EmmiCox-Leseprobe Salz

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EmmiCox-Leseprobe Salz
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„Och nö! Nicht den! Ich streike!“, wettert Emmi, als ihre Mutter einen
bestimmten Pullover aus dem Schrank holt.
„Ach, Schatz, Tante Hetty freut sich doch, wenn du den Pullover
trägst“, versucht Mama einzulenken.
„Die freut sich auch so und schlabbert uns auch vor lauter Wiedersehensfreude wieder alle ab. Bäh! Bei dem Gedanken wird mir jetzt
schon schlecht“, wehrt sich Emmi weiter.
„Emmi, komm sei lieb und zieh den Pullover an. Wir wollen los. Und
kämm dich noch mal!“, bittet ihre Mutter nachdrücklich.
„Mann ey! Kann ich nicht zuhause bleiben?“, nörgelt Emmi und
protestiert immer noch gegen Pullover: „Der kratzt, Mom!“
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“Oh nooo! Not that one! I absolutely refuse!” rants Emmi as her
mother pulls a certain jumper from the wardrobe.
“But my dear, aunt Hetty will be happy when you wear the jumper,”
her mother tries to coax her.
“She’ll be happy anyway and will slobber all over us again, just
because she’s happy to see us. Yuck! I already feel ill just at the
thought of it,” Emmi continues her objections.
“Emmi, come on, be a good girl and put on the jumper. We want to
go. And please comb your hair again,” pleads her mother insistently.
“Hey, seriously! Can’t I stay home?” moans Emmi and continues
her protest against the jumper: “It scratches, Mum!”
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„Du kannst ihn ja dann gleich ausziehen, wenn das Essen kommt.
Dann sagst du, du ziehst ihn besser aus, damit er ja nicht schmutzig
wird, wenn du vielleicht mit Soße kleckerst. Zieh einfach ein hübsches
T-Shirt drunter“, unterbreitet Mama ihren Kompromissvorschlag.
„Na gut“, willigt Emmi endlich ein und wühlt in ihrem Kleiderschrank
nach einem passenden T-Shirt.
„Gehen wir eigentlich wieder in dieses Fisch-Stinkorant?“, fragt Emmi
immer noch etwas genervt.
„Nein, nein. Das Restaurant heißt zwar „Goldener Anker“, ist aber
kein Fischrestaurant. Es ist ein besonders gutes Restaurant. Schließlich feiert Tante Hetty ihren 70. Geburtstag. Da soll es eben mal was
ganz Besonderes sein“, erklärt Mama.
Während sich Emmi gerade noch kämmt, ruft Papa von unten hoch:
„Freddi, Eddi, Emmi, einsteigen! Wir müssen los!“, und setzt sich
ins Auto, das er gestern extra noch an der Tankstelle hat waschen
lassen. Als Emmi zum Auto kommt, sitzen ihre älteren Brüder Freddi –
eigentlich Frederik – und Eddi – eigentlich Edvard – schon hinten
auf der Rückbank und wippen mit den Köpfen zu der Musik aus
Freddi’s Smartphone.
„Das Ding bleibt aber hier!“, sagt Mama ins Auto hinein und streckt
die Hand nach dem Smartphone aus.
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“You can take it off, once the food is being served. Then you can say
that it’s better you take it off, so that it doesn’t get dirty just in case
you dribble with the gravy. Just wear a nice T-shirt under it” mum
suggests as compromise.
“All right,” Emmi finally agrees and digs around in her wardrobe
for a suitable T-shirt.
“Are we actually going to this fish stinkyrant again?” asks Emmi,
still slightly on edge.
“No, no. The restaurant is called the “Golden Anchor” but it’s not
a fish restaurant. It’s a particularly good restaurant. After all, aunt
Hetty is celebrating her 70th birthday. That’s why it’s supposed to
be something extra special,” explains mum.
While Emmi is still combing her hair, dad calls from below: “Freddi,
Eddi, Emmi, get in the car! We have to leave,” and gets in the car,
which he got cleaned at the petrol station yesterday especially for
the occassion. When Emmi gets to the car, her two older brothers,
Freddi – actually Frederik – and Eddi – actually Edvard – are already
sitting on the back seat and nodding their heads to the music from
Freddi’s smartphone.
“That thing is staying here!” calls mum into the car and holds out
her hand for the smartphone.
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„Mama, bitte!“, flehen die Brüder, aber die Mutter kennt kein Erbarmen: „Was wollt ihr da mit dem Ding? Wir sind in einem sehr guten
Restaurant, um Tante Hetty’s Geburtstag zu feiern. Bei Tisch gehört
sich so ein Handy nicht, also her damit!“ bekräftigt die Mutter und
bringt das Smartphone noch schnell ins Haus, während der Vater
die Adresse des Restaurants ins Navigationsgerät eingibt.
„Wow! Was für’n schöner Pullover, Schwesterchen!“, lästert Freddi.
„Da wird sich Tante Hetty aber freuen!“, setzt Eddi nach.
„Wartet nur, bis Tante Hetty ihre fetten, rot geschminkten Lippen auf
eure Wangen drückt und euch mit ihrem schmierigen Lippenstift so
richtig schön abschmatzt … „Seid ihr aber groß geworden!“ wird sie
sagen und euch wieder drücken, dass euch die Luft weg bleibt!“
reagiert Emmi gereizt und mit Aussicht auf Schadenfreude.
„Dich knuddelt sie auch, Schwesterchen“, entgegnet Freddi.
„Nee, diesmal werde ich vorher ausweichen und unter ihren schwabbeligen Schlauchbootarmen durchschlüpfen!“, meint Emmi.
„Das will ich sehen!“, freut sich Eddi schon und reibt sich die Hände.
„Ihr werdet schön lieb sein und euch gut benehmen, ist das klar?!“,
fordert Mama. Papa ist ganz ruhig. Er hält sich zurück, was Tante
Hetty angeht. Ist ja auch Mama’s Tante.
Am Restaurant angekommen, lässt Papa erst mal alle aussteigen
und sucht dann in Ruhe nach einem guten Parkplatz. Tante Hetty
umarmt gerade Tante Minze und begrüßt deren Freund Moritz. Tante
Minze heißt Tante Minze, weil sie andauernd Pfefferminzbonbons
lutscht und immer nach Minze riecht.
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“Mum, pleeease!” plead the brothers, but mother shows no mercy:
“What do you want this thing for? We’ll be in a good restaurant to
celebrate aunt Hetty’s birthday. And the dining table is not a place
for a mobile phone, so hand it over!” affirms mother and quickly
takes the smartphone into the house while the father enters the
restaurant address in the navigation device.
“Wow! What a beaut jumper sister darling!” taunts Freddi.
“Aunt Hetty will really be thrilled about that!” adds Eddi.
“Just wait until aunt Hetty presses her fat, red, made-up lips against
your cheeks and really gives you a big, gross, slobby kiss with her
greasy lipstick … “My goodness, how you’ve grown!” is what she’ll
say and hug you until you can’t breathe anymore!“ is Emmi’s irritable
reply with a hint of spitefulness.
“She’ll hug you too, sister dear,” replies Freddi.
“Nope, this time I‘ll avoid her beforehand and escape underneath
her wobbly tuck shop arms,” comments Emmi.
“That, I want to see!” rejoices Eddi and rubs his hands.
“You’ll be nice and polite and behave yourselves, is that clear?”
demands mum. Dad is cool, calm and collected. He’s staying out
of it, when it concerns aunt Hetty, after all she’s mum’s aunt.
Once at the restaurant, dad lets everyone get out of the car and then
looks for a good parking spot in peace and quiet. Aunt Hetty is just
hugging aunt Mint and is welcoming her friend Moritz. Aunt
Mint is called aunt Mint because she always sucks
peppermint lollies and always smells of mint.
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„Das ist ja … Das schmeckt ja … echt salzig!“, staunt Emmi.
„Ach nee! Klar schmeckt das salzig!“, freut sich Gwendolin und
krabbelt voraus, um Emmi noch etwas zu zeigen.
„Schau mal hier …“, ruft Gwendolin mit ihrem Spinnenstimmchen.
„Was ist das? Es leuchtet so wunderschön wie ein Kristall!“ Emmi
ist begeistert.
„Nicht wahr?!“, stimmt Gwendolin ein. „Es ist ja auch ein Kristall. Mit
dem Licht kommt die Schönheit des Salzes erst richtig zur Geltung.
Durch die Lichtbrechung erscheint der Kristall weiß. Eigentlich sind
Salzkristalle aber durchsichtig“, weiß Gwendolin.
Emmi bewundert das beleuchtete Salzkristall für einige Minuten. Sie
kann sich gar nicht daran satt sehen. Es funkelt und wirkt irgendwie
beruhigend.
Plötzlich hört Emmi Schritte.
„Gwendolin?“, fragt Emmi ins schummerige Dunkel. „Gwendolin?
Bist du das?“, fragt sie noch einmal, obwohl der Detektivin eigentlich klar ist, dass so eine kleine Spinne wohl kaum solche Schritte
machen kann.
Schatten werfen sich an die Wand. Die Schritte kommen näher. Emmi
will weglaufen. Aber wohin? Es ist alles so dunkel!
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“That is … That tastes … really salty!” Emmi comments astonished.
“Oh gosh! Of course that tastes salty,” Gwendolin gloats happily
and crawls ahead to show Emmi something else.
“Take a look at this …” calls Gwendolin with her little spider’s voice.
“What’s that? It shines as beautiful as a crystal!” Emmi is thrilled.
“Yes, indeed!” agrees Gwendolin. “After all, it really is a crystal. The
beauty of the salt comes into its own with the light. The crystal appears to be white through the light refraction. Actually, salt crystals
are transparent,” knows Gwendolin.
Emmi admires the lit salt crystal for a few minutes. She simply can’t
take her eyes off it. It sparkles and somehow has a soothing effect.
Suddenly Emmi hears footsteps.
“Gwendolin?” asks Emmi into the dim darkness. “Gwendolin? Is that
you?” she calls out once again although the detective is actually
aware that such a small spider could hardly take such steps.
Shadows are thrown against the wall. The footsteps are coming
closer. Emmi wants to run away. But where to? It’s all so dark!
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Wuuusch! Emmi steht plötzlich im Scheinwerferlicht. Sie ist total
geblendet und kann nicht erkennen, wer oder was da vor ihr steht.
Emmi kriegt Angst. Sie dreht sich um und läuft los. Der dunkle Gang
ist ja jetzt hell erleuchtet. Aber … wo geht’s lang? Emmi will einfach
nur schnell wieder zurück zu Mama und Papa und Freddi und Eddi
und Tante Hetty. Sie zieht auch den blöden Pullover an, wen es sein
muss. Sie will nur weg von hier.
Whoosh! Suddenly, Emmi stands in a spotlight. She is totally blinded and can’t see who or what is standing in front of her. Emmi is
frightened. She turns around and runs off. The dark tunnel is now
brightly lit. But…. where to go? Emmi just wants to go back quickly
to mum and dad and Freddi and Eddi and aunt Hetty. She’ll put
the stupid jumper on, if it has to be that way. She only wants to get
away from here.
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„Hallo? Stehen bleiben!“, ruft eine Männerstimme aus der Richtung,
aus der das Licht kommt.
„Wohin? Wohin?“, fragt sich Emmi orientierungslos. „Links? Rechts?
Verdammt!“
„Jetzt bleib doch stehen! Du verirrst dich doch sonst nur! Wenn das
nicht längst schon passiert ist!“, keucht der Mann hinter ihr. Emmi
weiß nicht, wohin sie laufen soll. Es sieht alles gleich aus.
„Jetzt bleib stehen! Du musst keine Angst haben, im Gegenteil!
Mensch, Mädelchen – ich bin hier Bergmann und für die Sicherheit
der Besucher zuständig. Also mach keinen Scheiß und bleib endlich
stehen!“, ruft der Bergmann, der Emmi inzwischen fast eingeholt hat.
Endlich bleibt Emmi stehen. Sie ist – wie der Bergmann auch – total
außer Puste.
„Glück auf! Sag mal, was treibst du hier so allein, Mädelchen?“,
befragt der Aufseher die Forscherin, während er mit einer zweiten
Taschenlampe so leuchtet, dass Emmi sein Gesicht sehen kann. Er
trägt einen gelben Bauhelm, an dem eine Lampe befestigt ist. DAS
war das Scheinwerferlicht!
„Glück auf?“, fragt Emmi irritiert.
„Glück auf – so begrüßen sich Bergleute. Sie wünschen
sich damit Glück und Erfolg bei der Arbeit“, erklärt der
Bergmann. „Was machst du nun hier? Wo sind deine Eltern? Das Besucherbergwerk hat seit einer halben Stunde
geschlossen“, sagt er und sieht dabei recht freundlich
aus, findet Emmi.
„Ich – äh – meine Eltern sind im Restaurant und als ich
den Salzstreuer gesucht habe, bin ich wegen Gwendolin –
äh …“, stottert Emmi. Sie ist noch ganz durch den Wind.
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“Hello there? Stop!” calls a male voice from the direction from which
the light is coming.
“Where to? Where to?” Emmi asks herself, disoriented. “Left? Right?
Damn it!”
“Just stop, please! You’ll only get lost otherwise! If that hasn’t already happened!” pants the man behind her. Emmi doesn’t know
where to run. It all looks the same.
“Just stop now! You don’t have to be afraid, on the contrary! Good
grief, young lady – I’m a miner here and responsible for the safety
of the visitors. So, don’t do anything stupid and stop running away
now!” calls the miner who has nearly caught up with Emmi in the
meantime.
At last, Emmi stops running. She is – just like the miner – totally out
of breath.
“Good luck! Tell me, what on earth are you doing here all by yourself
young lady?” the foreman questions the researcher, while using a
second torch to light things up so that Emmi can see his face. He’s
wearing a yellow hard hat with a lamp attached to it. THAT was the
spotlight!
“Good luck?” asks Emmi somewhat irritated.
“Good luck – that’s how miners greet each other. They wish each
other luck and success for their work,” explains the miner. “Now,
what are you doing down here? Where are your parents? The visitors
mine has been shut for the last half hour,” he says and looks quite
friendly, thinks Emmi.
„I – er – my parents are in the restaurant and when I was looking
for the salt shaker, because of Gwendolin I – er …” stutters Emmi.
She’s still totally in a tizz.
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„Du bist aber schön“, flüstert Emmi und bewundert
einen Flamingo, der dicht
neben ihr steht und im
flachen Wasser nach Nahrung sucht.
„Danke für das Kompliment. Wer bist du?
Ich habe dich hier noch nie gesehen. Hier
kommen eigentlich sowieso nur Flamingos und einige andere Vögel her. Na, und
das Salzwasser scheint dir auch nicht zu
schmecken“, lächelt der Flamingo.
„Salzwasser? Das ist alles Salzwasser?
Äh, Emmi. Ich bin Emmi und ich … eigenartig…“, wundert sich Emmi über das Gewässer und einen Stein, den sie vom Ufer
aufhebt. „Der ist wie eine Wolke geformt“,
urteilt sie.
„Salzkristalle. Schön nicht?“, kommentiert
der rosafarbene Vogel. „Ich heiße Sally
und ich liebe diesen Salzsee!“
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“My goodness, you are beautiful,”
whispers Emmi and admires a flamingo, who is standing close to her,
looking for food in the shallow water.
“Thank you for the compliment.
Who are you? I’ve never seen
you here before. Normally
only flamingos and some
other birds come around
here. Well, and you don’t
seem to like the salt
water either,” smiles
the flamingo.
“Salt water? All of
that is salt water?
Er, Emmi. I‘m Emmi
and I … strange…” wonders Emmi about the water
and a stone, which she picks
up from the bank. “This is shaped
like a cloud,” she judges.
“Salt crystals. Beautiful, isn’t it?”
comments the pink coloured bird.
“My name‘s Sally and I love this salt
lake!”
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„Ist das nicht furchtbar langweilig hier?“, fragt Emmi, während sie
kleine Kiesel ins Wasser wirft.
„Nein, wieso? Hier kann man ganz in Ruhe im Wasser waten und
das reichhaltige Nahrungsangebot genießen“, erwidert Sally.
„Na ja“, schnauft Emmi, „mir wäre das zu langweilig. Was gibt’s
denn hier Leckeres?“
„Algen, Plankton, kleine Krebschen!“, schmatzt der Flamingo.
„Na toll!“, kommentiert Emmi. „Krebse sind so ziemlich das letzte,
was ich jetzt essen wollte. Da hätte ich mit meinen Eltern auch in
dieses Fisch-Stinkorant gehen können. Ich mag keinen Fisch! Und
Krebse und so Zeug auch nicht.“
„Fische mag ich auch nicht“, stimmt Sally ein. „Sie fressen mir die
Nahrung weg.“
„Das heißt, hier im See gibt’s wohl keine Fische“, mutmaßt die Forscherin.
„Genau! Das Wasser hier ist so salzig, da drinnen hält es kein Fisch
aus!“, freut sich Sally.
„Wunderbar!“, freut sich Emmi ebenfalls und steht auf, um neben
Sally durchs Wasser zu waten.
„Das Wasser ist ja ganz rot“, stellt Emmi gleich fest.
„Ist das irgendwie vergiftet oder sowas?“
„Nicht doch! Das Wasser ist nicht rot, es sieht nur rot
aus. Und das Rote, mein Schatz, das ist das Plankton“, weiß der Flamingo.
„Cool!“, findet Emmi. Solche Farben hat sie noch
nie zuvor gesehen.
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“Isn’t it dreadfully boring here?” asks Emmi, while she throws small
pebbles into the water.
“No, why? You can wade around the water in peace and quiet and
enjoy the extensive offer of food,” replies Sally.
“Well, yes,” sniffs Emmi, “that would be too boring for me. What sort
of delicious food do you have here?”
“Algae, plankton, little crabs,” smacks the flamingo.
“Oh great!” comments Emmi. “Crabs are just absolutely the last
thing I would like to eat right now. I might just as well have gone
to this fish stinkyrant with my parents. I don’t like fish! And I also
don’t like crabs and stuff like that.”
“I don’t like fish either,” agrees Sally.
“They eat all my food.”
“That means that there are probably no fish in
this lake, or are there,” ponders the researcher.
“Exactly! The water is so salty, the fish can’t
stand that,” is Sally’s gleeful reply.
“Wonderful!” Emmi joins in happily and
stands up to wade through the water next
to Sally.
“The water is all red,” declares Emmi at
once. “Is that poisoned, or what?”
“Of course not! The water isn’t red, it only
looks red. And the red, my dear, that is the plankton,”
explains the flamingo.
“Cool!” thinks Emmi. She’s never seen such colours before.
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Als Emmi aufwacht, sieht der See irgendwie anders aus. Das Wasser ist zwar noch rot. Aber das Rot-Orange am anderen Ende des
Sees ist nicht mehr zu sehen. Die Flamingos scheinen fort zu sein.
„Alle weg. Schade!“, denkt Emmi. Dafür entdeckt sie weiße Haufen
auf dem See. Hübsche weiße Kegel. Und hübsch nebeneinander
aufgereiht. Eigenartig. „Was es damit wohl auf sich hat?“, fragt sich
Emmi. „Schon wieder ein neues Rätsel! Die ganze Salz-Geschichte
ist spannender, als ich dachte!“, freut sich die Gewürzdetektivin.
„Ach guck mal!“, sagt Emmi zu sich selbst. „Der ganze See ist ja in
rechteckige Becken aufgeteilt.“ Emmi spaziert auf einem der Stege
entlang und möchte sich einen Überblick verschaffen über dieses
Geometrie-Gewirr. An einem der Becken balancieren Kinder. Sie
haben eine Schaufel oder etwas Ähnliches dabei. Das muss sich
Emmi aus der Nähe ansehen …
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When Emmi wakes up again, the lake looks different somehow. The
water is still red. But the red-orange at the other end of the lake can’t
be seen anymore. The flamingos appear to be gone. “All gone. What
a shame!” thinks Emmi. Instead, she discovers white heaps on the
lake. Pretty white cones. And neatly arranged next to each other.
Peculiar. “What does it mean?” asks Emmi herself. “Another new
mystery! The whole salt story is more exciting than I thought,” the
spice detective thinks happily.
“Oh wow, take a look!” says Emmi to herself. “The whole lake is divided into rectangular basins.” Emmi walks along one of the piers and
wants to get an overview of this geometric maze. There are children
balancing at one of the basins. They have a shovel or something
similar with them. Emmi needs to take a closer look at this …
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SALZ
Salt
Salz ist eigentlich kein Gewürz, das
sei vorweg gesagt. Salz ist ein Mineral. Salz ist das Produkt aus der Verbindung der chemischen Elemente
Natrium und Chlorid. Der chemische
Name für Salz lautet daher Natriumchlorid (chem.: NaCl). Salz ist
ein Kristall mit würfelförmiger Form.
Unter dem Mikroskop kann man das
sehr gut erkennen.
Weißes Gold? Salz ist auf der Erde
sehr reichlich vorhanden, also keine
Seltenheit, warum wird es dann als
„weißes Gold“ bezeichnet?
Salt is not really a spice, this should
be said in advance. Salt is a mineral.
Salt is a compound of the chemical
elements sodium and chloride. The
chemical name for salt is therefore
sodium chloride (chem.: NaCl). Salt
is a crystal with a cubic shape. You
can see that beautifully under the
microscope.
White gold? Salt is quite plentiful
on our earth, it‘s not a rarity, so why
then is it called “white gold”?
Salzkristall unter dem Mikroskop
Salt crystal under the microscope
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Photos: © k+s, Solveig Ariane Prusko
Quellen / Sources: Besucherbergwerk Bad Friedrichshall, Deutsches Salzmuseum Lüneburg, www.k-plus-s.com,
www.lexikon.huettenhilfe/gewuerze/salz, www.wikipedia.de
Die Salzvorräte sind zwar riesig, aber Salz liegt nicht einfach überall
herum. Die Salzgewinnung war sehr aufwändig und der Transport in die
Regionen, in denen es kein Salz gab, war schwierig, die Salzsteuer immens
hoch. Mehr dazu später.
Salz ist zum größten Teil im Meerwasser enthalten, in Salzwasser eben.
Salz ist wasserlöslich, das heißt, es löst sich in Wasser auf. Durch Verdunstung des Wassers erhält man das so genannte Meersalz. Salz kommt
aber auch als festes Kristall unter der Erde vor. Man nennt es Steinsalz,
welches allerdings auch durch Verdunstung von Salzwasserseen vor
Millionen von Jahren entstanden ist. Ton- und Gesteinsschichten wälzten
sich über die Salzschichten, die man heute in Salzbergwerken abbaut.
Eine Art „Zwischending“ ist das Sole- oder Siedesalz. Sole ist salzhaltiges
Wasser und stammt aus natürlichen, unterirdischen Salzwasserquellen.
Salt stocks are huge but salt doesn’t really lie around everywhere. Salt
production was very complex and transport into the regions, where there
was no salt, was difficult, the salt tax huge. More about this later, though.
For the most part, salt is contained in seawater, said simply, in saltwater.
Salt is water soluble, which means it dissolves in water. By evaporation
of the water you get what is called sea salt. But salt is also found as solid
crystal below ground. This is called rock salt which, however, was also
created by the evaporation of saltwater lakes millions of years ago. Layers
of clay and rock rolled over the salt layers which are today mined in salt
mines. A kind of “in between thing” is the brine or evaporated salt. Brine
is water containing salt and comes from natural, underground saltwater
sources.
Salzbrocken aus einem Salzbergwerk
Lumps of salt from a salt mine
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Meersalz
Meersalz stammt, wie der Name schon sagt, aus dem Meer. Bei der Gewinnung von Meersalz wird Meerwasser in große flache Becken, sogenannte
Salzgärten, gepumpt. Mit Hilfe starker Sonneneinstrahlung verdunstet das
Wasser und das Salz kristallisiert aus.
Zunächst entstehen zarte Salzblumen, die auf der Oberfläche schwimmen.
Die Struktur dieser Salzblumen ist sehr fein. Salzblumen kennt man heute eher
unter dem französischen Begriff Fleur de Sel oder spanisch als Flor de Sal.
Sea Salt
Sea salt, as the name already says, comes from the sea. When extracting sea salt, seawater is pumped into large, flat basins, so-called salt
marshes. With the help of strong sunshine, the water evaporates and the
salt crystallizes.
First we get delicate flowers of salt which swim on the surface. These
flowers of salt have a very fine structure. Flowers of salt are today better
known by the French term of Fleur de Sel or in Spanish as Flor de Sal.
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Photo: © Solveig Ariane Prusko
Salzblumen abschöpfen
Scimming flowers of salt
Diese Salzblumen werden in Handarbeit vorsichtig mit einem Schieber
abgeschöpft und auf feinsten Sieben
getrocknet. Die Becken müssen täglich kontrolliert und „abgeerntet“
werden. Die Salzblumen entstehen
nur bei besonders günstigen Witterungsbedingungen, also viel Sonne,
leichtem Wind und geringer Luftfeuchtigkeit.
These flowers of salt
are carefully skimmed
off by hand with a slide
and dried on the finest sieves.
The basins need to be checked and
“harvested” daily. The flowers of salt
are created only under especially favourable weather conditions, which
means plenty of sun, light winds and
low humidity.
Das „normale“ Meersalz wird wie
das Solesalz in Salinen gewonnen.
Das Salzwasser durchläuft langsam die verschiedenen Becken, die
abschüssig angeordnet sind. Das
Salzwasser bewegt sich somit automatisch abwärts.
“Normal” sea salt is produced in salt
works just like the brine salt. The
saltwater runs slowly through the
different basins, which are arranged
in a sloping manner. The saltwater
therefore moves downwards automatically.
Photos: © Solveig Ariane Prusko
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Libanon
Lebanon
Mittelmeer
mediterranean Sea
Syrien
Syria
SEE GENEZARETH
SEA OF GALILEE
D
AN
NL
A
D NK
BA
WE
S
WE T J
ST OR
Tel Aviv
JORDAN
JORDAN RIVER
Jerusalem
TOTES MEER
DEAD SEA
ZA
GA
Israel
NEGEV
Jordanien
Jordan
Ägypten
Egypt
Israel ist ein besonderes Land. Der
Staat Israel ist mit rund 20.000 km2
recht klein und noch jung. Andererseits hat dieses Gebiet eine sehr alte
Geschichte. Den Staat Israel gibt
es erst seit 1948 – der Name Israel
bezeichnet aber ein Volk, welches
sich aus den Stämmen zusammensetzte, die sich im 13. Jahrhundert
vor Christi Geburt am Fluss Jordan
niedergelassen hatten. Früher führte
der Jordan, der ins Tote Meer mündet, viel Wasser. Daher war diese
Gegend sehr fruchtbar.
Israel
Eilat
Merken: Die Juden bezeichnen sich selbst als das Volk
“
Israel", und zwar alle Juden
weltweit. Es besteht also
ein Unterschied zwischen dem
Volk Israel“ und dem Staat
"Israel!
Re m em be r: T he
J ew s ca ll
th em se lv es th e “p
eo p le of
I sr ae l” an d th is
m ea ns al l
the Jews worldwid
e. There is
therefore a differ
ence between the “people
of Israel”
and the State of
Israel!
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ISRAEL
Israel is a special country. The State
of Israel with its approximately
20.000 km2 is rather small and still
quite young. On the other hand, this
area has an ancient history. The
State of Israel has only been existing since 1948 – the name Israel,
however, describes a people who
consisted of tribes that had settled in
the 13th century before Christ along
the River Jordan. In the past, the
Jordan, which flows into the Dead
Sea, carried a lot of water. That is
why that area was very fertile.
Quelle / Source: Michel Rauch: Israel – Palästina – Sinai (Dumont, 2011)
Einen großen Teil Israels nimmt die Wüste Negev ein. In der Vergangenheit
blühte hier das Leben, was man an zahlreichen Ausgrabungen sehen kann.
In vielen Ausgrabungsstätten gibt es so viele gut erhaltene Gebäudeteile,
dass man das Treiben zur Zeit des Alten Roms gut nachempfinden kann.
Tipp: In Massada sind tolle Ausgrabungen zu sehen! Von hier oben hat
man einen überwältigenden Blick über die Wüste bis zum Toten Meer! Es
führt eine Seilbahn nach oben und hinunter – so spart man stundenlanges
Laufen!
A large part of Israel is taken up by the Negev desert. In the past, life
flourished here and this can be seen at numerous excavations. There are
so many well-preserved building parts in many excavation sites, that one
can well understand the hustle and bustle at the time of Ancient Rome.
Tip: Fabulous excavations can be seen in Massada! From up here you
have a spectacular view across the desert, all the way to the Dead Sea! A
cableway leads to the top and down again – this saves hours of walking!
Massada
Photos: © Solveig Ariane Prusko
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DER FLAMINGO
THE FLAMINGO
Typisch für den Flamingo (Phoenicopterus) ist sein rosa bis hellrotes
Gefieder. Damit hat es was Besonderes auf sich: Flamingos ernähren
sich hauptsächlich von Plankton,
aber auch von Samen von Wasserpflanzen. Das Plankton vor allem in
Salzseen enthält Algen und kleinste
Krebstierchen, die den Stoff Carotinoid – das ist ein roter Farbstoff –
enthalten. Der Flamingo nimmt beim
Fressen dieses Carotinoid mit auf.
Die Leber der Flamingos verwandelt
The pink to pale red feathers (also
called plumage) are characteristic
for the flamingo (Phoenicopterus).
There is a special reason for this:
Flamingos mainly feed on plankton,
but also the seeds of water plants.
Plankton in salt lakes contains
algae and miniature crustaceans
which contain carotenoid – a red
colouring. When feeding, the flamingo ingests this carotenoid. The
liver of flamingos then changes
Photo: © Jack F/fotolia.com
Quellen / Sources: Zoo Berlin (Interview), www.tierchenwelt.de, www. wikipedia.de, Disney nature: Das Geheimnis der Flamingos (DVD)
den roten Farbstoff dann in winzige Farbteilchen. Über den Nährstoffkreislauf wandern die Teilchen in den Körper und färben die Federn und Beine,
den Schnabel und die Augen des Flamingos rot oder rosa. Flamingos, die
diese carotinoidreiche Nahrung nicht fressen, haben helle Beine, schwarze
Augen und ein weißes Gefieder.
the red colouring into tiny colour particles. The particles wander into the
body by way of the nutrient cycle and so colour the feathers and legs, the
beak and the eyes of the flamingo red or pink. Flamingos, which don’t eat
this food rich in carotenoid, have bright legs, black eyes and white feathers.
Rote Krebstierchen im Salzwasser
Red crustaceans in saltwater
Interessant!!! ..
er KubaIn einer Studie ub
ermittelt,
flamingos wurde ..
taglich 270
dass jeder Vogel
zu sich nimmt,
Gramm Nahrung
ektenlarven
was 50.000 Ins
Gruppe von
entspricht. Eine
verzehrt
1500 Flam..ingos
75 Millionen
demnach taglich
Larven!
Interesting!!!
A study of Caribbean
flamingos showed that eac
h
bird eats 270 grams of fo
od
daily, which corresponds to
50,000 insect larvae. A
group of 1500 flamingos
therefore eats 75 million
larvae each day!
Photo: © Solveig Ariane Prusko
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Dieser „Carotinoid-Trick" funktioniert
sogar beim Menschen! Babys, die
viel Karottensaft trinken, bekommen
eine gelb-bräunliche Gesichtshaut.
Karotten enthalten den roten Farbstoff Carotinoid nämlich auch. Bei
weißen Kaninchen funktioniert das jedoch nicht.
Ihr Fell wird
auch mit vielen Karotten
nicht orange
oder rosa.
This “carotenoid trick” even works
with people! Babies who drink lots
of carrot juice, get a yellow-browny
facial skin. Carrots also contain the
red colouring carotenoid. But this
trick doesn’t work with white rabbits.
Their fur doesn’t turn orange
or pink, no matter how many
carrots they eat.
Seihschnabel
Beak for straining
Flamingos haben einen gebogenen,
hochspezialisierten Seihschnabel.
Seihen bedeutet „durch ein Sieb gießen“. Am Rand des Schnabels befinden sich Lamellen, das sind kleine
Blättchen, die schräg nebeneinander
stehen. Zusammen mit der Zunge
bilden die Lamellen einen Filterapparat, mit dem Flamingos Plankton aus dem Wasser filtern können.
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Photos: © Jearn/fotolia.com, © alexya/fotolia.com
Flamingos have a bent, highly-specialised beak which strains their
food. Strain means to “pour through
a sieve.” The edge of the beak is
lined with lamellae, these are small
leaves which are arranged slantwise
next to each other. Together with the
tongue, the lamellae form a filtration
device which the flamingos use to
filter plankton from the water.
Der Schnabel funktioniert so ähnlich
wie die Barten der Bartenwale.
The beak works similar to the baleen
plates of a baleen whale.
Flamingos kommen in Südamerika,
Afrika sowie Südeuropa und Südwestasien vor. Sie sind sehr gesellig
und leben in Gruppen von Zehntausenden Vögeln zusammen. In Afrika
wurden sogar Gruppen von einer
Million Flamingos beobachtet. Flamingos halten sich nur in Gebieten
auf, in denen sie ungestört sind, wo
es ausreichend Nahrung gibt und es
warm genug ist.
Flamingos are found in South America, Africa as well as Southern
Europe and South-West Asia. They
are very sociable and live in groups
of tens of thousands of birds. In
Africa even groups of a million flamingos have been seen. Flamingos
only stay in areas where they are
undisturbed, where there is enough
food and where it is warm enough.
Ausnahme: Andenflamingo!..
Andenflamingos leben in Hohen bis
zu 4500 Metern. Den Winter
verbringen sie in den Bergen, wo
die Temperaturen.. nachts auf
-30 °C sinken konnen! Diese
Temperaturen halten ..andere
iFlamingos nicht aus. Sudamer
..
kanische Flamingo..-Arten konnen
mit speziellen Drusen das Salz
aus dem Wasser herausfiltern und
somit sogar Salzwasser trinken.
Andere Flamingo-Arten haben
..
solch eine Druse nicht.
Exception: Andean flaming
o!
Andean flamingos live at hei
ghts
of up to 4500 meters. Th
ey
spend winter in the mount
ains,
where the temperatures can
fall to -30 °C at night! Ot
her
flamingos cannot live in th
ese
temperatures. South Ameri
can
flamingo species can filter
salt
from the water with speci
al
glands and so even drink sal
twater. Other flamingo speci
es do
not have such a gland.
Photo: © kapyos/fotolia.com
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