katalog winter 2013/14
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www.rohde-verlag.de GOTHAM NOIR BEYOND HOMO SAPIENS 404 STARS HELDEN IN SERIE 1 KATALOG WINTER 2013/14 www.rohde-verlag.de STAR TREK © CBS Studios Inc. All rights reserved. ROMANE MIT KULT-FAKTOR! STAR TREK: TYPHON PACT 3 Jetzt im Handel STAR TREK: VOYAGER 2 November 2013 DOCTOR WHO: WUNDERSCHÖNES CHAOS November 2013 GRIMM 1 November 2013 ST: THE NEXT GENERATION 7 STAR TREK: ENTERPRISE 3 Dezember 2013 Februar 2014 CASTLE 5: DEADLY HEAT Dezember 2013 JAMES BOND 12 Dezember 2013 WWW.CROSS-CULT.DE WWW.STARTREKROMANE.DE www.facebook.com/crosscult www.facebook.com/startrekromane Hallo und willkommen zum ersten Programm des Rohde Verlags Gründer und Inhaber Markus Rohde war u. a. jahrelanger Redaktionsleiter des Onlineportals SF-Radio.net (heute Robots-andDragons.de), ist Chefredakteur des Phantastikmagazins Geek! und Programmleiter Romane des Cross Cult Verlags. Rohde Verlag? Noch nie gehört? Die Möglichkeit besteht durchaus, denn er ist bloß wenige Monate alt. Der Verlag wurde im Mai 2013 von Markus Rohde gegründet. Er veröffentlichte mit dem Hörbuch zum Kinoblockbuster Star Trek Into Darkness im Juni sein erstes Hörbuch und startete mit der SpaceCyberpunk-Zombie-Geschichte Homo Sapiens 404 Anfang Juli das Programm der Romanserien. Doch im Eiltempo geht es weiter: Zwei weitere Romanserien laden zum wöchentlichen Mitfiebern ein. Eine Biografie über TV- und Kino-Star Benedict Cumberbatch wartet auf euch sowie ein besonderes Highlight: Wir haben es geschafft, den Bestsellerautor Richard Castle – bekannt aus der TV-Serie CASTLE – in unser Programm zu holen. Seine Nikki-Heat-Krimis erscheinen bei uns als Hörbücher, gelesen von David Nathan. Klingt interessant? Also den CD-Player vorgewärmt und Platz im Bücherregal geschafft … Braucht ihr nicht. All das gibt es rein digital – als E-Book oder Hörbuch zum Download. Der Rohde Verlag: das Online-Haus für Romanserien, Genre-Hörbücher und Sachbücher zu Medienthemen. Viel Freude mit unserem Programm wünscht Markus Rohde www.rohde-verlag.de 3 HÖRBUCH I CASTLE CASTLE Gelesen von DAVID NATHAN, © American Broadcasting Companies, Inc. der deutschen Synchronstimme von z. B. Johnny Depp oder Christian Bale. Richard Castle, der Autor mehrerer Erfolgsromane, wurde vor allem durch die nach ihm benannte TV-Serie Castle bekannt. Dort begleitet er die New Yorker Polizistin Kate Beckett und schlachte die in der Serie recherchierten Dinge für die Abenteuer seiner neuen Romanfigur Nikki Heat aus. Der Verlag Cross Cult bringt seit einer Weile die Romane (im Dezember schon den fünften) auf Deutsch heraus. HEAT WAVE HITZEWELLE Ein New Yorker Immobilienmagnat stürzt aus großer Höhe auf einen Bürgersteig in Manhattan. Eine Vorzeigeehefrau mit einer zwielichtigen Vergangenheit überlebt knapp einen Überfall. Gangster und Mogule, die jede Menge Gründe zum Töten haben, präsentieren wasserdichte Alibis. Und dann kommt es während einer rekordverdächtigen Hitzewelle zu einem weiteren schockierenden Mord und damit zu einer Kehrtwende im aktuellen Fall. Die schmutzigen kleinen Geheimnisse der Reichen, die bisher im Dunkeln lagen, werden aufgedeckt – und erweisen sich als tödlich. Das Hörbuch zum Roman von Richard Castle ISBN 978-3-95662-057-7 | 14,99 € Laufzeit: 8 Stunden und 48 Minuten Erscheinungsdatum: November 2013 4 Nicht finales Cover Der Rohde Verlag präsentiert den charmanten Thrillerautor nun für die Ohren. 14,99€ HÖRBUCH I CASTLE NAKED HEATAls New Yorks bösartigste Klatschkolumnistin Cassidy Towne tot aufgefunden wird, sieht sich Heat einer ganzen Reihe Verdächtiger gegenüber. Sie alle sind bekannte Berühmtheiten und sie alle haben eindeutige Motive, Manhattans gefürchtetste Skandalmacherin zu töten. Heats Mordermittlung verkompliziert sich durch ein überraschendes Wieder-sehen mit dem Starjournalisten Jameson Rook. Nicht finales Cover IN DER HITZE DER NACHT Die persönliche Verstrickung des gutaussehenden, sprücheklopfenden Pulitzerpreisträgers in den Fall zwingt sie, sich erneut mit Rook zusammenzutun. Knisternde sexuelle Spannung erfüllt die Luft, während Heat und Rook sich auf die Suche nach einem Mörder unter Berühmtheiten und Gangstern, Sängern und Prostituierten, Profisportlern und beschämten Politikern machen. Das Hörbuch zum Roman von Richard Castle ISBN 978-3-95662-058-4 | 19,99 € Laufzeit: 12 Stunden und 49 Minuten Erscheinungsdatum: Dezember 2013 19,99€ DIE NICKY-HEAT-REIHE Detective Nikki Heat vom NYPD-Morddezernat ist nicht nur taff, sexy, und professionell, sondern besitzt auch einen starken Sinn für Gerechtigkeit. Doch als ihr Vorgesetzter ihr den Starjournalisten Jameson Rook zuteilt, damit dieser bei ihren Ermittlungen für einen Artikel über die New Yorker Polizei recherchieren kann, sieht sie sich plötzlich einer unerwarteten Herausforderung gegenüber. Pulitzerpreisträger Rook ist nämlich ebenso anstrengend wie gutaussehend. ALS HÖRBUCH ERHÄLTLICH BEI www.rohde-verlag.de 5 HÖRBUCH I STAR TREK INTO DARKNESS STAR TREK INTO DARKNESS Monate nach den dramatischen Entwicklungen des Films Star Trek (von 2009) wird die Crew der U.S.S. Enterprise auf die Erde zurückgerufen. Dort finden sie ihre Heimat und die Sternenflotte in Trümmern wieder – zerstört von einer feindlichen Macht aus ihren eigenen Reihen. Für Kirk beginnt nicht nur die Jagd nach einem dunklen, verräterischen Gegenspieler, sondern auch ein persönlicher Rachefeldzug in einer Welt, die sich im Ausnahmezustand befindet. Dabei werden er und seine Mannschaft zu Schachfiguren in einem perfiden Spiel über Leben und Tod. Liebe wird auf die Probe gestellt, Freundschaften werden auseinandergerissen und Opfer müssen erbracht werden für die einzige Familie, die Kirk noch bleibt: seine Crew … 19,99€ Mit Captain James T. Kirk, dem Vulkanier Spock, Dr. McCoy, Uhura, Scotty, Sulu und Chekov. Das Hörbuch zum Roman von Alan Dean Foster nach dem Drehbuch von Roberto Orci, Alex Kurtzman und Damon Lindelof. Basierend auf Star Trek – geschaffen von Gene Roddenberry. Gelesen von Sascha Rotermund, der deutschen Stimme von Gegenspieler John Harrison ISBN 978-3-95662-000-3 | 19,99 € Laufzeit: 10 Stunden und 2 Minuten ALS HÖRBUCH ERHÄLTLICH BEI 6 SACHBUCH I STARS STARS: BENEDICT CUMBERBATCH DIE INOFFIZIELLE BIOGRAFIE Mit Sherlock hatte er endlich seinen internationalen Durchbruch. In diesem Jahr verkörperte er bereits Furcht einflößend den Bösewicht bei Star Trek Into Darkness. Neben dem Kinofilm 12 Years a Slave können wir ihn Ende Oktober noch als Julian Assange in Inside WikiLeaks – Die fünfte Gewalt (The Fifth Estate) sehen und in der Hobbit-Trilogie (Teil 2 im Dezember) leiht er Smaug und dem Necromancer seine beeindruckende Stimme. Benedict Cumberbatch ist aus dem TV und Kino nicht mehr wegzudenken. Das Buch über den Briten präsentiert alle Infos zu seinem Leben und seinen Filmen sowie ein Interview. Christian Lukas & Christian Humberg Stars 1 Benedict Cumberbatch Die inoffizielle Biografie 4,99€ E-Book | ISBN 978-3-95662-101-7 | 4,99 € AB 11. NOVEMBER ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI www.rohde-verlag.de 7 ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 HOMO SAPIENS 404 ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI Einige Jahrzehnte in der Zukunft: Dank außerirdischer Technologie hat die Menschheit den Sprung zu den Sternen geschafft und das Sonnensystem kolonisiert. Doch die Reise endet in einer Katastrophe. Auf der Erde bricht ein Virus aus, der Menschen in mordgierige Zombies verwandelt. Daraufhin riegeln die Außerirdischen das Sonnensystem ab und überlassen die Menschen dort ihrem Schicksal. Die, die entkommen konnten, werden zu Nomaden in einem ihnen fremden Universum, verachtet und gedemütigt von den Außerirdischen, ohne Ziel, ohne Zukunft. NUR 1,99 € PRO BAND Zu ihnen gehört auch die Crew des kleinen Raumschiffes Mishima. Sie ahnt nicht, dass sie sich als die vielleicht letzte Hoffnung der Menschheit erweisen wird. DIE AUTORIN Claudia Kern sah Star Trek mit vier, Dawn of the Dead mit zwölf und ihre erste Webseite mit zwanzig. Nach einigen Umwegen über die Heftromanserien Maddrax und Professor Zamorra, eine Fantasy-Trilogie und zwei historische Romane hat sie diese Erfahrungen nun endlich in Homo Sapiens 404 verarbeitet. Ihre Kolumnen und Kritiken erscheinen im Magazin Geek!, auf www.robots-and-dragons.de und auf claudia-kern.com. 8 ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 STAFFEL 1 Episode 1 UND DANN TÖTEN SIE E-Book | ISBN 978-3-95662-001-0 | 1,99 € Die Crew des Raumschiffes Mishima verdient sich ihren Lebensunterhalt mit dem Ausschlachten alter Schiffswracks. Als sie auf ein großes, scheinbar verlassenes Postschiff stoßen, glauben sie, endlich den Jackpot getroffen zu haben. Mit der Fracht, die sich in der T. S. Eliot befindet, könnten sie auf Jahre hinaus im Wohlstand leben, doch zwischen ihnen und diesem Schatz liegen lange, dunkle Gänge voll unheimlicher Gegner- und die Erkenntnis, dass die Eliot ein Geheimnis verbirgt. EPISODE 2 MIT DIESER WAFFE E-Book | ISBN 978-3-95662-002-7 | 1,99 € Es macht keinen Spaß mehr, ein Mensch zu sein. Wegen des Virus, der Menschen bei ihrem Tod in stumpfsinnige Mordmaschinen verwandelt, ist es ihnen verboten, bewohnte Planeten und Monde zu betreten. Erlaubt, wenn auch nicht gern gesehen, sind sie auf Raumstationen. Dort leben sie mit den Außerirdischen, den sogenannten Jockeys mehr schlecht als recht zusammen. Immer wieder kommt es zu Übergriffen und Verbrechen, meistens von menschlicher Seite. Entsprechend kühl wird das Transportschiff Eliot aufgenommen, als es sich schwer beschädigt zu einer Station schleppt. Pilot John Auckland möchte dort eigentlich nur seine unfreiwillig aufgenommenen Passagiere absetzen, doch sie geraten in die Demonstrationen unterdrückter Menschen – und erleben die Gnadenlosigkeit der Jockeys am eigenen Leib. EPISODE 3 SIE HABEN KEINE WAHL E-Book | ISBN 978-3-95662-003-4 | 1,99 € Seit das Sonnensystem unter Quarantäne gestellt wurde und die Menschheit im All versprengt ist, haben sich unzählige Gruppen und Gemeinschaften gebildet, die versuchen, zu überleben und vielleicht sogar ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Eine dieser Gruppen hat eine Siedlung auf einem Asteroiden gegründet und hegt den Traum, dort eines Tages der Menschheit ein neues Zuhause zu geben. Dieser Traum ist jedoch nicht so harmlos und uneigennützig, wie er scheint, Die Bewohner der Siedlung verbergen ein Geheimnis. Und die Crew der T. S. Eliot stellt schon bald fest, wie weit sie gehen werden, um es zu bewahren. www.rohde-verlag.de 9 ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 EPISODE 4 NUR EINE KUGEL E-Book | ISBN 978-3-95662-004-1 | 1,99 € Die Ereignisse auf NG27 schlagen hohe Wellen, doch niemand außerhalb der Station weiß, was dort passiert. Die Kommunikation ist abgerissen, anlegende Schiffe werden nur noch automatisch abgefertigt. Kipling drängt John, dorthin zurückzukehren. Er hat etwas erfahren, dass das Leben aller, die sich dort aufhalten – Menschen wie Jockeys – in höchste Gefahr bringt. Also kehrt die T.S. Eliot nach NG27 zurück. Die Station ist dunkel. Das Schiff legt an. Die Türen öffnen sich … EPISODE 5 HINTER DIR E-Book | ISBN 978-3-95662-005-8 | 1,99 € Die Gäste, die sich auf der T. S. Eliot aufhalten, sorgen für Spannungen, vor allem zwischen Arnest und seinem Bruder Lanzo. Angestachelt werden sie von rätselhaften Zwischenfällen auf dem Schiff. Als die Crew begreift, was vorgeht, ist es bereits zu spät – und jemand muss für seine Fehler bezahlen. EPISODE 6 WER BIST DU, JOHN? E-Book | ISBN 978-3-95662-006-5 | 1,99 € Nach zwei gescheiterten Anläufen versucht John Auckland zum dritten Mal, sein Schiff reparieren zu lassen. Dazu sucht die T. S. Eliot Mechaniker auf, die ihre Dienste im Internet anbieten. Während die Reparaturen voranschreiten, eskalieren die Spannungen innerhalb der Crew. Geheimnisse werden enthüllt, Freundschaften zerbrechen, und ein Mann löst etwas aus, das die gesamte Menschheit in Gefahr bringt. 404 ZUM HÖREN Die Episoden 1-6 erscheinen auch als Hörbuch zum Download für 4,99 €. 10 ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 STAFFEL 2 Das Schicksal der Menschheit ist ungewisser als je zuvor. Die Jockeys reagieren mit äußerster Brutalität auf die Ereignisse der ersten Staffel, John Auckland und die Besatzung der T.S. Eliot werden zu Gejagten. Doch jenseits der Hoffnungslosigkeit und des Chaos entdecken sie eine winzig kleine Chance, die Spezies Homo Sapiens vor dem Aussterben zu bewahren. Sie sind bereit, alles zu riskieren, um diese Chance zu ergreifen - wenn sie lange genug überleben. Episode 7 ALLEIN IN DER DUNKELHEIT Erscheinungsdatum: 09.12.2013 Episode 8 NICHTS IST WAHR Erscheinungsdatum: 23.12.2013 Episode 9 ES TUT SO WEH Erscheinungsdatum: 06.01.2014 Episode 10 BLUT, ÜBERALL BLUT Erscheinungsdatum: 20.01.2014 Episode 11 NUR WEG VON HIER Erscheinungsdatum: 03.02.2014 Episode 12 DIE GANZE SCHEISSE Erscheinungsdatum: 17.02.2014 AB 09. DEZEMBER GEHT ES LOS ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI www.rohde-verlag.de 11 ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 LESEPROBE aus Episode 2 »Gehen Sie nacheinander an der Wand entlang. Halten Sie Ihre Papiere bereit.« Die gepresst klingende Stimme hallte aus den Lautsprechern durch den langen Gang. Obwohl Lanzo weder Kameras noch Geräte sah, wusste er, dass sie beobachtet und gescannt wurden. Automatische Systeme überprüften ihre Körpertemperatur, die Herzgeschwindigkeit und die kleinen Plastikkarten, die sie in der Hand hielten. Lanzo drehte seine zwischen den Fingern. Die Jockeys hatten sie ursprünglich an die Menschen ausgegeben, die sich während Omega außerhalb des Sonnensystems aufgehalten hatten und deshalb nicht von dem Virus befallen waren. Der Chip darin enthielt Namen und Geburtsdatum des Trägers, ein Foto und einen genetischen Fingerabdruck. Ohne die MyCard, wie die Jockeys sie nannten, konnte man ihre Stationen und Raumschiffe nicht betreten. Effektiv war das nicht, denn die Karten ließen sich so leicht fälschen, dass die Menschen sie als LieCards bezeichneten. Die Jockeys wussten das, etwas dagegen unternommen hatten sie jedoch noch nicht. Eines Tages werden sie uns ganz aus- 12 sperren, dachte Lanzo. Spätestens, wenn Zombies ein Massaker auf einer Station anrichten. Dass das noch nicht passiert war, hielt er beinahe für ein Wunder. Sie blieben vor der schweren Metalltür stehen, die sie von der Station trennte. Irgendwo im Verwaltungsbereich betrachtete ein Jockey die Daten, die ihm das System geliefert hatte, und entschied, ob er die Tür öffnen oder weiterhin geschlossen halten sollte. Niemand sagte ein Wort, alle warteten stumm auf seine Entscheidung. Vier der fünf LieCards waren gefälscht, das wusste Lanzo, und er ging fest davon aus, dass Aucklands auch nicht echt war. Es klickte. Die beiden Türhälften verschwanden zischend in Boden und Decke. Scharfer Raubtiergeruch schlug Lanzo entgegen. »Willkommen im Zoo«, sagte Kipling hinter ihm. Sie standen auf einer ringförmigen Galerie in einem der oberen Stockwerke von NG27. Türen führten zu Büros, deren Zweck Schilder in über einem Dutzend Sprachen verrieten. Englisch war die einzig menschliche unter ihnen. In den Stockwerken über den Büros befanden sich die Wohneinheiten der Jockeys, darunter Geschäfte und Restaurants und weit unterhalb schließlich der den Menschen vorbehaltene Bereich. Breite Stege führten von den Galerien zu einer transparenten Röhre in der Mitte der Station. Darin waren Fahrstühle untergebracht. »Meine Fresse.« Kipling rieb Daumen und Ringfinger aneinander. »Ohne Adblock würde ich hier durchdrehen.« Lanzo sah nur leere, graue Wände, die Werbung, die dort eingespielt wurde, war den Trägern der immer populärer werdenden V-Specs vorbehalten. Früher ein- ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 mal hatten menschliche Konzerne dort ihre Produkte angepriesen, mittlerweile nutzten sie örtliche Geschäftsleute. »Eine unserer größten Errungenschaften besteht darin, dass wir den Jockeys Werbung gebracht haben«, sagte Kipling. »Kein Wunder, dass sie uns nicht leiden können.« »Es gibt viele Gründe, weshalb sie uns nicht mögen.« Auckland trat neben Lanzo. Er hatte die Uniformjacke von FTLTransports im Schiff gelassen. Stattdessen trug er nun eine kurze hellgraue Jacke über dem weißen T-Shirt und der dunklen Cargohose. Ihre Waffen hatten sie alle auf der Eliot zurückgelassen. Mit ihnen hätte man sie nicht auf die Station gelassen. »Wir mögen sie ja auch nicht«, sagte Lanzo. Auckland neigte den Kopf. Auf der Verwaltungsebene war nur wenig los. Zwei Wölfe standen vor einem der Büros und unterhielten sich, in einiger Entfernung entdeckte Lanzo einen Strauß, der mit wippendem Gefieder zu den Fahrstühlen eilte. »Wir sollten hier nicht so herumstehen. Das fällt auf.« »Zu spät.« Er sah sofort, was Rin meinte. Eine Patrouille Haie verließ gerade eines der Büros und wandte sich ihnen zu. Sie waren zu dritt und trugen kugelsichere Westen über ihren schwarzen Uniformen. Schlagstöcke und Pistolen baumelten von ihren Gürteln. Ihre Stiefelsohlen knallten auf den Metallboden. »Scheiße«, sagte Arnest leise. Die Haie blieben vor ihnen stehen. Sie hatten graue, schuppige Köpfe, die spitz zuliefen, und ein breites Maul voller gefährlich aussehender dreieckiger Zähne. Der Vorderste streckte seine Hand aus. »Papiere.« www.rohde-verlag.de Lanzo gab ihm wortlos seine MyCard, drückte sie aber nicht dem Hai in die Hand, sondern der Kreatur, die in dessen Nacken saß und ihre verkümmerten Beine über die Schultern des Hais hängen ließ. Sie war so groß wie ein vierjähriges Kind, aber fast fleischlos. Dunkle Haut spannte sich über die Knochen, das Gesicht war hager, der Kopf kahl geschoren. Aus großen, runden Augen betrachtete sie die Karte, während sie sich geistesabwesend an der durchscheinenden Nabelschnur kratzte, die von ihrem Hals bis in den Nacken des Wirtskörpers reichte. Eine trübe Flüssigkeit schwamm darin. Die Jockeys bezeichneten sich als symbiotische Lebensform, Lanzo nannte sie Parasiten. Nach einem Moment zog das Wesen ein kleines Gerät aus einer der Satteltaschen und steckte die Karte hinein. Es hatte einen niedrigen Rang, das verriet Lanzo der einfache Ledersattel, auf dem es saß. Die von hohen Beamten und Offizieren waren meistens reich verziert. »Seid ihr zum ersten Mal hier?«, fragte das Wesen, während es auf das Ergebnis des Scans wartete. »Ja, Sir«, sagte Lanzo. Menschen hatten Jockeys seit Omega zu siezen, umgekehrt ließ man ihnen diese Höflichkeit nur selten zukommen. Sie wissen, dass sie mit uns machen können, was sie wollen, dachte Lanzo. »Dann hoffentlich auch zum letzten Mal.« Der Jockey lachte so schrill, dass es in den Ohren stach. Die beiden anderen stimmten ein. Alle drei trugen die gleichen Uniformen wie ihre stummen, den leeren Blick ins Nichts gerichteten Wirtskörper. Haie liebten Uniformen. »Können wir gehen, Sir?«, fragte Lanzo. Der Anführer der Jockeys zog die Kar- 13 ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 te aus seinem Gerät und reichte sie ihm. »Fürs Erste.« Er legte die Hände auf die Schultern seines Wirts. »Aber wir werden euch im Auge behalten. Wenn ihr Ärger macht, werdet ihr von NG27 verbannt. Es gibt hier schon genug Unruhestifter.« Sein Englisch klang abgehackt. Im Gegensatz zu den jüngeren Jockeys war er nicht mit dieser neuen Lingua Franca aufgewachsen. »Wir wollen nur in Ruhe unseren Geschäften nachgehen, Sir«, sagte Lanzo, während er sich vorstellte, wie er den Jockey mit seiner eigenen Nabelschnur erdrosselte. »Das wird sich zeigen.« Die Haie wandten sich ab und marschierten mit lauten Schritten auf die Fahrstühle zu. »Es gibt hier schon genügend Unruhestifter«, wiederholte Auckland, als sie außer Hörweite waren. Der Satz war ihm also auch aufgefallen. Lanzo drehte sich zu ihm um. »Interessante Formulierung, oder? Jockeys spielen Zwischenfälle mit Menschen ja normalerweise herunter, aber der hier hat uns praktisch damit begrüßt. Was soll das wohl heißen?« Das war keine rhetorische Frage. Er hoffte, dass Auckland darauf antworten würde. Ich will wissen, wie du denkst. Aber Arnest kam ihm zuvor. »Das heißt, dass hier ein paar Leute den Jockeys auf die Fresse hauen, und wenn das stimmt, will ich dabei sein.« »Viel Glück dabei«, sagte Auckland. Er nahm das Headset ab, schob es zusammen und steckte es in die Beintasche seiner Hose. »Ich werde eine Werkstatt suchen. Die Außenschäden müssen repariert werden. Und Materialien für die 3DDrucker brauche ich auch.« 14 Lanzo sah ihm nach, wie er zu den Fahrstühlen ging. »Und was machen wir jetzt?«, fragte Kipling. Rin zuckte mit den Schultern. »Ich werde zum offiziellen Broker gehen, mal sehen, ob es dort was für uns gibt.« »Ich arbeite für keinen Jockey«, sagte Arnest. Lanzo wusste, dass er sich nicht umstimmen lassen würde. Arnest hatte nur wenige Prinzipien, aber eines davon war, dass er kein Geld von Jockeys annahm - zumindest nicht, wenn sie es ihm freiwillig gaben. »Lass mich doch erst herausfinden, was auf dem Markt angeboten wird. Ablehnen können wir die Jobs immer noch.« »Ich wollte’s nur gesagt haben.« »Hast du.« Rin klang frustriert, was Lanzo ihr nicht verübeln konnte. Sie versuchte, eine Lösung für alle zu finden, und sie wusste, dass sie das nur konnte, wenn sie ihren Prinzipien nicht so treu blieb wie Arnest. Ob sie dazu bereit war, bezweifelte er. »Sieh du dich im Netz um«, fuhr sie an Kipling gewandt fort. »Vielleicht weiß da ja jemand was.« »Alles klar.« Lanzo nickte Arnest zu. »Und wir werden das Zeug aus dem Frachtraum verkaufen. Das sollte wenigstens ein bisschen Geld bringen.« Der Rucksack, den Arnest trug, war voll mit V-Specs und anderen Gadgets, die sie in einer Kiste gefunden hatten. Wäre es nach Lanzo gegangen, hätten sie die ganze Kiste mitgenommen, aber Rin war nicht bereit dazu gewesen. Kipling hatte einmal gesagt, sie wäre rechtschaffen gut, eine Anspielung auf irgendein Rollenspiel, von dem Lanzo noch nie gehört hatte. Doch er hatte auch so verstanden, was ROMANSERIE I HOMO SAPIENS 404 damit gemeint war. Sie ist unser Gewissen, dachte er. Aber manchmal ist ein Gewissen hinderlich. Er betrachtete die anderen. Dank der Kleidung, die sie sich ausgesucht hatten, wirkten sie nicht so verzweifelt, wie sie waren. Markennamen, die noch vor einem Jahr den Wohlstand ihrer Träger verkündet hätten, prangten an den Taschen ihrer Cargohosen und den Krägen ihrer kurzen Jacken. Arnest und Lanzo trugen Schwarz, Rin eine Mischung aus gedeckten Farben, nur Kipling hatte sich für eine Jacke in – wie er sagte – Sternenflotten-Rot entschieden. Er stach aus der Gruppe hervor wie Klatschmohn aus einem Feld. Sie alle blieben noch unschlüssig stehen, so als würden sie in der kurzzeitigen Trennung auf der Station eine Vorschau auf ihr zukünftiges Leben sehen. Sie würden nicht zusammen auf einem neuen Schiff anfangen können, das war Lanzo klar, nicht, wenn sie ihrem Gewissen folgten. »Komm.« Arnest schlug ihm so hart auf die Schulter, dass Lanzo einen Schritt nach vorn stolperte. »Lass uns ein paar Idioten abziehen.« Gemeinsam gingen sie am Geländer entlang auf die Fahrstühle zu. Lanzo bemerkte aus den Augenwinkeln eine Bewegung und sah nach unten. Schwarz uniformierte Haie, die Schilde und Schlagstöcke in den Pranken hielten, liefen über eine der Galerien. Es waren über zwanzig. Weiter unten, am Boden der Station, wurden Rufe laut. Lanzo konnte sie nicht verstehen, und durch die Netze, die man überall gegen Selbstmörder gespannt hatte, konnte er auch nicht sehen, was dort unten vorging. »Klingt nach Ärger«, sagte Arnest, der neben ihm stehen geblieben war. Lanzo nickte. »Sie haben uns aus der Welt gelöscht wie überflüssige NPCs aus einem MMO. Und nun versuchen sie, unsere Geschichte aus Wikipedia zu löschen, unsere Kultur aus YouTube und unsere Katzenfotos aus Flickr. Doch das werden wir nicht erlauben. Widerstand ist nicht zwecklos, Widerstand ist Pflicht. Denkt an Picard, denkt an 300, denkt an all die Helden. Wir sind die Menschheit! Wir werden überleben. Unsere URL soll niemals ins Leere führen. Sprecht mir nach: Kein 404 für die Menschheit! Kein 404 für Menschlichkeit! Kein 404! Kein 404!« – Nerdprediger Dan, ASCII-Zeichen für die Ewigkeit, nerdpredigerdan.tumblr.com, Spenden willkommen. www.rohde-verlag.de 15 ROMANSERIE I GOTHAM NOIR GOTHAM NOIR ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI Die junge New Yorker Polizistin Sarah Dolan zweifelt an ihrer Berufswahl, als man sie ins „Revier 666“ strafversetzt – der Sammelstelle für alle Fälle, die ihren Kollegen vom NYPD lächerlich erscheinen. Während sie widerwillig angebliche ElvisSichtungen bearbeitet und sich wirre Phantasten die Klinke ihrer Bürotür in die Hand geben, stößt die ehrgeizige Sarah auf eine Verschwörung, die die Grenzen der Wirklichkeit zu sprengen droht. Und mit einem Mal scheint tatsächlich Unheimliches im Big Apple zu geschehen! Unterstützt von Flynn Elliot, einem geheimnisvollen (und viel zu attraktiven) Privatdetektiv, kämpft Sarah fortan gegen normale und paranormale Verbrechen – und um den eigenen Verstand. DER AUTOR Bestsellerautor Christian Humberg arbeitet seit Ende der Neunziger als freier Autor von Romanen und Sachbüchern für Kinder und Erwachsene sowie als Übersetzer und Lektor. Bis heute veröffentlichte er über vierzig Titel in verschiedenen Genres, darunter Fantasy und Science Fiction, die zum Teil in andere Sprachen übersetzt wurden. Er lebt vor einem PCMonitor, der ihm die Sicht auf den Mainzer Dom versperrt. 16 NUR 2,49 € PRO BAND ROMANSERIE I GOTHAM NOIR STAFFEL 1 EPISODE 1 KOLLATERALSCHADEN E-Book | ISBN 978-3-95662-013-3 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 16.09.2013 Sarah Dolan, ehrgeiziger Frischling beim New York Police Department, und der geheimnisvolle Privatdetektiv Flynn Elliot stoßen auf unerklärliche Phänomene. Bei ihren riskanten Ermittlungen begegnen sie dem Paranormalen wie dem Kriminellen. Unterstützt von den Männern und Frauen des 66. Reviers kommen Sarah und Flynn einer unfassbaren Verschwörung auf die Spur. Und plötzlich steht wirklich alles auf dem Spiel. EPISODE 2 VIER STUNDEN EWIGKEIT E-Book | ISBN 978-3-95662-014-0 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 30.09.2013 Ein Unbekannter nimmt das komplette 66. Revier als Geiseln. Er wird eine Bombe zünden, sofern das NYPD ihm nicht den Mann aushändigt, dem er die Schuld an seinem verpfuschten Leben gibt: Flynn Elliot. Ein panischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt und fördert Erschreckendes zu Tage. EPISODE 3 DER FREMDE IM SPIEGEL E-Book | ISBN 978-3-95662-015-7 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 14.10.2013 Flynn Elliot gelangt mit schwerer Schussverletzung auf die Intensivstation. Hängt sein Zustand mit seinem aktuellen Fall zusammen? Wusste Flynn zu viel? Sarah Dolan springt für ihn ein und erfährt mehr über ihren unheimlichen Partner, als sie – und er – je wissen wollte … www.rohde-verlag.de 17 ROMANSERIE I GOTHAM NOIR EPISODE 4 DIE VIERTE MACHT E-Book | ISBN 978-3-95662-016-4 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 28.10.2013 Was geschah wirklich in jener Nacht auf Ellis Island, in der New York Citys Bürgermeister verschwand? Die Boulevardjournalistin Frannie Mueller geht undercover und wagt sich hinter die Fassade von City Hall. Doch die Antworten, die sie dort findet, sind tödlich. Zur gleichen Zeit kämpft Sergeant Sarah Dolan vom NYPD um die Zukunft ihres Vorgesetzten und um schockierende Auskünfte, die ihr bereits viel zu lange vorenthalten wurden. Ihr Gegner: der eigene Vater! EPISODE 5 STUFEN VON GRAU E-Book | ISBN 978-3-95662-017-1 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 11.11.2013 Ein neuer Fall für das „Revier 666“: Unerklärliche Phänomene rauben den Bewohnern eines Kinderheims den Schlaf und den Verstand. Sergeant Sarah Dolan und der Detektiv Flynn Elliot geraten bei ihren Ermittlungen ins Visier eines ebenso erbarmungslosen wie verblendeten Täters. Ein Einsatz, der alles verändern wird. EPISODE 6 ARS DIAVOLI E-Book | ISBN 978-3-95662-018-8 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 25.11.2013 Sarah Dolans Leben ist in höchster Gefahr, und nur Flynn Elliot kann sie noch retten! Während sich New York City für den „Sturm des Jahrhunderts“ wappnet und das öffentliche Leben zum Erliegen kommt, muss der Privatdetektiv seine engsten Freunde verraten. Im Kampf um die Wahrheit stellt er sich seinen eigenen Dämonen - und riskiert die ganze Welt. ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI 18 ROMANSERIE I GOTHAM NOIR LESEPROBE aus Episode 2 Kapitel 1 Der fahle Mann Sarah Dolan wusste, dass der Schrei nur in ihrem Traum erklungen war. Dennoch hielt sie, kaum dass sie die Augen schreckensweit aufgeschlagen hatte, den Atem an und lauschte ins Dunkel. Woodlawn Heights am nördlichsten Zipfel der Bronx war eine gute Nachbarschaft. Neunzig Prozent der knapp neuntausend Einwohner gehörten zur weißen Mittelschicht und lebten ein Dasein, das nicht minder aufgeräumt wie ihre Einfahrten und Vorgärten war. In Woodlawn, jenem äußerst klar definierten Viertel zwischen der McLean Avenue im Norden und dem großen Friedhof, dem Woodlawn Cemetery, jenseits der East 223 Street im Süden, verliefen die Straßen kerzengerade. Wäre nicht der nahe Bronx River Parkway mit seinem tagsüber recht lauten Verkehrsaufkommen gewesen, man hätte sich fast in einer beschaulichen Kleinstadt fühlen können, und nicht in einer der größten Metropolen der Welt. Denn Woodlawn überraschte nicht. Woodlawn war verlässlich. www.rohde-verlag.de Es sei denn, ein Sturm tobte – vor den Fenstern und hinter den Stirnen. Sarah Dolan schluckte trocken. Ihre Fingerkuppen kribbelten, als hätte sie sie stundenlang in Eiswasser gehalten, doch sie wagte es nicht, sich zu rühren. Starr und angespannt hörte sie der Finsternis zu. Es war nur ein Traum, Mädchen, sagte ihr Verstand. Da ist nichts. Intellektuell hatte sie das längst begriffen. Emotional wirkte es jedoch wie eine Lüge. Und um drei Uhr nachts, wenn der Wind die Äste vor dem Schlafzimmerfenster tanzen ließ und heulte wie fünf Rudel Wölfe, hatten die Emotionen viel mehr zu sagen als das Hirn. Besonders bei Cops. Da! War da nicht ein Knacken? Gleich vor ihrer Tür? Sarah spannte ihre Muskeln an. Ihr Blick ging nach rechts, zum Nachttisch, auf dem – alte Gewohnheit – die Dienstwaffe lag: eine pechschwarze, schlanke Glock 19. Die halbautomatische Pistole war Standardausstattung beim New York Police Department, Sarahs Arbeitgeber. Es war albern, sie neben sein Bett zu legen. Aber es war auch albern, nachts vor Schreck aufzuwachen und nicht mehr einschlafen zu können. Sarah war siebenundzwanzig, verdammt, keine sieben! Und doch … Irgendwie hatte sie das Gefühl – nein, mehr als ein Gefühl –, nicht länger allein in ihrer Wohnung zu sein. Irgendwie erahnte sie eine zweite Person, gleich außerhalb ihres dunklen Schlafzimmers. Einen Fremden. Auf der Akademie, die Sarah mit Bestnoten absolviert hatte, erzählten sie den Studenten, dass Nächte wie diese kommen würden. Nächte, in denen man ein 19 ROMANSERIE I GOTHAM NOIR verdächtiges Geräusch hörte und das Kopfkino losging. Nächte, in denen man an jeden Verbrecher dachte, den man je hatte verhaften oder aus Notwehr töten müssen. Sekunden der Angst, wo man im Geiste alle alten Fälle durchging, deren Protagonisten vielleicht wieder auf freiem Fuß waren. Alle Hinterbliebenen, die sich rächen mochten. Alle Jahrestage. Man suche dann, so hatte man Sarah damals gesagt, fieberhaft nach einem Grund für den nächtlichen Besucher, der doch vielleicht – wahrscheinlich! – gar nicht da war. Das Wichtigste sei, dass man bei all dem die Nerven behalte. Dass man nicht panisch reagiere. Nur für den Fall. Panik war keine gute Verteidigung. Auch Sarah hatte die mahnenden Worte der Dozenten damals gehört und im Gedächtnis behalten. Dennoch begriff sie erst nun, da sie die beschriebene Situation am eigenen Leib erlebte, wie schwer diese besondere Panik zu beherrschen war. Bilder vergangener Einsätze gingen ihr durch den Kopf. Eines von ihnen ließ sich besonders schwer ignorieren, kehrte immer wieder zu ihr zurück. Das Bild des fahlen Mannes in den Schatten – damals am Szolds Place, in diesem leer stehenden Warenhaus. Des Mannes ohne Gesicht. Der war nicht echt. Den hast du dir nur eingebildet, weißt du nicht mehr? Flynn Elliot, diese elende Zecke, hat dir einen Streich gespielt, und dieser Mönch hat dir einmal zu oft auf den Kopf geschlagen – da hast du einfach kurz phantasiert und diesen Kerl gesehen, mehr nicht. Wieder: Intellektuell wusste sie all das, emotional glaubte sie sich selbst kein Wort. Nicht in der Nacht. Abermals knarrten die Bodendielen vor ihrer Tür. Fast schienen sie Sarah heraus- 20 fordern zu wollen. Sarahs Hand wanderte zum Nachttisch. Erst als sie die Glock fest im Griff hielt, stand Sarah auf – ganz langsam, lautlos. Der Fußboden war kalt unter ihren nackten Sohlen. Der Wind, die Straßenlaternen und die Äste zauberten ein bizarres Spiel aus Licht und Schatten auf die Wände ihres Zimmers, Hektik und Flackern und ständige Verwandlung. Schweigend und auf Zehenspitzen trat Sarah ans Fenster und schaute ins Freie. Die Katonah Avenue, die einmal quer durch ganz Woodlawn verlief, lag nachtschlafen und verlassen unter ihr. Kein einziges Licht brannte mehr in den Fenstern der vielen Pubs und Restaurants; sogar die Leuchtreklamen waren ausgeschaltet. Trübes Licht aus Straßenlaternen spiegelte sich in Pfützen auf dem Pflaster, und eine schneeweiße Plastiktüte, regennass und sturmgepeitscht, tanzte über die Straße wie ein Kobold aus der alten Heimat, aus Irland. Ein Blitz durchzuckte die Szenerie. Er ließ Sarah in der Ferne sogar kurz den Eingang zum Friedhof erkennen und Kerzen, die im Sturm flackerten. Alles weitere verschwand im Regen und im Dunkel. Dichte, schwarze Gewitterwolken bedeckten das Firmament. Kein einziger Strahl Mondlicht durfte sie passieren. Abermals ein Knarren! Und irrte sie sich, oder flüsterte da jemand? Sarah schlich zur Tür. So beherrscht sie sich auch gab, so laut glaubte sie ihr Herz pochen zu hören. Dennoch zitterte die Hand nicht, die sie zur Klinke führte. Mit einem einzigen Ruck zog sie die Tür ihres Schlafzimmers auf. In derselben Bewegung riss sie die Rechte hoch und zielte mit der Dienstwaffe in die Nacht jenseits der Schwelle. ROMANSERIE I GOTHAM NOIR Nichts. Natürlich nichts. Nur überreizte Nerven und eine ungesund aktive Phantasie. Allmählich schien das Revier 666 mit seinen lächerlichen Fällen auf sie abzufärben. Kein schöner Gedanke! Sarah seufzte innerlich, drehte sich um und ging zum Bett zurück. Da klirrte es in der Küche! Mit einem Mal fiel alle Angst von ihr. So absurd es auch sein mochte: Nun, da die Zweifel ausgeräumt schienen, gab es nur noch Gewissheit – und mit ihr Sicherheit. Sarah hatte einen entscheidenden Vorteil. Sie kannte ihre Wohnung. Knapp sechzig Quadratmeter maß das kleine Appartement. Es war recht verwinkelt, aber gekonnt eingerichtet. Sarah brauchte kein Licht, um den Schränken und Regalen an den Wänden auszuweichen. So schnell es ihr die bislang schweigend abwartenden Bodendielen erlaubten, huschte sie durch den Korridor. Links lag das Wohnzimmer, zwei Stufen tiefer als der Flur und offen. Sarah sah die Umrisse ihres Schreibtisches, des alten Sofas, des Couchtischchens und des Fernsehers. Nichts Ungewöhnliches. Rechts lag das kleine Bad, doch dessen Tür war geschlossen, ganz wie es sein sollte. Der Schlüssel steckte von außen. Sarah drehte ihn um. Sicher war sicher. Noch fünf Schritte bis zur Küche. Laternenschein fiel durch das mit einer Lamellenjalousie nur halbherzig verhangene Fenster am Ende des Ganges. Regen floss über die Scheibe und ließ den Flurboden wie einen rauschenden Bach wirken, wo das wenige Licht ihn erreichte. Und wieder heulte der Wind. Sarah presste sich mit dem Rücken an die linke Wand des Flures und schlich weiter, Schritt für Schritt und mit der www.rohde-verlag.de Glock in beiden Händen. Die Küche hatte keine Tür, ganz wie das Wohnzimmer. Nur einen Rahmen, in dem ein seitlich mit einem Band fixierter alter Vorhang hing. Noch drei Schritte. Noch zwei. Sarah atmete tief durch, spürte ihren Finger am Abzug. Dann stieß sie sich mit den blanken Füßen ab und sprang direkt vor den Durchgang zur Küche. »Keine Bewegung!« Es war der fahle Mann! Großer Gott, er … er stand in ihrer Wohnung. Groß und breit und reglos und glotzend und … Für einen kurzen Moment setzte Sarahs Herzschlag aus. Pechschwarze, riesige Augen starrten ihr von jenseits des Vorhangs entgegen. Knochenbleiche Wangen und ein weit geöffneter Mund. Dann bogen sich die Äste vor dem Flurfenster in eine andere Richtung, und das Trugbild verging. Dennoch dauerte es einen Moment, bis Sarah nicht mehr zitterte. Schweigend berührte sie den Lichtschalter. Sofort triumphierte die kleine Küche gegen die Finsternis. Sarah sah ihren Klapptisch mit den zwei Bistrostühlen, die Arbeitsfläche, die Hängeschränke und den Gasherd. Sie sah den Wandkalender und die Magnetbilder an der weißen Kühlschranktür. Verlässlichkeit. Sie sah die leere Milchflasche, die offensichtlich aus dem übervollen Altglaskorb gekullert war. Und sie sah keinen fahlen Mann. Natürlich nicht. Die Hand mit der Glock sank als erstes. Dann sank Sarah selbst – auf einen der Bistrostühle – und schüttelte fassungslos den Kopf. Verflucht, was war nur mit ihr los? 21 ROMANSERIE I BEYOND BEYOND ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI NUR 2,49 € PRO BAND Beyond – das Spiel der Zukunft. Es findet nicht mehr daheim am Computer statt, sondern draußen in der ganzen Welt. Technik wie Glasses, Contacts und kybernetische Augen machen virtuelle Elemente sichtbar, die kaum mehr von der Realität zu unterscheiden sind. Während die Konzernlobbys den Kampf um die Kontrolle über die Politik gewonnen haben, die Mindestlöhne immer weiter sinken und Menschen längst nicht mehr als Menschen, sondern nur als Arbeitskräfte oder Konsumenten einen Wert haben, wird Beyond für immer mehr Leute eine Zuflucht vor der Realität … DIE AUTORIN Andrea Bottlinger wurde 1985 in Karlsruhe geboren. In Mainz hat sie Buchwissenschaft, Ägyptologie und Komparatistik studiert. Inzwischen lebt sie in Heilbronn und arbeitet als Lektorin und Autorin im phantastischen Bereich. Neben verschiedenen Werken unter Pseudonym, hat sie einen Fantasy-Roman im Knaur-Verlag veröffentlicht, außerdem gibt sie hin und wieder Schreibkurse. 22 ROMANSERIE I BEYOND STAFFEL 1 EPISODE 1 READY...FIGHT! E-Book | ISBN 978-3-95662-007-2 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 23.09.2013 Eines Tages stirbt Juri Koslow, weil er einem Geheimnis auf die Spur gekommen ist, das eine Gefahr für Beyond, die letzte Zuflucht und den Rest Menschenwürde der Spieler bedeuten könnte. Nun liegt es an Juris altem Freund Leander Dohlman und einer zusammengewürfelte Gruppe von Außenseitern, zu rekonstruieren, was Juri wusste, bevor es zu spät ist … EPISODE 2 1up E-Book | ISBN 978-3-95662-008-9 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 07.10.2013 Leander Dohlman versucht die Informationen wiederzufinden, für deren Besitz sein Freund Juri sterben musste. Kurz vor seinem Tod hat Juri mehrere Dateifragmente in alle Welt geschickt. Sie sind an Orten gelandet, die Leander und Juri früher in Beyond besucht haben. Doch Leander hat mächtige Gegner. Als er unter falschen Vorwürfen festgenommen wird, kann nur noch Juris ehemalige Freundin Charlotte ihn retten. EPISODE 3 CONTINUE? E-Book | ISBN 978-3-95662-009-6 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 21.10.2013 Die Reporterin Nina Lessing glaubt im Tod von Juri Koslow eine interessante Story gefunden zu haben. Doch bei ihrer Recherche gerät sie schnell in ein Netz aus den Intrigen großer Konzerne. Was hat Juris ehemaliger Arbeitgeber SensAdds mit dessen Ableben zu tun? Und wie steht das alles in Zusammenhang mit dem Spiel Beyond? www.rohde-verlag.de 23 ROMANSERIE I BEYOND EPISODE 4 Fatality E-Book | ISBN 978-3-95662-010-2 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 04.11.2013 Der junge Hacker Luca hat sich der Gruppe um Leander Dohlman vor allem angeschlossen, weil er sich davon Spannung und Abenteuer erhoffte. Doch langsam spitzt sich die Situation zu. Leanders Gegner fahren tödliche Geschütze auf, und Luca muss feststellen, dass er sich Spannung und Abenteuer anders vorgestellt hat. EPISODE 5 Game Over E-Book | ISBN 978-3-95662-011-9 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 18.11.2013 Die Gruppe um Leander Dohlman wurde zerschlagen, gerade als dieser kurz vor der Lösung des Rätsels steht, das seinen Freund Juri Koslow das Leben kostete. Allein kann Leander das letzte Hindernis nicht überwinden, das zwischen ihm und der Antwort steht. Also schließt er einen Pakt mit dem Teufel – mit Wizard Entertainment, der Firma hinter dem weltumspannenden Spiel Beyond, in dem alle Fäden zusammenlaufen. EPISODE 6 Quit? Y/N E-Book | ISBN 978-3-95662-012-6 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 02.12.2013 Im Kampf gegen die Konzerne scheint Leander Dohlman allein zu sein. In seiner Verzweiflung wendet er sich an die, die dieser Kampf direkt betrifft: Die Spieler von Beyond, dem Spiel, in dem sich die Realität mit virtuellen Elementen vermischt. Und eine Revolution beginnt … ALS E-BOOK ERHÄLTLICH BEI 24 ROMANSERIE I BEYOND LESEPROBE aus Episode 1 Kapitel 2 - Déjà-vu »Wenn es nicht wirklich wichtig ist, Juri, bring ich dich um.« Diese Worte kamen Leander wieder in den Sinn, als er den Krankenwagen vor der Taverne sah, dem Treffpunkt für Gamer, Hacker und ähnliches Gesocks. Das Blaulicht blinkte gegen eine große Werbung an der Fassade des gegenüber liegenden Google-Towers an. Palmen, die dort verschwanden, wo Leanders Glasses endeten, neigten sich im vierten Stock über die Straße. Blaue Wellen rollten auf den Betrachter zu, das Logo des GoogleReiseplaners prangte darüber, und eine virtuelle Sonne tauchte die zwei Fahrspuren unter ihr in sommerliches Licht. Sanitäter, die Namen verschiedener Medizinkonzerne auf dem Rücken, luden im hellen Schein eine Bahre aus der Rückseite des Krankenwagens. Leander reckte den Hals und versuchte über die Menge der Schaulustigen hinwegzublicken. Ein Unfall? Allerdings entdeckte er keine Glassplitter auf der Straße, kein beschädigtes Auto am Straßenrand. Stattdessen lag eine reglose Gestalt auf dem Asphalt. Leanders Magen krampfte sich zusammen. Seine Füße rannten, bevor sein Verstand den Befehl dazu gab. Er drängte sich durch die Menge, stieß Leute beisei- www.rohde-verlag.de te, schnappte hin und wieder Bruchstücke von Unterhaltungen auf. »… Fahrerflucht …« »Voll krank … hat der überhaupt gebremst?« »Haste das drauf? … erster auf MyTube …« Erst als ein Polizist ihn zurückschob, hielt er an, stellte sich auf die Zehenspitzen. Die Gestalt lag halb auf der Seite und in eine Lache aus Blut. Ein Déjà-vu. Leander wurde übel. »Vergrößern«, stieß er heiser hervor. Seine Glasses zoomten das Gesicht des Verletzten heran. Mit einem Mal schmeckte er Galle. Er musste mehrmals schlucken. Das schwarze Haar, der lächerliche Schnauzbart, die Miene, die selbst jetzt stoisch wirkte. Dort auf der Straße lag Juri in seinem eigenen Blut, und so nah Leander auch heranzoomte, er sah keinen Hinweis darauf, dass sein alter Freund noch atmete. Als er endlich zurückwich, fühlte er sich wie betäubt. Erst vor einer Stunde hatte er an die alten Filme gedacht, in denen Informanten starben, kurz nachdem sie um ein Treffen gebeten hatten. Aber das konnte doch nicht in echt …? Leander stieß gegen jemanden, erntete ein paar unfreundliche Worte und einen Schubs. Was machte er sich vor? Natürlich konnte genau das geschehen sein. Juri hatte von einer Gefahr gesprochen, und Juri übertrieb nie. Verdammte Scheiße! Schließlich fand Leander dicht beim Krankenwagen einen freien Platz. Er beobachtete, wie sich einer der Sanitäter zu Juri herunterbeugte. Der Mann tastete nach einem Puls. Leander hielt den Atem an. Hatte er sich getäuscht? Der Sanitäter sah auf und schüttelte den 25 ROMANSERIE I BEYOND Kopf. Er bewegte die Lippen, und auch wenn Leander nicht verstand, was er sagte, wusste er es genau. Die Worte hatten sich vor einem Jahr in sein Gedächtnis eingegraben. »Ruft den Leichenwagen.« Krankenwagen durften keine Leichen transportieren. Ein dämliches Detail, das er damals gelernt hatte. Wissen, ohne das er sehr viel glücklicher gewesen wäre. Während einer der beiden Sanitäter zur Seite trat, um ein kurzes Gespräch zu führen, schlenderten die anderen beiden zum Krankenwagen zurück. »… seinen Status gesehen?« Langsam kamen die beiden in Hörweite. »Eingeloggt.« Leanders Blick huschte zurück zu Juri. All das Blut, all die Erinnerungen … Er hatte es schlicht nicht gesehen. Doch nun entdeckte er das kleine Icon. Es schwebte dicht neben Juris rechtem Ohr, zeigte das Logo von Beyond, das dabei helfen sollte, potenzielle Mitspieler zu erkennen. Kaum fixierte Leander es, schwoll es an wie eine Eiterbeule, lockte mit dem ewig gleichen Werbespruch: Hinter der Realität wartet das Abenteuer. Ja, genau … Im nächsten Moment zerstob das Logo, zerfiel in tausend Pixel, wurde fortgeweht von einer Brise, die direkt aus dem idyllischen Strandbild hoch über ihnen zu stammen schien. Schnelle Reaktion, das musste man den Leuten von Wizard Entertainment lassen. Irgendjemand dort musste gemerkt haben, dass dieser spezielle Nutzer tot war. Und kein Unternehmen der Welt sah seinen Produktnamen gerne mit einer Leiche assoziiert. »Mhm, ein ziemlich klarer Fall.« Der zweite Sanitäter zuckte mit den Schultern. »Wird schnell zu den Akten gelegt. Früher Feierabend für uns.« 26 Sein Kollege lachte. Arschloch. Wieso war Juri in Beyond eingeloggt gewesen, wenn er gerade mit etwas Wichtigem, Gefährlichem zu tun gehabt hatte? Leander schob die Hände in die Manteltaschen, und sein Blick wanderte automatisch zu der reglosen Gestalt auf der Straße zurück. Der erste Schock des Anblicks verebbte langsam. Was blieb, war dumpfer Schmerz – vergangener und neuer. Je länger Leander über die ganze Sache nachdachte, desto mehr wirkte das alles wie ein verdammt beschissener Scherz des Schicksals. Desto weniger ergab es einen Sinn. Es würde auch nicht mehr Sinn ergeben, wenn er weiter hier herumstand. Und zu Hause wartete noch ein Tetrapack trockener Roter, mit dem er das Problem diskutieren konnte. Leander wandte sich ab. »He, Sie!« Bei seinem Glück galt der Ruf ihm. Dennoch sah er nicht auf, ging gemessenen Schrittes weiter. Wäre er doch besser gleich verschwunden, als er Juris Leiche gesehen hatte. Wenn Juris Tod mehr als ein einfacher Unfall war, tat er sich gewiss keinen Gefallen, an diesem Ort gesehen zu werden. Wobei es vielleicht ohnehin keinen Unterschied machte. Die Mails, die sie ausgetauscht hatten, legten eine eindeutige Spur zu Leander. Wie Brotkrumen, denen jeder mit ein paar grundlegenden Hackerfähigkeiten nur folgen musste. »Entschuldigen Sie!« Schritte hinter ihm. Leander wurde langsamer, versuchte sein klopfendes Herz mit reiner Willenskraft dazu zu bewegen, nicht so zu rasen. Jetzt nur nicht paranoid werden! Es war helllichter Tag, er stand mitten in einer Menschenmenge, und so schnell konnte niemand seine Ver- ROMANSERIE I BEYOND bindung zu Juri ausgegraben haben. Als er sich umdrehte, traten zwei Polizisten auf ihn zu. Konzernlogos prangten an ihren Uniformen. Leander bemühte sich um eine möglichst lässige Haltung. Eine der beiden, eine hagere Frau, versuchte sich an so etwas wie einem Lächeln. Demnach hielten sie ihn wahrscheinlich nicht für einen Kriminellen. »Wir machen hier die Runde«, erklärte die Frau. »Zeugenbefragung und so. Hätten Sie eine Minute Zeit?« Leanders Gesichtsmuskeln verkrampften sich, als er das Lächeln erwidern wollte. »Ich hab nichts gesehen. Bin erst hier angekommen, als der Unfall schon passiert war.« »Tja, das ist schade«, meldete sich der Kollege der Frau zu Wort, ein kleiner Bärtiger. »Vielleicht können wir Sie aber für das Angebot von Hansen Security interessieren?« Beinahe hätte Leander gelacht. Was hatte er denn erwartet? Polizisten, die tatsächlich versuchten, irgendeiner Art von Geheimnis auf die Spur zu kommen, vor allem wenn der Fall so eindeutig lag? Er schüttelte den Kopf. »Nein, danke.« »Ganz sicher?«, fragte die Frau. Ihr Lächeln wirkte mit einem Mal nicht mehr so freundlich. Sie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. Der Blick ihres Kollegen ging kurz nach links oben, als würde er irgendetwas vom Rand seiner Glasses ablesen. »Mein Scanner misst einen erhöhten Puls. Nervös?« Verfluchte Polizeisoftware. Leander öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Polizistin kam ihm zuvor. Sie stieß ihren Kollegen an. »Hey, Fred, ist das nicht der Kerl, der vorhin so aufgebracht gewirkt hat, als er unseren Toten gesehen hat? Verdächtig aufgebracht.« www.rohde-verlag.de Fred nickte bedächtig. »Stimmt. Wir sollten ihn zur Befragung mitnehmen.« Nun nickte auch seine Kollegin. »Sicher ist sicher, nicht wahr? Selbst bei so einem eindeutigen Unfall.« Das war also die neueste Verkaufsmasche. Man suchte sich Leute, die man im Zweifelsfall unter einem fadenscheinigen Vorwand für ein paar Stunden festhalten konnte. Leander seufzte. »Vielleicht erzählen Sie mir doch etwas über das Angebot von Hansen Security.« Er schaltete auf Durchzug, während Fred und seine Kollegin abwechselnd die Vorzüge verschiedener Alarmanlagen und Sicherheitsschlösser mit Retina- und Fingerabdrucksscanner anpriesen. Sein Blick wanderte immer wieder zu Juri. Ein schwarzer Kombi fuhr vor, und der tote Körper wurde in einen schwarzen Plastiksack gehievt. Was hatte Juri wohl erzählen wollen? Schließlich drückte Leander den Finger unter den Kaufvertrag für ein Sicherheitsschloss. Das Phone in seiner Tasche summte, als er die Übertragung seiner Daten bestätigte. Der einzige Teil des Vertrags, den er wirklich gelesen hatte, beinhaltete die Worte: »Eine Woche Widerrufsrecht.« Er würde vielleicht eine Stunde abwarten, bevor er davon Gebrauch machte. Dann wandte er sich ab, kehrte den Polizisten und seinem toten Freund den Rücken. Was hatte Juri ihm erzählen wollen? 27 VORSCHAU I ZOMBIES VORSCHAU: ZOMBIES Das Thema Zombies ist nicht tot zu kriegen. Okay, schlurfende Scherze beiseite. Spätestens mit der Comicserie (bzw. deren TV-Adaption) The Walking Dead ist das Thema ein Massenrenner. Anfang des nächsten Jahres hat der Rohde Verlag einen neuen Romanserienleckerbissen voller Untoter. Land für Land fällt der Plage zum Opfer … DIE AUTORINNEN Anika Klüver ist Autorin und Übersetzerin. Sie schreibt seit Jahren als Autorin für die Romanserie Professor Zamorra und übersetzte u. a. Romane von Richard Castle (Nikki-HeatReihe), Ian Fleming (James Bond) und diverse Star-Trek-Romane. Stephanie Pannen arbeitet für verschiedene Verlage als Übersetzerin. Inzwischen hat sie über 30 Romane vom Englischen ins Deutsche übertragen. Darunter Science-Fiction- (Star Trek), Fantasy- und Thrillerstoffe (James Bond). Stephanie Pannen & Anika Klüver 28 INTERNET & SOCIAL MEDIA VERLAG IM NETZ DIE AUTOREN Unsere Autoren sind auch im Netz unterwegs – mit Infos zu ihren Arbeiten und dem ganzen Drumherum. CLAUDIA-KERN.COM ROHDE-VERLAG.DE SOCIAL Auf Facebook präsentiert sich sowohl der Verlag mit einer Seite als auch die Serie Homo Sapiens 404. Werdet Fan und bekommt immer die neuesten Info oder postet uns eure Meinungen und Kommentare. .com/ROHDEVERLAG .com/HS404 www.rohde-verlag.de CHRISTIAN-HUMBERG.DE TRAUMSPHAEREN.DE Die Homepage von Andrea Bottlinger NERDPREDIGER DAN Bei Tumblr predigt der aus der Serie Homo Sapiens 404 bekannte Nerdprediger Dan über den Untergang der Welt. Verbreitet auch ihr seine Botschaft. NERDPREDIGERDAN. TUMBLR.COM 29 PROGRAMMAUFLISTUNG PROGRAMMAUFLISTUNG ROMANSERIEN HOMO SAPIENS 404 Episode 1: UND DANN TÖTEN SIE E-Book | ISBN 978-3-95662-001-0 | 1,99 € Hörbuch | ISBN 978-3-95662-051-5 | 4,99 € Erscheinungsdatum: 01.07.2013/ 02.08.2013 Episode 2: MIT DIESER WAFFE E-Book | ISBN 978-3-95662-002-7 | 1,99 € Hörbuch | ISBN 978-3-95662-052-2 | 4,99 € Erscheinungsdatum: 08.07.2013/ 09.08.2013 Episode 3: SIE HABEN KEINE WAHL E-Book | ISBN 978-3-95662-003-4 | 1,99 € Hörbuch | ISBN 978-3-95662-053-9 | 4,99 € Episode 9: ES TUT SO WEH E-Book | ISBN 978-3-95662-021-8 | 1,99 € Erscheinungsdatum: 06.01.2014 Episode 10: BLUT, ÜBERALL BLUT E-Book | ISBN 978-3-95662-022-5 | 1,99 € Erscheinungsdatum: 20.01.2014 Episode 11: NUR WEG VON HIER E-Book | ISBN 978-3-95662-023-2 | 1,99 € Erscheinungsdatum: 03.02.2014 Episode 12: DIE GANZE SCHEISSE E-Book | ISBN 978-3-95662-024-9 | 1,99 € Erscheinungsdatum: 17.02.2014 GOTHAM NOIR Erscheinungsdatum: 15.07.2013/ 16.08.2013 Episode 4: NUR EINE KUGEL E-Book | ISBN 978-3-95662-004-1 | 1,99 € Hörbuch | ISBN 978-3-95662-054-6 | 4,99 € Erscheinungsdatum: 22.07.2013/ 23.08.2013 Episode 5: HINTER DIR E-Book | ISBN 978-3-95662-005-8 | 1,99 € Hörbuch | ISBN 978-3-95662-055-3 | 4,99 € Erscheinungsdatum: 29.07.2013/ 30.08.2013 Episode 6: WER BIST DU, JOHN? E-Book | ISBN 978-3-95662-006-5 | 1,99 € Hörbuch | ISBN 978-3-95662-056-0 | 4,99 € Erscheinungsdatum: 05.08.2013/ 06.09.2013 Staffel 2 startet am 9. Dezember 2013 Episode 7: ALLEIN IN DER DUNKELHEIT E-Book | ISBN 978-3-95662-019-5 | 1,99 € Erscheinungsdatum: 09.12.2013 Episode 8: NICHTS IST WAHR E-Book | ISBN 978-3-95662-020-1 | 1,99 € Erscheinungsdatum: 23.12.2013 30 Episode 1: KOLLATERALSCHADEN E-Book | ISBN 978-3-95662-013-3 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 16.09.2013 Episode 2: VIER STUNDEN EWIGKEIT E-Book | ISBN 978-3-95662-014-0 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 30.09.2013 Episode 3: DER FREMDE IM SPIEGEL E-Book | ISBN 978-3-95662-015-7 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 14.10.2013 Episode 4: DIE VIERTE MACHT E-Book | ISBN 978-3-95662-016-4 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 28.10.2013 Episode 5: STUFEN VON GRAU E-Book | ISBN 978-3-95662-017-1 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 11.11.2013 Episode 6: ARS DIAVOLI E-Book | ISBN 978-3-95662-018-8 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 25.11.2013 Fortsetzung auf der letzten Seite www.rohde-verlag.de 31 PROGRAMMAUFLISTUNG & KONTAKTE PROGRAMMAUFLISTUNG FORTSETZUNG BEYOND Episode 1: READY...FIGHT! E-Book | ISBN 978-3-95662-007-2 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 23.09.2013 Episode 2: 1UP E-Book | ISBN 978-3-95662-008-9 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 07.10.2013 Episode 3: CONTINUE? E-Book | ISBN 978-3-95662-009-6 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 21.10.2013 Episode 4: FATALITY E-Book | ISBN 978-3-95662-010-2 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 04.11.2013 Episode 5: GAME OVER E-Book | ISBN 978-3-95662-011-9 | 2,49 € Episode 6: QUIT? Y/N E-Book | ISBN 978-3-95662-012-6 | 2,49 € Erscheinungsdatum: 02.12.2013 SACHBÜCHER STARS 1: BENEDICT CUMBERBATCH E-Book | ISBN 978-3-95662-101-7 | 4,99 € Erscheinungsdatum: 11.11.2013 HÖRBÜCHER STAR TREK INTO DARKNESS Hörbuch | ISBN 978-3-95662-000-3 | 19,99 € Erscheinungsdatum: 10.06.2013 RICHARD CASTLE: HEAT WAVE - HITZEWELLE Hörbuch | ISBN 978-3-95662-057-7 | 14,99 € Erscheinungsdatum: November 2013 RICHARD CASTLE: NAKED HEAT – IN DER HITZE DER NACHT Hörbuch | ISBN 978-3-95662-058-4 | 19,99 € Erscheinungsdatum: Dezember 2013 Erscheinungsdatum: 18.11.2013 KONTAKTE Rohde Verlag Markus Rohde Auf der Heide 43 53757 Sankt Augustin Vertrieb der E-Books: Bookwire GmbH Kaiserstr. 56 60329 Frankfurt am Main Tel.: 02241.3013930 Fax: 02241.3013008 Tel.: 069.9072006-0 Fax: 069.9072006-97 kontakt@rohde-verlag.de info@bookwire.de www.rohde-verlag.de www.bookwire.de Die E-Books und Hörbücher sind erhältlich in allen gängigen Shops. 32