, was ganz bewusst so gebaut wurde. Wenn man sich an dieser
Form orientiert, kann man innerhalb des „Gehirns“ alle wichtigen Gebäude wie Verwaltung,
Gebäude für Veranstaltungen, der Bibliothek, das Departmentgebäude, Mensa (MarketPlace) usw. finden. Außerhalb des „Gehirns“ befinden sich lediglich die on-campus
Wohnheime, Gebäude für Medizinische Versorgung, Sportanlagen sowie das Gebäude für
die Instanthaltung des Campus. Nach dieser Einordnung verkleinert sich der Bereich des
Campus, auf dem man sich täglich aufhält, enorm.
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4. Beschreibung der belegten Module und des Unterrichtes
Grundsätzlich werden alle undergraduate Module an der Binghamton University mit 3 CPs
bewertet. Dabei ist die CP-Punktezahl nicht unbedingt ausschlaggeben für den tatsächlichen
Arbeitsaufwand, da die meiste Zeit in Heimarbeit gesteckt wird, die in der CPPunkteverteilung nicht berücksichtigt wird. Diese Zeit kann jedoch von Modul zu Modul stark
schwanken.
Grundsätzlich ist jedem, der über einen Aufenthalt in den USA nachdenkt, zu empfehlen,
sich so früh wie möglich über die Wahl der Module zu informieren. Die Wahl welche Module
ich belegen werde habe ich lange vor der Einreise in die USA tätigen müssen. Ich empfehle
jedem der in die USA reisen darf, den jeweiligen Studiengangskoordinator zu kontaktieren
und eine Auflistung der angebotenen Kurse und dazugehörige Syllabi (Modulbeschreibung)
zu verlangen, damit man bei der Wahl der Kurse keine Überraschungen erlebt.
Üblicherweise versucht man Kurse zu belegen, welche gleich oder ähnlich zu Kursen in
Deutschland sind, damit man auf eine Anrechnung hoffen kann, sobald man nach
Deutschland zurückgekehrt ist. Ich habe damals mit dem Prüfungsauschussvorsitzenden der
HAW gesprochen, da dieser für die Anrechnung zuständig ist. Dieser konnte mir bei der Wahl
meiner Kurse helfen, da dieser eine gute Abschätzung zu den Kursinhalten und eine
Anrechnung in Deutschland abgeben konnte. Es wurde mir aber bewusst keine
Übernahmegarantie ausgesprochen, da Kurse manchmal von den Syllabi abweichen können.
Ich möchte noch einen Hinweis geben, dass sich vier Kurse (insgesamt 12 CP) nicht viel
anhört, allerdings ist der Arbeitsaufwand pro CP auf Grund der wöchentlichen Hausaufgaben
und Projektarbeiten deutlich höher als man es in Deutschland gewohnt ist.
Ein Modul/Kurs an der Binghamton University setzt sich grundsätzlich immer aus Vorlesung,
Projekten und wöchentlichen Hausaufgaben zusammen. Die Vorlesungen sind sehr ähnlich
zu den Vorlesungen in Deutschland und sind auch vom Zeitaufwand vergleichbar. Die meiste
Zeit investiert man jedoch in die Ausarbeitung von Hausaufgaben und Projekten. Je Modul,
kann man neben den wöchentlichen Hausaufgaben, mit zwei bis drei kleineren oder einem
großen Projekt rechnen. Ich habe demzufolge neben den Vorlesungen noch ca. 8-12 Stunden
pro Kurs und Woche investiert. Das klingt zunächst sehr viel, allerdings befasst man sich in
dieser Zeit sehr intensiv in kleineren „Häppchen“ mit dem Lerninhalt. Dadurch erzielt man
große Lernfortschritte, sodass die Arbeit an den Hausaufgaben und Projekten zunehmend
leichter fällt. Man darf sich also von dem Arbeitsaufwand nicht abschrecken lassen.
Im Folgenden befindet sich eine Übersicht der vier Kurse, welche ich in den USA belegt habe.
Von diesen Kursen wurden mir außer ME 381 alle in Deutschland angerechnet.
ME 403 – Engineering Computational Methods
Das Modul Engineering Computational Methods ist vergleichbar mit dem Modul Numerische
Mathematik an der HAW. In diesem Modul werden numerische Verfahren zur Lösung von
mathematischen/ingenieurtechnischen Problemen besprochen und mit Hilfe von MATLAB
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simuliert. Numerische Verfahren werden gerne für Probleme benutzt, für welche keine
analytische Lösung in der Vergangenheit gefunden werden konnten (z.B. Navier-StokesGleichung) oder welche nur mit großem Aufwand berechnet werden können. Numerische
Verfahren sind hauptsächlich approximativer Natur, weshalb stets nur eine Näherungslösung
gefunden werden kann, welche durch einen gewissen Fehler von der exakten Lösung
abweicht. Wichtig im Kurs Engineering Computational Methods war also, zusätzlich die
Fehleranalyse der jeweiligen numerischen Verfahren.
ME 421 – Mechanical Vibrations
Mechanical Vibrations, oder im deutschen Schwingungslehre, befasst sich mit der
rechnerischen und experimentellen Analyse von diskreten und kontinuierlichen Schwingern
bzw. Schwingsystemen. Dabei wird die Kenntnis der Modellbildung und Simulation
mechanischer Systeme vertieft, da diese eine entscheidende Vereinfachung für die Analyse
darstellt. Um dieses Modul erfolgreich belegen zu können, empfehle ich gute Kenntnisse im
Lösen von Gewöhnlichen Differentialgleichungen und Differentialgleichungssystemen. Zu
Auswertungs- und Simulationszwecken der Analyseergebnisse wird MATLAB benutzt,
weshalb Grundkenntnisse in diesem Fach erforderlich sind.
ME 535 – Analytical Methods
Analytical Methods ist ein rein mathematischer Kurs, in welchem weitere analytische
Verfahren zur Lösung von gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen besprochen
werden. Verfahren wie Trennung der Variablen oder Variation der Konstanten sind
Grundwissen für diesen Kurs und werden nur wiederholend besprochen. Sollte man in den
Mathematikkursen in Deutschland Probleme gehabt haben, rate ich davon ab diesen Kurs zu
belegen, da die Thematik weit über das Bekannte und Geforderte in Deutschland hinaus
geht. Auch in diesem Kurs wurde MATLAB als Hilfsmittel zur Simulation und Interpretation
der Ergebnisse genutzt. Neben den analytischen Verfahren wurden auch numerische
Verfahren besprochen, welche mit den Analytischen verglichen wurden.
ME 381 – Computer Aided Engineering
Computer Aided Engineering kann man mit dem Modul Maschinenzeichnen und CAD
vergleichen. Hierbei werden die Grundlagen des CAD, technischen Zeichnens sowie der
Verwendung der Finiten Elemente Methode vermittelt. In begleitenden
Laborveranstaltungen und zur Bearbeitung von Projekten haben die Studenten eine
kostenlose Studentenlizenz des CAD-Programm PTC Creo erhalten. Dieses Programm ist
schnell zu erlernen und der Kurs setzt keine Kenntnisse in PTC Creo voraus.
Da ich in Deutschland bereits das Modul Maschinenzeichnen und CAD belegt hatte, habe ich
mit Anrechnungen von erbrachten Leistungen in diesem Kurs nicht gerechnet. Jedoch
musste ich zur Einhaltung meine Visa-Voraussetzungen mindestens 12 CP (4 Kurse á 3CPs)
erlangen, weshalb ich diese Kurs zusätzlich gewählt habe.
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5. Betreuung
Nach dem alle Formulare ausgefüllt in den USA eingegangen waren, habe ich innerhalb
weniger Tage eine Mail von Jie Deng (Exchange Programm Assistant) erhalten, in welcher
mir meine Zulassung als International Student an der amerikanischen Hochschule bestätigt
wurde. Ab diesem Zeitpunkt liefen alle weiteren organisatorischen Angelegenheiten
entweder über Ms. Jie Deng oder Ms. Susan B. Lewis (Senior Assistant Director). Als
Betreuerinnen aller Studenten, die an den Austauschprogrammen teilgenommen haben,
haben sie stets über alle organisatorischen Dinge per Mail informiert, sodass ein Versäumen
von diesen beinahe unmöglich war. Grundsätzlich waren sie die ersten Ansprechpartner in
allen Fragen gewesen und haben immer sehr nett und kompetent reagiert.
Etwa zwei Wochen vor meiner Ankunft in den USA habe ich eine Einladung von Susan Lewis
bekommen, in welcher ich zu der Einführungswoche für Internationale Studenten
eingeladen wurde. Diese Einführungswoche beginnt zwei Wochen vor den Vorlesungen und
dient den internationalen Studenten Orientierung und Erledigung aller organisatorischen
Dinge. Diese Vorlaufzeit wird auch benötigt, da US-Hochschulen an internationale Studenten
zusätzliche Anforderungen (z.B. medizinische Untersuchung, Versicherungsschutz etc.)
stellen.
Ein weiterer Teil der Einführungswoche besteht darin, die anderen TeilnehmerInnen des
Austauschprogramms kennenzulernen. Susan Lewis lud hierfür zu einem typisch
amerikanischen Diner ein, in welchem wir beim gemeinsamen Essen erste Kontakte knüpfen
konnten. In der ersten Woche gab es zudem in der gleichen Runde ein gemeinsames
Frühstück, bei welchem nochmals Fragen geklärt und Informationen ausgetauscht werden
konnten.
6. Unterkunft und Leben im Allgemeinen
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes ist die Suche
einer Unterkunft. Ich empfehle in jedem Falle eine Wohnmöglichkeit vor dem Eintreffen in
den USA zu sicher. Ohnehin verlangt die US-Hochschule Auskunft über die Art des Wohnens,
bevor man in den USA eintrifft. Man hat dabei in den USA die Möglichkeit zwischen oncampus und off-campus housing zu wählen. Das heißt man lebt entweder in einem der
Wohnheime auf dem Campus (on-campus), oder man wählt eine privat geführte Wohnung
außerhalb des Campus (off-campus). Grundsätzlich ist das Wohnen auf dem Campus teurer,
gestaltet sich aber meist einfacher, da man sich lediglich um ein Zimmer bewerben muss.
Ich habe während meines Aufenthaltes in einem kleinen Haus (off-campus) in einer
Wohngemeinschaft gelebt, welche privat geführt wurde. Auch wenn diese
Wohnungen/Häuser nicht in Verbindung mit der Universität stehen, wird einem bei der
Suche geholfen. In Binghamton gibt es einige Personen, welche Häuser besitzen und diese an
Studenten vermietet. Der Kontakt zu diesen Personen wird für internationale Studenten oft
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durch die Hochschule geknüpft. Susan Lewis hat mir damals die Kontaktdaten von Stephen
Lysczek gegeben, da dieser schon oft mit internationalen Studenten zusammengearbeitet
hat. Das Haus, in dem ich gelebt habe, hatte ca. 120 m2 Wohnfläche und bot Platz für fünf
Personen. Mit drei weiteren Mitbewohnern hatte ich also genügend Platz zum Leben. Auch
eine monatliche Warmmiete von 380€ ist für diese Verhältnisse günstig. Eine genaue
Auflistung dieser und aller weiteren Kosten findet sich unter Punkt 7. Jedem, der in
Binghamton und Umgebung eine Wohnung sucht, kann ich empfehlen, Steve zu
kontaktieren, da dieser bis jetzt jedem Studenten helfen konnte. Die Kontaktdaten finden
sich unter Punkt 10 am Ende dieses Berichtes.
Abb. 2: Das Haus in dem ich gewohnt habe
Die Stadt Binghamton ist zwar nicht sehr groß, jedoch würde ich sie als eine
Universitätsstadt bezeichnen. Egal wo man sich in der Stadt befindet, man hat stets das
Gefühl, dass sich alles auf junge Leute und das Universitätsleben eingestellt hat. Viele
Freizeit- und Sportmöglichkeiten sind über das Stadtgebiet verteilt und auch Cafés, Bars und
Restaurants sind mit dem Bussystem oder per Auto gut zu erreichen. Die University Plaza ist
eine beliebte Anlaufstelle zum Essen und Ausgehen. Typisch Amerikanisch ist, dass sich um
einen großen Parkplatz herum mehrere Restaurants, Bars und andere Geschäfte befinden.
Oft bin ich mit meinen Freunden von der Universität zum Ausgehen in die Innenstadt
(Downtown) gefahren. Die Main Street ist die Straße quer durch die Stadt und besonders im
Innenstadtbereich bietet sie viele Einkaufsmöglichkeiten. Neben etlichen Diskotheken
befinden sich dort auch zwei Brauereien (Water Street Brewery und Galaxy Brewery), welche
am Wochenende Treffpunkt für viele Leute sind und eine gute Möglichkeit darstellen, auch
außerhalb der Universität, Kontakte zu knüpfen.
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Ich hatte das Glück, dass ein Mitbewohner ein Auto besaß, sodass wir einen Tag zusammen
zu den Apple Hills gefahren sind. Dort befindet sich eine große Apfelplantage, auf welcher
man Äpfel selber pflücken und essen konnte. Man wird sehr schnell merken, dass frisches
Obst und Gemüse in den Supermärkten sehr teuer ist und dies somit eine Möglichkeit
darstellt, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Zudem lohnt es sich zu den Apple Hills zu
fahren, da man von diesen einen schönen Blick über den Bundestaat New York hat.
Abb. 3: Blick von den Apple Hills
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7. Kostenübersicht
Im Folgenden möchte ich eine kurze Auflistung der Kosten machen, mit denen jeder rechnen
sollte, der einen Auslandsaufenthalt in den USA plant. Die angegeben Beträge spiegeln die
Kosten meines Aufenthaltes wider und können von anderen Staaten abweichen. Bezüglich
der Mietkosten möchte ich darauf hinweisen, dass ich off-campus gelebt habe. Ein Zimmer in
einem Wohnheim auf dem Campus (on-campus) beginnt bei ca.1100$/mon.
Posten
Vorbereitung
Betrag [$]
DAAD-Sprachzeugnis
45,2
Für die Bewerbung am
Austauschprogramm
TOEFL-Test
240
Mindestens 79 Punkte
SEVIS-Gebühr (US-Visum)
180
einmalig
New Student Fee
220
International Fee
Universität
Bemerkung
95
International Insurance
Einmalig zu Beginn des
Semesters in der USHochschule einzureichen
542,25
Evtl. verpflichtende
Bücher
Bücher
600
Kaution
553
Miete (kalt)
1750
350$/mon.
Nebenkosten
80
20$/mon.
Internet
50
10$/mon.
Hinflug
478,5
Rückflug
370
Wohnung
Flug
Transfer Flughafen ->
Binghamton
60
Lebensmittel
1100
Ausflüge
400
Handy
100
Metro-Card in NYC und
Fernbus nach
Binghamton
220$/mon.
Leben
Sonstiges
Summe
∑ 6323,95
13
20$/mon.
8. Was mir noch wichtig war
Trotz des großen Arbeitspensums, welches während des Studiums verlangt wurde, war es
mir dennoch wichtig, etwas zu erleben und das Land kennenzulernen. Dazu bin ich mit
meinem Mitbewohner nach Kanada gefahren, wo wir uns mit einem Freund aus Deutschland
getroffen haben, welcher parallel zu mir in Kanada ein Austauschprogramm absolviert hat.
Von Binghamton aus, welches an der Südgrenze des Bundestaat New York liegt, sind wir ca.
8 Stunden zum Algonquin Provincial Park gefahren. Dort waren wir gemeinsam wandern und
haben so Thanksgiving verbracht. Allgemein eignen sich die Feiertage über Thanksgiving am
besten, zu verreisen, da in dieser Zeit alle Universitäten geschlossen haben.
Durch die Nähe zu New York City war es naheliegend, auch für einige Tage dorthin zu fahren.
Insgesamt habe ich New York City dreimal besucht, wobei sich diese Besuche auf
Wochenenden konzentriert haben, da durch mein Studium keine weitere Freizeit vorhanden
war.
Als weiteres Ausflugziel kann ich den Campus der Cornell University in der Stadt Ithaca
empfehlen. Als Mitglied der Ivy-League zählt die Cornell University zu den ältesten und
renommiertesten Universitäten des Landes. Der Campus ist sehr groß und bietet gute
Möglichkeiten zum wandern und erkunden der Natur. Insgesamt befinden sich auf dem
Universitätsgelände mehrere Wasserfälle, welche eine Höhe von bis zu 50m erreichen
können.
9. Fazit meines Aufenthaltes
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Zeit in den USA. Trotz des großen Aufwandes
bei der Vorbereitung und dem Einreichen aller benötigten Unterlagen, kann ich jedem
empfehlen so einen Aufenthalt zu machen. Besonders die Vorbereitungsphase (Bewerbung
für das Austauschprogramm, TOEFL-Test, Visum, etc.) hat viel Zeit und Geduld gekostet,
doch kann ich sagen, es hat sich absolut gelohnt. Ich sehe mich nun in der Lage, mich
fachspezifisch in englischer Sprache auszudrücken, was mir für das spätere Berufsleben viel
Sicherheit und Flexibilität gibt.
Jedoch würde ich jedem Interessenten empfehlen, der über so einen Aufenthalt nachdenkt,
einen besseren Zeitpunkt auszuwählen. Ich befand mich bereits im sechsten Fachsemester,
weshalb ich bereits einen Großteil der Prüfungsleistungen in Deutschland abgeleistet hatte,
die für den Bachelor-Abschluss notwendig sind. Auf Grund dessen hatte ich Schwierigkeiten
passende Module in den USA zu finden, die mir zu diesem Zeitpunkt noch fehlten.
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10. Wichtige Links und Kontaktdaten
Wichtige Links im Internet:
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Hamburg School of Englisch (DAAD-Sprachzeugnis): http://hamburg.school-ofenglish.de/pages/
Antragsverfahren für J-1-Visum: https://de.usembassy.gov/de/visa/studium-undaustausch/antragsverfahren/
Check-Liste für Antragssteller (US-Visa):
http://photos.state.gov/libraries/frankfurt/9318/consular_pdf/NonImmigrant%20Visa%20Check%20List%20German.pdf
Homepage Department Mechanical Engineering Binghamton University:
http://www.binghamton.edu/me/
Kursangebot Binghamton University (schedule of classes):
https://ssb.cc.binghamton.edu/banner/bwckschd.p_disp_dyn_sched
Campus-map: https://www.binghamton.edu/visiting-campus/pdfs/updated-campusmap.pdf
Ansprechpartner in Deutschland:
Frau Hella Rieger
Student Exchange Coordinator
Berliner Tor 7
20099 Hamburg
Raum 12.03
T +49.40.428758313
hella.rieger(@)haw-hamburg.de
Prof. Dr.-Ing. Klaus Keuchel
Berliner Tor 21
20099 Hamburg
Raum F.132
T +49.40.42875-8604
keuchel(@)rzbt.haw-hamburg.de
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Ansprechpartner in den USA:
Ms. Susan B. Lewis
Associate Director, International Partnership Development
Office Of International Programs
Binghamton University
P.O . Box 6000
Binghamton, NY 13902
USA
Telephone: 1 607 777-2336
sblewis@binghamton.edu
Ms. Jie Deng
Exchange Program Assistant
Office Of International Programs
Binghamton University
P.O . Box 6000
Binghamton, NY 13902
USA
Telephone: 1 607 777-4373
jdeng3@binghamton.edu
Vermieter von Wohnungen in Binghamton:
Steve Lysczek
Landlord
52 Knight Rd., Vestal, NY 13850
Telephone: 1 607 341 2063
sjlysczek@gmail.com
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