Aus dem Zentrum für Operative Medizin der Universität zu Köln
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Aus dem Zentrum für Operative Medizin der Universität zu Köln Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. Th. Wahlers Retrospektive Untersuchung zum Vergleich von transapikalem Aortenklappenersatz und konventionellem Aortenklappenersatz als Reoperation Inaugural- Dissertation zur Erlangung des Doktorwürde der Medizin der Hohen Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln vorgelegt von Elisabeth Stöger aus Ried/Österreich promoviert am 27.November 2013 Dekanin/Dekan: Universitätsprofessor Dr. med. Dr. h.c. Th. Krieg 1. Berichterstatter: Universitätsprofessor Dr. med. Th. Wahlers 2. Berichterstatter: Universitätsprofessor Dr. med. J. S. Brunkwall Erklärung Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Dissertationsschrift ohne unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des Manuskripts habe ich keine Unterstützungsleistungen erhalten. Insbesondere habe ich nicht die Hilfe einer Promotionsberaterin/eines Promotionsberaters in Anspruch genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für die Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorliegenden Dissertationsschrift stehen. Die Dissertationsschrift wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt. Köln, 25.04.2013 Die dieser Arbeit zugrunde liegenden Daten wurden unter Anleitung von Privatdozent Dr. med. N. Madershahian von mir selbst in einer Datenbank gesammelt. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit freundlicher Unterstützung von Privatdozent Dr. med. P. Rahmanian, sowie das Instituts für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Uniklinik Köln. Danksagung Ich möchte mich beim Universitätsprofessor Dr. med. Wahlers (Direktor der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie der Uniklinik zu Köln) für die Bereitstellung des Themas bedanken. Für meine Doktorarbeit möchte ich mich besonders bei meinem Doktorvater, Herrn Privatdozent Dr. med. N. Madershahian ganz herzlich bedanken, der mich auf das Thema aufmerksam gemacht und in allen Phasen meiner Doktorarbeit mit struktureller Kritik unterstützt hat. Ganz herzlich bedanke ich mich bei Herrn Universitätsprofessor Dr. med. Th. Wahlers für seine Unterstützung und der Möglichkeit der wissenschaftlichen und klinischen Arbeit in der Universitätsklinik zu Köln. Ich möchte mich desweiteren bei Herrn Privatdozent Dr. R. Rahmanian für die Unterstützung in der medizinischen Statistik und der Korrekturlesung bedanken. Ebenfalls möchte ich mich bei Privatdozent Dr. rer. medic. M. Hellmich für die Unterstützung in der medizinischen Statistik und die Überprüfung der statistischen Methoden bedanken. Desweiteren möchte ich mich beim Kollegen Dr. med. M. Scherner für die wertvollen Anregungen beim Durchsehen des Manuskriptes bedanken. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an meine Eltern für die stetige Unterstützung während des Studiums, die mir auch in jeder Lebenslage mit Rat und Tat zur Seite standen. Inhalt Abkürzungsverzeichnis 1. Einleitung ......................................................................................................................................... 1 1.1. Der chirurgische Aortenklappenersatz- historischer Überblick .............................................. 1 1.2. Das Krankheitsbild der (erworbenen) Aortenklappenstenose ................................................ 1 1.2.1. Anatomie und Ätiologie................................................................................................... 2 1.2.2. Pathologie........................................................................................................................ 3 1.2.3. Pathophysiologie ............................................................................................................. 5 1.3. Klinik ........................................................................................................................................ 6 1.4. Diagnostik ................................................................................................................................ 6 1.4.1. Echokardiographie........................................................................................................... 7 1.4.2. Invasive Diagnostik .......................................................................................................... 9 1.5. Der chirurgische Aortenklappenersatz .................................................................................. 10 1.5.1. Operationsindikation zum konventionellen Aortenklappenersatz und Wahl des Interventionszeitpunktes .............................................................................................................. 10 1.5.2. Präoperative Erwägungen zum prothetischen Aortenklappenersatz ............................ 11 1.5.3. Präoperative Risikostratifizierung ................................................................................. 12 1.5.4. Der Aortenklappenersatz unter der Verwendung der Herz-Lungen-Maschine ............ 14 1.5.5. Katheter gestützter Aortenklappenersatz ohne Herz-Lungen-Maschine ..................... 17 1.5.6. Besonderheiten zur Indikation und Kontraindikation zum konventionellen Aortenklappenersatz und das aktuelle Indikationsgebiet für den kathetergestützten Klappenersatz ................................................................................................................................ 18 2. 1.6. Die herzchirurgische Re-Operation als wesentlicher perioperativer Risikofaktor ................ 20 1.7. Fragestellung ......................................................................................................................... 21 Methoden ...................................................................................................................................... 22 2.1. Studiendesign ........................................................................................................................ 22 2.2. Patientenkollektiv.................................................................................................................. 22 2.3. Datenerfassung ..................................................................................................................... 22 2.3.1. 2.4. Operationstechnik ................................................................................................................. 24 2.4.1. Technik des konventionellen Aortenklappenersatzes.................................................. 24 2.4.2. Technik der transapikalen Aortenklappenimplantation (TAVI)..................................... 25 2.5. 3. Postoperative Daten ...................................................................................................... 23 Statistische Verfahren ........................................................................................................... 26 Ergebnisse ..................................................................................................................................... 27 3.1. Das Patientenkollektiv und präoperative Daten ................................................................... 27 3.1.1 Körperliche Charakteristika der Patientengruppen ...................................................... 27 3.1.2. Zusätzliche kardiovaskuläre Erkrankungen ................................................................... 29 3.1.3. Herzrhythmusstörungen ............................................................................................... 30 3.1.4. Kardiale Belastbarkeit nach NYHA Klassifikation........................................................... 31 3.1.5. Frühere herzchirurgische und interventionelle Eingriffe .............................................. 32 3.1.6. Ergebnisse der präoperativen transthorakalen Echokardiographie ............................. 33 3.1.7. Echokardiographische Charakteristika präoperativ ...................................................... 34 3.1.8. Präoperative Risikostratifizierung mittels EuroSCORE und STS-Score .......................... 35 3.2. Operationsdaten ................................................................................................................... 37 3.2.1. Operationszeiten ........................................................................................................... 37 3.2.2. Klappenprothesen ......................................................................................................... 38 3.2.3. Intraoperative Komplikationen ..................................................................................... 40 3.3. Mortalität .............................................................................................................................. 41 3.3.1. Krankenhausmortalität.................................................................................................. 41 3.3.2. Langzeit- und Gesamt-Mortalität .................................................................................. 41 3.4. Durchführung von Überlebenszeitanalysen .......................................................................... 45 3.5. Morbidität ............................................................................................................................. 47 3.5.1. Klappenbedingte Re-Operationen................................................................................. 47 3.5.2. Blutungskomplikationen und blutungsbedingte Re-Operation .................................... 47 3.5.3. Thrombembolische und hämorrhagische Komplikationen ........................................... 49 3.5.4. Infektionen und Re-Operationen .................................................................................. 49 3.5.5. Kardiale Komplikationen ............................................................................................... 50 3.5.6. Pulmonale Komplikationen ........................................................................................... 52 3.5.7. Nephrologische Komplikationen ................................................................................... 53 3.5.8. Neurologische Komplikationen ..................................................................................... 54 3.5.9. Sonstige Komplikationen ............................................................................................... 54 3.6. Stationärer Aufenthalt........................................................................................................... 55 3.7. Hämodynamik postoperativ .................................................................................................. 55 4. Diskussion ...................................................................................................................................... 57 5. Limitationen .................................................................................................................................. 66 6. Zusammenfassung......................................................................................................................... 67 7. Anhang .......................................................................................................................................... 69 7.1 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 69 7.2. Tabellenverzeichnis ............................................................................................................... 70 8. Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 71 9. Lebenslauf ..................................................................................................................................... 78 Abkürzungsverzeichnis AATS: American Association of Thoracic Surgeons Abb. : Abbildung ACC: American College of Cardiology ACT: Activated Clotting Time ACVB: Aortokoronarer Bypass AHA: American Heart Assosiation AI: Aorteninsuffizienz AKE: Aortenklappenersatz KÖF: Klappenöffnungsfläche LDL: Low Density Lipoproteins AP: Angina Pectoris ASE: American Society of Echocardiography BMI: Body-Mass-Index bzw. beziehungsweise CK Kreatinin- Kinase CK-MB Kreatinin- Kinase Isoenzym MB cm: Zentimeter cm2 Quadratzentimeter COPD: Chronisch obstructive Pulmonary Disease P : Druckgradient (delta p) EACTS: European Association for Cardiothoracic Surgery ECMO: Extrakorporale Membranoxygenierung EF Ejektionsfraktion EK: Erythrozytenkonzentrat Viskosität FFP: Fresh frozen plasma I : Strom-Zeit-Volumen IABP: Intraaortale Ballonpumpe IVSD: interventrikuläre Septumdicke IL: Interleukin kg Kilogramm KHK: Koronare Herzkrankheit LCOS: Low cardiac output syndrome LV: Linker Ventrikel LVEDD Linksventrikulärer enddiastolischer Durchmesser m2 Quadratmeter mm: Millimeter mmHg: Millimeter Quecksilbersäule NYHA: New York Heart Assosiation, Dyspnoe Klassifikation OP: Operation pAVK: peripher arterielle Verschlusskrankheit pmax: Maximaler Druckgradient pmean: Mittlerer Druckgradient SD Standardabweichung TGF: Tumor Growth Factor TIA: Transistorische ischämische Attacke TT: Thrombozytenkonzentrat UKHVR: United Kingdom Heart Valve Registry V: Velocity = Geschwindigkeit Vmax: Maximale Flussgeschwindigkeit z.B. Zum Beispiel z.T.: zum Teil Tabelle 1: Evidenzklassifikation Evidenzklassifikation Empfehlungen Ia Ib IIa IIb III IV Evidenzgrad A B C Definition Evidenz durch Meta-Analysen von mehreren randomisierten, kontrollierten Studien. Evidenz aufgrund von mindestens einer randomisierten, kontrollierten Studie. Evidenz aufgrund von mindestens einer gut angelegten, jedoch nicht randomisierten und kontrollierten Studie. Evidenz aufgrund von mindestens einer gut angelegten quasiexperimentellen Studie. Evidenz aufgrund gut angelegter, nicht-experimenteller deskriptiver Studien wie etwa Vergleichsstudien, Korrelationsstudien oder Fall-Kontroll-Studien. Evidenz aufgrund von Berichten der Experten-Ausschüsse oder Expertenmeinungen bzw. klinischer Erfahrung anerkannter Autoritäten. Daten aus mehreren ausreichend großen, randomisierten Studien oder Metaanalysen. Daten aus einer randomisierten Studie oder mehreren großen nicht-randomisierten Studien oder Registern. Konsensus- Meinung der Expertengruppe, aus Fallberichten oder klinischer Erfahrung 1. Einleitung 1.1. Der chirurgische Aortenklappenersatz- historischer Überblick Patienten mit Klappenvitien wiesen wegen fehlender Interventionsmöglichkeiten bis in den 50er Jahren eine schlechte Prognose mit sehr geringer Überlebensrate auf (85). Anfängliche operative Therapieverfahren waren die Aortenklappensprengung, erstmalig durch Tuffier im Jahre 1912 durchgeführt, und die Mitralklappensprengung durch Cutler im Jahre 1923. Die Kommissurotomie setzte sich erst 20 Jahre später durch, hierbei sind Bailey (4) im Jahre 1946, Harken (47) im Jahre 1948 und Brock (16) im Jahre 1948 zu nennen. Erst mit Einsatz der Herzlungenmaschine durch Gibbon im Jahre 1954 wurde die intrakardiale Herzchirurgie möglich (40). 1.2. Das Krankheitsbild der (erworbenen) Aortenklappenstenose Bei der degenerativen Aortenklappenstenose handelt es sich um die häufigste valvuläre Herzerkrankung im höheren Patientenalter. Hierbei kommt es durch Kalkablagerungen der trikuspiden oder einer kongenital angelegten bikuspiden Aortenklappe zu einer Bewegungseinschränkung der Klappensegel und zur Reduktion der Klappenöffnungsfläche (KÖF). Es handelt sich hierbei um eine chronisch progrediente Erkrankung (34). Nach einem teils über Jahrzehnte währenden symptomfreien Intervall treten die Symptome der Aortenklappenstenose wie Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Schwindel und Synkope auf. Die Prävalenz der hochgradigen Aortenklappenstenose liegt bei über 65-Jährigen bei 1,3%, steigt bei über 75-Jährigen auf 2,4% und liegt bei über 85-Jährigen bei 4% (104). Hochrechnungen zufolge könnte die Prävalenz der symptomatischen Aortenklappenstenose bei den über 65jährigen Patienten im Jahre 2025 auf 3% ansteigen (104). Die durchschnittliche Lebenserwartung einer symptomatischen Aortenklappenstenose unter medikamentöser Therapie beträgt ab diesem Zeitpunkt nur noch zwei bis vier Jahre (53,83). Das mittlere Überleben der Patienten nach Diagnosestellung beträgt 23 ± 5 Monate, das 1- 1 Jahres-Überleben liegt bei 80% (111). Die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit wird hingegen nur noch mit 18% ± 7% angegeben (53). Aufgrund dieser schlechten Prognose ist der Goldstandard in der Behandlung der hochgradigen Aortenklappenstenose der chirurgische Aortenklappenersatz. Die Bedeutung der operativen Behandlung der degenerativen Aortenklappenstenose wird in den folgenden Jahren zunehmen, da nicht nur die Inzidenz der Aortenklappenstenose ab dem 75. Lebensjahr stark ansteigt (73), sondern auch die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung der westlichen Industrienationen zunimmt (10,102-103). Nicht nur die Prognose der Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose ist schlecht, sondern auch die Lebensqualität dieser Patienten ist deutlich eingeschränkt. Aufgrund der bestehenden und voraussichtlich noch zunehmenden Bedeutung dieses Krankheitsbildes werden die Bemühungen zur Optimierung der bestehenden Therapie sowie von konservativen Verfahren, als auch von operativen/interventionellen Verfahren ständig vorangetrieben. 1.2.1. Anatomie und Ätiologie Die Aortenklappe besteht aus drei Segeln, den valvula semilunaris, und befindet sich am Übergang des linken Ventrikels zur Aorta ascendens (96). Die gefäßfreien und mit feinen Nervenfasern durchzogene Aortenklappe weist beim Gesunden eine Klappenöffnungsfläche von 2,6 - 3,5 cm² auf (34). Die Funktion dieser Klappe besteht darin, das Blut in antegrader Richtung zu lenken. In ca. 2% der Bevölkerung ist die Aortenklappe bikuspid angelegt. Folglich ist das Gewebe einer höheren mechanischen Belastung ausgesetzt, was zu einer höheren Komplikationsrate im Alter im Sinne einer frühzeitig entstehenden Verkalkung (kalzifizierende Aortenklappenstenose) und Degeneration führt (38). Die erworbene Aortenklappenstenose tritt praktisch ausschließlich als valvuläre Aortenklappenstenose auf und verengt den linksventrikulären Ausflusstrakt im Bereich der Klappe. Hierbei wird die rheumatische Aortenklappenstenose von der degenerativ verkalkenden Aortenklappenstenose unterschieden. In Bezug auf die Genese der Aortenklappenstenose vollzog sich in den letzten Jahrzehnten ein Wandel. Während in den 2 fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts die rheumatische Genese als Hauptursache der verkalkenden valvulären Aortenklappenstenose angenommen wurde (90), zeigen neuere pathologisch-histologische Untersuchungen, dass in 75% der Fälle angeborene oder nicht rheumatische degenerative Formen der Aortenklappenstenose zugrunde liegen (113). 1.2.2. Pathologie Die kalzifizierende Aortenklappenstenose ist eine aktive Erkrankung mit einem jahre- bis jahrzehntelangen Verlauf, die in vielfacher Hinsicht mit der Atherosklerose verglichen werden kann. Sie ist durch Lipidablagerungen, chronische Entzündungen und aktive Kalzifizierung der Segelklappen (38) charakterisiert. Genetische Faktoren, Scherkräfte und auch eine bikuspid angelegte Aortenklappe begünstigen die Entwicklung einer Aortenklappensklerose. Bereits fokale subendotheliale Läsionen auf der Aortenseite der Segelklappe weisen eine Ansammlung von atheromatösen Lipoproteinen, einschließlich Low Density Lipoproteins (LDL) und Lipoprotein(a) auf. Oxidation von LDL führt zur inflammatorischen Zellinfiltration mit mikroskopischen Kalzifikationen. Diese subendothelialen Läsionen werden unter anderem durch Scherkräfte im Bereich der Klappe hervorgerufen. Untersuchungen ergaben, dass Scherkräfte im Bereich des akoronaren Segels höher sind, als im Bereich der koronaren Segel. Der Scherrstress im Bereich der koronaren Segel ist niedriger aufgrund des Blutflusses über die Koronargefäße in der Diastole. Daher ergeben sich die ersten Affektionen der Aortenklappensklerose am akoronaren Segel (38). Diese These wird unter anderem durch den Vergleich von tri- und bikuspid angelegten Klappen unterstützt, da sich die symptomatische Aortenklappenstenose bei bikuspid angelegten Klappen fast zwei Dekaden früher manifestiert (9,80). 3 Abbildung 1: Pathogenese der Aortenklappenstenose: Bei einer Läsion des Klappenendothels kommt es zur Einwanderung von T-Zellen, Monozyten und LDL in das subendotheliale Gewebe. Angiotensin II und die vorliegenden Zytokine IL 1ß und TGF 1ß lösen eine Transformation von Fibroblasten in Osteoblasten aus. Die Osteoblasten und das durch die Makrophagen ausgeschüttete Kalzium führen zu Kalkablagerungen in das subendotheliale Gewebe (38,76). Risikofaktoren, die den Progress der Aortenklappensklerose zur Aortenklappenstenose fördern, sind das Alter, das männliche Geschlecht, Hyperlipidämie, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, das metabolische Syndrom und Nikotinabusus (83,104). 4 1.2.3. Pathophysiologie Die Kalzifikation der Aortenklappenstenose führt zur eingeschränkten Mobilität und die zusätzlichen Verklebungen der Segel führen zur Verkleinerung der Aortenklappenöffnungsfläche. Die Reduktion der Aortenklappenöffnungsfläche hat eine Steigerung der Druckgradienten zur Folge, der wiederum von der Herzfrequenz, dem Schlagvolumen und somit von der LV-Funktion abhängig ist (34). Die Reduktion der KÖF führt zu einer Druckbelastung des linken Ventrikels (LV), der mit einer linksventrikulären Hypertrophie reagiert. Diese kompensatorische Reaktion des linken Ventrikels dient primär dazu, den höheren Druckgradienten über die Aortenklappe zu überwinden und damit der Aufrechterhaltung des notwendigen Herzzeitvolumens. Bei länger anhaltender Kompensation der linksventrikulären Funktion kommt es zuerst zu einer diastolischen Funktionsstörung des linken Ventrikels, mit linksventrikulärer Compliance-Störung, bedingt durch die überproportionale intrakardiale Bindegewebsvermehrung, die durch disseminierte Vernarbungen entstehen (50). Der dadurch entstehende Rückstau in den Lungenkreislauf mit anschließender Lungenstauung, führt zur Leistungsminderung und Dyspnoe. Kann die linksventrikuläre Hypertrophie die chronische Druckbelastung nicht mehr kompensieren, führt dies zu einer linksventrikulären Dilatation und zu einer Abnahme der systolischen Funktion. Durch die linksventrikuläre Hypertrophie besteht bereits ein erhöhter Sauerstoff-Bedarf. Zusätzlich führt die erhöhte Wandspannung zu einer Beeinträchtigung des subendokardialen Blutflusses, so dass eine Angina pectoris auch ohne Koronarstenose besteht. Dies wird auch die relative Koronarinsuffizienz genannt. Nicht nur durch eine Fehlantwort linksventrikulärer Barorezeptoren, die eine periphere Vasodilatation bewirkt, sondern auch durch die Veränderungen im linken Ventrikel wird eine Fixierung des Herzzeitvolumens (HZV) hervorgerufen, Minderperfusion mit Synkopen und Schwindel entsteht (34). 5 so dass eine zerebrale 1.3. Klinik Das Spektrum der klinischen Symptomatik reicht von der Aortensklerose ohne hämodynamische Relevanz bis zu einer hämodynamisch wirksamen Aortenklappenstenose. In der Regel werden Patienten bei einer Klappenöffnungsfläche < 1,0 cm² symptomatisch (51). Die klassische Symptomentrias, die meist im späten Stadium des Krankheitsbildes auftritt, besteht aus Dyspnoe, Angina pectoris und Synkopen. Die anfangs symptomfreie degenerative Aortenklappenstenose weist eine gute Prognose auf. Im Verlauf eines Jahres kommt es zu einer Reduktion der Klappenöffnungsfläche von durchschnittlich 0,1 cm² (35) oder einer Zunahme des mittleren Druckgradienten über die Klappe um 7 mmHg (18,79). Teils weisen Patienten aufgrund körperlicher Schonung trotz hochgradiger Aortenklappenstenose keinerlei Symptome auf. Jedoch liegt das Risiko in den folgenden 2 Jahren schwere kardiale Komplikationen zu entwickeln und eines plötzlichen Herztodes zu versterben bei 25%. Dies zeigt die rasche Progredienz der Aortenklappenstenose mit einem nur kurz andauernden symptomfreien Intervall im Stadium der hochgradiogen Aortenklappenstenose (50). 1.4. Diagnostik Die Diagnostik zur Erfassung einer hochgradigen Aortenklappenstenose umfasst neben einer differenzierten klinischen Untersuchung mit Inspektion, Palpation und Auskultation die Durchführung eines 12-Kanal-EKGs und evtl. einer Thorax-Röntgenaufnahme. Für die präoperative Evaluation sind insbesondere die Echokardiographie und (nicht zuletzt zum Ausschluss einer begleitend Linksherzkatheterdiagnostik von vorliegenden koronaren Bedeutung. Im Folgenden Untersuchungsmodalitäten eingegangen. 6 Herzkrankheit) wird näher auf die die 1.4.1. Echokardiographie Die transthorakale (TTE) oder transoesophageale Echokardiographie (TEE) sind wichtige diagnostische Hilfsmittel zur Beurteilung kardialer Vitien. Es erfolgt die morphologische Beurteilung von Verdickung, Kalzifikation und Mobilität der Klappensegel, die Beurteilung der systolischen Funktion und einer eventuell bestehenden linksventrikulären Hypertrophie und erlaubt eine Bestimmung der Volumina des linken Ventrikels gemäß den Guidelines der AHA (19) und der American Society of Echokardiography (52). International gebräuchliche Parameter zur Klassifikation der Aortenklappenstenose sind die Spitzengeschwindigkeit der Blutströmung über die Aortenklappe (Vmax), der maximale und mittlere Druckgradient über die Aortenklappe (pmax und pmean) und die Klappenöffnungsfläche (KÖF) (49),(61). Die Aortenklappenöffnungsfläche wird durch die Kontinuitätsgleichung errechnet: A2 = A1 x V1 V2 Hierbei gilt: A2:Aortenklappenöffnungsfläche, A1: Diameter des linksventrikulären Ausflusstrakts, V1: prästenotisches Geschwindigkeitsintegral, V2: intrastenotisches Geschwindigkeitsintegral Der mittlere transvalvuläre Druckgradient wird durch die vereinfachte Bernoulli-Gleichung berechnet: 2 pmean =V max Hierbei gilt: Pmean der mittlere Druckgradient Maximalgeschwindigkeit über die Klappe. über die Klappe, Vmax: Die Die Höhe der Druckgradienten ist somit von der Geschwindigkeit der Blutströmung über die Klappe, aber auch von der linksventrikulären Funktion abhängig. Erniedrigte Druckgradienten liegen vor, wenn das Herzzeitvolumen infolge der myokardialen Insuffizienz erniedrigt ist (34). Die Ermittlung des Stenosegrades bei Patienten mit erniedrigter linksventrikulärer Funktion stellt sich als besondere diagnostische Herausforderung dar, weil hier falsch erniedrigte Gradienten gemessen werden können (27). 7 Die Klappenöffnungsfläche kann mittels TEE aufgrund des höheren Auflösungsvermögen und der besseren Bildqualität optimal ermittelt werden. Eine hochgradige Aortenklappenstenose liegt vor, wenn die Klappenöffnungsfläche < 1,0 cm² beträgt, der mittlere Druckgradient > 44 mmHg liegt und/oder die Spitzengeschwindigkeit des Blutflusses über der Aortenklappe > 4 m/s ist. Bei Vorliegen einer asymptomatischen Aortenklappenstenose kann man oftmals echokardiographisch eine inadäquate Adaptation des Myokards nachweisen, welche durch Abfall der Ejektionsfraktion oder des Schlagvolumens unter Belastung begründet ist. Damit besteht in der Echokardiographie der Goldstandard in der Diagnostik einer Aortenklappenstenose, wobei die im Folgenden erläuterte Links-Herz-Katheter-Diagnostik insbesondere präoperativ einen erheblichen Stellenwert besitzt. Tabelle 2: Grad der Aortenklappenstenose nach ACC/AHA Guidelines zum Management der Patienten mit valvulärer Herzerkrankung, 2006 Grad der Aortenklappenstenose Klappenöffnungsfläche in cm² Leichte Stenose >1,5cm² Mittlerer Druckgradient pmean < 25 mmHg Spitzengeschwindigkeit des Blutstroms in m/s < 3m/s Mittelschwere Schwere Stenose Stenose 1,0-1,5 cm² <1,0 cm² 25-40 mmHg 3,0 - 4,0 m/s > 40 mmHg >4,0 m/s Quelle: nach ACC/AHA 2006 guidelines for the management of patients with valvular heart disease: a report of the American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on Practice Guidelines (writing committee to revise the 1998 Guidelines for the Management of Patients With Valvular Heart Disease): developed in collaboration with the Society of Cardiovascular Anesthesiologists: endorsed by the Society for Cardiovascular Angiography and Interventions and the Society of Thoracic Surgeons. (12) 8 1.4.2. Invasive Diagnostik Sobald sich klinische Symptome einstellen und eine operative Therapie geplant ist, wird eine Links-Herz-Katheter-Untersuchung (LHK) durchgeführt, die primär dem Ausschluss einer begleitenden koronaren Herzerkrankung dient. Zudem kann in speziellen Fällen eine Lävokardiographie durchgeführt werden, wenn die nicht-invasive Untersuchung kein eindeutiges Ergebnis liefert oder zu hohe Diskrepanzen vorliegen. Dabei ist die unter Umständen erschwerte Passage des Katheters durch die kalzifizierte Aortenklappe zu bedenken. In der Lävokardiographie sind drei Parameter der Gradienten- Bestimmung gebräuchlich: Spitzengradient Peak-to-peak Gradient Mittlerer Gradient Beim Spitzendruck handelt es sich um den momentanen Druckunterschied zwischen linkem Ventrikel und Aorta aszendens. Der peak-to-peak Gradient ist die Differenz zwischen dem maximalen systolischen Druck des linken Ventrikels und der Aorta aszendens. Der mittlere Druckgradient ist das Flächenintegral zwischen dem linksventrikulären Druck und dem Druck in der Aorta aszendens; dieser ist auch der wichtigste hämodynamische Parameter (34). Zudem kann die angiographische Bestimmung der LV-Volumina, der Austreibungsfraktion, des Verkalkungsgrades, die Erkennung von begleitenden Klappenvitien und die Ermittlung der KÖF mittels Gorlin-Formel (42) erfolgen. In die Gorlin-Formel fließen der mittlere Druckgradient, die systolische Ejektionsdauer und das Herz-Zeit-Volumen (HZV) ein. KÖF(cm²)= Herzzeitvolumen (ml/min)____________________ Herzfrequenz (1/min) x systolische Ejektionsdauer (s) x 44,3 x pmean (mmHg) Hierbei gilt: KÖF: Klappenöffnungsfläche, Pmean: der mittlere Druckgradient über die Klappe 9 1.5. Der chirurgische Aortenklappenersatz 1.5.1. Operationsindikation zum konventionellen Aortenklappenersatz und Wahl des Interventionszeitpunktes Die Operationsindikation ist von mehreren Faktoren abhängig, hierzu gehören das Patientenalter, das Operationsrisiko, die linksventrikuläre Funktion, und die klinische Symptomatik des Patienten. Bei erworbenen Aortenklappenstenosen orientiert sich die Operationsindikation an den aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften (Deutschen Gesellschaft für Kardiologie(25), European Society of Cardiology (ESC) (110) und American College of Cardiology/ American Heart Association (AHA/ACC) (12)) Demnach ist ein operativer Aortenklappenersatz unter folgenden Voraussetzungen indiziert: Bei symptomatischen Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose, einer Klappenöffnungsfläche < 1,0 cm², pmean >40 mmHg, Vmax 4 m/s (Evidenzgrad IB). Bei symptomatischen Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose, und gleichzeitiger Operation an den Koronararterien, an einer anderen Herzklappe oder an der Aorta (Evidenzgrad IC). Bei asymptomatischen Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose oder mäßiger Aortenklappenstenose mit einer Klappenöffnungsfläche von 1,0-1,5 cm², pmean 25-40 mmHg, Vmax 3-4 m/s, und gleichzeitiger Operation an den Koronararterien, an einer anderen Herzklappe oder an der Aorta (Evidenzgrad IIa B). Asymptomatische Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose und linksventrikulärer Dysfunktion ( EF <50 %) (Evidenzgrad I C), abnormer Belastungsreaktion (verifiziert durch EKG Veränderungen, z.B. komplexe ventrikuläre Rhythmusstörungen (Evidenzgrad IIb C) oder Hypotension (Evidenzgrad IIb C), progrediente linksventrikulären Pumpfunktion (Evidenzgrad IIb C). 10 Verschlechterung der Asymptomatische Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose mit rascher Progredienz der Aortenklappenverkalkung (Evidenzgrad IIb C) oder der koronaren Herzerkrankung. Asymptomatische Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose, mit einer Klappenöffnungsfläche <0,6 cm², pmean >60 mmHg, Vmax >5 m/s (Evidenzgrad IIb C). Für die Prognose des Patienten ist es entscheidend, eine beginnende Dekompensation frühzeitig zu erkennen. Dabei ist auch die voraussichtliche Progredienz des Vitiums und die geringe Krankenhausletalität von 1,5-2,5 % (70,86) nach einem konventionellen Aortenklappenersatz berücksichtigen. bei Aortenklappenersatz noch elektiven Patienten zu vor der beginnenden Dekompensation des Kann ein Patienten durchgeführt werden, führt ein Aortenklappenersatz und somit die Beseitigung der Nachlast zu einem Anstieg des linksventrikulären Volumens und der myokardialen Masse und damit zu einer Regression der myokardialen Hypertrophie und einer Abnahme des fibrösen Bindegewebes im Verlauf von 1bis 2 Jahren (77,93). Ein Interventionszeitpunkt im Stadium der akuten oder chronischen Dekompensation führt demgegenüber zu einer deutlich schlechteren Prognose, sowohl hinsichtlich des unmittelbaren postoperativen Outcomes, als auch in Bezug auf die erwünschte Rekompensation und Regression der Fibrose. 1.5.2. Präoperative Erwägungen zum prothetischen Aortenklappenersatz Für den Aortenklappenersatz stehen mechanische und biologische Prothesen zur Verfügung (84). Aufgrund der guten Hämodynamik und der hohen Zuverlässigkeit dominiert bei den mechanischen Klappen die 2-Flügelklappe; weitere Vorteile bei der Verwendung der mechanischen Prothese sind die fehlenden degenerativen Veränderungen (65) und die hohe mechanische Lebensdauer (68), die über das Lebensalter der Patienten hinausgeht (46). Durch die verbesserte Technik treten Materialermüdung und Fertigungsfehler nicht mehr auf. Nachteilig ist wegen der erhöhten Thrombogenität die lebenslange Notwendigkeit der oralen Antikoagulation (97) und die daraus folgende erhöhte Mortalität durch Blutungskomplikationen (57). 11 Bei der biologischen Aortenklappe unterscheidet man Xenografts von Allografts. Xenografts werden aus porcinen Herzklappen oder bovinem Rinderperikard hergestellt. Bei Allografts handelt es sich um menschliche Aortenklappen von Organspendern. Wegen der geringen Verfügbarkeit werden Allografts zum Aortenklappenersatz nur gering verwendet, so wurden in Jahr 2007 in Deutschland 42 Aortenklappenersätze durch Allografts durchgeführt (45). Diese Zahl fiel im Jahre 2009 bereits auf 27 (44). Hauptvorteile des biologischen Aortenklappenersatzes gegenüber dem mechanischen Aortenklappenersatzes sind die guten hämodynamischen Eigenschaften vor allem der stentless-Prothesen (14), die hohe Bioverfügbarkeit in Bezug auf Xenografts und das niedrige Thromboembolierisiko, so dass auf eine langfristige orale Antikoagulation verzichtet werden kann (21). Nachteilig sind die möglichen degenerativen Kalzifikationen (28,56) der Prothesenklappe, die zu einer Re-Stenose der Bioprothese führen können und somit im Verlauf eine erneute Operation erforderlich sein kann (41,75). Spezielle Konservierungsverfahren wurden entwickelt, um die Kalzifizierung zu verzögern oder im besten Fall zu hindern (75). Eine alternative zum prothetischen Aortenklappenersatz ist die Ross-Operation, bei der die native Pulmonalarterienklappe in die Aortenklappenposition und ein Xenograft in Pulmonalarterienposition implantiert wird (94). Diese Operation wird vor allem bei jungen Adoleszenten, Frauen mit Kinderwunsch und Erwachsenen vor dem 65. Lebensjahr durchgeführt, insbesondere, wenn bei diesen Patienten eine orale Antikoagulation mit einem aus medizinischer Sicht deutlich erhöhten Langzeitrisiko verbunden ist (98). 1.5.3. Präoperative Risikostratifizierung Zur Beurteilung des perioperativen Risikos für Morbidität und Mortalität wurden verschiedene Risikostratifizierungsmodelle entworfen. Im Jahre 1995 erfolgte mit der EuroSCORE-Studie (European System for Cardiac Operative Risk Evaluation) die Analyse von 19030 Patienten mit verschiedenen Risikofaktoren auf die Signifikanz hinsichtlich der 30Tage-Mortalität (89). 12 Diese Studie Euroscore, die an Patienten durchgeführt worden ist, die einer Bypassoperation unterzogen wurden, war Grundlage für die Entwicklung dieses Risikostratifizierungsmodels. Im internationalen Gebrauch sind der numerische EuroSCORE (EuroSCORE num) und der logistische EuroSCORE (Euroscore log). Der numerische EuroSCORE (72) ist ein einfaches Punktesystem mit objektiven Risikofaktoren. Es wurden 17 Risikofaktoren identifiziert, welche die 30-Tage-Mortalität nach einer herzchirurgischen Operation signifikant beeinflussen. Hierzu zählen unter anderem das Alter, Geschlecht, vorliegende Lungenerkrankungen, der Gefäßstatus des Patienten, neurologische Defizite, die präoperative Nierenfunktion, die Behandlung eines Diabetes mellitus, die Beurteilung der linksventrikulären Funktion und kardiale Vitien, stattgehabte Myokardinfarkte, die Belastbarkeit des Patienten und früher durchgeführte herzchirurgische Operationen. Ein niedriger Punktewert verdeutlicht ein geringes Risiko (0-2 Punkt niedriges Risiko, 3-5 Punkt mittleres Risiko, ab 6 Punkte hohes Risiko). Wegen einer potentiellen Unterschätzung der Mortalität bei Verwendung des numerischen EuroSCOREs bei Hochrisikopatienten steht der logistische EuroSCORE (71,88) zur Verfügung, der auf einer multivarianten Analyse der oben aufgeführten Risikofaktoren beruht und der das vorausgesagte Mortalitätsrisiko in Prozent angibt. Im Jahre 2011 wurde bei dem EACTS das EuroSCORE II eingeführt. Ein weiteres Risikostratifizierungsmodell ist der STS-Score, der von der Society of thoracic surgery entwickelt wurde. Die Abschätzung der 30-Tage Mortalität erfolgt anhand von demographischen Parametern und Risikofaktoren. Des Weiteren existieren Unterformen des STS-Score-Systems zur differenzierteren Abschätzung der Auftretenswahrscheinlichkeit von postoperativen Morbiditäten. In diesen wird beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines postoperativ neuaufgetretenen neurologischen Defizits, oder eines akuten dialysepflichtigen Nierenversagens, einer verlängerten Intubationszeit oder einer sternalen Wundinfektion angegeben. Der STS-Score zu Morbidität und Mortalität ergibt sich aus der Zusammenfassung der genannten Unterpunkte zur Abschätzung des Gesamtrisikoprofils eines Patienten vor einer Herzoperation und damit auch vor einem Aortenklappenersatz (78). 13 1.5.4. Der Aortenklappenersatz unter der Verwendung der Herz-Lungen-Maschine Der konventionelle Aortenklappenersatz als Goldstandard der Therapie der hochgradigen Aortenklappenstenose erfolgt im Kreislaufstillstand mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine (HLM). Während der herzchirurgischen Operation gewährleistet die HLM die Pumpfunktion des Herzens durch mechanische Pumpen (Rollen- und Zentrifugalpumpen) und die Funktion der Lunge durch Versorgung des Kreislaufes mit oxygeniertem Blut und Elimination des anfallenden Kohledioxids. Außerdem kann die Bluttemperatur und somit die Patiententemperatur mit der Herzlungenmaschine geregelt werden. Nachdem durch Anlage der Herzlungenmaschine die Herz- und Lungen-Funktion gewährleistet ist, wird mittels Klemmen der Aorta die Aortotomie durchgeführt, die degenerative Aortenklappe reseziert und ein prothetischer Aortenklappenersatz durchgeführt. Die Geburtsstunde der Aortenklappenchirurgie wurde durch die erste offene Mitralkommissurotomie und Anuloplastik durch Lillehei (63) im Jahre 1956 eingeläutet. Bereits im Jahre 1960 wurde der erste erfolgreiche mechanische Aortenklappenersatz von Harken (48) durchgeführt, es folgte der mechanische Mitralklappenersatz durch Starr und Edwards (101). Hierbei handelte es sich um eine Käfigklappen-Prothese, die eine strukturelle Stabilität aufwies. Nachteilig war die Größe der Klappe mit Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes (6). Zudem wies die Klappe eine erhöhte Thrombogenität und Hämolyse auf. Eine klappenbedingte erhöhte Sterblichkeit konnte ebenfalls nachgewiesen werden (1). Abbildung 2: Starr-EdwardsTM Herzklappe- die Kugelkäfig- Klappe, mit freundlicher Genehmigung von Creative Commons (117) 14 Durch die Weiterentwicklung der mechanischen Klappenprothese wurde erstmalig im Jahre 1969 die Björk-Shiley-Prothese (11) implantiert. Es handelt sich hierbei um eine Kippscheiben-Prothese und zeichnet sich durch eine höhere Klappenöffnungsfläche, eine geringere Thrombogenität und geringere Hämolyse aus. Abbildung 3: Björk-Shiley KlappeTM, Kippscheibenprothese mit pyrolisiertem Carbon beschichtet, mit freundlicher Genehmigung von Lawyers and Settlements (108) Die Björk-Shiley-Klappenprothese wies jedoch auch Strut-Frakturen und Diskus- Embolisationen auf (3,60), sodass durch weitere Innovationen im Bereich der mechanischen Aortenklappen die erste Zwei-Flügelklappe im Jahre 1977 eingesetzt werden konnte und die Björk-Shiley-Klappe langsam ablöste. Die Zwei-Flügelklappe wird noch heute eingesetzt. Abbildung 4: St. Jude Mechanical Aortenklappenprothese (heute gebräuchlichste 2-FlügelKlappe), mit pyrolisiertem Carbon beschichtet, mit freundlicher Genehmigung von St. Jude Medical (107) Im gleichen Maße wie die Entwicklung der mechanischen Aortenklappenprothesen vorangetrieben wurde, so schritt die Weiterentwicklung auch bei den biologischen 15 Prothesenklappen voran. Nachdem die ersten Homografts bereits 1962 durch Ross (91-92) und Barratt-Boyes (7) implantiert wurden, war der nächste Meilenstein der Klappenimplantation durch Ross mit der autologen Homograft Implantation bereits im Jahre 1967 erreicht worden. Zeitgleich wurde im Jahre 1965 die Ära der biologischen Aortenklappen-Implantation mittels Xenograft-Klappen durch Carpentier (17) eingeläutet. Diese biologischen Klappen sind auf einem Drahtgerüst aufgespannt und werden daher auch gestentete Prothesen genannt. Seither befinden sich Xenografts aus porcinem, equinem oder bovinem Material in klinischen Gebrauch. Die am häufigsten verwendete bovine Herzklappe besteht aus Rinderperikard. Abbildung 5: Carpentier EdwardsTM Perimount Herzklappenprothese aus Rinderperikard, mit freundlicher Genehmigung von Edwards Lifesciences® (20) Nach einer über fast 20 Jahre währenden Entwicklungsphase wurden die ersten stentless Bioprothesen (112) in den Markt eingeführt. Diese zeichnen sich durch das Fehlen des Drahtgerüstes aus und weisen somit im Vergleich zu anderen Klappenprothesen eine größere Klappenöffnungsfläche auf. Abbildung 6: Sorin freestyleTM mono- gerüstlose Bioprothese, mit freundlicher Genehmigung von Sorin®(100) 16 1.5.5. Katheter gestützter Aortenklappenersatz ohne Herz-Lungen-Maschine Mit dem Ziel, die perioperative Morbidität (78) und Mortalität bei Patienten mit höherem Patientenalter zu verringern, entwickelten in den letzten Jahrzehnten mehrere Arbeitsgruppen eine Methode zum kathetergestützten Aortenklappenersatz (2). Grundlegendes Prinzip ist der kathetergestützte Ersatz durch das Einbringen der (initial gefalteten) Klappenprothese über das Gefäßsystem oder über die Herzspitze ohne die Notwendigkeit zur medianen Sternotomie oder die Verwendung der Herz-Lungen Maschine (näheres zur OP-Technik siehe unter 2.3.2). Die Klappe wird unter Durchleuchtung und Applikation von Röntgenkontrastmittel positioniert und nach vorangegangener Ballonvalvuloplastie implantiert. Alain Cribier war der Vorreiter der interventionellen Therapie der Aortenklappenstenose, der bereits 1986 die ersten Aortenklappen-Valvuloplastien durchführte (23). Im Jahre 2001 schritt Cribier in die nächste Instanz, als er mit einer Neuentwicklung bei Versuchstieren einen perkutanen Aortenklappenersatz erfolgreich durchführte. Bereits im Folgejahr erfolgte die erste Implantation im Menschen (22). Die Entwicklung verschiedener Zugangswege schritt schnell voran, so dass es zum jetzigen Zeitpunkt verschiedene Prototypen existieren. Derzeit existieren die längste Erfahrung mit den interventionellen Aortenklappen der Firma Edwards (Edwards Lifesciences Irvine, CA, USA; Klappentyp: SapienTM THV) und der Firma Medtronic (Medtronic, Fridley, MI, USA; Klappentyp: CorevalveTM) mit dem zugehörigen ReValving System (120). Als etablierte Zugangswege zum interventionellen Klappenersatz existieren neben der retrograden Klappenimplantation über die Leistengefäße (A. femoralis communis) auch die Möglichkeit zur antegraden Klappenimplantation über die Herzspitze (transapikal). Dieser Zugang ist insbesondere dann die Methode der Wahl, wenn Patientin mit fortgeschrittener pAVK mit exzessiver Verkalkung der Femoralgefäße oder Patienten mit einem geringen Durchmesser der Gefäße dieser Therapie zugeführt werden sollen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existieren beide Verfahren gleichberechtigt nebeneinander und die Entscheidung über die Wahl des Zugangs wird in Abhängigkeit vom individuellen Patientenprofil getroffen (62,119). 17 Abbildung 7: Edwards Sapien THVTM transapikale Aortenklappen, mit freundlicher Genehmigung von European Society of Cardiology (33) 1.5.6. Besonderheiten zur Indikation und Kontraindikation zum konventionellen Aortenklappenersatz und das aktuelle Indikationsgebiet für den kathetergestützten Klappenersatz Noch im Jahr 1999 wurden als Kontraindikation zur Operation das Endstadium der Erkrankung, eine begleitende koronare Herzerkrankung, früherer Infarkt oder die Reduktion der linksventrikulären Funktion, aber auch ein zu hohes Lebensalter der Patienten, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, eine chronische Niereninsuffizienz und eine zu kurze Lebenserwartung gesehen (15). Heute ergeben sich die Kontraindikation zum konventionellen Aortenklappenersatz (AKE) vor allem aus den bei den Patienten vorliegenden Komorbiditäten, aufgrund derer davon ausgegangen wird, dass sich die Prognose des Patienten bei der Durchführung eines konventionellen Aortenklappenersatz im Vergleich zur medikamentösen Therapie nicht verbessert, sondern eher verschlechtert (55). Für dieses Patientenkollektiv steht seit einigen Jahren der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) zur Verfügung (s.a. 1.5.5 und zur Operationstechnik 2.3.2). Aufgrund der Tatsache, dass der konventionelle Aortenklappenersatz standardisiert und mit guten Ergebnissen durchgeführt werden kann, kommt dieses neue Therapieprinzip nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand nur für Patienten in Frage, bei denen eine konventionelle Herzoperation wenn überhaupt, dann nur mit sehr hohem Risiko durchgeführt werden kann. Voraussetzungen hierfür sind der Nachweis der hochgradigen Aortenklappenstenose, die Risikostratifizierung nach Euroscore und 18 STS-Score und die Überprüfung der Durchführbarkeit. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Indikationsstellung gemeinsam von erfahrenen interventionellen Kardiologen und Herzchirurgen in einem Team getroffen werden sollte, da sich die Indikationsstellung hier in einem besonderen Maß auf den individuellen Patienten und sein Risikoprofil bezieht und mit dem konventionellen Aortenklappenersatz eine bewährte Operationsmethode zur Verfügung steht. Zum Aotenklappenersatz liegen folgende Empfehlungen der deutschen Fachgesellschaften vor: Empfehlungsgrad IIa zur TAVI bei einem STS Score über 10 oder einem log EuroSCORE über 20. Ein Empfehlungsgrad C liegt bei Patienten mit: einer schweren Malformation des Thorax (36) Porzellanaorta (36), vorangegangener Herzoperation, die eine bedeutsame Komorbidität aufweisen (36), starken Adhäsionen im Thorax nach Radiatio oder alte und sehr alte Patienten mit degenerativer Bioprothese (64) vor. Zurückhaltend wird die Indikation bei Patienten gestellt, deren Lebenserwartung aufgrund von Multimorbidität niedriger als 1 Jahr ist (36,110). 19 1.6. Die herzchirurgische Re-Operation als wesentlicher perioperativer Risikofaktor Das perioperative Risiko ist nicht nur bei Patienten mit höherem Lebensalter erhöht, mit vorangeschrittenem Lebensalter nimmt auch die Komorbidität zu. In dieser Kombination mit einer vorangegangener Herzoperation ist bei einer herzchirurgischen Re-Operation eine deutlich höhere perioperative Morbidität und Mortalität zu erwarten, als bei der InitialOperation (54). Beispielsweise liegt allein das Risiko einer nicht beherrschbaren Blutung bei der Thoraxeröffnung durch einen konventionellen sternalen Zugang für jede Art von herzchirurgischer Operation bei 0,5-1% mit einer dadurch beeinflussten erheblich erhöhten Mortalität von 21% (39). Adhäsionen stellen den Operateur vor erhöhte technische Herausforderungen, da einerseits die thorakale Anatomie durch die vorangegangene Operation verändert wurde und andererseits die Strukturen sich nur schwer voneinander trennen lassen. So kann es leicht zu Verletzungen von großen Gefäßen und dem Herzen selbst kommen. Das Vorliegen eines koronaren Bypasses erhöht beispielsweise das Risiko einer Blutung um das 2,5-fache (37). Da zu jedem OP- Zeitpunkt Verletzungen an den vorliegenden Bypässen auftreten können (74), sind diese zudem auch durch das mögliche Auftreten einer Dissektion oder durch eine temporäre Okklusion gefährdet. Die Häufigkeit des Auftretens dieser Komplikationen liegt zwischen 3,5 und 38% (39). Der Herzchirurg steht zudem bei vorliegenden Bypass-Grafts vor zusätzlichen hohen Anforderungen an eine ausreichende Myokardprotektion, so dass oftmals zusätzlich eine moderate Hypothermie eingeleitet werden muss. Mit Einsatz der Herz-Lungenmaschine und der Durchführung der Operation in Hypothermie steigt nicht nur die Blutungsneigung wegen des hohen Einflusses auf die Gerinnung, sondern auch die Operationszeit. Eine Reoperation an der Aortenklappe führt zu einer erhöhten Inzidenz von postoperativen Komplikationen wie AV-Überleitungsstörungen und folgender Schrittmacher-Implantation, neurologischen Defizit, akuter Niereninsuffizienz und prolongierter Klinikaufenthaltsdauer (82). 20 1.7. Fragestellung Mit den kathetergestützten Aortenklappenimplantationen ergibt sich eine neue Therapieoption für Hochrisikopatienten mit interventionsbedürftiger Aortenklappenstenose. Diese Methode zeichnet sich durch die Verwendung neuer Zugangswege und den Verzicht auf die Anwendung einer Herzlungenmaschine (HLM) aus. Im herzchirurgischen Zentrum der Universität zu Köln wird der transapikale Zugangsweg zum kathetergestützten Verfahren bei entsprechender Indikation eingesetzt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, retrospektiv die Daten derjenigen Patienten zu erfassen und zu analysieren, die sich vor dem transapikalen Aortenklappenersatz schon einmal einer Herzoperation unterzogen haben (TAVI als Re-Operation; im Folgenden Re-TAVI genannt) und mit den Ergebnissen der Patienten zu vergleichen, die im gleichen Zeitraum eine konventionelle Re-Operation zum Aortenklappenersatz erhalten haben (im Folgenden ReAKE genannt). Im Speziellen soll das Augenmerk gelegt werden auf: das präoperative Risikoprofil die intraoperativen Operationsdaten die postoperative Morbidität die 30-Tage-Letalität und die Ein-Jahres-Letalität 21 2. Methoden 2.1. Studiendesign Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine klinische retrospektive Studie. Zur Datenerhebung wurden die Patientenakten, sowie die Operationsberichte, die prä- und postoperativen Echokardiographiebefunde und die im Rahmen des stationären Aufenthaltes durchgeführten Laboranalysen mit einbezogen. Zur Erhebung des postoperativen Überlebens wurden Telefoninterviews durchgeführt. 2.2. Patientenkollektiv Das Gesamtkollektiv bestand aus 91 Patienten. Im Zeitraum von Januar 2006 bis Februar 2011 wurden alle Patienten erfasst, die sich einer der folgenden Operationen unterzogen: Konventioneller Aortenklappenersatz mit Herz-Lungenmaschine nach vorangegangener Herzoperation. Transapikaler Aortenklappenersatz nach vorangegangen Herzoperationen. Die Patienten wurden in Abhängigkeit von der operativen Technik der Reoperation (konventioneller AKE oder TAVI) in 2 Gruppen eingeteilt. Patienten mit folgenden Kriterien wurden ausgeschlossen: - Klappenendokarditis - Präoperative Katecholaminpflichtigkeit - Hämodynamische Instabilität 2.3. Datenerfassung Es wurde ein Protokoll erstellt, welches standardisiert alle zu erfassenden Daten enthielt. Die retrospektiv gesammelten Daten wurden mittels einer Excel ® (Microsoft Office Version 2007) Datenbank tabellarisch erfasst. Folgende Parameter wurden erhoben: 22 Präoperative und biometrische Daten: Alter und Geschlecht der Patienten Erhebung der kardiovaskulären und nicht kardiovaskulären Erkrankungen Daten zu den früheren herzchirurgischen Eingriffen Vorerkrankungen und Medikation Risikostratifizierung mittels numerischen und logistischen EuroSCORE, STS-Score, NYHAKlassifikation EKG in Ruhe am Vortag der Operation Lungenfunktionstest (nicht älter als 2 Wochen) Röntgen-Thorax in 2 Ebenen (nicht älter als 4 Wochen) CT-Thorax (nicht älter als 4 Wochen) Farbkodierte Duplexsonographie der Karotiden (nicht älter als 6 Monate) Echokardiographie ( nicht älter als 4 Wochen) Koronarangiographie (nicht älter als 6 Monate) Laborparameter präoperativ Elektrolyte, Herzenzyme, Nierenparameter, Leberparameter, Gerinnung, Schilddrüsenparameter, kleines Blutbild, CRP, Virusserologie, Blutgruppenbestimmung Operative Daten: Operationsart, OP-Zeit bei Einsatz der HLM, Bypass-Zeit und Ischämie-Zeit, 2.3.1. Postoperative Daten Transfusionsbedarf Intensivaufenthalt mit aufgetretenen Morbiditäten, perioperative Komplikationen Postoperative Laborkontrolle EKG und Echokardiographie zum Zeitpunkt der Entlassung Ermittlung des Überlebens nach 30 Tagen, 6 Monaten und 12 Monaten 23 2.4. Operationstechnik 2.4.1. Technik des konventionellen Aortenklappenersatzes Der chirurgische Aortenklappenersatz mit Verwendung der Herz-Lungen-Maschine (HLM) ist die Therapie der Wahl bei Patienten mit symptomatischer Aortenklappenstenose. Im Folgenden wird das operative Vorgehen beim konventionellen AKE unter Verwendung der HLM beschrieben. Die Eingriffe werden in Intubationsnarkose durchgeführt. Nach sorgfältiger Lagerung der Patienten in Rückenlage und nach dem sterilen Abdecken erfolgt der Anschluss der HLM über die A. femoralis oder A subclavia. Die mediane Sternotomie erfolgt mit der oszillierenden Säge. Die retrosternalen Verwachsungen werden sorgfältig gelöst. Nach Trennung der Aorta von der A. pulmonalis erfolgt unter CO2-Insufflation die en-bloc Abklemmung von Aorta aszendens. Die Aorta aszendens wird oberhalb der Kommissuren quer eröffnet. Nach Gabe der kardioplegen Lösung über die Koronarostien und moderater Hypothermie erfolgt die Evaluation, Exzision der nativen degenerativ veränderten Klappe, Entfernung der Verkalkungen aus dem Aortenklappenring und Ausmessung des Klappenanulus. Nach Vorlegen der teflonüberzogenen Klappennähte entlang des Aortenklappenanulus wird die prothetische Klappe eingeknüpft. Die Dichtigkeit der Klappenprothese im Bereich des Klappenrandes und die Klappenfunktion werden getestet. Bei problemloser Sondierung der Koronarostien wird der Verschluss der Aortotomie durchgeführt, nach antegrader Entlüftung der Herzbinnenräumen und die Freigabe der Koronarperfusion erfolgt anschließend die Reperfusion zur Erholung des Myokards. Nach Reperfusion und Wiedererwärmung des Patienten erfolgt der Abgang von der HLM. Ein temporärer Schrittmacher wird im Bereich des rechten Vorhofohrs und des rechten Ventrikels epikardial angenäht. Nach ausgiebiger Blutstillung und Anlage von Thoraxdrainagen erfolgen Thoraxverschluss mittels Sternalcerclagen und Wundverschluss. Anschließend wird der Patient auf die Intensivstation verlegt. 24 2.4.2. Technik der transapikalen Aortenklappenimplantation (TAVI) Grundvoraussetzung für den transkatheter Eingriff ist ein Hybrid-Operationssaal, der auch mit einer Röntgendurchleuchtungsanlage ausgestattet ist. Zusätzlich werden die Teildisziplinen Kardiologie, Herzchirurgie und Gefäßchirurgie und ein in der Herzchirurgie ausgewiesener Anästhesist benötigt. Zum Ausmessen der Aortenklappenstenose haben sich die TEE, gefolgt von CT und MRT als beste Methode erwiesen. Die Implantation der transapikalen Aortenklappe erfolgt ohne Einsatz der HLM. Im Folgenden wird die Operationstechnik des transapikalen Aortenklappenersatzes beschrieben. Nach echokardiographischer Darstellung der Herzspitze, wird eine kleine anterolaterale mini-Thorakotomie meist in Höhe des 5. oder 6. Interkostalraumes links durchgeführt. Nach Identifikation des Perikards und Eröffnung werden im Folgenden an der Herzspitze die teflonarmierten Tabaksbeutelnähte vorgelegt und die epikardialen Schrittmacher- Sonden aufgebracht. Zeitgleich wird nach Leistenpunktion ein sogenannter pigtail-Katheter retrograd über die A. femoralis bis unmittelbar vor die Aortenklappe gebracht. Es folgt die Punktion der Herzspitze und die Einbringung des Führungsdrahtes über die Herzspitze bis in die deszendierende Aorta. Unter Einleitung eines schnellen ventrikulären pacings (Rapid ventricular pacing) mit einer Frequenz zwischen 180-220/min wird dann mittels eines eingebrachten Ballonkatheters eine Ballonvalvuloplastie initiiert. Danach erfolgt das Einbringen des Führungsbestecks mit der prothetischen Herzklappe über den noch liegenden Führungsdraht. Nach Positionierung der Klappe im Aortenanulus unter Durchleuchtung wird wiederum unter schnellem ventrikulärem Pacing die Entfaltung der Klappe initiiert. Die beschriebenen Phasen des rapid ventricular pacings dienen einer Reduktion des transvalvulären Flusses, sowie zur Stabilisierung der Aortenklappenebene. Damit soll eine optimale Positionierung des Valvuloplastie-Ballons gewährleistet, die Implantation der prothetischen Klappe ermöglicht und die Dislokation der neuen Klappe während der Implantationsphase vermieden werden. Nach Kontrolle der Klappenpositionierung mittels Durchleuchtung und Angiographie erfolgt die Entfernung des Einführungsbesteckes durch die Herzspitze und der Herzspitzenverschluss. Nach Einlegen einer Thoraxdrainage erfolgt 25 der Verschluss der anterolateralen Minithorakotomie mittels Approximieren der Rippen mit Vicryl-Nähten. Im Weiteren erfolgt der schichtweise Wundverschluss. 2.5. Statistische Verfahren Nach Datenerhebung in das Tabellenkalkulationsprogramm Excel 2007, Version 12.0 für Windows (MircosoftTM, Redmond, WA, USA) wurde für die statistischen Berechnungen das Programm IBM SPSS Version 19.0 für Windows (IBMTM, Armonk, NY, USA) angewandt. Die deskriptive Darstellung der Ergebnisse erfolgte tabellarisch mit der Darstellung des arithmetischen Mittelwertes, der Standardabweichung und der Signifikanz. Nach Überprüfung der Normalverteilung erfolgte weiterhin die Durchführung eines Fischer-t-Tests für ungepaarte Patientengruppen Stichproben mit zur Ermittlung konventionellem von Unterschieden Aortenklappenersatz und zwischen den transapikalem Aortenklappenersatz. Um signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu ermitteln, wurde die univariate Analyse mittels ANOVA verwendet. Um den Einfluss des Klappentypes auf die Sterblichkeit zu untersuchen, wurde eine mehrfaktorielle multivariate Varianzanalyse mittels COX-Regression durchgeführt. Zur Überlebenszeit-Analyse wurde die Kaplan-Meier- Überlebensanalyse verwendet. Die Differenz zwischen den Gruppen wurde mit dem log-rank Test überprüft. Ein p-Wert <0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen. 26 3. Ergebnisse 3.1. Das Patientenkollektiv und präoperative Daten 3.1.1 Körperliche Charakteristika der Patientengruppen Insgesamt wurde im Zeitraum von 2006 bis 2011 bei 91 Patienten ein Aortenklappenersatz als Re-Operation als konventionelle Operation oder in minimalinvasiver Technik über einen transapikalen Zugang durchgeführt. Die Gesamtzahl der Operationen (n=91) teilte sich in ein Patienten-Klientel von 59 Patienten, bei denen ein Aortenklappenersatz als Re-Operation nach konventionellem Verfahren durchgeführt wurde (Re-AKE) und ein Patienten-Klientel aus 32 Patienten bestehend, die einen transapikalen Aortenklappenersatz als Re-Operation erhielten (Re-TAVI). Das mittlere Lebensalter der Patienten mit Re-AKE betrug 67,2 ± 17,0 Jahre (16 Jahre-83 Jahre). Im Vergleich dazu betrug das mittlere Lebensalter der Patienten mit Re-TAVI 78,5 ± 7,3 Jahre (52-90 Jahre) p<0,001. Zur Altersverteilung der Patienten in den verschiedenen Gruppen siehe Abbildung 8. Abbildung 8: Altersverteilung der Patienten in Abhängigkeit vom Operationstyp. Die Gruppe der Patienten mit konventionellem Re-AKE ist in blau dargestellt, die Patienten mit Re-TAVI in rot. 27 Der Anteil der Frauen lag bei den Patienten mit Re-AKE mit 20 Patienten bei 33,9%. Die Anzahl der Männer betrug 39 mit einem Anteil von 66,1%. Das mittlere Lebensalter der Männer betrug 65,4 ± 18,2 Jahre. Das mittlere Alter der Frauen betrug 70.9 ± 13.9 Jahre. Der Anteil der Frauen lag bei den Patienten mit Re-TAVI mit 9 Patienten bei 28,1%, die der Männer mit 23 Patienten bei 71,9%. Das mittlere Alter der Männer betrug 77,5 ± 7,2 Jahre, das der Frauen 81,2 ± 7,1 Jahre (siehe auch Abb. 9). Hinsichtlich der Faktoren Körpergröße, Körpergewicht und Body-Mass-Index unterschieden sich die beiden Gruppen statistisch nicht (siehe auch Tabelle 3). Abbildung 9: Boxplott-Diagramm der Altersverteilung in Abhängigkeit von Geschlecht in beiden Gruppen 28 Tabelle 3: Charakterisierung des Patientengutes hinsichtlich Alter, Körpergröße und Körpergewicht Variable Re-AKE (n=59) Alter 67,2 ± 17,0 männlich 39 (66,1%) Weiblich 20 (33,9%) Größe in cm 169,3 ± 9,1 Gewicht in kg 77,3 ± 16,1 Body-Mass-Index in m²/kg 26,9 ± 4,5 Übergewicht mit BMI > 29,9kg/m² 14 (23,7%) Re-TAVI (n =32) 78,5 ± 7,3 23 (71,9%) 9 (28,1%) 169,0 ± 6,6 77,3 ± 15,4 26,9 ± 4,5 8 (25,0%) p <0,001 0,642 0,642 0,880 0,996 0,930 1,000 3.1.2. Zusätzliche kardiovaskuläre Erkrankungen Von allen 91 Patienten konnten die Daten hinsichtlich vorbestehender kardiovaskulärer Erkrankungen ausgewertet werden. Patienten mit einem transapikalen Aortenklappenersatz wiesen signifikant häufiger eine koronare Herzerkrankung auf (84,4% im Vergleich zu 55,9% bei den Re-AKE-Patienten; p<0,01). 68,8% der Re-TAVI Patienten zeigten eine bekannte koronare Dreigefäßerkrankung im Vergleich zu 27,1% bei Patienten mit Re-AKE (p<0,001). Eine Carotisstenose lag bei den Re-TAVI-Patienten mit 25% im Vergleich zu 6,8% bei den Patienten mit Re-AKE Patienten signifikant häufiger vor. Beide Patienten-Gruppen wiesen in Bezug auf arterielle Hypertonie, pulmonale Hypertonie, zerebrovaskulären Ereignissen (TIA/Apoplex), pAVK, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz und COPD keine signifikanten Unterschiede auf (siehe auch Tabelle 4). 29 Tabelle 4: präoperatives kardiovaskuläres Risikoprofil und Vorerkrankungen bei Patienten mit Re-AKE und Re-TAVI Kardiovaskuläre Erkrankungen Re-AKE (59) n % Koronare Herzkrankheit, davon 33 (55,9%) 1-Gefäßerkrankung 11 (18,6%) 2-Gefäßerkrankung 6 (10,2%) 3-Gefäßerkrankung 16 (27,1%) Re-TAVI (32) n % 27 (84,4%) 3 ( 9,4%) 2 ( 6,2%) 22 (68,8%) p 0,010 0,363 0,707 < 0,001 Arterielle Hypertonie Pulmonale Hypertonie pAVK Carotisstenose TIA/Apoplex Hyperlipidämie 50 20 9 4 8 42 (84,7%) (33,9%) (15,2%) ( 6,8%) (13,6%) (71,2%) 30 16 11 8 6 20 (93,8%) (50,0%) (34,4%) (25,0%) (18,8%) (62,5%) 0,316 0,178 0,061 0,021 0,551 0,481 Diabetes mellitus Typ I Typ II 17 5 12 (28,8%) ( 8,5%) (20,3%) 12 4 8 (37,5%) (12,5%) (25,0%) 0,481 0,714 0,791 Niereninsuffizienz mit Kreatinin > 1,1 präoperativ Dialysepflichtigkeit 29 (49,2%) 18 (56,3%) 0,660 2 ( 3,4%) 1 ( 3,1%) 1,000 5 6 ( 8,4%) (10,2%) 4 5 (12,5%) (15,6%) 0,714 0,508 Nikotinabusus COPD 3.1.3. Herzrhythmusstörungen Von allen Patienten lagen Daten zum präoperativen Rhythmus vor. Die Patienten vor Re-AKE wiesen mit 48 Patienten (81,4%) signifikant häufiger einen Sinusrhythmus auf im Vergleich zu 18 Patienten (56,3%) vor einem Re-TAVI (p=0,014). Umgekehrt verhielt sich dies bei einem Schrittmacherrhythmus. 3 Patienten (5,1%) mit ReAKE zeigten präoperativ einen Schrittmacherrhythmus im Verglich zu 8 Patienten (25,0%) in der Gruppe der Re-TAVI- Patienten (p=0,008). Tabelle 5: präoperativer Rhythmus getrennt nach Re-AKE und Re-TAVI Rhythmus Sinusrhythmus Vorhofflimmern Schrittmacher Gesamt Re-AKE 48 (81,4%) 8 (13,5%) 3 ( 5,1%) 59 Re-TAVI 18 (56,3%) 6 (18,8%) 8 (25,0%) 32 30 p 0,014 0,551 0,008 3.1.4. Kardiale Belastbarkeit nach NYHA Klassifikation Die Daten von allen Patienten lagen präoperativ vor. In der Gruppe des konventionellen Aortenklappenersatzes lag bei einem Patienten gemäß NYHA Klassifikation die Herzinsuffizienz Grad I vor, bei 13 Patienten ein Grad II, 37 Patienten Grad III und 8 Patienten Grad IV. Bei transapikalen Aortenklappenersatz zeigten 6 Patienten eine Herzinsuffizienz Grad II gemäß NYHA Klassifikation, 23 Patienten NYHA III und 3 Patienten NYHA IV. Hierbei zeigte sich bei den Patienten mit Re-AKE ein durchschnittlicher Wert von 2,9 ± 0,6 im Vergleich zu den Patienten mit Re-TAVI mit einer kardialen Belastbarkeit im Sinne der NYHA-Klassifikation von 2,9 ± 0,5 (p=0,852). Abbildung 10: Verteilung der Patienten nach NYHA Klassifikation präoperativ (Angaben in %). P=0,852 31 3.1.5. Frühere herzchirurgische und interventionelle Eingriffe Hinsichtlich der früheren herzchirurgischen Operationen und interventionellen Eingriffe lagen Daten von allen Patienten vor. Das durchschnittliche Zeitintervall von PrimärOperation zur Re-Operation lag bei Patienten mit Re-AKE bei 10,7 ± 7,0 Jahren. Bei den Patienten mit Re-TAVI betrug das Zeitintervall 10,4 ± 5,9 Jahre (p=0,805). Bei 30 Re-TAVI-Patienten (93,8%) war in der Vergangenheit ein isolierter herzchirurgischer Eingriff durchgeführt worden. 78,1% (n=25) der Patienten hatten sich in der Vergangenheit einer Bypassoperation unterzogen. Im Vergleich dazu war der Prozentsatz der Patienten mit Re-AKE, die sich einem isolierten herzchirurgischen Eingriff unterzogen hatten mit 66,1% (n=39) signifikant geringer (p=0,004) mit einem Anteil von 39% (n=23) mit vorangegangener singulärer ACVB-Operation (p<0,001). Zudem war in der Vorgeschichte bei 18,6% der ReAKE-Patienten (n=11) häufiger ein vorangegangener Aortenklappenersatz erfolgt im Vergleich zu 6,2 % in der Re-TAVI-Gruppe(n=2). 8 Patienten (25,0%) mit Re-TAVI im Vergleich zu 5 Patienten (8,5%) mit Re-AKE wurden aufgrund einer signifikanten Koronarstenose präoperativ mittels einer PTCA versorgt (zur Häufigkeitsverteilung siehe auch Tabelle 6). 32 Tabelle 6: Vorangegangene herzchirurgische Operationen und interventionelle Eingriffe im Patientenkollektiv Operationen Isolierter Eingriff, davon Aortenklappenersatz (AKE) AKE biologisch AKE mechanisch ACVB Mitralklappenersatz (MKE) Kombinierter Eingriff, davon ACVB/AKE ACVB/MKE ACVB-sonstige Klappe AKE/MKE Re-AKE n (%) 39 (66,1%) 11 (18,6%) 6 (10,2%) 5 ( 8,5%) 23 (39,0%) 5 ( 8,5%) P 0,004 0,128 0,707 0,157 <0,001 1,000 12 6 3 1 2 (20,3%) (10,2%) ( 5,1%) ( 1,7%) ( 3,4%) 2 1 1 0 0 ( 6,2%) ( 3,1%) ( 3,1%) (-) (-) 0,126 0,414 1,000 1,000 0,538 8 (13,6%) 0 (-) 0,046 (25,0%) 0,056 Sonstiger herzchirurgischer Eingriff: Aortenisthmusstenose (n=2), kongenital (n=3): Aortoventrikuloplastik, Shone-Komplex, PFO-Verschluss, AKE/Aortenreduktionsplastik (n=1), Tumorresektion an Klappe (n=1), Homograft-Implantation (n=1) Interventioneller Eingriff PTCA präoperativ Gesamt Re-TAVI n (%) 30 (93,8%) 2 ( 6,3%) 2 ( 6,3%) 0 (-) 25 (78,1%) 3 ( 9,4%) 5 ( 8,5%) 59 8 32 3.1.6. Ergebnisse der präoperativen transthorakalen Echokardiographie Präoperative echokardiographische Daten standen bei allen Patienten zur Verfügung. Insgesamt 46 Patienten (78,0%) mit Re-AKE wiesen eine hochgradige Aortenklappenstenose auf, 13 Patienten hatten eine Aortenklappeninsuffizienz III bis IV°. Insgesamt bei 39 Patienten lag ein kombiniertes Aortenklappenvitium vor. Alle Patienten des transapikalen Aortenklappenersatzes wiesen eine hochgradige Aortenklappenstenose auf, nur ein Patient zeigte zusätzlich eine höhergradige Aortenklappeninsuffizienz. Insgesamt lag bei 23 Patienten (71,8 %) ein kombiniertes Aortenklappenvitium vor. 27 Patienten (45,8 %) mit ReAKE hatten im Vergleich zu 6 Patienten (18,7 %) mit Re-TAVI eine Mitralklappeninsuffizienz I° (p<0,05). 32 Patienten (54,2 %) mit Re-AKE hatten im Vergleich zu 10 Patienten (31,3 %) mit 33 Re-TAVI eine Trikuspidalklappeninsuffizienz (p<0,05). Hinsichtlich der übrigen Parameter zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (siehe auch Tabelle 7). Tabelle 7: Präoperativ diagnostizierte Vitien der Aortenklappe, sowie Verteilung begleitender Vitien der Mitral- und Trikuspidalklappe Variable Aortenklappenstenose I° II° III° n.a. Re-AKE Re-TAVI p 0 1 46 11 (-) ( 1,7%) (78,0%) (18,6%) 0 1 31 0 (-) ( 3,1%) (96,9%) (-) (-) 1,000 0,029 0,013 Aortenklappeninsuffizienz 0 I° II° III° IV° 8 32 6 7 6 (13,6%) (54,2%) (10,2%) (11,9%) (10,2%) 9 22 0 1 0 (28,1%) (68,8%) (-) (3,1%) (-) 0,159 0,190 0,086 0,252 0,086 Kombiniertes Aortenklappenvitium 39 (66,1%) 23 (71,8%) 0,642 MI insgesamt MI I° MI II° und größer 38 27 11 (64,4%) (45,8%) (18,6%) 17 6 11 (53,1%) (18,7%) (34,4%) 0,370 0,012 0,124 TI insgesamt TI I° TI II° und größer Pulmonale Hypertonie 39 32 7 20 (66,1%) (54,2%) (11,9%) (33,9%) 16 10 6 16 (50,0%) (31,3%) (18,8%) (50,0%) 0,178 0,047 0,531 0,178 3.1.7. Echokardiographische Charakteristika präoperativ Daten echokardiographischer Charakteristika wie Klappenöffnungsfläche (KÖF), Ejektionsfraktion (EF), Maximalgeschwindigkeit über die Aortenklappe (Vmax), maximaler (pmax) und mittlerer (pmean) Druckgradient, interventrikuläre Septumdicke (IVS) und Diameter des linken Atriums (LVEDD) wiesen zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede auf. Das linke Atrium (LA) war mit 44,4 ± 11,8 mm bei den Patienten mit ReAKE signifikant kleiner als mit 49,7 ± 7,0 mm bei Patienten mit Re-TAVI (p=0,049). 34 Tabelle 8: Präoperative hämodynamische Daten zur Aortenklappenstenose Variable KÖF in cm2 EF in % präoperativ Vmax in m/s pmax in mmHg pmean in mmHg IVS in mm LA in mm LVEDD in mm Re-AKE 0,59 ± 53,7 ± 4,04 ± 69,9 ± 44,7 ± 13,7 ± 44,4 ± 55,1 ± Re-TAVI 0,59 ± 51,2 ± 4,28 ± 75,4 ± 46,5 ± 14,6 ± 49,7 ± 54,2 ± 0,2 13,4 0,84 25,9 18,5 2,1 11,8 6,2 0,2 10,3 0,75 26,7 18,1 2,6 7,0 7,9 p 0,982 0,365 0,209 0,364 0,684 0,081 0,049 0,547 Anmerkung: KÖF: Klappenöffnungsfläche, EF: Ejektionsfraktion, V max: Maximalgeschwindigkeit über die Aortenklappe, pmax und pmean: Maximal- und mittlere Geschwindigkeit über die Aortenklappe, IVS: Interventrikuläre Septumdicke, LA: Diameter des linken Vorhofes, LVEDD: Linksventrikulärer enddiastolischer Durchmesser 3.1.8. Präoperative Risikostratifizierung mittels EuroSCORE und STS-Score Anhand der vorliegenden Daten wurde die Risikostratifizierung der Patienten mittels EuroSCORE und STS Score durchgeführt. Der Euroscore zur Abschätzung der zu erwartenden postoperativen Frühmortalität (30 Tage-Mortalität) lag bei Patienten mit einem Re-AKE durchschnittlich bei 10,5 ± 2,9 Punkten (numerisch) bzw. 20,7 ± 7,5 % (logistisch) verglichen mit 11,3 ± 2,9 Punkten und 24,3 ± 10,2 % bei Patienten mit Re-TAVI. Damit zeigte sich kein Unterschied im Hinblick auf die präoperative Risikoeinschätzung. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei der Abschätzung der zu erwartenden 30 Tage-Mortalität unter Verwendung des STS-Scores bei den Patienten mit Re-AKE eine geschätzte Frühmortalität von 17,9 ± 9,9% verglichen mit 20,7 ± 8,1 für Patienten mit Re-TAVI (p=0,241). Des Weiteren wurden anhand der Unterkategorien des STS-Scores weitere präoperative Risikoabschätzungen vorgenommen. So lag das Risiko eines verlängerten Aufenthaltes bei Patienten mit Re-AKE bei 34,2 ± 12,1% im Vergleich zu 39,8 ± 11,1% bei Patienten mit ReTAVI (p<0,05). Das berechnete Risiko periinterventionell einen Schlaganfall zu erleiden war bei Patienten mit Re-AKE mit 5,9 ± 2,4 signifikant niedriger im Vergleich zu den Patienten mit Re-TAVI mit 8,0 ± 3,3% (p<0,001). 35 Das Risiko postoperativ ein akutes Nierenversagen zu entwickeln war bei den Patienten mit Re-AKE mit 45,5 ± 11,8 % signifikant niedriger als bei Patienten mit Re-TAVI mit 53,8 ± 9,9% (p=0,013). Eine Übersicht über die präoperative Risikoadjustierung mittels STS- und EuroSCORE zeigt die Tabelle 9. Zusammenfassend zeigt sich ein erheblich höheres präoperatives Risikoprofil der Patienten in der Re-TAVI-Gruppe im Vergleich zu den Patienten mit konventioneller Re-Operation. Tabelle 9: Risikostratifizierung nach numerischen und logistischen Euroscore und STS Score Variable Euroscore Euroscore numerisch Euroscore logistisch in % STS Score- Risikoabschätzung für in % Mortalität Gesamt- Morbidität/Mortalität prolongierte Krankenhausverweildauer Verkürzte Krankenhausverweildauer neurologischen Defizit Prolongierte Respiratorabhängigkeit Wundheilungsstörungen Akutes Nierenversagen Reoperation Re-AKE Re-TAVI p 10,5 ± 2,9 20,7 ± 7,5 11,3 ± 2,9 24,3 ± 10,2 17,9 63,9 34,2 8,5 5,9 59,6 0,2 45,5 19,0 20,7 67,9 39,8 5,7 8,0 53,8 0,2 51,6 20,2 ± ± ± ± ± ± ± ± ± 9,9 8,9 12,1 4,2 2,4 12,2 0,1 11,8 4,5 Anmerkung: Angaben in logistischen Euroscore und STS-Score in Prozent 36 ± ± ± ± ± ± ± ± ± 8,1 7,5 11,1 2,5 3,3 9,9 0,1 8,4 4,0 0,341 0,279 0,241 0,038 0,032 0,001 <0,001 0,102 0,850 0,013 0,193 3.2. Operationsdaten Alle Patienten wurden elektiv operiert, eine notfallmäßige oder dringliche Operationsindikation bestand nicht. 3.2.1. Operationszeiten Die Operationszeit betrug bei Re-AKE 216,2 ± 53 Minuten. Die Ischämiezeit betrug 60,7 ± 15,9 Minuten bei einer Dauer der extrakorporalen Zirkulation (Bypasszeit) von 106,8 ± 32,8 Minuten und einer Reperfusionszeit 28,2 ± 13,0 Minuten. Die Operationszeit bei Re-TAVI betrug 106,5 ± 38,6 Minuten und war damit signifikant kürzer, als die Operationszeit bei ReAKE (p<0,001). Da der Einsatz einer Herzlungen-Maschine nicht erforderlich war entfielen die Zeitangaben in Minuten Zeiten für Ischämie, Bypasszeit und Reperfusion (siehe dazu auch Abbildung 12). 300 250 200 150 ** Re-AKE 100 Re-TAVI 50 0 OP-Zeit Bypass-Zeit Operationszeiten Abbildung 11: Operationszeiten in Minuten getrennt nach Re-AKE und Re-TAVI. Aufgrund der unterschiedlichen Methoden entfallen beim transapikalen Aortenklappenersatz die Zeiten für Ischämie, Bypass-Zeit und die Reperfusionszeit.** = p<0,001 37 3.2.2. Klappenprothesen Die durchschnittliche Größe der Klappenprothese bei Patienten mit Re-AKE lag bei 22,8 ± 1,9 mm im Vergleich zu 25,8 ± 1,7 mm bei den Patienten mit Re-TAVI. Bei den Patienten mit ReAKE wurden 20 mechanische und 39 biologische Klappenprothesen implantiert. Die durchschnittliche Prothesengröße bei mechanischen Klappenprothesen lag bei 22,8 ± 2,1mm, bei den biologischen Klappenprothesen 22,8 ± 1,8mm (p=0,992). Tabelle 10: Prothesengröße in mm für die jeweils implantierten Aortenklappenprothesen Prothesengröße in mm AKE mechanisch (n=20) 20 2 21 5 23 9 25 3 26 27 29 2 Durchschnittsgröße in mm 22,8 ± 2,1 AKE biologisch (n=39) 16 13 8 2 22,8 ±1,8 AKE transapikal (n=32) 6 23 3 25,8 ± 1,7 25 Anzahl der Patienten 20 23 23 22 15 Re-AKE bio und mech 10 11 5 0 6 0 20 und 21 23 Re-TAVI 3 3 25 und 26 27 und 29 Größe der Klappenprothese in mm Abbildung 12: Anzahl der Patienten zu den jeweiligen Größen der Klappenprothesen 38 Das mittlere Lebensalter der Patienten mit mechanischem Aortenklappenersatz betrug 56,1 ± 19,6 Jahre (17-80,7 Jahre). Im Gegensatz dazu betrug das mittlere Lebensalter der Patienten mit biologischem Aortenklappenersatz 72,9 ± 12,3 Jahre (24-83 Jahre) (p <0,001). Ein biologischer AKE wurde bei einem 24 jährigen männlichen Patienten durchgeführt, da aufgrund einer vorliegenden Schizophrenie Zweifel bezüglich der Compliance einer regelhaften Marcumar-Einnahme bestand. Eine 24 jährige weibliche Patientin erhielt einen biologischen Aortenklappenersatz aufgrund eines bestehenden Kinderwunsches. Ein 80,6 jähriger Patient erhielt einen mechanischen Aortenklappenersatz bei bereits vorhandener mechanischer Mitralklappenprothese und daher fortbestehender Indikation zur dauerhaften Antikoagulation. Tabelle 11: Charakterisierung des Patientengutes anhand der unterschiedlichen Klappenprothesen, mechanisch= mech, biologisch = bio und transapikal =TAVI Aortenklappen Gesamt Alter - jüngster Patient (in Jahre) - ältester Patient (in Jahre) männlich weiblich Patienten < 60 Jahre Patienten 60-70 Jahre Patienten 70-80 Jahre Patienten > 80 Jahre mech 20 56,1 17 80,6 16 4 Re-AKE 10 6 4 0 (50,0%) (30,0%) (20,0%) (-) ± 19,6 (80,0%) (20,0%) 39 bio Re-AKE 39 72,9 ± 12,3 24 83 23 (59,0%) 16 (41,0%) 2 5 25 7 ( 5,1%) (12,8%) (64,1%) (17,9%) TAVI 32 78,5 ± 7,3 52,5 90,2 23 (71,9%) 9 (28,1%) 1 2 13 16 ( 3,1%) ( 6,2%) (40,6%) (50,0%) 3.2.3. Intraoperative Komplikationen In Bezug auf die (eingangserwähnten, typischen) intraoperativen Komplikationen bei der konventionellen Re-Operation zeigten sich in dem untersuchten Patientenkollektiv weder eine Verletzung des Ventrikels im Rahmen der der Sternotomie oder der Präparation, noch kam es im Falle von bestehenden Bypassgrafts zu einer Verletzung derselben. Im Rahmen des transapikalen Aortenklappenersatzes konnte die Klappe in allen Fällen regelrecht implantiert werden, ohne dass es zu einer Dislokation oder einer Verlegung der Koronarostien kam. In Bezug auf die hämodynamische Stabilisierung mußte bei 3 Patienten (5,1%) mit konventionellem Re-AKE intraoperativ eine intraaortale Ballonpumpe (IABP) zur Verbesserung der Koronarperfusion und Verringerung der Nachlast implantiert werden. Ein Patient (1,7%) konnte auch mit IABP nicht suffizient von der Herz-Lungen-Maschine entwöhnt werden, so dass zum temporären Ersatz von Herz und Lunge die Verwendung eines extrakorporalen Membranoxygenators (ECMO) erforderlich wurde. In der Gruppe der Re-TAVI Patienten kam es bei 2 Patienten ( 6,3% ) zu keiner adäquaten Erholung nach den Rapid pacing Phasen nach der Klappenimplantation, so dass bei einem Patienten (3,1%) eine IABP implantiert werden mußte, bei einem zweiten Patienten (3,1%) die Kombination aus IABP und ECMO zur Kreislaufstabilisierung zur Anwendung kam. Tabelle 12: Intraoperative Implantation einer IABP oder Verwendung einer extrakorporalen Zirkulation (ECMO) Variable Unterstützungssysteme IABP IABP+ ECMO Katecholamine >24 Std Re-AKE n (%) 3 (5,1%) 2 (3,4%) 1 (1,7%) 24 (40,7%) Re-TAVI n (%) 2 (6,3%) 1 (3,1%) 1 (3,1%) 9 (28,1%) 40 P 1,000 1,000 1,000 0,262 3.3. Mortalität 3.3.1. Krankenhausmortalität In der Gruppe mit Re-AKE verstarben zwei Patienten während des Krankenhausaufenthaltes, somit lag die Frühmortalität bei 3,4%. Es handelte sich hierbei jeweils einmal um eine kardiale und eine nicht kardiale Ursache. Ein männlicher Patient entwickelte im postoperativen Verlauf ein LCOS und verstarb im Multiorganversagen am 15. postoperativen Tag. Eine Patientin verstarb im Rahmen einer Sepsis am 13. postoperativen Tag. Ursache dieser Sepsis war ein Abszess im Bereich der linken Ellenbeuge. In der Gruppe mit Re-TAVI verstarben während des Krankenhausaufenthaltes vier Patienten, damit lag die Frühmortalität bei 12,5%. Es handelte sich in allen Fällen um eine nichtkardiale Ursache. Eine Patientin verstarb am 2. postoperativen Tag aufgrund eines hämorrhagischen Volumenmangels aufgrund einer retroperitonealen Einblutung nach Entfernung der arteriellen Schleuse im Bereich der Leiste. Ein männlicher Patient verstarb nach Hämoptoe und Aspiration am 17. postoperativen Tag. Nach einem Ileus kam es bei einem weiteren männlichen Patienten im stationären Aufenthalt zu einer Aspiration. Dieser Patient verstarb aufgrund eines Multiorganversagens am 9. postoperativen Tag. Eine Patientin verstarb am 20. postoperativen Tag; die TodesUrsache in diesem Fall konnte nicht ermittelt werden. Damit zeigte sich im Hinblick auf die Krankenhausmortalität mit 2 Patienten (3,4%) in der ReAKE-Gruppe und 4 Patienten (12,5%) in der Re-TAVI-Gruppe kein signifikanter Unterschied. 3.3.2. Langzeit- und Gesamt-Mortalität Die Analyse der Langzeitmortalität wurde mittels einer direkten telefonischen Befragung der Patienten oder des Hausarztes durchgeführt. Das Follow-up war zu 97% in der Re-AKE Gruppe und zu 95% in der Re-TAVI Gruppe vollständig. Die Gesamt-Mortalität lag bei den Patienten mit Re-AKE im Nachverfolgungszeitraum von bis zu 36 Monate mit 13 Patienten bei 22,0 %. Im Vergleich dazu lag die Gesamtmortalität bei Re-TAVI Patienten mit 12 41 Patienten bei 37,5 % bis zu 18 Monate. Das ergab einen nicht signifikanten Unterschied mit einem p-Wert von 0,092. Das mittlere Lebensalter der Verstorbenen lag bei den Patienten mit Re-AKE bei 76,7 ± 5,9 Jahre, bei den Patienten mit Re-TAVI bei 79,1 ± 6,8 Jahre (p=0,350). Das mittlere Überleben bei Patienten mit Re-AKE betrug 25,3 ± 17,4 Monate im Vergleich zu 11,2 ± 10,3 Monaten bei Patienten mit Re-TAVI. Die Gesamtmortalität errechnete sich aus Früh- und Spätmortalität, hierbei wurde die Frühmortalität als Tod innerhalb von 30 Tagen definiert. Die Spätmortalität bei den Patienten mit Re-AKE lag bei 18,6 %. Bei dem Patienten mit ReTAVI lag die Spätmortalität bei 25,0 %. Bei den Patienten mit Re-AKE verstarb/en im Einzelnen: ein männlicher Patient aufgrund einer Sepsis nach Re-Re-AKE wegen einer Kunstklappenendokarditis am 52. postoperativen Tag. vier Patienten aufgrund eines natürlichen Todes im Intervall von 9 bis zu 39 Monate drei Patienten nach einem prolongierten Aufenthalt in Krankenhäusern im Zeitintervall zwischen 1,3 und 1,7 Monaten ein Patient aufgrund eines Prostata-Karzinoms im Intervall von 13 Monaten zwei Patienten im Intervall von 1,1 und 1,6 Monaten. Die Todesursache konnte in diesen Fällen nicht ermittelt werden. Bei den Patienten mit Re-TAVI verstarb/en ein Patient aufgrund eines Herzinfarktes nach 3,7 Monaten zwei Patienten aufgrund einer dekompensierten Herzinsuffizienz zwischen 10,9 und 12,4 Monaten ein Patient aufgrund eines Rhythmusereignisses bei bekanntem long-QT-Syndrom nach 8,5 Monaten. ein männlicher Patient aufgrund eines Schlaganfalls im Zeitintervall von 13,6 Monaten zwei Patienten aufgrund eines natürlichen Todes im Zeitintervall von 4,8 und 15,3 Monaten. ein Patient nach einem prolongierte Krankenhausaufenthalt nach 4 Monaten 42 Eine detaillierte Aufstellung der erhobenen Daten zur Analyse von Früh-und Spätmortalität, des Überlebens und der Überlebenskurven sind den Tabellen 13 und 14, sowie der Abbildung 14 zu entnehmen. Tabelle 13: Gesamt-Mortalität der Patienten Mortalität Re-AKE n (%) Re-TAVI n % p Frühmortalität Verstorben davon männlich 2 (3,4%) 1 (1,7%) 4 (12,5%) 2 ( 6,3%) 0,179 Spätmortalität verstorben davon männlich 11 (18,6%) 8 (13,6%) 8 (25,0%) 8 (25,0%) 0,590 13 (22,0%) 9 (69,2%) 76,7 ± 5,9 12 (34,5%) 10 (83,3%) 79,1 ±6,8 0,142 0,644 0,350 8,8 ±12,1 6,6 ± 6,5 0,601 Gesamtmortalität davon männlich Mittleres Lebensalter In Jahre Mittleres Überleben der Verstorbenen in Monate Zustand nach ACVB-OP AKE MKE ACVB +AKE ACVB +MKE PFO 5 1 2 2 2 1 10 1 1 0 0 0 0,041 1,000 1,000 0,480 0,480 1,000 Tabelle 14: Survival-Analyse: Angabe des Überlebens der Patienten in Prozent % zu den jeweiligen Zeitangaben Survival 30 Tage 60 Tage 90 Tage 6 Monate 12 Monate 18 Monate 24 Monate 36 Monate Re-AKE (%) 94,8 ± 2,9 86,0 ± 4,6 84,1 ± 4,9 82,2 ± 5,1 80,0 ± 5,4 77,2 ± 5,9 72,6 ± 7,1 Re-TAVI (%) 90,0 ± 5,5 85,9 ± 6,6 77,7 ± 8,1 67,2 ± 9,9 47,5 ± 11,9 - 43 P=0,053 Abbildung 13: Kaplan-Meier-Kurve getrennt nach Re-AKE und Re-TAVI (p=0,053) 44 3.4. Durchführung von Überlebenszeitanalysen In der Überlebenszeitanalyse zur Ermittlung von Variablen, welche das Langzeitüberleben beeinflussen, wurden die Gruppen Re-AKE und Re-TAVI bezüglich ihrer Überlebenszeitverteilung mittels univariater Cox-Regression verglichen. Um prognostische Faktoren für das Langzeitüberleben zu untersuchen wurde eine Cox-Regressionsanalyse durchgeführt. Um diejenigen Variablen zu erkennen, die einen signifikanten Einfluss auf das Langzeitüberleben hatten, wurde eine univariate Analyse durchgeführt. Die Variablen, die als Risikofaktoren untersucht wurden, sind in der Tabelle 15 dargestellt. Bei einem Signifikanzniveau von p<0,05 wurde die Variable in die multivariate Analyse mit eingeschlossen. Diese univariat in der Überlebensanalyse als signifikant hervorgetretenen Einflussgrößen wurden mittels multivariater Cox-Regression daraufhin überprüft, ob ihr signifikanter Einfluss auch unter Einbeziehung (Adjustierung) weiterer klinischer Faktoren (Risikofaktoren) aufrechterhalten ließ. Die Einschätzung des unterschiedlichen Risikos der einbezogenen Kategorien erfolgte mittels der Hazard ratio einschließlich des 95%-Konfidenz-Intervalls (95% CI). Ein p< 0,05 wurde als signifikant erachtet. Tabellen 15 und 16 zeigen die Ergebnisse der univariaten und multivariaten Analyse auf. Im Hinblick auf Re-TAVI-Patienten hatten diese Patienten ein um den Faktor x erhöhtes Risiko zu versterben. Weitere präoperative Faktoren, die das Letalitätsrisiko erhöhten waren präoperatives Vorhofflimmern (Hazard ratio 2,58; CI 95% 1,14-5,8%), ein präoperativer Kreatinin-Wert über 1,1 mg/dl (HR 3,65;CI 95% 1,44- 9,20). Postoperativ aufgetretene Faktoren, die das Langzeitüberleben negativ beeinflusst haben, waren eine respiratorische Insuffizienz über 72 Stunden (HR 2,89; CI 95% 1,19-7,0), ein postoperativer Kreatinin-Wert über 1,6 mg/dl (HR 6,16; CI 95% 2,10-18,0). 45 Tabelle 15: Univariate Überlebenszeitanalyse mittels Cox- Regression Risikofaktor Hazard ratio Präoperativ TAVI 0,258 Alter in Jahren 1,070 Hb in mg/dl präoperativ 0,778 VHF präoperativ 2,583 Vmax 0,481 Euroscore num 1,248 Euroscore log 1,031 STS-Score 1,034 pAVK 2,182 Kreatinin-Wert > 1,1 mg/dl präoperativ 3,646 Kreatinin-Wert präoperativ 2,013 Glomeruläre Filtrationsrate präoperativ 0,970 Zerebrovaskuläre Erkrankungen 2,558 Postoperative Faktoren Respiratorisch > 72 Std Re-Intubation Tracheotomie renal Kreatinin >1,6mg/dl renal Kreatinin 2-fach erhöht Dialyse mittels CVVH Verminderung der GFR Lactaterhöhung 2. postoperativer Tag 2,898 4,843 25,447 6,164 2,636 9,836 0,939 2,056 95% Confidenz-Interval p-Wert 1,117-5,935 1,070-1,009 0,778-0,629 1,146-5,823 0,332-0,697 1,088-1,433 1,011-1,051 0,999-1,071 1,021-4,662 1,444-9,204 1,102-3,676 0,951-0,990 1,012-0,468 0,026 0,025 0,021 0,022 <0,001 0,002 0,002 0,060 0,044 0,006 0,023 0,004 0,047 1,192-7,049 1,904-12,318 7,017-92,282 2,106-18,046 1,042-6,671 4,195-23,060 0,912-0,967 1,493-2,830 0,019 0,001 <0,001 0,001 0,041 <0,001 <0,001 <0,001 (pAVK: peripher arteirlle verschlusskrankheit , CVVH: kontinuierliche venovenöse Hämodialyse, GFR: glomeruläre Filtrationsrate,) Tabelle 16: Überlebenzeitanalyse mittels multivariate Cox-Regression Variable TAVI Alter in Jahren Vorhofflimmern präoperativ Kreatinin-Wert >1,1 mg/dl Postoperative Komplikationen Kreatinin-Wert verdoppelt innerhalb 48 Std Pulmonale Komplikationen innerhalb 72 Std Pacer notwendig postoperativ Hazard ratio 4,368 1,022 3,122 3,255 95% Confidenz-Interval 1,417-13,466 0,972-1,076 1,189-8,198 1,209-8,767 p-Wert 0,010 0,389 0,021 0,020 4,648 1,509-14,316 0,007 4,508 1,605-12,658 0,004 4,300 1,251-14,784 0,021 46 3.5. Morbidität Die postoperativen Komplikationen lassen sich in - kardiale und - nicht kardiale Komplikationen einteilen. Zu den nicht kardialen Komplikationen sind respiratorische, nephrologische, neurologische, infektiöse und sonstige Komplikationen zu gliedern. 3.5.1. Klappenbedingte Re-Operationen Komplikationen in Zusammenhang mit der Klappenprothese traten zweimalig auf, die eine Re-Re-Operation erforderlich machten. Nach Re-AKE erfolgte bei einer Patientin während des stationären Aufenthaltes aufgrund einer Ausflusstraktobstruktion mit einem erhöhten transvalvulären Druck von 70 mmHg über der Aortenklappe in der postoperativen echokardiographischen Untersuchung eine Re-Re-Operation mit Aortenwurzel-Ersatz im Zeitintervall von acht Tagen. Bei einer Patientin mit Re-TAVI kam es im postoperativen Verlauf zu einer akuten Aortenklappeninsuffizienz infolge eines unzureichenden Klappenschlusses der neuen Prothese. Dies führte zu einer notfallmäßig durchgeführten Re-Re-Operation mit Valve- in Valve- Implantation. Wegen eines LCOS wurden dieser Patientin eine IABP und eine ECMO implantiert. 3.5.2. Blutungskomplikationen und blutungsbedingte Re-Operation Zur Datenevaluation lagen bei den Patienten mit Re-AKE 45 von 59 Akten vor, bei den Patienten mit Re-TAVI lagen 27 von 32 Akten vor. Im postoperativen Verlauf wiesen 8 der Patienten mit Re-AKE eine erhöhte Blutungsneigung definiert als Drainagenblutungsmenge >500 ml nach 24 Stunden auf. Die durchschnittliche 47 Drainagenfördermenge lag bei 814,1 ± 830,3 ml. Die geringste Drainagenfördermenge lag bei 150 ml, das Maximum bei 4000 ml. Im Vergleich dazu lag bei 4 der Patienten mit Re-TAVI eine erhöhte Blutungsneigung auf. Die Drainagenfördermenge am ersten Tag lag bei diesen Patienten bei 410,9 ± 236,3 ml, mit einem Minimum von 85 ml und einem Maximum von 1010,0ml. Dieser Unterschied zwischen den beiden Gruppen war signifikant. Bei nicht sistierender Blutung nach Re-AKE musste bei 7 Patienten (11,9%) eine ReThorakotomie mit Hämatomausräumung durchgeführt werden. In der Gruppe der Re-TAVI wurde keine Re-Thorakotomie zur Blutstillung notwendig. In Bezug auf den Transfusionsbedarf lagen bei den Patienten mit Re-AKE 55 von 59 Daten komplett vor, bei den Patienten mit Re-TAVI lagen 30 von 32 Daten komplett vor. Ein Transfusionsbedarf war bei den Patienten mit Re-AKE mit 6,6 ± 6,1 Erythrozytenkonzentrate (EKs), 4,8 ±5,1 Fresh Frozen Plasmas (FFPs) und 1,1 ± 1,3 Thrombozytenkonzentrate (TTs) höher als bei den Patienten mit Re-TAVI mit durchschnittlich 2,6 ± 2,8 EKs, 0,6 ± 1,3 FFPs und 0,01 ± 0,2 TTs. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war in Bezug auf alle oben aufgeführten Parameter signifikant (siehe Tabelle 17). Tabelle 17: Blutungskomplikationen und Transfusionsbedarf in der perioperativen Phase Blutungskomplikationen Drainagenmenge 1. Tag Blutung postoperativ Rethorakotomie EKs FFP TT Re-AKE 814,1 ± 830,25 8 (13,6%) 7 (11,9%) 6,6 ± 6,1 4,8 ± 5,1 1,1 ± 1,3 Re-TAVI 410,9 ± 236,3 4 (12,5%) 0 2,6 ± 2,8 0,55 ± 1,3 0,04 ± 0,2 48 p 0,016 1,000 0,091 0,001 <0,001 <0,001 Abbildung 14: Transfusionsbedarf im perioperativen Verlauf, EKs: Erythrozytenkonzentrate, FFPs: Fresh frozen Plasma, TTs: Thrombozytenkonzentrate 3.5.3. Thrombembolische und hämorrhagische Komplikationen Bei einer Patientin (1,7%) mit Re-AKE trat postoperativ ein akuter thrombembolischer Verschluss des linken Beines auf, so dass eine Embolektomie durchgeführt wurde. Diese Patientin wies ebenfalls eine TIA im postoperativen Verlauf auf. Bei einer Patientin (3,1%) mit Re-TAVI kam es nach Entfernung der arteriellen Schleuse im Bereich der Leiste zu einer retroperitonealen Einblutung mit hämorrhagischem Volumenmangel. Diese Patientin verstarb am 2. postoperativen Tag. 3.5.4. Infektionen und Re-Operationen Infektionen traten insgesamt bei 4 (6,7%) von 59 Patienten mit Re-AKE auf. Hierbei handelte es sich bei zwei Patienten um eine Kunstprothesen-Endokarditis und bei einem Patienten um eine Wundheilungsstörung. Eine Patientin wies einen septischen Schock bei einem Abszess 49 im Bereich der Ellbeuge auf. 2 männliche Patienten (3,4%) mit Re- AKE wiesen im postoperativen Verlauf eine Endokarditis auf. Ein Patient wies bei einer mechanischen Klappenprothese ein paravalvuläres Leck auf, so dass eine Re-Re-AKE innerhalb von 51 Tagen nach Re-AKE durchgeführt wurde. Dieser Patient verstarb innerhalb von zwei Tagen aufgrund einer Sepsis. Ein weiterer Patient mit Endokarditis der mechanischen Klappenprothese erhielt eine Re-Re-AKE nach 17 Monaten. Ein Patient (1,7%) wies im postoperativen Verlauf eine Wundheilungsstörung auf, so dass eine Wundrevision im Zeitintervall von 14 Tagen durchgeführt wurde. Eine Patientin (1,7%) wies im postoperativen Verlauf eine septiforme Kreislaufreaktion auf. In der Armbeuge lag bereits präoperativ ein Abszess vor. Diese Patientin verstarb unter Einsatz von hochdosierten Katecholaminen im Multiorganversagen am 13. postoperativen Tag. Bei den Patienten mit Re-TAVI trat weder eine Klappenendokarditis noch eine revisionspflichtige Wundheilungsstörung auf (p=0,170). 3.5.5. Kardiale Komplikationen Rhythmusstörungen: Bei den Patienten mit Re-AKE wurden zwei (3,4%) Patienten im perioperativen Verlauf reanimiert, ein männlicher Patient (1,7%) wegen eines sinuatrialen Blockes und Sick-SinusSyndrom. Bei diesem Patienten wurde während des stationären Aufenthaltes eine Schrittmacher-Implantation durchgeführt. Eine weibliche Patientin (1,7%) wies im postoperativen Verlauf einmalig Kammerflimmern auf. Nach medikamentöser Therapie mit Amiodaron wies die Patientin vereinzelte ventrikuläre Extrasystolen (VES) mit Bradykardien bis zu 30/min auf. Aus diesem Grund wurde noch während des stationären Aufenthaltes bei der Patientin eine Schrittmacher-Implantation durchgeführt. Bei den Patienten mit Re-TAVI wurden 3 Patienten (9,4%) aufgrund von Kammerflimmern reanimiert. Ein männlicher Patient aufgrund einer plötzlich aufgetretenen Hyperkaliämie, eine weibliche Patientin wurde im Rahmen der Klappenimplantation intraoperativ zweimalig reanimiert bei persistierendem Kammerflimmern nach schneller Ventrikelstimulation. Bei einer Patientin trat eine hochgradige Aorteninsuffizienz auf, sodass diese notfallmäßig eine Re-Re-Operation mit Valve-in-valve Implantation erhielt, wegen eines anschließenden low 50 cardiac output-Syndroms (LCOS) wurden dieser Patientin eine ECMO und eine IABP implantiert. Im postoperativen Verlauf trat bei 6 (10,2%) Patienten mit Re-AKE eine Tachyarrhythmia absoluta (TAA) bei Vorhofflimmern auf. In zwei dieser Fälle konnte der Rhythmus wieder in einen stabilen Sinusrhythmus konvertiert werden. Bei einem Patienten nach Re-TAVI trat eine persistierende TAA auf. Bei den Patienten mit Re-AKE trat bei neun Patienten (15,3%) ein atrioventrikulärer Block (AV-Block) III° auf. Aufgrund dieser Rhythmusstörung wurde bei 4 dieser Patienten (6,8%) eine Schrittmacher-Implantation durchgeführt. Bei den Patienten mit Re-TAVI trat nur bei einer Patientin (3,1%) ein AV-Block III° auf. Dieser Patientin wurde im Verlauf ebenfalls ein Herzschrittmacher implantiert. Damit zeigten sich zwischen den Gruppen weder relevante noch signifikante Unterschiede. Zum Zeitpunkt der Entlassung lag bei 35 Patienten (59,3%) mit Re-AKE ein Sinusrhythmus vor, bei acht Patienten (13,6%) eine absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern. Bei 9 Patienten (15,2%) ein Schrittmacher-Rhythmus, bei einem Patienten (1,7%) lag ein AV- Block I° vor. Nach Re-TAVI lag bei 17 Patienten (53,1%) ein Sinusrhythmus, bei sechs Patienten (18,8%) eine absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern, bei vier Patienten (12,5%) ein Schrittmacher-Rhythmus vor und bei zwei Patienten (6,3%) war ein AV I° zu verzeichnen. Hinsichtlich aller aufgeführten Parameter lag zwischen den beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied vor (siehe Tabelle 18). Tabelle 18: Postoperative Rhythmusstörungen Reanimation TAA bei VHF AV III° SM-Implantation EKG postoperativ SR VHF SM sonstiges AV I Re-AKE n (%) 2 ( 3,4%) 6 (10,2%) 9 (15,3%) 6 (10,2%) Re-TAVI n (%) 3 ( 9,4%) 1 ( 3,1%) 1 ( 3,1%) 1 ( 3,1%) p 35 8 9 3 1 17 6 4 0 2 0,658 0,551 0,767 0,308 0,549 (59,3%) (13,6%) (15,2%) ( 5,1%) ( 1,7%) 51 (53,1%) (18,8%) (12,5%) (0%) (6,3%) 0,340 0,414 0,092 0,414 3.5.6. Pulmonale Komplikationen Insgesamt 11 von 59 Patienten nach Re-AKE wiesen im postoperativen Verlauf respiratorische Probleme über mehr als drei Tage auf. Respiratorische Probleme wurden definiert als insuffiziente Oxygenierung oder eine Pneumonie, sodass eine verlängerte Beatmung postoperativ notwendig war. Bei 8 Patienten (13,5%) zeigte sich eine insuffiziente Oxygenierung, bei drei Patienten (5,1%) lag eine Pneumonie vor. Insgesamt sieben Patienten wurden im Verlauf reintubiert. Von den reintubierten Patienten wurden aufgrund der prolongierten Beatmungsphase fünf Tracheotomien durchgeführt. Bei einer Patientin erfolgte die Re-Intubation bei einer Blutung aus dem Nasopharynx-Bereich. Diese Patientin wurde im weiteren Verlauf tracheotomiert. Eine weibliche Patientin wies ein erschwertes Weaning auf, so dass diese nach prolongierter Beatmungsphase direkt tracheotomiert wurde. Eine weitere Patientin wies eine deutlich verlangsamte neurologische Reaktion auf, sodass diese bei respiratorischer Erschöpfung reintubiert und tracheotomiert wurde. Bei einem männlichen Patienten erfolgte die Tracheotomie nach Langzeitbeatmung mit schlechter Oxygenierung. Ein weiterer männlicher Patient wurde wegen einer Sepsis reintubiert und in der Folge tracheotomiert. - Im Vergleich dazu wiesen 5 von 32 Patienten (15,6%) nach Re-TAVI pulmonale Probleme über mehr als drei Tage auf. Eine Reintubation erfolgte bei zwei Patienten. Eine Tracheotomie war in keinem Fall erforderlich. Vier dieser Patienten weisen eine schlechte Oxygenierung auf. Wegen eines bestehenden Assist-Devices erfolgte bei einer Patientin eine längere Beatmungsphase. Bei einem männlichen Patienten erfolgte wegen einer Hämoptoe mit Aspiration die notfallmäßige erschwerte Reintubation. Ein weiterer männlicher Patient wurde notfallmäßig aufgrund einer Aspiration von Mageninhalt reintubiert. Kein Patient hatte im postoperativen Verlauf eine Pneumonie. In Bezug auf die aufgeführten Parameter lag zwischen den Gruppen kein signifikanter Unterschied vor (siehe Tabelle 19). Tabelle 19: Pulmonale Komplikationen im postoperativen Verlauf Pulmonale Komplikationen Re-AKE n (%) Pulmonale Komplikationen 11 ( 18,6%) über mehr als 3 Tage Reintubation 7 (11,9%) Tracheotomie 5 (8,5%) 52 Re-TAVI n (%) 5 (15,6%) p 2 0 0,485 0,157 (6,25%) (-) 0,781 3.5.7. Nephrologische Komplikationen Im postoperativen Verlauf entwickelten 29 von 59 Patienten (49,2%) mit Re-AKE ein akutes Nierenversagen mit einem Kreatinin-Wert über 1,6. Bei 10 Patienten (16,9%) kam es zu einer Verdoppelung des Kreatinin-Wertes bis zu 48 Stunden postoperativ und damit definitionsgemäß zu einem akuten Nierenversagen. Bei neun dieser Patienten wurde im postoperativen Verlauf eine Dialyse durchgeführt. Da bei zwei Patienten bereits präoperativ eine terminale Niereninsuffizienz mit Dialysepflichtigkeit vorlag, trat bei 7 (11,9%) Patienten ein akutes Nierenversagen auf. Bei Patienten mit akutem Nierenversagen erfolgte die Dialyse durchschnittlich bis zu 5,7 ±3,7 Tage. Insgesamt 15 von 32 Patienten (46,9%) mit Re-TAVI entwickelten im postoperativen Verlauf einen Kreatinin-Wert über 1,6, bei vier Patienten kam es zu einer Verdoppelung des Kreatinin-Wertes. Insgesamt vier Patienten wurden im postoperativen Verlauf dialysiert. Da bereits ein Patient präoperativ eine terminale Niereninsuffizienz vorwies, lag bei drei Patienten ein akutes Nierenversagen vor. Die durchschnittliche Dialysedauer betrug bei diesen Patienten 5,0 ± 2,2 Tage. Die Ergebnisse zwischen den beiden Gruppen ergaben keinen signifikanten Unterschied. Tabelle 20: Niereninsuffizienz im postoperativen Verlauf Niereninsuffizienz Re-AKE n (%) 29 (49,2%) Re-TAVI n (%) 15 (46,9%) p Kreatinin verdoppelt (bis zu 48 Std postoperativ ) 10 4 (12,5%) 0,763 Dialyse auf Intensivstation Dialysepflichtig bereits präoperativ Dialyse neu auf Intensivstation Dialyse über Tage 9 (15,3%) 2 ( 3,4%) 7 (11,9%) 5,7 ± 3,7 (1;11*) 4 (12,5%) 1 ( 3,1%) 3 ( 9,4%) 5,0 ± 2,2 (3;8*) 0,767 1,000 0,747 0,74 Niereninsuffizienz mit Kreatinin über 1,6 (16,9%) Anmerkung: *Mindest- und Maximaldauer der Dialyse 53 1,000 3.5.8. Neurologische Komplikationen Bei 17 von 59 Patienten (28,8%) mit Re-AKE traten neurologische Komplikationen auf. Bei zwei Patienten (3,4%) trat eine transitorische ischämische Attacke (TIA) auf, die neurologischen Defizite entwickelten sich jeweils innerhalb von 24 Stunden zurück. Bei einem Patienten (1,7%) trat im postoperativen Verlauf einmalig ein Krampfanfall auf. 14 Patienten (23,7%) wiesen ein postoperatives Delir auf. Insgesamt sieben von 32 Patienten (21,9%) mit Re-TAVI wiesen im postoperativen Verlauf neurologische Komplikationen auf. Ein Patient (3,1%) hatte im postoperativen Verlauf eine TIA. Ein Patient (3,1%) erlitt postoperativ einen Schlaganfall mit armbetonter rechtsseitiger Hemiparese und Aphasie. Fünf weitere Patienten (15,6%) wiesen ein postoperatives Delir auf. Die aufgeführten Parameter zwischen den beiden Gruppen ergaben keinen signifikanten Unterschied. Tabelle 21: Neurologische Komplikationen im postoperativen Verlauf Neurologische Komplikationen Re-AKE n (%) TIA 2 ( 3,4%) Schlaganfall (-) Krampfanfall 1 ( 1,7%) Durchgangssyndrom 14 (23,7%) Gesamt 17 Re-TAVI n (%) 1 ( 3,1%) 1 ( 3,1%) (-) 5 (15,6%) 7 p 1,000 0,351 1,000 0,428 3.5.9. Sonstige Komplikationen Gastrointestinale Komplikationen. Ein Patient mit Re-TAVI wies im postoperativen Verlauf einen Ileus auf. Aufgrund einer Aspiration erfolgte bei diesem Patienten die notfallmäßige Re-Intubation. Dieser Patient verstarb am 9. postoperativen Tag. 54 3.6. Stationärer Aufenthalt Bei den Patienten mit Re-AKE betrug die mittlere Intensivdauer 4,7 ± 4,8 Tage im Vergleich zu 3,6 ± 2,6 Tage nach Re-TAVI (p=0,210). Die Intubationszeit war mit 39,7 ± 57,6 Stunden bei den Patienten mit Re-AKE im Vergleich zu den Patienten mit Re-TAVI mit 14,3 ± 8,5 Stunden mit einem p-Wert von 0,01 signifikant verlängert. Die Krankenhausaufenthaltsdauer war mit 14,1 ± 5,1 Tagen bei den Patienten mit Re-AKE im Vergleich zu den Patienten mit Re-TAVI mit 11,8 ± 6,0 Tagen ebenfalls verlängert (p<0,05) Tabelle 22: Stationärer Aufenthalt bei den Patienten mit Re-AKE und Re-TAVI Stationärer Aufenthalt Intensivdauer in Tage Intubationszeit in Std KH-Aufenthalt in Tage 3.7. Re-AKE 4,7 ± 4,8 39,7 ± 57,6 14,1 ± 5,1 Re-TAVI 3,5 ± 2,6 14,3 ± 8,5 11,8 ± 6,0 p 0,21 0,01 <0,05 Hämodynamik postoperativ Zur postoperativen Hämodynamik, die zwischen dem 5. und 7. postoperativen Tag erhoben wurde, lagen 44 von 59 Daten bei den Patienten nach Re-AKE vor. Bei den Patienten mit ReTAVI lagen 27 von 32 Daten vor. In beiden Gruppen konnte eine Steigerung der Ejektionsfraktion verzeichnet werden. Postoperativ wiesen die Patienten mit Re-AKE eine Ejektionsfraktion von 54,4 ± 10,4% auf. Die Maximalgeschwindigkeit über die Aortenklappen betrug durchschnittlich 2,3 ± 0,6 m/s, der durchschnittliche maximale Druckgradient über die Aortenklappe betrug 23,8 ± 14,1 mmHg und der mittlere Druckgradient 13,2 ± 8,8 mmHg. Im Vergleich dazu wiesen die Patienten mit Re-TAVI eine durchschnittliche Ejektionsfraktion von 52,3 ± 9,6 %, Die durchschnittliche Maximalgeschwindigkeit betrug 2,2 ± 0,5 m/s, und die Druckgradienten über die Klappe betrugen 21,6 ± 11,2 mmHg und 11,3 ± 6,7 mmHg. 55 Tabelle 23: Postoperative Hämodynamik Hämodynamik 5.-7. Tag postoperativ EF postoperativ in % Vmax postoperativ in m/s pmax in mmHg pmean in mmHg Re-AKE 54,4 2,31 23,8 13,2 ± ± ± ± 10,4 0,60 14,1 8,8 Re-TAVI p 52,3 ± 9,6 2,2 ± 0,5 21,6 ± 11,2 11,3 ± 6,7 0,362 0,610 0,501 0,342 Abbildung 15: Reduktion der Druckgradienten pmax und pmean bei den Patienten mit Re-AKE und Re-TAVI 56 4. Diskussion Der chirurgische konventionelle Aortenklappenersatz gilt als Therapie der Wahl bei Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose (110). Die Prognose der hochgradigen Aortenklappenstenose ist ohne eine chirurgische Therapie mit einer 3-Jahres- Überlebensrate von unter 30 % äußerst schlecht. Demgegenüber steht ein vergleichbar geringes Operationsrisiko beim erstmaligen konventionellen Aortenklappenersatz zwischen 1 und 5%. Im Jahr 2010 wurden mehr als 25.000 isolierte Klappeneingriffe in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt. Hierbei wurde mehr als 11.000 mal die Aortenklappe über einen konventionellen chirurgischen Eingriff mit einer durchschnittlichen 30-Tage-Mortalität von 3% ersetzt (45). Gemäß einer Stichprobenanalyse von 4.109 Operationen auf der Basis der Leitungsstatistik der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herzund Gefäßchirurgie (DGTHG) zeigt das Risiko des chirurgischen Aortenklappenersatzes dabei eine Altersabhängigkeit; erst in der Altersgruppe der über 90-Jährigen war eine Letalität von mehr als 30% zu verzeichnen. In der Altersgruppe der 85- bis 89-jährigen zeigte sich eine Letalität von noch 6,9%, in allen anderen Alterskategorien betrug die Letalität 0,9 bis 3,5%. Auf der Basis dieser guten Ergebnisse wurden in ersten Studien bei Hochrisikopatienten (definiert u.a. durch einen logistischen EuroSCORE >20% und einen STS-Score >10% und damit einer zu erwartenden Operationsletalität von mehr als 10%) der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) zur Anwendung gebracht. Die Einschränkung auf dieses Risikokollektiv ergibt sich aus der Tatsache, dass alle bis dato publizierten klinischen Studien zum TAVI-Verfahren eine Letalität von ca. 10% in dieser Patientenpopulation gezeigt haben (36). Im Rahmen dieser Arbeit wurden retrospektiv die Ergebnisse von Hochrisikopatienten verglichen, die nach einer vorangegangenen Herzoperation nun einen Aortenklappenersatz als zweite Herzoperation entweder auf konventionelle Art, oder mittels TAVI erhalten haben. Dabei wurde das präoperative Risikoprofil, die perioperativen Daten, die postoperative Morbidität und die 30-Tage Letalität und die 1-Jahres-Letalität der beiden Gruppen analysiert. 57 Die Hauptergebnisse der hier durchgeführten Untersuchung können unter Berücksichtigung der unten aufgeführten Limitationen folgendermaßen zusammengefasst werden: 1) der konventionelle Aortenklappenersatz als Reoperation kann mit guten postoperativen Ergebnissen durchgeführt werden 2) Die derzeit in der Literatur und auch der klinischen Routine angewendeten Scoring Systeme (EuroSCORE und STS Score) überschätzen die tatsächlich zu erwartende Mortalität. 3) Die transapikale Aortenklappenimplantation kann mit vergleichbar guten Ergebnissen durchgeführt werden. Der konventionelle Aortenklappenersatz als Reoperation Reoperationen sind insbesondere im Fachgebiet der Herzchirurgie mit einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko im Vergleich zur Primäroperation assoziiert. Allerdings differieren insbesondere die Mortalitätsraten in der vorliegenden Untersuchungen erheblich und liegen zwischen 2,3% bis hin zu 18% (58). Die Gründe für das erhöhte perioperative Risiko bei kardialen Reoperationen ist vielschichtig und liegt zum Einen in der veränderten kardialen und thorakalen Anatomie begründet, zum Anderen unterliegen diese Patienten meist (nicht zuletzt aufgrund des fortgeschrittenen Alters) einer größeren Anzahl kardialer und nicht-kardialer Komorbiditäten (104,116). In unserer single-center Analyse zeigte sich eine 30-Tage Mortalität von 3,4% bei einem 1 Jahres- bzw. 2-Jahres-Überleben von 82,2% und 77%. Nach 3 Jahren zeigte sich eine Überlebensrate von 72%. Diese Ergebnisse stimmen mit den Analysen anderer Arbeitsgruppen überein. Beispielsweise berichten Dobrilovic et al. in ihrer retrospektiven Analyse zum Aortenklappenersatz nach vorangegangener Bypassoperation eine 30 Tage Mortalität von 3,8% bei einem 1 Jahres-Überleben von 86% und einem 3 Jahres-Überleben von 74% (30). Ähnliche Ergebnisse zeigen auch andere Untersuchungen zum Aortenklappenersatz nach vorangegangener Bypassoperation, wie in mehreren Studien gezeigt werden konnte (59,74,87,105-106). Beim Vergleich der genannten Daten zu der vorliegenden Analyse ist allerdings zu beachten, dass es sich ausschließlich um Patienten mit vorangegangener Bypassoperation handelt und die Patienten der genannten Studien im Vergleich ein höheres Alter (> 70 Jahre) aufwiesen. Ein negativer Einfluss eines 58 höheren Patientenalters zum Operationszeitpunkt auf die Frühmortalität als auch auf das Langzeitüberleben nach herzchirurgischen Reoperationen konnte von Lytle et al. in einer retrospektiven Analyse von 1000 Patienten und auch von Akins et al. gezeigt werden (66). In diesem Kontext beobachteten Jones et al. in ihrer Analyse von 671 Patienten mit einem mittleren Alter von 55 Jahren, die sich einem Klappenersatz als Reoperation unterzogen, eine 30-Tage Mortalität von 6,4% für den Aortenklappenersatz (58). Im Unterschied dazu lag die Krankenhausmortalität in der Studie von Balsam et al. mit einem Fokus auf den Aortenklappenersatz als Reoperation bei älteren Patienten mit einem Durchschnittsalter von 80,5 Jahren bei 12,8% (5). In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, dass das hier untersuchte Patientenkollektiv der konservativ operierten Patienten in Bezug auf die vorangegangene (erste) Herzoperation ein heterogenes Erscheinungsbild aufweist. Damit in Zusammenhang steht die Frage, inwieweit die Unterschiede hinsichtlich der vorangegangenen, ersten Operation die postoperativen Ergebnisse beeinflussen. Die aktuell verfügbare Literatur kann diese Fragestellung bisher nicht eindeutig beantworten. Obwohl sich die perioperative Mortalität nach vorangegangener Bypassoperation nicht relevant von den beschriebenen Ergebnissen nach vorangegangener Klappenimplantation unterscheidet (wie in den vorangehenden Absätzen dargelegt), besteht ein Dissens, inwieweit beim vorangegangenen Klappenersatz der erstmals implantierte Klappentypus (mechanisch oder biologisch) die perioperative Mortalität beeinflusst. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, daß die perioperative Mortalität bei Patienten, die zuvor einen mechanischen Klappenersatz erhalten haben, signifikant höher ist, als bei Patienten mit biologischem Klappenersatz (13,58,67,109). Im Gegensatz dazu konnten die Analysen von Lytle et al und McGrath et al diesen Zusammenhang nicht finden (66,69). Ein möglicher Erklärungsansatz besteht in der zugrundeliegenden Pathophysiologie: Bei Patienten mit mechanischem Klappenersatz kommt es häufiger zu abrupt einsetzender Klappendysfunktion (beispielsweise durch eine akute Thrombose), welche dann zu einer akuten Dekompensation mit zumindest dringlicher Operationsindikation führt. Zudem sind die mechanischen Klappen durch eine zur Endokarditis führende Erregerbesiedlung weitaus mehr gefährdet als biologische Klappen. In der vorliegenden Analyse wurden Patienten mit Endokarditis oder dringlicher/Notfall-Indikation nicht in das Patientenkollektiv eingeschlossen. Damit ist eine Verfälschung der Ergebnisse durch diesen Erklärungsansatz in dieser Studie nicht gegeben. In der Zusammenschau stehen die in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse nach einem 59 konventionellen Aortenklappenersatz als Reoperation im Einklang mit den Ergebnissen der publizierten Ergebnisse anderer Autoren und zeigen, dass der konventionelle Aortenklappenersatz als Reoperation ein sicheres operatives Verfahren darstellt, welches gegenwärtig als der Goldstandard angesehen werden muss. Risikostratifizierung mittels EuroSCORE und STS Score Die in dieser Arbeit verglichenen Patientenkollektive (Patienten nach konventioneller Aortenklappen-Reoperation und Patientin mit TAVI als zweite kardiale Operation) zeichnen sich beide durch ihr schon präoperativ deutlich erhöhtes Risikoprofil aus. Dies zeigt sich durch die vorliegenden Komorbiditäten, in denen sich (mit Ausnahme einer erhöhten Rate an vorliegender koronarer Dreigefäßerkrankung im Kollektiv der TAVI-Patienten) keine statistisch signifikanten Unterschiede zeigen. Daraus ergeben sich (unter Einbeziehung weiterer Faktoren) die präoperativ bestimmten Werte von EuroSCORE und STS-Score. Bei dieser Art der Risikostratifizierung zeigt sich ein signifikanter Unterschied in Bezug auf das berechnete Mortalitätsrisiko zwischen den beiden Scores (STS Score 9% bei Re-AKE, 11% bei TA-AVI gegenüber logistischer EuroSCORE 20.7% bei Re-AKE und 23.1% bei TAVI). Die bezeichneten Unterschiede ergeben sich zwar aus den verschiedenen Berechnungsalgorithmen der Scores, zeigen aber dennoch, dass das reine Heranziehen dieser Scores zur Abschätzung des perioperativen Risikos allein keine adäquate Patientenklassifizierung erbringen kann. Setzt man die Ergebnisse des präoperativen Mortalitätsrisikos ins Verhältnis zur tatsächlichen Mortalität der Patienten (Re-AKE 3,4%; TAVI 12,5%), so zeigt sich zudem, daß beide Scores die tatsächliche Mortalität deutlich überschätzen. Dies ist insbesondere von Bedeutung, als dass die präoperative Abschätzung des Operationsrisikos sich zu einem großen Teil auf die Berechnung der beiden Scores bezieht und die gegenwärtigen Empfehlungen der Fachgesellschaften für Kardiologie (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislaufforschung; DGK) und Herzchirurgie (Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz-, und Gefäßchirurgie; DGTHG) diese Art der präoperativen Abschätzung als einen Hauptpunkt kathetergestützten Klappenersatz nennen (36,95). 60 zur Indikationsstellung zum Verschiedene Veröffentlichungen haben in Übereinstimmung mit den hier vorliegenden Ergebnissen die Ungenauigkeiten der aktuell verwendeten Scores in Bezug ihrer Verlässlichkeit hinsichtlich der Aussagekraft bei Patienten, die einen kathetergestützten Aortenklappenersatz erhielten, bestätigt (43,59,115). Dies ist zum Teil schon dadurch zu erklären, dass diese Scoring-Systeme zur Risikostratifizierung für Koronarerkrankte konzipiert wurden und damit nicht immer für klappenerkrankte Patienten zutreffend sind (59). Obwohl Piazza et al. und Ben-Dor et al. eine moderate Korrelation zwischen den von beiden Scores angegeben Risiken beschreiben (r=0,58; p<0,001 und r=0,61; p<0,001), verweisen beide Autoren auf die Abweichungen der tatsächlich beobachteten Mortalität im Vergleich zu der vorher per Score berechneten (8),(81). Desweiteren zeigten die genannten Studien eine im Verhältnis größere Abweichung der erwarteten Mortalität durch den EuroSCORE im Vergleich zum STS Score. Nicht nur bezüglich der kathetergestützten Verfahren zum Aortenklappenersatz wurde die Akkuratheit der beiden Scores untersucht. In einer Studie mit 652 Patienten konnten Wendt et al. zeigen, dass der EuroSCORE auch bei Hochrisikopatienten, die sich einem konventionellen Aortenklappenersatz unterzogen, die Mortalität deutlich überschätzt (118). Damit zeigen die Ergebnisse der hier vorliegenden Analyse in Übereinstimmung mit anderen aktuellen Studien die Ungenauigkeiten der beiden etablierten Risikoscores zur Abschätzung der erwarteten Mortalität bei Hochrisikopatienten, die sich einem konventionellen oder einem transapikalen Aortenklappenersatz unterziehen. Diese Analysen unterstreichen die Wichtigkeit der klinischen Abschätzung durch erfahrene Ärzte vor geplanter operativer Korrektur einer Aortenklappenstenose und zeigen zudem die Relevanz einer Entwicklung eines speziellen Scores für das besondere Patientenkollektiv der sogenannten „Hochrisikopatienten“. Augenblicklich gründen sich die Indikationskriterien derzeit auf die Empfehlungen der verschiedenen Fachgesellschaften. Diese stimmen dahingehend überein, dass das Verfahren TAVI nur bei Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose und Kontraindikationen für eine konventionelle Operation, oder sehr hohem perioperativen Risiko in Betracht gezogen werden soll. Trotz der teils noch unbestimmten Empfehlungen und den bestehenden Unterschieden der verschiedenen internationalen Fachgesellschaften besteht weitestgehend ein Konsens, dass als Mindestanforderung unter anderem ein STS-SCORE > 10% oder ein logistischer EuroSCORE > 20% vorliegen sollte (29). Andererseits wurde in einem kürzlich veröffentlichten Expertengespräch mit Vertreten der DGK und der DGTHG noch einmal explizit darauf 61 hingewiesen, dass auch die Erfüllung dieser Scores nicht automatisch als TAVI-Indikation angesehen werden können (31,95). Daher kommt zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Indikationsstellung dem interdisziplinären individuellen Entscheidungsprozess entscheidende Bedeutung zu. Diese Beurteilung trägt maßgeblich zur Zuordnung eines Patienten zur Gruppe der „Hochrisikopatienten“ bei. Dieses Faktum ist für die Interpretation der hier vorgestellten Ergebnisse von Mortalität und Morbidität der verglichenen Patientenkollektive zu beachten. Die Patienten, die mittels TAVI operiert wurden, wurden zusätzlich zu der Abschätzung der Scoring-Systeme präoperativ durch ein Team aus spezialisierten Kardiologen und Herzchirurgen als „Hochrisikopatienten“ eingestuft. Dadurch liegt per se eine Verzerrung (bias) durch diese klinische Einschätzung vor, da dieser Prozess bei den konventionell operierten Patienten nicht stattgefunden hat. Vergleich zwischen dem konventionellen Verfahren und TAVI Die Entwicklung der kathetergestützten Verfahren zur Aortenklappenimplantation bietet seit 2008 eine alternative Therapieoption für Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose. Um den Nutzen einer solchen, neu eingeführten medizinischen Intervention zu beurteilen, muss per definitionem der kausal begründete positive Effekt dieser Intervention auf patientenrelevante Endpunkte evaluiert werden und in Analogie das potentielle Schadenspotential mit berücksichtigt werden (29). Die wissenschaftliche Datenlage zur Anwendung der kathetergestützten Verfahren zur Aortenklappenimplantation (TAVI) stützt sich bisher fast ausschließlich auf Registerdaten und retrospektive Untersuchungen. Studien zum Vergleich von TA-AVI und konventioneller Operation nach vorangegangener Herzoperation existieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Als einzige Primärstudie zum prinzipiellen Vergleich der konventionellen Operation mit dem kathetergestützten Verfahren zum Aortenklappenersatz finden sich die Daten aus der Kohorte der PARTNER-Studie (99). In diese randomisiert-kontrollierten Studie wurden Patienten mit schwerer symptomatischer Aortenklappenstenose eingeschlossen, deren „Hochrisikoprofil“ durch einen STS-SCORE > 10%, bzw. durch die individuelle Abschätzung von Kardiologen und Herzchirurgen definiert wurde. Diese Patienten wurden randomisiert 62 entweder über eine TAVI (sowohl TF-AVI, als auch TA-AVI) oder einen konventionellen Aortenklappenersatz (AKE) therapiert. Der primäre Endpunkt wurde als „Tod jeglicher Ursache nach einem Jahr“ definiert und die Studie als Non-Inferioritätsstudie angelegt. Für den primären Endpunkt zeigte sich ein Nicht-Unterlegenheit der TAVI gegenüber dem konventionellen AKE (TAVI 24,2% gegenüber AKE 26,8%. Die 30-Tage Letalität lag in der TAVI-Gruppe bei 3,4 % im Vergleich zu 6,5 % beim konventionellen AKE (p=0,07). Allerdings traten neurologische Komplikationen wie Schlaganfälle sowie Gefäßkomplikationen signifikant häufiger in der TAVI Gruppe auf. Obwohl diese Arbeit einen Meilenstein in der Beurteilung dieser relativ jungen Operationsmethode darstellt, können die Ergebnisse nicht prinzipiell in Beziehung zu den in dieser Arbeit vorgestellten Daten gesetzt werden. Zum Einen handelt es sich in dieser Arbeit um Patienten, die sich einer zweiten Herzoperation unterzogen haben, zum Anderen wurden in der PARTNER-Studie mehr als zwei Drittel der Patienten über eine transfemoralen Zugang versorgt (99). Die Datenlage zur Analyse der Ergebnisse nach TAVI als Reoperation beschränkt sich derzeit auf retrospektive Studien. Drews et al. verglichen die Ergebnisse nach transapikalem Aortenklappenersatz und vorangegangener Herzoperation mit den Ergebnissen von Patienten, die sich zuvor keiner Herzoperation unterzogen hatten (32). Dabei beobachteten die Autoren exzellente Ergebnisse bei TA-AVI nach vorangegangener Herzoperation mit einer 30-Tage Mortalität von 5% (im Vergleich zu 6,9% nach TA-AVI ohne Voroperation). Das 1-Jahres Überleben lag bei 77% in der Gruppe der voroperierten Patienten. In der vorliegenden Arbeit zeigte sich eine vergleichsweise 30-Tage Mortalität von 12,5% bei einer 1-Jahres Überlebensrate von 67,5%. Diese Ergebnisse entsprechen den von Walther et. al veröffentlichen Ergebnissen in Patienten nach TA-AVI als Reoperation (114). In ihrer Studie beobachteten die Autoren eine 30-Tage Mortalität von 12% bei einem 1-Jahres Überleben von 72%. Die einzige bis dato publizierte Registeranalyse zur Untersuchung des Einflusses einer vorangegangener Herzoperation auf die Ergebnisse nach TA-AVI zeigt Ergebnisse des italienischen Registers für den transapikalen Aortenklappenersatz (I-TA) (24). Von den 566 eingeschlossenen Patienten wiesen 110 Patienten in der Vorgeschichte eine Herzoperation auf. Die beobachtete Krankenhausmortalität lag bei 7,2% und unterschied sich nicht signifikant von der beobachteten Mortalität der Patienten nach TA-AVI als erste Herzoperation (7,9%; p=0,8). Das 1-Jahres- und 2-Jahres Überleben lag bei 83,6% bzw. 75,4% und zeigte keinen relevanten oder signifikanten Unterschied zur Vergleichsgruppe (24). 63 Im Bezug auf die postoperative Morbidität nach TAVI liegt der Fokus der wissenschaftlichen Diskussion insbesondere auf den neurologischen Komplikationen. Dies liegt darin begründet, dass sich in der oben erwähnten PARTNER-Studie eine signifikant höherer Anzahl neurologischer Komplikationen in der Gruppe der TAVI-Patienten im Vergleich zur konventionellen Operation gezeigt hatte (99). Auch wenn diese Ergebnisse in der einzigen randomisiert kontrollierten prospektiven Studie aufgetreten sind, so bleibt zu bemerken, dass der Stichprobenumfang der PARTNER-Studie ausschließlich für den Endpunkt des EinJahres-Überlebens berechnet wurde. Daher sind belastbare Aussagen zum Komplikationsprofil und zu Subgruppenergebnissen aufgrund der PARTNER Daten nicht möglich. Ein weiterer relevanter Punkt hinsichtlich der vorliegenden Arbeit besteht in der Analyse der Blutungskomplikationen, da für die transapikale Implantation erneut eine (wenn auch laterale) Thorakotomie erforderlich ist. Somit besteht sowohl bei der konventionellen Re-Operation, als auch bei der TA-AVI die potentielle Gefährdung durch Verwachsungen oder Verletzungen bestehender koronarer Bypässe. In der vorliegenden Analyse zeigte sich bei einem Patienten ein postoperativer Apoplex (3,1%), wohingegen in der Gruppe der konventionell operierten Patienten kein postoperativer Schlaganfall, allerdings 2 Episoden einer transitorisch ischämischen Attacke (TIA) zu beobachten war. Aufgrund der geringen Fallzahl war dieser Unterschied statistisch nicht signifikant. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den Ergebnissen des I-TA (Apoplexrate in der Reoperationsgruppe: 5,5%) und der Publikation von Walther et al. (kein Apoplex innerhalb der Gruppe von 25 untersuchten Patienten) (24),(114). Ähnliches gilt für die Blutungskomplikationen nach TA-AVI als Reoperation. Diese Daten nach TA-AVI sind mit den Ergebnissen nach konventionellem AKE als Reoperation vergleichbar. Davierwala et al. beobachteten eine Schlaganfallrate von 4,6% nach AKE als Reoperation (26), Jones et al. erreichten eine Apoplexrate von 1,7% (58). Hinsichtlich der Blutungskomplikationen zeigt sich in der vorliegenden Arbeit eine signifikant geringere Rate der postoperativen Blutungsmenge, der Anzahl an postoperativen Blutungen, der notwendigen Rethorakotomie sowie des Transfusionsbedarfs in der Gruppe der Patienten nach TA-AVI im Vergleich zu den konventionell operierten Patienten. In der I-TA Registeranalyse zeigten sich übereinstimmend eine Rate von 0,9% an relevanten Blutungskomplikationen nach TA-AVI ohne Angabe eine Rethorakotomierate (24). Im Vergleich dazu nimmt die postoperative Blutung als Komplikation nach konventioneller Reoperation einen deutlich höheren Stellenwert ein. Jones et al. berichten, dass Blutungen 64 in über 15% der Fälle ursächlich zur perioperativen Mortalität beigetragen habe (58). Balsam et al. beschreiben eine Rethorakotomierate aufgrund aufgetretener Nachblutung nach Aortenklappenersatz als Reoperation von 5,2% (5). Die vorgestellten Daten weisen darauf hin, dass beim Einsatz von TA-AVI ein erheblich geringeres Risiko für das Auftreten einer relevanten postoperativen Blutungskomplikation im Vergleich zur konventionellen Operation besteht. 65 5. Limitationen Bei der Interpretation der in dieser Arbeit vorgestellten Daten müssen verschiedene Limitationen in Betracht gezogen werden. Es handelt sich hier um eine retrospektive Analyse. Daher kann ein Einfluss von in der Datenerhebung unberücksichtigt gebliebenen Störfaktoren nicht ausgeschlossen werden. Zudem handelt es sich um eine geringe Patientenzahl, welche insbesondere bei der Interpretation der Risikofaktorenanalyse in Betracht gezogen werden muss. Desweiteren unterscheiden sich (wie oben erwähnt) die beiden Gruppen hinsichtlich der Verteilung des Typus der ersten Herzoperation voneinander. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass durch die Indikation zur TA-AVI per se ein Einflussfaktor besteht. Diese Patienten wurden präoperativ zusätzlich durch ein Herzteam aus Kardiologen und Herzchirurgen als „Hochrisikopatienten“ eingestuft. Allerdings besteht in Bezug auf die erhobenen Daten zum präoperativen Risikoprofil kein relevanter Unterschied in den verglichenen Gruppen. Beide Gruppen zeichnen sich damit durch ein hohes Risikoprofil aus. Trotz der genannten Limitationen liefert diese Arbeit relevante Daten hinsichtlich der prinzipiellen guten Durchführbarkeit der transapikalen Aortenklappenimplantation auch nach vorangegangener Herzoperation. Die im Vergleich zur konventionellen Operation verkürzten Operationszeiten, sowie der geringere Transfusionsbedarf und der kürzere Krankenhausaufenthalt unterstützen die These, dass TA-AVI als Re-Operation für Hochrisikopatienten eine Alternative zur konventionellen Operation darstellt. Eine generelle Empfehlung für TA-AVI als Methode der Wahl zum Aortenklappenersatz als Reoperation zu geben, lässt sich auch unter Einbeziehung der zu diesem Thema zur Verfügung stehenden Literatur nicht ableiten. Zur weiteren Evaluation der TAVI (und der damit in Zusammenhang stehenden verschiedenen Zugangswege) sind weitere Studien mit prospektivem Studiendesign unabdingbar. Der konventionelle Aortenklappenersatz ist auch im Falle einer Reoperation bis auf weiteres als der therapeutische Goldstandard anzusehen. 66 6. Zusammenfassung Einleitung: Degenerative AK-Vitien treten im höheren Lebensalter auf, jedoch weist dieses Patientenklientel aufgrund der zunehmenden Komorbidität ein erhöhtes perioperatives Risiko auf. Teilweise werden diese Patienten zur Operation abgelehnt. Aufgrund der demographischen Veränderungen ist eine zunehmende Relevanz zu sehen, während im Jahre 1969/78 das mittlere Alter herzchirurgischer Patienten bei 46 Jahren lag, so liegt diese im Jahr 1989-1998 bei 60 Jahren. Um älteren Patienten mit erhöhter Komorbidität ein Operationsverfahren anzubieten, wurde der transapikale Aortenklappenersatz als minimalinvasive Technik entwickelt. Fragestellung: In dieser Arbeit wurden die beiden Operationsverfahren konventioneller Aortenklappenersatz mittels medianer Sternotomie und minimal invasive Therapie mittels Transapikalen Aortenklappenersatz miteinander hinsichtlich der perioperativen Ergebnisse verglichen. Hierbei wurden standardisierte Laborparameter, klinische und hämodynamische Parameter verwendet. Methoden: Es wurden die Patientendaten bis zu fünf Jahre in Bezug auf Morbidität und Mortalität und Hämodynamik untersucht. Vom Januar 2006- bis 2011 wurden 91 Patienten mit isoliertem Aortenklappenersatz als Re-Operation gesammelt. Das Patientenkollektiv wies keine Endokarditis auf. Im Zeitraum von November 2010 bis Februar 2011 wurde eine aktengestützte Datenanalyse des prä-, peri- und postoperativen Verlaufs erhoben. Ergebnisse: Das Patientenalter betrug 67,2 ± 17,0 Jahre für den konventionellen Aortenklappenersatz und für TAVI 78,5 ± 7,3 Jahre (p<0,001). 66,1% der Patienten mit ReAKE und 71,9% der Patienten mit Re-TAVI waren männlich (p=0,642). Die meisten Patienten waren NYHA Klasse III und IV. In Hinblick auf die präoperative Risikostratifizierung durch den additiven und logistischen Euroscore zeigte sich kein signifikanter Unterschied (p=0,341 und p=0,279). Als Voroperation wiesen 39 % der Patienten mit Re-AKE eine ACVB-OP verglichen mit 78,1% der Patienten bei Re-TAVI (p=0,004). Bei 20,3% der Patienten mit Re-AKE lag als Voroperation ein kombinierter herzchirurgischer Eingriff vor, verglichen mit 6,2 % bei ReTAVI (p=0,126). Die Operationszeit betrug nach Re-AKE 216,2 ± 53 min verglichen mit 106,8 ± 32,8 min nach Re-TAVI (p<0,001). Die Aortenabklemmzeit betrug 60,7 ± 15,9 min und die extrakorporale Zirkulation 106,8 ± 32,8 min. Diese fehlten für Re-TAVI. Der 67 Transfusionsbedarf war bei den Patienten mit Re-AKE signifikant höher als bei Re-TAVI (p=0,001). Die Dauer der Intubation (p=0,01) waren mit 39,7 ± 57,6 Std und die KHAufenthaltsdauer (p<0,05) mit 14,1 ± 5,1 Tage für Re-AKE signifikant länger verglichen mit 14,3 ± 8,5 Std und mit 11,8 ± 6,0 Tagen bei Re-TAVI. Die Gesamt-Mortalität im Nachverfolgungszeitraum war nicht signifikant (p=0,142). Schlussfolgerung: Durch die Entwicklung von unterschiedlichen Prothesentypen und innovativen Operationstechniken ist eine patientenadaptierte Therapie möglich geworden. Auch die Patienten mit erhöhter Komorbidität jenseits des 70. Lebensjahres profitieren von dem Aortenklappenersatz. Der Aortenklappenersatz ist ein Eingriff mit vertretbarer Mortalität und Morbidität. Es handelt sich um einen kurativen Therapieansatz und verbessert nicht nur die operative Lebensqualität sondern auch das Langzeit-Überleben der Patienten. Letztlich sind zur weiteren Evaluation der TAVI Langzeitstudien erforderlich. 68 7. Anhang 7.1 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Pathogenese der Aortenklappenstenose: Bei einer Läsion des Klappenendothels kommt es zur Einwanderung von T-Zellen, Monozyten und LDL in das subendotheliale Gewebe. Angiotensin II und die vorliegenden Zytokine IL 1ß und TGF 1ß lösen eine Transformation von Fibroblasten in Osteoblasten aus. Die Osteoblasten und das durch die Makrophagen ausgeschüttete Kalzium führen zu Kalkablagerungen in das subendotheliale Gewebe (38,76). .............................................................. 4 Abbildung 2: Starr-EdwardsTM Herzklappe- die Kugelkäfig- Klappe, mit freundlicher Genehmigung von Creative Commons (117) ....................................................................................................................... 14 Abbildung 3: Björk-Shiley KlappeTM, Kippscheibenprothese mit pyrolisiertem Carbon beschichtet, mit freundlicher Genehmigung von Lawyers and Settlements (108) .......................................................... 15 Abbildung 4: St. Jude Mechanical Aortenklappenprothese (heute gebräuchlichste 2-Flügel-Klappe), mit pyrolisiertem Carbon beschichtet, mit freundlicher Genehmigung von St. Jude Medical (107) ... 15 Abbildung 5: Carpentier EdwardsTM Perimount Herzklappenprothese aus Rinderperikard, mit freundlicher Genehmigung von Edwards Lifesciences® (20) ................................................................ 16 Abbildung 6: Sorin freestyleTM mono- gerüstlose Bioprothese, mit freundlicher Genehmigung von Sorin®(100) ............................................................................................................................................ 16 Abbildung 7: Edwards Sapien THVTM transapikale Aortenklappen, mit freundlicher Genehmigung von European Society of Cardiology (33) ..................................................................................................... 18 Abbildung 8: Altersverteilung der Patienten in Abhängigkeit vom Operationstyp. Die Gruppe der Patienten mit konventionellem Re-AKE ist in blau dargestellt, die Patienten mit Re-TAVI in rot. ....... 27 Abbildung 9: Boxplott-Diagramm der Altersverteilung in Abhängigkeit von Geschlecht in beiden Gruppen................................................................................................................................................. 28 Abbildung 11: Verteilung der Patienten nach NYHA Klassifikation präoperativ (Angaben in %). P=0,852 .................................................................................................................................................. 31 Abbildung 12: Operationszeiten in Minuten getrennt nach Re-AKE und Re-TAVI. Aufgrund der unterschiedlichen Methoden entfallen beim transapikalen Aortenklappenersatz die Zeiten für Ischämie, Bypass-Zeit und die Reperfusionszeit.** = p<0,001 ............................................................. 37 Abbildung 13: Anzahl der Patienten zu den jeweiligen Größen der Klappenprothesen ...................... 38 Abbildung 14: Kaplan-Meier-Kurve getrennt nach Re-AKE und Re-TAVI (p=0,053) ............................. 44 Abbildung 15: Transfusionsbedarf im perioperativen Verlauf, EKs: Erythrozytenkonzentrate, FFPs: Fresh frozen Plasma, TTs: Thrombozytenkonzentrate .......................................................................... 49 Abbildung 16: Reduktion der Druckgradienten pmax und pmean bei den Patienten mit Re-AKE und ReTAVI ....................................................................................................................................................... 56 69 7.2. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Evidenzklassifikation ............................................................................................................... 8 Tabelle 2: Grad der Aortenklappenstenose nach ACC/AHA Guidelines zum Management der Patienten mit valvulärer Herzerkrankung, 2006 ..................................................................................... 8 Tabelle 3: Charakterisierung des Patientengutes hinsichtlich Alter, Körpergröße und Körpergewicht 29 Tabelle 4: präoperatives kardiovaskuläres Risikoprofil und Vorerkrankungen bei Patienten mit Re-AKE und Re-TAVI ........................................................................................................................................... 30 Tabelle 5: präoperativer Rhythmus getrennt nach Re-AKE und Re-TAVI ............................................. 30 Tabelle 6: Vorangegangene herzchirurgische Operationen und interventionelle Eingriffe im Patientenkollektiv.................................................................................................................................. 33 Tabelle 7: Präoperativ diagnostizierte Vitien der Aortenklappe, sowie Verteilung begleitender Vitien der Mitral- und Trikuspidalklappe ......................................................................................................... 34 Tabelle 8: Präoperative hämodynamische Daten zur Aortenklappenstenose...................................... 35 Tabelle 9: Risikostratifizierung nach numerischen und logistischen Euroscore und STS Score ............ 36 Tabelle 10: Prothesengröße in mm für die jeweils implantierten Aortenklappenprothesen ............... 38 Tabelle 11: Charakterisierung des Patientengutes anhand der unterschiedlichen Klappenprothesen, mechanisch= mech, biologisch = bio und transapikal =TAVI ................................................................ 39 Tabelle 12: Intraoperative Implantation einer IABP oder Verwendung einer extrakorporalen Zirkulation (ECMO) ................................................................................................................................ 40 Tabelle 13: Gesamt-Mortalität der Patienten ....................................................................................... 43 Tabelle 14: Survival-Analyse: Angabe des Überlebens der Patienten in Prozent % zu den jeweiligen Zeitangaben ........................................................................................................................................... 43 Tabelle 15: Univariate Überlebenszeitanalyse mittels Cox- Regression ............................................... 46 Tabelle 16: Überlebenzeitanalyse mittels multivariate Cox-Regression ............................................... 46 Tabelle 17: Blutungskomplikationen und Transfusionsbedarf in der perioperativen Phase ................ 48 Tabelle 18: Postoperative Rhythmusstörungen .................................................................................... 51 Tabelle 19: Pulmonale Komplikationen im postoperativen Verlauf ..................................................... 52 Tabelle 20: Niereninsuffizienz im postoperativen Verlauf .................................................................... 53 Tabelle 21: Neurologische Komplikationen im postoperativen Verlauf ............................................... 54 Tabelle 22: Stationärer Aufenthalt bei den Patienten mit Re-AKE und Re-TAVI .................................. 55 Tabelle 23: Postoperative Hämodynamik ............................................................................................. 56 70 8. 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Lebenslauf Persönliche Daten Name: Stöger Vorname: Elisabeth Geburtsdatum: 19.Februar 1978 Geburtsort: Ried im Innkreis ( Österreich) Staatsangehörigkeit: Österreichisch Familienstand: ledig Schulische Ausbildung: 1984- 1986: Avondale Infant and Junior School/ Zimbabwe 1986- 1987: Volksschule Pram/ Österreich 1987- 1988: Grundschule Erdmannhausen 1988- 1989: Grundschule Obergimpern 1989- 1998: Adolf- Schmitthenner Gymnasium Neckarbischofsheim Berufsausbildung: 4/1999-4/2001: Ausbildung zur Rettungsassistentin im Heilbronner Fachinstitut für notfallmedizinische Aus- und Fortbildung 78 Hochschulausbildung: 4/2001-6/2007: Studium der Humanmedizin an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt/ Main 4/2007-5/2007: Das Staatsexamen 6/2007: Approbation als Arzt Berufstätigkeit: 7/2007-12/2007: Assistenzärztin in der Abteilung für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. F. Schöndube ) in der Universitätsklinik Georg August Göttingen 1/2008-3/2008: Assistenzärztin in der Abteilung für Allgemein-, Tumor – und Kinderchirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. E. Hagmüller) im Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn 4/2008-6/2011: Assistenzärztin in der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. T. Wahlers) im Herzzentrum der Universitätsklinik zu Köln 7/2011-2/2012: Assistenzärztin in der Abteilung für Geriatrie (Direktor: Univ.Prof. Dr. med. R.J. Schulz) im St. Marienhospital in Köln 3/2012-1/2013: Assistenzärztin in der Abteilung für Innere Medizin (Dr. med. R. Tönissen) im St. Martinus Krankenhaus Langenfeld 2/2013: Assistenzärztin in der hausärztlichen Praxis Dr. med. H-U. Malik in Köln Blumenberg 3/2013 bis jetzt: Assistenzärztin in der hausärztlichen Praxis Dr. med. M. Holzporz in Köln Bickendorf 79