Länderfinanzausgleich und Föderalismus Länderfinanzausgleich
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Länderfinanzausgleich und Föderalismus Länderfinanzausgleich
Länderfinanzausgleich und Föderalismus Länderfinanzausgleich: Bayern will eine Milliarde Euro weniger zahlen Der bayerische Finanzminister Markus Söder will für den Freistaat einen geringeren Anteil am Länderfinanzausgleich erreichen. Bei der Neuregelung für die Zeit nach 2019 wolle Bayern seine Zahlungen um mindestens eine Milliarde Euro verringern, kündigte Söder an. "Nur dann können wir zustimmen", sagte der CSUPolitiker der "Passauer Neuen Presse". "Wir müssen auch Leistungsanreize setzen und regionale Steuersätze ermöglichen. Es ist jetzt Zeit, die anderen Länder zu aktivieren, damit sie sich aus eigener Kraft finanzieren können." Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/laenderfin anzausgleich-bayern-will-laut-soeder-wenigerzahlen-a-1013048.html Sowohl die Zusammensetzung der Gruppe der Geberbzw. der Empfängerländer als auch der Anteil an den Ausgleichszuweisungen hat sich in der Vergangenheit immer wieder verändert. So war beispielsweise Bayern zwischen 1950 und 1986 durchgängig ein Empfängerland. Baden-Württemberg hat als einziges Bundesland durchgehend Zahlungen geleistet. Und während Nordrhein-Westfalen von 1950 bis 1965 durchgehend den größten Anteil als Geberland hatte, empfing NRW 1985 das erste Mal Ausgleichszuweisungen durch den Länderfinanzausgleich. Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung 1. Was versteht man unter dem Länderfinanzausgleich? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 2. Welcher Grund spricht für den Länderfinanzausgleich? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 3. Ordnen Sie die aktuellen Geber- und Nehmerländer in einer Geographie Deutschlands. ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ © Alle Rechte bei Verlag Europa-Lehrmittel, Düsselberger Straße 23, 42781 Haan-Gruiten. Urheberrechtlich geschützt. 4. Was spricht gegen einen Länderfinanzausgleich? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 5. Der Länderfinanzausgleich ist eine "Transferunion"1? In welchem internationalen Zusammenhang wird der Begriff noch diskutiert? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 1 transfer: übertragen, hier: Die Geberländer finanzieren die Ausgaben bzw. Schulden der Nehmerländer. © Alle Rechte bei Verlag Europa-Lehrmittel, Düsselberger Straße 23, 42781 Haan-Gruiten. Urheberrechtlich geschützt. Kramp-Karrenbauer will notfalls Bundesländer neu ordnen Statt 16 nur sechs oder acht Bundesländer: Fusionen könnten nach Ansicht der saarländischen Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer die Probleme der armen Länder lösen. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hält eine radikale Neuordnung der Bundesrepublik für nötig, falls es bei der Reform des Finanzausgleichs zu keiner Entlastung der armen Länder kommt. "Ein Scheitern würde in letzter Konsequenz die jetzige föderale Ordnung infrage stellen", sagte sie der Süddeutschen Zeitung. Ohne eine Übernahme ihrer Altschulden könnten das Saarland und andere arme Bundesländer die Schuldenbremse nicht dauerhaft einhalten. Es gehe nicht nur um das Saarland und das ebenfalls hoch verschuldete Bremen, sagte Kramp-Karrenbauer. "Wir würden dann darüber reden müssen, wie wir uns in Deutschland insgesamt zukunftsfähig aufstellen, konkret, ob es künftig nur sechs oder acht Bundesländer gibt statt der bisherigen 16 Länder", sagte sie. Eine Fusion löse aber nicht die Schuldenprobleme und deren Ursachen. Kramp-Karrenbauer räumte ein, dass sie für Länderzusammenschlüsse "keine große Begeisterung" sehe. Quelle: Die Zeit vom 24.10.2014 6. Erörtern Sie die Möglichkeit, den Bundesstaat in Deutschland gänzlich abzuschaffen bzw. die Anzahl der Bundesländer zu reduzieren. (Art. 20 Abs. 1, Art. 29 ; Art. 79 Abs. 3 GG) ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 7. Welcher Zusammenhang kann zwischen der Anzahl der Bundesländer und dem Länderfinanzausgleich hergestellt werden? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 8. Wie stehen Sie zu einer Reduzierung bzw. Neugliederung der Bundesländer? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ © Alle Rechte bei Verlag Europa-Lehrmittel, Düsselberger Straße 23, 42781 Haan-Gruiten. Urheberrechtlich geschützt. Lösungshinweise: 1. Der Länderfinanzausgleich bedeutet, dass Länder mit hoher Finanzkraft an finanziell schwächere Länder Ausgleichszahlungen leisten müssen. 2. Der Länderfinanzausgleich ist notwendig, so dass in ganz Deutschland gleichwertige Lebensverhältnisse herrschen. 3. Die Geberländer liegen mit Ausnahme von Hamburg eher in Süddeutschland. Ostdeutsche Länder sind nur Nehmerländer. 4. Gegen einen Länderfinanzausgleich spricht, dass die Geberländer ihre Einnahmen, die auch auf eine erfolgreiche Landespolitik zurückzuführen sind, nicht gänzlich für sich verwenden können. Weiterhin führt der Länderfinanzausgleich evtl. bei den Nehmerländern dazu, dass sie sich großzügige Ausgaben (z. B. kostenlose Kindergartenjahre) leisten. Darüber hinaus könnte es sein, dass der Länderfinanzausgleich die Nehmerländer in eine finanzielle Abhängigkeit führt. 5. Im Rahmen der Euro-Krise wird befürchtet, dass einzelne finanzstarke Eurostaaten wie z. B. Deutschland, Finnland, die Niederlande über sogenannte Rettungsschirme für Krisenstaaten wie z. B. Griechenland für deren Kreditausfälle Zahlungen leisten müssen. 6. Der Bundesstaat kann nicht abgeschafft werden. Er ist grundgesetzlich durch die Ewigkeitsklausel geschützt. Eine Neugliederung des Bundesgebietes und damit eine Reduzierung der Bundesländer ist möglich. In den betroffenen Bundesländern wäre hierzu ein Volksentscheid nötig. 7. Einige Bundesländer sind dauerhaft mit hohen Schulden konfrontiert und damit im Finanzausgleich Nehmerländer. Falls in einer Reform des Finanzausgleichs diese Länder nicht entlastet werden, könnte sich ein Fusion von Bundesländern ergeben. 8. Schülermeinung © Alle Rechte bei Verlag Europa-Lehrmittel, Düsselberger Straße 23, 42781 Haan-Gruiten. Urheberrechtlich geschützt.