UTS_1314 - Stuttgart - Universität Stuttgart
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UTS_1314 - Stuttgart - Universität Stuttgart
Universität Stuttgart Erfahrungsbericht Initialen: JG Heimathochschule: Universität Stuttgart Gasthochschule: University of Technology Sydney (UTS) Austauschzeitraum: 10. Februar 2014 – 06. Juni 2014 Erstellungsdatum: 14. Mai 2014 Ich stimme der Veröffentlichung dieses Berichtes auf der Internethomepage des Internationalen Zentrums der Universität Stuttgart zu. 1 1. Zusammenfassung Auslandsstudium Australien – ein Abenteuer. Vor der Abreise macht man sich viele Gedanken über den möglichen Verlauf des Auslandssemesters: mit welchen Menschen wird man sich eine Wohnung teilen, welche Freuden und Leiden wird man erfahren usw. Ich kann sagen, es kommt meist anders als gedacht. Das Studium an der UTS in Sydney gestaltete sich als sehr angenehm und spannend, obwohl das Arbeitspensum aufgrund der vielen Hausarbeiten über das Semester sehr hoch war. Ich lernte Menschen vieler verschiedener Nationen kennen und noch mehr zu schätzen. Das Auslandssemester hat mich vor neue Herausforderungen in meinem Leben gestellt und meinen Horizont erweitert. Ich bin sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein und nebenbei mein Englisch verbessert zu haben. Der einzige negative Punkt ist jedoch, dass an der UTS sehr viele Austauschstudenten studieren. Leider kam es oft vor, dass man neue Bekanntschaften während der orientation weeks schloss, diese Personen jedoch aufgrund der Größe der Universität nie wieder gesehen hat. Da ich hauptsächlich nur Masterkurse belegt hatte, die hauptsächlich von Arbeitnehmer belegt werden, konnte auch hier nur schwer neue Freundschaften geknüpft werden. Zum Glück hatte ich jedoch tolle Mitbewohnerinnen, mit denen ich viel unternommen habe. Sehr dankbar bin ich außerdem für die Unterstützung durch das Baden-WürttembergSTIPENDIUM. 2. Vorbereitungen vor Antritt des Auslandsaufenthalts Die Vorbereitungen meines Auslandsaufenthaltes haben circa 1 Jahr vorher begonnen. Da ich bereits zu Beginn des Wintersemesters 2012/2013 wusste, dass ich gerne ein Auslandsstudium machen möchte, nahm ich zeitnah an einem der Beratungsgespräche für Australien teil. In diesem Gespräch erfuhr ich die Einzelheiten für die Bewerbung, sowie welche Unterlagen man hierfür benötigt. Mindestens zwei Universitätsprofessoren müssen ein Empfehlungsschreiben verfassen. Da auch die Zeit der Professoren begrenzt ist, bietet es sich an diese frühzeitig zu organisieren. Weiterhin müssen mit den Empfehlungsschreiben, ein Motivationsschreiben, Lebenslauf, sowie einige Zeugnisse für die Bewerbung eingereicht werden. Gleichzeitig konnte ich das Bewerbungsformular für das Baden-WürttembergSTIPENDIUM einreichen. Hierfür war lediglich nur noch das Bewerbungsformular der Organisation notwendig. Ende Juli habe ich dann die Zusage von seitens der Uni Stuttgart für das Auslandssemester erhalten. Danach musste ich jedoch noch meine Bewerbung an der UTS vervollständigen und zahlreiche Formulare ausfüllen. Nachdem ich nun auch letzten Endes die Zusage von der UTS erhalten hatte, konnte ich die australische Krankenversicherung OSHC, die für Austauschstudenten obligatorisch ist, abschließen. Im Anschluss daran musste ich die Bestätigung der Krankenversicherung an meine australische Universität schicken, woraufhin diese mir das CoE per E-Mail zugesendet hat. Erst nach Erhalt des CoE kann das Studentenvisum online beantragt werden. Da bis zur Zusendung des CoE etwas Zeit verging, hatte ich schon zuvor meinen Flug nach Australien gebucht. Das Visum wird für die Flugbuchung nicht benötigt, sodass ich dieses ohne Probleme nachträglich beantragen konnte. Des Weiteren musste ich mich nach der Zusage seitens der UTS sehr schnell entscheiden ob ich in einem der vier Studentenwohnheime untergebracht werden möchte. Da das Bewerbungsportal Mitte November geschlossen wurde und die Zimmer bereits während der Bewerbungsphase vergeben werden, musste man sich hier wirklich beeilen, um seine erste Präferenz zu erhalten. Die Zusage des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs habe ich etwas später als die Zusage der Uni Stuttgart 2 erhalten. Die Formalitäten waren hier jedoch sehr überschaubar. Es musste lediglich der Stipendiumsvertrag unterschrieben und eingereicht werden, sowie das Mitgliederprofil auf der Website der Organisation vervollständigt werden. Meine Fragen rund um Formalitäten, Anträge etc. zum Stipendium und Auslandsstudium konnten die Mitarbeiterinnen des International Office an der Uni Stuttgart immer beantworten und haben mir damit sehr weitergeholfen. 3. Studium im Gastland Nicht nur das International Office der Uni Stuttgart stand mir mit viel Rat und Hilfe zur Seite, auch das International Office der UTS hatte ich einige Male kontaktiert. Zu Beginn scheint alles sehr komplex und kompliziert. Nachdem man sich jedoch an seiner neuen Uni zurecht gefunden hat, erscheint einem alles logisch. Bereits in den Bewerbungsunterlagen der UTS musste ich meine Präferenzen hinsichtlich der Unikurse angeben. Die Kursbeschreibungen kann man sehr früh der UTS Website entnehmen, um sich näher über die Studieninhalte zu informieren. Die zuständigen Fakultäten haben im Anschluss daran, meine Zulassung zu den einzelnen Kursen geprüft. Die eigentliche Einschreibung in die Kurse ist an der UTS sehr einfach. Bereits im Herbst letzten Jahres stand mir das Verwaltungsportal der UTS zur Verfügung, in dem wir lediglich unsere gewünschten Kurse bestätigen mussten. Das Bewertungssystem ist an australischen Hochschulen anders als in Deutschland. Selbst innerhalb Australiens gibt es hier Unterschiede. An der UTS erhält man als Klausurergebnis entweder eine Prozentzahl oder Punkte, die am Ende des Semesters in die Endnote umgerechnet werden. Die Endnoten werden hierbei in Buchstaben dargestellt: HD, D, C, P etc. und ähneln damit dem amerikanischen Bewertungssystem. Vor Beginn des offiziellen Semesters, veranstaltete die UTS zwei Wochen lang orientation weeks. Während diesen Wochen erhalten Austauschstudenten alle Informationen rund um das Studium an der UTS. Des Weiteren erhält man Unterlagen, die unter anderem für die Beantragung des Studentenausweises notwendig sind. Weiterhin werden sehr viele Aktivitäten vom UTS Housing, der Verwaltung der Studentenwohnheime, sowie den Clubs organisiert. Insbesondere in diesen beiden Wochen lernt man viele Kommilitonen kennen und kann sich mit lokalen Studenten unterhalten, die einem bei der Suche des Supermarktes etc. aushelfen können. Auch Aktivitäten außerhalb des Campus werden angeboten, wie z.B. eine gemeinsame Fahrt in die Blue Mountains. Wohnt man später in einem der Studentenwohnheime, so stehen jede Woche mehrere Aktivitäten an, an welchen man kostenlos teilnehmen kann. Das Studieren an der UTS ist sehr angenehm. Zwar müssen unter dem Semester bereits sehr viele Hausarbeiten eingereicht und Gruppenarbeiten bewältigt werden, allerdings stehen einem hierfür eine super ausgestattete Bibliothek und neuste Technologien zur Verfügung. Für mich als Wirtschaftsinformatikerin gestaltete sich daher mein Studium an der UTS als sehr angenehm. 3 4. Aufenthalt im Gastland Bereits an meinem ersten Tag in Australien konnte ich feststellen, dass die Mentalität der Australier anders ist als die der Deutschen. Die Australier sind sehr hilfsbereit und freundlich. An der Universität herrscht ein gutes Arbeitsklima, welches das Studieren sehr angenehm macht. Insbesondere in Sydney leben Menschen vieler verschiedener Nationen zusammen. Rassismus gibt es in diesem Land und insbesondere auch an der UTS nicht. Auf diesem Wege wird es einem ermöglicht fröhlich mit vielen verschiedenen Nationen zusammen zu leben und zu studieren. Generell sind auch die Wohngemeinschaften in den Wohnheimen sehr bunt durchgemischt, sodass man das ein oder andere neue Gericht von seinen ausländischen Mitbewohnern erlernen und sich über die Kulturen austauschen kann. Australien ist ein sehr interessantes Land. Insbesondere in den Semesterferien bietet es sich an das Land zu bereisen, um die unterschiedlichsten Landschaften und Städte kennenzulernen. Bucht man die Flüge und Unterkünfte etwas im Voraus, so sind diese sehr erschwinglich und schmälern das Reisebudget kaum. Die Lebenshaltungskosten sind meiner Meinung nach nicht extrem viel höher als in Deutschland. Sofern man in den Supermärkten (Coles oder Woolworth) insbesondere auf Angebote achtet und Produkte der Eigenmarke kauft, sind meiner Meinung nach die Kosten ähnlich. Auch bei den Restaurants spiegelt sich ein ähnliches Preisniveau wieder. Die ein oder anderen Tipps und Tricks bezüglich günstiger Restaurants, Angebote, Rabatte, Nachtleben etc. bringt man am besten in Erfahrung, wenn man sich mit lokalen Studenten unterhält. 5. Netzwerk des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs Vor meiner Abreise nach Australien hatte ich die Möglichkeit an einer Veranstaltung des BadenWürttemberg-STIPENDIUMs in Ludwigsburg teilzunehmen. Hierbei konnte ich mich mit anderen Stipendiaten austauschen, sowie ehemaligen Stipendiaten, die bereits von ihrem Auslandssemester zurück waren. Es ist immer hilfreich Erfahrungen ehemaliger Austauschstudenten mitzubekommen, da diese einem weiterhelfen können. Während meines Auslandsaufenthaltes hatte ich insbesondere mit anderen Stipendiaten meiner Heimathochschule Kontakt. Auf einer Hochschulmesse der UTS konnte ich außerdem den lokalen Studenten Informationen über das Baden-Württemberg-STIPENDIUM mitteilen. 4 6. Praktische Tipps für nachfolgende Stipendiatinnen und Stipendiaten Die australische Krankenversicherung OSHC deckt nicht alle Krankheitsfälle ab. Gegebenenfalls sollte eine zusätzliche Auslandsversicherung abgeschlossen werden. Ich empfehle sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen ob man in einem der Studentenwohnheime der UTS unterkommen möchte. Von Freunden, die außerhalb wohnen, habe ich erfahren, dass sie teilweise eine noch höhere Miete zahlen oder sehr weit außerhalb wohnen. Da die öffentlichen Verkehrsmittel hier sehr teuer sind und Austauschstudenten keine Ermäßigung bekommen, sollte man sich genau überlegen ob man doch nicht im UTS Housing wohnen möchte. Ich habe damals leider keine meiner Wohnungspräferenzen erhalten, da ich mit der Bewerbung auf ein Zimmer zu lange gewartet habe. Ich hatte allerdings noch Glück und ein bezahlbares Zimmer im Studentenwohnheim „Bulga“ erhalten. Bulga ist das zweitkleinste Wohnheim der UTS. Es ist leider schon etwas älter als das neuste und größte Wohnheim „Yura“, dafür aber auch günstiger. „Geegal“ ist das kleinste Wohnheim, das meiner Meinung nach jedoch zu weit von Supermärkten und Uni liegt. „Gumal“ ist das zweitgrößte Wohnheim und liegt in der gleichen Straße wie Bulga. In einer Seitenstraße dieser beiden Wohnheime befindet sich das Broadway Shopping Centre, in welchem man den Supermarkt Coles und Kmart findet. Die Miete wird in Australien pro Woche angegeben und ist in den Städten enorm hoch! Ebenfalls würde ich auch mit der Flugbuchung nicht zu lange warten. Kommilitonen, die an einer anderen australischen Universität sind, haben noch später ihre Unterlagen erhalten und somit sehr spät gebucht. Folglich hatten sie auch mehr bezahlen müssen. In den Wohnheimen der UTS sind keine Bettdecken, Kopfkissen etc. vorhanden. Diese können jedoch sehr günstig bei Kmart eingekauft werden, sofern vorherige Bewohner nicht welche zurückgelassen haben. Also lieber mehr persönliche Sachen einpacken. Als Bankkonto kann ich jedem ein Studentenkonto bei der DKB Berlin empfehlen. Hierbei erhält man kostenlos einen internationalen Studentenausweis, sowie bezahlt man weltweit keine Gebühren für das Abheben von Bargeld an Automaten. Auch in Australien gibt es zahlreiche Handyanbieter, die einem die Auswahl des passenden Handytarifes erschweren. Ich habe mich vorab in Deutschland über die günstigsten Anbieter informiert und tatsächlich den günstigsten unter den Studenten erwischt. Mein Anbieter heißt amaysim. Da man auch in Australien zur Kommunikation mit Kommilitonen hauptsächlich nur das Internet verwendet, benötige ich für unterwegs lediglich mobiles Internet. Eine 1 GB Datenflat gibt es hier schon für knapp $10 im Monat. Einen etwas anderen Tarif gibt es schon für $20 im Monat, bei diesem telefoniert man für 6 Cent /Min in das deutsche Festnetz, in das australische hingegen für 9 Cent/Min. Hierbei wird monatlich $20 Dollar auf die Karte geladen, die man dann für Internet, Telefonie und SMS verwenden kann. Amaysim ist auch unter den Australiern nicht so bekannt, allerdings verwendet der Provider das Netz von Optus (größter Anbieter Australiens, vergleichbar mit T-Mobile), sodass man außerhalb des Outbacks mit dem Handyempfang rechnen kann. 5