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Crashtest-Sieger Schwellenländer-Mischfonds: Herr Erpelding, warum kaufen
Sie weder Banken noch Telekom- oder Rohstoff-Firmen?
Auf Sektor-Ebene konzentriert sich der BL Emerging Markets zurzeit auf nur fünf Bereiche. So bleiben etwa
Rohstoffaktien komplett außen vor. Fondsmanager Marc Erpelding erklärt, warum - und mit welchen
Unternehmen er sich wohlfühlt.
DER FONDS: Rohstoffe, Finanzen, Telekom, Versorger - vier Branchen, die in Ihrem Fonds
derzeit überhaupt nicht zu finden sind, obwohl sie im MSCI Emerging Markets mehr als 55
Prozent ausmachen. Wie kommt‘s?
Marc Erpelding: Die Portfoliostruktur des Aktienanteils im Fonds ergibt sich aus unserem Bottom
up-Ansatz und ist völlig unabhängig von einem Vergleichsindex. Wir schließen per se keine Sektoren
aus. Unser Ansatz bedingt allerdings, dass wir in verschiedenen Sektoren nur wenige oder gar keine
Unternehmen finden, die unseren Kriterien gerecht werden.
Welche sind das konkret?
Der Schwerpunkt liegt auf der Qualität der Unternehmen. Eine Firma, in die wir investieren, soll hohe
Wettbewerbsvorteile aufweisen. Die Unternehmen müssen auf Sicht der kommenden Jahre profitabel
arbeiten können. Im Rohstoffsektor etwa sind die Unternehmen meist sehr zyklisch und vor allem sehr
kapitalintensiv. Mit anderen Worten: Diese Unternehmen verschlingen oftmals die Liquidität, die sie
generieren - einzig, um das Unternehmen am Laufen zu halten. Zudem haben diese Unternehmen oft
keine Preisgestaltungsmacht, da die Rohstoffpreise letztendlich aus der globalen Angebots- und
Nachfragesituation resultieren. Vorsichtig sind wir auch bei Banken und Versicherungen. Diese
erscheinen uns oft zu komplex und zu undurchsichtig, um sie zu bewerten.
Und was ist mit Telekom-Firmen und Versorgern?
Im Telekom-Bereich sind einzelne Unternehmen sehr profitabel, was oftmals auf eine Monopolstellung
zurückgeht. Oft liegt der Grund für diese Dominanz allerdings nicht in der Qualität der Leistungen,
sondern in den politischen Gegebenheiten. Wir glauben, dass solche politischen Vorteile keine
dauerhaften Wettbewerbsvorteile darstellen. Bei den Versorgern gilt oft ähnliches. Auch Banken,
Versicherungen und Rohstoffunternehmen sind oft politisch geprägt. Solche Branchen meiden wir
daher.
Kommen wir von den Aktien, die Sie meiden, zu denen, die Sie mögen. Welche sind das zurzeit?
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Ein schönes Beispiel für unsere Anlagestrategie ist Sarine Technologies. Das israelische Unternehmen
wurde 1988 gegründet und ist Weltmarktführer in der Entwicklung und Herstellung von Instrumenten
und Software für die Prüfung und Bearbeitung von Diamanten und Edelsteinen. Aktuell hält es einen
Marktanteil von ungefähr 75 Prozent bei Analyse- und Schleif-Instrumenten für Rohdiamanten. Auch
das brasilianische Unternehmen Companhia de Bebidas das Américas - kurz Ambev - erfüllt unsere
Ansprüche: Ambev ist die größte Brauerei in Lateinamerika und der größte Pepsi-Abfüller außerhalb der
USA. Das Unternehmen gehört zum Anheuser-Busch-Konzern und vertreibt seine eigenen Marken wie
Antarctica und Brahma zusammen mit internationalen Konzernprodukten wie Stella Artois und
Budweiser.
Auch wenn Sie Bottom up investieren: Welche Regionen bevorzugen Sie aktuell?
Als Stockpicker fühlen wir uns derzeit vor allem mit lateinamerikanischen Titeln wohl. Es gibt dort viele
attraktiv bewertete Qualitätsunternehmen.
Wo haben Sie außerdem in jüngster Zeit zugegriffen?
Wir haben eine Position in Sands China aufgebaut. Das Unternehmen betreibt Hotels und Casinos und
hat dort den zweitgrößten Marktanteil im Spielbankgewerbe. Uns gefällt das Unternehmen, weil es sehr
rentabel arbeitet und hohe Dividenden ausschüttet.
Sie orientieren sich bei den Anlageentscheidungen an Ihrem Vorbild Warren Buffett. Welches
seiner Zitate entspricht am ehesten Ihrer Strategie?
Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber
nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen.
Autor: Claudia Lindenberg
Dieser Artikel erschien am 13.11.2014 unter folgendem Link:
http://www.dasinvestment.com/der-fonds/news/datum/2014/11/13/herr-erpelding-warum-kaufen-sie-weder-banken-noch-telekom-oder-rohstoff-firme
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