10Hôpital de Jour

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10Hôpital de Jour
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Hôpital de Jour
1997-2007
en couverture
construction en osier réalisée par les patients traités à l’Hôpital de Jour
en collaboration avec son équipe
plus d’informations sur cette activité se trouvent à la page 25
...Achte auf Deine Wahrnehmungen,
denn aus ihnen werden Vorstellungen.
Achte auf Deine Vorstellungen,
denn aus ihnen werden Gedanken.
Achte auf Deine Gedanken,
denn aus ihnen werden Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal...
Talmudspruch
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Leitwort
Mehr denn je kommt es darauf an, Ressourcen
optimal einzusetzen und die Qualität der klinischen
Behandlung psychisch Kranker weiter zu verbessern.
Mit der Gründung der ersten Luxemburger Tagesklinik vor 10 Jahren sind die engagierte Mitarbeiter des
CHNP einen entscheidenden Schritt in Richtung moderne Therapieangebote im Land gegangen.
Dass 10 Jahre Tagesklinik des CHNP als Erweiterung des Therapieangebotes, den psychisch Kranken
ganz Luxemburgs zugute gekommen sind, erfüllt uns
mit besonderer Freude.
Die „Kliniken ohne Bett“, wie die Tageskliniken
auch genannt werden, stellen das praktisch wichtigste
Bindeglied zwischen der vollstationären und der ambulanten Behandlung dar. Sie eröffnen die Möglichkeit, die vollstationäre Behandlung abzukürzen oder
gar zu vermeiden. Hier werden psychisch Kranke an
5 Tagen in der Woche entsprechend ihrer persönlichen
Bedürfnisse behandelt. Den Abend, die Nacht sowie
das Wochenende verbringen sie im gewohnten häuslichen Milieu und bleiben so als Eltern, Kinder oder
Geschwister ihrer Familie wie dem übrigen sozialen
Umfeld erhalten. Angehörige können gegebenenfalls
mit in die Therapie einbezogen werden.
Wir danken den Mitarbeitern, den zuweisenden
Ärzten sowie der Politik für 10 Jahre Tagesklinik. Wir
werden auch in Zukunft dieses Angebot aufrechterhalten und weiterentwickeln.
Dr. Ellen Bernhardt-Kurz
Directeur Médical
Fast alle psychischen Erkrankungen sind für die
Behandlung in der Tagesklinik geeignet. Das therapeutische Konzept der Tagesklinik ist rehabilitativ ausgerichtet, d.h. vorrangiges Ziel ist die soziale und berufliche Reintegration psychisch Kranker. Die Ergebnisse
unserer tagesklinischen Behandlung brauchen den
Vergleich mit der vollstationären Therapie nicht zu
scheuen. Dies betrifft sowohl die Entwicklung der sozialen Kompetenz, der Verbesserung der alltagspraktischen Fähigkeiten, der Kognition wie auch der Handlungsfähigkeit der Patienten. In vielen Fällen gelingt
deren Reintegration an den Arbeitsplatz. Entsprechend
vielseitig ist die Behandlungsvielfalt unserer Tagesklinik. Hier reicht das Angebot von medikamentöser über
Psycho-, Ergo-, Kunst- und Bewegungstherapie bis hin
zu Familientherapie, die sich in einem individuellen
Behandlungsplan für den Patienten wiederfindet.
Somit hat sich auch unsere Tagesklinik als vielseitige und effektive Institution in der Behandlung psychisch Kranker etabliert. Der Patient kommt in den
Genuss eines schützenden therapeutischen Rahmens
und wird gleichzeitig in der Entwicklung von Autonomie und Eigenverantwortlichkeit gestärkt.
Aus Sicht der Kostenträger sind die Tageskliniken
darüber hinaus geeignet, die Gesamtkosten in der Behandlung chronisch psychisch Kranker wirksam zu
senken. Aus oben Gesagtem ergibt sich zwingend,
dass wir mehr teilstationäre Angebote brauchen. Tageskliniken oder auch Nachtkliniken, die insbesondere
für Suchtkranke die Möglichkeit eröffnen, tagsüber
ihrer Arbeit nachzugehen und während der Nacht in
einem geschützten wie therapeutischen Umfeld zu
sein und Alternativen zum Drogenkonsum zu erwerben.
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Das Hôpital de Jour im (C)HNP
Pflege. Es war uns bekannt, dass das dortige psychiatrische Krankenhaus dieses allgemeine Instrument zur
Personalbedarfsermittlung auf die psychiatrische Pflege angepasst hatte.
Während des Aufenthaltes in Rouffach hatten wir
die Gelegenheit, u.a. auch 2 dezentrale Tageskliniken
zu besuchen. Während dieses Besuches wurde spontan beschlossen dem Direktor die Eröffnung einer Tagesklinik vorzuschlagen; zudem bekundeten 3 mitreisende Mitarbeiter ihre spontane Bereitschaft, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Es waren dies die Mitarbeiter/innen Chantal Weirich, Brigitte Schmitz und JeanPaul Zeimes.
1. Einleitung
Einleitend möchte ich bezüglich der Geschichte
der Tageskliniken in der Psychiatrie die Autoren Heinz
Schott und Rainer Tölle zitieren:
„Allzu lange hatte das herkömmliche Versorgungsmodell auf der Polarisierung von stationärer versus ambulanter Behandlung aufgebaut. Mit der Psychiatrie-Reform entstanden teilstationäre Institutionen,
bevorzugt Tageskliniken. Die Tagesklinik war im Zuge
der Psychiatriereform der erste große Schritt aus den
Anstaltsmauern heraus. Sie wurde zum Signal der Erneuerung. Die ersten Tageskliniken entstanden 1946 in
Montreal und 1948 in London. Es folgten Gründungen
in den Niederlanden und Skandinavien, auch relativ
spät in Westdeutschland: Nach einer ersten deutschen
Tagesklinik 1962 in Frankfurt/Main kam es erst in den
1970er Jahren zu einer höheren Zahl von Einrichtungen“*.
Zurück in Ettelbrück, und mit der Unterstützung
des Direktors, galt es für den Autor dieses Berichtes
die 3 motivierten Mitarbeiter/innen, bei einer schon
dünnen Personaldecke, in den jeweiligen Stationen
freizustellen. Dieses gelang auch innerhalb einer relativ kurzen Zeit mit der aktiven Hilfe der staatlichen
Personaldelegation, welche bereit war, zukunftsweisende Entscheidungen mitzutragen.
Datiert auf den 12. Juni 1997 stellten die 3 Mitarbeiter Konzeptvorschläge für die zu schaffende Tagesklinik vor. Dieses Konzept wurde zur Begutachtung
der „groupe médical“ geschickt. Eine, grundsätzlich
positive, Antwort erging datiert auf den 25. Juli an den
Direktor und den Pflegedirektor. Für die Ärzteschaft
signierten Dr. Paul Hentgen und Dr. Jean-Jacques
Wirtz.
Anschließend wurde vom Direktor der ärztliche
Koordinator der Tagesklinik in der Person von Dr. Patrick Gondoin bestimmt; außerdem bestimmten die
Psychologen Frau Livia Nocerini und die Sozialarbeiter Frau Edmée Linster als ihre jeweiligen Mitarbeiter.
Um das Funktionieren einer Tagesklinik in der
Praxis zu erleben, hospitierte Frau Brigitte Schmitz
vom 1. bis zum 5. September 1997 in einer Tagesklinik des „Centre hospitalier spécialisé in Lorquin“; einem spezialisierten psychiatrischen Krankenhaus mit
dem das HNP durch das „Saar-Lor-Lux“ Symposium
Kontakt hatte.
Am 9. Oktober 1997 eröffnete die Tagesklinik ihre
Türen, und somit wurde, endlich, den Patienten eine
zusätzliche Therapieeinrichtung zur Verfügung gestellt.
2. Werdegang in Ettelbrück
Die Notwendigkeit einer Tagesklinik als auch einer Poliklinik wurde in den 80er Jahren im HNP immer wieder betont, doch leider standen die notwendigen personellen Ressourcen und räumlichen Strukturen nicht zur Verfügung. Nachdem das erste Stockwerk
im Building nicht mehr mit Patienten belegt war, konnte trotz personeller Probleme 1985 die psychiatrische
Poliklinik dort eröffnet werden; allerdings war hierzu
der personelle Aufwand deutlich geringer.
Die im Juli 1992 publizierte „Planungsstudie
Luxemburg“ von Prof. Dr. Heinz Häfner und Mitarbeitern bemängelte ebenfalls das Nichtvorhandensein
einer Tagesklinik. Es sollten trotzdem noch einige Jahre
vergehen, bis die Eröffnung einer Tagesklinik im HNP
Realität wurde.
Der 1996 zum Direktor ernannte Dr. Jean-Marie
Spautz verzichtete auf die ihm zustehende Dienstwohnung auf dem Areal des damaligen HNP. Somit
war eine wesentliche Schwierigkeit behoben, und
zwar die Beschaffung einer geeigneten Immobilie.
Die personellen Ressourcen hingegen, und zwar
quer durch alle Berufsgruppen, waren allerdings noch
immer sehr begrenzt. Zudem waren die Aussichten,
bedingt durch eine rigorose staatliche Haushaltspolitik, nicht sonderlich ermutigend.
Unter der Leitung des Pflegedirektors weilte im
Frühling 1997 eine Gruppe von 7 Mitarbeitern aus
dem Pflegebereich des HNP im „Centre Hospitalier in
Rouffach“ im Elsass. Anlass hierzu war der Wunsch
einer spürbaren Verbesserung der Dokumentation hinsichtlich des kurz zuvor eingeführten PRN (Projet de
Recherche en Nursing). Dieses Instrument diente, damals wie heute, der Ermittlung an Planstellen für die
Léon Schmit
Pflegedirektor
* Geschichte der Psychiatrie - Krankheitslehren,
Irrwege, Behandlungsformen
Hrsg: Heinz Schott und Rainer Tölle 2006
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Im Wandel der Zeit...
Als im Herbst 1997 im damaligen Hôpital NeuroPsychiatrique die Idee entstand, das therapeutische
Angebot für unsere Patienten auszubauen, waren es
3 psychiatrische Krankenpfleger(innen), ein Psychiater
sowie die Unterstützung von Arzt- und Pflegedirektion, die das Öffnen einer tagesklinischen Struktur innerhalb des HNP befürworteten und unterstützten.
Das vereinbarte Ziel zu erreichen gelingt weder
immer in der zeitlichen Hinsicht, noch in der gewünschten Form des Einzelnen. Verschiedene Ursachen, z.B. ein Mangel an angepassten Beschäftigungs-/
Arbeitsstrukturen, erschweren des Öfteren die therapeutische und rehabilitative Unterstützung des betroffenen Patienten.
Auf den damaligen Aufnahmestationen sowie den
jeweiligen Rehabilitationsstationen des HNP war man
sich einig, dass das therapeutische Angebot nicht ausreichend war, und die Eröffnung einer Tagesklinik die
richtige Entscheidung wäre, um einer moderneren
psychiatrischen Betreuung gerecht zu werden.
Die Vernetzung der Luxemburger PsychiatrieLandschaft ist noch verbesserungsfähig. Häufig arbeiten die einzelnen Anbieter eher individuell und nicht
in einem Verbundsystem, in dem der Betroffene (Patient) im Mittelpunkt steht. Es wäre wünschenswert, in
Zukunft sich enger miteinander für das Wohl der psychiatrisch erkrankten Patienten einzusetzen, um die
psychosoziale Integration in unsere Gesellschaft (auch
nach der Entlassung aus der Tagesklinik) zu optimieren.
Anfangs wurden nur Patienten mit einer psychotischen Erkrankung in der Tagesklinik aufgenommen
und behandelt. Im Verlauf der folgenden Jahre stellte
sich jedoch der Bedarf eines Aufenthaltes in der Tagesklinik auch von Patienten mit anderen Diagnosen heraus, z.B. Patienten aus dem Suchtbereich bzw. mit
Doppeldiagnose (Sucht-Psychose), Patienten mit neurotischer Erkrankung, Borderline Persönlichkeiten...
Unser Ziel in der Tagesklinik im CHNP bleibt es,
weiterhin unser Angebot aufrecht zu erhalten, jedoch
so flexibel zu gestalten, dass wir auf die individuellen
Bedürfnisse des einzelnen Patienten soweit wie möglich eingehen können. Unsere Aufgabe bleibt weiterhin, einen therapeutischen Rahmen anzubieten, in
dem der Betroffene seine Ich-Stabilisierung aufbauen,
festigen, bzw. weiterentwickeln kann.
Aus unseren Erfahrungen, sowie auch durch Austausch mit anderen Tageskliniken (hauptsächlich aus
dem Saarland sowie Rheinlandpfalz) stellt die gemeinsame Betreuung von Patienten mit unterschiedlichen
Krankheitsbildern eine grosse Herausforderung an das
Team und erfordert einen individuellen Therapiezeitplan.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die psychiatrische Tagesklinik als offene Institution ein Symbol für den Wandel von der kustodialen zur therapeutischen und rehabilitativen Psychiatrie ist.
Unsere Tagesklinik, in Form eines Einfamilienhauses mit Garten, trägt dazu bei, eine Atmosphäre (Milieu) zu gestalten, welche die Normalität des Alltags
vermittelt und den zwischenmenschlichen Kontakt
fördert.
Equipe Hôpital de Jour
Die Betreuung des einzelnen Patienten durch Bezugspflege (Bezugsperson) und das Festlegen eines zu
erreichenden Zieles gemeinsam mit dem Patienten
sind Grundlinien unseres Konzeptes. Dies ermöglicht
es, den Patienten mehr in seiner Individualität zu sehen; es stärkt ihn in seiner Autonomie sowie Eigenverantwortung.
6
7
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Was ist unsere psychiatrische Tagesklinik
im CHNP?
Unsere Tagesklinik bietet Patienten, die an einer
psychiatrischen Krankheit leiden, psychosoziale Hilfe
im ambulanten Bereich. Das Besondere ist, dass die
Patienten/innen montags bis freitags gegen 8:30 Uhr in
die Klinik kommen und abends gegen 16:30 Uhr wieder nach Hause gehen und dadurch immer in Kontakt
mit ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Diese teilstationäre Behandlung wird von der UCM (Union des
Caisses de Maladie) bezahlt. Zurzeit stehen uns 12-14
Behandlungsplätze zur Verfügung.
Von wem werden die Patienten behandelt?
Unser interdisziplinäres Behandlungsteam
bestehend aus:
• Psychiatrische Krankenpfleger/innen
• Facharzt für Psychiatrie
• Psychologe
• Sozialarbeiter
• Kunsttherapeut
• Krankengymnast
• Psychomotoriker
Wie finden Interessierte zu uns?
• Über den behandelnden Arzt (Hausarzt, Facharzt,
Klinikarzt)
• Ambulante Dienste
• Durch Angehörige
• Durch andere soziale Dienste sowohl intern wie
auch extern
Wen behandeln wir?
• Personen (über 18 Jahre), die an akuten oder chronischen seelischen Erkrankungen leiden oder sich
in einer Lebenskrise befinden
• Die Patienten/innen müssen mit einer Aufnahme
einverstanden sein und den Weg in die Tagesklinik
selbständig und regelmäßig bewältigen.
• Nicht behandelt werden können Menschen mit
akuten Suchterkrankungen, hirnorganischen Beeinträchtigungen oder geistigen Behinderungen sowie
mit akuter Selbst- oder Fremdgefährdung.
Was sind die Ziele unserer tagesklinischen
Behandlung?
• Den vollstationären Aufenthalt zu verhindern bzw.
zu verkürzen
• Individuelle Behandlung für jeden einzelnen Patienten zu entwickeln
• Hilfe und Anleitung zu einer weitgehend selbstbestimmten Lebensführung anzubieten
Was bietet unsere Tagesklinik?
• Überwachung der medikamentösen Behandlung,
wenn erforderlich
• Einzel- und Gruppentherapie
• Stressbewältigung und Entspannung
• Gymnastik, Sport, Nordic Walking, Fitness
• Entdecken von kreativen Interessen und
Fähigkeiten
• Alltagspraktisches Training, Koch- und Backgruppe
• Gemeinschaftsfördernde Aktivitäten
• Beratung und Hilfestellung bei sozialen und
beruflichen Problemen
• Computergestütztes Hirnleistungstraining: IPT,
Cogpack
• Psychoedukation (Patientenschulung)
• Auf Anfrage oder Bedarf: Angehörigenberatung
• Kontakt mit dem ambulanten Dienst des CHNP:
SPAD (Soins Psychiatriques à Domicile)
• Kontakt mit anderen ambulanten Diensten aus der
Umgebung: Service Social, Projet ARCADE, ATP,
FORUM POUR EMPLOI
• Gemeinsames Frühstück und Mittagessen
• Krisenbewältigung im Rahmen unserer
strukturellen Möglichkeit
Vor der Aufnahme in unsere Tagesklinik:
erfolgt nach Anmeldung ein Einführungsgespräch,
(bitte Einweisungsschein mitbringen vom behandelnden Arzt). Hier werden Ziele und Erwartungen besprochen.
VORAUSSETZUNG: Die Bereitschaft des Patienten sowie die Bewältigung, die Tagesklinik selbstständig aufzufinden.
Behandlungsdauer:
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem
individuellen Bedarf.
Wie können Sie Kontakt aufnehmen?
• Von montags bis freitags
zwischen 8:00 und 17:00 Uhr
• Tel.:
2682 2434 (2436)
• Fax:
2682 2438
• E-mail:
hopitaldejour@chnp.lu
• Unsere Tagesklinik ist gut über öffentliche
Verkehrsmittel zu erreichen.
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Bilanz 1997-2007
Das multiprofessionelle Team der Tagesklinik hat in
dem letzen Jahrzehnt vieles bewegt. Eine pflegerische,
psychologische sowie psychiatrische Betreuung wird
von den Patienten im Gegensatz zur stationären
Betreuung geschätzt und als positiv empfunden. Die
Zahl der Aufnahmen sowie der täglichen Präsenz hat
sich jährlich nach oben entwickelt.
Die Notwendigkeit von dezentralen Angeboten in der
Psychiatrie ist wissenschaftlich unbestritten.
Dezentralisierung heißt Einbindung in den normalen
Krankenhausalltag, Abbau von Stigmatisierung und
Anerkennung von psychischen Krankheiten. Exakt vor
zehn Jahren wurde die psychiatrische Tagesklinik im
(C)HNP eröffnet. Am Freitag, dem 28. September
2007, wird dieses runde Jubiläum gefeiert.
Unsere Vision
Das (C)HNP war eine der ersten Kliniken in
Luxemburg, die eine psychiatrische Tagesklinik
eröffnete. Im Ettelbrücker (C)HNP wurde schon seit
längerer Zeit erkannt, dass die Zukunft nicht in
zentraler, stationärer Behandlung liegt, die Patienten
dazu zwingt, ihr gewohntes Umfeld sowie ihren
Freundeskreis und Familie zu verlassen. Es ging
darum, ein Hilfsangebot für Menschen zu schaffen mit
akuten psychischen Erkrankungen und seelischen
Krisen.
Unser tagesklinisches Angebot richtet sich auch in
Zukunft an Menschen mit Erkrankungen aus den
Bereichen:
•
•
•
•
•
schizophrener Formenkreis
affektiver Erkrankungen (Depressionen, Manien)
Anpassungsstörungen
Angststörungen
schweren Neurosen
Neben Diagnostik und Pharmakotherapie, liegt unser
Schwerpunkt auf der Rehabilitation, d.h. vor allem auf
der Erlernung von Selbsthilfestrategien sowie dem
Wiedererlangen der sozialen Fähigkeiten und
Fertigkeiten.
Das Angebot unserer Tagesklinik im (C)HNP fördert
den Abbau von Stigmatisierung und die Gleichstellung
von psychisch kranken Menschen gegenüber
körperlich kranken Menschen. Die Zahl der
stationären Langzeitpatienten soll durch solche
Strukturen verringert werden. Vor allem bietet die
Tagesklinik den Vorteil, dass der Betroffene in seiner
gewohnten Umgebung bleiben kann jedoch die
Möglichkeit einer therapeutischen Behandlung
besteht.
Unsere Patienten erhalten einen spezifisch auf die
Person und ihre Probleme orientierten individuellen
Rehabilitationsplan entsprechend dem
Teilhabekonzept der ICF, (ICF:International
Classification of Function) die die Daseinsentfaltung
und selbstbestimmtes Leben in den verschiedenen
Lebensbereichen in den Vordergrund stell, sowie der
entsprechenden Hilfen.
Psychisch kranke Menschen ziehen sich sehr oft aus
dem sozialen Umfeld zurück und vereinsamen.
Unsere Tagesklinik hilft den Menschen, aus der
Isolation herauszukommen und unterstützt sie in
gemeinsamem Training dabei, alltägliche Aktivitäten
zu bewältigen.
Unser Personal nimmt zur Erfüllung dieser Aufgaben,
regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil.
AUFNAHMEN
70
60
60
51
ANZAHL PATIENTEN
50
52
49
45
45
41
40
38
Aufnahmen
33
30
26
20
10
0
1998
1999
2000
2001
2002
2003
JAHR
10
2004
2005
2006
2007
Bilan 1997-2007
L’équipe multi-professionnelle de l’Hôpital de Jour a
fait bouger beaucoup de choses. La prise en charge
soignante, psychologique ainsi que psychiatrique est
très appréciée par les patients et elle est perçue de
manière positive, contrairement à un traitement
hospitalier stationnaire. Le nombre d’admissions et de
présences quotidiennes a augmenté d’année en année.
La nécessité d’offres décentralisées en psychiatrie est
incontestée d’un point de vue scientifique.
Décentralisation implique intégration dans le
quotidien hospitalier, lutte contre la stigmatisation et
reconnaissance de maladies psychiques. Il y a
exactement dix ans maintenant que l’Hôpital de Jour
du (C)HNP a ouvert ses portes. Vendredi 28 septembre
2007, nous célébrerons ce dixième anniversaire.
Notre vision
Le (C)HNP était l’un des premiers hôpitaux au
Luxembourg à ouvrir un Hôpital de Jour. Au (C)HNP à
Ettelbruck, nous nous sommes rendus compte depuis
longtemps que l’avenir ne se trouve pas dans le
traitement stationnaire et centralisé des patients qui les
oblige à quitter leurs amis et familles ou encore un
environnement qui leur est familier. Par contre, il a
fallu créer une offre d’aide aux personnes en crise et
souffrant de maladies psychiques aiguës.
Comme par le passé, l’offre de notre Hôpital de Jour
s’adresse à des personnes atteintes de maladies telles
que:
•
•
•
•
schizophrénie
maladies affectives (dépressions, manies)
troubles d’adaptation
perturbations liées à des angoisses, phobies ou
anxiétés
• névroses graves
L’offre de l’Hôpital de Jour du (C)HNP favorise la déstigmatisation et l’assimilation de personnes
psychiquement malades par rapport à des personnes
souffrant de maladies physiques. C’est à travers de
telles structures que le nombre de patients
stationnaires de longue durée a pu être réduit. En effet,
c’est grâce aux offres de l’Hôpital de Jour que la
personne concernée peut rester dans un
environnement qui lui est familier, tout en ayant la
possibilité de recourir à un traitement thérapeutique.
A côté du diagnostic et des thérapies
médicamenteuses, nous mettons l’accent sur la
réhabilitation, c.-à-d. avant tout sur l’apprentissage de
stratégies pour s’aider soi-même, tout comme le regain
de compétences et d’aptitudes sociales.
Nos patients bénéficient d’un plan de réhabilitation
individuel adapté à leurs besoins et leurs problèmes.
Celui-ci suit le concept de participation de l’ICF (ICF:
International Classification of Function) qui met en
avant l’épanouissement de soi et une vie autodéterminée à tous les niveaux de la vie journalière,
ainsi que les aides correspondantes.
Les personnes atteintes d’une maladie psychique se
retirent très souvent de leur environnement social et
s’isolent. Notre Hôpital de Jour les aide à sortir de leur
marginalisation et de leur isolement, et il les soutient à
gérer leur vie quotidienne.
Afin de remplir ces tâches, notre personnel participe
régulièrement à des formations continues.
ADMISSIONS
70
60
60
51
NOMBRE DE PATIENTS
50
52
49
45
45
41
40
38
Admissions
33
30
26
20
10
0
1998
1999
2000
2001
2002
2003
ANNEE
11
2004
2005
2006
2007
Equipe multidisciplinaire à l’Hôpital de Jour
Dr Ellen Bernhardt-Kurz
Médecin-Psychiatre
Fernand Weber
Infirmier psychiatrique responsable
Sandra Bertholet
Infirmière psychiatrique
Fernand Aust
Psychologue
Sylvie Georges
Infirmière psychiatrique
Josée Wiscour
Assistante sociale
Suzana Ferreira
Psychomotricienne
Charles Jacoby
Infirmier psychiatrique responsable adjoint
Maria Krahwinkel
Art-thérapeute
Mireille Krings
Infirmière psychiatrique
Marthy Stolwijk
Infirmière psychiatrique
de gauche à droite: Suzana Ferreira, Mireille Krings, Charles Jacoby, Maria Krahwinkel, Ellen Bernhardt-Kurz,
Sandra Bertholet, Fernand Weber, Marthy Stolwijk, Sylvie Georges & Josée Wiscour (absent: Fernand Aust)
12
Hôpital de Jour
Verschiedene Aktivitäten
13
Das kunsttherapeutische
Angebot des Hôpital de Jour
Die Patienten des Hôpital de Jour haben zum einen die Möglichkeit in den Räumlichkeiten des Atelier Artistique gruppenübergreifend oder individuell an einem Angebot teilzunehmen (siehe
Seite 17 “Atelier Artistique”).
Die Gruppen können je nach Persönlichkeit oder Krankheitsbild gemischt sein aus dem Bereich Hôpital de Jour, dem stationären oder ambulanten Bereich.
Ein weiteres Angebot an einem Nachmittag in der Woche ist
die Gruppe “créativité”. Dies ist eine offene Gruppe nur für Patienten, die in die Tagesklinik gehen.
Hier ist ein Klima und eine Atmosphäre gegeben, die kreatives
Denken ermöglicht, die anregt und neugierig macht. Es wird thematisch gearbeitet mit unterschiedlichen künstlerischen Medien,
z.B. Zeichnen, Malen, Drucktechnik, Collage, Keramisches Arbeiten, Papiermaché...
Der gruppendynamische Prozess steht hier im Vordergrund,
der eigene Ausdruck, der Dialog und das Neu- bzw. Wiederentdecken von eigenen Ressourcen.
Das Umfeld der Wahrnehmung wird erweitert, um aus teils
erstarrten Verhaltens- und Bewusstseinsformen herauszutreten.
Der Garten des Hôpital de Jour ist ebenfalls ein Ort des kreativen Schaffens und Wahrnehmens. Eine Identikation mit dem Ort
ist durch gemeinsame Umsetzungen von Projekten gegeben:
- z.B. Weidenbauwerke, jeder kann sich mit seinen
Fähigkeiten einechten
- temporäre Installationen, z.B. Steintürme und -wege
- Landart, Sensibilisierung für Formen und Farben in der Natur
14
15
Atelier artistique
L’Atelier Artistique est le service d’art-thérapie du Centre Hospitalier Neuro-Psychiatrique à Ettelbruck. Il accueille depuis
1992 aussi bien les personnes hospitalisées que celles inscrites
en hôpital de jour. Y sont offerts les services suivants:
•
Des ateliers à création «ouverts», axés sur la créativité et
la quête d’une expression artistique très personnelle. Ils
offrent la possibilité d’explorer divers médias artistiques,
des matériaux et des méthodes différents: peinture, dessin,
gravure, assemblage, argile, sculpture, photographie, écriture. Les participants peuvent y travailler de façon très autonome, ou en plus étroite collaboration avec l’artiste/thérapeute.
L’objectif est de travailler la créativité et d’exprimer son
imaginaire avec le média d’expression qui correspond le
plus à sa personnalité.
•
Des groupes art-thérapeutiques «semi-ouverts», traitant à
chaque séance un thème spécique avec l’aide de médiations plastiques (dessin, peinture, argile, assemblage, collage). Ces séances comprennent toujours une discussion
dans le groupe.
•
Des séances individuelles de psychothérapie à médiation
artistique, offrant un cadre sécurisant pour explorer et exprimer plus profondément les pensées et les émotions tant
par l’image que par les mots.
Les objectifs du service d’art-thérapie varient selon les besoins
des différentes personnes nécessitant une prise en charge. Mais
ils ont tous en commun l’utilisation du processus créatif pour
parvenir à un changement positif, qu’il s’agisse d’une croissance personnelle (meilleure perception de ses propres compétences, augmentation de la conance en soi et de l’autonomie
personnelle), de guérison, de prise de conscience ou de résolution de problèmes.
Toutefois, le travail avec la créativité et l’imaginaire ouvre
d’autres voies de communication et constitue avant tout un
moyen d’expression plus accessible pour des individus ayant
des difcultés à parler ou étant incapables de communiquer
efcacement par la parole.
Vu la grande qualité des oeuvres produites dans les ateliers à
création, il y a des réactions très positives de la part de l’entourage ainsi que du public lors de nos expositions ce qui a un
effet très favorable sur l’estime de soi de l’exposant.
16
Au mois de juin de cette année,
l’Atelier Artistique du CHNP a
organisé, une fois de plus, une exposition à la galerie “Konschthaus
Beim Engel” à Luxembourg-Ville.
Les oeuvres qui gurent sur la page
de gauche y ont été exposées parmi beaucoup d’autres.
17
Assurer le service social
à l’Hôpital de Jour veut dire...
Exemples de thèmes choisis:
Le vieillissement de la population et ses implications, les causes possibles de conflits de
voisinage (avec référence à de nouvelles réglementations en vigueur ou à intervenir, telles
le nouveau projet de loi sur la tenue en laisse
des chiens dans les endroits publics, sujet
pour lequel les patients ont, pour la plupart,
montré un vif intérêt), les règles de savoir-vivre
d’usage dans notre société, l’importance des
animaux de compagnie dans notre société,
certains phénomènes de société (tels le mobbing, le stress, la discrimination sous toutes
ses formes…), la présentation de divers services d’aide aux citoyens (Office Social et autres…), etc.
En général:
Information, orientation, accompagnement et guidance du patient et de son entourage dans la résolution de problèmes d’ordre social, familial, professionnel et administratif. Tout ceci dans le but d’assurer au
patient le meilleur fonctionnement social possible.
En particulier:
•
•
•
Dresser un bilan psychosocial pour chaque
cas particulier
Elaborer et mettre en œuvre un projet social
individuel, en collaboration étroite et selon
une ligne de conduite commune, avec les
membres de l’équipe et, spécialement, avec la
personne de référence du patient
Favoriser des interactions complémentaires et
harmonieuses avec les autres professionnels
de l’entourage du patient
A noter qu’il y a lieu d’employer des termes
simples, concrets, proches de leur vécu quotidien, afin de capter, si possible, l’attention de
tous les participants. Le but est de les sensibiliser aux préoccupations essentielles de la vie
courante et de leur apprendre à agir de façon
appropriée dans toute situation quotidienne.
En pratique:
•
•
Entretiens individuels tournant autour de la
capacité de la personne de maintenir ou créer
des liens sociaux significatifs, d’utiliser les ressources de son milieu et d’exprimer ses idées,
ses désirs, ses opinions et ses limites
Groupes à thèmes sociaux: organisés à intervalles réguliers, visant l’acquisition des habiletés sociales essentielles, ce qui rejoint les efforts des autres collaborateurs de l’équipe. On
approfondit, ensemble avec les patients, leurs
connaissances des sujets courants d’actualité
et on les sensibilise à certains thèmes essentiels préoccupant notre société.
Quelques notes et impressions personnelles:
Il est stimulant et gratifiant de travailler dans un lieu
ouvert, accueillant, favorisant le côté naturel et spontané de la relation, ainsi que la mise en confiance du
patient. Le fait de rencontrer les patients dans une
maison à part, à caractère unifamilial, située en bordure de l’institution, semble favoriser des échanges
plus authentiques, plus réels.
18
La psychomotricité
1.
Définition
4.
La psychomotricité est une approche neuro-psychophysiologique qui tient en compte l’être humain dans
sa globalité.
Les prises en charge psychomotrices sont soit individuelles soit en groupe. Lors des prises en charge, nous
travaillons principalement sous 2 aspects: au niveau
du manipulé (objets, espace et corps) et au niveau du
vécu corporel (actif ou passif, positif/négatif).
La psychomotricité considère le corps comme lieu
d’expression de nos émotions, de nos sentiments, de
nos désirs et de nos échanges avec le monde extérieur.
2.
Chaque séance est orientée selon la motivation, l’intérêt, la mobilité, le plaisir et les capacités de la personne prise en charge.
La pratique psychomotrice
Dans la pratique psychomotrice, le corps est destiné à
agir sur le comportement, les fonctions motrices et
mentales perturbées.
Le travail psychomoteur s’oriente sur différents champs
d’intervention tout en essayant d’en inclure le plus
possible dans chaque prise en charge:
En tenant compte du versant moteur et corporel, il est
plus aisé d’agir sur le psychisme de la personne, afin
de susciter une meilleure faculté d’adaptation (en
fonction des capacités de la personne prise en charge).
Ainsi, la personnalité du sujet s’affirme et s’adapte
plus ou moins facilement d’autant qu’il connaît mieux
son corps, tente de l’accepter et peut de ce fait mieux
saisir ce qui l’entoure tout en répondant de la façon la
plus adéquate selon ses capacités acquises au cours
des séances.
2-
-
-
Une meilleure connaissance du corps (senti/vécu, exprimé, pensé) et la recherche d’un mieux
être, recherchant:
-
un vécu corporel harmonieux
une bonne organisation spatiale
une latéralité précisée
une intégration temporelle valable
•
•
•
le maintien des grandes fonctions vitales, afin de
permettre d’entrer en relation, de communiquer
et de favoriser le bien être psychoaffectif de la
personne
l’adaptation de l’environnement humain et matériel, afin de promouvoir une meilleure socialisation et un meilleur confort au quotidien pour la
personne
l’autonomisation respectant au mieux les capacités de la personne, sur le plan sensori-moteur.
Le contenu des prises en charge varie en fonction de
la personne. Néanmoins, toute séance prend en
compte le patient, tout en le laissant explorer et évoluer à son rythmeà travers:
Une meilleure adaptation de la personne dans
son milieu, permettant:
•
Projet thérapeutique
Tout projet thérapeutique dans une prise en charge
psychomotrice vise:
Les objectifs généraux
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5.
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Les prises en charge psychomotrices s’articulent sur
2 axes:
1-
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Travail au niveau de la motricité globale et/ou
fine
Travail au niveau des capacités sensorielles
Travail au niveau relationnel
Travail au niveau de la coordination motrice et
des praxies
Travail au niveau des représentations corporelles
Travail au niveau de l’orientation spatiale
-
La psychomotricité s’articule autour des termes de
l’éducation, de thérapie et de rééducation psychomotrice.
3.
La pratique psychomotrice et les champs
d’intervention
-
la maîtrise de son corps et d’en faire un
mode d’expression et de communication
d’aide à se retrouver dans l’organisation gestuelle
le maintien de l’intégrité de ses capacités
motrices
la reprise de confiance en le renarcissant.
-
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la relaxation (passive ou active)
les séances à médiation musicale en incluant le
mouvement
les parcours psychomoteurs
les exercices cognitifs (p.ex. formes encastrables...)
le travail sensitivo-perceptivo-moteur
l’expression artistique, etc.
Miteinander reden
Gesprächsgruppen in der Tagesklinik
• einer gemeinsamen Suche nach (und manchmal
auch Finden von) Lösungen für ein vorgebrachtes
Problem,
• einer hilfreichen Kritik an den gängigen Behandlungsmethoden der Psychiatrie.
Man kann nicht nicht kommunizieren (Watzlawick)
Beispiel: Ich sitze in meine Zeitung vertieft im Zugabteil. Ein Fahrgast öffnet die Tür, dann schliesst er sie
und geht weiter. Ohne ein Wort zu sagen habe ich
kommuniziert: „lass mir meine Ruhe!“
Versuchen wir also das Beste aus dieser Unfähigkeit
zur Nicht-Kommunikation zu machen. Vielleicht hilft
es sogar.
2. Gruppe
Neben der Krankheit leben wir aber auch noch. Reden
wir also miteinander über alles ausser über Krankheit
(und schlechtes Wetter). Wiederum kann dies, je nach
Lust und Laune der Beteiligten zu verschiedenen Themen führen, wie: Aktualitätsthema, schöne Ferienerinnerungen, Ideen für das nächste Wochenende, der
Sinn des Lebens, Tierwelt, Technik, Politik, Geld regiert
die Welt, Sport, usw.
1. Gruppe
Warum gehe ich in eine Tagesklinik ? Natürlich weil
ich krank bin.
Reden wir also miteinander darüber. Je nach Zusammensetzung und Lust und Laune der teilnehmenden
Besucher kann das mehrheitlich ausgewählte Gesprächsthema führen zu:
• einem Informationsgespräch über Symptome oder
Krankheitsbilder,
• einer Suche nach Umgangsformen mit diesen
Symptomen,
• einer Beschreibung und Ausdrücken von damit
verbundenem Leiden (geteiltes Leid ist halbes Leid),
Da die Teilnehmer meistens sehr verschieden, um
nicht zu sagen eigen-artig sind, kann die Interaktion
öfters etwas wunder-sam wirken. Aber, da wir wissen,
dass im Klinik-Alltag das Dringlichste zuerst erledigt
wird, das Unmögliche kurz danach und die Wunder
später drankommen, sollten wir letztere nie gänzlich
ausschliessen.
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Kochaktivität
“cuisine thérapeutique”
Alltagssituationen, die für den gesunden Menschen
leicht zu meistern sind, können von psychisch kranken
Menschen teilweise kaum mehr bewältigt werden.
Einkaufen, Kochen, Backen gehören u.a. zu den lebenspraktischen Tätigkeiten und werden gemeinsam
1 x die Woche im HDJ durchgeführt.
Es geht darum ein Klima, eine Atmosphäre herzustellen, wo der Patient bereit ist, Neues kennenzulernen
oder Alt vertrautes neu zu entdecken.
In der Kochaktivität übernimmt der Patient Verantwortung, kann etwas „Konkretes“ gestalten, was sein
Selbstwertgefühl erhöht und ihm Anerkennung bringt.
„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die
Seele Lust hat, darin zu wohnen“ (Winston Churchill)
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Fitnesstraining
Als Fitnesstraining werden meist freizeitsportliche
Aktivitäten bezeichnet, die dazu dienen, die Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit (Fitness) zu
erhalten oder zu verbessern. Damit unterscheidet sich
Fitnesstraining auf der einen Seite vom Leistungssport
bzw. vom ambitionierten Freizeitsport, wo ein sportliches Ziel zu erreichen im Vordergrund steht und auf
der anderen Seite von Krankengymnastik und Rehamaßnahmen, bei denen es darum geht, gestörte
Bewegungsfunktionen wieder herzustellen.
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COGPACK
Computergestützte kognitive Rehabilitation
Einführung
Leistungsorientiert trainieren
COGPACK ist ein computergestütztes Therapiesystem,
das verschiedene Methodiken und Verfahren zum
Training von Hirnleistungen vereint. Es wird im Hôpital de Jour als therapeutisches Werkzeug benutzt.
Alle Trainingsverfahren können in ihrer Schwierigkeit
an die Leistungsmöglichkeiten des Patienten angepasst
werden. Beginnend mit einfachen Basisverfahren werden zunehmend komplexere Anforderungen an den
Patienten gestellt. Dadurch bleibt das Training immer
interessant und der Betroffene wird nie überfordert.
Durch realitätsnahe Konstrukte und ein abwechslungsreiches Training wird die Motivation des Trainierenden
gefördert. Die Trainingsdaten werden gespeichert und
erlauben dem Therapeuten genaue Analysen für die
weitere Trainingsstrategie.
Es hilft dem Patienten durch ausdauerndes Training bei
der Verbesserung wichtiger Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration, logisches Denken, Handlungsplanung, usw.
Werkzeug Computer
Efzient arbeiten
Beim Training arbeitet der Patient mit COGPACK an
einem üblichen Computer. Das System stellt dem Patienten über den Bildschirm und die Lautsprecher spezielle Aufgaben. Durch die Lösung dieser wissenschaftlich erarbeiteten Aufgaben werden Prozesse im
Gehirn aktiviert, die das Gedächtnis und andere wichtige Hirnfunktionen verbessern. Nach erfolgreicher
Therapie kann der Betroffene die Probleme des täglichen Lebens besser meistern. Die Bedienung von
COGPACK ist sowohl für den Therapeuten als auch
den Betroffenen leicht erlernbar.
Aktuell ist COGPACK in 7 Sprachen verfügbar. Zur
Zeit gibt es für das System fast 60 Trainingsverfahren in
verschiedenen Spezikationsgruppen (Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Reaktionsvermögen,
Logisches Denken, Visumotorische Störungen…)
Psychoedukative Gruppen
KZÜ – Konzentrationsübungen
Bei der KZÜ werden verschiedene Prozesse unterschieden: die Wachheit(Vigilanz), also die Grundaufmerksamkeit, die Alertness (die Erwartung) und die
kritische Aufmerksamkeit.
Psychoedukative Gruppen sind dazu geeignet, Patienten (bei Bedarf ihre Angehörigen) über die Krankheit
und ihre Behandlung zu informieren, das Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen Umgang
mit der Krankheit zu fördern und Sie bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen.
Einussfaktoren sind: der emotionale Zustand, der
physische und psychische Zustand, die Ernährung sowie die Umgebung.
IPT – Das „Integrierte psychologische Therapieprogramm für schizophrene Patienten“ ist ein verhaltenstherapeutisches Gruppentraining zur Verbesserung
der kognitiven und sozialen Fertigkeiten, das als stationäre und ambulante Maßnahme im Rehabilitationsbereich konzipiert ist.
Das Training umfasst fünf Unterprogramme zu folgenden Bereichen:
1. Kognitive Differenzierung
2. Soziale Wahrnehmung
3. Verbale Kommunikation
4. Soziale Fertigkeiten
5. Interpersonales Problemlösen
Die Messung von Konzentration erfolgt mit Hilfe von
standardisierten Tests, die die Fähigkeit abbilden, bestimmte Aufgaben über eine bestimmte Zeit hinweg
durchzuführen. Die Auswertung erfolgt nach Menge
der bewältigten Aufgaben und die Anzahl der Fehler,
die gemacht wurden.
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0
Nordic Walking
Eine leichte Sportart die sehr gut für die Fitness und allgemein für die Gesundheit ist. Viele Muskeln im Körper werden beim NW aktiviert, es ist
durch die Anwendung der Stöcke sehr gelenkschonend. Wird bei unseren
Patienten sehr geschätzt. Das Ziel dieser Sporttherapie ist:
1. Wiederherstellung, Erhaltung sowie Steigerung der Gesundheit und
Leistungsfähigkeit
2. Motivation zur regelmäßigen sportlichen Tätigkeit
3. Selbstwahrnehmung fördern
4. Möglichkeiten der Entspannung kennen lernen und im Alltag einsetzen
5. Zusammenhang von Körper und Seele
6. Aufbau und Verbesserung der motorischen Grundfähigkeiten
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Weidenbau
im Hôpital
de Jour
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Sorties thérapeutiques
Abtei von Orval in Belgien
Abtei von Orval in Belgien
Abtei von Orval in Belgien
Treffen in Ayl mit Tageskliniken
aus Deutschland & Luxemburg
Abtei von Orval in Belgien
Abtei von Orval in Belgien
Treffen in Ayl mit Tageskliniken
aus Deutschland & Luxemburg
Stausee Esch/Sauer
Stausee Esch/Sauer
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Sorties thérapeutiques
Family of Men
Kunstgalerie Besuch
Kunstgalerie Besuch
Spaziergang
Spaziergang
Spaziergang
Ausstellung “All We Need” in
Esch-Belval
Ausstellung “All We Need” in
Esch-Belval
Ausstellung “All We Need” in
Esch-Belval
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Weitere Beiträge
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Ich weiss ein anderes
Leben...
Beitrag von Myriam
Jeder Ort, an dem wir Weile Leben, gewinnt erst einige Zeit, nach dem Abschiednehmen, eine liebenswert
und stellen dem Menschenwesen, das sich in den
Bäumen ausspricht, die Unschuld der Natur entgegen,
man kann ausserdem auch viel aus ihnen ersehen,
über Art und Alter des Kulturbodens, über Klima und
Wetter, sowie den Sinn des Menschen. Wie das Dorf
in dem ich lebe, später einmal vor meinem Gedächtnis stehen wird, weil ich es nicht vorstellen, so wenig
wie Gardasee ohne Oliven und Toskana ohne Zypressen. Andere Orte sind undenkbar ohne ihre Linde oder
Nussbäume, und zwei oder drei sind dadurch erkennbar und merkwürdig geworden, dass sie gar können
Baumwuchs haben.
Einen lieben Gruss von der Myriam, auch wenn ich
manchmal sehr aggressiv werde, weil ich nur mich
selber nicht mehr aushalten kann, ein armer Wurm
malte und schrieb, zeichnete und bastelte alles für
meine verstorbene Mutter, weil Vater verstorben war,
dabei kam niemals was an. Ich wünsche mir sehr viel
malen und zeichnen, kleinen Affen mit Angie zu neidisch auf ihn zu sein und wir haben unsere Köpfe und
Manieren. Ich weiss ein anderes Leben, es begann im
CHNP, wo ich viele Freunde habe, welche einfach da
sind, wenn ich fehle, so genug gedacht, sonst klappt
zusammen was mir aufgebaut worden ist.
Myriam, ein Kleiner natürlich einfacher Beitrag, weil
ich nur aua sagen und laut schreien konnte und noch
mal froh bin zu sprechen und artikulieren so gut es
mir nach meinen Möglichkeiten von meiner Therapeutin geschenkt worden ist. Ihren Namen verrate ich
nicht...
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Am Hôpital de Jour...
Eng Zesummefaassung vun enger Emfro, déi mir bei eise Patienten am Abrëll 2007 gemaach hun. Wat ass
d´Motivatioun r an den HDJ ze kommen an a ewéi enger Hinsicht ass den HDJ eng Hëllef an aerem Alldag?
Do fannen ech Uspriechpartner fir
meng psychische an kierperlech
Problemer.
Kann Ech regelméisseg
mat anere Leit iessen.
Hun Ech keng Angscht fir
iwert meng Problemer ze
schwätzen.
Do ass eng Plaatz, wou
Menschen sin, dei aus der
Bühn geworf gin sin.
Do kräien ech en
Dagesrhytmus esou wéi eng
sënnvoll Beschäftigung.
Do kräien ech Hëllef an
Gemeinschaft fir mëch nët ze
isoléieren.
Kann ëch mëch nach besser
stabiliséieren.
Sin Ech Méindes bis Freides
vun 8:00 – 16:00 Auer. Dei
aner Zäit verbréngen ech
dohem.
Hëlleft mir, déi gudd
Atmosphäre den Stress
ofzebauen.
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Erfahrungsberichte
von Studenten in der Ausbildung zum psychiatrischen Krankenpfleger
Fréijoers Activitéit
Eng aner Aktivitéit hun ech zesummen mat engem Klient duerchgefouert. Mir hun Zaloten geplanzt, an déi
sinn dann dementspriechend versuergt gin. Den Klient
schafft gären am Gaard an huet des Arbëcht ganz eecht geholl. Et huet en lues a lues gesinn wéi se évoluéiert hun. Ufangs Juni sin se schons gudd grouss, an
ët kann en se elo verwenden. Den Klient ass zefridden
matt senger Aarbëcht, en hat d’Gefill gebraucht ze gin,
an sëin Selbstwäertgefill ass heiduerch gestäerkt ginn.
Bonjour, ech sin Infirmière Psychiatrique Schülerin an
maachen en Stage vun 8 Wochen hei am Hôpital de
Jour.
Am Kader vun der Joressaison hun ech Activitéiten
préparéiert, déi mam Fréijoer en Zesummenhang hun.
Am konkreten wëllt dat heeschen, dass mir Blummen
gepléckt hun, an Bouqueen gemet hun, déi dann
d’Haus dekoréiert hun. D’Leit waren frou, an ëch war
selwer och glécklech, well eng Patientin déi soss keng
Mimik weist, den Dag beim Bouquet maachen, esou
frou vun hierem Erfolleg war, dass sie hier Fred un
Hand vun engem groussen Laachen matgedeelt huet;
hiert ganzt Gesiicht huet gestraalt.
Méin Stage ass elo eriwer, an ech huelen ganz vill
gudd Arënnerungen matt; ech hun unhand vun der
hëllefsbereder Equipe an unhand vun der Kollaboratioun vun den Klienten vill geléiert, huelen dat alles
elo matt a menger Valiss an fueren fort.
Bericht vum Rita
Meine Erfahrungen
zwar viele therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, jedoch sie für die Inanspruchnahme selbst verantwortlich sind.
Ich hatte die Möglichkeit ein Praktikum im HDJ für
einen Zeitraum von 7 Wochen zu absolvieren. Während dieser Zeit konnte ich einen Einblick in den Tagesablauf der Klienten, sowie den Tätigkeitsbereich
des Personals erlangen.
Trotz der Eigenständigkeit der Patienten können sie im
Extremfall auf ein verständnisvolles und qualifiziertes
Personal zurückgreifen, das auch die Möglichkeit einer
psychologischen Betreuung bietet und somit oft einen
Rückfall in alte Verhaltens- oder Krankheitsmuster verhindert. Somit soll die Rückfallquote vermindert werden und Rehospitalisationen soweit wie möglich verhindert werden. Ich habe auch gemerkt, dass die verschiedenen Ausflüge die soziale Isolation mancher
Patienten verbessert haben und sie aufgeschlossener
geworden sind.
Während dieser Periode konnte ich durch das eigenständige Arbeiten mit den Patienten in der Gesprächsführung sowie im Ausführen von Aktivitäten
positive Erfahrungen für mein Studium sammeln.
Durch das multidisziplinäre Team im Hôpital de Jour
konnte ich die persönlichen Bedürfnisse der Patienten
besser wahrnehmen und hatte ein besseres Verständnis
für deren Lebenssituationen.
Als Schlusswort möchte ich dem ganzen Team des
HDJ für die schöne und erfahrungsreiche Zeit, sowie
für die gute Betreuung danken.
Da diese Institution eine rehabilitatorische Philosophie
verfolgt, konnte ich die Unterschiede zwischen dieser
und einer Akutstation vergleichen, wobei die Patienten
hier eher eine Eigenverantwortung tragen und nicht in
einem geschützten und vorgeschriebenen Rahmen
einer Akutstation verweilen. Dies habe ich auch während meiner Interventionen gemerkt, da den Patienten
Bericht von Tom
32
Atelier Créativité
Ech sin Infirmier Psychiatrique Schülerin an hun am
Kader vun menger Specialisatioun een Stage vun 4
Wochen am HDJ gemaach. Während denen 4 Wochen hun ech Aktivitéiten am Beréich vun der Kréativitéit geleed.
Aus den Zeitungen an Zëitschrëften, hun d’Patienten,
Biller, Fotoen, eraus geschnidden an op engem Plakat
zesummengepëcht.
Fir meng Aktivitéiten hat ech 3 Patienten am Bezug. Vu
que dass ma an der Virberedungszäit op Ouschteren
waren hun ech meng Aktivitéiten ennert den Begrëff
organiséiert.
Die drëtt Aktivitéit haat als Thema Ouschterdécoratioun. Mat den Patienten war ech eraus an den Guaart,
Stréich an Pellem schneiden, domader hun ma en
Ouschterkranz gebastelt, décoréiert an un der Entréesdier vum HDJ opgehaangen. Den rest Straich hun ma
als Bouquet an d’Vasen gestallt an mat Eer décoréiert.
3. Ouschterdécoratioun
Aktivitéiten
4. Ouschtereer fierwen
1. Diskussiounsronn iwwer Ouschteren
Die lescht Aktivitéit, 5 Deeg virun Ouschteren hun ma
zesummen Ouschtereer, fir all Patient vun HDJ gekacht an gefierwt.
Virun Ouschteren krut dann all Patient 2 Ëer mat
heem.
Die eischt Aktivitéit hat als Ziel, eng Aledung an eng
Discussiounsronn iwwert Ouschteren. Ech hun mat
engem Brainstorming ugefaangen an all gesoten Wieder vun den Patienten iwwer Ouschteren op eng Tafel
geschriwen fir eng Iwwersiicht ze behalen. Duerno
hun ma eng Diskussiounsronn iwwert d’Bedeitung,
Gebréich, usw. vun Ouschteren gefouert.
Die 4 Aktivitéiten waren verschidden me haten en
gemeinsamen Thema.
2. Kollage iwwert den Thema: Ouschteren
Bericht vum Sabine
Bei der zweter Aktivitéit hun d’Patienten anhand vun
denen opgeschriwenen Wieder en Collage gemaach.
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Humor, ein Hilfsmittel im psychiatrisch
pflegerischen Alltag
Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben hat seine Stunde: ... weinen hat seine Zeit, lachen hat seine
Zeit, klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit...
Die Grundvoraussetzung für die Arbeit mit Humor
besteht im Wissen und Bewusstsein darüber, dass jeder Mensch eine andere Art von Humor und einen
unterschiedlichen Zugang zu Humor hat. Die Akzeptanz und Wertschätzung des Gegenübers, eine wohlwollende und empathische Haltung sowie theoretische Kenntnisse über das Konzept lassen Humor positiv wirken. Dies kann für die Patienten bedeuten, dass
der Alltag wieder farbiger wird.
Im beruflichen Alltag wird kaum Zeit genutzt fürs Lachen. In meinem psychiatrischen Pflegealltag wird
sich meistens auf die Krankheit und somit auf die Defizite fokussiert.
Jedoch gibt es viele positive Ressourcen, die wir nutzen können und Humor könnte ein Hilfsmittel im
pflegerischen Alltag sein, das dazu beitragen könnte.
Also, es geht darum miteinander zu lachen und nicht
über jemanden!
Humor kann beim Einzelnen, aber auch in der sozialen Interaktion viele verschiedene Funktionen erfüllen
und Effekte hervorrufen. Dabei hat er viele positive
Auswirkungen: er schenkt Lebensfreude, erleichtert die
zwischenmenschliche Kommunikation und Beziehungsgestaltung.
H – für Heiterkeit
U – für Unterhaltung
M – für Miteinander
O – für originell
R – für Respekt
Er kann den Patienten helfen, sich zu entspannen, um
monotone, schmerzhafte und stressige Situationen ertragen zu helfen und um die Stimmung der Patienten
zu heben.
Er fördert die Kreativität und er scheint auch ein guter
Begleiter in schwierigen Lebenslagen zu sein, weil er
dazu verhelfen kann, die eigene Perspektive zu verändern und Dinge anders als bisher anzupacken.
Humor kann als eine Art „Eisbrecher“ verstanden werden, der dazu verhilft, mit den Patienten und ihren
Angehörigen eine Beziehung aufzubauen.
Aber nicht nur für die Pflege- und Patientenbeziehungen spielt Humor eine große Rolle, sondern auch für
die Beziehungen innerhalb eines (pflegerischen und
interdisziplinären) Arbeitsteams. Humor kann das Zusammengehörigkeitsgefühl steigern, und ein gutes Betriebsklima kann positive Auswirkungen auf die Arbeitsergebnisse haben.
Humor hat einen positiven Effekt auf die Produktivität
und die Leistung von Arbeitnehmern. Darüber hinaus
scheint sich die durch Humor ausgelöste Freude auf
die Kreativität der Mitarbeiter auszuwirken.
Andererseits scheint der „soziale Alltag“ auch vor dem
Phänomen Humor keinen Halt zu machen: Humor hat
viel mit Macht zu tun, er kann verletzen und Menschen entzweien. Humor besitzt einerseits ein fast unbegrenztes positives Potential, aber er kann auch negative Effekte haben.
34
Einfach zum Lachdenken...
•
Der Mensch sollte nicht gesünder leben als es
ihm gut tut.
•
Von hinten gelesen heißt Schlaf falsch. Vielleicht liegen Sie einfach verkehrt.
•
Der Patient lacht schon den ganzen Tag, hoffentlich ist es nichts Ernstes.
•
Frisch gegrübelt, ist halb verzweifelt.
•
•
Es ist oft schwierig, sich selbst auf den Arm zu
nehmen, ohne die Balance zu verlieren.
Die teuerste Speise ist, sein Leid in sich hineinzufressen.
•
•
Mancher tut so viel für seine Gesundheit, dass
er ganz krank wird.
Es ist manchmal besser aus der Haut zu fahren, als sich das Fell über die Ohren ziehen zu
lassen.
•
Ich möchte jung sterben und das möglichst
spät.
•
•
In Wirklichkeit ist die Wirklichkeit ganz
anders.
Wenn mir der Arzt nicht helfen kann, weil die
Krankheit vererbt ist, soll er die Rechnung
meinem Vater schicken.
•
Man kann die Augen nicht heilen ohne den
Kopf, den Kopf nicht ohne den Leib, den Leib
nicht ohne die Seele. (Platon)
•
Schmunzeln veredelt die Runzeln.
•
Ein guter Witz kann einem die ganze schlechte Laune verderben.
35
Therapie - So kann man es auch sehen
• Wenn einer in die Irre geht, dann heisst das noch
lange nicht, dass er nicht auf dem richtigen Weg
ist. (Hans Bemmann)
• Haben Sie die Lösung oder sind Sie ein Teil des
Problems? (Bernhard Trenkle)
• Ich hatte eine Lösung, aber sie passte nicht zu
meinem Problem! (Bernhard Trenkle)
• Wenn Du eine helfende Hand brauchst, Du findest sie am rechten und linken Ende Deines Arms.
(Marco Allinger)
• Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung
ändern kann. (Francis Picabia)
„Kann ich
Ihnen
helfen?“
„Bitte nicht helfen,
ich habe schon
Probleme genug!“
II
II
36
„Eine Psychose ist wohl die einzige Lösung,
wenn die Welt zu hart und unverständig ist.“
von Dorothea Buck
Die Autorin
Die Entfremdung zwischen Professionellen, PsychoseErfahrenen und Angehörigen kann ein Stück weit überwunden werden, beispielsweise in Psychose-Seminaren, wo ein Erfahrungsaustausch (Trialog) mit allen
Beteiligten praktiziert wird.
Die Bildhauerin Dorothea Buck, Jg. 1917, war, nach
freier künstlerischer Tätigkeit, von 1969 bis 1982 Lehrerin für Kunst und Werken an der Fachschule für Sozialpädagogik I in Hamburg. Zwischen 1936 und
1959 erlebte sie fünf schizophrene Schübe. In ihrem
ersten Schub wurde sie in den v. Bodelschwinghschen
Anstalten in Bethel (Bielefeld D) zwangssterilisiert.
Dorothea Buck war und ist maßgeblich in der Bewegung der Psychiatrie-Erfahrenen aktiv, die sich Ende
der 1980er Jahre zu formieren begann. Sie ist die Ehrenvorsitzende des 1992 auch von ihr mitgegründeten
“Bundesverbands Psychiatrie-Erfahrener”. Zusammen
mit Thomas Bock gründete sie 1989 das erste Psychose-Seminar in Hamburg und warb auf vielen Lesereisen im In- und Ausland für die Idee des Trialogs zwischen Betroffenen, Angehörigen und in der Psychiatrie
Tätigen. Ihr bahnbrechender Erlebnisbericht erschien –
von Hans Krieger herausgegeben – erstmals 1990 unter ihrem Pseudonym Sophie Zerchin, ein Anagramm
aus Schizophrenie. Dorothea Buck war im Juni 1996
im Ettelbrucker CHNP Gastrednerin zum Thema: „Psychiatrie im Umbruch“ organisiert von der Amicale des
Infirmiers Psychiatriques Ettelbruck.
Sieben Sprachbilder von Betroffenen
Sprachbilder – Eine Psychose ist für mich (wie)…
„…das Untertauchen in eine andere Welt, sehr ähnlich
der Welt der Träume, Märchen und Mythen und
Grenzsituationen – mit allen Schönheiten und
Schrecknissen, die mich sehr angehen und zu denen
ich keine Distanz habe.“
„…ein Alptraum im Spinnennetz.“
„…ein Fallschirm ohne Seil am Korb.“
„…auf spitzen Steinen gehen.“
„Eine Psychose ist wohl die einzige Lösung, wenn die
Welt zu hart und unverständig ist. Am besten nichts
mehr fühlen und denken, wenn man die Brutalität und
Machtbesessenheit sowie den Materialismus nicht
mehr ertragen kann. Es ist wohl der letzte Ausweg,
wenn man den Tod selbst nicht herbeiführen will und
der Schmerz unerträglich wird.“
Literatur
Bock, Th.: Deranders, J.E., (Jeder anders)
Ersterer, I.: Stimmenreich – Mitteilungen über den
Wahnsinn, 1992, Psychiatrieverlag, Bonn
„Für mich ist Neurose ein ständiges Anwachsen von
Spannungen, wie eine Spiralfeder, die immer wieder
aufgezogen wird. Und Psychose ist, wenn die Spannung gelöst wird. Dadurch werden dann auch ungeheuer viel Energie und ungewohnt starke Gefühle
frei.“
Bonn Dito: Im Strom der Ideen – Stimmenreiche Mitteilungen über den Wahnsinn, 1994, Psychiatrie – Verlag, Bonn
Buck – Zerchin, Dorothea – Sophie: Auf der Spur des
Morgensterns – Psychose als Selbstfindung. Hrsg.:
Krieger H., 1990 list – Verlag, München
„Es kam dann so ein Schwall aus mir heraus, und ich
hatte den Eindruck, einen Grossteil meines Lebens zu
verstehen.“
Diese Sprachbilder wurden in einem Psychoseseminar
ausgedrückt von Betroffenen und erwiesen sich als
guter Einstieg für die Tagung.
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Die Collagen auf dieser Seite sind entstanden in der Gruppe “créativité”
zum Thema “Was bedeutet für mich Hôpital de Jour?”
38
LHôpital de Jour est une unité de la
© CHNP 2007
Die Tagesklinik ist montags bis freitags
zwischen 8:00 und 17:00 Uhr geöffnet.
Tel.:
2682 2434
Fax:
2682 2438
E-mail: hopitaldejour@chnp.lu
CHNP
17, Avenue des Alliés
BP 111
L-9002 Ettelbruck
www.chnp.lu