Ideen für Innovationen - Verpackungs

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Ideen für Innovationen - Verpackungs
Verpackungsmaschinen
Ideen für Innovationen
Erst Produkt, dann Verpackung und Maschine?
Wie sich der Verpackungsmaschinenbau als Motor für Innovationen über
die Technik hinaus profilieren kann, soll dieses Interview mit Christian Korte,
Geschäftsführer Optima Group Consumer, zeigen. Es werden außerdem
zwei neue Primärverpackungen sowie ein neuer Verschlusstyp vorgestellt:
Christian Korte,
Geschäftsführer
der Optima Group
Consumer.
Die CFL1 für
Functional
Closures verbindet
das Befüllen,
Montagefunktionen, die Lasercodierung sowie
Prozesskontrollen
auf einer Grundmaschine.
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Innovationen haben auch in der Lebensmittelbranche grundsätzlich einen hohen Stellenwert. Derzeit arbeiten Sie bei Verpackungen und
Verschlüssen an Neuerungen. Welche sind das – können Sie diese kurz
skizzieren?
Christian Korte: Zum einen haben
wir mit Snapsil eine Innovation, die
Besteck und Verpackung vereint.
Z. B. sind hier Salatdressings oder
Instantdrinks im Convenience-Besteck „eingepackt“. Snapsil eignet
sich damit insbesondere für Speisen,
die außer Haus konsumiert werden.
Der CombiStick – übrigens eine
Optima-eigene Erfindung – ist eine
moderne „Interpretation“ bzw. Verbesserung des klassischen Teebeutels. Und zum anderen haben wir auf
der Verschlussseite die sogenannten
„Functional Closures“: Sie geben
beim Öffnen eine definierte Menge
Zusatz- oder Ergänzungsstoffe ins
Behältnis ab.
Verpackungs-Rundschau 11/2008
Wie kommt es, dass sich die Optima
Group verstärkt bei Maschinenlösungen für innovative Verpackungen
engagiert?
C. Korte: Zunächst einmal glauben
wir an diese Innovationen. Wir unterstützen diese bestmöglich. Für unsere Kunden suchen wir hier nach den
besten, vor allem jedoch effizienten
Lösungen. Anschaffungspreis, Zuverlässigkeit, Ausbringung oder auch die
Füllgenauigkeit sind dabei wichtige
Faktoren. Sofern notwendig, entwickeln wir auch neue Technologien
oder Verfahren dafür. Das sichert uns
Alleinstellungsmerkmale. So haben
wir uns als Innovationspartner einen
Namen gemacht.
In jüngerer Vergangenheit haben
wir etwa mit neuen Verpackungsmaschinen den Kaffeeportionspackungen – Softpads und Hardpods – den
Weg geebnet. Unsere Kooperation mit Huhtamaki im Bereich der
Foliendose ist sicher ebenfalls vielen
Fotos: Optima
Snapsil, CombiStick und Functional Closures.
Snapsil vereint Besteck und Verpackung:
Der Löffel beinhaltet ein lösliches Produkt
wie Instantkaffee oder für Fruchtgetränke im
Stiel. Durch einen einfachen Mechanismus
lässt sich der Stiel am Ende öffnen und der
Inhalt kann dosiert werden.
bekannt (siehe u. a. Softcon im VRArchiv). Die beiden letzten Beispiele
zeigen, dass eine Marketingidee ohne
die passende Technik alleine noch
nicht viel wert ist.
Bei einem der neuesten Projekte waren Sie nun erstmals auch im Bereich
der Verpackungsentwicklung tätig.
Wollen Sie sich damit ein neues Geschäftsfeld erschließen?
C. Korte: Wir haben den CombiStick,
der für uns die bessere Alternative
zum Teebeutel ist, entwickelt und
auch zum Patent angemeldet. Wir
sehen uns zwar auch als Dienstleis-
Verlaufen sämtliche Kontrollen positiv, erfolgt ein
aktiver Pick-and-Place-Gutausschub.
ter für unsere Kunden, aber die Verpackungsentwicklung
ist kein Geschäftsfeld, das wir derzeit systematisch ausbauen werden. Doch der CombiStick ist eine Idee, von der
wir überzeugt sind und von der wir natürlich profitieren wollen. Um diese Idee dann von der Maschinenseite her rasch
umsetzen zu können, haben wir einen Hersteller von Stickpack-Verpackungsmaschinen übernommen.
Könnten Sie sich umgekehrt auch vorstellen, dass Lebensmittelhersteller mit einer neuen Maschinenidee auf Sie zukommen und vielleicht sogar das Patent beanspruchen?
C. Korte: Kunden haben genaue Vorstellungen von den Verpackungsmaschinen, die sie wünschen, zunächst im Sinne
von Anforderungen, jedoch zum Teil auch mit technischen
Ideen. In großen Unternehmen arbeiten ja nicht umsonst
viele Maschinenexperten. In unseren Maschinen finden
sich daher viele Ideen der Kunden wieder – keine Frage.
Entscheidend ist jedoch weniger die Frage des Patents,
sondern die des Erfolgs. Erfolg hat man nur, wenn eine Entwicklungspartnerschaft entsteht, bei der alle Beteiligten an
einem Strang ziehen.
Wie reagieren Kunden auf Ihre Innovationsbereitschaft?
C. Korte: Im heutigen Verdrängungswettbewerb überzeugt
man Kunden nicht allein durch gute Maschinen, sondern
man muss auch mit guten Verpackungslösungen dem Kunden wie ein Consultant zur Seite stehen. Neben dem Maschinenbau sehen wir es deshalb als eine weitere Aufgabe,
Kooperationen zu suchen, bei denen wir neue Lösungen
unterstützen und unsere Kunden mit den Erfindern zusammenbringen.
Softpads für Kräuter?
Wie realisieren Sie Innovationen?
C. Korte: Innovationen können nicht erzwungen werden,
man kann sie im Unternehmen gezielt suchen und fördern.
Wir haben uns ein ‚Optima GTI-Programm‘ verordnet. ‚GTI‘
steht für ‚growth through innovation‘. Um das Ganze mit
Leben zu füllen, werden bei uns ständig aktuelle Technologien, Markttrends und -bedürfnisse gescannt bzw. hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf unsere Produktpalette geprüft.
Dann werden die für uns besten Lösungsansätze auch für
die Fertigung ermittelt und gefördert. Und schließlich haben wir eine Zielvorgabe definiert: Wir wollen weltweit führendes Equipment anbieten, aber zu einem wettbewerbsfähigen Preis, um dem Kunden damit auch wirklich nützlich
sein zu können.
Wann werden Sie die drei neuen Verpackungsinnovationen
der Öffentlichkeit zeigen?
C. Korte: Wir werden alle Innovationen mit den dazugehörigen Maschinenkonzepten auf der Pack-Expo-Show
in Chicago jetzt im November präsentieren. Speziell für den
CombiStick wird das die Weltpremiere sein. Für alle drei
Verpackungstypen zeigen wir hier Maschinen, die eine
hohe Ausbringung genauso wie eine hohe Zuverlässigkeit
bieten.
Verpackungs-Rundschau 11/2008
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Verpackungsmaschinen
Zum Verfeinern von
heißen Getränken.
man die Foliendose als funktionelle
Verpackung ausführen, z. B. als
Nachfüllkartusche für Office-Kaffeemaschinen. Über einen integrierten
Filter und einer Abreißlasche würde
sie den klassischen Filter und den
Kaffeebeutel mit der damit verbundenen Materialverschwendung ersetzen.
Neue Verpackungslösungen
im Überblick
Optima:
Stand N-4621;
Huhtamaki:
Stand N-4421
Ein weiterer Blick in die Zukunft: Haben Sie noch weitere Projekte und
Innovationen mit ähnlicher Tragweite
in petto?
C. Korte: Man darf sich auch nicht
mit zu vielen Projekten verzetteln.
Wir sehen jedoch neue Anwendungsmöglichkeiten z. B. bei Softpads für
Kräuter oder Duftstoffe, die dann im
Sauna- oder Kfz-Bereich einsetzbar
wären. Bei der Foliendose könnte
Snapsil: Von einem australischen
Unternehmen entwickelt ist ein Konzept für den Single-Serve-Markt. Die
Optima Group Consumer kooperiert
und baut eine vollautomatische Maschine für dieses innovative Produkt.
Vertriebsunterstützend werden bestehende Kunden von Optima auf
Snapsil angesprochen. Erstes
Snapsil-Besteck ist ein Löffel, der ein
lösliches Produkt wie Instantkaffee
oder Pulver für Fruchtgetränke im
Stiel beinhaltet.
Durch einen einfachen Mechanismus
lässt sich der Stiel am Ende öffnen
und der Inhalt kann dosiert werden.
Für dieses Produkt sind auch Gabeln
mit Dressings und viele weitere Produkte denkbar. Speziell im OOH (Outof-Home) Bereich sieht man große
Potenziale.
CombiStick: Eine Entwicklung der
Optima Group, die zum Patent ange-
Optima Group Consumer
Die Optima Group Consumer bildet eine
der drei Säulen der Optima Group, flankiert
von der Optima Group Pharma und der
Optima Group Nonwovens. Die Group Consumer bietet mit den Marken Optima,
Kugler, PPS und dem Premiumpartner
SF Vision Verpackungslösungen für die
Branchen Nahrungsmittel, Kosmetik und
Chemie. Der Auftragseingang der Gruppe
werde den Angaben nach im Jahr 2008
ca. 40 Mio. Euro betragen. Für die Kosmetikindustrie bietet die Gruppe Komplettlinien und Monoblockmaschinen für Parfüms, Cremes und Mascara. Die Maschinenkonzepte beinhalten das Füllen,
Verschließen und Kartonieren. Im Nah-
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Verpackungs-Rundschau 11/2008
rungsmittelbereich hat „Single Serve“ einen
hohen Stellenwert; Kaffeeprodukte erreichen hier wiederum nach eigenen Angaben den größten Anteil. Zudem werden
für Instantprodukte Hochgeschwindigkeitslinien einschließlich Verschließtechnik im
Monoblockdesign geliefert. Die Abfüllung
von chemischen Produkten wie zum Beispiel Motoröl, Flüssigwaschmittel und
Farben ist ein weiteres Spezialgebiet. Eine
eigene Abteilung innerhalb der Optima
Group Consumer kümmert sich um die
Portionierung und Abfülltechnik für pulvrige, granulierte und stückige Produkte.
Hier werden auch externe Firmen als
OEM beliefert.
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meldet wurde. Sie beinhaltet die qualitativ hochwertige Weiterentwicklung des Teebeutels. Zudem suchen
viele Unternehmen gerade im SingleServe-Bereich nach Möglichkeiten,
sich am Markt zu diversifizieren. Das
Problem bei allen Stickpacklösungen
für Tee war laut Optima bisher, dass
durch Perforationstechniken immer
ein leichter Satz in der Teetasse zurückblieb und hygienische Aspekte
völlig außer Acht gelassen wurden.
Das Unternehmen hat nun einen
Stick entwickelt, der innen aus Papier
besteht und eine zweite Haut aus
Folie besitzt. Mit einer einfachen
Funktion wird der untere Folienteil
getrennt und man kann den Papierstick in das heiße Wasser tauchen.
Durch die kompakte Art kann man
ihn zum Rühren verwenden und über
eine kleine Lasche an der Tasse fixieren. Im Zuge der Realisierung dieses
Systems hat die Optima Group den
Stickpack Maschinenhersteller Easypack in Brasilien übernommen.
Functional Closures: Der Bereich
der funktionellen Verschlüsse wird
voraussichtlich in Zukunft stark
wachsen. Ob Verschlüsse mit darin
enthaltenen Pulvern oder Flüssigkeiten für Nahrungsmittel oder Kosmetik – es seien bereits verschiedene
interessante Konzepte in Arbeit.
Erste Maschinen für einen Wasserverschluss mit einem Aromastoff im
Deckel wurden bereits realisiert, eine
Anlage geht jetzt zu Erie Plastics
nach USA, den Endanwender kann
man noch nicht erwähnen. Das Besondere an diesen Verschlüssen ist
den Angaben nach die Montagegenauigkeit und die Möglichkeit einer
100 %-Kontrolle auf Dichtigkeit und
Funktion. Wichtig ist, dass diese
Funktionen in einer Maschine integriert sind, was spezifisches Knowhow beim Hersteller erfordert. ■❭